Druckversion des Themas

Hier klicken um das Topic im Orginalformat anzusehen

WHQ Forum _ Politik-und Geschichteforum _ Transnistrien - droht ein weiterer Krieg?

Geschrieben von: PeterPetersen 22. Feb 2024, 18:34

Regierung Transistriens plant die "Versammlung der Abgeordneten aller Ebenen". Zum letzten Mal fand sodas 2006 statt und wird nur zum Treffen sehr wichtiger Entscheidungen getroffen genutzt, wie Verabschiedung der Verfasssung.

https://www.eurointegration.com.ua/rus/articles/2024/02/22/7180200/

Der Zweck ist die Verabschiedung einer offiziellen Bitte an Putin, Transistrien der RF anzuschließen.

Geschrieben von: Sensei 22. Feb 2024, 18:40

Hmm...
könnte dann nicht die Ukraine den Laden übernehmen - und entweder an Moldau übergeben - oder als Faustpfand für Russland verwenden?

Geschrieben von: PeterPetersen 22. Feb 2024, 18:44

ZITAT(Sensei @ 22. Feb 2024, 18:40) *
Hmm...
könnte dann nicht die Ukraine den Laden übernehmen - und entweder an Moldau übergeben - oder als Faustpfand für Russland verwenden?

Klar, daher wird das vermutlich nicht passieren, aber man wird es propagandistisch ausschlachten. Bald sind ja "Wahlen" in RU

Geschrieben von: Xizor 22. Feb 2024, 21:07

ZITAT
At the congress of the so-called deputies of all levels of Transnistria, which will take place on February 28, a request to Moscow regarding the accession of the separatist region to the Russian Federation would be adopted. The statement was made by the Transnistrian opponent Ghenadie Ciorba, quoted by INFOTAG, according to Deschide.md.

https://www.romaniajournal.ro/politics/transnistria-would-request-annexation-to-russia/

mata.gif

Geschrieben von: Marcus Marius 22. Feb 2024, 21:19

Damit wird Transnistrien legitimes Ziel für die Ukraine. Hoffen die Russen, dass die Ukrainer jetzt mehr Truppen von anderorts abzwacken und dort einmarschieren lassen? Ist das ein verquerer Versuch die Ukraine international zu desavouieren und die sonstigen Fronten zu schwächen? Oder doch nur Putins Versuch seinen Wählern russische Größe zu zeigen und die anziehende Pracht der Ruski Mir zu demonstrieren?

Geschrieben von: Glorfindel 22. Feb 2024, 21:25

Ganz ehrlich: Mich würde es nicht verwundern, wenn Putin eine neue Front auf tun würde, ganz ungeachtet, wie (wir im Westen) die Chancen des Gelingens einstufen.

Geschrieben von: PeterPetersen 23. Feb 2024, 13:19

ZITAT(PeterPetersen @ 22. Feb 2024, 18:34) *
Regierung Transistriens plant die "Versammlung der Abgeordneten aller Ebenen". Zum letzten Mal fand sodas 2006 statt und wird nur zum Treffen sehr wichtiger Entscheidungen getroffen genutzt, wie Verabschiedung der Verfasssung.

https://www.eurointegration.com.ua/rus/articles/2024/02/22/7180200/

Der Zweck ist die Verabschiedung einer offiziellen Bitte an Putin, Transistrien der RF anzuschließen.



Jetzt auch im Spiegel
https://www.spiegel.de/ausland/transnistrien-plant-angeblich-referendum-ueber-anschluss-an-russland-a-2b1d79a3-8721-4ec6-b43b-81fd360df230

Geschrieben von: Schwabo Elite 23. Feb 2024, 15:27

ZITAT(PeterPetersen @ 22. Feb 2024, 18:44) *
ZITAT(Sensei @ 22. Feb 2024, 18:40) *
Hmm...
könnte dann nicht die Ukraine den Laden übernehmen - und entweder an Moldau übergeben - oder als Faustpfand für Russland verwenden?

Klar, daher wird das vermutlich nicht passieren, aber man wird es propagandistisch ausschlachten. Bald sind ja "Wahlen" in RU


Ich sag mal so: Warum sollte Russland "den Beitritt" nicht annehmen und das bei Verhandlungen immer wieder als Faustpfand einlösen?

Geschrieben von: Schwabo Elite 23. Feb 2024, 15:31

ZITAT(Glorfindel @ 22. Feb 2024, 21:25) *
Ganz ehrlich: Mich würde es nicht verwundern, wenn Putin eine neue Front auf tun würde, ganz ungeachtet, wie (wir im Westen) die Chancen des Gelingens einstufen.


Sehe ich auch so. Er hat wirklich nichts zu verlieren und die Ukrainehat mit Sicherheit keine Truppen übrig für ein Unterfangen. Es wäre auch sehr dumm, denn Moldau ist EU-Beitrittskandidat und eine Invasion von einem Bewerberstaat in einen anderen wäre ein Novum. Anders wäre es natürlich, wenn Moldau um Hilfe bäte, die Sache endlich zu bereinigen.
In jedem Fall müssen die Ukraine und ggf. Rumänien endlich verhindern, dass Flugzeuge in Transnistrien landen. Das wird nicht einfach werden (s. o.), aber ansonsten wird Transnistrien vmtl. recht zügig aus der Luft verstärkt werden von Russland. Zur Not übernehmen das wieder Söldner.

Geschrieben von: PeterPetersen 23. Feb 2024, 16:53

ZITAT(Schwabo Elite @ 23. Feb 2024, 15:31) *
ZITAT(Glorfindel @ 22. Feb 2024, 21:25) *
Ganz ehrlich: Mich würde es nicht verwundern, wenn Putin eine neue Front auf tun würde, ganz ungeachtet, wie (wir im Westen) die Chancen des Gelingens einstufen.


Sehe ich auch so. Er hat wirklich nichts zu verlieren und die Ukrainehat mit Sicherheit keine Truppen übrig für ein Unterfangen. Es wäre auch sehr dumm, denn Moldau ist EU-Beitrittskandidat und eine Invasion von einem Bewerberstaat in einen anderen wäre ein Novum. Anders wäre es natürlich, wenn Moldau um Hilfe bäte, die Sache endlich zu bereinigen.
In jedem Fall müssen die Ukraine und ggf. Rumänien endlich verhindern, dass Flugzeuge in Transnistrien landen. Das wird nicht einfach werden (s. o.), aber ansonsten wird Transnistrien vmtl. recht zügig aus der Luft verstärkt werden von Russland. Zur Not übernehmen das wieder Söldner.


So bald Transistrien zu Russland wird, gelten dort auch alle Sanktionen. Wäre eine ziemlicher Selbstmord mMn. Außer man will eine Reaktion der EU/NATO provozieren/austesten

Geschrieben von: SailorGN 23. Feb 2024, 19:06

Ach, die Menschen dort und die Wirtschaft ist putin doch egal, das wird alles auf dem Altar von Mütterchen ruzzland geopfert für ein paar Wählerstimmen. Andererseits wäre jetzt ein perfekter Moment zur Emanzipation von russland, kleine grüne Männchen kriegt putin da grad nur schwer hin^^

Geschrieben von: Holzkopp 24. Feb 2024, 01:09

ZITAT(Schwabo Elite @ 23. Feb 2024, 15:31) *
ZITAT(Glorfindel @ 22. Feb 2024, 21:25) *
Ganz ehrlich: Mich würde es nicht verwundern, wenn Putin eine neue Front auf tun würde, ganz ungeachtet, wie (wir im Westen) die Chancen des Gelingens einstufen.


Sehe ich auch so. Er hat wirklich nichts zu verlieren und die Ukrainehat mit Sicherheit keine Truppen übrig für ein Unterfangen. Es wäre auch sehr dumm, denn Moldau ist EU-Beitrittskandidat und eine Invasion von einem Bewerberstaat in einen anderen wäre ein Novum. Anders wäre es natürlich, wenn Moldau um Hilfe bäte, die Sache endlich zu bereinigen.
In jedem Fall müssen die Ukraine und ggf. Rumänien endlich verhindern, dass Flugzeuge in Transnistrien landen. Das wird nicht einfach werden (s. o.), aber ansonsten wird Transnistrien vmtl. recht zügig aus der Luft verstärkt werden von Russland. Zur Not übernehmen das wieder Söldner.


Ich glaube, dass man diesen Schachzug der Russen wenn er sich tatsächlich andeutet sehr robust und wirksam verhindern muss.

Das wird "Krim 2014" in Neuauflage.

Eigentlich müsste Moldau die EU um militärische Unterstützung bitten, konkret um Sicherung des Luftraumes. Und dann wird der Luftraum rund um Moldawien massiv abgeriegelt. Die Russen bekommen die klare Botschaft, dass jeder Versuch des Eindringens in den Luftraum von Moldau zu einer militärischen Reaktion gegen das eindringende Luftfahrzeug führt.
Man stationiere Luftverteidigungssysteme und Luftraumüberwachung in Moldau und den umliegenden EU-Staaten und verlege Jagdflugzeuge dorthin.

Und dann muss man es auch tun: alles was da einfliegt und nicht autorisiert ist wird abgefangen und eben auch abgeschossen. Den russischen Truppen in Transnistrien wird jederzeit freies Geleit zugesichert wenn sie nach Russland zurück wollen. Und Russland wird klargemacht, dass die EU bereit ist, gegen die russischen Truppen in Transnistrien miltärisch vorzugehen wenn diese sich aggressiv verhalten. Die Regierung von Moldau müsste um diese Unterstützung ersuchen und formal auch die entsprechenden Freigaben erteilen.

Und dann muss man es auch wirklich tun. Bzw. Russland auf geeigneten Kanälen unmissverständlich klarmachen, dass sie hier die Füße stillhalten sollen, da Europa (und ggf. die USA) sonst zu klar definierten militärischen Reaktionen auch direkt gegen russische Kräfte auf dem Staatsgebiet von Moldau in der Lage und willens sind.

Man kann doch nicht ernsthaft noch eine Runde dieses miesen Spiels mitspielen. Sonst können wir auch Putin einfach ganz Moldau anbieten.

Und nein, es gibt keinen Atomkrieg.

Geschrieben von: goschi 24. Feb 2024, 01:16

war das quasi-Abkommen mit Moldawien nicht schon lange "wir lassen euch in Transnistrien in Ruhe, ihr bestrebt keine echte Unabhängigkeit"?

Das wäre dann ja obsolet und Moldawien könnte ja durchaus die Ukraine aktiv um Beistand bitten.
Meines Wissens gab es auch schon länger keine echte Verstärkung mehr, ganz Transnistrien ist im Bereich ukrainischer Flugabwehr und russische Flugzeuge werden sich da kaum in die nähe gewagt haben.

rein personell haben weder Transnistrien noch die dort stationierten russischen Truppen auch einer ukrinischen Territorialbrigade nichts entgegenzusetzen, schweres Gerät ist AFAIK seit langem nicht mehr in relevanter zahl da und die Lager wohl auch längst abgebaut.
Ich meine zuletzt waren das keine 3'500 russische Soldaten mehr?

Geschrieben von: Elbroewer 24. Feb 2024, 01:37

Wie sieht es denn in Moldawien aus? Ich meine, mich da an eine pro-russische Fraktion erinnern zu können.

Geschrieben von: Salzgraf 24. Feb 2024, 13:55

ZITAT(Elbroewer @ 24. Feb 2024, 01:37) *
Wie sieht es denn in Moldawien aus? Ich meine, mich da an eine pro-russische Fraktion erinnern zu können.

Im Norden gibt es eine autonome Region der gagausen, wo bei den Komunalwahlen 2023 die Eu-skeptischen/russenfreundlichen Kräfte eine starke Position erreicht haben.
Die aktuelle Regierung sendet seit ca. 2 Jahren (warum wohl) starke Signale Richtung EU (NATO), die auch dezent erwidert werden. Ob die aktuelle moldawische Regierung hinter Holzkopp Massnahhmen stehen würden?

Geschrieben von: Schwabo Elite 25. Feb 2024, 14:23

ZITAT(goschi @ 24. Feb 2024, 01:16) *
war das quasi-Abkommen mit Moldawien nicht schon lange "wir lassen euch in Transnistrien in Ruhe, ihr bestrebt keine echte Unabhängigkeit"?

Das wäre dann ja obsolet und Moldawien könnte ja durchaus die Ukraine aktiv um Beistand bitten.
Meines Wissens gab es auch schon länger keine echte Verstärkung mehr, ganz Transnistrien ist im Bereich ukrainischer Flugabwehr und russische Flugzeuge werden sich da kaum in die nähe gewagt haben.

rein personell haben weder Transnistrien noch die dort stationierten russischen Truppen auch einer ukrinischen Territorialbrigade nichts entgegenzusetzen, schweres Gerät ist AFAIK seit langem nicht mehr in relevanter zahl da und die Lager wohl auch längst abgebaut.
Ich meine zuletzt waren das keine 3'500 russische Soldaten mehr?


Ja, die russischen Truppen sind sehr wenige, andererseits sind 3.500 russische Soldaten vermutlich nicht schlechter als alles, was Moldau zu bieten hat. Ich dächte auch, dass Russland Söldner einfliegen würde, am ehesten über Armenien, Georgien oder schlicht die Türkei. Waffen sind im Land ja genug. Wie wir wissen, muss Russland nicht gewinnen, es reicht ein weiteres Feuer in einem EU-Aspirantenstaat.

Geschrieben von: Elbroewer 25. Feb 2024, 16:28

Könnten die Moldawier und die Ukrainer nicht den Luftraum sperren? Wie ist es denn derzeit geregelt?

Geschrieben von: PeterPetersen 28. Feb 2024, 14:00

RBC.RU
Transnistrien wendet sich aufgrund der Wirtschaftsblockade hilfesuchend an Russland

ZITAT
Laut einer am Mittwoch vom Kongress der Abgeordneten aller Ebenen der nicht anerkannten Transnistrischen Moldauischen Republik angenommenen Resolution wandte sich Transnistrien im Zusammenhang mit der Wirtschaftsblockade durch Moldawien um Hilfe an Russland. Dies berichtete der lokale Fernsehsender TVS Pridnestrowien.

„Es wurde beschlossen, sich an den Föderationsrat und die Staatsduma Russlands mit der Bitte zu wenden, angesichts des zunehmenden Drucks Moldawiens Maßnahmen zum Schutz Transnistriens umzusetzen, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass mehr als 220.000 russische Bürger ihren ständigen Wohnsitz in Transnistrien haben die einzigartige positive Erfahrung der russischen Friedenssicherung am Dnjestr sowie der Status eines Garanten und Vermittlers im Verhandlungsprozess“, heißt es in der Resolution.



https://www.rbc.ru/politics/28/02/2024/65df286e9a79476d96ab4513?from=copy


N-TV schreibt auch darüber
https://www.n-tv.de/politik/Separatisten-in-Transnistrien-bitten-Moskau-um-Schutz-article24770300.html

Geschrieben von: Merowinger 28. Feb 2024, 14:24

ZITAT(PeterPetersen @ 28. Feb 2024, 14:00) *
die einzigartige positive Erfahrung der russischen Friedenssicherung
Ich gehe jetzt los und kaufe mir einen Bilderrahmen.

Geschrieben von: Scipio32 28. Feb 2024, 15:26

So richtig Sinn macht diese Geschichte in Transnistrien aber für mich nicht.

Truppen die man dort stationiert kann man wohl kaum sinnvoll versorgen.

Soll das eine Ablenkung für die UA werden oder hat das was mit den Wahlen in Russland zu tun?

Geschrieben von: Elbroewer 28. Feb 2024, 16:18

Wenn Rumänien den Luftraum sperrt, ist es mit zusätzlichen Truppenstationierungen wohl eher Essig. Wie da die Russen irgendwie unterstützen wollen, ist mir schleierhaft. Vielleicht geht es auch darum, ukrainische Truppen an die Grenze zu Transnistrien zu ziehen.

Geschrieben von: Glorfindel 28. Feb 2024, 16:28

ZITAT(Scipio32 @ 28. Feb 2024, 15:26) *
So richtig Sinn macht diese Geschichte in Transnistrien aber für mich nicht.
(...)

Es macht noch einiges (militärisch) wenig Sinn. Die Annexion von Transnistrien passt aber vollständig in die Muster von Putin und es wurde auch bereits früher vermutet, dass der geplante Vorstoss in die Oblaste Odessa und Mikolajiw auch dem Anschluss von Transnistrien, wenn nicht sogar ganz Moldawiens, dient. Von dem her macht aus putinischer Sicht eine Annexioin von Transnistrien schon Sinn, da auf dem Papier ein weiteres "verlorenes" Stück Land ("Mütterchen Russland") dazu kommt.

Das militärische Problem von Transnistrien ist nicht Rumänien, sondern dass es gegenüber der Ukraine völlig ungeschützt ist und keinerlei, aber wirklich keinerlei Tiefe hat. Transnistrien ist halb so gross wie der Kanton Zürich mit einem Fünftel der Einwohner.

Geschrieben von: PeterPetersen 28. Feb 2024, 16:46

Naja, Moldau ist ein Beitrittskandidat der EU und Transistrien völkerrechtlich ein Teil von Moldau.

Morgen soll Putin eine große Rede halten.


Vielleicht erwähnt er das Thema gar nicht. Vielleicht macht er es zu einem Testballon an dem sich die EU und NATO zerstreiten darf.

z.B. könnte man der EU erklären, dass man die Unterdrückung der Russen vor Ort nicht dulden wird und kombiniert es mit einer Drohung.
Dann guckt man wie man in der EU damit umgeht.

Oder man bittet einen Hilfskonvoi durchzulassen. Und wenn die EU sich weigert, dann verkauft man das Ganze als Beweis für Russophobie der EU.

Oder ähnliches...

Wäre doch toll, aus Putins Sicht, wenn die EU ihren Beitrittskandidaten "hängen lässt". Die EU signalisiert doch, dass sie bereit ist sich egal wie zu verbeugen um einen direkten Konflikt mit Russland zu vermeiden

Geschrieben von: PeterPetersen 28. Feb 2024, 17:38

Das russische Außenministerium hat reagiert

ZITAT
Das russische Außenministerium teilte dazu am Nachmittag mit, dass die zuständigen Ministerien diesen Antrag prüfen wollten. Russische Nachrichtenagenturen zitierten am Mittwoch das Außenministerium in Moskau mit den Worten, „der Schutz der Interessen der Bewohner Transnistriens, unserer Landsleute, ist eine der Prioritäten“.


https://www.welt.de/politik/ausland/article250318252/Konfliktregion-in-Moldau-Separatisten-in-Transnistrien-bitten-Russland-um-Schutz-Moskau-erklaert-dies-zur-Prioritaet.html

Geschrieben von: Brünnhilde 28. Feb 2024, 17:50

ZITAT(Glorfindel @ 28. Feb 2024, 17:28) *
Transnistrien ist halb so gross wie der Kanton Zürich ...


Und wieviel ist das in Saarland?

Nach Nawalnys Tod wird jetzt eben die nächste Sau durch`s Dorf gejagt.
Und Nawalnys Beerdigung tritt prompt einen Schritt zurück.

Geschrieben von: Glorfindel 28. Feb 2024, 17:54

ZITAT(Brünnhilde @ 28. Feb 2024, 17:50) *
ZITAT(Glorfindel @ 28. Feb 2024, 17:28) *
Transnistrien ist halb doppelt so gross wie der Kanton Zürich ...


Und wieviel ist das in Saarland?
(...)

3/2 vom Saarland und ein Drittel der Einwohner.

ZITAT
Nach Nawalnys Tod wird jetzt eben die nächste Sau durch`s Dorf gejagt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Putin auf einer "heiligen Mission" sieht...

Geschrieben von: Merowinger 28. Feb 2024, 18:24

Ach watt, der hat einfach Spass an seiner Rolle als Weltunordner und tut ansonsten alles für seine Macht und seinen Luxus. Begründungen strickt er sich zusammen wie es gerade passt um seine Entourage glücklich zu machen und bei der Stange zu halten.

Geschrieben von: Elbroewer 28. Feb 2024, 18:30

Auf welcher Strecke soll denn der Hilfskonvoi nach Transnistrien kommen? Über die Ukraine wohl kaum und die Moldawier werden ihn wohl auch nicht durchlassen. Da kann die EU wenig machen. Aber warten wir mal ab, wie sich das noch entwickelt.

Geschrieben von: Salzgraf 29. Feb 2024, 11:35

Ich sehe momentan alle Trümpfe in westlicher Hand, wenn sich Moldawien und die Nachbarländer einig sind.

1. Aussenpolitik: es ist ein Parallelfall zu Bergkarabach. Die Weltgemeinschaft hat keine anstalten gemacht als Aserbaidschan die völkerrechtskonforme Lage wiederhergestellt hat. Moldawien kann das gleiche beanspruchen.

2. Moldawien: eine Lösung des Transnistrienproblems entfernt ein Problem für die Zusammenarbeit mit NATO (Gebietsstreitigkeit) und EU (Schmuggelroute auch weil Rumänien Moldawiern relativ problemlos rumänische Pässe gibt).

3. Operativ:
A Den russischen Offizieren moldawischen Pass etc. versprechen, wenn es zu keiner Waffengewalt kommt und die Lager unversehrt übergeben werden.
B Kommunikation mit Rußland unterbinden: Eloka und Drohnen, die Ausversehen Sendeanlagen beschädigen. Bekannte FSB- Menschen wegen Verkehrsdelikte inhaftieren.
C Rumänien übernimmt auf Bitten Moldawiens die Kontrolle des Luftraums mit allen Kompetenzen. (die NATO inkl. D verstärkt den Schutz des rumänischen Luftraums: https://augengeradeaus.net/2023/12/luftwaffe-in-rumaenien-scharfer-einsatz-gegen-russische-drohnen/)
D Hoffentlich ohne Waffengewalt setzen moldawische Truppen unter ukrainischer Beteiligung die russischen Truppen fest. Dadurch käman optimalerweise russische Soldaten in ukrainischer Kriegsgefangenschaft und ggf. nutzbare Munition in russische Hände. Bei Einatz von Waffengewalt seitens der Russen muss man schauen, ob man sie mit Drohnen zermürbt und ansonsten aushungert.

Geschrieben von: PeterPetersen 29. Feb 2024, 11:52

ZITAT(Salzgraf @ 29. Feb 2024, 11:35) *
Ich sehe momentan alle Trümpfe in westlicher Hand, wenn sich Moldawien und die Nachbarländer einig sind.

1. Aussenpolitik: es ist ein Parallelfall zu Bergkarabach. Die Weltgemeinschaft hat keine anstalten gemacht als Aserbaidschan die völkerrechtskonforme Lage wiederhergestellt hat. Moldawien kann das gleiche beanspruchen.

2. Moldawien: eine Lösung des Transnistrienproblems entfernt ein Problem für die Zusammenarbeit mit NATO (Gebietsstreitigkeit) und EU (Schmuggelroute auch weil Rumänien Moldawiern relativ problemlos rumänische Pässe gibt).

3. Operativ:
A Den russischen Offizieren moldawischen Pass etc. versprechen, wenn es zu keiner Waffengewalt kommt und die Lager unversehrt übergeben werden.
B Kommunikation mit Rußland unterbinden: Eloka und Drohnen, die Ausversehen Sendeanlagen beschädigen. Bekannte FSB- Menschen wegen Verkehrsdelikte inhaftieren.
C Rumänien übernimmt auf Bitten Moldawiens die Kontrolle des Luftraums mit allen Kompetenzen. (die NATO inkl. D verstärkt den Schutz des rumänischen Luftraums: https://augengeradeaus.net/2023/12/luftwaffe-in-rumaenien-scharfer-einsatz-gegen-russische-drohnen/)
D Hoffentlich ohne Waffengewalt setzen moldawische Truppen unter ukrainischer Beteiligung die russischen Truppen fest. Dadurch käman optimalerweise russische Soldaten in ukrainischer Kriegsgefangenschaft und ggf. nutzbare Munition in russische Hände. Bei Einatz von Waffengewalt seitens der Russen muss man schauen, ob man sie mit Drohnen zermürbt und ansonsten aushungert.

Aber das wird die EU doch nie im Leben machen. Dort denkt doch niemand so. Die benehmen sich gerade wie eine Herde Schafe die versucht den Wolf davon zu überzeugen von ihnen am harmlosesten ist in der Hoffnung, dass der Wolf das harmlosere Schaf als letztes frisst.

Geschrieben von: Salzgraf 29. Feb 2024, 15:25

Das berücjtigte Munitionsdepot in Cobasna ist doch das hier: 47.76156906022703, 29.202324923241147 ?

Geschrieben von: Glorfindel 29. Feb 2024, 15:58

ZITAT(Salzgraf @ 29. Feb 2024, 11:35) *
(...)
C Rumänien übernimmt auf Bitten Moldawiens die Kontrolle des Luftraums mit allen Kompetenzen. (die NATO inkl. D verstärkt den Schutz des rumänischen Luftraums: https://augengeradeaus.net/2023/12/luftwaffe-in-rumaenien-scharfer-einsatz-gegen-russische-drohnen/)
(...)

Wenn man die Karte anschaut, dann sieht man, dass dies gar nicht nötig ist. Zum einen müssten russische Flugzeuge zwangsläufig um nach Transnistrien zu gelangen entweder den ukrainischen oder rumänischen Luftraum überqueren. Zum anderen liegen die ehemalige Flugplätze von Tiraspol, Bender und Caminca alle in Artillerierreichweite und bei den letzten beiden ist kaum mehr etwas (auf dem Satellitenbild) sichtbar, als können wohl kaum noch benutzt werden. Die Benutzung eines moldawischen Flugplatzes halte ich jetzt auch für unwahrscheinlich, zumal man diesen zuerst ja auch noch besetzen müsste und praktisch ausgeschlossen werden kann, dass die Russen in der Lage wären, da Luftlandetruppen reinzufliegen (wie denn auch und von wo?).

Geschrieben von: Delta 29. Feb 2024, 16:05

Und welche (fähigen) Luftlandetruppen sollten das überhaupt noch sein?

Geschrieben von: Stefan Kotsch 29. Feb 2024, 17:04

Luftlandetruppe ist ein weiter Begriff. Man denkt immer an fesche angsteinflößende Superduper-Fallschirmjäger. Aber alles was ich in Luftfahrzeuge verladen und irgendwo abladen kann, ist letztlich auch Luftlandetruppe.

Geschrieben von: Glorfindel 29. Feb 2024, 17:32

Jein:
- Helikopter, ja teilweise, aber siehst Du - abgesehen von der Unmöglichkeit der Kation irgendwelche Mobiks mit fünf Wochen Ausbildung und etwas Erfahrung im Ukrainekrieg bei einer strategischen Hochrisikooperation irgendeinen Flughafen in Moldawien stürmen?
- Fallschirmabwurf: Nein. Ja, man könnte diese Mobiks auch mit Fallschirm abwerfen, aber wie würden sie unten ankommen und wären sie in der Lage ein Gefecht zu führen?

Geschrieben von: Stefan Kotsch 29. Feb 2024, 17:44

Nun hat aber die Realität dieses Krieges alle hochtrabenden Vorstellung vom modernen Krieg des neuen Jahrtausends auf das Niveau des 1. Weltkrieges zurückgeholt.

Geschrieben von: Panzerchris 29. Feb 2024, 18:01

Die allermeisten Angehörigen der russischen Luftlandetruppen dienen doch nur noch in der Landwirtschaft als Düngemittel für Getreide und Sonnenblumen. Die Ausbildung neuer Soldaten wird Jahre in Anspruch nehmen. Wenn Moldau und die Ukraine es wollen, können sie dem seltsamen Treiben in Transnistrien ein schnelles Ende bereiten. Die Frage ist nur, wie man die dort lebenden Menschen wieder in die Gesellschaft integrieren kann?

Geschrieben von: 400plus 29. Feb 2024, 18:08

ZITAT(Panzerchris @ 29. Feb 2024, 19:01) *
Wenn Moldau und die Ukraine es wollen, können sie dem seltsamen Treiben in Transnistrien ein schnelles Ende bereiten.


So einfach ist das nicht, die Russen haben da rund 1.500 Mann stationiert, und das Regime selbst hat eine reguläre Armee von rund 5.000 Mann, die auf das Vier- oder Fünffache anwachsen könnte:
https://en.wikipedia.org/wiki/Armed_Forces_of_Transnistria#Structure

Die Ukrainer haben derzeit besseren Nutzen für ihre Verbände, und für Moldau dürfte das ein zu großer Brocken sein.


Geschrieben von: Glorfindel 29. Feb 2024, 18:08

Moldawien selber hat sehr schwache Streitkräfte. Die wären sicherlich auf die Hilfe der Ukraine angewiesen.

Geschrieben von: Stefan Kotsch 29. Feb 2024, 20:39

Man könnte ja Rumänien als Schutzmacht im Hilfe bitten. Aber die würden sicher hocherfreut abwinken.
Moldawien wird sicher kein echter Schwerpunkt in naher und mittlerer Zukunft . Man sicher droht russische Hilfe an um ukrainische Truppen im tiefen Hinterland zu binden.

Geschrieben von: Glorfindel 29. Feb 2024, 20:47

Die Gefahr besteht dann aber, dass diese Truppen ausgeschaltet werden. Transnistrien ist militärisch in einer sehr schlechten Situation, keine Tiefe, keine natürlichen Hindernisse gegen Osten, keine Versorgungswege,

Geschrieben von: Merowinger 29. Feb 2024, 20:59

Sie könnten sich ja den Rest von Moldau als Hinterland besorgen, unter Hilfe von dort angeworbenen Parteigängern. Politisch steht Moldau auf ganz wackeligen Füssen.

Geschrieben von: Glorfindel 29. Feb 2024, 21:15

Glaube ich nicht. Da werden die Leute nicht mitmachen, selbst wenn sie pro-putin sind, weil es praktisch keine Perspektive bietet. Zudem kontrollieren die Seperatisten iirc nur eine Brücke über den Dnister. Und zuletzt würde das auch nichts nützen, da die Seperatistengebiete dadurch gegen Osten nicht geschützt werden.

Schliesslich wird auch Rumänien, selbst wenn es eigentlich nicht intervenieren möchte, irgendwann fragen, ob es nicht besser ist, dem ganzen Spuk ein rasches Ende zu bereiten als da irgend ein Unruheherd an der Grenze zu haben.

Die Chancen für Russland Transnistrien mittelfristig behalten zu können, halte ich für sehr klein.

Geschrieben von: PeterPetersen 29. Feb 2024, 23:00

NATO Cincu Battle Group Upgrade to Brigade Level in 2025: 4,000 Soldiers, Enhanced Military Might

https://bnnbreaking.com/conflict-defence/military/nato-cincu-battle-group-upgrade-to-brigade-level-in-2025-4000-soldiers-enhanced-military-might

Ich vermute man versucht damit auf die Hilferufe der transistrischen Regierung zu reagieren

Geschrieben von: Holzkopp 29. Feb 2024, 23:42

Ich glaube, Transnistrien ist eine rote Linie, die man den Russen jetzt auch klar aufzeigen muss.

Wenn man toleriert, das die da jetzt auch noch Unfrieden stiften verliert man erstens seine Abschreckungswirkung komplett und holt sich zweitens einen Unruheherd ins europäische Haus.

Man sollte Russland auf diplomatischem Wege unmissverständlich klarmachen, dass die Transnistrien-Frage auch militärisch gelöst wird wenn es nötig ist. Hinweis auf Berg-Karabach.

Zur Frage, wer das macht: das kann schon die Ukraine erledigen, wir müssten es uns aber etwas kosten lassen, nicht im Sinne einer Entlohnung sondern einer Kompensation der Kampfkraft. Also z.B. nochmal ordentlich Fahrzeuge und Gerät sowie Munition, damit wenn die Ukrainer in Moldau tätig werden sich keine Fähigkeitslücke an der Front zu Russland auftut.

Politisch ginge das über einen moldauisch-ukrainischen Freundschaftsvertrag mit offiziellem Hilfeersuchen an Kiew. Und Rumänien und die Ukraine machen den Luftraum und die Landgrenzen dicht.

Wenn man Putin jetzt endlich mal das Momentum aus der Hand nehmen würde wäre das ein wichtiges Signal.

Das Ganze unterbleibt, wenn Russland in Transnistrien die Füße stillhält und eine Erklärung abgibt, dort keine Ambitionen zu haben.

Salzgraf hat ja auch ein mögliches Szenario beschrieben.


Geschrieben von: General Failure 1. Mar 2024, 01:02

Sorry, aber die Transnistrien-Frage militärisch lösen zu wollen ist ein komplettes Hirngespinst & wird höchstens in einem massiven Legitimitätsverlust der westlichen Wertegemeinschaft enden. Nicht aufgrund der militärischen Fähigkeiten Transnistriens (bei der Auflistung oben fehlen übrigens noch die russischen Paramilitärs, nach Schätzung 10 bis 15-tausend), sondern wegen der Haltung der dortigen Bevölkerung - die ist sich zwar etwas uneins, ob sie lieber Teil der RF (die Hälfte) oder eigenstaatlich (ein Drittel) sein will, aber in einer Sache sehr, sehr einig: zurück nach Moldau wollen sie auf keinen Fall. Eine wie auch immer geartete Intervention wird also mit ziemlicher Sicherheit Bilder produzieren, wo sich Zivilisten den Invasionstruppen entgegenstellen. Autokratische Regimes wie Rußland oder Aserbaidschan mögen solche Bilder ohne Wimpernzucken wegstecken, für demokratische Staaten, die ihre Legitimation aus der Zustimmung der Beherrschten ziehen, ist so etwas Gift, und letztlich das beste Propagandageschenk zur Unterminierung der Ukraine-Unterstützung, das man dem Kreml machen kann. Das Thema ist im übrigen auch nicht neu, der Antrag auf Mitgliedschaft in der RF liegt seit zehn Jahren bei Putin auf dem Tisch. Und wenn die Ukraine ein bißchen Verstand hat, hält sie sich aus diesem Minenfeld raus - zumindest so lange, wie nicht von transnistrischem Gebiet aus auf sie geschossen wird.

Im übrigen hat auch die Regierung Moldaus gerade kein großes Interesse, Transnistrien heimzuholen. Die sind froh, eine fragile pro-europäische Mehrheit beisammen zu haben - ein paar hunderttausend russophile und -phone kremlpropagandahörige Transnistrier können sie brauchen wie ein Loch im Kopf. Deswegen spielt das Thema dort auch politisch kaum noch eine Rolle - man hat sich mit dem Status quo arrangiert & macht dieses Faß frühestens nach erfolgreicher Westbindung wieder auf. Und wenn Rußland jetzt ein bißchen in der Scheiße rührt, tut man gut daran, das einfach zu ignorieren - denn was immer sonst man als Reaktion darauf tut, macht im Zweifelsfall alles nur noch schlimmer.

Geschrieben von: Salzgraf 1. Mar 2024, 17:13

ZITAT(General Failure @ 1. Mar 2024, 01:02) *
(bei der Auflistung oben fehlen übrigens noch die russischen Paramilitärs, nach Schätzung 10 bis 15-tausend),

bei 350.000 Einwohnern?

Geschrieben von: General Failure 1. Mar 2024, 18:51

ZITAT(Salzgraf @ 1. Mar 2024, 18:13) *
ZITAT(General Failure @ 1. Mar 2024, 01:02) *
(bei der Auflistung oben fehlen übrigens noch die russischen Paramilitärs, nach Schätzung 10 bis 15-tausend),

bei 350.000 Einwohnern?

Mir kam die Zahl auch etwas hoch vor, zumal ich mich frage, um was für Gruppen es sich da genau handeln soll. Aber da ich sie tatsächlich an verschiedenen Stellen so gelesen hatte, hab ich sie erstmal übernommen. Sie spielt ja für meine Argumentation auch keine Rolle.

Bei der Bevölkerungszahl wäre ich übrigens auch etwas vorsichtig - das ist die Moldauer Schätzung. Kann stimmen, muß aber nicht. Letzte offizielle transnistrische Zahl (von 2015) war 475 000.

Geschrieben von: Elbroewer 1. Mar 2024, 18:52

Also Finnland kann ca. 10 Prozent seiner Bevölkerung mobilisieren. In Transnistrien wären 20000 Mann ca. 5,7 Prozent. Wenn genügend Handwaffen verfügbar sind, sollte es für leichte Infanterie reichen.

Geschrieben von: 400plus 1. Mar 2024, 19:57

ZITAT(General Failure @ 1. Mar 2024, 19:51) *
ZITAT(Salzgraf @ 1. Mar 2024, 18:13) *
ZITAT(General Failure @ 1. Mar 2024, 01:02) *
(bei der Auflistung oben fehlen übrigens noch die russischen Paramilitärs, nach Schätzung 10 bis 15-tausend),

bei 350.000 Einwohnern?

Mir kam die Zahl auch etwas hoch vor, zumal ich mich frage, um was für Gruppen es sich da genau handeln soll. Aber da ich sie tatsächlich an verschiedenen Stellen so gelesen hatte, hab ich sie erstmal übernommen. Sie spielt ja für meine Argumentation auch keine Rolle.

Bei der Bevölkerungszahl wäre ich übrigens auch etwas vorsichtig - das ist die Moldauer Schätzung. Kann stimmen, muß aber nicht. Letzte offizielle transnistrische Zahl (von 2015) war 475 000.


Sind die Paramilitärs vielleicht mit den Reservisten Transnistriens identisch? confused.gif

Geschrieben von: General Failure 1. Mar 2024, 21:35

ZITAT(400plus @ 1. Mar 2024, 20:57) *
Sind die Paramilitärs vielleicht mit den Reservisten Transnistriens identisch? confused.gif

Gut möglich, hatte ich auch schon überlegt, ob das vielleicht verwechselt wurde. Dort sind aber ganz definitiv auch noch weitere direkt aus Moskau finanzierte Kader jenseits der offiziellen russischen Militärpräsenz, wenn auch vielleicht nicht in dieser Anzahl. Leute, die beispielsweise im Krisenfall als "kleine grüne Männchen" in Moldau auftauchen würden, wie sie in der Vergangenheit ja auch schon in Odessa etc. aufgetaucht sind - Girkin-Style. Und zwar genug davon, um sowohl die Regierung in Chisinau wie auch die in Kyiv nervös zu machen.

Geschrieben von: PeterPetersen 17. Mar 2024, 18:40

Z-Channels melden Vernichtung eines Mi-8 durch eine Drohne auf einer Militärbasis bei Tiraspol. Angeblich kam die Drohne aus der Ukraine

https://t.me/milinfolive/118460?single

Kyiv Post
https://t.me/Kyivpost_official/20440?single

Auf dem Video sieht es eher nach einer Sprengung als Drohne aus und der Hubschrauber sieht auch so nicht flugfähig aus

Geschrieben von: Sensei 17. Mar 2024, 19:10

[Hinweis: Das ist die Hauptstadt von "Transnistrien"]

Geschrieben von: MamaPapaZombie 17. Mar 2024, 19:31

ZITAT(PeterPetersen @ 17. Mar 2024, 18:40) *
Auf dem Video sieht es eher nach einer Sprengung als Drohne aus und der Hubschrauber sieht auch so nicht flugfähig aus


Der hat auf jeden Fall schon mal bessere Tage gesehen.

Das riecht stark nach "False Flag".

Geschrieben von: Stefan Kotsch 17. Mar 2024, 20:37

Wenn die ersten transnistrischen Fahrzeuge mit erschossenen Morgue-"Bewohnern" austauchen, dann wird ernst. smokin.gif

Geschrieben von: Merowinger 17. Mar 2024, 20:53

„Wahlgeschenk“ neu definiert?

Geschrieben von: Merowinger 1. Apr 2024, 13:41

Hannes Meissner bei n-tv:

ZITAT
"Transnistrien hat über Jahre hinweg den Doppelstatus ausgenutzt, einerseits Gas kostenlos aus Russland bezogen und andererseits über das Freihandelsabkommen Moldaus mit der Europäischen Union Zugang zum europäischen Markt erhalten. 70 Prozent der Exporte Transnistriens gehen in die EU."

Zuletzt wurden die Bedingungen für die Separatisten aber verschärft. Das moldauische Parlament hat voriges Jahr ein Separatistengesetz verabschiedet, das abtrünnige Bestrebungen erstmals unter Strafe stellt und mit Gefängnis ahndet. Die Regierung in Chișinău hat zudem Anfang dieses Jahres Zollerleichterungen für transnistrische Firmen abgeschafft. Das hat dem Haushalt der Separatistenregion sehr geschadet. In Zukunft sollen transnistrische Unternehmen auch für Umweltschäden zur Kasse gebeten werden. Für die Separatisten ist das ein großes Problem, weil die Region anders als der Rest Moldaus stark industriell geprägt ist. Moldau denkt außerdem darüber nach, Autos mit transnistrischen Nummernschildern das Befahren von Nationalstraßen zu verbieten.

Das sei der Hintergrund, vor dem man das Schutzersuchen Transnistriens sehen müsse, sagt Meissner [...] "Dieses Schutzersuchen wurde nicht nur an Moskau gerichtet, sondern auch an die EU, UNO, die OSZE und das Rote Kreuz. Das zeigt, wie breit man sich ausgerichtet hat und dass es eher um eine Wahrung der Interessen der herrschenden Elite Transnistriens geht. [...]

"Putin wird den Transnistrien-Hebel drücken, früher oder später, wenn er es für notwendig hält. Das besagen unabhängige Quellen in Russland. Sie haben offensichtlich keine Zweifel." [...] Wladimir Putin widerrief im Februar 2023 ein Dekret, wonach bei der Lösung der Transnistrien-Frage die Integrität der Republik Moldau gewahrt bleiben müsse. Außerdem stellte er klar, dass Moskau einen Angriff auf die in Transnistrien stationierten etwa 1500 russischen Soldaten als einen Angriff auf Russland werten würde. [...] Putin sende Signale der Eskalationsbereitschaft, die auch "Moldau betreffen" würden. "Es ist keineswegs eine Tendenz zu beobachten, die in Richtung eines Ausgleichs oder einer Wahrung des eingefrorenen Zustands geht. Das Gegenteil ist der Fall. Das macht einen Krieg in Moldau wahrscheinlicher." [...] "Russland wird alles daran setzen, dass ein Regierungswechsel im prorussischen Sinne stattfindet. Denn damit wäre der Konflikt aus Moskaus Sicht auch gelöst."

Die Republik Moldau denkt gar nicht mehr an Zugeständnisse für Transnistrien und verfolgt die Strategie, Transnistrien wirtschaftlich so eng zu binden, dass sie sich mit nach Europa bewegen. [...] Seit Russlands Einmarsch in die Ukraine versucht Moldau, sich auf dem Energiemarkt breiter aufzustellen. Mittlerweile kommt hauptsächlich vom westlichen Nachbarn Rumänien mehr Strom ins Land, die Kapazitäten reichen aber erst nächstes Jahr, um die Geschäfte mit Transnistrien einzustellen.
https://www.n-tv.de/politik/In-Moldau-wird-ein-Krieg-wahrscheinlicher-article24831949.html?utm_source=pocket-newtab-de-de

Unterstützt von Invision Power Board (http://www.invisionboard.com)
© Invision Power Services (http://www.invisionpower.com)