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WHQ Forum _ Großgerät _ Gefechtsinstandsetzung von Kampfpanzer - Unterschiede im Osten und Westen

Geschrieben von: PeterPetersen 23. Apr 2024, 05:55

Auch der erbeutete deutsche Leo 2A6 hat es in die RU Nachrichten geschafft
https://t.me/milinfolive/120905

Urteil des maskierten Spezialisten:
- Panzer ist auf Mine gefahren wonach die UA Besatzung geflohen ist obwohl sie hätten weiter Kämpfen können
- Panzer ist groß und schwer und daher nicht sehr Geländegängig
- Panzer ist nicht sehr gut, weil zu viel Elektronik die sich schwer unter Feldbedingungen reparieren lässt
- Sich auf Elektronik zu verlassen ist nicht gut, da Mensch immer zuverlässiger sein wird

Jetzt wissen wir warum die Russen so gerne alte Technik nutzen. So ein T55 hat wenig Elektronik und ganz viel Mensch

Geschrieben von: goschi 23. Apr 2024, 10:48

ZITAT(PeterPetersen @ 23. Apr 2024, 06:55) *
Auch der erbeutete deutsche Leo 2A6 hat es in die RU Nachrichten geschafft
https://t.me/milinfolive/120905

Urteil des maskierten Spezialisten:
- Panzer ist auf Mine gefahren wonach die UA Besatzung geflohen ist obwohl sie hätten weiter Kämpfen können
- Panzer ist groß und schwer und daher nicht sehr Geländegängig
- Panzer ist nicht sehr gut, weil zu viel Elektronik die sich schwer unter Feldbedingungen reparieren lässt
- Sich auf Elektronik zu verlassen ist nicht gut, da Mensch immer zuverlässiger sein wird

Jetzt wissen wir warum die Russen so gerne alte Technik nutzen. So ein T55 hat wenig Elektronik und ganz viel Mensch

RUSSIA STRONK!!

hat das ein T-34 Veteran geschrieben? biggrin.gif

Geschrieben von: Glorfindel 23. Apr 2024, 10:57

Ist ja gut, dass sich die T's in der Regel gar nicht reparieren lassen müssen, weil sie sie für den einmaligen Gebrauch gemacht sind und sich sowieso völlig zerlegt haben.

Geschrieben von: PeterPetersen 23. Apr 2024, 11:32

Bei aller Situationskomik, aber 100 veraltete aber jeden Monat in Einsatzbereitschaft gebrachte T-62/72 sind mehr wert als 18 einmalig gelieferte Leopard 2 A6. Und 200 neuproduzierte T90M/T72BM pro Jahr sind mehr Wert als 18 nachbestellte Leo 2 A8 und weitere 123 als mögliche Option die vielleicht abgerufen wird.

Geschrieben von: goschi 23. Apr 2024, 11:42

natürlich du hast zu 100% Recht!
Nur letztere sind halt wie der Leo2A6 "zu schwer, zu viel elektronik, zu modern" wink.gif

Geschrieben von: Glorfindel 23. Apr 2024, 17:58

Die Aussagen des russischen Experten sind halt Quatsch. Ein Leopard 2 ist zuverlässig, er lässt sich gut reparieren und seine Komponenten sind von hoher Qualität. Elektronik wird sich immer durchsetzen. Und am Ende ist es halte auch eine Sache der Organisation der Logistik.

Geschrieben von: PeterPetersen 23. Apr 2024, 18:05

ZITAT(Glorfindel @ 23. Apr 2024, 18:58) *
Die Aussagen des russischen Experten sind halt Quatsch. Ein Leopard 2 ist zuverlässig, er lässt sich gut reparieren und seine Komponenten sind von hoher Qualität. Elektronik wird sich immer durchsetzen. Und am Ende ist es halte auch eine Sache der Organisation der Logistik.

Definiere Experte?
Der Typ war irgendein Feldinstalthaltungssoldat und -offizier.

Aus seiner Sicht ist natürlich alles was sich einfach reparieren lässt besser und öffentlich darf er nichts Positives über westliche Technik sagen, selbst wenn er es anders sehen würde

Geschrieben von: General Gauder 23. Apr 2024, 18:53

ZITAT(PeterPetersen @ 23. Apr 2024, 19:05) *
ZITAT(Glorfindel @ 23. Apr 2024, 18:58) *
Die Aussagen des russischen Experten sind halt Quatsch. Ein Leopard 2 ist zuverlässig, er lässt sich gut reparieren und seine Komponenten sind von hoher Qualität. Elektronik wird sich immer durchsetzen. Und am Ende ist es halte auch eine Sache der Organisation der Logistik.

Definiere Experte?
Der Typ war irgendein Feldinstalthaltungssoldat und -offizier.

Aus seiner Sicht ist natürlich alles was sich einfach reparieren lässt besser und öffentlich darf er nichts Positives über westliche Technik sagen, selbst wenn er es anders sehen würde

Der Witz ist eben das ein Leopard2 sich viel einfacher reparieren lässt als ein T-72 wink.gif

Beim Leopard2 wechselt man den kompletten Motor in unter einer Stunde, beim T-72 brauchst du dafür 2 Tage wenn nicht mehr.

Geschrieben von: Stefan Kotsch 23. Apr 2024, 19:55

ZITAT(General Gauder @ 22. Apr 2024, 18:53) *
...
Der Witz ist eben das ein Leopard2 sich viel einfacher reparieren lässt als ein T-72 wink.gif

Beim Leopard2 wechselt man den kompletten Motor in unter einer Stunde, beim T-72 brauchst du dafür 2 Tage wenn nicht mehr.

Und der Ladeschütze benötigt 3 Sekunden zum Nachladen. smile.gif

Ich denke, diese Legenden sind nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz kriegstauglich. Zum Tauschen müssen auch einsatzbereite Motoren vefügbar sein. Und und und. Ich will da noch nicht mal die aktuelle Nachschublage kommentieren.
Meine Fahrer, die alten Hasen, konnten auch schon mal Zylinderkopfdichtungen unter Anleitung wechseln, nur als Beispiel. Ja, es hat seine Zeit gedauert, ok. Aber es ging feldmäßig.

Geschrieben von: Forodir 26. Apr 2024, 13:31

ZITAT(Stefan Kotsch @ 23. Apr 2024, 20:55) *
ZITAT(General Gauder @ 22. Apr 2024, 18:53) *
...
Der Witz ist eben das ein Leopard2 sich viel einfacher reparieren lässt als ein T-72 wink.gif

Beim Leopard2 wechselt man den kompletten Motor in unter einer Stunde, beim T-72 brauchst du dafür 2 Tage wenn nicht mehr.

Und der Ladeschütze benötigt 3 Sekunden zum Nachladen. smile.gif

Ich denke, diese Legenden sind nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz kriegstauglich. Zum Tauschen müssen auch einsatzbereite Motoren vefügbar sein. Und und und. Ich will da noch nicht mal die aktuelle Nachschublage kommentieren.
Meine Fahrer, die alten Hasen, konnten auch schon mal Zylinderkopfdichtungen unter Anleitung wechseln, nur als Beispiel. Ja, es hat seine Zeit gedauert, ok. Aber es ging feldmäßig.


Das ist aber halt keine Legende, sondern ist in der Instandsetzung nun mal Standardverfahren. Der Motor wurde getauscht, um möglichst schnell die Fahrzeuge flott zu kriegen und dann wurde der Motor in der Instandsetzung repariert. Ersatzmotoren sind für die Panzer auch vorhanden, sogar immer noch und stehen in den Btl und bei der Inst (selbst für den PUMA sind Ersatzmotoren beschafft worden).
Das wurde jetzt nicht in 5Minuten gemacht (wie bei so mancher Vorführung wo geschummelt wird), aber ist sehr wohl innerhalb einer Stunde komplett umsetzbar, selbst wenn die Anschlüsse herumzicken.


Das ist also sehr wohl kriegstauglich und wird auch so geübt, konnte man sogar vor kurzem bei einigen Übungsvorhaben der Quadriga sich anschauen. Da du ja auch auf Leopard umgesetzt hast, müsstest du das doch kennen?

Geschrieben von: xena 26. Apr 2024, 14:54

Über Motorentausch wurde auch zu KK Zeiten berichtet. Gibt auch Bilder mit Bergepanzer mit Ersatzmotor im Huckepack mitten im Dreck. Das wurde früher ja auch mitten im Dreck geübt. Wie das heute so ist, keine Ahnung, weil wird ja nicht mehr so viel berichtet über die BW und wenn, dann schöne YT Videos wo alles glänzt.

Geschrieben von: MamaPapaZombie 26. Apr 2024, 20:29

ZITAT(General Gauder @ 23. Apr 2024, 19:53) *
Beim Leopard2 wechselt man den kompletten Motor in unter einer Stunde...


Also hier geht's in ~20 Minuten. smokin.gif

https://www.youtube.com/watch?v=WMle-qvgmP0

ZITAT
Changing the powerpack of a Leopard 2A7V in about 20 minutes. Recorded at the open door day of Panzerbataillon 393 und versorgungsbataillon 131 in Bad Frankenhausen.

Tag der offenen Tür Panzerbataillon 393 und versorgungsbataillon 131, Kyffhäuser-Kaserne Bad Frankenhausen.


biggrin.gif


Geschrieben von: Delta 26. Apr 2024, 21:11

Ist auch nicht viel zu tun dabei:

4 Schrauben von unten lösen (deswegen scheidet btw "im Dreck" aus), Seitenvorgelege lösen, Topdeck lösen und abheben (vorher durch die Wartungslöcher Firewire abtrennen), Kraftstoffversorgung abtrennen (2 Schnellverschlüsse IIRC), Motorkontrollanlage abtrennen (3 Schnellverschlüsse), alter Block raus, neuer Block rein und den Rest wieder rückwärts. Braucht man nur 4 Werkzeuge für: Drehmomentschlüssel IIRC 32er Inbus für unten, Kurbel mit 19er Inbus für Seitenvorgelege, IIRC nochmal ne 19er- Nuss für die Topdeckabdeckung und die Verlängerung von der großen Ratsche um die Spindel von der Topdeckhebevorrichtung zu drehen. Kran wär auch nicht schlecht.

Gern auf Vorführungen gezeigt, aber ansonsten nichts, was man täglich drillmäßig üben würde, weil das auch nichts ist, was man in der nächsten Deckung machen würde. Aber auch nichts, was man erst in einer Werkstatt machen würde.

Es ist aber durchaus etwas, was seine Vorzüge hat, wenn die Hauptgefechtsart zunächst nicht Angriff heißt, Umlaufzeiten in der Instandsetzung wichtig sein können, um eine Front zu halten, auch weil erstmal niemand kommen und dich nach Liegenbleiben durch Angriff aufnehmen würde.

Geschrieben von: Stefan Kotsch 27. Apr 2024, 06:27

Ich hatte es erwartet, aber die Verzögerung war schon beachtlich. smile.gif

Mir ist natürlich klar, dass das Ziehen des Antriebsblocks als integrierte Baugruppe eine gute Sache ist. Rausheben, instandsetzen (der Anlasser fällt mir grad ein, weil selbst erlebt beim Leo1) und wieder reinheben. Meinethalben den Ersatzblock einsetzen.

Das wird mir aber zu sehr auf einen Sockel gehoben und als das Alleinigseeligmachende dargestellt. Deswegen schrieb ich ja auch "nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz kriegstauglich". In der Ukraine sehen wir, dass Kampfpanzer massenhaft ausfallen, wenn es wirklich zur Sache geht.
Da ist die Frage durchaus berechtigt, wie oft ist es der Antriebsblock der beschädigt ist. Falls er denn instandsetzbar ist, wieviele Ersatzblöcke hat das Bataillon tatsächlich auf Lager, wieviele beschädigte Antriebsblöcke kann die Inst. aus eigenen Mitteln wieder instandsetzen und in der Tauschkreislauf zurückführen. Wieviel Prozent der Gesamtanzahl an Ausfällen machen die Ausfälle der Antriebsblöcke überhaupt aus?

Mein Gedanke war ja lediglich der, dass die Anzahl verfügbarer Antriebsblöcke in einem Bataillon schon immer begrenzt war. Hatte ein PzBtl übehaupt jemals wenigstens einen Antriebsblock im Lager? Nicht das ich wüsste. Da schrumpft eine tolle Sache schnell auf Normalmaß, wenn sie nicht materiell unterfüttert wird.

Geschrieben von: Forodir 27. Apr 2024, 08:32

ZITAT(Stefan Kotsch @ 27. Apr 2024, 07:27) *
Das wird mir aber zu sehr auf einen Sockel gehoben und als das Alleinigseeligmachende dargestellt. Deswegen schrieb ich ja auch "nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz kriegstauglich". In der Ukraine sehen wir, dass Kampfpanzer massenhaft ausfallen, wenn es wirklich zur Sache geht.

Das Powerpack bei dem der Antrieb und das Getriebe eine Einheit bilden ist aber eine direkte Erfahrung aus dem Zweiten Weltkrieg und wurde von den Amerikanern deshalb auch eingeführt. Wobei diese Entwicklung parallel bei den anderen Staaten durchgeführt wurde.
Gefechtsschäden sind auch nicht die Hauptursache für den Ausfall von Panzern, sondern der normale Verschleiß, für den katastrophalen Ausfall sind die Gefechtsschäden natürlich ausschlaggebend, da hilft dir meistens auch kein Ersatzmotor.

ZITAT(Stefan Kotsch @ 27. Apr 2024, 07:27) *
Da ist die Frage durchaus berechtigt, wie oft ist es der Antriebsblock der beschädigt ist. Falls er denn instandsetzbar ist, wieviele Ersatzblöcke hat das Bataillon tatsächlich auf Lager, wieviele beschädigte Antriebsblöcke kann die Inst. aus eigenen Mitteln wieder instandsetzen und in der Tauschkreislauf zurückführen. Wieviel Prozent der Gesamtanzahl an Ausfällen machen die Ausfälle der Antriebsblöcke überhaupt aus?

Prozentual macht der Antriebsblock mit dem Getriebe die Mehrheit der langfristigen Ausfälle aus, gefolgt von der Hydraulik. Die Instandsetzung solcher beschädigter Einheiten hängt halt von der Schwere des Fehlers ab, einiges konnte eine Inst eines Btl selbst machen, anderes muss halt nach hinten geschoben werden. Dafür gibt es ja die verschiedenen Ebenen.
Ich kann gerne mal unseren Schirrmeister fragen, der ist auch noch von (sehr) alter Schule und kann uns da bestimmt Zahlen nennen.

ZITAT(Stefan Kotsch @ 27. Apr 2024, 07:27) *
Mein Gedanke war ja lediglich der, dass die Anzahl verfügbarer Antriebsblöcke in einem Bataillon schon immer begrenzt war. Hatte ein PzBtl übehaupt jemals wenigstens einen Antriebsblock im Lager? Nicht das ich wüsste. Da schrumpft eine tolle Sache schnell auf Normalmaß, wenn sie nicht materiell unterfüttert wird.

Jedes PzBtl hatte Ersatzmotoren, als es noch eigene Inst hatte. Gut möglich, dass du die nie gesehen hast, weil die in einem Depot standen, da kein Platz im Btl war. Inzwischen ist diese Kapazität ja in die Versorgungs-Btl und HIL geschoben worden. Das ArtRgt 345 hatte sechs Austauschmotoren (das dürften aber eher mehr gewesen sein, als der Standard, da ja auch hier viele ArtBtl dichtgemacht wurden) in Kussel, inzwischen sind diese natürlich ebenfalls in das VersBtl 131 gegangen und liegen in den Materialdepots.

Das war und ist eine gängige Praxis und würde auch wieder genutzt werden. Es ist auch etwas, was in der Instandsetzung immer noch auch Feldmäßig geübt wird, jetzt erst vor kurzem bei der Quadriga Reihe.

Geschrieben von: Stefan Kotsch 27. Apr 2024, 11:44

Ah, ok, das klingt plausibel. Anfang der 90-er war ja einiges in Bewegung. Kann also gut sein, dass mein Bild da nicht ganz stimmig ist. Und Zeitzeugen sind sowieso eine zweifelhafte Informationsquelle. smile.gif

Geschrieben von: Sierra Voodoo 27. Apr 2024, 15:58

Zudem darf man nicht vergessen, dass es diesbezüglich "Organspender" auch außerhalb der Bundeswehr gab (bzw. gibt)... biggrin.gif
Ich durfte das 2001 erleben, als wir nach einem Triebwerkausfall auf dem Übungsplatz binnen 24 Stunden Ersatz aus den Niederlanden eingebaut bekamen - zumindest hatte der TuLB niederländische Markierungen und TStOffz und Schirrmeister war ganz verzückt.

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