Es gibt Berichte/Gerüchte, dass die gesamte Besatzung eines chinesischen Type 093-U-Boots bei einem Unfall erstickt ist, nachdem das U-Boot in ein eigentlich für westliche U-Boote aufgebaute "Falle" gefahren sei. Der Unfall soll dabei vertuscht worden sein.
https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/other/vertuschte-china-fatalen-u-boot-unfall-mit-55-todesopfern/ar-AA1hFK0y?ocid=msedgntp&cvid=1dadc27623dc4a52a3f73d01050e21b8&ei=12#image=AA1hDutQ|1
https://www.dailymail.co.uk/news/article-12589429/chinese-sailors-trap-yellow-sea.html
Wie muss man sich so eine "U-Boot Falle" vorstellen
Abgesehen von U-Bootnetzen.... Keine Ahnung. Aber selbst dann: Das ist ein Teekessel. Was ist da passiert, daß alle scrubber ausgefallen sind? Mal ganz abgesehen davon, daß die für mehr als 6 Stunden Normverbrauch Atemluft so im Rumpf haben. Das ergibt von vorne bis hinten NULL Sinn.
Ne statische Ubootfalle an DEN (35°38’962 N / 121°19,562 E ) Koordinaten macht nur Sinn, wenns ne Kette ist, die Quingdao schützen soll. wäre ungefähr 40-50 Seemeilen vor der Bucht... Dort liegt ein erklecklicher Anteil und das HQ der Nordflotte der PLAN.
Ne Ubootfalle aus schweren Ketten kann man machen... nur wozu? an Chokepoints (früher Hafeneinfahrten oder Meerengen) macht das Sinn, auf offener See weniger. Es könnte Sinn machen, um Unterseekabel zu schützen... oder andere Installationen (aber keine Sonar-Stationen, das Kettengeklirr würde jede Ortung erschweren). Dazu müsste es dort aber etwas Schützenswertes geben, wovon ich nicht ausgehe, da dort auch viel Verkehr herrscht. Quingdao ist ein wichtiger Seehafen, gleichzeitig wird im Gelben Meer gefischt wie blöde... alles Gründe, dort nix aufzubauen, was Ärger machen kann. Noch dazu ist es mir unbegreiflich, wie man sowas vor ne eigene Ubootbasis pflanzt...
"Bauen" kann man sowas einfach, es reichen Ketten, Auftriebskörper und Bodenanker. Man kann die Auftriebskörper, welche senkrechte Ketten spannen auf jede beliebige Wassertiefe hängen und mit Querverbindungen versehen...oder normale Nylonnetze dazwischen spannen. Dabei kommt es drauf an, was man erreichen will: Schwere Ketten beschädigen Ruder, Beschichtung und Schraube, während Nylon sich in die Schraube wickelt und diese blockiert. Nix davon beschädigt ein SSN derart, dass nach 6 h die Luft ausgeht... Nylon kann auch in nem Fischernetz passieren, ich hab schon fiese Standnetze im Mittelmeer gesehen, meilenlang. So mancher Trawler hat auch ordentlich Faser draußen und die sind dort, wie gesagt, in Herden unterwegs.
ich kann mir nur folgendes vorstellen: das Boot war mit hoher Geschwindigkeit aka hoher Reaktorleistung unterwegs und hat sehr schnell sehr viel Nylon gezogen, dass die Schraube sich quasi instant festgefressen hat... der Reaktor wird die Leistung nicht los, schaltet etweder NOTAUS oder es kommt zu Sekundärschäden in der Turbine/Peripherie. Dann kann das Boot von jetzt auf gleich dunkel sein, aber sowas ist normalerweise abgepuffert durch Batterien. Gleichzeitig sollte so ein Boot genug Eigenatmosphäre plus Reserven plus Luftwäscher (Kalipatronen oder neuere Varianten) haben, die 6 h zu überleben... und die Atmosphäre wird ja auch überwacht, wenn nicht mehr zentral, dann mit Handgeräten. Wenn es wirklich bereits nach 6 h vorbei war, dann tippe ich auf Brand/schwelbrand und/oder chemische Reaktionen, welche zur Vergiftung geführt haben. Die Kombination "Schäden am Reaktor/im Maschinenräumen" plus "Boot dunkel" plus "Schwelbrand/Chemikalienfreisetzung" ist ne ganz ganz fiese Kiste. Da braucht man ne sehr gute Besatzung und vor allem ein gutes Team Kommandant+Schiffstechnikoffz. Die erste Reaktion in Friedenszeiten und so nah vor der Heimat wäre Anblasen, nix wie hoch, Boot über Luks (und wenn vorhanden, mit Hilfsdiesel) durchlüften, Hilfe rufen.
Dem stimme ich grundsätzlich zu.
Spekulatius:
Wir nehmen mal das Nylonnnetz, Boot läuft mit AK. Da müssen schon drei oder vier automatische Notabschaltungen versagt haben... Dumme Frage.... Hat diese Klasse eine Dampfturbine auf der Welle, oder ist das Dampfgenerator auf E-Motor? Kann ja nur ersteres sein, das zweite funktioniert nicht für die Überlast.
Am Ende hat nicht einmal der Wachhabende Ingenieur den manuellen Schnellschlußschalter betätigt.
Anders ist es technisch kaum möglich den Reaktor soweit in die Überlast zu fahren, um ernsthafte Schäden zu verursachen.
In keinem Fall läßt das positive Rückschlüsse auf chinesische Prozeduren und Verfahren bzw. bauliche SIcherheit der Reaktoren zu.
also Kalipatronen kennt man seit.... 100 Jahren?
Die Aussage zu CO2-Bindern war eine der dümmeren^^ Grundsätzlich sind/sollten auf Ubooten IMMER Bindemittel für CO2 und andere gefährliche Medien (H2 bei Batterie-Booten) vorhanden sein, egal was man grundsätzlich für andere Möglichkeiten (elektrochemisch dank Reaktorstrom) hat.
@Thomas: Das mit Dampfturbine direkt oder Dampfelektrik ist die Frage... aber ich gehe bei einem dezidierten SSN von einem Direktantrieb aus, weil simpler und mehr Brumm. Bei dampfelektrisch hast du recht, da zerschiesst es den E-Motor, aber die Dampferzeugung ist besser abgesichert... Wobei dort bei hohen Leistungen auch ganz schön viel Energie frei wird.
Generell sieht es so aus, als haben die Chinesen das Boot nebst Besatzung verloren, so viel Rauch gäbe es nicht, wenn nicht irgendwo Glut ist... und es gerüchtet seit 2-3 Wochen, ohne dass hier ein Ende zu erkennen ist. Ich persönlich denke aber nicht, dass es eine stationäre "Ubootfalle" war, sondern etwas anderes. Den Chinesen traue ich einerseits zu, dass dort mit "unkonventionellen" Ujagdmethoden experimentiert wird, insbesondere durch Sicherheitsbehörden, die nicht direkt der Marine unterstehen (Meiner Kenntnis nach gibts da div. seegehende Behörden, die paramilitärisch unterwegs sind). Da solche Organisationen in totalitären Systemen dazu neigen Konkurrenz statt Kooperation zu entwickeln und gerade die Chinesen zur Paranoia neigen, kann ich mir vorstellen, dass irgendeine "Seemiliz"/"Zoll"/Fischereischutz"-Behörde hier übereifrig einen Sonarkontakt "gejagt" hat. Andererseits kanns auch ein Unfall mit nem Großtrawler gewesen sein, wobei das auf massive Ausbildungsmängel bei der Besatzung des Ubootes hinweisen würde ("Um Fischer und Bohrinseln immer so viel Abstand wie möglich halten!"). Weiterhin ist die Aussage "erstickt" so eine Sache. Es gibt verschiedene Szenarien, wie einer Bootsatmosphäre der Sauerstoff entzogen werden kann. Schwelbrand und unkontrollierte chemische Reaktionen (ein Risiko vor allem bei Großbatterien) sind die wahrscheinlichsten. Dabei gibts neben Co2 auch noch Co und bei Chemikalien ne ganze Latte an anderen lungen- und lebensfeindlichen Gasen. Was bisher nicht aufkam (und wobei ich glaube, dass die Chinesen das NIEMALS zugeben würden) ist die Frage nach nuklearen Ursachen bzw. Folgen eines Unfalls. Hier gäbe es eine Menge valider Möglichkeiten, warum die Besatzung nach 6 h tot ist, auch in Kombination mit Bränden/Reaktionen... nur dazu müsste in meinen Augen das komplette Druckkörpervolumen betroffen sein und das sagt ebenfalls nix Schmeichelhaftes über bauliche Vorsorge und/oder Verschlusszustände hin.
Verfolgt man das Wenige, was es zum Typ 093 gibt, so scheint die PLAN mit diesem Typ nicht zufrieden zu sein, da gibts mittlerweile 3 Unterklassen innerhalb des Programms und innerhalb von 20 Jahren. Das weist in meinen Augen auch darauf hin, dass es Probleme/Unzulänglichkeiten gibt, bzw. dass ursprüngliche Spezifikationen nicht erreicht wurden.
Von den Chinesen wird man nie die Wahrheit erfahren. Das haben Diktaturen so an sich, weil sie Fehler nicht zugeben können/wollen. War doch bei Tschernobyl das Gleiche.
Nur schirmt Wasser Radioaktivität hervorragend ab
@Salzgraf: JA, es gibt Beispielszenarien, die bereits eingetreten sind. Die Sowjets waren mit ihrer https://en.wikipedia.org/wiki/November-class_submarine da traurige Vorreiter, sowohl bei den Unfällen auf See als auch im Hafen (Reaktorwartung/Austausch). Auch die Hotel-Boote (SSBN der ersten Generation) waren nicht besser, https://en.wikipedia.org/wiki/Soviet_submarine_K-19 trug den "Spitznamen" Hiroshima^^.
Messen wird man da erstmal nix können, solange der Druckkörper intakt und dicht ist. Umso weniger, solange der Aussendruck höher ist als der Innendruck. Wenn irgendwann ein Bordventil weggegammelt ist und es zum Druckausgleich kommt (was je nach Wassertiefe mehr oder weniger heftig passiert, wird was freigesetzt... diese Isotope müssen dann aber auch erstmal wandern... und ich vermute, dass die Chinesen alles dran setzen werden, das Wrack zu heben... wenns nicht schon passiert ist. Das Gelbe Meer ist nicht sehr tief, die tiefste Stelle sind grad mal 150 m.
Wenn sich Bergungsschiffe an jenem Ort aufhalten würde dies sofort auffallen.
Naja, ein Signal reicht nicht und ich kann mir angesichts der Bevölkerungsdichte entlang des Gelben Meeres vorstellen, dass dort jede Menge "Dreck" reinfließt, bspw. aus Industrie und Medizin. Dazu kommt, dass ein Reaktor anders "tickt" als eine Atombombe, bzw. die freigesetzten Isotope auch mit "Atomkraftwerk, 1 Stück, gelegen an einem Zufluss des Gelben Meeres" erklärt werden können. Drittens muss zur Freisetzung auch irgendwie der Druckkörper offen sein... und nirgendwo habe ich etwas über "versuchte Evakuierung, Hüllenbruch" oder ähnliches gelesen... Was mich wundert. Bei Wassertiefen unter 100m und der Aussicht, dass die Atemluft dünne wird wäre eine kontrollierte Flutung zum Druckausgleich und Verlassen des Bootes durchaus eine Option gewesen... Da diese SSN aber auch nukleare Marschflugkörper mitführen können kann es sein, dass der Kommandant das Boot um jeden Preis retten wollte. Das kann klappen, muss aber nicht. Wenn das Boot relativ flach liegt und dazu noch fast in Rufweite der eigenen Hauptflottenbasis mit entsprechenden Hilfsschiffen hängt das echt von Ereignis an Bord ab. Vieleicht hat er es unterschätzt, vieleicht ging es viel schneller als die genannten 6 h. Aber irgendwoher muss die Info "erstickt in 6 h" ja kommen, also hatte irgendwer Kontakt. Vor allem ist man in 6 h aus Quingdao im Seegebiet... und es wurden keine besonderen Aktivitäten gesehen... irgendwas stinkt da gewaltig.
Dieses.
Das komplette Narrativ ergibt einfach keinen Sinn. Das klingt als hätte irgendein Propagandamensch mit Null Ahnung von der Materie etwas schreiben müssen, daß weder die Streitkräfte, noch die politische Führung schlecht dastehen läßt.
Anders als auf deutschen UBooten gerne mehrfach täglich zelebriert, brennen Uboote nicht "einfach so".
Damit die Besatzung innerhalb von Stunden stirbt, muß da schon einiges zusammengekommen sein. Ehrlich gesagt glaube ich nicht an Ersticken. Mein Bauchgefühl sagt: Reaktorschaden aus welchem Grund auch immer und die Besatzung wurde vertrahlt. Und in Folge eines Vorfalls war das Boot manövrierunfähig. Sonst ergibt das keinen Sinn mit nicht aussteigen. Das Gelbe Meer ist zwar an der tiefsten Stelle 150m tief, aber das ist nur eine Senke. Ich habe die Seekarten von da zwar nicht mehr im Kopf, aber in der Ecke sind wir grundsätzlich mit eingeschaltetem Echolot gefahren, weil es eher im Bereich um 40m hat.
Und ja. das ist reiner Spekulatius. Immerhin haben wir Oktober.
Thema ausgelagert
goschi (admin)
Es "brennt" schon ziemlich oft auf deutschen Ubooten, auch an den unmöglichsten Stellen ("Zur Übung: Feuer im Schiff, Feuer im Schiff, es brennt die Müllschleuse!" ).
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Mal abwarten, was da noch nachkommt....
Was gibt es denn überhaupt für Quellen zu diesem angeblichen oder wirklichen Unglück?
Mehr als die zwei im ersten Posting verlinkten Artikel?
Dieser Artikel faßt das meiner Meinung nach ganz gut zusammen:
https://www.news.com.au/technology/innovation/military/chinese-submarine-disaster-mystery-deepens/news-story/954db69540c2588791b33c61622ad617
Wie jetzt das Elektrolysesystem bzw. das Atemgaskontrollsystem die Besatzung vergiften soll. Ist mir persönlich schleierhaft. Das kann sich garnicht so sehr von "westlichen" Systemen unterscheiden. Und du baust da ja nicht mit Absicht eine technische Möglichkeit zur Vergiftung ein, wenn das System das Atemgas möglichst angenehm halten soll. Das widerspricht sich schon in der Konstruktion.
Die Gerüchte gehen weiter. Jetzt wird die Theorie vorgebracht, dass ein explodierender Torpedo die Unfallursache gewesen sei. Eine Frage, welche sich stellt ist, ob es das fragliche U-Boot 093-417 wirklich gegeben hat. Bis jetzt kannte man kein U-Boot mit dieser Nummer. Und die chinesischen Kommunisten sind wieder einmal gewohnt schwach in ihrer Kommunikation. Informationspolitik scheinen sich nach wie vor nicht im Griff zu haben. Das befeuert dann natürlich die Gerüchteküche, genauso wie das Verschwinden des Verteidigungsministers oder das angebliche Verschwinden des zuständigen Admirals.
Also so etwas wie bei der "Kursk"?
Eine Explosion hätte man mit seismischen Detektoren messen müssen.
Entweder halten westliche Nachrichtendienste das unter der Decke oder es tatsächlich nur ein Märchen.
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