MEADS, Was ist das? (siehe "Kontraste"-Bericht) |
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MEADS, Was ist das? (siehe "Kontraste"-Bericht) |
16. Jan 2013, 16:47 | Beitrag
#331
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Konteradmiral Beiträge: 20.508 Gruppe: VIP Mitglied seit: 06.08.2002 |
Wenn es aber um die Abwehr der berühmt- berüchtigten iranischen Langstrecken- oder gar Interkontinentalrakten geht, zu deren Abwehr MEADS gar nicht geeignet wäre, muss und kann man das vielleicht hinnehmen. Vielleicht. Das würde aber nicht das Problem lösen, daß mittel- bis langfristig sowohl für die konventionelle bodengebundene Luftverteidigung ein Nachfolger für Patriot erforderlich ist, als auch ein verlegbares System zur Abwehr von taktischen ballistischen Waffen zum Schutz von Kräften im Einsatz. In dem Zusammenhang ist in meinen Augen ein erweitertes System SAMP/T durchaus charmant, weil es drei Fähigkeitskategorien mit einem Waffensystem abdecken könnte. -------------------- This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
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17. Jan 2013, 22:49 | Beitrag
#332
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Fähnrich Beiträge: 222 Gruppe: Members Mitglied seit: 20.01.2009 |
Wenn es aber um die Abwehr der berühmt- berüchtigten iranischen Langstrecken- oder gar Interkontinentalrakten geht, zu deren Abwehr MEADS gar nicht geeignet wäre, muss und kann man das vielleicht hinnehmen. Vielleicht. Das würde aber nicht das Problem lösen, daß mittel- bis langfristig sowohl für die konventionelle bodengebundene Luftverteidigung ein Nachfolger für Patriot erforderlich ist, als auch ein verlegbares System zur Abwehr von taktischen ballistischen Waffen zum Schutz von Kräften im Einsatz. In dem Zusammenhang ist in meinen Augen ein erweitertes System SAMP/T durchaus charmant, weil es drei Fähigkeitskategorien mit einem Waffensystem abdecken könnte. Aber ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird. Ich habe pessimistische Bilder von deutschen Sonderbasteleien vor Augen. :-) |
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17. Jan 2013, 23:04 | Beitrag
#333
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Konteradmiral Beiträge: 20.508 Gruppe: VIP Mitglied seit: 06.08.2002 |
Aber ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird. Ich habe pessimistische Bilder von deutschen Sonderbasteleien vor Augen. :-) Ich glaube das auch nicht. Allerdings wäre es keine deutsche Sonderbastelei, denn ASTER NT und ASTER Block 2 gehören zu den französischen und italienischen Aufwuchsplänen für ihre SAMP/T. Derzeit sind 16 Systeme SAMP/T unter Vertrag (10 FRA, 6 ITA). Gut, die Integration von ASTER 15 wäre ein Sonderweg. Allerdings technisch völlig unproblematisch, da sich ASTER 15 und ASTER 30 nur im Booster unterscheiden - und SAMP/T auf der gleichen Infrastruktur aufbaut wie die seegestützte Verwandtschaft. Zwingend nötig wäre eine solche Integration ohnehin nicht, sie würde nur das Fähigkeitsspektrum nach unten abrunden. -------------------- This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
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18. Jan 2013, 10:38 | Beitrag
#334
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Fähnrich Beiträge: 222 Gruppe: Members Mitglied seit: 20.01.2009 |
Aber ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird. Ich habe pessimistische Bilder von deutschen Sonderbasteleien vor Augen. :-) Ich glaube das auch nicht. Allerdings wäre es keine deutsche Sonderbastelei, denn ASTER NT und ASTER Block 2 gehören zu den französischen und italienischen Aufwuchsplänen für ihre SAMP/T. Derzeit sind 16 Systeme SAMP/T unter Vertrag (10 FRA, 6 ITA). Gut, die Integration von ASTER 15 wäre ein Sonderweg. Allerdings technisch völlig unproblematisch, da sich ASTER 15 und ASTER 30 nur im Booster unterscheiden - und SAMP/T auf der gleichen Infrastruktur aufbaut wie die seegestützte Verwandtschaft. Zwingend nötig wäre eine solche Integration ohnehin nicht, sie würde nur das Fähigkeitsspektrum nach unten abrunden. Ich meinte das auch anders. Anstatt sich an die Franzosen und Italiener anzuhängen, wird wahrscheinlich ein deutsches Konsortium aus EADS, Diehl und wasweißichwemnoch nach einer Ausschreibung damit beauftragt, aus den Resten von MEADS und Patriot ein eigenes System zu basteln, das die Leistungen on SAMP/T weit übertrumpfen könnte und schon in zwanzig Jahren in erweiterter Grundbefähigung zur Verfügung steht. |
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18. Jan 2013, 15:58 | Beitrag
#335
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Gefreiter Beiträge: 48 Gruppe: Members Mitglied seit: 02.11.2012 |
Die Bundeswehr wollte sich zu MEADS doch noch die der IRIS-T SL von Diehl beschaffen. Denke, das wird man jetzt forcieren. Da bleibt am meisten bei der Deutschen Rüstungsindustrie hängen.
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18. Jan 2013, 16:15 | Beitrag
#336
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Konteradmiral Beiträge: 20.508 Gruppe: VIP Mitglied seit: 06.08.2002 |
IRIS-T SL ermöglicht weder eine allwetterfähige Luftverteidigung, noch die Bekämpfung von taktischen ballistischen Flugkörpern, noch eine Bekämpfung von Zielen außerhalb des Nahbereichs (>>10 km).
Zudem: IRIS-T SL war als Zweitflugkörper vorgesehen. Das heisst, ohne MEADS steht da ein Werfer. Damit kann man nichts anfangen, ohne entweder den Sensor- und Fü-Anteil von MEADS doch noch zu beschaffen oder einen komplett neuen Sensor- und Fü-Anteil aus dem Boden zu stampfen. Ersteres wird nicht passieren (weil MEADS tot ist - und es ist nicht gestorben, weil der Effektor-Anteil nicht funktioniert hat), und zweiteres ist teuer. Und beides führt zu einem Waffensystem, das weder die an einen Patriot-Nachfolger gestellten Anforderungen erfüllt noch sich wesentlich vom Fähigkeitsspektrum SysFla stationär abhebt. (Hallo mhansi.) -------------------- This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
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18. Jan 2013, 16:55 | Beitrag
#337
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Leutnant Beiträge: 519 Gruppe: Banned Mitglied seit: 17.12.2011 |
ZITAT Praetorian: IRIS-T SL ermöglicht weder eine allwetterfähige Luftverteidigung ... Mit dieser Behauptung schockst Du nicht nur die Ehemaligen der HFlaTr, die ja mit dem Common Head auch den LFK NG einführen wollten. Was ist passiert, wovon die HFlaTr nichts mitbekommen hat? Abteilix |
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18. Jan 2013, 17:25 | Beitrag
#338
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Konteradmiral Beiträge: 20.508 Gruppe: VIP Mitglied seit: 06.08.2002 |
IRIS-T SL(S) und LFK NG sind infrarotgelenkte Flugkörper - per definitionem also nachtkampffähig, nicht allwetterkampffähig. Letzteres ist nur radarbasiert abzubilden, sei es passiv, halbaktiv oder aktiv.
Einen Ausdruck "vielwetterkampffähig" oder "meistwetterkampffähig" zu erfinden hielte ich für unglücklich Bei MEADS wäre die Allwetterkampffähigkeit durch den Primärflugkörper gegeben gewesen. Der Zweitflugkörper ist ja ohnehin nur ergänzt worden, um mit den teuren PAC-3 MSE nicht auf Drohnen und andere nachrangige Ziele schießen zu müssen. -------------------- This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
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18. Jan 2013, 18:31 | Beitrag
#339
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Oberleutnant Beiträge: 1.090 Gruppe: Members Mitglied seit: 20.06.2010 |
[...] noch die Bekämpfung von taktischen ballistischen Flugkörpern [...] IRIS-T SL sollte dazu in der Lage sein, vorrausgesetzt ein taktischer ballistischer Flugkörper durchfliegt die begrenzten Einsatzreichweite und wird von der Sensorik der Einheiten erfasst. IRIS-T SL ist immerhin auch noch irgendwie IRIS-T und der IRIS-T Lenkflugkörper kann mittels Radarannäherungszündung deutlich agilere und schneller Ziele bekämpfen (z.B. anfliegende feindliche LFK). btw, das könnte in diesen Thread passen: http://www.diehl.com/de/nc/diehl-defence/p...getestet/6.html Der Beitrag wurde von methos bearbeitet: 18. Jan 2013, 18:37 |
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18. Jan 2013, 18:36 | Beitrag
#340
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Hauptmann Beiträge: 4.205 Gruppe: WHQ Mitglied seit: 13.08.2003 |
Also hätte man sich die Entwicklung von MEADS sparen können und einfach IRIS-T SL beschaffen sollen?
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18. Jan 2013, 22:02 | Beitrag
#341
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Major Beiträge: 5.414 Gruppe: Members Mitglied seit: 15.10.2002 |
Nein, denn IRIS-T SL ist wie gesagt nur der Flugkörper und dazu noch einer für den Nah- bis Mittelbereich. Damit deckt man nicht viel Raum ab und wie schon gesagt hat man ohne entsprechenden Sensor- und Flaanteile sowieso kein ganzes System.
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18. Jan 2013, 22:50 | Beitrag
#342
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Hauptmann Beiträge: 4.205 Gruppe: WHQ Mitglied seit: 13.08.2003 |
Wahnsinn, dann werden hier also Äpfel mit Birnen verglichen.
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19. Jan 2013, 00:24 | Beitrag
#343
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Leutnant Beiträge: 933 Gruppe: Members Mitglied seit: 27.04.2002 |
Das billigste und obendrein leistungsfähigste wäre wohl eh, den Russen beim S-400 ein paar € zuzuschaufeln und dann ein System mit großer Reichweite und guter Leistung zu erhalten. Ich denke, dass die Russen im Bereich Fla ganz weit vorn sind. Die haben schon Mitte der 80-er mit den übungsmäßig verschossenen Scud der NVA ihre Abschüsse von ballistischen SRBMs excerziert(damals noch mit den S-300), mit denen sich die Patriot im GKII so schwer taten.
-------------------- "Der Krieg ist ein Vorgang, bei dem sich Menschen umbringen,
die einander nicht kennen, und zwar zum Ruhm und Vorteil von Leuten, die einander kennen, aber nicht umbringen." Paul Ambroise Val‚ry (1871 - 1945) |
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19. Jan 2013, 02:59 | Beitrag
#344
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Fähnrich Beiträge: 217 Gruppe: Members Mitglied seit: 26.07.2003 |
Wenn es um die Bekämpfung von taktischen ballistischen Raketen geht, sollte man sich erst mal über die Bedrohung und die zu schützende Objekte klar sein. Denn erst dann kann man auch den Erfolg der Patriots im Golfkrieg richtig bewerten:
ZITAT Since the war ended, controversy has erupted surrounding the question of Patriot's effectiveness intercepting and destroying Iraqi Scuds aimed at military facilities in Saudi Arabia and civilian targets in both Saudi Arabia and Israel. In fact, Patriot successfully defended critical military facilities in Saudi Arabia such as ports and airfields, and ensured that the Scuds had a minimal impact on coalition military operations. In Israel, Patriot took on the more demanding job of defending population centers a job for which it was not designed.(1) ZITAT Die Raketenabwehr der US-Streitkräfte hat dagegen mit Abstrichen ihre Bewährungsprobe bestanden. Der Einsatz der für die begrenzte Raketenabwehr nachgerüsteten „Patriot"-Systeme hat den Nachweis erbracht, daß die Abwehr ballistischer Raketen vom Prinzip her möglich ist. Die zur Erfüllung dieser Aufgabe erneut kampfwertgesteigerten „Patriot"-Raketen PAC 2 (neuer Gefechtskopf, neuer Zünder,Rechner größerer Kapazität), die erst im Frühjahr 1991 geliefert werden sollten, sind bereits im Spätherbst 1990 dem US-Heer zugeführt worden. Auch wenigstens zwei Raketen-Warnsatelliten wurden rechtzeitig in eine geostationäre Position gebracht, von der sie inner halb von 90 Sekunden nach dem Start von SCUD-Raketen diesem signalisiert haben. Die anfliegenden Raketen der irakischen Streitkräfte sind trotz der Tatsache, daß diese erst bei einer Geschwindigkeit von Mach 6 (ca. 2 000 m/sek) in 20 bis 40 km Höhevon „Patriof'-Systemen erst erfaßt werden können, zum überwiegenden Teil auch abgeschossen worden. Dabei ist aber nicht zu übersehen, daß für die Raketenabwehr äußerst günstige Bedingungen vorherrschten. Die irakischen Raketen sind mit modernen ballistischen Raketen nicht zu vergleichen. Sie kamen darüber hinaus einzeln oder gleichzeitig nur in geringen Stückzahlen zum Einsatz. Auf die Raketenabwehr ist zudem nicht eingewirkt worden. Von dem Radar der „Patriot'-Raketensysteme sollen nach unbestätigten Angaben 50 Raketen der Iraker (es könnten auch über 60 sein) aufgefaßt, identifiziert und begleitet worden sein. 49, d.h. 98 Prozent, seien davon mit 160 „Patriof'-Raketen abgeschossen worden. Die Kosten beliefen sich dabei bei einem Preis von über eine Million Dollar auf mehr als 160 Millionen Dollar je Raketenstart. Andere Angaben gehen von 47 aufgefaßten und 45 getroffenen SCUD-Raketen beim Einsatz von 158 „Patriof'-Raketen aus. Im ersteren und wahrscheinlicheren Fall wären damit 3,3 „Patriof'-Raketen zur Bekämpfung einer SCUD-Rakete eingesetzt worden. Beim Auseinanderbrechen von SCUD-Raketen war der Aufwand noch größer. In einem Fall seien bei einem Einsatz von 5 SCUD-Raketen, von denen einige beim Eintritt in die dichteren Luftschichten auseinandergebrochen waren, 28 „Patriof'-Raketen eingesetzt worden, woraus sich neben dem hohen Aufwand zugleich das noch ungelöste Problem der Unterscheidung zwischen Täuschkörpern bzw. Trümmern und Raketen bzw. Gefechtsköpfen ergibt, mit dem zugleich die Möglichkeit der Übersättigung der Raketenabwehr einhergeht. Hinzu kommt, daß die Gefechtsköpfe der anfliegenden Raketen in den wenigsten Fällen bei Treffern zerstört worden sind und deshalb auch bei einem Abschuß erst auf dem Boden zur Detonation kamen. Eine weitere Einschränkung einer erfolgreichen Raketenabwehr mit „Patriot"-Raketen ergibt sich daraus, daß sich die anfliegenden Raketen, wie bereits festgestellt, wegen ihrer steilen Flugbahn erst relativ spät, d.h. unmittelbar vorm oder im Zielgebiet bekämpfen lassen und dort die Trümmer beider Raketen einschlagen.(2) Also es gibt im Prinzip 2 Szenarien bezüglich ballistischer Raketen: 1) Schutz von militärisch wichtigen Anlagen, d.h. kleine Fläche, vor konventionellen Sprengköpfen 2) Schutz von Gebieten hoher Bevölkerungsdichte; Schutz vor Massenvernichtungswaffen Quellen: 1) http://www.fas.org/spp/starwars/docops/aspin_rm.htm 2) Wolf, Wolfgang (1992): Der Golfkrieg. Eine erste militärpolitische und militärische Auswertung. Bonn: Bernard und Graefe, 45. |
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19. Jan 2013, 15:04 | Beitrag
#345
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Leutnant Beiträge: 519 Gruppe: Banned Mitglied seit: 17.12.2011 |
ZITAT Praetorian: IRIS-T SL(S) und LFK NG sind infrarotgelenkte Flugkörper - per definitionem also nachtkampffähig, nicht allwetterkampffähig. Letzteres ist nur radarbasiert abzubilden, sei es passiv, halbaktiv oder aktiv. Einen Ausdruck "vielwetterkampffähig" oder "meistwetterkampffähig" zu erfinden hielte ich für unglücklich wink.gif Ich dachte schon, ich hätte was verpasst. Dem ist aber nicht so, Du irrst. Beide LFK besitzen das sog. "Common Frontend" und sind damit neben der optonischen Zielerfassung und Verfolgung nach Zielvoreinweisung auch durch Uplinks unter nahezu allen Wetterbedingungen einsetzbar. In dieser Hinsicht leistungsfähigere und störresistentere LFK in ihrer (Abmessungs- und Reichweiten) -klasse gibt es nicht. Abteilix |
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19. Jan 2013, 15:24 | Beitrag
#346
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Hauptmann Beiträge: 4.205 Gruppe: WHQ Mitglied seit: 13.08.2003 |
Lies nochmal genau was Praetorian geschrieben hat. Wenn es kein System (d.h. MEADS) gibt, das den Lfk ans Ziel heranführt, ist auch keine Allwetterfähigkeit gegeben. Das widerspricht in keiner Weise dem was du geschrieben hast.
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"Thanks to denial, I'm immortal." "...die kriegst du nicht, Alter!" |
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19. Jan 2013, 15:46 | Beitrag
#347
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Konteradmiral Beiträge: 20.508 Gruppe: VIP Mitglied seit: 06.08.2002 |
Ich dachte schon, ich hätte was verpasst. Dem ist aber nicht so, Du irrst. Beide LFK besitzen das sog. "Common Frontend" und sind damit neben der optonischen Zielerfassung und Verfolgung nach Zielvoreinweisung auch durch Uplinks unter nahezu allen Wetterbedingungen einsetzbar. In dieser Hinsicht leistungsfähigere und störresistentere LFK in ihrer (Abmessungs- und Reichweiten) -klasse gibt es nicht. Abteilix Aus einem Datenlink, selbst einem bidirektionalen, eine Allwetterfähigkeit abzuleiten halte ich für vermessen. Das ist nicht präzise genug. Darüber kann man Midcourse-Updates verschicken, aber im Endanflug muss dann doch der FK-Suchkopf übernehmen. Und das funktioniert bei entsprechenden Wetterbedingungen nun mal nicht so gut, wenn man nur einen IR-Suchkopf hat und der FK selbsttätig auf ein Ziel aufschalten muss, dessen relative Position ihm nur vergleichsweise grob bekannt ist, und der Annäherungszünder zuverlässig ansprechen und das Umsetzen des vergleichsweise kleinen Gefechtskopfes nah am Ziel erfolgen muss. Eine unmittelbar vergleichbare Alternative wird von MBDA derzeit für die Briten entwickelt (CAMM), auf Grundlage von ASRAAM. Im Rahmen der Anpassentwicklung wird da der IR-Suchkopf übrigens durch einen aktiven Radarsuchkopf ersetzt. Ansonsten gibt's noch VL MICA, wahlweise mit IR- und Radarsuchkopf. -------------------- This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
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19. Jan 2013, 15:56 | Beitrag
#348
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Leutnant Beiträge: 519 Gruppe: Banned Mitglied seit: 17.12.2011 |
ZITAT SLAP: Lies nochmal genau was Praetorian geschrieben hat. Wenn es kein System (d.h. MEADS) gibt, das den Lfk ans Ziel heranführt, ist auch keine Allwetterfähigkeit gegeben. Das widerspricht in keiner Weise dem was du geschrieben hast. Streiche: "Wenn es kein System (d.h. MEADS) gibt, das den Lfk ans Ziel heranführt, ist auch keine Allwetterfähigkeit gegeben." Setze: "Wenn es kein uplinkfähiges Mittelbereichsradar als Nachfoger des LÜR gibt, welches den LFK ans Ziel heranführt, ist auch keine Allwetterfähigkeit gegeben." Abteilix €dit: Schreibfehler korrigiert Der Beitrag wurde von Abteilix bearbeitet: 19. Jan 2013, 16:33 |
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19. Jan 2013, 16:15 | Beitrag
#349
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Konteradmiral Beiträge: 20.508 Gruppe: VIP Mitglied seit: 06.08.2002 |
Wenn wir die Geschichte mit der Allwetterfähigkeit mal beiseitelassen - auch dann ist der Bedarf mit IRIS-T SL alleine nicht abzudecken. Und an dem Punkt stellt sich mir (und hoffentlich auch den Beschaffern) die Frage, was bei MEADS eigentlich fertig ist und funktioniert, und was es gegebenenfalls an marktverfügbaren Alternativen gibt (Tip: SAMP/T), und wo gegebenenfalls Schnittstellen existieren.
-------------------- This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
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19. Jan 2013, 19:49 | Beitrag
#350
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Gefreiter Beiträge: 48 Gruppe: Members Mitglied seit: 02.11.2012 |
Das Problem für Alternativen wie SAMP/T ist:
ZITAT Mit der Auslieferung des ersten Teilloses von 24 Lenkflugkörpern PAC-3 im September 2010 hat die Luftwaffe eine Anfangsbefähigung für die geplante Flugkörperabwehr erreicht und nimmt damit im Rahmen der Flugabwehr international bereits eine Spitzenstellung ein. Luftwaffe.de Link Die Bundeswehr hat erst vor kurzem viel Geld ins Patriot System rein gesteckt. Bei MEADS hätte man die PAC3 weiter nutzen können. Die IRIS-T SL wurde sicherlich auch mit Bundeswehr Mitteln so weit entwickelt. Wenn man Komponenten des Patriot Systems so fort Entwickelt, dass man IRIS-T SL als Zweitflugkörper nutzen kann, hat man da nicht umsonst Geld rein gesteckt. Das ist der große Politische Vorteil der IRIS-T SL Lösung. Mit SAMP/T hätte die Bundeswehr einen kompletten Systemwechsel. |
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19. Jan 2013, 21:17 | Beitrag
#351
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Konteradmiral Beiträge: 20.508 Gruppe: VIP Mitglied seit: 06.08.2002 |
Die Bundeswehr hat erst vor kurzem viel Geld ins Patriot System rein gesteckt. Das mit Zulauf von MEADS genauso über den Jordan gegangen wäre, schließlich wäre Patriot ausgephast worden. Beschafft wurden bisher homöpathische Stückzahlen von PAC-3 für eine Anfangsbefähigung TBMD, nicht zuletzt aufgrund der Verzögerungen bei MEADS. Für MEADS vorgesehen waren zudem PAC-3 MSE, die noch in der Erprobungsphase sind. Richtig ist, daß SAMP/T einen Systemwechsel bedeuten würde. Relevant ist aber auch, daß SAMP/T in Nutzung ist, und zwar durch zwei unmittelbare NATO-Partner, die auch aktiv eine Weiterentwicklung und Fähigkeitsanpassung des Systems betreiben. MEADS dagegen ist tot. Nebenbei, für die Entwicklung Zweitflugkörper MEADS wurden (lediglich) 123 Mio Euro bewilligt. (Hallo, mhansi) -------------------- This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
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21. Jan 2013, 19:19 | Beitrag
#352
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Hauptmann Beiträge: 3.966 Gruppe: Members Mitglied seit: 05.04.2003 |
Darüber kann man Midcourse-Updates verschicken, aber im Endanflug muss dann doch der FK-Suchkopf übernehmen. Ist das nicht prinzipiell eine Softwarefrage? Wenn ich nur ein, zwei, drei mal ein Update schicken kann ist es mit der Präzision natürlich Essig, aber das lässt sich ja grundsätzlich von da bis zur Kommandolenkung beliebig fein granulieren. Zumal als technische Frage, ein Infrarotsensor, der bei optimalen Bedingungen ein Ziel auf 30-40 oder mehr Kilometer auffassen kann, schafft der bei Infrarot-Mistwetter wirklich nicht mehr genug Reichweite um die Endanflugsteuerung zu machen? Welchen Mindesterfassungsabstand braucht das Suchkopfpaket um innerhalb der kinetischen Grenzen zu treffen? Sonst gäbe es in der kinetischen Leistungsklasse wohl auch noch Umkhonto & Derby. Gruß Thomas -------------------- Russia's Blyatskrieg
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22. Jan 2013, 01:26 | Beitrag
#353
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Hauptmann Beiträge: 4.099 Gruppe: Banned Mitglied seit: 16.06.2012 |
Das würde mich auch interessieren. Vor allem IR-gelenkte LFK in Form von RIM-116 sind auch weit maritim verbreitet. Und es ist ja nicht so, dass Nebel, Regen, Wolken und so auf See eine Seltenheit sind...
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22. Jan 2013, 09:20 | Beitrag
#354
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Oberleutnant Beiträge: 1.364 Gruppe: VIP Mitglied seit: 10.03.2007 |
Ist das nicht prinzipiell eine Softwarefrage? Wenn ich nur ein, zwei, drei mal ein Update schicken kann ist es mit der Präzision natürlich Essig, aber das lässt sich ja grundsätzlich von da bis zur Kommandolenkung beliebig fein granulieren. Nicht zwangsläufig. Durch starke Verschlüsselung und nicht immer optimale Übertragung kann dies ganz schön in den Keller gehen. Kommt auf das System an. Glaube aber nicht, dass Hersteller hier irgendetwas preis geben. Hinzu kommt die Kapazität der Hardware. Embedded Systeme halten nicht sehr viel Kapazität vor. Schraubst die Kapazität hoch, kommst mit Sicherheit schnell an die Grenzen. |
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22. Jan 2013, 09:51 | Beitrag
#355
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Fähnrich Beiträge: 222 Gruppe: Members Mitglied seit: 20.01.2009 |
"Wenn es kein uplinkfähiges Mittelbereichsradar als Nachfoger des LÜR gibt, welches den LFK ans Ziel heranführt, ist auch keine Allwetterfähigkeit gegeben." Abteilix Gibt es dazu denn schon Pläne? Kann ich mir ja kaum vorstellen. Als ich 96 auf dem LÜR ausgebildet wurde, waren die Biester noch topmodern und wir hatten im Zug auch noch das TPS 1 E aus den 60ern auf rußenden "Emmas", die dann später durch das Roland-Radar ersetzt wurden. Kann kaum glauben, dass da schon wieder ein Nachfolger gesucht wird. |
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22. Jan 2013, 10:49 | Beitrag
#356
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Konteradmiral Beiträge: 20.508 Gruppe: VIP Mitglied seit: 06.08.2002 |
ein Infrarotsensor, der bei optimalen Bedingungen ein Ziel auf 30-40 oder mehr Kilometer auffassen kann Das funktioniert nicht. Die maximale Aufschaltentfernung eines IR-Suchkopfes hängt sehr stark von den Rahmenbedingungen ab, unter anderem:
Üblicherweise ist es bei IR-gelenkten FK großer Reichweite so, daß sie entweder einer beim Start bestimmten Flugbahn folgen bzw. Kurskorrekturen über einen Datenlink empfangen und dann an einem bestimmten Punkt den Suchkopf aktivieren und aufschalten. Vor allem IR-gelenkte LFK in Form von RIM-116 sind auch weit maritim verbreitet. Und es ist ja nicht so, dass Nebel, Regen, Wolken und so auf See eine Seltenheit sind... RAM arbeitet primär mit einem Satz Flugbahndaten beim Start, einem passiven RF-Empfänger und einem zusätzlichen IR-Suchkopf für den präzisen Endanflug. Damit war erstmal nur die Bekämpfung von Zielen möglich, die selbst aktiv mit einem Radar suchen. Erst seit Block 1A kann RAM nach einem Software-Update auch nur mit dem IR-Suchkopf eingesetzt werden (HAS-Mode, "non-cooperative target engagement capability"). Da RAM im Werfer hinter Abdeckungen sitzt, muss auch hier eine Aufschaltung nach dem Start erfolgen. -------------------- This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
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22. Jan 2013, 11:09 | Beitrag
#357
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Konteradmiral Beiträge: 20.508 Gruppe: VIP Mitglied seit: 06.08.2002 |
Ist das nicht prinzipiell eine Softwarefrage? Wenn ich nur ein, zwei, drei mal ein Update schicken kann ist es mit der Präzision natürlich Essig, aber das lässt sich ja grundsätzlich von da bis zur Kommandolenkung beliebig fein granulieren. Nicht zwangsläufig. Durch starke Verschlüsselung und nicht immer optimale Übertragung kann dies ganz schön in den Keller gehen. Kommt auf das System an. Glaube aber nicht, dass Hersteller hier irgendetwas preis geben. Hinzu kommt die Kapazität der Hardware. Embedded Systeme halten nicht sehr viel Kapazität vor. Schraubst die Kapazität hoch, kommst mit Sicherheit schnell an die Grenzen. Einmal das, und man hat in der Regel auch eine begrenzte Update-Rate, wenn kein eigenständiges Feuerleitradar verwendet wird. Ein rotierendes Radar ist abhängig von der Drehgeschwindigkeit immer nur in gewissen Zeitintervallen auf das Ziel gerichtet (SMART-L als sehr große Weitbereichsanlage dreht beispielsweise mit 12 1/min, Giraffe AMB als modernes LV-Radar kurzer Reichweite mit 30/60 1/min). Das kann man mit elektronischer Strahlschwenkung teilweise kompensieren, aber auch hier muss die Rundumsuche weiterhin gewährleistet sein. Ein kleines Radar hat, gerade wenn es im mobilen Einsatz an einem Generator hängt, für alle Aufgaben nur ein begrenztes "Budget" zur Verfügung. In einem komplexen LV-Szenario mit zahlreichen getrackten Zielen und Störeinfluss durch Wetter, Gelände/Vegetation, EloKa ist das nicht einfach. Ein Feuerleitradar braucht dafür aber wieder Saft, Personal, Fahrzeuge und kann nur ein Ziel (oder mit elektronischer Strahlschwenkung auch mehrere Ziele in einem begrenzten Sektor) zur Zeit abdecken. Und es schafft zusätzliche Probleme mit Elo-Bereich als weiterer starker Sender. -------------------- This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
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22. Jan 2013, 22:07 | Beitrag
#358
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Hauptmann Beiträge: 4.099 Gruppe: Banned Mitglied seit: 16.06.2012 |
Da RAM im Werfer hinter Abdeckungen sitzt, muss auch hier eine Aufschaltung nach dem Start erfolgen. Das ist klar. Mir ging es eher darum, dass damit offensichtlich auch bei widrigen atmosphärischen Bedingungen eine hinreichend hohe Pk erreicht wurde, die den Einsatz als CIWS rechtfertigt. |
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23. Jan 2013, 00:14 | Beitrag
#359
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Konteradmiral Beiträge: 20.508 Gruppe: VIP Mitglied seit: 06.08.2002 |
Da RAM im Werfer hinter Abdeckungen sitzt, muss auch hier eine Aufschaltung nach dem Start erfolgen. Das ist klar. Mir ging es eher darum, dass damit offensichtlich auch bei widrigen atmosphärischen Bedingungen eine hinreichend hohe Pk erreicht wurde, die den Einsatz als CIWS rechtfertigt. Es ist ein Unterschied, ob es sich um den letzten Layer eines mehrschichtigen AAW-Konzepts handelt, das auch radargelenkte FK mit einschließt, oder ob sich darauf die gesamte Luftverteidigung im Nahbereich abstützt. Ich halte IR-gelenkte FK in der bodengebundenen Luftverteidigung nicht generell für nachteilig. Ich habe lediglich Bauchschmerzen, wenn man sich komplett drauf verlässt. LFK NG als Teil von SysFla ist/war schließlich konzeptioneller Nachfolger sowohl von Stinger als auch von Roland. Zu RAM noch ergänzend: Primärsensor von RAM ist der passive RF-Empfänger. Weil dessen Winkelauflösung auch angesichts des kleinen Gefechtskopfes nicht ausreicht, muss der IR-Sensor in der Endphase einspringen. Für diese Konzeption gibt es Sachzwänge. Eine andere technische Lösung war angesichts des Forderungskatalogs für RAM schlichtweg nicht möglich. -------------------- This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
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23. Jan 2013, 14:07 | Beitrag
#360
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Hauptmann Beiträge: 3.966 Gruppe: Members Mitglied seit: 05.04.2003 |
Weil dessen Winkelauflösung auch angesichts des kleinen Gefechtskopfes nicht ausreicht, muss der IR-Sensor in der Endphase einspringen. Womit man praktisch wieder zu meiner Frage zurückkommt: Wie weit sieht ein moderner IR-Sensor sein Ziel in dichtem Nebel, wie nah ranführen kann ich den Flugkörper per Datenlink und wie nah am Ziel muss die Auffassung erfolgen um den Flugkörper noch sinnvoll ins Ziel steuern zu können. Ist natürlich ein wahrer Berg von Variablen drin... Gruß Thomas -------------------- Russia's Blyatskrieg
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