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> Ukraine, Russland-Krise
SailorGN
Beitrag 26. Feb 2014, 11:24 | Beitrag #181
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Der Unterschied zwischen Maidan und den dt. Ausschreitungen ist vielseitig. Da wären Örtlichkeiten, beteiligte Gruppierungen, Forderungen und Reaktionen des Umfelds, um nur ein paar zu nennen. Maidan konnte so groß werden, weil es sich um die Hauptstadt/Großstadt handelte, breite Teile der Bevölkerung in irgendeiner Hinsicht involviert waren, die Forderungen mehrheitsfähig sind und Unterstützung aus anderen Landesteilen und dem Ausland kam. Dt. Demos sind viel "kleiner", da es in D trotz aller Nörgeleien einen breiten Grundkonsens zum Staat und zur Regierungspraxis gibt. Meist geht es um Partikularinteressen regionaler (und/oder politischer Splitter-) Gruppen, die, gemessen an der Gesamtbevölkerung, nur geringe Unterstützung aus größeren Kreisen des Landes/der Bevölkerung ziehen können. Weiterhin sind viele Forderungen zu spezifisch, als das sich größere Gruppen mit dem Anliegen so weit identifizieren können um aktiv mitzumachen... und last but not least: wir haben in D Strukturen, die es erlauben, die meisten Probleme in die Politik einzubringen, ohne das immer Demos nötig sind.


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Glorfindel
Beitrag 26. Feb 2014, 12:11 | Beitrag #182
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Ein imho treffender Kommentar der NZZ von gestern:
ZITAT
Als nach der Wahlniederlage der Stern Julia Timoschenkos am Sinken war, hängte er ihr einen fabrizierten Prozess an, liess sie ins Gefängnis werfen und machte sie damit zur Märtyrerin. Als gegen Ende November 2013 die Schar der Demonstrierenden auf dem Unabhängigkeitsplatz, die gegen die Abkehr vom Westen protestierten, sich auszudünnen begann, ordnete er einen brutalen Polizeieinsatz an – am nächsten Tag waren als Reaktion darauf Zehntausende auf dem Platz. Als die Proteste im Januar zunehmend ins Leere zu laufen schienen, verschärfte Janukowitschs Regime die Gesetzgebung zur Versammlungsfreiheit, worauf ihm eine neue Welle der Empörung entgegenbrandete. Und als der Präsident sich entschloss, auf die Protestierenden scharf schiessen zu lassen, um sie endlich in die Knie zu zwingen, setzte er sich selber schachmatt.

Dazu ist noch anzumerken, dass ich mittlerweile davon ausgehe, dass grosse Teile der Polizei entweder nicht für CRC ausgebildet waren und oder nicht dazu bereit, massive Gewalt einzusetzen. Noch am 20.2. wurde versucht Berkut-Einheiten zur Verstärkung aus anderen Landesteilen nach Kiev zu bringen. Es ist zu vermuten, dass es in den Sicherheitskräften dann zu Befehlsverweigerungen gekommen ist und die loyalen Einheiten waren vermutlich bereits extrem erschöpft. Ich gehe dann davon aus, dass Janukowitsch die Nerven verloren hat und sich aus dem Staub machte. Zu diesem Zeitpunkt war bereits offensichtlich, dass in unverhältnismässigerweise von Schusswaffen Gebrauch gemacht wurde.

Irgendeinen Vergleich mit Deutschland zu ziehen, hinkt meiner Meinung nach extrem, das fängt bereits beim Umgang mit der Opposition an, geht über die angewandeten Polizeitaktiken bei CRC und eingesetzten Waffen und hört bei der Stabilität des Systems auf.


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Beitrag 26. Feb 2014, 13:32 | Beitrag #183
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Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen Maidan und Startbahnwest. Die tödlichen Schüsse stellten einen Wendepunkt dar. Sogar die militanten und Autonomen haben sich sofort von der Tat Distanziert und sogar versucht den Täter zu ermitteln. Nachdem die beiden Beamten tot waren, hat sich die Protestbewegung ja praktisch selbstaufgelöst. Außerdem war bei der Starbahn West und Wackerdorf und Co. nie die politische Führung und Elite selbst Ziel der Proteste, sondern ökonomische/ökologische Aspekte standen im Vordergrund.
In der Ukraine ist der Präsident direkt das Ziel und die Haupstadt das Schlachtfeld. Der Tod von Sicherheitskräften hätte dort nicht die selbe Wirkung erzeilt wie bei den Protesten gegen wirtschaftliche Projekte.


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Beitrag 26. Feb 2014, 15:43 | Beitrag #184
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ZITAT(hosengummi @ 24. Feb 2014, 17:35) *
In Deutschland müssen die Sicherheitskräfte ja auch damit rechnen das der Steinewerfer später Außenminister wird.


In Deutschland können sogar korrupte Politiker Finanzminister werden. Ist doch schön, dass unsere Gesellschaft bereit ist zu verzeihen und nicht gleich alles weg sperrt und im Gulag verrecken lässt...


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hosengummi
Beitrag 26. Feb 2014, 17:52 | Beitrag #185
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Das die Gesellschaft etwas verzeihen kann ist tatsächlich bewundernswert. Dies setzt aber reue und Unrechtsbewusstsein beim Täter voraus. Sonst müsste man ja nichts verzeihen.

Aber eigentlich war das von mir als Beitrag mit Augenzwinkern gemeint. Denn es hat mit den Vorgängen in der Ukraine nichts zu tun.
 
Glorfindel
Beitrag 26. Feb 2014, 18:15 | Beitrag #186
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Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen der BRD und der Ukraine, inbesondere der Hang der Ex-Staatsoberhäupter zu hässlicher Architektur:





Wobei man sagen, muss, dass bei Janukowitsch dann doch alles etwas grösser ist, er verfügte ja über einen eigenen Jachthafen, eigenen Golfplatz, eigenen Zoo oder eigene Oldtimersammlung.


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Aiphadon21
Beitrag 26. Feb 2014, 18:51 | Beitrag #187
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ZITAT(Glorfindel @ 26. Feb 2014, 12:11) *
Ein imho treffender Kommentar der NZZ von gestern:
ZITAT
Als nach der Wahlniederlage der Stern Julia Timoschenkos am Sinken war, hängte er ihr einen fabrizierten Prozess an, liess sie ins Gefängnis werfen und machte sie damit zur Märtyrerin. Als gegen Ende November 2013 die Schar der Demonstrierenden auf dem Unabhängigkeitsplatz, die gegen die Abkehr vom Westen protestierten, sich auszudünnen begann, ordnete er einen brutalen Polizeieinsatz an – am nächsten Tag waren als Reaktion darauf Zehntausende auf dem Platz. Als die Proteste im Januar zunehmend ins Leere zu laufen schienen, verschärfte Janukowitschs Regime die Gesetzgebung zur Versammlungsfreiheit, worauf ihm eine neue Welle der Empörung entgegenbrandete. Und als der Präsident sich entschloss, auf die Protestierenden scharf schiessen zu lassen, um sie endlich in die Knie zu zwingen, setzte er sich selber schachmatt.

Dazu ist noch anzumerken, dass ich mittlerweile davon ausgehe, dass grosse Teile der Polizei entweder nicht für CRC ausgebildet waren und oder nicht dazu bereit, massive Gewalt einzusetzen. Noch am 20.2. wurde versucht Berkut-Einheiten zur Verstärkung aus anderen Landesteilen nach Kiev zu bringen. Es ist zu vermuten, dass es in den Sicherheitskräften dann zu Befehlsverweigerungen gekommen ist und die loyalen Einheiten waren vermutlich bereits extrem erschöpft. Ich gehe dann davon aus, dass Janukowitsch die Nerven verloren hat und sich aus dem Staub machte. Zu diesem Zeitpunkt war bereits offensichtlich, dass in unverhältnismässigerweise von Schusswaffen Gebrauch gemacht wurde.

Irgendeinen Vergleich mit Deutschland zu ziehen, hinkt meiner Meinung nach extrem, das fängt bereits beim Umgang mit der Opposition an, geht über die angewandeten Polizeitaktiken bei CRC und eingesetzten Waffen und hört bei der Stabilität des Systems auf.


Laut der deutschen Wikipedia wurde Berkut aufgelöst.
http://de.wikipedia.org/wiki/Berkut_(Spezialeinheit)

BBC News meldet das ebenfalls:
http://www.bbc.com/news/world-europe-26350088

Zitat aus dem Link:
ZITAT
Ukraine's acting interior minister has said the elite Berkut police unit, blamed for the deaths of protesters, has been disbanded.

It is unclear what will happen to Berkut officers, but Arsen Avakov said more details would be given in a briefing on Wednesday.


Der Beitrag wurde von Aiphadon21 bearbeitet: 26. Feb 2014, 18:53


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Beitrag 26. Feb 2014, 19:18 | Beitrag #188
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Dass Berkut aufgelöst wird, musste aufgrund der Ereignisse der vergangenen Wochen erwartet werden.


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Beitrag 26. Feb 2014, 19:50 | Beitrag #189
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Nicht überall...

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Sewastopol lehnt Befehl aus Kiew ab: Spezialeinheit Berkut wird nicht aufgelöst

KIEW, 26. Februar (RIA Novosti).

Entgegen dem Befehl aus Kiew löst Sewastopol, die mit mehr als 300.000 Einwohnern größte Stadt der ukrainischen Halbinsel Krim, seine Spezialeinheit Berkut nicht auf.
Der neue ukrainische Innenminister Arsen Awakow hatte am Dienstag die Auflösung der Spezialeinheit angeordnet, die bei blutigen Straßenschlachten in Kiew bewaffneten Demonstranten gegenübergestanden hatte. Awakow, eine der Führungspersonen bei den Protesten, war nach der Entmachtung von Präsident Viktor Janukowitsch am 21. Februar von der Obersten Rada (Parlament) zum interimistischen Innenminister ernannt worden.
Die Sewastopoler Berkut sei weiterhin im Bestand der Stadtmiliz und werde finanziert, sagte der neue Bürgermeister von Sewastopol, Anatoli Tschalyj, am Mittwoch nach Angaben der Zeitung „Sewastopolskaja gaseta“. Ihm zufolge lehnt die Schwarzmeerstadt den Befehl des interimistischen Innenministers ab. Wie Tschalyj weiter mitteilte, sind an der Einfahrt in die Stadt Kontrollposten aufgestellt worden. Vertreter der neuen Kiewer Führung dürften nur mit Zustimmung der Stadtleitung nach Sewastopol.
Nachdem die Opposition am Wochenende die Macht in Kiew übernommen hatte, wählten Zehntausende Stadtbewohner von Sewastopol am 23. Februar einen russischen Unternehmer zum Bürgermeister. Am 24. Februar bestätigte auch der Stadtrat den Russen Alexej Tschalyj im Amt. Daraufhin machten Gerüchte die Runde, dass die neue Führung in Kiew die prorussischen Stimmungen in Sewastopol mit der Armee unterdrücken wolle. Seit 1992 wurden die Verwaltungschefs von Sewastopol von Kiew ernannt.
Die ursprünglich russische Halbinsel Krim war in der Regierungszeit von Nikita Chruschtschow 1954 symbolisch an die Ukraine übergeben worden. Sewastopol ist Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Der abgesetzte Präsident Janukowitsch hatte einer längeren Präsenz der Flotte auf der Krim zugestimmt. Im Gegenzug erhielt Kiew einen Preisnachlass für russisches Gas.

http://de.ria.ru/politics/20140226/267925232.html
 
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Beitrag 26. Feb 2014, 22:30 | Beitrag #190
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Etwas beunruhigend wenn Russland nun größere Manöver an der Grenze zur Ukraine abhält und die turnusmäßige Gefechtsbereitschaft gerade jetzt überprüft.
 
Styx
Beitrag 26. Feb 2014, 22:35 | Beitrag #191
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Och so lange sie die Manäver nicht an der Grenze zu Polen abhalten ist doch noch alles im grünen Bereich. wink.gif


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Beitrag 26. Feb 2014, 22:57 | Beitrag #192
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biggrin.gif

Wie sich wohl die Ukrainische Armee bei einem Einmarsch verhalten würde?
 
Crazy Butcher
Beitrag 27. Feb 2014, 04:04 | Beitrag #193
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Die EU würde jedenfalls Sanktionen androhen, falls diese zurückschießen sollte biggrin.gif


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SailorGN
Beitrag 27. Feb 2014, 09:14 | Beitrag #194
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Nanana, Sanktionen androhen ist definitiv bereits eine Eskalationsstufe zu hoch, zuerst muss "Besorgnis zeigen" kommen no.gif

Leider weiss man ja nicht detailliert, was "größere Manöver" und "turnusmäßige Überprüfung der Gefechtsbereitschaft" nun bedeutet. Dahinter kann sich einiges verbergen, schon allein eine Abfrage der aktuellen Zustände bei Einheiten per Telefon kann man als Überprüfung auslegen, genauso wie Zertifizierungsübungen von Einheiten größer Batallion bereits "größere Manöver" sein können.

Fakt ist, dass die Krim sich anscheinend nicht als Teil der Nation Ukraine sieht... und nun ihre Chance auf Unabhängigkeit wittert.


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Kreuz As
Beitrag 27. Feb 2014, 09:16 | Beitrag #195
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Es geht weiter: Armed men seize gov't building, parliament in Ukraine's Crimea -Interfax
 
Kreuz As
Beitrag 27. Feb 2014, 10:30 | Beitrag #196
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NY Times: Gunmen Seize Government Buildings in Crimea Region

 
SailorGN
Beitrag 27. Feb 2014, 11:02 | Beitrag #197
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Der NYT-Artikel ist gut^^

Aufgrund der Lage in der Ukraine wird keine Seite wirklich militärisch intervenieren, weil es einen Automatismus der anderen Seite nach sich ziehen würde. Beide Seiten (Westen und Russland) sind viel zu sehr an die jeweiligen Gruppierungen gebunden, als dass sie diese im "Ernstfall" im Stich lassen könnten. Gleichzeitig zeigt die Situation aber auch, dass keine Seite die Gesamtsituation/Gesamtukraine "beherrschen" könnte und dass eine militärische Auseinandersetzung lang und blutig werden würde. Daher sehe ich persönlich die militärische Aktion Russlands als Erinnerung daran, dass pro-russische Gruppen auch "Freunde" haben und das Progromstimmung von dort nicht geduldet wird. Natürlich heizt das wiederum die pro-russischen Militanten an... eine Gratwanderung, die auch dazu führen kann, dass Russland eine Möglichkeit verpasst, pro-russische Gruppen und Landesteile ohne größeres eigenes Zutun mehr an sich zu binden. Denn der Sieg des Maidan und so manche daraus resultierende Forderung reisst die Gräben zwischen den Bevölkerungsteilen weiter auf und polarisiert damit weiter.


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Beitrag 27. Feb 2014, 11:08 | Beitrag #198
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ZITAT(sailorGN @ 27. Feb 2014, 11:02) *
Aufgrund der Lage in der Ukraine wird keine Seite wirklich militärisch intervenieren, weil es einen Automatismus der anderen Seite nach sich ziehen würde. Beide Seiten (Westen und Russland) sind viel zu sehr an die jeweiligen Gruppierungen gebunden, als dass sie diese im "Ernstfall" im Stich lassen könnten. Gleichzeitig zeigt die Situation aber auch, dass keine Seite die Gesamtsituation/Gesamtukraine "beherrschen" könnte und dass eine militärische Auseinandersetzung lang und blutig werden würde.

Mir ist bewusst, dass die Situation eine andere ist, und ich möchte auch nicht Ängste in irgendeiner Form schüren. Aber diese Argumente kommen einem doch gerade in diesem Jahr nicht zu 100% überzeugend vor. Es läuft halt nicht immer alles rational, wenn Menschen am Werk sind.


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SailorGN
Beitrag 27. Feb 2014, 11:30 | Beitrag #199
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Natürlich sind Menschen am Werk, deswegen komme ich ja darauf wink.gif Die EU ist in eine Rolle reingerutscht, die es ihr auf menschlicher Ebene unmöglich macht, in irgendeiner Form zurückzustecken... das wäre ein Gesichtsverlust und Vertrauensbruch, der in keinerlei rationalem Maßstab zum vorherigen Einsatz steht. Rational könnte die EU sagen, dass sie während des Maidan keine wirklich konkreten Zusagen gemacht hat, die Erwartungen also primär von der Opposition ausgingen... aber schon die kleinen Parteinahmen reichen aus um die EU jetzt zu verpflichten... wenn das nicht mal menschlich ist wink.gif Weniger offensichtlich betrifft das Gleiche nun die russische Seite... Der Sieg des Maidan befeuert nun wieder die Separatisten auf der Krim und harte Reaktionen darauf aus Kiew (der Konflikt flammt ja immer wieder auf) werden genau beobachtet werden... schliesslich geht es ja nicht an, dass "das Volk" auf dem Maidan Selbstbestimmung leben kann um anschliessend die Selbstbestimmung anderen zu verweigern.


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TrueKosmos
Beitrag 27. Feb 2014, 11:43 | Beitrag #200
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ZITAT(Kreuz As @ 27. Feb 2014, 10:30) *

zu den Tataren, sie durften erst nach 1988 zurückkehren aber das Land war ja nicht frei, Hauptstreitpunkt seither war immer das Land, vor 6 Jahren gab es dabei massive Ausschreitungen wegen Landbesetzung durch die Tataren, das ist der Hauptstreitpunkt zwischen Tataren und ihren russischen Nachbarn.

Da russisch stämige Bevölkerungsteile Krim dominieren sind sie kurz und mittelfristig die Gefahr Nr.1 für Fortbestand der Krim in Ukraine, deswegen neigen die Nationalisten im Westen der Ukraine zur Unterstützung der Tataren.

Urallte Logik, mein Nachbar ist mein Feind, der Nachbar meines Nachbars ist dem entsprechend mein Freund.

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Valuev in Sewastopol:

http://colonelcassad.livejournal.com/1438258.html

rofl.gif

Der Beitrag wurde von TrueKosmos bearbeitet: 27. Feb 2014, 12:40
 
TrueKosmos
Beitrag 27. Feb 2014, 13:22 | Beitrag #201
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ZITAT(TrueKosmos @ 26. Feb 2014, 10:09) *
Aber daneben gibt es unausweichlich Exzesse mit willkürlichen Verhaftungen und vermöbeln von Verdächtigen, oder auch solche Szenen in einer Regionalverwaltung:
http://www.youtube.com/watch?v=XtxbGjkpkF8

und der gleiche Typ bei einem Staatsanwalt einmarschiert:
https://www.youtube.com/watch?feature=playe...p;v=q8JC-ZjqFb4


 
Dave76
Beitrag 28. Feb 2014, 12:13 | Beitrag #202
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Ukraine Accuses Russian Soldiers in Crimea of 'Invasion' - rianovosti


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Kameratt
Beitrag 28. Feb 2014, 12:50 | Beitrag #203
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Anscheinend sind die Russen bereits inoffiziell auf der Krim einmarschiert und haben die Flughäfen der Halbinsel besetzt.
 
SailorGN
Beitrag 28. Feb 2014, 12:56 | Beitrag #204
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"Die Russen" wohnen dort schon ne Weile wink.gif

Und die Wahl im Frühjahr wird auch sehr interessant werden nachdem Russisch als 2. Amtssprache nicht mehr gilt... 13 von 27 Provinzen der Ukraine hatten Russisch damit als Amtssprache. Ausserdem versucht die Krim seit der Unabhängigkeit der Ukraine immer wieder, von derselben wegzukommen. Anscheinend (!) ist auch eine Bevölkerungsmehrheit dort für die Sezession. Bisher tragen die Bewaffneten dort zwar russische Uniformen, allerdings ohne russische Abzeichen... können auch "locals" sein... nur aus dem Tarnschema auf Einmischung einer anderen Nation zu schließen ist gefährlich, auf den Maidanbildern war auch öfters BW-Tarn zu sehen wink.gif


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Kameratt
Beitrag 28. Feb 2014, 13:09 | Beitrag #205
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Mist, Dave war mit den Bildern schneller. mad.gif

ZITAT(sailorGN @ 28. Feb 2014, 12:56) *
"Die Russen" wohnen dort schon ne Weile wink.gif

Und die Wahl im Frühjahr wird auch sehr interessant werden nachdem Russisch als 2. Amtssprache nicht mehr gilt...

Russisch war auch die letzten 20 Jahre in der Ukraine nicht offiziell. Erst 2012 wurde ein Gesetz verabschiedet, welches es den Regionen und den Gemeinden erlaubte, weitere Sprachen als Amtssprache festzulegen.
Nur scheinen es die Russen und russischsprachigen Ukrainer es nicht mehr hinnehmen zu wollen, dass ihre Sprache wieder aus dem öffentlichen Leben des Landes verbannt wird.
ZITAT(sailorGN @ 28. Feb 2014, 12:56) *
Ausserdem versucht die Krim seit der Unabhängigkeit der Ukraine immer wieder, von derselben wegzukommen. Anscheinend (!) ist auch eine Bevölkerungsmehrheit dort für die Sezession. Bisher tragen die Bewaffneten dort zwar russische Uniformen, allerdings ohne russische Abzeichen... können auch "locals" sein... nur aus dem Tarnschema auf Einmischung einer anderen Nation zu schließen ist gefährlich, auf den Maidanbildern war auch öfters BW-Tarn zu sehen wink.gif

Sicher. Flecktarn gab es. Wenn da jedoch Typen mit kompletter BW-Ausrüstung eines Infanteristen samt G36, MG4 etc. aufgetaucht wären, hätte ich mir schon Gedanken darüber gemacht...
 
TrueKosmos
Beitrag 28. Feb 2014, 13:40 | Beitrag #206
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Informationen sind widersprüchlich, Spekulationen reichen von russischen Marineinfanteristen bis ukrainischen Militärangehörigen.

Das Problem ist ja das Janukowitsch formal ukrainischer Präsident bleibt und entsprechend steht die Legitimation der jetztigen Regierung in Kiew auf wackligen Füßen, in Krim nennen viele das was in Kiew geschah Putsch, theoretisch können auch ganze Provinzen, Behörden oder auch Militäreinheit mit Recht das Ganze so betrachten und entsprechend handeln. Es ist einfach keine normale Situation.

Man kann nur wiederholt über Janukowitsch den Kopf schütteln, er möge auch noch so korrupt sein aber gleichzeitig so unfähig als Politiker zu bleiben und das Land an den Rand treiben, ich weiß nicht, die Ukrainer scheinen seit Erlangen der Unabhängigkeit immer die schlimmste Variante zu wählen, von mal zu mal immer schlimmer.....
 
Nite
Beitrag 28. Feb 2014, 13:52 | Beitrag #207
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ZITAT(sailorGN @ 28. Feb 2014, 12:56) *
können auch "locals" sein...

Bezweifle ich anhand der Bilder die Dave im Infanteristen gepostet hat.


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Aiphadon21
Beitrag 28. Feb 2014, 13:55 | Beitrag #208
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Eine andere Möglichkeit wären Berkuts. In Sewastopol wurde die Einheit ja nicht aufgelöst. Vlt. hat Simferopol ähnlich reagiert

Der Beitrag wurde von Aiphadon21 bearbeitet: 28. Feb 2014, 13:55


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schießmuskel
Beitrag 28. Feb 2014, 13:55 | Beitrag #209
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ZITAT
Aufgrund der Lage in der Ukraine wird keine Seite wirklich militärisch intervenieren, weil es einen Automatismus der anderen Seite nach sich ziehen würde. Beide Seiten (Westen und Russland) sind viel zu sehr an die jeweiligen Gruppierungen gebunden, als dass sie diese im "Ernstfall" im Stich lassen könnten. Gleichzeitig zeigt die Situation aber auch, dass keine Seite die Gesamtsituation/Gesamtukraine "beherrschen" könnte und dass eine militärische Auseinandersetzung lang und blutig werden würde.


Ich würde mir dabei nicht so sicher sein. Im Fall Tschetschenien hat sich der Westen auch nicht eingemischt und das ist ein schlechtes beispiel, denn dabei handelt es sich ja offiziel um russiches Staatsgebiet und die Feinde sind ja muslimisch. Aber z.B. Georgien ist ein unabhängiger Staat und Shaakiasvilie hat sich auf eine Art und Weise an den Westen angebiedert das war schon fast Ar...kriecherei. Georgische Truppen waren bei allen Schweinerein der Bushregierung dabei und zwar so wie kein anderes land in Relation von eingesetzten truppen zur Bevölkerung. Aber als Russland dort interveniert hat hat der Westen auch nichts getan. Deshalb denke ich, dass auch im Falle der Ukraine, bei einer russichen Intervention, die USA und die Eu Nato etc. nicht mehr tun als ihre Proteste und im besten Fall finazielle Unterstüzung geben. Man wird sich nicht in einen Konflikt mit Russland stürzen, dafür hat die Ukraine zu wenig zu bieten.


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schießmuskel
Beitrag 28. Feb 2014, 14:01 | Beitrag #210
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Das können definitv keine Miliozen mehr sein, dafür sind die viel zu gut ausgerüstet. Das sind richtige Einheiten.


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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 19. April 2024 - 07:40