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> Ukraine, Russland-Krise
Kameratt
Beitrag 15. May 2014, 18:26 | Beitrag #2491
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ZITAT(sailorGN @ 15. May 2014, 17:23) *
Welche Werte, vor oder nach der Krim? wink.gif
Ich kann nicht sagen, wie oder welche AP-Themen für die russische Bevölkerung vor der Ukraine-Krise von Belang waren... die einen Berührungspunkt mit dem Westen™ hatten. Also Syrien/Libyen sicherlich, dazu Georgien... aber haben diese Themen auf Dauer für Putin gearbeitet?

Aber selbstverständlich. Die Abwehr des dekadenten und imperialistischen Westens, der oft mit steinzeitlichen Islamisten paktriert, bringt Putin seit Jahren Pluspunkte und ist auch die Garantie für seine Wiederwahl, falls es innenpolitisch nicht so gut läuft. wink.gif
 
MajorPayne
Beitrag 15. May 2014, 18:29 | Beitrag #2492
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ZITAT(Crazy Butcher @ 15. May 2014, 18:47) *
Katastrophale Innenpolitik in Russland? Da wirst du doch sicherlich benennen können wie du zu dieser Einschätzung kommst wink.gif

Schlaffes Wirtschaftswachstum, zu große Abhängigkeit von zu wenigen Exportprodukten, Korruption, angepeilte Rückkehr zur Autokratie, völlig versemmeltes Geschichtsverständnis auf scheinbar allen gesellschaftlichen Ebenen, faktische Rückkehr zur offiziellen Staatspropaganda, Status als Schwellenland mit Hang zu Aggressionen hält ausländische Investoren auf Abstand, Heuchelei bzgl. Faschismus zur Rechtfertigung militärischen Vorgehens, Beschneidung der Meinungsfreiheit, Hang zur "you're either with us or against us" Mob-Mentalität, fragwürdiges Niederhalten und dadurch Schaffung einer politisch eher ineffizienten pseudo-Opposition, Schaffung eines politischen Vakuums durch die Politik der "eisernen Faust" einer einzigen politischen Leitfigur, zunehmende Isolation des Landes kann u.U. zu Auswanderung führen, abstürzende Pressefreiheit, ...

Alles weniger schön. Du kannst ja in ein paar Monaten mal schauen ob die Russen dann immernoch so überzeugt von sich sind, wenn sie wieder mit der Wirklichkeit konfrontiert werden und der Hurra-Patriotismus spürbar nachgelassen hat. Keine Regierung dieser Welt kann stetig durch außenpolitische Rumeierei von inneren Missständen ablenken. Aber auch hier gilt der Spruch: jede Bevölkerung bekommt die Regierung, die sie verdient. Davon sind wir selbst (leider) nicht ausgeschlossen.

Der Beitrag wurde von MajorPayne bearbeitet: 15. May 2014, 18:32
 
Glorfindel
Beitrag 15. May 2014, 18:44 | Beitrag #2493
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Glaubt Ihr ernsthaft, dass es jemals soweit kommen wird, dass Putin abgewählt wird? Ich halte dies für praktisch nicht möglich.

In Russland gibt es das, was man gelenkte Demokratie nennt. Auf dem Papier ist es eine Demokratie, faktisch kontrolliert Präsident Putin nicht nur die Exekutive, sondern auch Judikative, Legislative und die Presse. Ich will nicht sagen, dass Russland (völlig) undemokratisch ist. Allerdings hat man das Gefühl, das Opposition nur insoweit geduldet wird, als sie für Präsident Putin nicht politisch gefährlich wird und als dass man Putin nicht allzustark kritisiert.


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Kameratt
Beitrag 15. May 2014, 19:15 | Beitrag #2494
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@MajorPayne
Das gilt nur aus deiner Sicht. Die Russen ticken da aber anders.
Z.B folgende Punkte würden keinen Anklang bei der Mehrheit finden:

ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
Schlaffes Wirtschaftswachstum,

Erst seit 2013. Die möglichen negativen Auswirkungen bräuchten noch einige Jahre, bevor sie offensichtlich werden. Eine sofortige starke Rezession ist unwahrscheinlich.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
zu große Abhängigkeit von zu wenigen Exportprodukten,

Ist nicht neu. Solange der Ölpreis über 100$ bleibt und keine neuen Weltwirtschaftskrisen eintreten, die den Preis implodieren lassen, tritt dieses problem nicht in Erscheinung.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
angepeilte Rückkehr zur Autokratie

Ist für die meisten kein Problem. Nach dem Motto: Besser ein Präsident, der die Oligarchen kontrolliert, als umgekehrt.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
völlig versemmeltes Geschichtsverständnis auf scheinbar allen gesellschaftlichen Ebenen,

Auch das sehen die Russen anders.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
faktische Rückkehr zur offiziellen Staatspropaganda,

Solange sie nicht allzu aufdringlich wird, interessiert sie kein Schwein.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
Status als Schwellenland mit Hang zu Aggressionen hält ausländische Investoren auf Abstand,

Das war in vergangengen Jahren eher nicht so. Viele Global Players lassen in Russland produzieren und solange der Lebensstandard nicht niedriger ist als in den meisten Nachbarstaaten, interessiert das auch kein Schwein, ob irgendjemand auf der Welt nun Russland für ein Schwellenland hält oder nicht.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
Heuchelei bzgl. Faschismus zur Rechtfertigung militärischen Vorgehens,

Wird durch das analoge Vorgehen anderer Großmächte mehr als ausgeglichen.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
Hang zur "you're either with us or against us" Mob-Mentalität,

Ist auch unbedeutend.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
Schaffung eines politischen Vakuums durch die Politik der "eisernen Faust" einer einzigen politischen Leitfigur,

Das wird erst dann relevant, wenn Putin tot ist oder nicht mehr zur Wiederwahl antritt.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
zunehmende Isolation des Landes kann u.U. zu Auswanderung führen,

War in vergangenen 10 Jahren eher nicht so. Der Braindrain wurde eingedämmt und immer ein deutlich positives Wanderungssaldo erzielt. Kann sich natürlich auch ändern, aber auch dafür müssen erst mehrere Jahre vergehen.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
abstürzende Pressefreiheit, ...

Die stürzt mittlerweile seit mehr als 10 Jahren ab und Russland liegt da permanent irgendwo auf einem Rang zwischen 130 und 150. Interessiert die meisten überhaupt nicht.

Der Beitrag wurde von Kameratt bearbeitet: 15. May 2014, 19:16
 
Kameratt
Beitrag 15. May 2014, 19:16 | Beitrag #2495
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Bleiben nur noch die Punkte hier übrig:

ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
Beschneidung der Meinungsfreiheit,

Könnte ein Problem werden, wenn sich der Einzelne damit konfrontiert fühlt. Nicht jedoch, solange irgendwelche Randgruppen wie Homosexuelle, Liberale etc. darunter leiden.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
fragwürdiges Niederhalten und dadurch Schaffung einer politisch eher ineffizienten pseudo-Opposition,

War ein Problem 2011-2012.
Solange damit eine Opposition unterdrückt wird, die ohnehin keiner ernst nimmt, haben die meisten damit kein Problem.
Wenn sich jedoch eine Opposition bildet, die in der Lage ist, die Unzufriedenheit der breiten Bevölkerungsschichten in sich zu vereinen (wie Nawalny 2011 z.B), dann können auch mal in Moskau 100.000 Menschen gegen die Regierung auf die Straßen gehen.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
Korruption,

Ständiges Problem.
 
Crazy Butcher
Beitrag 15. May 2014, 19:46 | Beitrag #2496
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ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 19:29) *
ZITAT(Crazy Butcher @ 15. May 2014, 18:47) *
Katastrophale Innenpolitik in Russland? Da wirst du doch sicherlich benennen können wie du zu dieser Einschätzung kommst wink.gif

Schlaffes Wirtschaftswachstum, zu große Abhängigkeit von zu wenigen Exportprodukten, Korruption, angepeilte Rückkehr zur Autokratie, völlig versemmeltes Geschichtsverständnis auf scheinbar allen gesellschaftlichen Ebenen, faktische Rückkehr zur offiziellen Staatspropaganda, Status als Schwellenland mit Hang zu Aggressionen hält ausländische Investoren auf Abstand, Heuchelei bzgl. Faschismus zur Rechtfertigung militärischen Vorgehens, Beschneidung der Meinungsfreiheit, Hang zur "you're either with us or against us" Mob-Mentalität, fragwürdiges Niederhalten und dadurch Schaffung einer politisch eher ineffizienten pseudo-Opposition, Schaffung eines politischen Vakuums durch die Politik der "eisernen Faust" einer einzigen politischen Leitfigur, zunehmende Isolation des Landes kann u.U. zu Auswanderung führen, abstürzende Pressefreiheit, ...

Alles weniger schön. Du kannst ja in ein paar Monaten mal schauen ob die Russen dann immernoch so überzeugt von sich sind, wenn sie wieder mit der Wirklichkeit konfrontiert werden und der Hurra-Patriotismus spürbar nachgelassen hat. Keine Regierung dieser Welt kann stetig durch außenpolitische Rumeierei von inneren Missständen ablenken. Aber auch hier gilt der Spruch: jede Bevölkerung bekommt die Regierung, die sie verdient. Davon sind wir selbst (leider) nicht ausgeschlossen.

Vll. solltest du einfach einen X-beliebigen Russen fragen in welche Richtung sich sein Lebensstandard seit 2000 entwickelt hat, statt mit Stichworten aus den Medien um dich zu werfen wink.gif. Dass das Land einen Haufen Probleme hat, ist unbestritten. Du solltest aber die Entwicklung der letzten 15 Jahre betrachten. Kannst fast jeden beliebigen Indikator auswählen: http://de.statista.com/themen/869/russland/


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MajorPayne
Beitrag 15. May 2014, 20:21 | Beitrag #2497
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ZITAT(Crazy Butcher @ 15. May 2014, 20:46) *
Vll. solltest du einfach einen X-beliebigen Russen fragen in welche Richtung sich sein Lebensstandard seit 2000 entwickelt hat, statt mit Stichworten aus den Medien um dich zu werfen wink.gif. Dass das Land einen Haufen Probleme hat, ist unbestritten. Du solltest aber die Entwicklung der letzten 15 Jahre betrachten. Kannst fast jeden beliebigen Indikator auswählen: http://de.statista.com/themen/869/russland/

Ich mag dich ungern enttäuschen, aber mehrere x-beliebige Russen wurden bereits gefragt - in einer russischen Umfrage - und gaben an lieber einen geringeren Lebensstandard zu haben, als auf eine Art Großreichstellung Russlands verzichten zu wollen. Die Medien greifen diese Stichwörter auch nicht zum Spaß auf oder um auf dem Land aus lauter Langeweile rumzuhacken. Ich meine, du sagst es doch selbst, dass das Land einen Haufen Probleme hat (also sind es dann mehr als bloße Stichwörter?; das scheint dann aber laut Kameratt doch angeblich nicht so schlimm zu sein, bzw. gilt zusehends als "uninteressant", weil man selbst [noch] nicht betroffen ist). Wieso also sich bitte weiter in den Mist reiten mit einer Aktion, die sich als völlig sinnfrei entpuppt und unter'm Strich keine positiven Effekte erzielt, außer eine temporäre Steigerung des Patriotimus zu verbuchen? Verstehst du diese Frage? Wieso so viele Dinge in einem einzigen Moment auf's Spiel setzen, obwohl man Jahre dafür gebraucht hat sie aufzubauen? Aber vielleicht stellen sich die Russen diese Frage gar nicht, vielleicht ist sie nur ein Teil westlicher Dekadenz. Vielleicht haben sie ja aber auch null Interesse daran ihren Wohlstand und Lebensstandard viel weiter zu verbessern und Möglichkeiten zu nutzen, statt sie aus Desinteresse links liegen zu lassen. Liegt womöglich daran, dass die Russen anders gehobelt sind und keinen Stock im Arsch haben. Ich möchte mich nicht beklagen und Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten. Bloß eine Begründung die Sinn macht und kein propagandistischer Humbug ist, das wäre mal 'ne feine Sache.
 
Parsifal
Beitrag 15. May 2014, 20:21 | Beitrag #2498
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Zum Thema Mistral, weil es im weiteren Sinn ja doch hier rein gehört:
http://www.economist.com/news/europe/21602...a-mistral-blows


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goschi
Beitrag 15. May 2014, 20:40 | Beitrag #2499
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@Kameratt und Crazy Butcher, aber ihr merkt die Naivität in euren Aussagen schon noch selber, oder?

Natürlich geht es den Russen heute besser als 2000, das ist jetzt auch nicht schwer, das entschuldigt die Fehler die begangen wurden und aktuell noch viel stärker begangen werden aber nicht.
1938 hätte auch jeder Deutsche gesagt, dass alles ganz toll sei, weil Vollbeschäftigung und allen geht's besser als vor 10 Jahren, naja jedenfalls jeder Deutsche, der nicht Liberal, Sozialdemokrat, homosexuell oder gar Jude war. (und damit ein virtuelles High Five an Mr. Godwin)
Es ist pure Naivität grundlegende Probleme als irrelevant abzutun, weil sie ja nur andere treffen, alle die, die sich nicht anpassen...


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
xena
Beitrag 15. May 2014, 20:45 | Beitrag #2500
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ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 17:29) *
Status als Schwellenland


Ah geh... Russland ist alles andere als ein Schwellenland. Vergleiche nicht die ganze Welt mit uns ™. Russland hat eine eigene Industrie, entwickelt eigene Technik usw... Das hat alles andere als mit Schwellenland zu tun. Russland ist einfach anders.


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Crazy Butcher
Beitrag 15. May 2014, 20:59 | Beitrag #2501
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ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 21:21) *
Ich mag dich ungern enttäuschen, aber mehrere x-beliebige Russen wurden bereits gefragt - in einer russischen Umfrage - und gaben an lieber einen geringeren Lebensstandard zu haben, als auf eine Art Großreichstellung Russlands verzichten zu wollen.

Das muss kein Widerspruch sein.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 21:21) *
Die Medien greifen diese Stichwörter auch nicht zum Spaß auf oder um auf dem Land aus lauter Langeweile rumzuhacken. Ich meine, du sagst es doch selbst, dass das Land einen Haufen Probleme hat (also sind es dann mehr als bloße Stichwörter?; das scheint dann aber laut Kameratt doch angeblich nicht so schlimm zu sein, bzw. gilt zusehends als "uninteressant", weil man selbst [noch] nicht betroffen ist).

So eine Aufzählung von Problemen könnte man genauso einfach für Deutschland, Italien, USA oder jedes andere Land aufstellen. Alleine für sich sagen sie nicht aus. Es geht um Belege für die"katastrophale Innenpolitik". Und da sprechen allein die Zahlen eine deutliche Sprache, unabhängig von deren individuellem Wert für die russ. Bevölkerng.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 21:21) *
Wieso also sich bitte weiter in den Mist reiten mit einer Aktion, die sich als völlig sinnfrei entpuppt und unter'm Strich keine positiven Effekte erzielt, außer eine temporäre Steigerung des Patriotimus zu verbuchen? Verstehst du diese Frage? Wieso so viele Dinge in einem einzigen Moment auf's Spiel setzen, obwohl man Jahre dafür gebraucht hat sie aufzubauen?

Andere Prioritäten?
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 21:21) *
Aber vielleicht stellen sich die Russen diese Frage gar nicht, vielleicht ist sie nur ein Teil westlicher Dekadenz. Vielleicht haben sie ja aber auch null Interesse daran ihren Wohlstand und Lebensstandard viel weiter zu verbessern und Möglichkeiten zu nutzen, statt sie aus Desinteresse links liegen zu lassen. Liegt womöglich daran, dass die Russen anders gehobelt sind und keinen Stock im Arsch haben.

Du bist wohl der Sache auf der Spur.
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 21:21) *
Ich möchte mich nicht beklagen und Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten. Bloß eine Begründung die Sinn macht und kein propagandistischer Humbug ist, das wäre mal 'ne feine Sache.

Über die Gründe für Putins Vorgehen wurde doch hier bereits sehr ausführlich diskutiert ... abseits von propagandistischem Humbug.


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SailorGN
Beitrag 15. May 2014, 21:04 | Beitrag #2502
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Nun, eine geschichtliche Konstante scheint die Neigung von Gruppierungen/Nationen zu sein, ab einer gewissen spürbaren Steigerung der Lebensqualität (als Zeichen von "Erfolg" der Gruppe) den Status der Gruppe gegenüber anderen zu erhöhen. Sprich, sobald Länder ihren eigenen Laden scheinbar in den Griff bekommen, wollen sie Ansehen und Macht nach aussen. Beispiele gibts wie Sand am Meer: Italien ggü. Osmanischem Reich und Äthiopien, deutscher Kolonialismus unter WilhelmII, DR in den 30igern, VR China und die div. Inselchen, selbst Somalia und Ogadenkrieg. Ich denke immer mehr, eine solche Dynamik greift auch jetzt. Nicht als singuläre Erklärung (weil diese eigentlich nie zutreffen), aber als starker Motivator. Russland hat es geschafft, aus dem Jammertal der 90iger rauszukommen, es hat einen starken Mann und eine starke Geschichte. Das imponiert den Russen, sie sind wieder wer. Die "Erniedrigungen" der späten und Nach-Sowjetzeiten werden verdrängt und umdefiniert (denn weil die Russen ja so toll sind, kann das so ja nicht ihre Schuld gewesen sein). Gleichzeitig sehen "die Russen" diese Erfolge nicht als Kollektivleistung, sondern sie brauchen immer positive (Putin) und negative (Oligarchen, Obama, Merkel) Führungspersönlichkeiten. Es ist eben kein "Wirtschaftswunder", was ein neues Russland in der Bevölkerung kollektiv stiftet, sondern lediglich eine Wiederholung alter Muster seit den Zaren. Daran merkt man, das es in Russland eben keine (oder nur marginale) Zivilgesellschaft gibt. Ist aber auch nicht verwunderlich, weil sie nie wachsen konnte.

Bis in die 20iger Jahre war Russland ein Agrarland, geführt von einer Feudalkaste. Nur eine kleine Bürgerschicht konnte sich überhaupt entwickeln, die Voraussetzungen waren einfach nicht da. Dann kam der Kommunismus und hat die bescheidenen Reste zerstört. In der Bürokratie der KPdSU konnte sich eine Mittelschicht auch nicht entwickeln, nur eine Technokratenkaste, deren inhärenten Werte bäuerlich/proletarisch waren, im Gegensatz zu ihrer Bildung. Insbesondere die großen 5-Jahrespläne und die Großen Säuberungen der 30iger Jahre sowie der 2. WK haben strukturelle Entwicklungen hin zu einer Zivilgesellschaft zerstört. Aber auch der "homo sowjeticus" hat sich nicht entwickelt. Unter einer dünnen Tünche ML bestand vor allem Brauchtum und erstaunlicherweise Religion weiter, welche nach dem Ende des Kommunismus als einzige blieben. Aufgrund der schweren Krisen konnten sich auch keine neuen Werte entwickeln, bzw. die "westlichen" Werte wurden durch die Krisen zu Negativwerten, als schuldig für die Krise angesehen.


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Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
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Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
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Kameratt
Beitrag 15. May 2014, 21:06 | Beitrag #2503
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ZITAT(goschi @ 15. May 2014, 21:40) *
@Kameratt und Crazy Butcher, aber ihr merkt die Naivität in euren Aussagen schon noch selber, oder?

Natürlich geht es den Russen heute besser als 2000, das ist jetzt auch nicht schwer, das entschuldigt die Fehler die begangen wurden und aktuell noch viel stärker begangen werden aber nicht.
1938 hätte auch jeder Deutsche gesagt, dass alles ganz toll sei, weil Vollbeschäftigung und allen geht's besser als vor 10 Jahren, naja jedenfalls jeder Deutsche, der nicht Liberal, Sozialdemokrat, homosexuell oder gar Jude war. (und damit ein virtuelles High Five an Mr. Godwin)
Es ist pure Naivität grundlegende Probleme als irrelevant abzutun, weil sie ja nur andere treffen, alle die, die sich nicht anpassen...

Ich zeige nur exemplarisch dar, wie die Welt aus der Sicht der Russen aussieht. Probleme, die hier als solche erkannt werden, haben dort einen ganz anderen Stellenwert.
 
Nite
Beitrag 15. May 2014, 21:07 | Beitrag #2504
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ZITAT(xena @ 15. May 2014, 20:45) *
ZITAT(MajorPayne @ 15. May 2014, 17:29) *
Status als Schwellenland


Ah geh... Russland ist alles andere als ein Schwellenland. Vergleiche nicht die ganze Welt mit uns ™. Russland hat eine eigene Industrie, entwickelt eigene Technik usw... Das hat alles andere als mit Schwellenland zu tun. Russland ist einfach anders.

Russland ist ein Schwellenland, eine eigene Industrie haben Brasilien, China und Indien auch, genauso wie Suedafrika seine 1st World Component hat. Nichtsdestotrotz werden die BRIC(S)-Staaten als Schwellenlaender gezaehlt.


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#flapjackmafia #GuaranaAntarctica #arrr #PyramidHoneyTruther
 
Parsifal
Beitrag 15. May 2014, 21:40 | Beitrag #2505
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Es ist doch nicht schlimm ein Schwellenland zu sein. Im Gegenteil, denn das hat potential. Alles was 1. Welt ist kanibalisiert sich am heimischen Markt gerade und muss nun das Potential dieser Schwellenländer nutzen. Das ist viel problematischer, denn es wird darum gerungen ein Schwellenland bedienen zu können.


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Crazy Butcher
Beitrag 15. May 2014, 21:53 | Beitrag #2506
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ZITAT(goschi @ 15. May 2014, 21:40) *
@Kameratt und Crazy Butcher, aber ihr merkt die Naivität in euren Aussagen schon noch selber, oder?

Natürlich geht es den Russen heute besser als 2000, das ist jetzt auch nicht schwer, das entschuldigt die Fehler die begangen wurden und aktuell noch viel stärker begangen werden aber nicht.

Wer hat denn behauptet, dass es etwas entschuldigt? Darum geht es doch im Augenblick gar nicht.

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 16. May 2014, 17:01


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Dave76
Beitrag 16. May 2014, 11:26 | Beitrag #2507
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ZITAT(www.nytimes.com)
Workers Seize City in Eastern Ukraine From Separatists

By ANDREW E. KRAMER - MAY 15, 2014

MARIUPOL, Ukraine — Thousands of steelworkers fanned out on Thursday through the city of Mariupol, establishing control over the streets and banishing the pro-Kremlin militants who until recently had seemed to be consolidating their grip on power, dealing a setback to Russia and possibly reversing the momentum in eastern Ukraine.

By late Thursday, miners and steelworkers had deployed in at least five cities, including the regional capital, Donetsk. They had not, however, become the dominant force there that they were in Mariupol, the region’s second-largest city and the site last week of a bloody confrontation between Ukrainian troops and pro-Russian militants.

While it was still far too early to say the tide had turned in eastern Ukraine, the day’s events were a blow to separatists who recently seized control here and in a dozen or so other cities and who held a referendum on independence on Sunday. Backed by the Russian propaganda machine and by 40,000 Russian troops just over the border, their grip on power seemed to be tightening every day.

CONTINUE READING



ZITAT
Workers of Metinvest, majority-owned by Rinat Akhmetov's System Capital Management, remove barricades and debris in front of the City Hall in Mariupol May 14, 2014. Multi-billionaire Rinat Akhmetov's miners and metalworkers joined police on patrol on Mariupol on Wednesday, cleared barricades of tyres and pallets with diggers and heavy loaders and swept the debris from the gutted City Hall, ending the turmoil unleashed by the armed takeover of much of the region. Picture taken May 14, 2014. REUTERS/Maxim Zmeyev


Der Beitrag wurde von Dave76 bearbeitet: 16. May 2014, 11:33


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Beitrag 16. May 2014, 16:59 | Beitrag #2508
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Kanada macht Rückzieher und weicht Russland-Sanktionen auf

Kanada setzt sich von den USA ab und streicht zwei russische Industrielle von der Sanktions-Liste. Kanada begründet seine Absetzbewegungen damit, dass man nicht vorhabe, kanadische Unternehmen zu bestrafen. Zuvor hatte der kanadische Premier Putin noch mit Hitler verglichen.

Kanada hat Insidern zufolge aus Rücksicht auf seine Wirtschaft zwei russische Konzernchefs von Sanktionen wegen der Ukraine-Krise ausgenommen. Dabei handelt es sich um den Chef des Rüstungs- und Industriekonzerns Rostec, Sergej Tschemessow, und den Vorstandsvorsitzenden des Ölkonzerns Rosneft, Igor Setschin, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren Regierungsmitarbeitern. Das Land, in dem 1,2 Millionen Menschen mit ukrainischen Wurzeln leben, setzt sich damit vom Nachbarn USA ab.

“Unser Ziel ist es, Russland zu treffen – aber nicht, kanadische Unternehmen zu sanktionieren oder zu bestrafen”, begründete ein Regierungsmitarbeiter das Vorgehen. Rosneft ist mit etwa 30 Prozent an einem kanadischen Ölfeld beteiligt. Rostec wiederum betreibt gemeinsam mit dem kanadischen Bombardier-Konzern ein Flugzeug-Montagewerk, an dem Aufträge in Milliardenhöhe hängen. Bombardier hatte voriges Jahr einen Vorvertrag über die Lieferung von 100 Maschinen nach Russland ausgehandelt.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de...sanktionen-auf/
 
MajorPayne
Beitrag 16. May 2014, 17:27 | Beitrag #2509
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ZITAT
Social networks must observe laws, persecuting them ‘inadmissible’ — Peskov
Russia May 16, 19:54 UTC+4

“It is inadmissible to persecute mass media or social networking services using legal loopholes and differing interpretations of certain laws,” the presidential spokesperson noted

MOSCOW, May 16. /ITAR-TASS/. Social networking websites should comply with Russian laws and regulations to the maximum, presidential spokesman Dmitry Peskov told the Izvestia daily on Friday, noting that “laws exist to be observed”.

“It is inadmissible to persecute mass media or social networking services using legal loopholes and differing interpretations of certain laws,” Peskov said. “Both regulatory agencies and social networking websites should comply with the legislation diligently.”

On Friday, the Izvestia daily published an interview with Maxim Ksenzov, the deputy head of Russia's federal telecommunications watchdog Roskomnadzor, who warned about possible blocking of social networking sites in Russia.

Rest: ITAR-TASS

Man beachte wie schnell Medvedev dem Sprecher von Putin eins reinwürgt. Die härschere Tonlage ggü. ausländischen Anbietern passt aber wunderbar in die derzeitige politische Entwicklung des Internets in Russland.

Der Beitrag wurde von MajorPayne bearbeitet: 16. May 2014, 17:27
 
Partisan
Beitrag 16. May 2014, 18:28 | Beitrag #2510
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ZITAT(Dave76 @ 3. May 2014, 17:44) *
ZITAT(Partisan @ 3. May 2014, 11:52) *
Mir ist aufgefallen, das einige Youtubevideos ukrainische Soldaten mit BTR-4-Radpanzern im Hintergrund zeigen. All diesen Videos gemein ist, das sie im Raum Slowjansk aufgenommen worden sein sollen.

Gemäß dieser Meldung sollen vornehmlich Einheiten der ukrainischen Nationalgarde (in die einige Milizen des rechten Sektors aufgegangen sein sollen) mit diesen Fahrzeugen ausgerüstet wurden: Ukraine National Guard to receive BTR-4s

Es macht also den Anschein, das regierungstreue Einheiten der Nationalgarde gezielt im Raum Slowjansk eingesetzt werden.

Mir sind keinerlei Aufnahmen von BTR-4 aus dem Raum Slawjansk bekannt, dort kommt auch mit Sicherheit keine Nationalgarde zum Einsatz, bisher werden die Vorstöße dort von militärischen und polizeilichen Spezialeinheiten sowie Luftlandetruppen (diese stellen auch ein Großteil der Fahrzeuge, hauptsächlich BTR-80 und BMP-2/3 BMD) durchgeführt.


Von WDW aus dem Bilderthread geklaut:

ZITAT
Slovjansk, Ukraine. Fahrzeuge der Nationalgarde



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Augengeradeaus.net
ZITAT
Eine anständige Lagebeobachtung der aktuellen Entwicklung in der Ukraine, der Reaktionen in Russland und in der NATO abzuliefern, wie ich es in den vergangenen Tagen mehrfach versucht habe, ist eine Vollzeitaufgabe – deshalb machen das vermutlich auch die großen Medien nicht mehr täglich. Und ich kann das ebenfalls nicht jeden Tag leisten. Mit Hilfe der Leser/innen (vielen Dank!) kommt allerdings meist dennoch eine gewisse Übersicht zu Stande. Deshalb auch ein neuer Thread für den 15. Mai:

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat bei der Sicherheitskonferenz Globsec in Bratislava/Slowakei (Foto oben von der NATO) den scharfen Ton gegenüber Russland beibehalten:

So what we see now in Ukraine is a blatant breach of the fundamentals of European security. It is a dangerous attempt to turn back the clock. To draw new dividing lines and rewrite the rule book. President Putin and his government have only used the language of international values and norms in order to subvert them. Russia’s state media are spinning a dishonest narrative to manipulate public opinion. And Russia has not taken one single step to live up to its Geneva commitments. Just the contrary.
So judging by Russia’s actions, the aim is clear. Russia is trying to establish a new sphere of influence. In defiance of international law and fundamental agreements that Russia itself has signed. This has profound, long-term implications for our security. And it requires serious, long-term solutions.
My message today is that NATO is both able and willing do whatever is necessary for as long as necessary.
 
Dave76
Beitrag 16. May 2014, 18:37 | Beitrag #2511
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@Partisan: Jetzt ja, vor 2 Wochen war davon allerdings noch nichts zu sehen...


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Beitrag 16. May 2014, 18:42 | Beitrag #2512
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Die scheinen erst vor kurzem dorthin verlegt zu sein.
 
-WDW-
Beitrag 16. May 2014, 18:50 | Beitrag #2513
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Stahlarbeiter gegen Separatisten: Die Putztruppe des Oligarchen

Die Separatisten in der Ostukraine stoßen auf Widerstand: Der Oligarch Rinat Achmetow hat seine Stahlarbeiter gegen die prorussischen Milizionäre mobilisiert. Sie gehen Patrouille, sie räumen auf. Der Milliardär will Macht und Einfluss sichern.

Mariupol/Kiew - Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben einen Rückschlag hinnehmen müssen. In Mariupol und mehreren anderen Städten sind Stahlarbeiter gegen die moskautreuen Aufständischen auf die Straßen gegangen.

In der Hafenstadt Mariupol patrouillierten sie Seite an Seite mit der staatlichen Polizei. Die Arbeiter schoben Barrikaden von den Straßen und räumten Trümmer aus dem schwer beschädigten Rathaus.
Laut Augenzeugen ist inzwischen weitgehend Normalität in die 500.000-Einwohner-Stadt zurückgekehrt. Die maskierten Separatisten sind von den Straßen abgezogen, der Verkehr läuft regelmäßig.

Hinter dem Einsatz der Bergleute und Stahlarbeiter steckt der ukrainische Oligarch Rinat Achmetow. Der 47-Jährige, dessen Vermögen auf mehr als acht Milliarden Euro geschätzt wird, hat die etwa 300.000 Angestellten seines Metinvest-Konzerns aufgerufen, sich den Separatisten in den Weg zu stellen.

Achmetow sieht durch den prorussischen Aufstand in der Ostukraine seinen Status als Quasi-Feudalherr in der Region Donbass gefährdet. In den vergangenen Wochen hat der Unternehmer mehrfach schriftliche Erklärungen veröffentlicht, in denen er die Einheit der Ukraine anmahnte.

"Metinvest ist eine große Armee"

Durch das Referendum am vergangenen Sonntag und die anschließende Unabhängigkeitserklärung der "Autonomen Volksrepublik Donezk" sieht Achmetow seine Interessen offenbar ernsthaft bedroht. "Ich glaube, dass der Donbass nur in einer vereinten Ukraine glücklich sein kann", sagte der Milliardär am Mittwoch in einer TV-Ansprache.

Im Hintergrund sollen derzeit Gespräche zwischen Achmetow und Denis Puschilin, dem selbst ernannten Anführer der Volksrepublik Donezk laufen. Der Separatist will die ukrainische Präsidentenwahl am 25. Mai verhindern, der Oligarch sieht das offenbar anders.

"Niemand will, dass die Region Donezk eine Art Grauzone wird, die von der Welt nicht anerkannt wird. Das wäre sehr schmerzhaft für uns", sagte Juri Sintschenko, Generaldirektor des zu Metinvest gehörenden Stahlwerks von Mariupol.

Sintschenko verwies darauf, dass der Konzern in mehr als hundert Länder exportiere und auf sichere und anerkannte Ausfuhrrouten angewiesen sei. "Das ist nicht nur der Unternehmensführung klar, sondern auch den Arbeitern", sagte er. "300.000 Angestellte und ihre Familien - das ist eine große Armee." Bislang sollen sich etwa 18.000 Arbeitnehmer an den Patrouillen beteiligen.
Dass alle Metinvest-Angestellten freiwillig mitmachen, steht in Frage: "Jeder kann seine eigene Meinung haben, aber nicht auf der Arbeit", sagte Sergej Istratow, Schichtführer im Stahlwerk von Mariupol. "Auf der Arbeit musst du tun, was die Fabrik verlangt."

Metinvest verkündete, dass das Unternehmen den Wiederaufbau mehrerer von prorussischen Milizionären verwüsteter Polizeiwachen in Mariupol finanzieren wolle. Zudem rief der Konzern die Armee der Ukraine zu Zurückhaltung auf.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukra...n-a-969757.html
 
schießmuskel
Beitrag 16. May 2014, 23:46 | Beitrag #2514
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Das es in Russland keine Zivilgeselschaft gibt, sieht man doch schon hier im Forum. Es gibt weder in dem russischen Medien noch in der Gesellschaft einen differenzierten Diskurs zu diesem Thema. Man kann es wunderbar sogar hier im Forum sehen, wie über 80 Seiten lang jede Handlung Putins und seiner Akteure verteidigt wird, oder man versucht zu relativieren mit völlig deplatzierten verweisen auf völkerrechtsbruche der Amerikaner. Als ob das jetzt das vorgehen Russlands rechtens macht.

Das wirklich tragische ist aber, dass nur die Existenz einer Zivilgeselschaft und eine pluralistische Medienlandschaft Indikatoren für eine freie und wohlstandige Gesellschaft sind. Trotz der Invasion des Iraks, gab es sogar inden usa selbst in Medien und in der Gesellschaft offene Opposition und kritische Stimmen aller Art. In Russland ist davon nichts vorhanden die Medien sind gleich geschaltet und die Bevölkerung gibt sich dem hurra Patriotismus hin, weil viel hat der gemeine Russe ja nicht worüber er sich freuen kann.

Was ich persönlich jedoch sehr bedaure ist, dass russischstammige und sogar Russland deutsche die zumindest teilweise hier sozialisiert wurden und wissen was eine Zivilgeselschaft ist und deren Vorzüge kennen und in Anspruch nehmen, dennoch eine derartige rückständige Geisteshaltung zu diesem Thema an den Tag legen.

Ist dies nur ein primitiver pseudo Nationalismus oder einfach nur eine trotz Haltung. ?


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mr.trigger
Beitrag 17. May 2014, 00:23 | Beitrag #2515
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ZITAT(schießmuskel @ 17. May 2014, 00:46) *
Das es in Russland keine Zivilgeselschaft gibt, sieht man doch schon hier im Forum. Es gibt weder in dem russischen Medien noch in der Gesellschaft einen differenzierten Diskurs zu diesem Thema. Man kann es wunderbar sogar hier im Forum sehen, wie über 80 Seiten lang jede Handlung Putins und seiner Akteure verteidigt wird, oder man versucht zu relativieren mit völlig deplatzierten verweisen auf völkerrechtsbruche der Amerikaner. Als ob das jetzt das vorgehen Russlands rechtens macht.

Wo besteht der Zusammenhang zwischen angeblich fehlender Zivilgesellschaft in Russland und dem was hier gepostet wird?
1.) Das Sample wäre zu klein um die Aussage zu untermauern.
2.) Man muss in Russland leben um teil der dortigen Zivilgesellschaft sein zu können, das trifft aber auf die Mehrheit hier einfach nicht zu!


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Parsifal
Beitrag 17. May 2014, 01:19 | Beitrag #2516
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Schießmuskel war sicher im beschwippsten Zustand, anders ist dieser Unsinn gegen russischstämmige Mitforisten die er über einen Kamm schert kaum zu entschuldigen.

Der Beitrag wurde von Parsifal bearbeitet: 17. May 2014, 01:20


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Crazy Butcher
Beitrag 17. May 2014, 03:10 | Beitrag #2517
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ZITAT(schießmuskel @ 17. May 2014, 00:46) *
Das wirklich tragische ist aber, dass nur die Existenz einer Zivilgeselschaft und eine pluralistische Medienlandschaft Indikatoren für eine freie und wohlstandige Gesellschaft sind. Trotz der Invasion des Iraks, gab es sogar inden usa selbst in Medien und in der Gesellschaft offene Opposition und kritische Stimmen aller Art. In Russland ist davon nichts vorhanden die Medien sind gleich geschaltet und die Bevölkerung gibt sich dem hurra Patriotismus hin, weil viel hat der gemeine Russe ja nicht worüber er sich freuen kann.

Eigtl. wollte ich auf den Stuss nicht eingehen, aber das ist ein sehr schöner Beleg für Überheblichkeit und mangelnde Sachkenntnis. Hauptsache irgendwas dahingeplappert.


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Luzertof
Beitrag 17. May 2014, 08:50 | Beitrag #2518
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Völlig Unrecht hat er nicht.

Warum leben denn Crazy Butcher, -WDW-, TrueKosmos und Kameratt, um hier mal die lautstärksten pro-Russland Kommentatoren herauszugreifen, nicht in Russland?


Warum wandern die meisten hochgebildeten Russen aus, vor allem in die USA, nach Großbritannien und Deutschland? Und warum kehrt nur ein extrem kleiner Teil der Ausgewanderten wieder zurück nach Russland?



Und erst dann stellt sich die Frage: Warum verteidigt ein Teil dieser Leute massiv Russland? Tatsächlich dort leben wollen sie ja offensichtlich nicht.



Versteht das mal bitte nicht als Angriff auf euch oder das tolle Großrussland, es sind einfach (meiner Ansicht nach völlig legitime) Fragen, die sich mir aufdrängen, nachdem ich den Thread hier relativ genau verfolge.



Edit:
Der Fairnesshalber hier meine Gründe, weshalb ich nicht in Russland leben möchte (das muss nicht kommentiert werden, das mag auch nicht auf jeden Russen in jedem Dorf zustimmen, es sind schlicht meine Gründe):
- hohe Kriminalitätsrate gegenüber Personen, welche von der lokal herrschenden Norm abweichen
- extreme Korruption selbst im Tagesgeschäft (Medizin, Polizei/Gerichte, Bildung)
- sehr schlechte Infrastruktur (Strom- und Heizungsprobleme selbst in Großstädten; Straßen)
- Yolo-Mentalität/wenig Achtung vor dem eigenen Leben
- keine freie Meinungsäußerung, sowohl gegenüber dem Staat, als auch gegenüber (führenden) Wirtschaftsunternehmen
- arrogante Haltung gegenüber Nachbarstaaten ohne selbst etwas vorweisen zu können
- offensichtlicher Wahlbetrug/de facto Diktatur
- offensichtliche Lügen der Staatspresse ohne Richtigstellungen

Der Beitrag wurde von Luzertof bearbeitet: 17. May 2014, 08:56
 
MajorPayne
Beitrag 17. May 2014, 10:37 | Beitrag #2519
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ZITAT(Crazy Butcher @ 15. May 2014, 21:59) *
So eine Aufzählung von Problemen könnte man genauso einfach für Deutschland, Italien, USA oder jedes andere Land aufstellen. Alleine für sich sagen sie nicht aus. Es geht um Belege für die"katastrophale Innenpolitik". Und da sprechen allein die Zahlen eine deutliche Sprache, unabhängig von deren individuellem Wert für die russ. Bevölkerng.

Diese Zahlen hast du dir aber schon mal angeguckt, nehme ich an? Das Wirtschaftswachstum, der Wertverlust des Rubels ggü. dem Euro und Dollar, der hohe Abfluss von Investitionen, der hohe und dadurch stark abhängig machende Anteil von Rüstungs- und Rohstoffexporten an der Gesamtleistung, sehr hohe regionale Einkommensdisparitäten, ein auf wenige Regionen begrenztes Wirtschafts- und Investitionsumfeld, die zunehmende Gefahr regionaler Überschuldung (teils verstärkt durch Einmal-Großereignisse) sind die gröbsten Punkte aus einer wirtschaftlich geprägten Sicht. Da besteht Potential für innere Unzufriedenheit (nicht im Sinne gewaltsamer Ausschreitungen), insbesondere wenn sich die regionalen Unterschiede nicht bald annähern, sondern weiter auseinander driften und weitere Regionen unter den Landesdurchschnittswerten abschneiden. Sowas würde sich bspw. direkt auf den nationalen Arbeitsmarkt auswirken, z.B. durch die immer größeren Hürden für Menschen aus schwachen Regionen. Dem hinzufügen könnte man auch noch eine politische Konzentration bzw. Schwergewichtung auf Moskau und dem möglicherweise größer werdenen Einfluss der Zentralregierung in regionale und städtische Administrationen.
ZITAT
Andere Prioritäten?

Die da wären?
ZITAT
Über die Gründe für Putins Vorgehen wurde doch hier bereits sehr ausführlich diskutiert ... abseits von propagandistischem Humbug.

Nicht wirklich. Es wurde hier eher über Putins Gründe spekuliert und Mutmaßungen angestellt. Das ist der Fall, weil der Kreml bisher selbst keine überzeugende Begründung für das Vorgehen auf der Krim und der (Ost-) Ukraine geliefert hat. Bei ersterer wurde aus historisch höchst dubiosen Gründen gehandelt, obwohl das vielmehr als innenpolitische Begründung herhalten musste und vielleicht beim "Proletariat" temporär gut ankommt, aber auf der internationalen Ebene schlicht totaler Unsinn ist. Von daher hat man vielleicht viel und auch ausführlich diskutiert, konkrete Ergebnisse sind allerdings Mangelware.
 
TrueKosmos
Beitrag 17. May 2014, 10:49 | Beitrag #2520
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ZITAT(schießmuskel @ 17. May 2014, 00:46) *
Das es in Russland keine Zivilgeselschaft gibt, sieht man doch schon hier im Forum. Es gibt weder in dem russischen Medien noch in der Gesellschaft einen differenzierten Diskurs zu diesem Thema. Man kann es wunderbar sogar hier im Forum sehen, wie über 80 Seiten lang jede Handlung Putins und seiner Akteure verteidigt wird, oder man versucht zu relativieren mit völlig deplatzierten verweisen auf völkerrechtsbruche der Amerikaner. Als ob das jetzt das vorgehen Russlands rechtens macht.

Das wirklich tragische ist aber, dass nur die Existenz einer Zivilgeselschaft und eine pluralistische Medienlandschaft Indikatoren für eine freie und wohlstandige Gesellschaft sind. Trotz der Invasion des Iraks, gab es sogar inden usa selbst in Medien und in der Gesellschaft offene Opposition und kritische Stimmen aller Art. In Russland ist davon nichts vorhanden die Medien sind gleich geschaltet und die Bevölkerung gibt sich dem hurra Patriotismus hin, weil viel hat der gemeine Russe ja nicht worüber er sich freuen kann.

Was ich persönlich jedoch sehr bedaure ist, dass russischstammige und sogar Russland deutsche die zumindest teilweise hier sozialisiert wurden und wissen was eine Zivilgeselschaft ist und deren Vorzüge kennen und in Anspruch nehmen, dennoch eine derartige rückständige Geisteshaltung zu diesem Thema an den Tag legen.

Ist dies nur ein primitiver pseudo Nationalismus oder einfach nur eine trotz Haltung. ?

zu welchen Thema denn?

Demokratie ist eine innere Angelegenheit, ein US Präsident nimmt Rücksicht auf US Bürger nicht auf Bürger Iraks, deswegen wurde Friede der US Bürger im Irak verteidigt was zum Tod von Zehntausenden Irakern führte, uh so schön und wunderbar dass es in USA gleichzeitig Kritik gab... xyxthumbs.gif

In Russland gibt es übrigens ebenfalls Kritik, durchaus.

Deswegen völlig deplaziert, naiv und falsch ist der Versuch aus innenpolitischen Problemen oder Sachverhalten Recht oder Unrecht in der Außenpolitik abzuleiten...

Ja und weiter folgt ein sehr schöner Beispiel dieser Logik:

ZITAT(Luzertof @ 17. May 2014, 09:50) *
Edit:
Der Fairnesshalber hier meine Gründe, weshalb ich nicht in Russland leben möchte (das muss nicht kommentiert werden, das mag auch nicht auf jeden Russen in jedem Dorf zustimmen, es sind schlicht meine Gründe):
- hohe Kriminalitätsrate gegenüber Personen, welche von der lokal herrschenden Norm abweichen
- extreme Korruption selbst im Tagesgeschäft (Medizin, Polizei/Gerichte, Bildung)
- sehr schlechte Infrastruktur (Strom- und Heizungsprobleme selbst in Großstädten; Straßen)
- Yolo-Mentalität/wenig Achtung vor dem eigenen Leben
- keine freie Meinungsäußerung, sowohl gegenüber dem Staat, als auch gegenüber (führenden) Wirtschaftsunternehmen
- arrogante Haltung gegenüber Nachbarstaaten ohne selbst etwas vorweisen zu können
- offensichtlicher Wahlbetrug/de facto Diktatur
- offensichtliche Lügen der Staatspresse ohne Richtigstellungen


was hat das mit der Außenpolitik zu tun um die es hier geht?

Gegenparts Putins in der Außenpolitik werden nicht gegen eigene Interessen handeln wenn es Russland niedrigere Kriminalitätsrate gibt, eine gewagte These?

Völkerrechtliche Behandlung Krims ist eine andere wenn es in Russland eine differenziertere Berichterstatung gibt?

Ukrainische Nationalisten werden zu bösen Jungs wenn es in Russland bessere Straßen gibt und weniger Korruption?
ZITAT
Warum leben denn Crazy Butcher, -WDW-, TrueKosmos und Kameratt, um hier mal die lautstärksten pro-Russland Kommentatoren herauszugreifen, nicht in Russland?


Warum wandern die meisten hochgebildeten Russen aus, vor allem in die USA, nach Großbritannien und Deutschland? Und warum kehrt nur ein extrem kleiner Teil der Ausgewanderten wieder zurück nach Russland?

Vielleicht sehen manche dass viele aktuelle Entwicklungen in der "westlichen" Außenpolitik Potenzial haben Lebenqualität und strategische Sicherheit gerade des Westens und besonders Europas zu beeinträchtigen? Vielleicht finden manche die in Zentraleuropa leben so etwas nicht gerade gut?
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 29. March 2024 - 15:22