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> Ukraine, Russland-Krise
SailorGN
Beitrag 4. Apr 2015, 17:42 | Beitrag #7771
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Dieses Rausrutschen oder politische Inkorrekt"ness" ist eine Sache, aber "Bandera-Juden" ist angesichts der Geschichte der OUN und der ihnen vorgeworfenen Verbrechen einfach nur geistiger Dünnschiss. Wie jeder "gute" Nationalistenbund der Zeit war die OUN und damit auch Bandera als Vertreter des radikalen Flügels antisemitisch, die jetzige Benennung durch die sog. "Führer" der sog. "Volksrepubliken" beweist, wie sehr man nach synthetischen Feindbildern sucht, die möglichst breite Wirkung haben: Die Nationalisten gewinnt man durch den Kampf gegen "Juden", die Kommunisten durch den Kampf gegen "Faschisten". In meinen Augen spricht da die reine Verzweiflung, weil man die Leute nicht mehr bei der Stange halten kann und auf neue, noch abstrusere Konstrukte zurückgreifen muss...


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Crazy Butcher
Beitrag 4. Apr 2015, 17:56 | Beitrag #7772
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Ich denke, du interpretierst da zu viel hinein. Kaum einer an der Spitze der Separatisten hat politische Erfahrung. Die sprechen genau so, wie sie es auch vorher am Stammtisch gemacht haben. Ähnliches könnte man vorher gut bei Ponomarev beobachten. Der Ausdruck sollte wohl Geringschätzung ausdrücken. Verzweiflung kann ich da zumindest keine erkennen. Ebensowenig denke ich, dass sich kaum einer von ihnen mit Bandera beschäftigt hat.

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 4. Apr 2015, 19:50


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SailorGN
Beitrag 4. Apr 2015, 18:36 | Beitrag #7773
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Umso schlimmer... aber wer bei Politikern russischer Prägung nach politischem Verantwortungsbewusstsein sucht, der wird so schnell nicht fündig^^


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Crazy Butcher
Beitrag 4. Apr 2015, 19:48 | Beitrag #7774
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Man sollte nicht alle über einen Kamm scheren, aber Unterschiede gibt es, ja.


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schießmuskel
Beitrag 4. Apr 2015, 21:38 | Beitrag #7775
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http://www.spiegel.de/politik/ausland/luka...-a-1027119.html

Lukaschenko geht weiter auf Distanz zu Putin.


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Beitrag 4. Apr 2015, 22:14 | Beitrag #7776
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ZITAT(Crazy Butcher @ 4. Apr 2015, 18:56) *
Verzweiflung kann ich da zumindest keine erkennen. Ebensowenig denke ich, dass sich kaum einer von ihnen mit Bandera beschäftigt hat.

Verzweiflung vielleicht nicht, aber sprachliche Hilflosigkeit und Undifferenziertheit. Es gibt sicher viele, die wie von Dir angegeben "Schwuchtel" im Affekt sagen, wenn sie jemanden abwerten woll. Aber wer in einer politischen Rede sich so äußert, der hat sich entweder nicht unter Kontrolle oder mein es so. Beides ist eben ungeeignet für "Staatsmänner". (<- die Anführungszeichen bitte mehrere Nummern größer denken.)


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Schwabo Elite
Beitrag 4. Apr 2015, 22:18 | Beitrag #7777
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ZITAT(schießmuskel @ 4. Apr 2015, 22:38) *
http://www.spiegel.de/politik/ausland/luka...-a-1027119.html

Lukaschenko geht weiter auf Distanz zu Putin.


Lukaschenko könnte in dem Konflikt einer der größten Gewinner sein, wenn es geschickt spielt. Dazu muss er praktisch nicht machen, sondern nur neutralen Boden für alle Beteiligten bieten und ja nicht auf die Idee kommen sich pro-Putin zu äußern. Ab und an ein Seitenhieb auf den großen Bruder im Osten, so wie hier, und er wird von ganz alleine in die Rolle des Gemäßigten rutschen.

Schon schräg.


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Luzertof
Beitrag 5. Apr 2015, 17:44 | Beitrag #7778
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Das klappt aber nur so lange bis T-72B3 und Co. in Weißrussland auftauchen, um irgendeine obskure Minderheit zu "beschützen".

Der Beitrag wurde von Luzertof bearbeitet: 5. Apr 2015, 17:44
 
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Beitrag 5. Apr 2015, 17:58 | Beitrag #7779
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ZITAT(Luzertof @ 5. Apr 2015, 18:44) *
Das klappt aber nur so lange bis T-72B3 und Co. in Weißrussland auftauchen, um irgendeine obskure Minderheit zu "beschützen".


Genau das ist doch Lukaschenkos Angst und darum macht er auch deutlich, dass er hier nicht auf Putins Seite steht. wink.gif


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Luzertof
Beitrag 5. Apr 2015, 18:08 | Beitrag #7780
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Und wie wird ihm das helfen? Gar nicht.
 
SailorGN
Beitrag 5. Apr 2015, 18:26 | Beitrag #7781
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Es hilft ihm, weil er Russland damit signalisiert, dass er als "Verbündeter" ganz schnell weg ist, wenn sie sowas versuchen... Aber das ist eigentlich unwahrscheinlich, weil die "Hybride Strategie" ein zweischneidiges Schwert (geworden) ist. Putin bekommt eben ausser der Destabilisierung der Ukraine nix für die laufenden Kosten des Krieges. Selbst die Krim ist auf absehbare Zeit ein Zuschußgeschäft, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch. Denn Russland hat es bisher nicht geschafft, die Lebensbedingungen für die Menschen auf der Krim und im Donbass sprunghaft zu verbessern, im Gegenteil. Die Krim ist isoliert, alles muss per Schiff dorthin und es gibt nur eine Fährverbindung. Über den Krieg im Donbass müssen wir nicht reden, der wird von keiner Seite "gewonnen". Neben den regionalen "Kosten" kommen die "globalen" Kosten für Russland als Land hinzu: Über Rubelverluste und Sanktionen brauchen wir nicht reden, dazu hat sich Russland auf die nächsten Jahre den "Ruf" versaut und wirkliche Partner, auf die sich Russland in jedem Fall verlassen kann UND die Russland irgendwelche Vorteile bringen sind auch nicht in Sicht.

Für Weißrussland bedeutet das, dass Putin Lukaschenko imso mehr als "Verbündeten" und eventuell als Vermittler (wie in Minsk) braucht. Vielmehr wird Putin versuchen, an den weichen Stellen der EU (Griechenland und Ungarn) und der NATO (Baltikum) zu bohren... siehe die Äusserungen zum A-Waffen-Einsatz. Ich hoffe jetzt bloss, dass NATO, EU und USA weiterhin fröhlich Truppen durch Baltikum/Polen touren lassen. Denn eins ist klar, wenn Russland auf seinem Territorium "Manöver" abhalten kann wo es will, dann kann das die NATO auch...


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Beitrag 5. Apr 2015, 21:53 | Beitrag #7782
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ZITAT(Luzertof @ 5. Apr 2015, 19:08) *
Und wie wird ihm das helfen? Gar nicht.


Russland kann jetzt nicht auch noch gleichzeitig zur Invasion der Ukraine in Weißrussland einmarschieren. Erstens ist die russische Armee dazu vermutlich einfach nicht in der Lage, das Engagement in der Ukraine ist bereits relativ hoch und wird noch Jahre andauern. Eine kurze Handstreichaktion wäre wohl machbar, aber auch in Weißrussland gäbe es Widerstand. Zweitens würden EU- und NATO-Staaten sofort eine neue Sanktionsrunde einläuten. Das würde Russland ökonomisch nur weiter verwüsten. Ein Einmarsch zuerst nach Weißrussland wäre vermutlich weniger sanktioniert worden oder sogar geduldet worden, weil in der EU viele sich gegen ein schlechtes Verhältnis zu Russland aussprechen, ihnen aber die Souveräntit Dritter wenig bedeutet. Die Ukraine hatte hier einen anderen Stand, Lukaschenko hätte man möglicherweise einfach vor die Hunde gehen lassen, weil ihn ohnehin nie einer unterstützte.

Jetzt sitzt er aber fester im Sattel als vorher.


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Luzertof
Beitrag 6. Apr 2015, 10:42 | Beitrag #7783
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Der russische Einmarsch in die Ukraine wurde Russland ebenso nicht zugetraut. Gleichzeitig lässt sich der Krieg in der Ukraine für Russland jederzeit deutlich herunterfahren, aber auch deutlich verstärken und damit potentiell "gewinnen", zumindest bis zu einem Punkt, in dem irgendeine Art von Frieden geschlossen wird.

Darauf zu hoffen, dass Russland einfach keine Lust und keine Kapazitäten für einen weiteren Konflikt hat, würde ich jedenfalls an Lukaschenko's Stelle nicht.


Weitergehende Sanktionen gegen Russland hätten, sofern sie dann wirklich schmerzen (z. B. ein Exportverbot für Werkzeuge zur Rohstoffgewinnung, die es nicht aus Drittstaaten gibt), würden den Konflikt nur anheizen und Russland praktisch jeglichen Grund rauben, nicht offener und offensiver vorzugehen.



Für den Moment mag Lukaschenko seine Position im westlichen Ausland, vielleicht sogar im Inland gefestigt haben. Putin und Russland werden diesen Verrat aber ganz sicher nicht vergessen und auch ganz sicher nicht mittel- und langfristig tolerieren.
 
SailorGN
Beitrag 6. Apr 2015, 10:50 | Beitrag #7784
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Die Frage ist doch, wie nahe sich Lukaschenko und Putin wirklich stehen, wie oft/intensiv sie kommunizieren und sich eben auch gegenseitig sehen. Da wir darüber wirklich gar nix wissen, sind Spekulationen aufgrund der persönlichen Beziehungen eben nur Spekulationen.

Die Ukraine wurde erst angegriffen, als klar war, dass dort keine Russenfreunde an die Macht kommen, soll heissen, Russland hätte dort in (fast) jedem Fall Kontrolle verloren. Damit war klar, dass der Angriff erfolgt, weil eben alles Porzellan schon zerschlagen schien. Im Fall Weißrusslands sieht es anders aus, dort hat Russland noch enormen Einfluss. Vieleicht lässt man Lukaschenko extra etwas längere Leine, um den Westen zu ködern oder eben die Vermittlerrolle in Anspruch nehmen zu können. Auf jeden Fall wird Lukaschenko eben nicht 100% ausscheren, nur dann gäbe es eine Situation wie jene, die zur Invasion der Ukraine geführt hat.


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Kameratt
Beitrag 15. Apr 2015, 15:36 | Beitrag #7785
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Unfassbar. Eine Reklametafel in Odessa, die die Bevölkerung zum Melden von "alltäglichen" Separatisten auffordert.

Wörtliche Übersetzung:
"Alltäglicher" Separatist:
- Er verunglimpft nationale Symbole
- Er erwartet die Ankunft der "russischen Welt"

Wird mit einer Freiheitsstrafe von 7 bis 12 Jahren bestraft (ensprechender Paragraph des StGB)

Hast du es gesehen oder gehört? Dann ruf an. (Eine Hotline des SBU)
 
Kameratt
Beitrag 16. Apr 2015, 11:58 | Beitrag #7786
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Schon wieder einer tot...
ZITAT
Vierter Janukowitsch-Vertrauter binnen kurzer Zeit tot

Er ist der vierte Verbündete von Ex-Präsidenten Janukowitsch, der in den vergangenen zwei Monaten starb: Oleg Kalaschnikow wurde mit Schusswunden tot in seinem Haus in Kiew aufgefunden.
[...]

http://www.welt.de/politik/ausland/article...r-Zeit-tot.html
 
TrueKosmos
Beitrag 16. Apr 2015, 16:11 | Beitrag #7787
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Heute wurde auch ein bekannter Journalist und Kritiker Oles Buzina erschossen:
http://diepresse.com/home/politik/aussenpo...in-Kiew-getotet

Er war seiner präkeren Lage, Gefahr und Hetze in "pro europäischen" Kiew bewusst wollte aber seine Stadt und Land nicht verlassen.
 
Kameratt
Beitrag 17. Apr 2015, 15:40 | Beitrag #7788
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ZITAT
Doppelmord an Maidan-Gegnern: Die Spur der Killer
Von Benjamin Bidder, Moskau

In der Ukraine machen Killer Jagd auf prorussische Oppositionelle. Im Internet rufen selbsternannte Rächer zur Selbstjustiz auf. Präsident Poroschenko schiebt die Verantwortung Moskau zu.

Die Mörder lauerten dem Journalisten Oles Busina auf dem Weg zu seiner Wohnung auf.

Weil es Mittag war in Kiew, sah ein halbes Dutzend Zeugen zu, wie Busina sich zunächst mit den Armen vor den Kugeln zu schützen versuchte und dann zu Boden ging, neben einem Spielplatz. Die Mörder schossen ihm noch in den Kopf, um sicherzugehen, dass er stirbt.

Busina war ein scharfer Kritiker der Regierung, ein Gegner der Maidan-Revolution, einer der prominentesten prorussischen Publizisten in der Ukraine. Vor einigen Jahren kandidierte er bei Wahlen für den "Russischen Block".

Oles Busina: Scharfer Kritiker der Maidan-Revolution
Der Mord war das zweite Attentat auf einen führenden Kopf der Maidan-Gegner innerhalb von wenigen Stunden. Am Mittwochabend schossen Unbekannte Oleg Kalaschnikow nieder, einen einst führenden Funktionär der "Partei der Regionen" des gestürzten Präsidenten Wiktor Janukowytsch. Die Kugeln trafen Kalaschnikow an der Schwelle zu seiner Wohnung.

Die Taten geben Theorien neue Nahrung, die in Kiew und Moskau seit Wochen die Runde machen: Nimmt der Maidan Rache an Vertretern des alten Regimes? Oder handelt es sich um die Begleichung alter Rechnungen innerhalb des einstigen Regierungslagers? Werden Mitwisser ausgeschaltet, die Kenntnis hatten über korrupte Deals?

Oleg Kalaschnikow, der am Mittwoch erschossene Ex-Abgeordnete, hatte zu einem Gedenkmarsch am 9. Mai aufgerufen. Russland, aber auch viele Menschen in der Ostukraine, feiert an diesem Tag den Sieg über Hitlerdeutschland 1945. Die neue Führung in Kiew will des Kriegsendes dagegen lieber am 8. Mai gedenken, wie der Westen.

Kalaschnikow bekam Drohungen. Kurz vor der Tat berichtete er Freunden von einer Webseite, auf der zur Selbstjustiz aufgerufen wird. Dort finden sich auch ausführliche Steckbriefe prorussischer Kräfte. Kalaschnikows Adresse war dort angegeben, im Falle des Journalisten Busina sogar eine Handynummer. Beide Einträge waren erst vor wenigen Tagen angelegt worden. Der Autor nutzte das Pseudonym "404", im Internet ist das geläufig als Bezeichnung für einen "toten Link".

Oleg Kalaschnikow: Der Vertraute von Janukowytsch wurde am 15. April 2015 ermordet
Nach den Morden brüstete sich das Rächer-Portal, man habe "Agent 404 für die erfolgreiche Ausführung eines Auftrags ein wertvolles Geschenk ausgehändigt".

Die Seite selbst trägt den makabren Namen "Peacekeeper" und führt insgesamt mehr als 9000 "Volksfeinde". Im "Fegefeuer" finden sich allerdings nicht nur Separatisten-Kämpfer und prorussische Politiker, sondern auch eine Internetnutzerin mit Wohnsitz in Deutschland, deren einziges erkennbares Vergehen offenbar das Teilen von "Anti-Maidan"-Propaganda ist.

Ukrainische Sicherheitsbehörden könnten den Betreibern der Seite detaillierte Informationen über mögliche Zielobjekte weitergegeben haben. Es handele sich um ein "Geschenk zu Weihnachten", hatte Anton Geraschenko, Berater des ukrainischen Innenministeriums, kurz nach dem Orthodoxen Weihnachtsfest verkündet. Jeder werde "bekommen, was er verdient".

Geraschenko selbst schob die Verantwortung für die beiden Attentate der Opposition in die Schuhe: "Das Abknallen von Zeugen des Anti-Maidan geht weiter." Als Anti-Maidan wurden Pro-Janukowytsch-Kundgebungen während der Revolution bezeichnet. Der ermordete Kalaschnikow soll sie laut Behördenangaben orchestriert haben.

Eine Parade politischer Morde

Die Morde geben Russlands gegen Kiew gerichtete Propaganda neue Nahrung. Präsident Wladimir Putin wurde am Donnerstag während einer Live-Sendung im TV über Businas Tod informiert. Zweifelsfrei handle es sich um einen "politischen Mord", wusste der Kreml-Chef. Es handle sich um eine "ganze Serie".

Putin stellte damit nonchalant einen Zusammenhang her zu den Selbstmorden einer Reihe ehemals hochrangiger Politiker. Ein Dutzend Funktionäre des Janukowytsch-Lagers haben in den vergangenen Monaten Suizid begangen: Einer stürzte nachts aus seiner Wohnung in der 17. Etage, ein anderer erhängte sich. Ein ehemaliger Gouverneur soll sich mit dem Gewehr getötet haben, durch einen Schuss durch den Hals. Janukowytsch-Anhänger zählen auch den Unfall-Tod eines Präsidenten-Sohnes zu dieser Serie: Der 33-Jährige Wiktor war mit seinem Auto auf dem Eis des Baikal-Sees eingebrochen. Weder ukrainische noch russische Behörden haben Anhaltspunkte für Fremdeinwirkung präsentiert.

Die Reaktion des Kiewer Regierungslagers auf die Morde an Busina und Kalaschnikow fiel kalt aus. Sie wirkte wie ein Echo der zynischen Statements, mit denen der Kreml das Attentat auf den russischen Oppositionsführer Boris Nemzow kommentiert hatte. Auch in Kiew ist nun die Rede von "sakralen Opfern" (Anton Geraschenko, Innenministerium), von einer "Parade politischer Morde", die nur Putin nutze (Wiktoria Sjumar, Partei "Volksfront"). Und Boris Filatow, Ex-Vizegouverneur und Mitglied der Regierungskoalition im Parlament, freute sich gar, man habe "noch ein Miststück" erledigt.

Präsident Petro Poroschenko versprach eine schnelle und transparente Aufklärung, legte sich aber zugleich auch fest, bei den Morden handele es sich um eine "Provokation". Worte des Mitgefühls für die Familien der Opfer fand er nicht.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukra...-a-1029075.html
 
SailorGN
Beitrag 17. Apr 2015, 17:29 | Beitrag #7789
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Hmm, warum jetzt? Der Maidan ist jetzt ein Jahr her, da war doch genug Zeit, schmutzige Wäsche zu waschen... aber nein, ausgerechnet in den letzten Wochen geht es zur Sache. Es macht nur wenig Sinn. Ich vermute, dass dies keine Vigilantenmorde sind, so "schwach" ist die innere Sicherheit der Ukraine bestimmt nicht. Zumal man sich angesichts der Schwierigkeiten wohl kaum eine Entfremdung mit dem (westlichen) Ausland erlauben kann und ermordete Oppositionelle generieren ganz schnell diese Entfremdung, selbst wenn die Oppositionellen "Prorussen" oder "Antimaidan" sind. Die ukrainische Regierung hat dadurch mehr zu verlieren als zu gewinnen....

Egal wer es war, er/sie gehören hinter Gitter.


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Beitrag 17. Apr 2015, 18:18 | Beitrag #7790
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ZITAT(SoziGN @ 17. Apr 2015, 18:29) *
Hmm, warum jetzt? Der Maidan ist jetzt ein Jahr her, da war doch genug Zeit, schmutzige Wäsche zu waschen... aber nein, ausgerechnet in den letzten Wochen geht es zur Sache.

Was ist an den letzten Wochen so besonders?
Egal wann die Morde passiert wären, "warum jetzt?" könnte man jederzeit fragen. Irgendwas ist ja immer wink.gif


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Beitrag 17. Apr 2015, 18:29 | Beitrag #7791
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Weil es "seltsam" anmutet, dass es erst nach einem Jahr losgeht und dann so massiert. "Normalerweise" wird bei plötzlichen Veränderungen der Machtverhältnisse gleich die schmutzige Wäsche gewaschen, Verhaftungen durchgeführt oder eben auch Fememorde verübt... Im Falle dieser Krise gab es im Laufe des letzten Jahres genug Zeitpunkte, an denen das ebenso möglich und tlw, noch wahrscheinlicher gewesen wäre... bspw die Krimannektion oder während der Kämpfe mit den russischen Terroristen und Invasoren... aber jetzt nach Minsk II? Vieleicht wird der Konflikt nun "im Schatten" fortgeführt...


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Beitrag 19. Apr 2015, 09:56 | Beitrag #7792
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ZITAT(SoziGN @ 17. Apr 2015, 18:29) *
Hmm, warum jetzt? Der Maidan ist jetzt ein Jahr her, da war doch genug Zeit, schmutzige Wäsche zu waschen... aber nein, ausgerechnet in den letzten Wochen geht es zur Sache. Es macht nur wenig Sinn. Ich vermute, dass dies keine Vigilantenmorde sind, so "schwach" ist die innere Sicherheit der Ukraine bestimmt nicht. Zumal man sich angesichts der Schwierigkeiten wohl kaum eine Entfremdung mit dem (westlichen) Ausland erlauben kann und ermordete Oppositionelle generieren ganz schnell diese Entfremdung, selbst wenn die Oppositionellen "Prorussen" oder "Antimaidan" sind. Die ukrainische Regierung hat dadurch mehr zu verlieren als zu gewinnen....

Egal wer es war, er/sie gehören hinter Gitter.

Radikalisierung ist ein Prozess der Zeit braucht, das begann schon im ersten Maidan, wurde während des zweiten intensiver und danach erst recht, das was jetzige Regierung veranstalten wäre vor einem Jahren zum Teil undenkbar selbst für Svoboda, jetzt ist es reale Politik.
Diese Morde sollte man vor Hintergrund wirtschaftlicher Verfolgung aller andersdenkender und mittlerweile auch Verfolgung seitens Justicia sehen, Aufrufen "Küchenseparatismus" anzuzeigen, Verhaftungen durch SBU, wenn Innenminister es sich erlauben kann öffentlich zu sagen "meine Hand zieht nach Pistole wenn ich Bondarenko sehe" (eine Politikerin der Opposition) und tatsächlich Radikale und Nazis in Sicherheitsorgane Einzug erhalten... Vom Fersehprogramm ganz zu schweigen.

Das ist wie gesagt ein stettiger Prozess der Radikalisierung der Gesellschaft, dabei sind gerade die Politiker aber auch Journalisten, Personen des öffentlichen Lebens die Vorreiter der Radikalisierung, die große Masse der Bevölkerung folgt ihren Vorbildern. Ganzer Staat und Sicherheitsorgane mussten "nationalisiert" werden.

Zuerst gab es Machtergreifung und Zerstörung des offenen Widerstanden, bekanntester Beispiel des Terrors ist das was in Odessa passiert ist, bereits da standen die Sicherheitskräfte und beobachteten, direkt danach bedankten sich offiziele Vertretter des Staates bei beteiligten "pro europäer" für ihr entschlossenes Handeln. Natürlich wurden im Anschluß die Strafverfahren vorallem gegen Antimaidanaktivisten eröffnet.

Die Macht der Radikalen ist aber heute so weit gefestigt, Kampf ums Überleben ist anscheinend gewonnen und offenen ideologischen Kampf um die Macht gibt es nicht mehr, jetzt kann damit angefangen werden die alten Rechnungen zu begleichen und Leute zu verfolgen die machtpolitisch zwar keine Bedrohung mehr darstellen aber durch ihre öffentliche Auftritte eben einfach auf den Wecker gehen. Die Ermoderten wären eh über kurz oder lang im Gefängniss gelandet oder mussten das Land verlassen aber manche sind wohl ungeduldig gewesen.

Der nächte Schritt wäre offener Kampf wer denn von verschiedenen Gruppierungen die patriotischere ist, diese Auseinandersetzung gibt es zwar immer aber bisher wurde das durch Kampfhandlungen überschatten. Größtes Hinderniss dabei sind ja die USA welche eine ausgesprochene Machtposition in inner ukrainischen Angelegenheiten haben und oft diktieren können, innenpolitische wäre der Ausweg ein erneuter Aufflamen der Kämpfe im Osten.
 
MeckieMesser
Beitrag 19. Apr 2015, 14:31 | Beitrag #7793
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Ganz ehrlich TrueKosmos. Sowohl die Ukraine als auch Russland rutschen seit Jahren in Sachen Rechtsstaatlichkeit ab. Und das schon lange vor dem Maidan.
http://en.wikipedia.org/wiki/Freedom_of_the_press_in_Ukraine
Die Gegend ist schon stark radikalisiert. Würden wir russische und ukrainische Politiker heute in unser Parteiensystem hier einordnen, wäre ein guter Teil rechts von der AfD und damit bei den Nazis.
Bei Rechtsssicherheit und Pressefreiheit sind die Ukraine, Russland und Weißrussland irgendwo zwischen Bangladesch und Nigeria.
Der Maidan entlarvt keine neue Methoden sondern verschiebt lediglich die Fronten. Im Bereich "Nationalisierung" macht doch Kiew nur das, was Moskau und Minsk schon abgeschlossen haben.

Und das wird sich auch nicht so schnell ändern. Wer sägt schon den Ast ab auf dem er sitzt?
Polen und das Baltikum haben die Chance in den 90ern genutzt und tiefgreifend reformiert.
Weiter östlich meinte man wohl es kommen die 60er einfach so zurück. Und Öl läuft sowieso immer.
 
Seneca
Beitrag 19. Apr 2015, 23:10 | Beitrag #7794
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Die Pressefreiheit in der Ukraine ist bedeutend höher als in Russland. In aktuellen Rankings spiegelt sich das noch nicht wieder, da das letzte Ranking der Reporter ohne Grenzen (2015) sich auf den Zeitraum Oktober 2013 bis Oktober 2014 bezieht, d.h. auch noch auf die Janukowitsch-Zeiten.
In gar nicht wenigen ukrainischen Medien wird auch der ukrainische Präsident oder die Regierung regelmäßig hart kritisiert - in Russland undenkbar. Für ein Land, welches angegriffen und besetzt ist, ist die Ukraine fast erstaunlich wenig nationalistisch. Nationalstolz findet man oft, Nationalismus kaum. Man kann das selbst testen: Einfach mal ein paar ukrainische Zeitungen via Übersetzungsfunktion lesen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ukraini...d_Zeitschriften
http://www.abyznewslinks.com/ukrai.htm

(Nebenbei: Der Nationalstolz praktisch aller Länder Europas ist größer als der in Deutschland, bei osteuropäischen Staaten sowieso, auch der Umgang mit nationalen Symbolen ist fast überall bedeutungsschwerer)
 
Kameratt
Beitrag 20. Apr 2015, 00:06 | Beitrag #7795
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Ähm nö, auch in Russland wird die Regierung und Putin noch kritisiert. Nicht allzu oft, aber die Medien gibt es.
Um ukrainischen Nazi-Chauvinismus vom Feinsten zu sehen, muss man sich nur die Kommentare durchlesen. Z.B. auf censor.net.ua. Der Inhaber dieses Mediums, Juri Butusow, hat bereits selbst im Internet die Aussage eines ukrainischen Militärs positiv bewertet, in der dieser erklärte, dass er das Haus eines Zivilisten, der im Osten ihnen unfreundlich gegenüber aufgetreten ist, zusammenschießen ließ.
 
casual3rdparty
Beitrag 20. Apr 2015, 01:09 | Beitrag #7796
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ZITAT(Kameratt @ 15. Apr 2015, 16:36) *
Unfassbar. Eine Reklametafel in Odessa, die die Bevölkerung zum Melden von "alltäglichen" Separatisten auffordert.

Wörtliche Übersetzung:
"Alltäglicher" Separatist:
- Er verunglimpft nationale Symbole
- Er erwartet die Ankunft der "russischen Welt"

Wird mit einer Freiheitsstrafe von 7 bis 12 Jahren bestraft (ensprechender Paragraph des StGB)

Hast du es gesehen oder gehört? Dann ruf an. (Eine Hotline des SBU)
[img]http://kor.ill.in.ua/m/1200x0/1609576.jpg[img]

bist du sicher, dass das bild echt ist? ich hab dazu nichts gefunden. nur ein sehr ähnliches bild bei vk.com mit anderer Reklametafel.


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SailorGN
Beitrag 20. Apr 2015, 05:32 | Beitrag #7797
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@casual: nicht frage, der Link zum Bild kam über Nummernsender wink.gif

Was die Radikalisierung angeht: Natürlich radikalisiert sich Politik und Bevölkerung wenn sie von aussen angegriffen werdden... schliesslich ist das ja das Ziel von Putins Schergen. Eine Öffnung von Gesellschaft und Politik kann nur im Frieden funktionieren und den hat die Ukraine nun mal dank großzügiger Unterstützung russischer Kriegtreiber nicht. Ist eben eine weitere selbsterfüllende Prophezeiung der RT-Lügen....


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Kameratt
Beitrag 20. Apr 2015, 13:40 | Beitrag #7798
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ZITAT(casual3rdparty @ 20. Apr 2015, 02:09) *
ZITAT(Kameratt @ 15. Apr 2015, 16:36) *
Unfassbar. Eine Reklametafel in Odessa, die die Bevölkerung zum Melden von "alltäglichen" Separatisten auffordert.

Wörtliche Übersetzung:
"Alltäglicher" Separatist:
- Er verunglimpft nationale Symbole
- Er erwartet die Ankunft der "russischen Welt"

Wird mit einer Freiheitsstrafe von 7 bis 12 Jahren bestraft (ensprechender Paragraph des StGB)

Hast du es gesehen oder gehört? Dann ruf an. (Eine Hotline des SBU)
[img]http://kor.ill.in.ua/m/1200x0/1609576.jpg[img]

bist du sicher, dass das bild echt ist? ich hab dazu nichts gefunden. nur ein sehr ähnliches bild bei vk.com mit anderer Reklametafel.

Ja, bin ich.
Hier noch eine aus Odessa.

Eine weitere, die von Unbekannten zerstört wurde.

Noch ein Bild aus Saporischja.

Es sollen bereits um die 100 solcher Separatisten abgeurteilt worden sein. Insgesamt laufen da ca. 300 Verfahren.

Der Beitrag wurde von Kameratt bearbeitet: 20. Apr 2015, 13:41
 
SailorGN
Beitrag 20. Apr 2015, 17:34 | Beitrag #7799
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Nur mal zur Einordnung des Paragrafen §110:

ZITAT
„…Taten, die zum Zwecke der Veränderung der Grenzen des Territoriums oder der Staatsgrenzen der Ukraine begangen werden, als Verstoß gegen die Ordnung, die von der Verfassung der Ukraine dargelegt ist, sowie öffentliche Aufrufe oder der Vertrieb der Materialien mit Aufrufen zur Vollziehung solcher Handlungen, mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einem Freiheitsentzug für dieselbe Frist“


Quelle Leider eine Seite von zweifelhafter Qualität.


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Seneca
Beitrag 20. Apr 2015, 21:21 | Beitrag #7800
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Russische Logik: In Putins Russland werden Aufrufe zum Separatismus mit bis zu 5 Jahren Haft bestraft - und gleichzeitig bejubelt Moskau den (selber militärisch ausgelösten) Separatismus in der Ukraine.

http://de.sputniknews.com/german.ruvr.ru/n...aratismus-1971/

 
 
 

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