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> Bürgerkriege in Syrien und im Irak, Die Neuordnung Mesopotamiens?
schießmuskel
Beitrag 14. Jul 2017, 17:11 | Beitrag #2911
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Was er davon hat? die souveränität über sein Staatsgebiet. Selbstmordanschläge hat er auch jetzt,chlimmer kann es wohl kaum werden.
Rusland und Iran sind doch nicht in Syrien aktiv wegen dem IS, sondern allgemein um Assads macht wiederherzustellen. Der Iran mischt schon mit, da war der IS noch gar nicht relevant und Russland ist auch erstmal gegen die Rebellen vorgegangen Weder Assad noch seine Verbündeten haben ein Interesse an einem AQ Staat mitten in Syrien.

Frage muss lauten warum sollte Russland und der iran Assad nicht dabei helfen Idlib zurückzu holen, bestimmt nicht weil es da auch eine Zivilgesellschaft gibt.


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Hummingbird
Beitrag 14. Jul 2017, 17:21 | Beitrag #2912
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Dann glaubst du also, dass die Deeskalationszonen nur Bereitstellungsräume für den Genozid sind?
 
schießmuskel
Beitrag 14. Jul 2017, 19:16 | Beitrag #2913
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Ja, Assad kämpft seit 6 Jahren und hat 400000 Tote in kauf genommen. Er wird sich nicht mit einem Syrien zufrieden geben in dem er Die Küste und die Wüste beherrscht. Nach dem IS sind die FSA/AQ Enklaven dran und am Ende die Kurden(PYD).


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Tankcommander
Beitrag 15. Jul 2017, 00:06 | Beitrag #2914
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Nun dass in Idlib aufgeräumt werden wird ist natürlich klar, sonst kommt von dort aus nur die nächste Islamistenpest wieder raus.

Einen Kurdenstaat wird dort so oder so nicht geben, da spielt die Türkei schon gar nicht. Und die Kurden wollen nicht auch noch einen direkten Konflikt mit Assad und RU/Iran, es wird da wohl eher gegenseitige Zugeständnisse geben. Schliesslich sind YPG und Assad auch keine direkten Feinde, soweit bekannt.
 
xena
Beitrag 15. Jul 2017, 02:01 | Beitrag #2915
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Der Typ erzählt, dass dies eine Gasgranate sei. Also alles was recht ist, aber das Ding ist mit Sicherheit keine Gasgranate. Wenn das Beweise für einen Gasangriff sein sollen, dann ist das ein schlechtes Schauspiel und wirft überhaupt ein schlechtes Licht auf entsprechende Behauptungen.

https://twitter.com/QalaatAlMudiq/status/885929034621870080

ISIS Kämpfer mit Steyer AUG Gewehr.
https://twitter.com/bjoernstritzel/status/885896426894577666
Welcher Golfstaat hat AUG Gewehre?



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400plus
Beitrag 15. Jul 2017, 09:54 | Beitrag #2916
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ZITAT(xena @ 15. Jul 2017, 03:01) *
Welcher Golfstaat hat AUG Gewehre?


Saudi-Arabien und, wenn man ihn als Golfstaat zählen will, der Oman (Wikipedia). Tunesien käme als Quelle auch noch in Frage: https://www.profil.at/ausland/syrien-im-kri...einsatz-5585056

Im Jemen sind die Dinger auch sehr verbreitet: http://www.heute.at/politik/news/story/Sau...wehren-13583289
 
Hummingbird
Beitrag 15. Jul 2017, 13:30 | Beitrag #2917
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AUG's sind in der Gegend kein ungewöhnlicher Anblick. Aber warum sollten so auffällige Waffen von einem Golfstaat geliefert werden?

Hier z.B. bei YAT (YPG Special Forces).


 
vonFeilitzsch
Beitrag 15. Jul 2017, 15:51 | Beitrag #2918
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https://www.profil.at/ausland/syrien-im-kri...einsatz-5585056

Syrien: Im Kriegsgebiet sind österreichische Waffen im Einsatz

ZITAT
Der veraltete Mündungsfeuerdämpfer legt die Vermutung nahe, dass die in Aleppo aufgetauchten Gewehre aus einer Lieferung nach Saudi-Arabien stammen. Die Tunesier haben nämlich bereits das neuere Modell erhalten.


Weil die Saudis keine Konsequenzen zu erwarten hatten. Zastava M02 Coyote, M16 usw sind auch auffällige Waffen interessiert auch nicht.

Der Beitrag wurde von vonFeilitzsch bearbeitet: 15. Jul 2017, 15:53
 
Hummingbird
Beitrag 15. Jul 2017, 16:26 | Beitrag #2919
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Am wahrscheinlichsten erscheint mir, dass die Waffen schlichtweg aus Libyen auf dem Schwarzmarkt gelandet sind. In Ägypten wurden dem Vernehmen nach österreichische Waffen die für den IS bestimmt gewesen sein sollen beschlagnahmt.
 
xena
Beitrag 15. Jul 2017, 17:06 | Beitrag #2920
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Interessant, Feilitsch. Saudi Arabien erscheint mir auch wahrscheinlicher.

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 15. Jul 2017, 17:06


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Glorfindel
Beitrag 15. Jul 2017, 17:21 | Beitrag #2921
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Grundsätzlich können die Waffen von irgendwo kommen, d.h. die meisten, wenn nicht sogar alle Nachbarstaaten haben Waffen nach Syrien geliefert, weitere Staaten in der Region wie Saudiarabien und Katar haben auch Waffen geliefert. Die Waffen stammen zum Teil aus Armeebeständen. Zudem wurden Waffen in den Balkanstaaten in grösseren Mengen eingekauft. Ich denke da an die üblichen Verdächtigen Bulgarien, Serbien und Kroatien. Nachdem die FSA über Steyr AUG verfügt, ist dies vermutlich die Bezugsquelle des IS. Am wahrscheinlichsten ist es, dass die Gewehre von Saudiarabien stammen, könnten aber von irgendwo sein.


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vonFeilitzsch
Beitrag 15. Jul 2017, 18:27 | Beitrag #2922
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Nicht in der Masse. In der gleichen Lieferung tauchten damals (ab 2014) auch SSG 69 und FN FALs auf. Saudi Arabien hat die auch im Arsenal....

http://armamentresearch.com/wp-content/upl...l-FAL-Rifle.pdf

Einige können auch direkt darauf zurückgeführt werden S.22 wird zB sehr konkret.


Im allgemeinen zu Waffenlieferungen: https://worldview.stratfor.com/article/cons...tervening-syria

Wenn sich die Schweizer schon beschweren, dass die VAE schweizer Handgranaten an Rebellen verschenken...

Der Beitrag wurde von vonFeilitzsch bearbeitet: 15. Jul 2017, 18:36
 
revolution
Beitrag 15. Jul 2017, 21:56 | Beitrag #2923
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ZITAT(schießmuskel @ 14. Jul 2017, 18:11) *
Rusland und Iran sind doch nicht in Syrien aktiv wegen dem IS, sondern allgemein um Assads macht wiederherzustellen. Der Iran mischt schon mit, da war der IS noch gar nicht relevant und Russland ist auch erstmal gegen die Rebellen vorgegangen Weder Assad noch seine Verbündeten haben ein Interesse an einem AQ Staat mitten in Syrien.


Iran und Russland unterhalten schon viele Jahre gute Beziehungen zur Syrien.
Aber sicherlich: Wäre Syrien im Konflikt mit demokratischen Oppositionskräften, was ja nicht der Fall ist, wären beide Verbündete vermutlich ebenfalls der syrischen Regierung auf offizielles Ersuchen zur Hilfe geeilt. Eine solche Rechtfertigungsproblematik stellt sich hier aber nicht. Das gemeinsame Vorgehen konzentriert sich vorwiegend gegen AQ und IS. Mit den Kurden hat man eigentlich keinen Stress und mit gemässigten Gruppen versucht man sich bevorzugt politisch zu einigen.

ZITAT
Frage muss lauten warum sollte Russland und der iran Assad nicht dabei helfen Idlib zurückzu holen, bestimmt nicht weil es da auch eine Zivilgesellschaft gibt.


So wie die Dinge sich zu entwickeln scheinen, wird die Zukunft von Idlib wohl irgendwann am Verhandlungstisch mit der Türkei geregelt.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 15. Jul 2017, 21:59
 
vonFeilitzsch
Beitrag 15. Jul 2017, 22:21 | Beitrag #2924
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Kann mir irgendwer sagen seit wann die Russen die Samum (Bora KLasse) in Tartus haben und evt zu welchem Zweck die da liegt? Ist ja schon ein Recht außergewöhnliches Schiff

Der Beitrag wurde von vonFeilitzsch bearbeitet: 15. Jul 2017, 22:24
 
xena
Beitrag 16. Jul 2017, 00:23 | Beitrag #2925
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ZITAT(revolution @ 15. Jul 2017, 20:56) *
So wie die Dinge sich zu entwickeln scheinen, wird die Zukunft von Idlib wohl irgendwann am Verhandlungstisch mit der Türkei geregelt.

Dein Wort in den Ohren der Götter. Soweit man so hört, verhandeln die Russen in Efrin nicht nur eine Übergabe des Gebietes an die SAA oder zumindest die Stationierung von russischen und syrischen Ordnungshütern, sondern auch über deren Beteiligung an einen Sturm auf Idlib. Es mögen auch Gerüchte sein, aber ich glaube kaum, dass das friedlich gelöst wird. In der Provinz Idlib tummeln sich verschiedene Gruppen, die von den Russen als Terroristen gesehen werden, die sich gegenseitig bekämpfen und versuchen mehr Macht zu bekommen und die eine oder andere Gruppe versucht auch die Scharia einzuführen, oder hat es in deren Gebiete die sie kontrollieren. Idlib ist weit weg von Stabilität.

Chanel4 News war bei der Tiger Force:
https://www.youtube.com/watch?v=xzvQsfueFBo

Die Duma in Moskau hat ein Verbleib in Syrien beschlossen.
https://twitter.com/IntelCrab/status/886060054906097666


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Hummingbird
Beitrag 16. Jul 2017, 03:26 | Beitrag #2926
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Möchte Assad zum jetzigen Zeitpunkt für 1,5 Millionen Menschenn in Idlib (die erwiesenermaßen bis zum Äußersten bereit sind, um nichts mit ihm zu tun zu haben) die Verantwortung übernehmen, oder ist er vielleicht doch froh, dass er sie gerade nicht am Hals hat? Asad wird nicht mit der Hama style Abrissbirne in Idlib erfolgreich sein können. Das wird nur mit politischen Zugeständnissen möglich sein, um die Radikalen von der Zivilgesellschaft zu trennen.

Der Beitrag wurde von Hummingbird bearbeitet: 16. Jul 2017, 03:36
 
schießmuskel
Beitrag 16. Jul 2017, 07:57 | Beitrag #2927
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Du hast recht, zum jetzigen Zeitpunkt sicherlich nicht. Dafür hat er jetzt noch genug andere Fronten. Mittelfristig wird er und seine Alliierten keine Hebiete tolerieren indenen er keine Macht ausübt.
Wie ich bereits schrieb, wird er Amnestie anbieten. Am Ende aber lässt er die Abrißbirne kreisen, damit war er auch in Alleppo erfolgreich.
Im Endeffekt haben wir beide unterschiedliche Meinung und unsere Argumente dargelegt und die Zukunft wird bald zeigen eir es mit Idlib weiter geht.


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revolution
Beitrag 16. Jul 2017, 11:32 | Beitrag #2928
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ZITAT(xena @ 16. Jul 2017, 01:23) *
Dein Wort in den Ohren der Götter. Soweit man so hört, verhandeln die Russen in Efrin nicht nur eine Übergabe des Gebietes an die SAA oder zumindest die Stationierung von russischen und syrischen Ordnungshütern, sondern auch über deren Beteiligung an einen Sturm auf Idlib. Es mögen auch Gerüchte sein, aber ich glaube kaum, dass das friedlich gelöst wird. In der Provinz Idlib tummeln sich verschiedene Gruppen, die von den Russen als Terroristen gesehen werden, die sich gegenseitig bekämpfen und versuchen mehr Macht zu bekommen und die eine oder andere Gruppe versucht auch die Scharia einzuführen, oder hat es in deren Gebiete die sie kontrollieren. Idlib ist weit weg von Stabilität.


Idlib wird beherrscht von mitunter verfeindeten Dschihadisten der Gruppierungen "Ahrar al-Sham", "Tahrir al-Sham", "Harakat Nour al-Din al-Zenki" und den sich größtenteils aus uigurisch-turkischen zusammensetzende "Türkistan İslam Derneği".

Alle Gruppen dieses mittelfristig unregierbaren Gewalterlebnisparks sind zu 100 Prozent von der logistischen Versorgung aus der Türkei abhängig. Solange die Türkei ihre Grenze für diese Rebellen offen hält, wird jedweder Vorstoß seitens der SAA nach Idlib viel zu verlustreich sein. So wie die Dinge aktuell stehen, würde man damit sogar einen direkten Konflikt mit der Türkei riskieren. Ich hielte es daher für ungeschickt, dieses Problem nur militärisch und gegen den Willen der Türkei lösen zu wollen. Das wird so nicht ohne Weiteres funktionieren. Für Idlib sehe ich daher nur eine Lösung auf Basis eines Deals unter den entsprechend dahinter stehenden Regionalmächten. Ob es einem gefällt oder nicht.

Nicht viel anders ist die Lage in Daraa im Süden des Landes. Nur halt unter Beteiligung anderer Regionalmächte (Israel, Jordanien/USA). Das macht eine Gesamtlösung für Syrien auch so komplex, weil quasi jeder Nachbar Syriens eigene Ansprüche in Syrien geltend macht.

Wenn dadurch am Ende kein Konsens möglich ist, wäre es sicher am einfachsten, wenn die Regierung in Damaskus die Grenzen bereinigt und diese Randgebiete in die -ehm- "Freiheit" entlässt und sich lieber darauf konzentriert, dass in den eigenen Gebieten die Normalität zurückkehrt.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 16. Jul 2017, 11:49
 
schießmuskel
Beitrag 16. Jul 2017, 11:46 | Beitrag #2929
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Bis Assad sich wirklich um idlib kümmern kann, wird noch viel Wasser den Euohrat runter fliessen. Bis dahin haben sich die Rebellen und auch die Türkei neu orientiert.
Wie gesagt ist der IS in Syrien noch nicht besiegt. Es muss noch Sukhna erobert und Deir ez Zor entsetzt werden und dann die restliche Wüste und vor allem die urbanen Gebiete entlang des Euphrats bis zur irakischen Grenze. Das dauert noch gut 1 vielleicht 2 Jahre bis der IS komplett aus der Fläche des Landes vertrieben ist. Besonders wenn man berücksichtigt, dass der IS fanatisch Widerstand leistet und auch in aussichtslosen Positionen weiter kämpft. Dazu kommen immer wieder Offensiven und Überfälle mit denen man nicht mehr rechnet.

Wenn der IS dann weg ist, sind erstmal die kleineren Enklaven dran, wie das Gebiet nördlich von Homs, die Reste von Rebellen Gebieten um Damaskus und vor allem Dara. Das heisst bis es wirklich gegen Idlib an sich geht, nnen noch gut 3 und mehr Jahre vergehen, wer weiß ob die Türkei dann immer noch die gleiche Position hat und wie die Rebellen untereinander sich positionieren.

Gibt es eigentlich eine gute Karte welche Rebellengruppen wo genau in Syrien vertreten sind?


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Karl mags
Beitrag 16. Jul 2017, 11:51 | Beitrag #2930
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Hallo erstmal!

Meine Frage zum vorherigen Post von revolution...

Ist die Türkei zum gegenwärtigen Zeitpunkt eigentlich in der Lage großflächig in Syrien zu agieren? Die Unterstützung der Dschihadisten und Rebellen gibt es und wird es auch weiterhin geben.
Erdogan hat sehr viele Offiziere, aber auch erfahrene Unteroffiziere, gefeuert oder inhaftiert. Der Einsatz gegen den IS in der "Schutzzone" war ja teilweise desaströs.

Also inwieweit kann die Türkei militärisch eine Rolle spielen? Politisch spielt sie als Lebensader Idlibs auf jeden Fall eine Rolle.
 
revolution
Beitrag 16. Jul 2017, 12:50 | Beitrag #2931
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ZITAT(Karl mags @ 16. Jul 2017, 12:51) *
Also inwieweit kann die Türkei militärisch eine Rolle spielen? Politisch spielt sie als Lebensader Idlibs auf jeden Fall eine Rolle.


Grundsätzlich verfügt die Türkei zweifelsohne über hinreichend potente Streitkräfte, um ganz Syrien zu erobern.

Die Türkei hat sich meiner Ansicht nach bei ihren militärischen Operationen im Norden Syriens so schwer getan, weil sie auf eigene Infanterie weitestgehend verzichtet hat. Stattdessen hat sie versucht den Einsatz von Panzern, Luftwaffe, Artillerie mit verbündeten Rebellen zu koordinieren. Und das hat eben nicht so gut funktioniert, wie erhofft.

Es besteht in Erdogans Situation eben die reale Gefahr, dass sich Teile von Armee und Zivilgesellschäft bei zu hohen eigenen Verlusten gegen ihn wenden. Die Türken braucht daher aus innenpolitischen Gründen zwangsläufig die richtige Story, um wirklich agieren zu können. Erdogan kann eigene Verluste nur dann überstehen, sofern er die türkisch-nationalistische Karte dabei überzeugend spielen kann. Mit dieser Absicht hat man ja bereits den Einmarsch in Nordsyrien (Operation Shah-Euphrat) als Verteidigung des Grabmals von Shah Süleiman den Medien verkauft.
 
Hummingbird
Beitrag 16. Jul 2017, 13:22 | Beitrag #2932
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Die USA haben einen Deal mit dem Irak geschlossen, in dem es um die Kontrolle des Amman-Baghdad Highway durch die PMC "Olive Group" geht. Besonders Fragwürdig ist dabei, dass diese PMC dadurch finanziert werden sollen, indem sie selbst Autobahngebühren eintreiben dürfen. mata.gif

https://www.nytimes.com/2017/05/27/world/mi...ghway-iran.html

 
xena
Beitrag 16. Jul 2017, 13:52 | Beitrag #2933
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Wie kann man nur so einen Deal machen. Vielleicht bekommen Beamte in Bagdad ihren Anteil von den Gebühren... Typisch Naher Osten...


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SailorGN
Beitrag 16. Jul 2017, 17:03 | Beitrag #2934
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Letztendlich kann es aber auch ein geschickter Zug sein, um die Spannungen zwischen den Lagern im Irak zu reduzieren. Mit einem externen Dienstleister kann keine Seite die Straße für sich instrumentalisieren oder dem Gegner vorwerfen. Gleichzeitig hat man einen Vertrag mit festgelegten Rechten und Pflichten, den Betrieb einer Mautstraße den dortigen "Behörden" zu überlassen halte ich für den deutlich schlechteren Plan.


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Hummingbird
Beitrag 16. Jul 2017, 20:53 | Beitrag #2935
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Ich sehe kein grundsätzliches Problem mit ""externen Dienstleistern", um mal bei deiner Formulierung zu bleiben. Problematisch sehe ich eher, das scheinbar kein Contract mit einer festen Summe abgeschlossen wurde, sondern das diese PMC eine Teilhabe an der Maut bekommt. Das ist doch den Bock zum Gärtner machen.
 
Almeran
Beitrag 17. Jul 2017, 08:41 | Beitrag #2936
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Sind solche public private partnerships nicht auch in Deutschland mit diesem Modell gang und gäbe? Die A8 zum Beispiel wird in Teilen aus privater Hand ausgebaut und betrieben, als Gegenzug gibt es die Mauteinnahmen.


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SailorGN
Beitrag 17. Jul 2017, 09:33 | Beitrag #2937
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@Hummingbird: Wenn überhaupt ändert sich die Farbe des Bockes, derzeit scheint es ja so zu sein, dass die jeweils aktuelle Miliz vor Ort kassiert. Für die Transitwirtschaft ist ein "Generalunternehmer" die bessere Wahl, weil sie nur einmal bezahlen muss und nicht bei jedem Räubernest. Die Höhe der Maut ist dabei eher zweitrangig, wichtiger ist die Planbarkeit und Vertragsanteile, welche den Unternehmer verpflichten, sich um den Erhalt/Ausbau zu kümmern. Das traue ich einem ausländischem Unternehmen eher zu als der lokalen Politik. Für den Irak und die Region an sich ist die Straße wichtig, über die iranischen Lieferungen an die Hisbollah hinaus. Sie umgeht Syrien (hat aber die Möglichkeit eines Zweiges nach Damaskus), beinhaltet Jordanien und ermöglicht auch einen Zweig nach Israel. Insbesondere für eine Zwei-Staatenlösung dort ist diese Anbindung für das (Binnen-)Westjordanland essentiell. Mit einer Verbindung nach Basra und entsprechenden Zollvereinbarungen könnte so die Abhängigkeit der Palästinenser von den Mittelmeerhäfen gemindert werden... im optimistischen Szenario (zollfreier Transitkorridor zwischen Gaza/Westjordanland) bestünden sogar sehr gute Wirtschaftsaussichten für Palästina als Drehscheibe nach Osten (unter Umgehung des Suezkanals).


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Hummingbird
Beitrag 17. Jul 2017, 12:22 | Beitrag #2938
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ZITAT(Almeran @ 17. Jul 2017, 09:41) *
Sind solche public private partnerships nicht auch in Deutschland mit diesem Modell gang und gäbe? Die A8 zum Beispiel wird in Teilen aus privater Hand ausgebaut und betrieben, als Gegenzug gibt es die Mauteinnahmen.
Der Vergleich hinkt etwas gewaltig, weil es bei der deutschen Autobahn nicht um ein privates Militärunternehmen geht.
 
Almeran
Beitrag 17. Jul 2017, 12:57 | Beitrag #2939
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ZITAT(Hummingbird @ 17. Jul 2017, 13:22) *
ZITAT(Almeran @ 17. Jul 2017, 09:41) *
Sind solche public private partnerships nicht auch in Deutschland mit diesem Modell gang und gäbe? Die A8 zum Beispiel wird in Teilen aus privater Hand ausgebaut und betrieben, als Gegenzug gibt es die Mauteinnahmen.
Der Vergleich hinkt etwas gewaltig, weil es bei der deutschen Autobahn nicht um ein privates Militärunternehmen geht.

Aber auch nur, weil die Sicherheitslage in Deutschland so ist, dass man die Autobahn nicht extra sichern muss. Die restlichen Aufgaben (Instandhaltung, Überwachung, evtl Ausbau) sind doch gleich. Dann wird aus dem PMC (was auch wieder Definitionssache ist) halt eine private Autobahnmeisterei mit angeschlossenem Sicherheitsdienst.

Ob die das direkt machen oder man die autobahnplus GmbH engagiert und die sich dann einen Sicherheitsdienst suchen ist doch Jacke wie Hose.

Die wirklich kritische Frage ist doch nicht diese Art von PPP und deren Finanzierung über die Maut, sondern was man davon hält, dass die Sicherheit der Straßen im Irak privaten Unternehmen überlassen wird.


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Beitrag 17. Jul 2017, 13:28 | Beitrag #2940
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ZITAT(Almeran @ 17. Jul 2017, 13:57) *
Ob die das direkt machen oder man die autobahnplus GmbH engagiert und die sich dann einen Sicherheitsdienst suchen ist doch Jacke wie Hose.
Jo, Gewaltenteilung wird überbewertet. Diamantenschürfrechte an Söldner in Afrika zu vergeben hat ja auch ganz prima funktioniert. wink.gif
 
 
 

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