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> Bürgerkriege in Syrien und im Irak, Die Neuordnung Mesopotamiens?
xena
Beitrag 19. Aug 2017, 17:22 | Beitrag #3031
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Eine Dekonfliktzone muss nicht heißen, dass das Gebiet für immer vom Rest abgehängt sein wird. Das war übrigens eine russische Idee und die wollen bestimmt keine ungelösten Eier im Hinterland ihrer Basis und bei ihrem Vasallen haben. Im Prinzip will keiner ein geteiltes Syrien haben. Die Türkei will auch kein Kurdistan haben. Man wird sich nach der Zerschlagung des IS an einem Tisch setzen, oder nach der Zerschlagung des IS geht es mit Hilfe der Russen an die Rebellengebiete und danach wird man sich mit den Kurden auf ein autonomes Gebiet einigen. Damit werden die Türken eher leben können, weil die militärische und polizeiliche Kontrolle bei Syrien bleibt und mit Syrien kann man ja reden.


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Hummingbird
Beitrag 19. Aug 2017, 17:43 | Beitrag #3032
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ZITAT(xena @ 19. Aug 2017, 18:22) *
Eine Dekonfliktzone muss nicht heißen, dass das Gebiet für immer vom Rest abgehängt sein wird.
"Für immer" ist nichts in der Geschichte.

Aber alleine die Interessen der USA sollten dir einen dezenten Hinweis darauf geben, wie die nähere Zukunft sich gestalten könnte. Incirlik ist eine Schönwetterbasis, wie die BW erfahren durfte. Die Kurdengebiete sind strategisch enorm interessant. Warum sollten die USA das aufgeben, wenn der IS mal militärisch geschlagen sein sollte. Wann soll das überhaupt sein? Wenn der IS seine Städte verloren hat, dann wird er höchstwahrscheinlich zurück zu den Anfängen gehen und das bedeutet insurgency mode. Zudem scheint mir, dass die USA das langfristige Ziel verfolgen, in der Region als Moderator zwischen Sunniten und Schiiten zu wirken. Das ist notwendig um den sunnitischen Extremismus einzudämmen. Weil wenn die Sunniten durch die Schiiten an die Wand gedrängt werden, dann befeuert das den Extremismus. Das ist die nächste Baustelle, die nicht von heute auf morgen erledigt sein wird. Das da irgendwo noch ein Gewaltherrscher in Syrien auf die Wiederherstellung seiner alten Grenzen besteht, interessiert doch niemanden wirklich.

Der Beitrag wurde von Hummingbird bearbeitet: 19. Aug 2017, 17:55
 
revolution
Beitrag 19. Aug 2017, 17:56 | Beitrag #3033
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Diese gezeichnete Deconflicting Zone, so sie denn Bestand hat, besteht zur Hälfte aus kurdischem und zur anderen Hälfte aus hardcore-sunnitisch-arabischem Stammesgebiet. Aber die Amerikaner wissen sicher, was sie tun.
 
xena
Beitrag 19. Aug 2017, 17:58 | Beitrag #3034
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Die USA wollen derzeit nur den IS los werden. Denen geht es nur um die Bekämpfung des Terrorismus. Für alle anderen Ziele kamen ihnen leider die Russen in die quere. Diese Ziele weiter zu verfolgen würde zu größeren Problemen führen.

Es bleibt abzuwarten wie sich SDF und YPG verhalten, wenn der IS nicht mehr besteht. Es wird zum Konflikt kommen und somit die Dekonfliktzone ad absurdum führen...

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 19. Aug 2017, 18:01


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Beitrag 19. Aug 2017, 18:01 | Beitrag #3035
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ZITAT(xena @ 19. Aug 2017, 18:58) *
Die USA wollen derzeit nur den IS los werden. Denen geht es nur um die Bekämpfung des Terrorismus. Für alle anderen Ziele kamen ihnen leider die Russen in die quere. Diese Ziele weiter zu verfolgen würde zu größeren Problemen führen.
Nix für ungut, aber du konsumierst zuviel Russaad Hurrapropaganda.
 
xena
Beitrag 21. Aug 2017, 14:02 | Beitrag #3036
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SOHR Bericht und der passende Film zum letzten Abschnitt des Berichtes...
https://twitter.com/warsmonitoring/status/899544095873478656


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Beitrag 21. Aug 2017, 15:35 | Beitrag #3037
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Gerade die Rolle Russlands in diesem spezifischen Kontext und Region wird die Amis (zumindest jene, die sich beruflich mit der Region und den strategischen Ansätzen der USA befassen) antreiben, neue Möglichkeiten und Partner aufzutun. In dem religiös-ethnischen Spannungsfld bieten sich die Kurden als Partner nahezu von selbst an. Die wissen genau, was ihnen blüht, sollten Türkei, Iran/Irak und Syrien auf dumme Ideen kommen. Gleichzeitig wissen sie aber auch, dass die Amis auch mal unzuverlässig sein können. Was mich extremst wundert: die Russen haben ihre Kurdistan-Versuche sofort eingestellt, nachdem Erdogan ankam... eigentlich wären Kontakte und Verbindungen in diese Gruppe ein heftigerer Stolperdraht für die Amis als die traditionell guten Verbindungen nach Teheran und Damaskus. Zu der Kurden-Problematik kommt nun noch die Frage, was mit den Sunniten nach Ausschaltung des IS passiert. Damit sind die erstmal marginalisiert, aber gerade der Aufstieg des IS beweist, dass sie auch politisch-militärisch mitzureden haben... besonders wenn man da noch mögliche Unterstützer von der Arabischen Halbinsel in Betracht zieht.

Ich vermute, dass zumindest die langfristigen Planungen der USA auf den Ebenen unterhalb PotUS nach "neuen" Verbündeten gieren: Türkei wird unzuverlässig, Saudi Arabien kocht sein eigenes Süpplein, Irak ist halb in der Hand des Iran und die kleinen Staaten am Persischen Golf sind im Zweifelsfall nicht überlebensfähig. Angesichts der Wahl zwischen den wahhabitischen Arabern und dem Halbmond Syrien/Türkei/Iran sind die Kurden eine halbwegs akzeptable Alternative. Da wird man alles dransetzen, um entsprechend autonome Strukturen in den Ländern zu bekommen und dafür wohl auch in Syrien Zugeständnisse (Assad bleibt) machen...


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Beitrag 21. Aug 2017, 16:03 | Beitrag #3038
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Wobei man auch bedenken muss dass es wenig Gründe gibt anzunehmen dass die Türkei unter Erdogan für den Iran oder Russland ein verlässlicherer Partner wäre als für die USA oder die NATO.


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Beitrag 21. Aug 2017, 16:05 | Beitrag #3039
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ZITAT(Hummingbird @ 19. Aug 2017, 16:22) *
Die Grenzziehung entlang des Euphrat ist jetzt offiziell bestätigt durch CENTCOM.

Das macht ja auch Sinn. Es macht keinen Sinn, wenn die SDF sich überdehnt und in Gebiet einmarschiert, wo sie keinerlei Machtbasis hat.


ZITAT(xena @ 19. Aug 2017, 17:22) *
Eine Dekonfliktzone muss nicht heißen, dass das Gebiet für immer vom Rest abgehängt sein wird. Das war übrigens eine russische Idee und die wollen bestimmt keine ungelösten Eier im Hinterland ihrer Basis und bei ihrem Vasallen haben. Im Prinzip will keiner ein geteiltes Syrien haben. Die Türkei will auch kein Kurdistan haben. Man wird sich nach der Zerschlagung des IS an einem Tisch setzen, oder nach der Zerschlagung des IS geht es mit Hilfe der Russen an die Rebellengebiete und danach wird man sich mit den Kurden auf ein autonomes Gebiet einigen. Damit werden die Türken eher leben können, weil die militärische und polizeiliche Kontrolle bei Syrien bleibt und mit Syrien kann man ja reden.

Das Kurdenproblem muss man angehen und zwar so, dass der permanenten Diskriminierung der Kurden in den Staaten, welche von Kurden bewohnt werden, ein Riegel geschoben wird. Das kann über eine gewisse Autonomie oder zumindest Anerkennung der kurdischen Kultur (im Falle der Türkei) über weitgehende Autonomie inklusive Zuständigkeit in Sicherheitsfragen. Die Syrische Regierungsarmee wird nicht mehr einfach so in Kurdistan einrücken. Ich glaube nicht einmal, dass dies unbedingt von der Russen so befürwortet würde. Eine Unterdrückung der Kurden wird nicht zum Ziel führen, auch nicht in der Türkei. Die Türkei hat schon jahrzehntelang Krieg gegen die PKK geführt und zwar ohne Erfolg. Der Status der Kurden im Ausland geht im Übrigen die Türkei grundsätzlich nichts an.


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Beitrag 21. Aug 2017, 16:09 | Beitrag #3040
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Natürlich, aber gerade diese Länder haben weniger Grund wählerisch zu sein als die USA oder Nato. Selbst ein Wackel-Erdogan ist für sie ein Gewinn ggü. einem Nato/Europa-Erdogan. Wobei der Wankelmut wahrscheinlich gerade für Russland/Putin von Vorteil ist, als gewiefter Taktiker kann jener damit arbeiten... Für die Iraner ist es etwas kritischer, aber zur Festigung ihrer Verbindungen nach Syrien und in den Irak wird ihnen ein beschäftigter Erdogan reichen... vor allem einer, der auf die Kurden fixiert ist und nicht etwa in den Turk-Staaten Zentralasiens rumpfuscht.


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Hummingbird
Beitrag 21. Aug 2017, 16:48 | Beitrag #3041
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Assad ist von dieser angeblichen Kooperation zwischen Iran und Türkei wenig begeistert.

ZITAT
BEIRUT, LEBANON (6:10 A.M.) – According to Syrian president Bashar al-Assad, the regime in Ankara is untrustworthy and any Turkish soldier on Syrian soil is considered an “attacker” by the Damascus government.
https://www.almasdarnews.com/article/turkey...invaders-assad/
 
revolution
Beitrag 21. Aug 2017, 22:25 | Beitrag #3042
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ZITAT(SailorGN @ 21. Aug 2017, 16:35) *
Was mich extremst wundert: die Russen haben ihre Kurdistan-Versuche sofort eingestellt, nachdem Erdogan ankam... eigentlich wären Kontakte und Verbindungen in diese Gruppe ein heftigerer Stolperdraht für die Amis als die traditionell guten Verbindungen nach Teheran und Damaskus.


Kann ich nicht nachvollziehen. confused.gif Die "traditionell guten Verbindungen nach Teheran" wären mir komplett neu, aber in jedem Fall ist es für die Russen aus wirtschaftlichen und geostrategischen Gründen für sicher wichtiger und lukrativer, Beziehungen zu Syrien, Irak, Türkei und Iran zu unterhalten. Das ist Geostrategisch eine andere Hausnummer als die sicher schönen Berge Kurdistans, die geographisch deshalb spannend sind, weil sie benachbart zu eben diesen erstgenannten Ländern liegen....

Kein mir ersichtliches "Kurdistan" hat ohne eines dieser Länder Zugang zum Welthandel, wäre quasi aufgrund gegenseitiger territorialer Ansprüche nur umringt von feindlichen Staaten. Wo liegt da der Schnapp für Russland?? Und so wichtig ist es glaube ich nicht mehr, die Amerikaner zu ärgern. Für manchen Russen mag das ein netter Effekt sein. Aber ...naja..das wird wohl kaum den Ausschlag geben.

ZITAT(SailorGN @ 21. Aug 2017, 16:35) *
Ich vermute, dass zumindest die langfristigen Planungen der USA auf den Ebenen unterhalb PotUS nach "neuen" Verbündeten gieren: Türkei wird unzuverlässig, Saudi Arabien kocht sein eigenes Süpplein, Irak ist halb in der Hand des Iran und die kleinen Staaten am Persischen Golf sind im Zweifelsfall nicht überlebensfähig. Angesichts der Wahl zwischen den wahhabitischen Arabern und dem Halbmond Syrien/Türkei/Iran sind die Kurden eine halbwegs akzeptable Alternative. Da wird man alles dransetzen, um entsprechend autonome Strukturen in den Ländern zu bekommen und dafür wohl auch in Syrien Zugeständnisse (Assad bleibt) machen...


Für die Zukunft Assads oder eines anderen Staatsführers braucht es doch die Zustimmung der USA nicht. Woher stammt dieser verbreitete Irrglaube? Die Syrer finden ihren "Diktator und Kriegsverbrecher" doch nicht deshalb toll, weil er plötzlich anfängt amerikanische Lieder zu trällen und deshalb durch diese rehabilitiert oder "geadelt" ist.
Die zukünftige Staatsführung der heutigen Bürgerkriegsregion muss sich bei Wahlen unter internationaler Beobachtung ins vorher verfassungsmäßig definierte Amt berufen lassen. Dazu sehe ich keine Alternative. Wer auch immer dabei heraus kommt. Zur Wahrung des Friedens müssen einzig und alleine die Bürger des Landes darüber entscheiden. Jeder Staat der über entsprechende Erfahrungen verfügt, um Wahlen frei und ohne Manipulation durchzuführen, wäre gefragt seine Expertise bei Planung und Durchführung einer solchen Wahl bereitzustellen.

Ein abhängiger Vasallenstaat Kurdistan mit entsprechend schlechten Beziehungen zu den Nachbarn würde in Washington und Tel Aviv sicherlich zum Kollektivorgasmus führen. Bestimmte Neocon Think Tanks reden seit Jahren davon wie geil das doch wäre. Das hin und her mit den Meldungen über Dauerhaftigkeit ihrer Präsenz zeigt mir, dass man sich nicht ganz sicher darüber ist, welchen Preis man dafür bezahlen muss bzw. will.

ZITAT(Nite @ 21. Aug 2017, 17:03) *
Wobei man auch bedenken muss dass es wenig Gründe gibt anzunehmen dass die Türkei unter Erdogan für den Iran oder Russland ein verlässlicherer Partner wäre als für die USA oder die NATO.


Wieso denkst Du bei thematisch spezifischen Absprachen an eine Art Partnerschaft? Erscheint in Europa inzwischen ja kaum noch erforderlich, aber es gibt im Zwischenverhältnis von Staaten normalerweise viel Raum für bilaterale Vereinbarungen. Gemeinsame Wege zu gehen, bedeutet auch nicht gleich die große strategische Allianz auszurufen. Aber falls die KRG sich per angesetztem Referendum aus dem Irak verabschieden sollte und Städte wie Kirkuk und Mossul für sich reklamiert, läge es nicht sehr fern, wenn die Türken Mosul und der Irak mit iranischer Hilfe Kirkuk vor diesem "Austritt" militärisch bewahren würde. Damit läge der Ball übrigens auch gleich bei Donald Trump um seinerseits zu beweisen, wie verlässlich eine Partnerschaft mit ihm ist und zu welchem Preis.

ZITAT(Hummingbird @ 19. Aug 2017, 16:22) *
Das macht ja auch Sinn. Es macht keinen Sinn, wenn die SDF sich überdehnt und in Gebiet einmarschiert, wo sie keinerlei Machtbasis hat.


Das gezeichnete Gebiet zu kontrollieren halte ich bereits für eine sehr beachtliche Aufgabe. Eine Machtbasis muss sie sich in dem Gebiet erst noch aufbauen, da es mehrheitlich arabisches Stammesgebiet und langjähriger Rückzugsraum von Al-Kaida und IS ist. Die ganze Uferzone ist das Zentrum dieses Wahnsinns.

ZITAT(xena @ 19. Aug 2017, 17:22) *
Das Kurdenproblem muss man angehen und zwar so, dass der permanenten Diskriminierung der Kurden in den Staaten, welche von Kurden bewohnt werden, ein Riegel geschoben wird. Das kann über eine gewisse Autonomie oder zumindest Anerkennung der kurdischen Kultur (im Falle der Türkei) über weitgehende Autonomie inklusive Zuständigkeit in Sicherheitsfragen. Die Syrische Regierungsarmee wird nicht mehr einfach so in Kurdistan einrücken. Ich glaube nicht einmal, dass dies unbedingt von der Russen so befürwortet würde. Eine Unterdrückung der Kurden wird nicht zum Ziel führen, auch nicht in der Türkei. Die Türkei hat schon jahrzehntelang Krieg gegen die PKK geführt und zwar ohne Erfolg. Der Status der Kurden im Ausland geht im Übrigen die Türkei grundsätzlich nichts an.


Syrien und Irak würden den Kurden sicherlich eine weitgehende Verwaltungsautonomie und eigene Exekutive/Sicherheitsorgane zugestehen. Dies ist allerdings auch heute bereits Realität. Über den Gebrauch von Sprache und Kultur braucht man ebenso wenig Konflikte haben. Es geht am Ende um den Verteilungsschlüssel von Ressourcen. Die Kurden sitzen auf viel Öl und das teilen sie im Irak offensichtlich nur sehr ungerne mit der Zentralregierung.

ZITAT(SailorGN @ 21. Aug 2017, 17:09) *
Natürlich, aber gerade diese Länder haben weniger Grund wählerisch zu sein als die USA oder Nato. Selbst ein Wackel-Erdogan ist für sie ein Gewinn ggü. einem Nato/Europa-Erdogan. Wobei der Wankelmut wahrscheinlich gerade für Russland/Putin von Vorteil ist, als gewiefter Taktiker kann jener damit arbeiten... Für die Iraner ist es etwas kritischer, aber zur Festigung ihrer Verbindungen nach Syrien und in den Irak wird ihnen ein beschäftigter Erdogan reichen... vor allem einer, der auf die Kurden fixiert ist und nicht etwa in den Turk-Staaten Zentralasiens rumpfuscht.


Die Personalien Erdogan, Assad, Putin, Rohani, Trump,...sind für die langfristigen Geschicke nicht unbedingt entscheidend. Von der Legislaturperiode und Wahlkampfversprechen eines Staatsführers wird man keine strategischen allenfalls taktische Entscheidungen abhängig machen. In den entscheidenden Gremien und Machtzirkeln im Iran sitzen ähnlich wie im Pentagon recht erfahrene Leute, die den Sturz des Shah, 1.-3. Golfkrieg, Afghanistankrieg, Atomkrise politisch aktiv begleitet haben. Wie oft haben Russen und Türken in dieser Zeit ihren innen- und außenpolitischen Kurs und Regierungen gewechselt?

Innenpolitisch ist es für Erdogan, Putin und Trump weit ungemütlicher als für die Herren in Teheran. Ist doch gerade eher alles easy peasy. Von Krisensituationen abgesehen, steht die iranische Politik grundsätzlich nicht so sehr unter dem Druck in einer Wahlperiode irgendwas Weltbewegendes zu erreichen. Bedrohlich ist es für den Iran nur dann, wenn einer der beteiligten Gegner zutiefst wahnsinnig ist oder meint irgendwas weltbewegendes ändern zu müssen. ...was in Memory of Bush, Trump, Bibi, Saddam, ISIS, Taliban, ...meistens der Fall war. Aber auch die sind irgendwann wieder verschwunden oder werden dies in abzählbarer Zeit. Das ein oder andere kann man daher ganz gut aussitzen. Und bei genauerer Betrachtung spielen die Herrschaften in Teheran bislang mit sehr überschaubarem Einsatz ein vergleichsweise großes Blatt. Dabei machen sie nicht viel mehr, als ihrer Kundschaft durch "Consulting & Training" dabei zu helfen, sich selbst den Arsch zu retten. Gleichzeitig fluten sie deren Märkte mit den eigenen Waren. Ohne Flugzeugträger, Zerstörer, Panzerkolonnen, Luftwaffe, oder so etwas aufzufahren. Ein paar tausend Jeeps und Raketen verschenkt. Das war`s. Der Rest ist ja quasi Diplomatie und Verhandlung. Und nicht zuletzt: Zeit.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 21. Aug 2017, 22:57
 
xena
Beitrag 21. Aug 2017, 23:16 | Beitrag #3043
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ZITAT(Glorfindel @ 21. Aug 2017, 15:05) *
Das Kurdenproblem muss man angehen und zwar so, dass der permanenten Diskriminierung der Kurden in den Staaten, welche von Kurden bewohnt werden, ein Riegel geschoben wird.

Hatten die Kurden in Syrien Probleme? Ich glaube nicht. Kaum eine Gruppe hatte in Syrien wirklich Probleme. Das Problem wird jetzt herbei geredet, weil die Kurden ihr eigenes Gebiet verteidigt haben. Teilweise hat man sogar mit Assad zusammen gearbeitet.

Ich glaube, die Russen haben sich aus taktischen Gründen nicht groß mit den Kurden befasst, weil schon die Amis die Kurden unterstützen. Man hat sich auf die Begradigung der Linien und Beseitigung der vielen Enklaven konzentriert, dafür hat man die Kurden nicht gebraucht und nun konzentriert man sich auf den IS. Übrigens kommen die beruhigten Gebiete dem Ziel ganz gut entgegen, weil Assad jetzt alle Kräfte gegen den IS frei hat. Ein Schelm wer böses denkt, wenn man zurück schaut und mal guckt wer auf die Idee mit den beruhigten Zonen kam...


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Nite
Beitrag 22. Aug 2017, 00:00 | Beitrag #3044
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ZITAT(xena @ 22. Aug 2017, 00:16) *
ZITAT(Glorfindel @ 21. Aug 2017, 15:05) *
Das Kurdenproblem muss man angehen und zwar so, dass der permanenten Diskriminierung der Kurden in den Staaten, welche von Kurden bewohnt werden, ein Riegel geschoben wird.

Hatten die Kurden in Syrien Probleme? Ich glaube nicht. Kaum eine Gruppe hatte in Syrien wirklich Probleme. Das Problem wird jetzt herbei geredet, weil die Kurden ihr eigenes Gebiet verteidigt haben. Teilweise hat man sogar mit Assad zusammen gearbeitet.



ZITAT
November 26, 2009
Group Denial
Repression of Kurdish Political and Cultural Rights in Syria

Summary

In March 2004, Syria’s Kurds held large-scale demonstrations, some violent, in a number of towns and villages throughout northern Syria, to protest their treatment by the Syrian authorities—the first time they had held such massive demonstrations in the country. While the protests occurred as an immediate response to the shooting by security forces of Kurdish soccer fans engaged in a fight with Arab supporters of a rival team, they were driven by long-simmering Kurdish grievances about discrimination against their community and repression of their political and cultural rights. The scale of the mobilization alarmed the Syrian authorities, who reacted with lethal force to quell the protests. In the final tally, at least 36 people were killed, most of them Kurds, and over 160 people were injured. The security services detained more than 2,000 Kurds (many were later amnestied), with widespread reports of torture and ill-treatment of the detainees.

The March 2004 events constituted a major turning point in relations between Syria’s Kurds and the authorities. Long marginalized and discriminated against by successive Syrian governments that promoted Arab nationalism, Syria’s Kurds have traditionally been a divided and relatively quiescent group (especially compared to Kurds in Iraq and Turkey). Syria’s Kurds make up an estimated 10 percent of the population and live primarily in the northern and eastern regions of the country.

The protests in 2004, which many Syrian Kurds refer to as their intifada (uprising), as well as developments in Iraqi Kurdistan, gave them increased confidence to push for greater enjoyment of rights and greater autonomy in Syria. This newfound assertiveness worried Syria’s leadership, already nervous about Kurdish autonomy in Iraq and increasingly isolated internationally. The authorities responded by announcing that they would no longer tolerate any Kurdish gathering or political activity. Kurds nevertheless continued to assert themselves by organizing events celebrating their Kurdish identity and protesting anti-Kurdish policies of the government.

In the more than five years since March 2004, Syria has maintained a harsh policy of increased repression against its Kurdish minority. This repression is part of the Syrian government’s broader suppression of any form of political dissent by any of the country’s citizens, but it also presents certain distinguishing features such as the repression of cultural gatherings because the government perceives Kurdish identity as a threat, as well as the sheer number of Kurdish arrests. A September 2008 presidential decree that places stricter state regulation on selling and buying property in certain border areas mostly impacts Kurds and is perceived as directed against them.

[...]

HRW


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SailorGN
Beitrag 22. Aug 2017, 08:29 | Beitrag #3045
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@revolution: Die Türken sind quasi von "allein" umgefallen und waren auch mit den amerikanischen Plänen nicht immer einverstanden. Die Kurden dagegen hatten am meisten durch die Verbindung mit den USA zu gewinnen und durch die Lage ihrer Gebiete sind sie in der Region ein universelles "Druckmittel". Insofern kann eine stärkere Bindung der Kurden an die USA ein deutlicher Dämpfer für die drei/vier Staaten sein. Es würde für die Russen nicht um Ersatz anderer Verbündeter gehen, sondern um ein Gegengewicht. Darüber hinaus könnte man sich so in Moskau später auch als Mediator zwischen "zerstrittenen" Verbündeten stilisieren. Oder man hätte ein stumpfen Hammer, dem man den unzuverlässigen Türken unter die Nase halten könnte. Was den Iran angeht, er ist Abnehmer russischer Technik, gewährt Überflugsrechte und man hat ähnliche Ambitionen in Syrien und der Golfregion. Darüber hinaus ist mir nix über "schlechte" Verbindungen bekannt, man arbeitet auf div. Gebieten zusammen.

Was die "Zustimmung" der USA angeht: Ich glaube nicht, wie von dir postuliert, dass diese notwendig ist. Ich behaupte mal ganz steil, dass es in der Realpolitik hilfreich ist, wenn sich ein Land wie die USA positiv zu bestimmten Dingen äussert, genauso wie es nicht hilfreich ist, wenn eine andere Vetomacht sich negativ äussert. Es geht auch nicht darum, dass Assad irgendein Liedchen trällert (er muss ja erstmal die russische Playlist abarbeiten wink.gif ), sondern um ein quid pro quo: Ein Ende der "Einmischung" (insbesondere der "Assad muss weg!" Rhetorik) nach Zerschlagung des IS für autonome Kurdengebiete. Freie Wahlen würde Assad nur zulassen, wenn er das Ergebnis kennt... und dafür ist das Zeitfenster ohne wirkliche Reformen in Syrien sehr klein. Ich gehe soweit zu behaupten, dass es selbst nach Kapitulation der Rebellen und Rückeroberung Raqqas kein Ende des Krieges und der Repressionen geben wird... es wird leiser, aber schlimmer. Freie Wahlen und so ein Kram sind toll, wenn ein Land bzw. dessen Gesellschaft das hergibt und ein Konsens hinsichtlich dieser Dinge existiert. Das ist in Syrien nicht der Fall, ansonsten wäre es gar nicht zu dem Bürgerkrieg gekommen.


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Beitrag 22. Aug 2017, 14:10 | Beitrag #3046
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Danke, Nite. Das hatte ich nicht so auf dem Radar. Naja, wie auch immer, Assad muss sich jetzt wohl mit den Kurden verständigen. Da die Kurden zusammen mit der SDF ein weit größeres Gebiet besetzt halten als das kurdische Gebiet, kann es durchaus noch zu Kriegshandlungen mit der SDF kommen, wenn alles andere bereinigt wurde, um zumindest die Nichtkurdengebiete einzunehmen. Mit den Kurden könnte man sich dann verständigen. Aber das Szenario dürfte noch in weiter Zukunft sein. Es dürfte an den Amis und Russen liegen ein solches Szenario zu verhindern. Den Türken dürfte es egal sein, weil denen kann es nur recht sein, wenn die Kurden geschwächt werden.


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Beitrag 22. Aug 2017, 19:28 | Beitrag #3047
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ZITAT(SailorGN @ 22. Aug 2017, 09:29) *
Die Kurden dagegen hatten am meisten durch die Verbindung mit den USA zu gewinnen und durch die Lage ihrer Gebiete sind sie in der Region ein universelles "Druckmittel". Insofern kann eine stärkere Bindung der Kurden an die USA ein deutlicher Dämpfer für die drei/vier Staaten sein. Es würde für die Russen nicht um Ersatz anderer Verbündeter gehen, sondern um ein Gegengewicht. Darüber hinaus könnte man sich so in Moskau später auch als Mediator zwischen "zerstrittenen" Verbündeten stilisieren. Oder man hätte ein stumpfen Hammer, dem man den unzuverlässigen Türken unter die Nase halten könnte.


Naja, so binär sollten die Verhältniss ja eigentlich ohnehin nicht sein. Die verschiedenen Gruppierungen der Kurden haben jeweils individuelle Beziehungen zu den Nachbarn.Jeder der Beteiligten hat daher derzeit seine Drähte und Kanäle zu den Kurden. Auch die Russen haben ihre alten Verbindungen zu eher sozialistisch geprägten kurdischen Organisationen. Die Dekaden der Interaktion sind ja nicht einfach weg gepustet, nur weil örtlich ein paar US Einheiten Bodenziele markieren.

ZITAT(SailorGN @ 22. Aug 2017, 09:29) *
Was den Iran angeht, er ist Abnehmer russischer Technik, gewährt Überflugsrechte und man hat ähnliche Ambitionen in Syrien und der Golfregion. Darüber hinaus ist mir nix über "schlechte" Verbindungen bekannt, man arbeitet auf div. Gebieten zusammen.


Beide Seiten vertrauen sich traditionell nicht. "Traditionell" befinden sich Russen, Türken und Iraner seit je her miteinander im Konflikt- oder Kriegszustand. Die Zusammenarbeit zwischen Russland und Iran in Syrien hat sich als zufällige Zweckgemeinschaft ergeben.

ZITAT(SailorGN @ 22. Aug 2017, 09:29) *
Was die "Zustimmung" der USA angeht: Ich glaube nicht, wie von dir postuliert, dass diese notwendig ist. Ich behaupte mal ganz steil, dass es in der Realpolitik hilfreich ist, wenn sich ein Land wie die USA positiv zu bestimmten Dingen äussert, genauso wie es nicht hilfreich ist, wenn eine andere Vetomacht sich negativ äussert. Es geht auch nicht darum, dass Assad irgendein Liedchen trällert (er muss ja erstmal die russische Playlist abarbeiten wink.gif ), sondern um ein quid pro quo: Ein Ende der "Einmischung" (insbesondere der "Assad muss weg!" Rhetorik) nach Zerschlagung des IS für autonome Kurdengebiete. Freie Wahlen würde Assad nur zulassen, wenn er das Ergebnis kennt... und dafür ist das Zeitfenster ohne wirkliche Reformen in Syrien sehr klein. Ich gehe soweit zu behaupten, dass es selbst nach Kapitulation der Rebellen und Rückeroberung Raqqas kein Ende des Krieges und der Repressionen geben wird... es wird leiser, aber schlimmer. Freie Wahlen und so ein Kram sind toll, wenn ein Land bzw. dessen Gesellschaft das hergibt und ein Konsens hinsichtlich dieser Dinge existiert. Das ist in Syrien nicht der Fall, ansonsten wäre es gar nicht zu dem Bürgerkrieg gekommen.


Assad kann sich im Rahmen einer politischen Lösung gegenüber kontrolliert freien Wahlen nicht verschließen. Ich denke auch dass er sich diesen stellen würde, wenn man ihn dazu verdonnert.
Er hat durchaus seine Hochburgen und Anhängerschaft und hätte nicht die schlechtesten Karten für eine bedeutende Rolle. Die Frage ist eher, wie lange er noch lebt. Ich denke nicht, dass es für irgendeine Seite Sinn macht, die Zukunftsplanungen für Syrien von der Zukunft Assads abhängig zu machen.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 22. Aug 2017, 19:40
 
xena
Beitrag 23. Aug 2017, 13:49 | Beitrag #3048
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Eine Karte der Hauptbasen der Amis und Russen in Syrien.
https://twitter.com/Nawaroliver/status/900285907848368128
Wenn man die Karte allein öffnet, ist sie recht hochauflösend.


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Nite
Beitrag 28. Aug 2017, 16:47 | Beitrag #3049
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ZITAT
SUN AUG 27, 2017 / 8:12 AM EDT
Syria backs evacuation deal for Islamic State militants at Lebanon border: state media
Reuters Staff

(Reuters) - The Syrian army has agreed to a deal between Islamic State and Hezbollah that allows the transfer of Islamic State militants from the Syria-Lebanon border into eastern Syria, state media said on Sunday.

[...]

Reuters


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SailorGN
Beitrag 28. Aug 2017, 16:52 | Beitrag #3050
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Jo, heldenhafte Antiterrorkämpfer... eine Krähe uswusf... wenn das der Putin wüsste... Moment! rofl.gif


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xena
Beitrag 28. Aug 2017, 17:39 | Beitrag #3051
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Das hat mich auch gewundert. eek.gif
Man kann nirgends was finden wie viele Kämpfer das sind und ob mit oder ohne Waffen. Es fuhren angeblich um die 10 Busse. Aber Assad hat derzeit einen so guten Lauf im Osten, dass ihm die paar Kämpfer mehr auch nicht mehr tangieren. Nördlich von Palmyra und Al Sukhnah ist inzwischen alles in Händen von Assad. Sie sind fast den halben Weg von Al Sukhnah nach Deir Ez Zor vorangekommen und stehen nur noch rund 70 km vor Deir Ez Zor. Während die SDF IS-Gefangene gemacht haben, hört man von Assads Seite kaum was. Tief in der Wüste kann auch kaum ein NGO überprüfen was passiert...


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Glorfindel
Beitrag 28. Aug 2017, 17:48 | Beitrag #3052
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Der IS versucht immer wieder Gegenangriffe zu starten, ist aber zu schwach die Regierungstruppen oder die SDF dauerhaft zurück zuwerfen. So gestern auch südöstlich von Rakka gegen die Regierungstruppen, wobei ein T-62 des IS zerstört wurde.


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Kameratt
Beitrag 28. Aug 2017, 18:09 | Beitrag #3053
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Wie war das im Falle Mossuls? Wenn ich mich recht erinnere, dann sprachen sich die amerikanischen Berater der irakischen Armee auch gegen eine Einkesselung der Stadt aus. Dass es dann letztlich so gekommen ist, war eine Folge der Eigeninitiative schiitischer Milizen, die die IS-Kommunikationen westlich der Stadt unterbrochen haben.
 
Nite
Beitrag 28. Aug 2017, 21:09 | Beitrag #3054
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Ein Abzugsdeal ist auch im Zeitalter des Whataboutismus etwas anderes als einen ausweichenden Feind auf offenem Feld zu stellen.


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xena
Beitrag 29. Aug 2017, 01:11 | Beitrag #3055
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Die Amerikanischen Berater hatten wohl im Sinne mehr Schäden und Opfer zu vermeiden. Irgend wo in der Pampa kann man auch wild herum ballern und erzeugt weniger Kollateralschaden. Ich denke, im Falle von Syrien, wollte man eigene Opfer vermeiden, da die ISIS Leute eh weg wollten. Also lieber sie nach Osten abziehen lassen und sie später in der Wüste stellen, als in dem unwegsamen Gelände, unter den Augen westlicher Presse auf libanesischer Seite nach alter Manier zu fuhrwerken. Diese Kämpfer werden eh zwischen Al Sukhnah und Deir Ez Zorr aufgerieben und man ist ein Problem los.

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 29. Aug 2017, 01:12


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Kameratt
Beitrag 29. Aug 2017, 05:44 | Beitrag #3056
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ZITAT(xena @ 29. Aug 2017, 02:11) *
Die Amerikanischen Berater hatten wohl im Sinne mehr Schäden und Opfer zu vermeiden. Irgend wo in der Pampa kann man auch wild herum ballern und erzeugt weniger Kollateralschaden.

Das ist ein mögliches Motiv für einen Fluchtkorridor. Wenn der IS in Mossul nicht eingeschlossen worden wäre, hätte er andererseits aber auch weiterhin Kämpfer und Nachschub in die Stadt bringen können. Das hätte die Rückeroberung der Stadt wohl noch länger und verlustreicher für die irakische Armee gemacht. In Rakka hat man sich ja nun anders entschieden.
 
xena
Beitrag 29. Aug 2017, 16:29 | Beitrag #3057
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Der IS ist durchaus auch in der Lage sich zurück zu ziehen. Evtl. hätte er das in Mossul auch gemacht, statt dessen hat man sich entschieden ihn nicht entkommen zu lassen, sondern zu dezimieren. Vielleicht lag darin auch Methode. Wir wissen es nicht. Für Assad wäre der Kampf in der Grenzregion vielleicht verlustreicher, als sie später auf flacher Ebene in der Wüste leicht durch Ari auszuschalten. Motive kann es durchaus mehrere geben. Einblicke in die Entscheidungsfindung haben wir leider nicht.


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Praetorian
Beitrag 29. Aug 2017, 17:36 | Beitrag #3058
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ZITAT
First on CNN: US troops exchange fire with Turkish-backed rebels in Syria

(CNN) US troops in northern Syria came under direct attack last week by Turkish-backed rebels, a military official with the coalition fighting ISIS told CNN Tuesday. The official said that while US troops returned fire there were no casualties on either side.
The coalition believes the attackers are part of the Turkish-backed opposition forces, a loose grouping of Arab and Turkmen fighters that have helped the Turkish military clear ISIS from the Turkish-Syria border area.
[..]

CNN


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Hummingbird
Beitrag 30. Aug 2017, 06:52 | Beitrag #3059
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ZITAT(Kameratt @ 29. Aug 2017, 06:44) *
ZITAT(xena @ 29. Aug 2017, 02:11) *
Die Amerikanischen Berater hatten wohl im Sinne mehr Schäden und Opfer zu vermeiden. Irgend wo in der Pampa kann man auch wild herum ballern und erzeugt weniger Kollateralschaden.

Das ist ein mögliches Motiv für einen Fluchtkorridor. Wenn der IS in Mossul nicht eingeschlossen worden wäre, hätte er andererseits aber auch weiterhin Kämpfer und Nachschub in die Stadt bringen können. Das hätte die Rückeroberung der Stadt wohl noch länger und verlustreicher für die irakische Armee gemacht. In Rakka hat man sich ja nun anders entschieden.
Inwiefern hat wer sich in Rakka wie anders entschieden? Die Stadt ist abgeriegelt. Es gibt praktisch keine offenen Evakuierungsrouten, was primär der Tatsache geschuldet ist, das der IS keine Zivilisten fliehen lässt. Wer jetzt noch aus der Stadt entkommt, bezahlt dafür meist Schmuggler.
 
Glorfindel
Beitrag 30. Aug 2017, 07:25 | Beitrag #3060
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In Rakka wäre mir auch nicht bekannt, dass es Fluchtkorridore gegeben hätte, in Mossul gab es solche, einerseits, damit Zivilisten das Kampfgebiet verlassen konnten und afaik andererseits zumindest am Anfang, damit der IS abziehen kann. Es gibt diesbezüglich oft die Überlegung, dass es einfacher wird, wenn die gegnerischen Kämpfer fliehen können als wenn sie bis zum Letzen kämpfen.


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