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> "Russia Today" - Nachrichten aus Russland, Ehemals "Die Wirtschaft Russlands"
Stefan Kotsch
Beitrag 24. Jan 2018, 23:20 | Beitrag #2581
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Die Begründungen lesen sich wie unter Brezhnev:
http://www.dekoder.org/de/article/debatten...h-stalin-verbot
 
Hummingbird
Beitrag 25. Jan 2018, 07:16 | Beitrag #2582
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Das ist die beste Werbung für den Film.
 
Seneca
Beitrag 10. Feb 2018, 18:56 | Beitrag #2583
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Der nach Deutschland emigrierte russische Soziologe und Autor Igor Eidman kritisierte den Heldenkult um den jüngst in Syrien abgeschossenen russischen Piloten. Das russische Verteidigungsministerium reagierte darauf mit einer Stellungnahme auf facebook, in welcher das Verteidigungsministerium Eidmann übel beschimpfte:
ZITAT
Für so einen "Mankrut" wie ihn (Eidman), der nur für seine Nachbarn in seiner Berliner Wohnung als "Russe" gilt, waren die Fähigkeit zur Selbstaufopferung, Treue gegenüber den Verpflichtungen und dem Eid, Mut und Ehre immer nur eine Frage der Bezahlung. Deshalb können sie auch nicht verstehen, was es bedeutet, russischer Offizier zu sein und umso mehr SEINER Heimat zu dienen"....In seiner Welt der "liberalen Werte" und Pseudofreiheit lässt sich Eidman die unmoralischsten Gedanken sagen, da er weiß, dass dieser Held ihnen nicht mehr antworten kann.
Aber die gleichen Mankuren wie I. Eidman zögern nie, ihren westlichen Meistern zu applaudieren für die Zerstörung ganzer Staaten, Flächenbombardierung von Wohnvierteln und die Unterstützung von internationalen Terroristen.

Dieser Beitrag des russischen Verteidigungsministeriums strotzt vor antiwestlicher Hetze und spielt sogar mit antisemitischen Klischees:
Die "Liberalen Werte" des Westens gäbe es nur in Anführungszeichen, also nicht in Wirklichkeit, im Westen herrsche Pseudofreiheit, der Westen zerstöre ganze Wohnviertel und unterstütze den internationalen Terrorismus.
Und für Igor Eidmann werden alle antisemitischen Geschütze aufgefahren. Der Jude ist kein echter Russe und heimatlos, der Jude ist ehrlos und untreu, der Jude agiert nur gegen Bezahlung.


Russisches Verteidigungsministerium: https://www.facebook.com/mod.mil.rus/posts/2046184682290944
Boris Reitschuster: https://www.facebook.com/reitschuster?hc_re...ZkI&fref=nf
 
Kameratt
Beitrag 10. Feb 2018, 19:08 | Beitrag #2584
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Und an welcher Stelle genau geht es um Antisemitismus?
 
Kameratt
Beitrag 10. Feb 2018, 19:35 | Beitrag #2585
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Der Typ kritisierte auch nicht den Heldenkult, sondern sagte ganz offen, dass der Pilot der Su-25 Roman Philipov, nicht für die Interessen seines Landes, sondern ausschließlich die der Oligarchen-Clique gefallen sei. Da muss man sich nicht wundern, wenn massive Kritik entgegen kommt.
 
MeckieMesser
Beitrag 10. Feb 2018, 19:43 | Beitrag #2586
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ZITAT(Kameratt @ 10. Feb 2018, 19:35) *
Der Typ kritisierte auch nicht den Heldenkult, sondern sagte ganz offen, dass der Pilot der Su-25 Roman Philipov, nicht für die Interessen seines Landes, sondern ausschließlich die der Oligarchen-Clique gefallen sei. Da muss man sich nicht wundern, wenn massive Kritik entgegen kommt.


Egal was der Typ sagt. Die Antwort des Ministeriums ist auf dem Niveau eines Bananenstaats.
 
Merowinger
Beitrag 10. Feb 2018, 20:04 | Beitrag #2587
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Das geht noch ganz anders: Schon mal die Veröffentlichungen der russischen Botschaft in GB im Netz gesehen?

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 10. Feb 2018, 22:18
 
Seneca
Beitrag 10. Feb 2018, 20:04 | Beitrag #2588
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@Kameratt: Igor Eidman hat jüdische Vorfahren - und das Verteidigungsministerium hetzt "zufällig" mit den typischen antisemitischen Stereotypen ,die gegenüber Juden gebraucht werden : heimatlos/wurzellos, ehrlos , käuflich, Diener fremder Herren.
 
Kameratt
Beitrag 10. Feb 2018, 20:23 | Beitrag #2589
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ZITAT(Seneca @ 10. Feb 2018, 20:04) *
@Kameratt: Igor Eidman hat jüdische Vorfahren - und das Verteidigungsministerium hetzt "zufällig" mit den typischen antisemitischen Stereotypen ,die gegenüber Juden gebraucht werden : heimatlos/wurzellos, ehrlos , käuflich, Diener fremder Herren.

Ich kann keinen Einzigen solchen Stereotyp erkennen. Der Typ ist ein Emigrant und wird auch so umschrieben, weil er zu innerrussischen Gesellschafthemen keinen Bezug mehr hat. Im Übrigen wird das von ihm zuvor verwendete Narrativ, nach dem russische Soldaten auch nur käufliche Diener Putins und der Oligarchen seien, die lediglich für ihre Finanzinteressen kämpfen und sterben, spiegelbildlich angewandt.
Da kann er noch jakutische oder tuwinische Vorfahren haben, die Wortwahl wäre nicht anders gewesen.
 
Slavomir
Beitrag 10. Feb 2018, 23:27 | Beitrag #2590
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ZITAT(Seneca @ 10. Feb 2018, 20:04) *
@Kameratt: Igor Eidman hat jüdische Vorfahren - und das Verteidigungsministerium hetzt "zufällig" mit den typischen antisemitischen Stereotypen ,die gegenüber Juden gebraucht werden : heimatlos/wurzellos, ehrlos , käuflich, Diener fremder Herren.

Auch wenn die Reaktion des Verteidigungsministeriums "leicht" übertrieben und absolut daneben sind, sehe ich da nichts antisemitisches. Anti westliches ja, passt auch in den aktuellen propagandistischen Kanon, aber antisemitisches? Eher nein.
Man muss auch bedenken, dass der (ohne Zweifel) heldenhafte Tod des Piloten in Russland große Wellen geschlagen hat und die sachliche Auseinandersetzung im Moment nicht wirklich möglich ist. In USA wäre die Reaktion vermutlich ähnlich. Sie reagieren da anders als die Deutschen.

Der Beitrag wurde von Slavomir bearbeitet: 10. Feb 2018, 23:28
 
PeterPetersen
Beitrag 11. Feb 2018, 05:32 | Beitrag #2591
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ZITAT(Seneca @ 10. Feb 2018, 18:56) *
Der nach Deutschland emigrierte russische Soziologe und Autor Igor Eidman kritisierte den Heldenkult um den jüngst in Syrien abgeschossenen russischen Piloten. Das russische Verteidigungsministerium reagierte darauf mit einer Stellungnahme auf facebook, in welcher das Verteidigungsministerium Eidmann übel beschimpfte:
ZITAT
Für so einen "Mankrut" wie ihn (Eidman), der nur für seine Nachbarn in seiner Berliner Wohnung als "Russe" gilt, waren die Fähigkeit zur Selbstaufopferung, Treue gegenüber den Verpflichtungen und dem Eid, Mut und Ehre immer nur eine Frage der Bezahlung. Deshalb können sie auch nicht verstehen, was es bedeutet, russischer Offizier zu sein und umso mehr SEINER Heimat zu dienen"....In seiner Welt der "liberalen Werte" und Pseudofreiheit lässt sich Eidman die unmoralischsten Gedanken sagen, da er weiß, dass dieser Held ihnen nicht mehr antworten kann.
Aber die gleichen Mankuren wie I. Eidman zögern nie, ihren westlichen Meistern zu applaudieren für die Zerstörung ganzer Staaten, Flächenbombardierung von Wohnvierteln und die Unterstützung von internationalen Terroristen.

Dieser Beitrag des russischen Verteidigungsministeriums strotzt vor antiwestlicher Hetze und spielt sogar mit antisemitischen Klischees:
Die "Liberalen Werte" des Westens gäbe es nur in Anführungszeichen, also nicht in Wirklichkeit, im Westen herrsche Pseudofreiheit, der Westen zerstöre ganze Wohnviertel und unterstütze den internationalen Terrorismus.
Und für Igor Eidmann werden alle antisemitischen Geschütze aufgefahren. Der Jude ist kein echter Russe und heimatlos, der Jude ist ehrlos und untreu, der Jude agiert nur gegen Bezahlung.


Russisches Verteidigungsministerium: https://www.facebook.com/mod.mil.rus/posts/2046184682290944
Boris Reitschuster: https://www.facebook.com/reitschuster?hc_re...ZkI&fref=nf


Sorry, aber im ganzen Originalbeitrag kommt das Wort Jude garnicht vor. Dass, die kritisierten Punkte irgendwie im negativen Sinne "typisch" judisch bzw. antisemitisch sein sollen und der Typ Jude ist habe ich erst aus deinem Kommentar erfahren. Das ist echt etwas weit an der Haaren herbeigezogen.


--------------------
ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Kameratt
Beitrag 11. Feb 2018, 10:55 | Beitrag #2592
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ZITAT(Slavomir @ 10. Feb 2018, 23:27) *
Man muss auch bedenken, dass der (ohne Zweifel) heldenhafte Tod des Piloten in Russland große Wellen geschlagen hat und die sachliche Auseinandersetzung im Moment nicht wirklich möglich ist. In USA wäre die Reaktion vermutlich ähnlich. Sie reagieren da anders als die Deutschen.

Auch in Deutschland würden solch provokante und angesichts des Anlasses auch pietätlose Äußerungen hohe Wellen schlagen, wenn jemand z.B. behaupten würde, deutsche Soldaten würden in Afghanistan oder Mali für Exportüberschüsse und Gewinne des Finanzkapitals sterben. Man erinnere sich nur an die wesentlich harmloseren Aussagen von Horst Köhler.
 
SailorGN
Beitrag 11. Feb 2018, 12:09 | Beitrag #2593
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Natürlich kommt das Wort "Jude" nicht vor^^
Siehe hier


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Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
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Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
Kameratt
Beitrag 11. Feb 2018, 14:19 | Beitrag #2594
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Was soll man da sehen? Der Vorwurf des Antisemitismus ist aus den Fingern gesogen und daran ändert auch der Verweis auf 70 Jahre alte Ereignisse nichts.
 
SailorGN
Beitrag 11. Feb 2018, 18:00 | Beitrag #2595
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Ganz einfach, es sind exakt die gleichen Vokabeln und Vorwürfe wie damals™.


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Stefan Kotsch
Beitrag 11. Feb 2018, 21:27 | Beitrag #2596
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Das mit dem Antisemitismus ist wohl eher ein Insider. Ich kannte mal einen Oberst (NVA) der im Verteidigungsministerium gedient hat. Seine Frau stammte aus Moskau, beide hatte sich bei seinem Studium in der Sowjetunion kennengelernt. Als ich den mal besuchte, da sprach der allen ernstes irgend was von jüdischer Unterwanderung, jüdischer Verschwörung und so weiter in der Preislage. Ich wär fast hintenübergekippt, so unvermittelt traf mich das. Im Jahre 2012! Und seine russische Frau ritt voll auf dieser Welle. Oder der Oberst auf ihrer. Ausgeprägter Antisemitismus ist dort immernoch ausgeprägt vorhanden.

Rein aus dem Text erkennt ein Outsider freilich nichts bedenkliches. Immerhin, der Sprachgebrauch ist zu 120% der, den ich aus den DDR-Zeiten noch in Erinnerung habe. Das ist KPdSU-Stalin-Sprech vom allerfeinsten. Ist auch kein Wunder, wenn das Komitee für Staatssicherheit dort wieder das Rückrat des Staates bildet.

Der Beitrag wurde von Stefan Kotsch bearbeitet: 11. Feb 2018, 21:45
 
Merowinger
Beitrag 11. Feb 2018, 23:57 | Beitrag #2597
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Im wachsenden (!) Kreis der orthodoxen Monarchisten ist das Narrativ der jüdischen Verschwörung die zur Ermordung der Zarenfamilie führte sehr prominent. Aber was das eigentliche Zitat zu Eidmann anbetrifft, so sehe ich es eher als Ausprägung des omnipräsenten Militarismus. Und der "Mankrut" ist eine gute Illustration wie die russ. NS Zwangsarbeiter doppelt gestraft wurden und nach Rückkehr als Verräter galten - diese Einstellung hat sich bis heute nicht verändert. Die öffentliche Diskussion solcher Themen hat praktisch sofort ziemlich unangenehme Folgen.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 12. Feb 2018, 01:04
 
Kameratt
Beitrag 12. Feb 2018, 09:31 | Beitrag #2598
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ZITAT(SailorGN @ 11. Feb 2018, 18:00) *
Ganz einfach, es sind exakt die gleichen Vokabeln und Vorwürfe wie damals™.

Ich lese auch nirgendwo den Begriff "Wurzelloser Kosmopolit". Aber man kann sich natürlich auch alles zurechtbiegen^^
ZITAT(Stefan Kotsch @ 11. Feb 2018, 21:27) *
Das mit dem Antisemitismus ist wohl eher ein Insider. Ich kannte mal einen Oberst (NVA) der im Verteidigungsministerium gedient hat. Seine Frau stammte aus Moskau, beide hatte sich bei seinem Studium in der Sowjetunion kennengelernt. Als ich den mal besuchte, da sprach der allen ernstes irgend was von jüdischer Unterwanderung, jüdischer Verschwörung und so weiter in der Preislage. Ich wär fast hintenübergekippt, so unvermittelt traf mich das. Im Jahre 2012! Und seine russische Frau ritt voll auf dieser Welle. Oder der Oberst auf ihrer. Ausgeprägter Antisemitismus ist dort immernoch ausgeprägt vorhanden.

Was ist in dem Zusammenhang ein Insider? mata.gif Und was ist das für eine abstruse Beweisführung? Ich kannte mal einen Unteroffizier (Bw), der frauenfeindliche Witze gemacht hat... Und hatte sogar einen Mitschüler der Juden-KZ-Witze gerissen hat. Also ist es wohl ein handfester Beleg für Frauenunterdrückung und latenten Antisemitismus in Deutschland.
ZITAT(Stefan Kotsch @ 11. Feb 2018, 21:27) *
Rein aus dem Text erkennt ein Outsider freilich nichts bedenkliches. Immerhin, der Sprachgebrauch ist zu 120% der, den ich aus den DDR-Zeiten noch in Erinnerung habe. Das ist KPdSU-Stalin-Sprech vom allerfeinsten. Ist auch kein Wunder, wenn das Komitee für Staatssicherheit dort wieder das Rückrat des Staates bildet.

Schön wenn die Welt so einfach ist.

ZITAT(Merowinger @ 11. Feb 2018, 23:57) *
Und der "Mankrut" ist eine gute Illustration wie die russ. NS Zwangsarbeiter doppelt gestraft wurden und nach Rückkehr als Verräter galten - diese Einstellung hat sich bis heute nicht verändert. Die öffentliche Diskussion solcher Themen hat praktisch sofort ziemlich unangenehme Folgen.

Nein. Ein Mankurt ist jemand, der aus eigenem Antrieb gegen seine Heimat handelt, nachdem er einer Art Gehirnwäsche unterzogen wurde. In dem Artikel kann man lesen, dass im literarischen Ursprung das eine Person ist, die seine eigene Mutter tötet, als diese sie aus der Gefangenschaft befreien will. NS-Zwangsarbeiter fallen nicht unter diese Definition, weil sie gegen ihren Willen verschleppt und gefangen gehalten wurden und dass sie, wie auch Millionen Kriegsgefangene, pauschal als Verräter galten, muss abseits stereotyper Vorstellungen erst einmal bewiesen werden.
Wenn solche Einstellungen auch heute noch ihre Geltung hätten, dann müssten auch die 18.000 ukrainischen Soldaten, die auf der Krim stationiert waren und in die russische Armee übernommen wurden, sowie natürlich auch sämtliche Beamten und Einwohner der Halbinsel in Russland als Verräter gelten, weil sie sich nicht früher und entschiedener für eine Sezession eingesetzt hatten. Etwas derartiges ist mir im Gegensatz zur Ukraine jedoch nicht bekannt.
 
EK 89/2
Beitrag 12. Feb 2018, 12:17 | Beitrag #2599
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Kameratt, Du solltest es doch eigendlich besser wissen.
Sehr viele Russen sind teilweise extrem rassistisch, homophob und was ihren Patriotimus angeht haben sie auch eine rosarote Brille auf. Ich mache mich immer über die Typen lustig, die am Auto die Trikolore und/oder das Georgsband haben und dann im Magnit Danone, Milka und Head and Shoulders kaufen ( so sie sich das leisten können).

Die Russen unterscheiden auch stark in gute und schlechte Moslems. Gute Moslems sind zB die Usbeken und teilweise die Tadschiken. Währen Araber und Afrikaner schlechte Moslems sind.
Von den "Kaukasiern" ganz zu schweigen. Das ist ja schon eine Beleidigung.

Also zB als schwarzer Homosexueller hast Du dort voll den Zonk. Umgangssprachlich werden Schwule ja auch nur "Päderasti" genannt.

Zum Antisemitismus
Mein Schwiegervater (Russe und alle anderen in Sauna ausser mir auch) hat mir in der Sauna erzählt, dass sich die Wehrmacht doch immer korrekt verhalten hat. Also wenn einer beim Klauen erwischt wurde oder nach einer Vergewaltigung dann wären die Schuldigen schwer bestraft worden. Das fand ich damals schon erstaunlich, weil ich das doch etwas anders gelernt hatte, aber auch die anderen, die die Zeit zum Teil noch miterlebt haben, haben dazu nur beifällig genickt.
Auf meinen Einwand, was denn mit den Deportationen und Erschiesungen an den ganzen Juden wäre, kam nur lakonisch "Ach ja die Juden" damit war für die Russen das Thema erledigt.

Das ist allerdings kein rein Russisches Problem. Ähnliches habe ich auch mit Polen, Ukrainern (Da kommen dann noch vor allem Polen und teilweise Russen als "Untermenschen" dazu) und in den baltischen Staaten erlebt.


 
Crazy Butcher
Beitrag 12. Feb 2018, 12:25 | Beitrag #2600
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ZITAT(EK 89/2 @ 12. Feb 2018, 12:17) *
Ich mache mich immer über die Typen lustig, die am Auto die Trikolore und/oder das Georgsband haben und dann im Magnit Danone, Milka und Head and Shoulders kaufen ( so sie sich das leisten können).

Was spricht denn dagegen als Patriot auch Produkte aus Drittländern zu benutzen? Gibt es eine Regel die das verbietet? Oder muss man zwangsläufig alles fremde hassen? Mir scheint, dein Weltbild ist sehr simpel schwarz/weiß-gestrickt. Der restliche Beitrag bestätigt das nur noch. Persönliche Anekdoten sind schon und gut, aber nicht wirklich aussagekräftig und auf allgemeingültigen Fakten beruhend.

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 12. Feb 2018, 12:26


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"In the future, if you don't want the shit missions, don't be so good at doing them."
- General Downer in 'Over There'
 
Stefan Kotsch
Beitrag 12. Feb 2018, 13:37 | Beitrag #2601
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@kameratt

Ich hatte noch garkeine Beweisführung geliefert. Das Beispiel mit dem Obersten war nur reine Illustration.

Zur Untermauerung liefere ich hier eine Suchanfrage frei Haus: Suche: Russland Antisemitismus
Das sollte reichen.

___

ZITAT(Kameratt @ 11. Feb 2018, 09:31) *
ZITAT(Stefan Kotsch @ 11. Feb 2018, 21:27) *
Rein aus dem Text erkennt ein Outsider freilich nichts bedenkliches. Immerhin, der Sprachgebrauch ist zu 120% der, den ich aus den DDR-Zeiten noch in Erinnerung habe. Das ist KPdSU-Stalin-Sprech vom allerfeinsten. Ist auch kein Wunder, wenn das Komitee für Staatssicherheit dort wieder das Rückrat des Staates bildet.

Schön wenn die Welt so einfach ist.

Ja, so einfach ist das für mich. Also ich kenne diese Sprache noch in und auswendig.

Der Beitrag wurde von Stefan Kotsch bearbeitet: 12. Feb 2018, 13:40
 
EK 89/2
Beitrag 12. Feb 2018, 13:57 | Beitrag #2602
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ZITAT(Crazy Butcher @ 12. Feb 2018, 12:25) *
ZITAT(EK 89/2 @ 12. Feb 2018, 12:17) *
Ich mache mich immer über die Typen lustig, die am Auto die Trikolore und/oder das Georgsband haben und dann im Magnit Danone, Milka und Head and Shoulders kaufen ( so sie sich das leisten können).

Was spricht denn dagegen als Patriot auch Produkte aus Drittländern zu benutzen? Gibt es eine Regel die das verbietet? Oder muss man zwangsläufig alles fremde hassen? Mir scheint, dein Weltbild ist sehr simpel schwarz/weiß-gestrickt. Der restliche Beitrag bestätigt das nur noch. Persönliche Anekdoten sind schon und gut, aber nicht wirklich aussagekräftig und auf allgemeingültigen Fakten beruhend.


Ich habe geschrieben: "Ich mache mich über die Typen lustig..." Wer sagt denn das das Verboten ist /werden sollte. Ist halt nur wie "ein bisschen Schwanger"
Es ist für mich nur die gleiche Baustelle wie die Döner-Skins: Noch schnell bei Murat einen Döner essen und dann frisch gestärtkt dem nächsten Jussuf eine reinhauen, nur weil er ein Jussuf ist.

 
xena
Beitrag 12. Feb 2018, 15:12 | Beitrag #2603
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Ich mache mich auch über die Deutschen lustig, die mit Deutschlandfähnchen am Auto Anglizismen noch und nöcher verwenden und ein ausländisches Auto fahren und vom Einkauf wollen wir erst gar nicht reden... Gilt analog auf für Italien, Schweiz, Österreich usw... rofl.gif
Meine Güte, was sind denn das für Argumente?

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 12. Feb 2018, 15:13


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MeckieMesser
Beitrag 12. Feb 2018, 15:40 | Beitrag #2604
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ZITAT(Kameratt @ 11. Feb 2018, 10:55) *
ZITAT(Slavomir @ 10. Feb 2018, 23:27) *
Man muss auch bedenken, dass der (ohne Zweifel) heldenhafte Tod des Piloten in Russland große Wellen geschlagen hat und die sachliche Auseinandersetzung im Moment nicht wirklich möglich ist. In USA wäre die Reaktion vermutlich ähnlich. Sie reagieren da anders als die Deutschen.

Auch in Deutschland würden solch provokante und angesichts des Anlasses auch pietätlose Äußerungen hohe Wellen schlagen, wenn jemand z.B. behaupten würde, deutsche Soldaten würden in Afghanistan oder Mali für Exportüberschüsse und Gewinne des Finanzkapitals sterben. Man erinnere sich nur an die wesentlich harmloseren Aussagen von Horst Köhler.


Nur das das Herr nicht das Staatsoberhaut von Russland ist.
Man stelle sich vor, unser Außenministerium würde Kommentare von Todenhöfer auf diese Art kommentieren. Das käme dem ganzen wohl näher.

Einfach nur peinlich.
 
Crazy Butcher
Beitrag 12. Feb 2018, 16:22 | Beitrag #2605
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Peinlich ist, dass du der Ansicht bist, die ganze Welt müsse sich nach deutschen Maßstäben richten. Die offiziellen Meldungen in der deutschen Politik sind sowas von weichgespült und glattgebügelt, da könnte man glatt komplett drauf verzichten. Ich habe mich immer gewundert, warum man sich in der hiesigen Presse so an den Aussagen einzelner Politiker im Ausland aufhängt, dann habe ich sie mit denen deutscher Politiker verglichen. Die Merkelschen Jahre des Durchwurschtelns scheinen ihre Spuren hinterlassen zu haben.
ZITAT(MeckieMesser @ 12. Feb 2018, 15:40) *
Man stelle sich vor, unser Außenministerium würde Kommentare von Todenhöfer auf diese Art kommentieren.

Das ist aber nicht unser Außenministerium. In Russland (und vielen anderen Ländern) wird auch nicht von 'Mitbürgerinnen und Mitbürgern' oder 'Wählerinnen und Wählern' gesprochen. Skandal! rofl.gif

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 12. Feb 2018, 16:24


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Kameratt
Beitrag 12. Feb 2018, 16:52 | Beitrag #2606
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ZITAT(Stefan Kotsch @ 12. Feb 2018, 13:37) *
@kameratt

Ich hatte noch garkeine Beweisführung geliefert. Das Beispiel mit dem Obersten war nur reine Illustration.

Zur Untermauerung liefere ich hier eine Suchanfrage frei Haus: Suche: Russland Antisemitismus
Das sollte reichen.

Nein, das reicht leider nicht. Denn die Suchanfrage liefert auch andere Ergebnisse.

ZITAT
[...]
A new global poll by the U.S.-based Anti-Defamation League has shed a little more light on attitudes to Jews in both countries. And, according to the survey, Ukraine is a more anti-Semitic place than Russia.

The poll surveyed 53,100 adults in 102 countries and territories worldwide, with a higher score indicating higher levels of anti-Semitism.
The overall ADL Global 100 Index score represents the percentage of respondents who answered “probably true" to six or more of 11 negative stereotypes about Jews. An 11-question index has been used by ADL as a key metric in measuring anti-Semitic attitudes in the United States for the last 50 years.

The questions are "based on age-old stereotypes about Jews, including classical stereotypes about Jewish power, loyalty, money, and behavior."

Overall, in Ukraine, 38 percent of those polled could be considered anti-Semitic and in Russia 30 percent.

In Eastern Europe, the survey notes that the most widely held anti-Semitic stereotype is that "Jews have too much power in the business world." In Ukraine, 56 percent agreed with that statement and 49 percent of Russians.

At 38 percent, Ukraine was more anti-Semitic than the regional average of 34 percent for Eastern Europe. Poland was the most anti-Semitic country in Eastern Europe with an index score of 45 percent.

By comparison, Greece is the most anti-Semitic country in Western Europe with 69 percent. Sweden is the most tolerant with 4 percent.

The worst performing region in the world is the Middle East and North Africa where 74 percent of people held anti-Semitic views.

Interestingly, Iran emerged as the region's least anti-Semitic country, with 56 percent of those surveyed expressing such views.
[...]
https://www.rferl.org/a/ukraine-more-anti-s...a/25384493.html

Demnach wären antisemitische Einstellungen in Russland weniger verbreitet als im osteuropäischen Durchschnitt.

ZITAT
Report 2017: Ukraine had more antisemitic cases than all former USSR countries combined

MOSCOW — In its main annual report on antisemitism, Israel’s government singled out Ukraine as unusual in Eastern Europe for the alleged increase in attacks there, triggering protest by Kiev.

The allegation appeared in the antisemitism report for 2017 that the Ministry for Diaspora Affairs under Education Minister Naftali Bennett published last week, ahead of the January 27 International Day of Holocaust Remembrance.

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“A striking exception in the trend of decrease in antisemitic incidents in Eastern Europe was Ukraine, where the number of recorded antisemitic attacks was doubled from last year and surpassed the tally for all the incidents reported throughout the entire region combined,” the report said.
[...]
http://www.jpost.com/Diaspora/Antisemitism...combined-540096

ZITAT(Stefan Kotsch @ 12. Feb 2018, 13:37) *
Ja, so einfach ist das für mich. Also ich kenne diese Sprache noch in und auswendig.

Erklang diese Sprache denn auch, um die Würde gefallener Soldaten zu verteidigen? Oder ist es in deinem Wertekosmos völlig in Ordnung sie zu verunglimpfen?
Einfache Weltbilder haben den Vorteil verständlich zu sein, nur mit der Abbildung der Realität haben sie ihre Schwierigkeiten. Reaktionäre Stalin-Stasi-KPDSU-Genossen, die als ominöse "Insider" dem Antisemitismus huldigen, vertragen sich nun mal nicht besonders gut mit der teilweise jüdischen Abstammung des Präsidenten des Landes oder der Zusammensetzung großer Teile seines Kabinetts.


ZITAT(EK 89/2 @ 12. Feb 2018, 12:17) *
Kameratt, Du solltest es doch eigendlich besser wissen.
Sehr viele Russen sind teilweise extrem rassistisch, homophob und was ihren Patriotimus angeht haben sie auch eine rosarote Brille auf. Ich mache mich immer über die Typen lustig, die am Auto die Trikolore und/oder das Georgsband haben und dann im Magnit Danone, Milka und Head and Shoulders kaufen ( so sie sich das leisten können).

Die Russen unterscheiden auch stark in gute und schlechte Moslems. Gute Moslems sind zB die Usbeken und teilweise die Tadschiken. Währen Araber und Afrikaner schlechte Moslems sind.
Von den "Kaukasiern" ganz zu schweigen. Das ist ja schon eine Beleidigung.

Also zB als schwarzer Homosexueller hast Du dort voll den Zonk. Umgangssprachlich werden Schwule ja auch nur "Päderasti" genannt.

Zum Antisemitismus
Mein Schwiegervater (Russe und alle anderen in Sauna ausser mir auch) hat mir in der Sauna erzählt, dass sich die Wehrmacht doch immer korrekt verhalten hat. Also wenn einer beim Klauen erwischt wurde oder nach einer Vergewaltigung dann wären die Schuldigen schwer bestraft worden. Das fand ich damals schon erstaunlich, weil ich das doch etwas anders gelernt hatte, aber auch die anderen, die die Zeit zum Teil noch miterlebt haben, haben dazu nur beifällig genickt.
Auf meinen Einwand, was denn mit den Deportationen und Erschiesungen an den ganzen Juden wäre, kam nur lakonisch "Ach ja die Juden" damit war für die Russen das Thema erledigt.

Das ist allerdings kein rein Russisches Problem. Ähnliches habe ich auch mit Polen, Ukrainern (Da kommen dann noch vor allem Polen und teilweise Russen als "Untermenschen" dazu) und in den baltischen Staaten erlebt.

Ja was soll ich dazu sagen? Gerade weil ich Umgang mit Russen habe, weiß ich, dass es nicht DEN Russen gibt. Daher auch mein Unverständnis ggü. solchen persönlichen Erfahrungen als vermeintlich allgemein gültiges Argument.
Inwiefern sollen die Prolos mit den Fahnen hierzulande überhaupt repräsentativ für die russische Gesellschaft sein? Wer ist das überhaupt? Meines Wissens sind von den 4 oder 5 Mio. Menschen in Deutschland mit "sowjetischem" Migrationshintergrund lediglich um die 600.000 ethnische Russen und vergleichbar viele russische Staatsangehörige, wobei die beiden Teilmengen nicht identisch sind. Ein Großteil sind Russlanddeutsche, daneben gibt es aber auch zahlreiche Ukrainer, Kasachen, Letten oder ebenjene Kaukasier wie Armenier, Georgier, Tschetschenen, Dagestaner usw. Ich sehe da einfach keine direkte Verbindung für pauschale Aussagen und repräsentative Rückschlüsse. Und selbst wenn wir das perfekte Abbild hätten, hat das immer noch nicht das Geringste mit einem Facebook-Post des russischen Verteidigungsministeriums zu tun, um daraus weitreichende Schlussfolgerungen über den institutionellen Antisemitismus in Russland zu tätigen.

Wo ich aber zustimmen kann, ist, dass es gerade in der "patriotischen Ecke" sehr viele Russen gibt, die homophob, rassistisch und auch teilweise offen antisemitisch sind. Aber selbst dort sind solche Meinungen nicht unumstritten. Russland ist nun mal ein Vielvölkerstaat und viele, wenn nicht die meisten Russen haben einen multiethnischen Hintergrund und Mischehen sind keine Seltenheit.

Das Deutschlandbild vieler Russen ist dabei verklärt und vom Glauben an einen europäischen Sonderweg geprägt, wobei dies allerdings in den letzten Jahren eher abgenommen hat.

Dein Schwiegervater hätte wohl besser im Geschichtsunterricht aufpassen sollen. Dann wüsste er, dass der Nationalsozialismus neben dem Völkermord an den für ihn unbedeutenden Juden auch den Tod von Millionen anderer seiner Landsleute zu verantworten hat. Und die Wehrmacht hat sich dabei auch nicht gerade als Träger der Rechtsstaatlichkeit und wirtschaftlicher Prosperität ausgezeichnet. Stichworte: Hungerplan und Kriegsgerichtsbarkeitserlass.

Der Beitrag wurde von Kameratt bearbeitet: 12. Feb 2018, 16:53
 
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Beitrag 12. Feb 2018, 17:06 | Beitrag #2607
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ZITAT(Kameratt @ 12. Feb 2018, 16:52) *
Erklang diese Sprache denn auch, um die Würde gefallener Soldaten zu verteidigen? Oder ist es in deinem Wertekosmos völlig in Ordnung sie zu verunglimpfen?

Mit offiziellen Statements in denen man in absolut kleinkarierter Art und Weise die man eher von Drittweltdespoten kennt Kritiker persönlich angreift verteidigt man gewiss nicht die "Würde gefallener Soldaten".
"Der hat mich geärgert, jetzt beleidige ich zurück" erinnert halt eher an einen Kindergarten als an das Verhalten dass man von staatlichen Institutionen erwartet.


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Beitrag 12. Feb 2018, 20:38 | Beitrag #2608
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Das Vorbringen der Ukraine ist mal wieder whataboutism in Reinform... fehlt nur noch: Aber die Fritzens waren viel größere Antisemiten^^

Was immer wieder erstaunlich ist: Der Aufwand, den offizielle russische Stellen bei Kritik betreiben. Wenn es in D (und ich wähle dieses Beispiel absichtlich) jedesmal um ein Statement aus einem Ministerium geht, wenn irgenddwo im Ausland eine Aussage gegen die offizielle dt. Linie gemacht wird könnten wir uns dafür ein eigenes Ministerium leisten. Was aber wirklich erschreckend ist: Anscheinend MUSS in Ru ja jede Widerrede aufs Kleinlichste beantwortet werden, es könnte ja sein, dass die offizielle Linie daraufhin hinterfragt wird. Und gerade bei "Helden" ist der Kreml ganz empfindlich, ich sag nur Panfilowsky... könnte ja sein, jemand findet raus, was erstunken und erlogen ist wink.gif

Zum Fall selbst: Man kann zu dem Vorfall stehen wie man will, aber ich wüsste gern, warum ein abgeschossener Pilot, der bei Widerstand gegen die Gefangennahme fällt (ob nun durch Eigen- oder Gegnerwirkung ist erstmal zweitrangig) so "heldenhaft" ist. Ich kann sehr wohl verstehen, warum er sich nicht widerstandslos gefangennehmen lässt, aber "heldenhaft" ist was anderes. Oder anders gefragt, was macht ihn mehr zum Helden als die Piloten der Su, die von den Türken abgeschossen wurde oder mehr zum Helden als irgendeinen Wagner-Söldner, Kontrakniki oder "Freiwilligen" in den sog. "Volksrepubliken" auf dem Staatsgebiet der Ukraine?


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Beitrag 12. Feb 2018, 21:10 | Beitrag #2609
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Ich halte es grundsätzlich für fragwürdig derartige Selbstmordaktionen zu verherrlichen. Jemanden zum Helden zu erklären bedeutet ihn zur Vorbildfigur zu machen. Ich kann schwerlich etwas vorbildliches daran erkennen wenn jemand sich bei seiner Festnahme - durch wen auch immer - mit einer Granate hochjagt und dabei noch versucht jemanden mitzunehmen. Derartiges sollte man Fanatikern überlassen. Das ist einer modernen und aufgeklärten Gesellschaft unwürdig.
 
Stefan Kotsch
Beitrag 12. Feb 2018, 21:26 | Beitrag #2610
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ZITAT(Kameratt @ 11. Feb 2018, 17:52) *
ZITAT(Stefan Kotsch @ 12. Feb 2018, 13:37) *
Ja, so einfach ist das für mich. Also ich kenne diese Sprache noch in und auswendig.

Erklang diese Sprache denn auch, um die Würde gefallener Soldaten zu verteidigen? Oder ist es in deinem Wertekosmos völlig in Ordnung sie zu verunglimpfen?
Einfache Weltbilder haben den Vorteil verständlich zu sein, nur mit der Abbildung der Realität haben sie ihre Schwierigkeiten. Reaktionäre Stalin-Stasi-KPDSU-Genossen, die als ominöse "Insider" dem Antisemitismus huldigen, vertragen sich nun mal nicht besonders gut mit der teilweise jüdischen Abstammung des Präsidenten des Landes oder der Zusammensetzung großer Teile seines Kabinetts.


Der Verweis auf die Würde der Gefallenen geht hier völlig fehl. Im Übrigen sind in Russland die Diskussionen über die Art und Weise wie derzeit das Gedenken organisiert wird schon im vollen Gange. Da müssen wir uns hier in Deutschland nichts neu ausdenken.

Nur ein Beispiel:
Tatiana Krasnova "Wir haben nicht akzeptiert", SNOB.RU am 12.02.18
ZITAT
"Die Lehre zur patriotischen Erziehung in russischen Schulen nimmt immer erschreckendere Formen an.
...
Es ist unmöglich, Liebe für das Vaterland auf dem Massensterben von Menschen zu bauen, egal wie heroisch das auf unserer Seite war.
...
Schauen Sie sich die Bedingungen an, unter denen die russischen Veteranen leben und sterben und vergleichen Sie das damit mit, wie die Veteranen der besiegten Deutschen ihr Alter erreichen. Bei genauem Hinsehen werden Sie einschätzen können, was der Große Siege seine Erben hinterlassen hat.
...
Ich denke, das ist eine ausgezeichnete Gelegenheit für konstruktives (ich betone - konstruktiv!) Schämen.
"


Ich denke, wenn man zusammenfasst was in Russland neben den Staatsmedien zu lesen ist, dass die jüngern Russen allmählich die Schnauze voll haben von der staatlichen Überflutung mit Patriotismus der sich seit über 70 Jahren fast ausschließlich über den Sieg von 1945 definiert.
Quelle -->


Da kursieren in Russland Memes wie dieses:

Wo ist meine Sowok?
Die Sowok zurück, verdammt!

(Sowok ist eine Allegorie auf Sowjetunion, auf den Sowjetmenschen - der Sowok; wörtlich ist Sowok die Kehrschaufel.)

Oder etwas derber:

Sowkodrotscher (Drotscher ist der Wichser) im Sinne von Sowjet-Wichser. Es geht um die Alten und alle diejenigen die derart "geil" auf die "gute" alte Zeit sind, dass ihnen glatt einer abgeht. Der russische Humor kann bekanntlich sehr deftig sein. Ich mag ihn übrigens.

Der Beitrag wurde von Stefan Kotsch bearbeitet: 12. Feb 2018, 22:13
 
 
 

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