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> GTK Boxer, Bundeswehr
Forodir
Beitrag 1. May 2018, 22:40 | Beitrag #1381
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Bei den geschützten Fahrzeugen gab es MTW und Fuchs, bei den Logistikfahrzeugen die GL Klasse im 5, 7,5 und 10to Bereich und natürlich Unimog und Wolf, es gab es immer noch eine Menge Sonderfahrzeuge aber für die normale Truppe und 80% des Bedarfes war und ist das ausreichend aber jetzt fehlt halt sowohl das eine als auch das andere.

Der Yak wird definitiv nicht mehr beschafft werden, das die Fahrzeuge die in der Bw sind noch genutzt werden ist richtig aber irgendwann werden diese auch am ende ihrer Nutzung sein, wir reden hier auch von gerade mal 175 Fahrzeugen aller Varianten.

Um die Nutzfahrzeuge geht es mir ja auch gar nicht, hier werden die Fahrzeuge inzwischen sowieso geleast und alle 5 Jahre (zu horrenden Preisen) ausgetauscht, ein großer Anteil an Altfahrzeugen gibt es hier nicht mehr da ist das meiste schon abgestoßen worden, wobei auch hier man oft versucht gerade die alten Unimog und Wölfe noch zu behalten weil es einfach keinen Ersatz gibt (wenn ich dran denke wie oft wir mit einem MB Vito ins Gelände Fahren mussten).

Nochmal zu meiner Intention, das GFF Konzept war eine Idee die jedoch nicht konsequent durchgezogen worden ist und gerade durch den Einsatz und den Einsatzbedingten Bedarf verwässert worden ist. Wäre es richtig gelaufen hätte man eben für den Einsatz diese Fahrzeuge beschafft, eine vernünftige und versorgbare Familie an Fahrzeugen entwickelt und diese halbgaren Zwischenlösungen in AFG an die ANA weitergegeben.


edit: Ich denke wir sind jetzt aber weit entfernt vom ursprünglichen Thema

Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 1. May 2018, 22:57


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Lalbahadur
Beitrag 2. May 2018, 09:58 | Beitrag #1382
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Hier noch ein Beitrag zur Beschaffung des GTK CRV durch Australien:

http://defencetechnologyreview.realviewdig...7b06a76#folio=5

Etwas ausführlicher und genauer als der hier schon vernetzte FAZ Artikel.

Angesichts dieses Erfolges und der meiner Ansicht nach hervorragenden Fähigkeiten des CRV, wäre speziell dieser Spähpanzer nicht besonders für die Bundeswehr geeignet ? Und wäre ein Einstieg der Bundeswehr in dieses System aufgrund der Beschaffung der Australier nicht kostengünstiger (für beide Seiten) ?


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Glorfindel
Beitrag 2. May 2018, 15:44 | Beitrag #1383
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Ich packs einmal hierrein:

ZITAT(evil-twin @ 31. Mar 2018, 14:23) *
Der Boxer scheint sich zum klaren Favoriten beim britischen Mechanised Infantry Vehicle (MIV) Programm zu entwickeln bzw. könnte bereits als Sieger feststehen:

GB wird tritt offiziell wieder dem Boxer-Programm bei (Pressestatement des britischen Verteidigungsministeriums)
(...)

Das britische Verteidigungsministerium bzw. die Armee haben die Boxer-Entscheidung in einer Nacht- und Nebelaktion bekannt gegeben ohne offizielle Ausschreibung sowie ohne die finanziellen Rahmenbedingungen und weitere Details zu verhandeln. Wichtigstes Kriterium waren offenbar, dass 1'000 Stellen in Grossbritannien geschaffen würden. Es gibt nicht einmal einen definitiven Vertrag.

Gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beschaffung. ironie.gif

ZITAT
Britain has agreed to a £4.4bn acquisition of armoured vehicles for the army without a formal competition between suppliers, MPs have been told.

Giving evidence to the committee, defence procurement minister Guto Bebb said the programme was “fully funded” in the defence budget with MPs told that the £4.4bn price tag accounted for the cost of buying the vehicles and their first 10 years of service.

He faced difficult questions from committee about the decision to announce the deal – which rival defence contractors have complained was not open to competition – over the Easter holiday.

Mr Bebb defended his actions, saying that he was committed to making the announcement before the end of the financial year and that Boxer was the best option for the army.

However, he denied that the agreement was final.
(...)


https://www.telegraph.co.uk/business/2018/0...led-consortium/







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Havoc
Beitrag 2. May 2018, 16:26 | Beitrag #1384
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ZITAT(Forodir @ 1. May 2018, 21:40) *
Bei den geschützten Fahrzeugen gab es MTW und Fuchs, bei den Logistikfahrzeugen die GL Klasse im 5, 7,5 und 10to Bereich und natürlich Unimog und Wolf, es gab es immer noch eine Menge Sonderfahrzeuge aber für die normale Truppe und 80% des Bedarfes war und ist das ausreichend aber jetzt fehlt halt sowohl das eine als auch das andere.

Der Yak wird definitiv nicht mehr beschafft werden, das die Fahrzeuge die in der Bw sind noch genutzt werden ist richtig aber irgendwann werden diese auch am ende ihrer Nutzung sein, wir reden hier auch von gerade mal 175 Fahrzeugen aller Varianten.


Wir hatten als Fernmelde- Battalion 1996 neben Golf, VW T3 und T4 als Trägerfahrzeuge für die Funkkabinen: Unimog; Magirus Deutz MK-Reihe; Mercedes-Benz 1017 sowie als Geräteträger MTW 113 und TPz Fuchs. Zusätzlich in Nachschubgruppe MAN GL 5t und Liebherr FKL als Bergefahrzeug. Die Palette teilmilitarisierten Nutzfahrzeuge hast Du bei "früher" mal locker unterschlagen - bei der nebenbei die MK- Reihe und der MB 1017 im gleichen Leistungsspektrum waren.
Das war bei "uns" auf M113 und Fuchs eingerüstet war (ist) muss nicht auf einen Boxer als nachfolgendes Trägerfahrzeug eingerüstet werden. Bis auf Weiteres wird der Parallelbetrieb von Fuchs und Boxer fortgeführt. Wenn der Fuchs zur Ablösung ansteht, wird man entscheiden müssen, ob dieser durch einen eigenen Nachfolger abgelöst werden soll oder aufgabenbezogen durch Boxer und Trägerfahrzeuge, welche über GFF, GTF oder GSF in der Beschaffung sind.
 
Forodir
Beitrag 4. May 2018, 00:20 | Beitrag #1385
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Der Fuchs steht doch aber eigentlich schon längst zur Ablösung an, die TPz und MTW sollten ja ersetzt werden, nur haushaltstechnisch ging das ja eben nicht mehr.

Die teilmilitarisierten Fahrzeuge habe ich nicht unterschlagen, diese Flotte ist heutzutage in die Leasing Flotte des Fuhrparks aufgegangen was ich auch angesprochen hatte. Mir ging es um die echten taktischen Frontfahrzeuge, die auch noch in teilen im Besitz der Bw ist und hier gibt es gerade eine größere Aufsplittung die letztendlich eine Armee mehr belastet als das sie es voranbringt. Von den kleinstmengen mal ganz abgesehen die auch nicht wirklich wirtschaftlich sind.


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Havoc
Beitrag 4. May 2018, 15:24 | Beitrag #1386
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ZITAT(Forodir @ 3. May 2018, 23:20) *
Der Fuchs steht doch aber eigentlich schon längst zur Ablösung an, die TPz und MTW sollten ja ersetzt werden, nur haushaltstechnisch ging das ja eben nicht mehr.

Die teilmilitarisierten Fahrzeuge habe ich nicht unterschlagen, diese Flotte ist heutzutage in die Leasing Flotte des Fuhrparks aufgegangen was ich auch angesprochen hatte. Mir ging es um die echten taktischen Frontfahrzeuge, die auch noch in teilen im Besitz der Bw ist und hier gibt es gerade eine größere Aufsplittung die letztendlich eine Armee mehr belastet als das sie es voranbringt. Von den kleinstmengen mal ganz abgesehen die auch nicht wirklich wirtschaftlich sind.


Wann soll der Fuchs abgelöst werden. GTK ersetzt laut BAAINBw den M113 und in Teilen den Fuchs. In der Ausrüstungsliste bis 2030 ist der Fahrzeugbedarf BOXER/ FUCHS mit 1300 Fahrzeugen gelistet (Quelle: Augen Gerade aus). Ein Ausmusterungstermin für den Fuchs ist nicht vermerkt. Erstes Los Boxer 272. Zweites Los: 131 in der Ausführung Gruppentransportfahrzeug. Die Füchse als Führungsfahrzeuge, SanBat, EOD, Route Clearance, Aufklärung, Pioniere, Wettergruppe, Eloka, Fernmelde, etc. werden doch nicht durch den Boxer ersetzt, der in dieser Rolle als überdimensioniert übrigens weder in der Anschaffung noch im Betrieb wirtschaftlich wäre. Es hat einen Grund warum die Franzosen zusätzlich zum EBRC, der mit dem Boxer vergleichbar ist, den Griffon als VBMR (Ersetzt VAB) und VBMR-L (Ersetzt PVP und VBL ab 2021) einführen wollen.
 
Praetorian
Beitrag 4. May 2018, 15:30 | Beitrag #1387
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ZITAT(Havoc @ 4. May 2018, 16:24) *
Es hat einen Grund warum die Franzosen zusätzlich zum EBRC, der mit dem Boxer vergleichbar ist, den Griffon als VBMR (Ersetzt VAB) und VBMR-L (Ersetzt PVP und VBL ab 2021) einführen wollen.

Du meinst zusätzlich zum VBCI wink.gif
(Die französischen Kürzel sind was Tolles.)


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goschi
Beitrag 4. May 2018, 22:50 | Beitrag #1388
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VB steht immer für Véhicule Blindé, sprich gepanzertes Fahrzeug (danach kommt der Zweck), also dem, was die Bundeswehr GTF/GF nennt, und bei GFF, GTF und GSF ist das buchstabenabkürzen auch nicht übersichtlicher, man ist sie sich nur mehr gewohnt wink.gif


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Havoc
Beitrag 5. May 2018, 08:28 | Beitrag #1389
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ZITAT(Praetorian @ 4. May 2018, 15:30) *
ZITAT(Havoc @ 4. May 2018, 16:24) *
Es hat einen Grund warum die Franzosen zusätzlich zum EBRC, der mit dem Boxer vergleichbar ist, den Griffon als VBMR (Ersetzt VAB) und VBMR-L (Ersetzt PVP und VBL ab 2021) einführen wollen.

Du meinst zusätzlich zum VBCI wink.gif
(Die französischen Kürzel sind was Tolles.)


Stimmt. Da bin ich mit den Kürzeln durcheinander gekommen.
 
NielsKar
Beitrag 5. May 2018, 17:38 | Beitrag #1390
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Slovenien plant auch die Beschaffung einiger 120mm Mörser-Boxer.
Die Entwicklung dieses Moduls könnte vielleicht auch eine Bundeswehr-Beschaffung wahrscheinlicher machen.

https://www.shephardmedia.com/news/landwarf...mortar-variant/


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Der Weisse Hai
Beitrag 8. May 2018, 14:09 | Beitrag #1391
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ZITAT(Forodir @ 26. Apr 2018, 16:07) *
Der einzige Grund warum am TPz Fuchs noch festgehalten wird ist rein finanzieller Art, der TPz ist am Ende seiner Möglichkeiten und mit der 1A8 Variante ist er auch taktisch an der Schmerzgrenze.

Ja Der Fuchs ist kleiner und leichter aber Moderne Systeme mit dementsprechenden Schutz sind nun mal größer und schwerere, will ja auch niemand das SdKFz 250/251 zurück. Auch der Preis würde sich bei der Menge normalisieren die man kaufen müsste, auch der Fuchs war damals recht teuer in der Anschaffung (vergleichsweise).


Es gibt unterdessen eine modifizierte Variante "Fuchs 1A8+" mit neuem Powerpack MTU 6V199 TE20 und 40% mehr Leistung (siehe Wehrtechnischer Report German Army Armament 2017, S. 27). Ist aber noch nicht in der Truppe.

DWH


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www.sondereinheiten.de
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Forodir
Beitrag 8. May 2018, 19:22 | Beitrag #1392
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ZITAT(Havoc @ 4. May 2018, 16:24) *
ZITAT(Forodir @ 3. May 2018, 23:20) *
Der Fuchs steht doch aber eigentlich schon längst zur Ablösung an, die TPz und MTW sollten ja ersetzt werden, nur haushaltstechnisch ging das ja eben nicht mehr.

Die teilmilitarisierten Fahrzeuge habe ich nicht unterschlagen, diese Flotte ist heutzutage in die Leasing Flotte des Fuhrparks aufgegangen was ich auch angesprochen hatte. Mir ging es um die echten taktischen Frontfahrzeuge, die auch noch in teilen im Besitz der Bw ist und hier gibt es gerade eine größere Aufsplittung die letztendlich eine Armee mehr belastet als das sie es voranbringt. Von den kleinstmengen mal ganz abgesehen die auch nicht wirklich wirtschaftlich sind.


Wann soll der Fuchs abgelöst werden. GTK ersetzt laut BAAINBw den M113 und in Teilen den Fuchs. In der Ausrüstungsliste bis 2030 ist der Fahrzeugbedarf BOXER/ FUCHS mit 1300 Fahrzeugen gelistet (Quelle: Augen Gerade aus). Ein Ausmusterungstermin für den Fuchs ist nicht vermerkt. Erstes Los Boxer 272. Zweites Los: 131 in der Ausführung Gruppentransportfahrzeug. Die Füchse als Führungsfahrzeuge, SanBat, EOD, Route Clearance, Aufklärung, Pioniere, Wettergruppe, Eloka, Fernmelde, etc. werden doch nicht durch den Boxer ersetzt, der in dieser Rolle als überdimensioniert übrigens weder in der Anschaffung noch im Betrieb wirtschaftlich wäre. Es hat einen Grund warum die Franzosen zusätzlich zum EBRC, der mit dem Boxer vergleichbar ist, den Griffon als VBMR (Ersetzt VAB) und VBMR-L (Ersetzt PVP und VBL ab 2021) einführen wollen.


Irgendwie reden wir aneinander vorbei. Der GTK war als Nachfolger für Fuchs und MTW geplant, das es nicht so gekommen ist ist mir schon klar. Warum er überdimensioniert sein soll ist mir aber nicht klar, dort wo der Fuchs als Rüstträger vorgesehen war hat man es gemacht um einen vergleichsweise guten Schutz zu bekommen und mit den vorderen Kräften mithalten zu können, jedoch sind jetzt ein paar Jahre ins Land gegangen, sieht man ja auch das die TPz immer mehr aufgepanzert worden sind und siehe @DWH Post, inzwischen ist schon fast ein neues Fahrzeug entwickelt worde, Fahrwerk usw ist ja auch nicht mehr das Alte.

Das Der Boxer in der Anschaffung erstmal teurer ist mag sein, ob er soviel unwirtschaftlicher im Betrieb ist wage ich zu bezweifeln und ist ehrlich gesagt auch ein unterzuordnender Kennwert. Ich bleibe also dabei das der Boxer die Füchse/MTW ersetzen sollte so wie es mal geplant war. Auch die Unterstützungseinheiten würden sich freuen wen sie eine Chance im Modernen Gefecht hätten gegen Waffenwirkung, ein modernes Fahrzeug mit mehr Raum und Zuladung sowie eine vereinheitlichte Versorgungskette.


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maschinenmensch
Beitrag 10. May 2018, 19:00 | Beitrag #1393
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Dem kann man nicht widersprechen, ich denke aber, dass wir aus finanziellen Gründen den Fuchs noch sehr lange in der Truppe haben werden. Wie sieht es denn bei der taktischen Beweglichkeit aus, kann man sagen, dass der Fuchs auf Grund seines geringeren Gewichtes im Gelände mobiler ist?
 
maggus
Beitrag 12. May 2018, 00:43 | Beitrag #1394
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Im Gelände ist der Boxer meiner Erfahrung nach dann doch potenter und mobiler als der Fuchs. Der kann echt viel, was man sonst eher von Kette erwarten würde.
Alleine das Gewicht schränkt ihn stark ein, besonders im Blick auf Brücken/Übergänge.
 
Havoc
Beitrag 12. May 2018, 01:54 | Beitrag #1395
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ZITAT(Forodir @ 8. May 2018, 19:22) *
.......
Das Der Boxer in der Anschaffung erstmal teurer ist mag sein, ob er soviel unwirtschaftlicher im Betrieb ist wage ich zu bezweifeln und ist ehrlich gesagt auch ein unterzuordnender Kennwert. Ich bleibe also dabei das der Boxer die Füchse/MTW ersetzen sollte so wie es mal geplant war. Auch die Unterstützungseinheiten würden sich freuen wen sie eine Chance im Modernen Gefecht hätten gegen Waffenwirkung, ein modernes Fahrzeug mit mehr Raum und Zuladung sowie eine vereinheitlichte Versorgungskette.

Versuche zur Vereinheitlichung hat es gegeben und haben wie oft funktioniert? Wie toll Flottenvereinheitlichung wäre, mit Verlaub, das ist eine Binsenweisheit. Genauso, dass der GTK mal M113 und Fuchs ablösen sollte. Richtig, und zwar der VBM/GTK Die Anforderung war ein 6x6- Radpanzer. Der Boxer als Resultat der Ausschreibung zwischen Eurokonsortium und Team International ist ein 8x8 Fahrzeug. Eurokonsortium hat dieses ohne Wissen von Team International zusätzlich zur 6x6 Ausführung angeboten und damit gewonnen. Leopard 2, Marder, sowie diverse Kampfunterstützungspanzer sollten durch eine vereinheitliche Plattform abgelöst werden. In Spurenelementen findet sich das Projekt Neue Gepanzerte Plattform noch im Schützenpanzer, der Rest ist dem Rotstift zum Opfergefallen.
FRES bei den Briten: Sollte bei den Briten Saxon, FV432 und CVR(T) (Scimitar, Spartan, Sultan, Samaritan) und nach langen Irrungen und Wirrungen hat man es geschafft: Boxer als Mechanised Infantry Vehicle und die auf ASCOD basierende FRES - Familie, welche mal 1,010 Fahrzeuge umfassen sollte. Batch 1 (589): Geplant die Varianten: Scout Reconnaissance, PMRS APC und Bergevarianten. Batch 2: Reconnaissance, Command and Control, Ambulanz. Batch 3: Direct Fire, Manoeuvre Support, Joint Fires. Aus Kostengründen wurde Batch 3 gestrichen. Fahrzeuge welche für Batch 2 vorgesehen waren wurden in Batch 1 geschoben, ohne dass dessen Gesamtstückzahl erhöht wurde. Batch 2 wird Stand jetzt nicht kommen. Vergleichbares ist der US-Arme, immerhin im Vergleich zur Bundeswehr immerhin finanziell gut ausgestattet, mit Armored Systems Modernization (ASM) , dem Manned Ground Vehicle aus dem FCS- Programm und dem darauffolgenden BCT Ground Combat Vehicle Program passiert. Diese Programme sind an Budget gescheitert. Jetzt hat man es bei der US Army immerhin Zustande gebracht, dass mit einem auf dem M2 Bradley basierendem Armoured Multi-Purpose Vehicle der M113 abgelöst wird.
Deine sog. unterzuordnender Kennwert hat dafür gesorgt, dass diese Programme entweder gestrichen wurden, oder mit erheblichen Verzögerungen und deutlich reduzierter Stückzahl umgesetzt wurden / werden. Du kannst natürlich ein weißes Blatt Papier nehmen und schlüssig über die Vorteile eines Einheitsfuhrparkes referieren. Nur gehört dazu auch ein "Unter der Voraussetzung, dass wir einen unsterblichen Goldesel mit lebenslangen Durchfall haben." Da es den Goldesel nicht gibt: muss in jeder Fahrzeugklasse auch über High- und Low- Tech nachgedacht werden. Das bedeutet logistisch zwar ungewollte Mehrfachstrukturen, aber die Alternative ist, dass die Mehrfachstruktur sich daraus ergibt, dass der Kostendruck einen ungeplanten Parallelbetrieb von Fahrzeugen erzwingt, welche eigentlich zur Ablösung anstanden. Und überalterte Fahrzeuge sind wartungsintensiver und verursachen ungeplante Mehrkosten im Rahmen von Obsoleszenz-Beseitigungen.
 
Forodir
Beitrag 27. Jun 2018, 23:15 | Beitrag #1396
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Mal noch was ausgegraben


HA III 5 (1) Koblenz, 28.07.2006
BV MatVwt H GTK BOXER
Zuordnung Fachpublikationen 2006
Bezug LoNo HA III - Jahresthemenplanung 2006 „Fachpublikationen“ - vom
11.11.2005

Thema GTK BOXER, eine Betrachtung des Gesamtsystems

Autor HA III5 (1)
Oberstleutnant (geschwärzt)
Oberstleutnant (geschwärzt) ist im HA –Dezernat III 5 (1) Einsatzunterstützung /
Transportraum – eingesetzt als Bevollmächtigter Vertreter des
Materialverantwortlichen für das Gepanzerte Transport Kraftfahrzeug (GTK)BOXER

GTK BOXER, eine Betrachtung des Gesamtsystems

Das heutige und künftig zu erwartende Aufgabenspektrum von Landstreitkräften reicht von
Operationen hoher Intensität über friedensschaffende Maßnahmen, Stabilisierungsoperationen
und „Nation Building“ zur Wiederherstellung einer staatlichen Ordnung bis zu
Hilfeleistungen und Katastropheneinsatz. Die sich hieraus ergebenden wechselnden
Rahmenbedingungen - teilweise im engen geographischen und zeitlichen Zusammenhang
(„Three-Block-War“) - bestimmen im Wesentlichen die Rüstungsprojekte des Heeres.
In den nächsten Jahren kommt es mit Blick auf die anhaltenden Einsätze dabei verstärkt
darauf an, über eine Flotte geschützter Fahrzeuge zu verfügen, die für unterschiedliche
Aufgaben im Einsatzspektrum der Streitkräfte geeignet sind. Das GTK (Gepanzerte
Transportkraftfahrzeug) BOXER bietet für diese Zwecke eine einzigartige Kombination aus
hohem Schutz für die Besatzung, Modularität, Mobilität, Mehrrollenfähigkeit und
Aufwuchspotenzial.

GTK BOXER – die Fahrzeugfamilie

Die Fahrzeugfamilie GTK BOXER wurde modular entworfen und nutzt ein gemeinsames
Basisfahrzeug, welches aus dem Fahrmodul und einem adaptierbaren Wechselmodul, dem
jeweiligen Missionsmodul, besteht. Verschiedene Fahrzeugversionen entstehen durch die
Integration der jeweiligen spezifischen Ausrüstung, der Bewaffnung und versionsspezifischer
Modifikationen in das Missionsmodul.
Mit diesem Entwicklungsprogramm wird für Deutschland und die Niederlande eine neue
Generation geschützter Transportfahrzeuge mittlerer Gewichtsklasse entwickelt und
qualifiziert. Ein besonderes Merkmal liegt in der Erfüllung von Einzelforderungen auf
zukunftsweisendem Niveau und in der ausgewogenen Abstimmung auch konkurrierender
Forderungen. Das Management des binationalen Rüstungsprojektes wird im Auftrag der
Nationen von der internationalen Rüstungsagentur OCCAR (Organisation Conjointe de
Cooperation en matière d`ARmement), mit Sitz in Bonn, wahrgenommen. Die nationalen
Projektteams bleiben dabei in den Entwicklungsprozessen eingebunden. Versuche und
Qualifikationsuntersuchungen an den Prototypen werden mit nationalen Mitteln unterstützt
und begleitet. Auftragnehmer ist das ARTEC-Konsortium (ARmoured vehicle TECnology).
An der ARTEC sind die Firmen Krauss-Maffei-Wegmann und Rheinmetall Landsysteme aus
Deutschland sowie die Firma STORK aus den Niederlanden beteiligt.
Das Programm beinhaltet für Deutschland die Entwicklung eines Gruppentransportfahrzeugs
(GrpTrspfz) und eines Führungsfahrzeuges (Füfz).
Die Version Fahrschulfahrzeug (FahrSfz) und schweres geschütztes Sanitätskraftfahrzeug
(sgSanKfz) werden durch die Firmen eigenständig entwickelt und werden quasi als
„Fertigprodukt“ durch die Bundeswehr beschafft. Für die Niederlande beinhaltet das
Entwicklungsprogramm ein Gefechtsstand-, ein Sanitäts- und ein Transportfahrzeug. Aktuell
werden zwei weitere Versionen, ein Pionierfahrzeug und ein Transportfahrzeug mit
Komponenten eines Führungsfahrzeuges für die Führungsebene Kompanie, in die
Entwicklung aufgenommen.
Die Niederlande und Deutschland beabsichtigen insgesamt 472 Fahrzeuge der
angesprochenen Versionen zu beschaffen. Davon sind 200 Fahrzeuge für die Niederlande und
272 Fahrzeuge für Deutschland vorgesehen.
GTK BOXER – Konzeptionelle Kernmerkmale
Der 1999 geschlossene Entwicklungsvertrag GTK BOXER enthält die Forderungen an das
Projekt, die durch die jüngsten Ereignisse an Aktualität und Bedeutung noch deutlich
gewonnen haben. Als Geschütztes Führungs- und Funktionsfahrzeug (GFF) zeichnet sich
GTK BOXER durch folgende konzeptionelle Kernmerkmale aus:
• ausgewogenes Schutzkonzept in den Bereichen
o ballistischer Schutz,
o Minenschutz,
o ABC-Schutz,
o Schutz gegen klimatische Einflüsse,
o Signaturreduzierung (Radar, Infrarot, Akustik) zum Schutz gegen Auffassung,
Entdeckung und Identifizierung,
o Restmobilität nach einem Minentreffer und
o Fähigkeit zur Selbstverteidigung unter Schutz,
• hohe taktische und operationelle Beweglichkeit,
• strategische Verlegefähigkeit (Luft/See),
• großes Nutzvolumen und hohe Nutzlast für die verschiedensten Einsatzzwecke,
• Aufwuchspotenzial für Modifikationen und Weiterentwicklungen und
• einsatzoptimierte Unterstützung durch reduzierten logistischen Aufwand.
Herausragendes konzeptionelles Merkmal ist das modular aufgebaute Fahrzeugkonzept mit
einem Fahr- und einem Missionsmodul.
Das Fahrmodul, einheitlich für die deutschen und niederländischen Versionen, umfasst den
Fahrerplatz, den vollständigen Antriebsstrang und alle Antriebskomponenten. Wichtige
Unterstützungskomponenten wie die Raumkühlanlage, die Brandunterdrückungsanlage für
den Motorraum und die Schnittstellen für das Missionsmodul gehören ebenfalls dazu.
Das Missionsmodul besteht aus einem Gehäuse mit den Schnittstellen zum Fahrmodul sowie
den versionsgemeinsamen Komponenten wie z.B. die ABC-Schutzbelüftungsanlage und die
Heckklappe.
GTK BOXER – Technische Beschreibung
Das Fahrzeug verfügt über einen permanenten Achtradantrieb, zuschaltbare
Differentialsperren, Automatikgetriebe, Reifen mit Notlaufelementen, eine zentrale
Reifendruckregelanlage, Radseitenlenkbremse und ABS. Die Einzelradaufhängung in
Verbindung mit den großen 27-Zoll-Rädern ermöglichen ein ausgezeichnetes Fahrverhalten
bei Geländefahrt und auch beim schnellen Fahren auf befestigten Straßen. Die
Radseitenlenkbremse ermöglicht sehr enge Wendekreise von ca. 15 m. Die Reichweite mit
einer Tankfüllung (510 l) beträgt 1000 km. Basierend auf der großen Kommunalität der
Baugruppen der verschiedenen Versionen reduziert sich der logistische Aufwand deutlich.
Das verfügbare Nutzvolumen des Fahrzeuges, insgesamt 14,4 m³, davon 12 m³ unter Schutz,
bietet selbst bei maximaler Besatzung von 10 Soldaten Stauraum für die gesamte persönliche
Ausrüstung und die komplette Missionsausrüstung. Besondere Aufmerksamkeit bei der
Innenraumgestaltung des Fahrzeuges wurde der ergonomischen Auslegung der Arbeitsplätze
und Sitze der Besatzung beigemessen. Für Körpergrößen zwischen 155 cm und 198 cm, für
weibliche oder männliche Besatzungsmitglieder, wurden optimale Arbeitsbedingungen
geschaffen. Die integrierte Klimaanlage trägt mit dazu bei, die physische Leistungsfähigkeit
der Besatzung sowohl unter extremen klimatischen Bedingungen (Hitze und Kälte) als auch
unter ABC-Schutz zu erhalten. Die maximale Zuladung von 7,8 t erlaubt die Integration der
gegenwärtigen Missionsausrüstungen sowie des Schutzpaketes und lässt gleichzeitig
ausreichend Spielraum für Modifikationen.
Zur Selbstverteidigung verfügt das Fahrzeug über eine fernbedienbare Waffenstation. In der
Version GrpTrspfz wird als Waffe ein schweres Maschinengewehr 12,7 mm oder die 40_mm
Granatmaschinenwaffe eingesetzt. In der Version Führungsfahrzeug wird ausschließlich das
12,7 mm Maschinengewehr verwendet.

Der BOXER bietet ein herausragendes Schutzniveau gegen Minen, Sprengfallen, direkten
Beschuss von allen Seiten und Wirkmitteln von oben. Das Schutzsystem für das
Basisfahrzeug beruht auf einer selbsttragenden, gepanzerten Stahlstruktur mit adaptierten
Schutzkomponenten. Das hohe Schutzniveau wurde durch eine mehrwandige Struktur
abweisender Formen in Verbindung mit zusätzlichen Schutzelementen und einem Innenliner
gegen Abplatzeffekte bei Beschuss erreicht. Die Austauschbarkeit der Schutzkomponenten
ermöglicht eine lage- und bedrohungsgerechte Anpassung des Schutzniveaus. Der
wesentliche Vorteil dieser Adaptionsmöglichkeit besteht darin, dass die technologischen
Entwicklungen der Zukunft hinsichtlich gewichts- bzw. wirkungsoptimierter Schutzelemente
bei nur sehr geringem Integrationsaufwand realisiert werden können. Die reduzierten Radarund
Infrarotsignaturen, der niedrige Geräuschpegel, die hohe Restmobilität nach einem
Minentreffer und das ABC-Schutzsystem bilden weitere Elemente des
Gesamtschutzkonzeptes des Fahrzeuges.
Das elektrische Bordnetz wird durch ein CAN-Bus-System (Controller Area Network:
asynchrones, serielles Bussystem für die Vernetzung von Steuergeräten in Fahrzeugen)
überwacht. Die Steuerung sämtlicher Fahrzeugfunktionen erfolgt ebenfalls über das CANBus-
System.
Die Entwicklung des Fahrzeuges beinhaltet außerdem umfangreiche Untersuchungen im
Rahmen der „Logistic Support Analysis“ (LSA, logistische Unterstützungsanalyse) mit dem
Ziel, zum Zeitpunkt der Indienststellung der Fahrzeuge ein einsatzbereites logistisches
Unterstützungssystem implementiert zu haben.

GTK BOXER – Gruppentransportfahrzeug (GrpTrspfz)

Das Projekt „Infanterist der Zukunft“ (IdZ) stellt eine optimierte Ausrüstung für die
zukünftigen Anforderungen an den Infanteristen bereit und erweitert die Ausstattung der
Infanteriegruppe um die wesentlichen Fähigkeiten: Führungsfähigkeit,
Durchsetzungsfähigkeit, Mobilität und Schutz. Die sehr umfangreiche und modulare IdZ -
Ausstattung der zehnköpfigen Besatzung kann vollständig und leicht zugänglich im BOXER
verstaut werden. Für den abgesessenen Einsatz wird lagebezogen die notwendige Ausstattung
ausgewählt, die nicht benötigte Ausstattung verbleibt am Fahrzeug. Das Verstausystem ist so
ausgelegt, dass es den Belastungen einer Minenexplosion standhält und Verletzungen der
Besatzung durch umherfliegende Ausrüstungsteile vermieden werden. Durch die im
GrpTrspfz eingerüsteten Komponenten des „Integrierten Führungs- und Waffeneinsatzsystem
der Kampftruppen“ (IFIS) wird die Einbindung des IdZ in den Führungsverbund der
Infanterie sichergestellt. Das „Update“ der Führungsmittelausstattung des IdZ erfolgt direkt
über das Fahrzeug. Beim Absitzen der Infanteristen verfügen so alle Gruppenmitglieder über
die aktuellsten Lageinformationen. Die Führungsmittel des GTK BOXER sind für den IdZ die
Schnittstelle für eine durchgängige und medienbruchfreie Kommunikation von der Gruppe
über den Zug und die Kompanie bis zum Bataillon.
Der IdZ findet im BOXER ein gepanzertes Transportmittel, seine Waffen- und
Gerätekammer, eine geschützte Arbeits- und Ruhezone und die Anbindung zur
übergeordneten Führungsebene vor. Das GTK BOXER stellt damit das „Mutterschiff der
Infanterie“ dar. Es werden 125 GrpTrspfz für Deutschland beschafft werden, der Zulauf der
ersten Serienfahrzeuge ist ab 2009 geplant.

GTK BOXER – Führungsfahrzeug (Füfz)

Das GTK BOXER stellt mit dem Füfz eine wichtige Komponente für das jetzige
Führungsinformationssystem Heer (FüInfoSysH) und das zukünftige FüInfoSys Streitkräfte
(FüinfoSysSK) dar. Die Ausstattung mit FüInfoSysH 2. Los ist die Basis für ein
leistungsfähiges Kommunikations- und Führungssystem und schafft die Befähigung zur
vernetzten Operationsführung auch im multinationalen Zusammenspiel.
Das Fahrzeug wird als bewegliche Befehlsstelle und als Gefechtsstandfahrzeug auf der
Bataillonsebene der Einsatz- und Stabilisierungskräfte sowie im Bereich der Infanterie als
Führungsfahrzeug der Kompaniechefs der Infanteriekompanien eingesetzt. Das Fahrzeug
verfügt über eine umfangreiche VHF- und HF- Funkgeräteausstattung, die einsatzbezogen mit
den Führungsmitteln TETRAPOL, GSM und SatComBw ergänzt werden kann. Im
Fahrbetrieb, das Funktionspersonal sitzt dabei in Fahrtrichtung, können drei DV-Arbeitsplätze
FüInfoSysH genutzt werden. Bei der Beobachtung aus der Luke kann die Besatzung eine
portable Bildanzeige für die Lagedarstellung nutzen. Im Standbetrieb stehen vier
Arbeitsplätze zur Verfügung, die auch außerhalb des Fahrzeuges betrieben werden können.
Die Lagedarstellung erfolgt sowohl auf den Bildschirmen der DV-Arbeitsplätze als auch, für
alle einsehbar, über eine hochauflösende 40-Zoll-Großbildanzeige im Heck des Fahrzeuges.
Für eine Befehlsausgabe lässt sich die Großbildanzeige so schwenken, dass sie dann durch
einen größeren Personenkreis einsehbar ist.
Es werden 65 Füfz für Deutschland beschafft, der Zulauf der ersten Serienfahrzeuge ist ab
2010 geplant.

GTK BOXER – schweres geschütztes Sanitätskraftfahrzeug (sgSanKfz)

Das sgSanKfz verfügt - wie das niederländische Sanitätsfahrzeug - über ein Hochdach, um
das notwendige Volumen zur Aufnahme mehrerer liegender Verwundeter zu schaffen. Der
größere Ausstattungsumfang und das um die Funktionalität Beweglicher Arzttrupp (BAT)
erweiterte Aufgabenspektrum des deutschen Fahrzeuges machten jedoch eine
Neukonstruktion des Daches und eine grundlegende Neugestaltung des Innenraumes
notwendig. Ein positiver Nebeneffekt des geänderten Daches ist eine deutliche Zunahme der
Innenraumhöhe (Stehhöhe) bei nur minimaler Zunahme der Fahrzeughöhe. Das sgSanKfz
bietet Rüstkonfigurationen (Tragen-/Sitzkonfigurationen) für drei sitzende und zwei liegende,
sieben sitzende, drei liegende Verwundete oder einen liegenden Verwundeten als
Intensivpatient. In allen Rüstversionen ist eine Versorgung und Überwachung der
Verwundeten durch das Sanitätspersonal gegeben. Alle Rüstversionen sind lageabhängig ohne
Hilfsmittel und zusätzliches Personal durch die Besatzung zu realisieren. Das Beladen des
Fahrzeuges ist von außen möglich, zum Einschieben der Trage muss lediglich die Heckklappe
betreten werden. Eine Verschmutzung des Innenraumes wird damit wirksam unterbunden.
Das Verbringen der Tragen zu den seitlich im Fahrzeug angebrachten Tragenaufnahmen
erfolgt über ein hydropneumatisch bedienbares Tragenaufnahmesystem.
Um bei der Behandlung eines Intensivpatienten eine Kontamination des Innenraumes durch
eine geöffnete Fahrzeugluke zu vermeiden, verfügt das Fahrzeug für den Kommandanten des
Fahrzeuges über eine optronische Beifahrersicht zur Unterstützung des MKF im
Straßenverkehr (drei Kameras zur Beobachtung der Front und der linken Seite des Fahrzeuges
sowie drei klappbare Displays). Das sgSanKfz ist mit einer umfangreichen
Kommunikationsausstattung und dem FüES SAFES ausgestattet.
Für Deutschland beabsichtigt der zentrale Sanitätsdienst 72 sgSanKfz zu beschaffen, der
Zulauf der ersten Serienfahrzeuge ist ab 2010 geplant.

GTK BOXER – Fahrschulfahrzeug (FahrSfz)

Das GTK BOXER ist ein komplexes Gesamtsystem, das auch für den Militärkraftfahrer
(MKF) eine fundierte Ausbildung erfordert. Der Einsatz des Fahrzeuges wird zu einem
großen Teil, unabhängig vom Einsatzgebiet, auf öffentlichen Straßen erfolgen. Bedingt durch
die Größe und Agilität des Fahrzeuges muss gerade das Fahren im Straßenverkehr umfassend
geschult werden. Daher wird die GTK- Ausbildung in der
Kraftfahrgrundausbildungsorganisation stattfinden. Der MKF wird beim Fahren durch den auf
der linken Fahrzeugseite sitzenden Kommandanten, der ebenfalls auf BOXER eingewiesen
sein muss, unterstützt. Voraussetzung für die MKF-Einweisung auf BOXER ist der Besitz der
Fahrerlaubnisklasse C/CE.
Das FahrSfz besteht aus einem modifizierten Serienfahrmodul und einem
fahrschulspezifischen Missionsmodul (Fahrschulmodul). Die erforderlichen Modifikationen
am Serienfahrmodul dienen der Anbringung der Übersteuerungseinrichtungen für Bremse,
Gas und Getriebeschaltung, diese sind jederzeit leicht auszubauen. Das Fahrschulmodul wird
auf Basis eines modifizierten Missionsmodules für das GrpTrspfz aufgebaut und besteht aus
dem modifizierten Modulgehäuse und der aufgesetzten Fahrschulkabine. Für die Ausbildung
stehen im FahrSfz sämtliche für den MKF notwendigen spezifischen Funktionalitäten wie in
den Einsatzfahrzeugen zur Verfügung. Eine Nachschulung in der Verbänden ist dadurch nicht
notwendig. Für die Ausbildung der MKF werden für Deutschland 10 FahrSfz beschafft, die ab
2009 für die Ausbildung zur Verfügung stehen werden.
Zusammenfassung
GTK BOXER bietet ein hohes Schutzniveau bei hoher Mobilität und großer Reichweite. Die
Modularität des Systems, hohes Nutzvolumen verbunden mit großer Nutzlast qualifizieren
den BOXER in besonderem Maße für den Aufbau einer umfassenden Fahrzeugfamilie für
vielfältige Einsatzzwecke. Die Verwendung eines nationenübergreifenden gemeinsamen
Fahrmoduls bietet dabei enorme logistische Vorteile und günstige Lebenswegkosten.
GTK BOXER hat das Potenzial, allen zukünftigen Anforderungen hinsichtlich Aufwuchs an
Schutz und Versionsvielfalt in allen derzeit denkbaren Einsatzszenarien gerecht zu werden.
Mit der geplanten Vertragsunterzeichnung, noch in diesem Jahr, werden Deutschland und die
Niederlande eine Fahrzeugfamilie beschaffen, die den Anforderungen der Zukunft gewachsen
ist.

Technisches Datenblatt

GTK BOXER Technische Daten (wenn nicht besonders gekennzeichnet, alle
Werte bei zulässigem Gesamtgewicht)
Wesentliches Designmerkmal Grundfahrzeug bestehend aus einem versionsgemeinsamen
Fahrmodul (8x8) und einem wechselbaren (< 1 h) Missionsmodul.
Nach Anpassung und Einrüstung eines Rüstsatzes entsprechend
nationaler Forderungen bildet das Missionsmodul gemeinsam mit dem
Fahrmodul die Fahrzeugversion.
Besatzung Max. 10, je nach Fahrzeugversion
Maße und Gewichte
Gewicht Grundfahrzeug 25.2 t
Nutzlast Bis 7.8 t
Gefechtsgewicht Versionsabhängig (GE Infanterieversion z.B. ca 30.2 t einschließlich
Besatzung)
Zulässiges Gesamtgewicht 33t
Länge 7.93m
Breite 2.99 m
Höhe 2.37 m (Dach ohne versionsabhängige Aufbauten)
Bodenfreiheit 0.50 m
Mittlerer Bodendruck (auf weichem
Untergrund bei mittlerem Reifendruck)
296 kPa
Nutzvolumen 14,4 m³ (davon 12 m³ unter Schutz)
Mobilität
Höchstgeschwindigkeit 103 km/h
Reichweite auf der Straße 1050 km
Steigfähigkeit 60 %
Querneigung 30 %
Kletterstufe 0.80 m
Wattiefe 1.50 m
Wendekreis ca. 15 m
Verlegefähigkeit Straße, Schiene, See, Luft (z.B. A 400 M)
Kompakttriebwerk Motor quer/ Winkelgetriebe/Getriebe längs
eingebaut/Kühlsystem/Ladeluftsystem
Motor MTU 8V199TE20
8 Zylinder, 15920 ccm
Euronorm III
Motorleistung 530 kW bei 2300 U/min
Leistungsgewicht 21 kW/t / 16.1 kW/t (bei 25.2t / 33t)
Drehmoment 2700 Nm bei 1450 U/min
Getriebe Vollautomatisches 7-Gang-Lastschaltgetriebe Allison HD 4070
Antrieb Permanenter Allradantrieb (8x8) über Achsdifferentialgetriebe (ZF) mit
zuschaltbaren Sperren
Fahrwerk Einzelradaufhängung
Vordere zwei Achsen gelenkt
Bereifung Michelin 405/80 R27XML TL 160 K
Hutchinson Notlaufelemente, Reifendruckregelanlage und ABS
Schutz Modular aufgebautes Schutzsystem basierend auf einem Grundschutz
durch Fahrzeugstruktur, Schutzmodulen und Design sowie
adaptierbaren Zusatzschutzelementen in allen Fahrzeugbereichen.
Schutz unter einem Gesamtansatz berücksichtigt, z.B. Restmobilität
nach Minendetonationen.
Geringe Signatur (IR/Radar/Geräusche/seismisch)
Fahrzeugelektrik CAN-Bus-System
Bordeigenes Prüfsystem, Fahrer- und Kommandantendisplay
Bewaffnung Fernbedienbare Waffenstation, je nach Version sMG 12.7 mm oder 40
mm Granatmaschinenwaffe (für deutsche Versionen)
Beobachtung Wärmebildgerät
Kommunikationsausstattung Versions- und verwendungsspezifisch adaptierbar (z.B. SEM 80/90/93,
HRM 7400, Führungs- und Informationssysteme, TETRAPOL, GSM,
SatComBW)
Weitere Ausstattung ABC- Schutzbelüftungsanlage, Brandunterdrückungsanlage
Triebwerkraum, Rückfahrkamera

Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 28. Jun 2018, 10:06


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methos
Beitrag 13. Jul 2018, 13:16 | Beitrag #1397
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Laut Hartpunkt.de geht die Beschwaffnung NNbS (welche wohl auf dem Boxer basiert) in die nächste Phase; leider ist der Artikel hinter einem Paywall. Leider wurde woanders nicht darüber berichtet, es gibt aber seit März eine Produktseite für ein angebotenes System von MBDA basierend auf dem Boxer mit MPCV-Turm:





Das System wird auch auf einem Dingo 2 in der langen 6x6-Ausführung angeboten, allerdings mit nur einem Radar auf einem Mast (die Boxer-Variante scheint mehrere Radar-Panels an der Turmkonstruktion zu haben) .



Macht es Sinn, dieses Fahrzeug zusammen mit dem Boxer-FlaKpanzer von Rheinmetall (mit 35-mm-MK) oder gar statt diesem zu beschaffen? Ein Problem wäre die Verwendung von Mistral statt Stinger - bestünde die Bereitschaft Stinger zu ersetzen oder neben Stinger ein ähnliches System einzuführen.

Der Beitrag wurde von methos bearbeitet: 13. Jul 2018, 13:18
 
der_finne
Beitrag 13. Jul 2018, 13:33 | Beitrag #1398
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ZITAT
... Beschwaffnung...


Spitzen Verschreiber smile.gif

2 Jahre alter S&T Bericht dazu:

https://strategie-technik.blogspot.com/2016...kraft-nnbs.html

Ich frage mich eher wie sinnvoll die 12,7mm ist. Gegen die ganzen kleinen Drohnen hätte ich lieber ne Air Burst fähige Waffe, aber das wird dann gleich wieder recht groß...

Der Beitrag wurde von der_finne bearbeitet: 13. Jul 2018, 13:41
 
Praetorian
Beitrag 13. Jul 2018, 14:12 | Beitrag #1399
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ZITAT(methos @ 13. Jul 2018, 14:16) *
Macht es Sinn, dieses Fahrzeug zusammen mit dem Boxer-FlaKpanzer von Rheinmetall (mit 35-mm-MK) oder gar statt diesem zu beschaffen? Ein Problem wäre die Verwendung von Mistral statt Stinger - bestünde die Bereitschaft Stinger zu ersetzen oder neben Stinger ein ähnliches System einzuführen.

MBDA bietet das an, was sie haben. Ein mit Skyranger vergleichbares Fla-Waffensystem kann man nicht anbieten, letzendlich ist man ja auch ein LFK-Systemhaus. Persönlich halte ich dieses Angebot für wenig aussichtsreich, man wird darauf spekulieren, dass man billiger ist als andere Angebote.

Ich sehe im Nah- und Nächstbereich FK-zentrische Lösungen kritisch, weil die Systemreaktionszeiten länger und die Bekämpfung von Kleinstzielen problematisch werden (LFK wäre Overkill, das schwere MG wird kaum treffen). Darüber hinaus sollte ein Kanonensystem, abhängig vom Munitionsansatz pro Bekämpfungsvorgang und Munitionsvorrat am Geschütz, Vorteile bei der Mehrfachzielbekämpfung haben, und in einem komplexen Umfeld mit Stör- und Gegenmaßnahmen muss man ggf. mehr als einen LFK pro Bekämpfungsvorgang ansetzen. Angesichts der hohen Kosten pro Patrone für 35 mm AHEAD darf man die "FK sind teurer"-Karte vermutlich nicht mal ziehen, dafür sollte MPCV etwas günstiger in der Anschaffung sein als Skyranger.

Mistral ist auch so ein wunder Punkt. Grundsätzlich steht die Ablösung der derzeit eingesetzten Stinger durch ein Nachfolgesystem in den nächsten Jahren an. Das sollte im Rahmen SysFla ja eigentlich der LFK NG sein, aber mittlerweile ist das eher offen. Mistral wäre ein möglicher Kandidat, wie auch die aktuelle Produktionsversion der Stinger. Bei beiden muss man aber die gesamte Nutzungsdauer betrachten, sowohl Stinger als auch Mistral sind am Ende ihres Produktzyklus.


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methos
Beitrag 13. Jul 2018, 18:59 | Beitrag #1400
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Wenn man wirklich nur auf niedrige fliegende Drohnen fixiert ist, scheint Rheinmetalls Skyranger-Turm besser zu sein. Der Vorteil von MBDAs Offerte liegt aber darin, andere Flugziele besser bekämpfen zu können, da man deutlich größere Reichweite hat (35 x 228 mm AHEAD: maximal 4.000 Meter vs Mistral 3 mit 6.000-10.000 Metern Reichweite je nach Zieltyp). Damit würde man im Aufgabenbereich des LeFlaSys mit Ozelot wildern, was in Anbetracht der geringeren Fahrleistung und des Panzerschutz eines Wiesel-2-Fahrzeugs im Vergleich zum Boxer durchaus Sinn machen kann - angeblich soll die Bundeswehr ja Interesse an mind. fünf weiteren Boxer-Varianten haben.

Das 12,7-mm-MG ist für die Bekämpfung von kleinen, schnellen Drohnenzielen unzureichend - aber: steht fest, dass die Bundeswehr ein Off-The-Shelf-Produkt kaufen muss? Wenn man eine andere Rohrbewaffnung verbaut, könnte die Attraktivität des MPCV-Turms deutlich steigen. Denkbar wäre etwas im Bereich 25-30 mm mit programmierbarer Munition oder eine kleinkalibrige Waffe speziell gegen Drohnen (Rheinmetall soll laut Hartpunkt.de an einer 9-mm-Gatling-Gun speziell gegen Kleindrohnen gearbeitet haben).

Die US-amerikanischen Streitkräfte haben sich für eine ähnliche Lösung basierend auf dem Stryker entschieden:


Rheinmetall scheint sich auch sicher zu sein, dass eine reine Rohrbewaffnung nicht für die Luftverteidigung im Nahbereich ausreicht. Deswegen hatte man ursprünglich mit MBDA den MPCV-Turm entwickelt (aber wegen einer später mit Raytheon geschlossenen Partnerschaft scheint das Interesse an einer Zusammenarbeit mit MBDA zu gering zu sein) und scheint den Boxer in einer Version mit Vierfachstarter für IRIS-T SLS und als Radarträger anzubieten. Die Frage ist also, ob man für den leistungsfähigeren IRIS-T-LFK ein zustätzliches Trägerfahrzeug anschaffen möchte oder ob man mit Mistral und einer schlechteren Rohrbewaffnung zufrieden wäre.

https://i.imgur.com/PwwwJmj.png
 
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Beitrag 13. Jul 2018, 19:38 | Beitrag #1401
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Off-Topic:
Wird neuerdings eine spezielle Hellfire-Variante gegen Luftziele angeboten? Oder kann man evtl. eben doch auch Flugobjekte bekämpfen?
Wiki spricht generell nur von "surface targets" und "all armored targets" aber nicht explizit von Luftzielen.


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Was mach ich hier?
 
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Beitrag 13. Jul 2018, 20:30 | Beitrag #1402
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ZITAT(methos @ 13. Jul 2018, 19:59) *
aber: steht fest, dass die Bundeswehr ein Off-The-Shelf-Produkt kaufen muss?

Für die Anfangsbefähigung VJTF 2023 definitiv, für die mittelfristige querschnittliche Befähigung (NNbS) wird das aufgrund des Zeitrahmens ebenfalls angestrebt. Von Interesse ist, die Anfangsbefähigung VJTF in die langfristige Nutzung im Rahmen NNbS zu überführen.

NNbS soll als Gesamtsystem mehrere Layer abdecken können, von CRAM über Drohnenabwehr mit Schwerpunkt Low/Slow/Small bis hin zu konventionellen Dreh- und Starrflüglern im Nahbereich. Das Gesamtsystem wird daher erwartbar unterschiedliche Effektoren aufweisen. Was die Industrie derzeit an Konzepten anbietet ist i.d.R. ein Mix aus Rohrwaffen und Lenkflugkörpern, ggf. unterfüttert mit Lasersystemen. Das einzelne Waffensystem (sei es nun Skyranger oder MPCV oder was anderes) soll nicht das gesamte Reichweitenspektrum abdecken. Mit dem Schwerpunkt Drohnenabwehr für den Nächstbereich als Anfangsbefähigung VJTF sehe ich für MPCV nur geringe Chancen.

ZITAT(methos @ 13. Jul 2018, 19:59) *
Wenn man eine andere Rohrbewaffnung verbaut, könnte die Attraktivität des MPCV-Turms deutlich steigen. Denkbar wäre etwas im Bereich 25-30 mm mit programmierbarer Munition

Ich wäre sehr überrascht, wenn die MPCV-Waffenanlage mit irgendwas über einem schweren MG kompatibel wäre, das ist nur eine leichte Waffenstation.


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Beitrag 13. Jul 2018, 21:23 | Beitrag #1403
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ZITAT(methos @ 13. Jul 2018, 19:59) *
Das 12,7-mm-MG ist für die Bekämpfung von kleinen, schnellen Drohnenzielen unzureichend
Gehe ich recht in der Annahme, das es sich um das Rheinmetall RMG 50 handelt? Eine Kadenz von 600 wäre für ein Fla-MG in der Tat etwas wenig.
 
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Beitrag 13. Jul 2018, 21:29 | Beitrag #1404
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ZITAT(Hummingbird @ 13. Jul 2018, 22:23) *
ZITAT(methos @ 13. Jul 2018, 19:59) *
Das 12,7-mm-MG ist für die Bekämpfung von kleinen, schnellen Drohnenzielen unzureichend
Gehe ich recht in der Annahme, das es sich um das Rheinmetall RMG 50 handelt? Eine Kadenz von 600 wäre für ein Fla-MG in der Tat etwas wenig.

Das wird eher ein M3P sein, das liegt bei 1100 bis 1300 Schuss/min.


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methos
Beitrag 13. Jul 2018, 21:40 | Beitrag #1405
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ZITAT(Praetorian @ 13. Jul 2018, 21:30) *
Ich wäre sehr überrascht, wenn die MPCV-Waffenanlage mit irgendwas über einem schweren MG kompatibel wäre, das ist nur eine leichte Waffenstation.


Es steht aber explizit in dem Marketing-Material: "12,7 mm MG (andere Rohrwaffe möglich)"

Von einem 12,7-mm-MG zu einer 20-mm-MK oder einer M230LF-Chain-Gun im Kaliber 30 x 113 mm ist kein so großer Unterschied. Die M230LF bietet zwar eine sehr niedrige Kadenz und Mündungsgeschwindigkeit, wurde aber von der USA aufgrund der programmierbaren Munition anderen Systemen gegenüber bevorzugt. Die von einer britischen Firma gefertigte VENOM 30 im selben Kaliber hat eine Kadenz von bis zu 1.300 Schuss pro Minute.
 
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Beitrag 13. Jul 2018, 21:58 | Beitrag #1406
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"Andere Rohrwaffe möglich" bezieht sich bei so leichten Waffenstationen eher auf kleinere Kaliber (5,56/7,62 oder Sowjetkaliber), also reine Selbstschutzbewaffnung. MBDA spricht im eigenen Werbematerial von "small
calibre gun". Ob man da jetzt eine M230LF integrieren könnte ist m.E. eher nebensächlich. Ballistisch ist 30x113B auch mit programmierbarer Munition nicht so optimal gegen bewegliche Kleinstziele und "off-the-shelf" ist was anderes smile.gif


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Beitrag 18. Jul 2018, 18:19 | Beitrag #1407
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"Vilkas" (litauisch für Wolf):

 
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Beitrag 18. Jul 2018, 18:38 | Beitrag #1408
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ZITAT(methos @ 13. Jul 2018, 14:16) *

Welche Komponenten des MPCV-Turms befinden sich denn im Boxer und ermöglicht das auch ein Nachladen aus einem internen Magazin, wie beim Roland?

ZITAT(methos @ 13. Jul 2018, 14:16) *
Macht es Sinn, dieses Fahrzeug zusammen mit dem Boxer-FlaKpanzer von Rheinmetall (mit 35-mm-MK) oder gar statt diesem zu beschaffen? Ein Problem wäre die Verwendung von Mistral statt Stinger - bestünde die Bereitschaft Stinger zu ersetzen oder neben Stinger ein ähnliches System einzuführen.

ZITAT(Praetorian @ 13. Jul 2018, 15:12) *
Ich sehe im Nah- und Nächstbereich FK-zentrische Lösungen kritisch, weil die Systemreaktionszeiten länger und die Bekämpfung von Kleinstzielen problematisch werden (LFK wäre Overkill, das schwere MG wird kaum treffen). Darüber hinaus sollte ein Kanonensystem, abhängig vom Munitionsansatz pro Bekämpfungsvorgang und Munitionsvorrat am Geschütz, Vorteile bei der Mehrfachzielbekämpfung haben, und in einem komplexen Umfeld mit Stör- und Gegenmaßnahmen muss man ggf. mehr als einen LFK pro Bekämpfungsvorgang ansetzen. Angesichts der hohen Kosten pro Patrone für 35 mm AHEAD darf man die "FK sind teurer"-Karte vermutlich nicht mal ziehen, dafür sollte MPCV etwas günstiger in der Anschaffung sein als Skyranger.

Was spricht denn gegen einen kombinierten FlaK-FlaRak-Turm wie bei dem Prototypen des Gepard von Rheinmetall?
 
methos
Beitrag 18. Jul 2018, 18:59 | Beitrag #1409
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ZITAT(Freestyler @ 18. Jul 2018, 19:38) *
Welche Komponenten des MPCV-Turms befinden sich denn im Boxer und ermöglicht das auch ein Nachladen aus einem internen Magazin, wie beim Roland?


Meines Wissens nach keine; automatischen Nachladen sollte - falls man keine deutlich veränderte Version anbieten möchte - auch nicht möglich sein. Der Turm wurde als externe Waffenstation für leichte und mittelschwere Fahrzeuge entwickelt, auch solche mit wenig nutzbaren Innenvolumen.

 
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Beitrag 19. Jul 2018, 19:10 | Beitrag #1410
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Dann ist der Boxer als Waffenträger aber vollkommen überdimensioniert, und ein leichtes geländegängiges Fahrzeug wie z.B. der Fennek reicht. Die niederländischen Streitkräfte setzen ja bereits eine Version des Fennek mit Stinger ein. Luftbeweglich wäre das Fahrzeug ja dann auch.
 
 
 

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