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Merowinger
Beitrag 27. Jan 2019, 22:33 | Beitrag #2281
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Kurze Übersicht dazu: Saudi Arabien (Royal Saudi Strategic Missile Forces - RSSMF mit geschätzt 40.000 Soldaten) hat vermutlich 5 Raketenbasen und ist schon lange Kunde in China für ballistische Raketen: Laut Wikipedia seit 1987/8 bis zu 900 DF-3 und ab 2007 eine unbekannte Zahl DF-21. Neu ist, dass es hier augenscheinlich eine Produktions- und Teststätte gibt, und ungewöhnlicherweise integriert mit einer unterirdischen Raketenbasis.

Wikipedia sagt:
ZITAT
The U.S. Department of Defense in 2008 estimated that China had 60-80 missiles and 60 launchers;[8] approximately 10-11 missiles can be built annually.

Sollte diese recht niedrige Produktionskapazität weiterhin zutreffend sein, dann wäre hier eine Teilerklärung für eine weitere Produktionsstätte in Saudi Arabien erkennbar.

Es ist auf den ersten Blick nicht schlüssig, dass Saudi Arabien trotz einer vergleichsweise modernen und starken Luftwaffe in diesem Maße weiterhin auf Raketen setzt. Die Luftwaffe des Iran ist bekanntlich veraltet, und auch der Irak wäre kein ebenbürtiger Gegner. Bleiben nukleare Überlegungen und Spekulationen.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 27. Jan 2019, 23:19
 
Freestyler
Beitrag 28. Jan 2019, 08:07 | Beitrag #2282
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Die Entscheidung für ballistische Raketen ist zumindest teilweise nicht rational und militärisch begründet, sondern emotional und politisch nach dem Motto "Iran hat, braucht Saudi-Arabien auch". Bereits den Nutzen von ballistischen Raketen ohne Nuklearsprengköpfe kann man anzweifeln. Andererseits ist sich Saudi-Arabien u.U. der begrenzten Leistungsfähigkeit seiner eigenen Luftstreitkräfte bewusst - denn während die Ausrüstung auf dem Papier sehr modern ist, ist es fraglich, ob die saudischen Soldaten das Potential ihrer Ausrüstung überhaupt (voll) ausnutzen können - und setzt daher auf die ballistischen Raketen, weil Angriffe mit diesen wesentliche leichter zu handhaben sind als komplexe Luftangriffsoperationen.
 
maschinenmensch
Beitrag 28. Jan 2019, 15:56 | Beitrag #2283
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ZITAT(Freestyler @ 28. Jan 2019, 08:07) *
Bereits den Nutzen von ballistischen Raketen ohne Nuklearsprengköpfe kann man anzweifeln.


Das muss ja nicht so bleiben, m.W. strebt man, natürlich nicht offiziell, zumindest mittelfristig an Atommacht zu werden.
Mit dem Iran als Nachbarn und religiösem Todfeind ist es aus saudischer Sicht sogar verständlich.
 
Schwabo Elite
Beitrag 28. Jan 2019, 16:57 | Beitrag #2284
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ZITAT(maschinenmensch @ 28. Jan 2019, 15:56) *
Das muss ja nicht so bleiben, m.W. strebt man, natürlich nicht offiziell, zumindest mittelfristig an Atommacht zu werden.
Mit dem Iran als Nachbarn und religiösem Todfeind ist es aus saudischer Sicht sogar verständlich.


Aus obigem Artikel (Stars & Stripes):

ZITAT
STRATFOR said that "should Saudi Arabia move into a test-launch phase, the United States will be pressured to take action with sanctions," as it has done with Iran.
Da wird Saudi Arabien sich überlegen müssen, ob es zum Pariah werden will.


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Eryx
Beitrag 28. Jan 2019, 18:52 | Beitrag #2285
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ZITAT(maschinenmensch @ 28. Jan 2019, 15:56) *
ZITAT(Freestyler @ 28. Jan 2019, 08:07) *
Bereits den Nutzen von ballistischen Raketen ohne Nuklearsprengköpfe kann man anzweifeln.


Das muss ja nicht so bleiben, m.W. strebt man, natürlich nicht offiziell, zumindest mittelfristig an Atommacht zu werden.
Mit dem Iran als Nachbarn und religiösem Todfeind ist es aus saudischer Sicht sogar verständlich.


Mittlerweile sind ballistsiche Raketen ziemlich genau geworden, dass sie auch konventionell bewaffnet halbwegs Sinn machen. Am Beispiel der chinesischen DF-21:
ZITAT
Accuracy: DF-21 700m, DF-21A 50m, DF-21B 10m CEP (with BeiDou Navigation Satellite System and active radar)

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/DF-21

ZITAT
In January 2014, Newsweek revealed that Saudi Arabia had secretly bought a number of DF-21 medium-range ballistic missiles in 2007. They also said that the American CIA had allowed the deal to go through as long as the missiles were modified to not be able to carry nuclear warheads. Saudi Arabia had previously secretly acquired Chinese DF-3A ballistic missiles in 1988, which was publicly revealed. While the DF-3 has a longer range, it was designed to carry a nuclear payload, and so had poor accuracy (0.6-2.4 miles (1000–4000 m) CEP) if used with a conventional warhead. It would only be useful against large area targets like cities and military bases. This made them useless during the Gulf War for retaliating against Iraqi Scud missile attacks, as they would cause mass civilian casualties and would not be as effective as the ongoing coalition air attacks. After the war, the Saudis and the CIA worked together to covertly allow the purchase of Chinese DF-21s. The DF-21 is solid-fueled instead of liquid-fueled like the DF-3, so it takes less time to prepare for launch. It is accurate to 30 meters CEP, allowing it to attack specific targets like compounds or palaces. The Saudis are not known to possess mobile launchers, but may use the same 12 launchers originally bought with the DF-3s. The number of DF-21 missiles that were bought is unknown. Newsweek speculates that details of the deal being made public is part of Saudi deterrence against Iran.


Der Beitrag wurde von Eryx bearbeitet: 28. Jan 2019, 18:53
 
Merowinger
Beitrag 28. Jan 2019, 19:49 | Beitrag #2286
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ZITAT(Schwabo Elite @ 28. Jan 2019, 16:57) *
ZITAT
STRATFOR said that "should Saudi Arabia move into a test-launch phase, the United States will be pressured to take action with sanctions," as it has done with Iran.
Da wird Saudi Arabien sich überlegen müssen, ob es zum Pariah werden will.

Eher unwahrscheinlich nach dem Trumpschen Schwerttanz.
 
Schwabo Elite
Beitrag 28. Jan 2019, 23:05 | Beitrag #2287
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Na, na, na, nukleare Bewaffnung beschafft man nicht in einer Legislaturperiode. Und schon gar nicht in ihrem mickrigen Rest. Und noch ist Trump bei jedem Punkt dann doch eingeknickt. Er hat vorher alles mögliche zerdeppert, aber das war's auch. Andere müssen deswegen mehr arbeiten, das heißt aber nicht, dass selbst eine Carte blanche heute, in zwei Jahren noch was wert ist.


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Havoc
Beitrag 28. Jan 2019, 23:23 | Beitrag #2288
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ZITAT(Merowinger @ 28. Jan 2019, 19:49) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 28. Jan 2019, 16:57) *
ZITAT
STRATFOR said that "should Saudi Arabia move into a test-launch phase, the United States will be pressured to take action with sanctions," as it has done with Iran.
Da wird Saudi Arabien sich überlegen müssen, ob es zum Pariah werden will.

Eher unwahrscheinlich nach dem Trumpschen Schwerttanz.

Doch. Ein atomares Saudi Arabien ist für Israel ein genauso großer Albtraum wie ein atomarer Iran und das American Israel Public Affairs Committee ist eine der einflussreichsten Lobbys in den USA.
Der Grund, dass Saudi Arabien eine eigene Raketentruppe leistet dürfte recht banal sein. Mistrauen gegen die Loyalität der eigenen Verwandtschaft. Das Königshaus muss über 7000 Prinzen bei Laune halten. Einen Krieg könnte Teile der Streitkräfte zum Putsch verleiten. Durch doppelte Strukturen (reguläre Armee / Saudische Nationalgarde) ist es ungleich schwerer einen erfolgreichen Putsch zu organisieren. Sollte die Luftwaffe im Kriegsfall sich nicht loyal verhalten, hat man mit den Raketentruppen immer noch offensive Fähigkeiten.
 
Merowinger
Beitrag 28. Jan 2019, 23:51 | Beitrag #2289
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Dem Putschargument während eines Krieges kann ich nicht folgen. Der Krieg im Jemen ist im übrigen akut und real.
ZITAT(Havoc @ 28. Jan 2019, 23:23) *
Ein atomares Saudi Arabien ist für Israel ein genauso großer Albtraum wie ein atomarer Iran

Das sehe ich nicht so - Israel muss dieser potente Iran-Gegenspieler tatsächlich ziemlich wichtig sein. In dem Moment, wo Iran die erste Atomwaffe hat, vermutet oder bewiesen, wird die in Pakistan lagernde "Bombe" nach Saudi Arabien ausgeliefert/überführt. Derweil hat Saudi Arabien seine dafür eigens angepassten - aber nicht getesteten - DF-21 parat. So ungefähr.

Danach ziehen die Türken nach, und Syrien macht ggf. einen zweiten Anlauf bis "beinahe jeder dort das Atom hat". ;-( Diese Entwicklung läßt sich aus meiner Sicht nur verzögern, aber nicht gänzlich aufhalten. Nur die hohen Kosten sind eine wirklich Hürde z.B. für die Türkei und Syrien, weniger jedoch für Saudi Arabien, welches angeblich 25% (!) seines Haushaltes ins Militär steckt.

Aus Sicht des bislang einsamen Iran ist das eine wirklich heikle Entwicklung.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 29. Jan 2019, 00:07
 
xena
Beitrag 29. Jan 2019, 02:57 | Beitrag #2290
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So schnell wird Syrien keine Atombombe her bekommen. Das Zeug kostet einiges und das wird sich Syrien für lange Zeit nicht leisten können. Ob Pakistan seine Atombombe einfach so an Saudi Arabien abgibt, da habe ich so meine Zweifel. Man will es sich nicht mit den USA und andere Mächte verscherzen. Die Atomwaffen Pakistans sind allein und nur gegen Indien gerichtet.

Dass SA wie auch der Iran die Atombombe anstreben liegt in der Natur der Sache, weil Israel schon diese hat. Damit wurde schon vor Jahrzehnten der Wettlauf eingeläutet und es ist eher eine Frage der Zeit bis diese beiden Ländern eine solche haben werden. Diese beiden Länder werden ihre Atomwaffen dann gegeneinander und gegen Israel richten. Das wäre ein Albtraum für den Nahen Osten, denn die arabische Seele ist doch etwas heißblütig...


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maschinenmensch
Beitrag 29. Jan 2019, 11:03 | Beitrag #2291
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ZITAT(Havoc @ 26. Jan 2019, 17:19) *
ZITAT(PzBrig15 @ 24. Jan 2019, 21:39) *
Die Bundeswehr beabsichtigt Ihre Leopard 2 Flotte, die 2023 der NATO’s Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) unterstellt wird mit dem APS Trophy System auszurüsten. Ein Integrationsauftrag wird in Kürze erwartet. Das Rheinmetall AMAP ADS soll angeblich nicht serienreif sein. Infoquelle : International Armoured Vehicles Forum, Londen ( Pressemitteilung)


Beschafft werden sollen laut defense Update.com 17 Systeme (13 + 4 als Ersatzteile), die bis 2023 einsatzbereit sein sollen.


Warum nur so wenige? Hofft man, dass AMAP ADS bis dahin serienreif ist?
 
Praetorian
Beitrag 29. Jan 2019, 11:10 | Beitrag #2292
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ZITAT(maschinenmensch @ 29. Jan 2019, 11:03) *
Warum nur so wenige? Hofft man, dass AMAP ADS bis dahin serienreif ist?

Weil das eine zeitlich dringende Beschaffung für die VJTF2023 ist und nur die dafür vorgesehenen KPz damit ausgestattet werden.
Ob der Leopard 2 querschnittlich mit einem APS ausgestattet wird, und wenn ja mit welchem System, ist völlig offen.


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Majestic
Beitrag 29. Jan 2019, 11:20 | Beitrag #2293
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Die Notwendigkeit eines Hardkill-Systems besteht ja bereits seit Jahren. Spätestens seit dem Debakel der türkischen Leopard 2 sollte man daraus gelernt haben. Und das Debakel der türkischen Leopard 2 kann man nicht nur mit mangelnde Taktik oder qualitativ geringerer Ausbildung Begründen.
Durch ein fehlendes System in allen verbliebenden Leopard 2 braucht man m.M.n. auch nicht weiter in andere KWS/KWE-Maßnahmen investieren.
Jedoch ist dies nur meine bescheidene Meinung.


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PzBrig15
Beitrag 29. Jan 2019, 12:45 | Beitrag #2294
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ZITAT(Praetorian @ 29. Jan 2019, 11:10) *
ZITAT(maschinenmensch @ 29. Jan 2019, 11:03) *
Warum nur so wenige? Hofft man, dass AMAP ADS bis dahin serienreif ist?

Weil das eine zeitlich dringende Beschaffung für die VJTF2023 ist und nur die dafür vorgesehenen KPz damit ausgestattet werden.
Ob der Leopard 2 querschnittlich mit einem APS ausgestattet wird, und wenn ja mit welchem System, ist völlig offen.


Zumal der Kampfpanzer ja eigentlich für den Duellkampf konzipiert ist. Das man ihn in der Nähe von urbanem Umfeld einsetzt ist eigentlich immer eine Notlösung.
Infanteriefahrzeuge wie der Marder / PUMA oder Transporter für Infanterie wie BOXER wären ebenso für die VJTF 2023 interessant auszustatten.
Aber es ist ein Anfang gemacht in die richtige Richtung.

Der Beitrag wurde von PzBrig15 bearbeitet: 29. Jan 2019, 12:55
 
Schwabo Elite
Beitrag 29. Jan 2019, 13:59 | Beitrag #2295
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ZITAT(PzBrig15 @ 29. Jan 2019, 12:45) *
Zumal der Kampfpanzer ja eigentlich für den Duellkampf konzipiert ist. Das man ihn in der Nähe von urbanem Umfeld einsetzt ist eigentlich immer eine Notlösung.
Nö. Ein Kampfpanzer ist zwar als einziges Waffensystem in der Lage das Duell mit einem Kampfpanzer zu suchen, aber es ist nicht sein einziger Zweck. "In der Nähe" von verdichtetem Sieglungsgebiet und mehr noch, in jeder anderen Form von zerschnittenem Terrain ist reguläre, nicht gepanzerte Infanterie überhaupt erst gut einsetzbar. Das sind aber eben in Mitteleuropa auch die absolute Mehrzahl aller möglichen Gefechtsfelder. Insofern ist der Einsatz von Kampfpanzern in urbanen und anderweitig zerschnittenen Gefechtsfeldern hochgradig wahrscheinlich. Deswegen sind aktive Schutzmaßnahmen nach dem Ausreizen passiver Technologien der richtige und wichtige nächste Schritt.
Im Übrigen hieße alles andere, dass auch ein SPz keinen aktiven Schutz braucht. Mechanisierte Infanterie ist für den Einsatz im Verbund mit Panzern zu sehen. Der Einsatz mechanisierter und gepanzerter Kräfte in urbanen und anderweitig zerschnittenen Räumen ist absolut vorgesehen, auch wenn er schon öfter kritisiert wurde. Tatsache ist aber eben auch, dass auch auf solchen Gefechtsfeldern hochtechnisierte Kräfte primitiver ausgerüsteten Verbänden überlegen sind.

Die Massen von leichter Infanterie, die in solche Räumen überhaupt erst eine Chance entwickeln könnten gegen moderne Verbände, muss man sich halt auch einfach demographisch, wirtschaftlich und politisch auch leisten können. Militärisch gewinnt zumindest leichte Infanterie auch in urbanen und anderweitig zerschnittenen Räumen einen Krieg bislang nicht. Egal, ob Warschau 1944, Grosny in den Neunzigern oder in der Ost-Ukraine.


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maschinenmensch
Beitrag 29. Jan 2019, 14:34 | Beitrag #2296
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ZITAT(Majestic @ 29. Jan 2019, 11:20) *
Die Notwendigkeit eines Hardkill-Systems besteht ja bereits seit Jahren. Spätestens seit dem Debakel der türkischen Leopard 2 sollte man daraus gelernt haben. Und das Debakel der türkischen Leopard 2 kann man nicht nur mit mangelnde Taktik oder qualitativ geringerer Ausbildung Begründen.
Durch ein fehlendes System in allen verbliebenden Leopard 2 braucht man m.M.n. auch nicht weiter in andere KWS/KWE-Maßnahmen investieren.
Jedoch ist dies nur meine bescheidene Meinung.


Damit bist Du nicht alleine, ich würde es gut finden, wenn alle deutschen Leos Trophy bekommen würden. xyxthumbs.gif
 
PzBrig15
Beitrag 31. Jan 2019, 23:07 | Beitrag #2297
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In einem Bericht der Europäischen Sicherheit und Technik ist die Rede das die Bundeswehr zur Zeit Firmen zu einer Angebotsabgabe auffordert. Es soll sich um 4000 LKW 8x8 Multi handeln. Angeblich sollen ab 2020 die Fahrzeuge dann der Logistiktruppe zulaufen. Es wäre dann ein zusätzlicher Auftrag ungeachtet der gerade ausgelieferten UTF-Fahrzeuge von RMMV. hat da jemand näherer Informationen?

Der Beitrag wurde von PzBrig15 bearbeitet: 31. Jan 2019, 23:07
 
ramke
Beitrag 1. Feb 2019, 00:43 | Beitrag #2298
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Ich hoffe doch sehr das es sich nicht "nur" um die 8x8 multis handelt sondern eben auch um die zugehörigen wechselladepritschen. Das genau nämlich die schlicht vergessen werden kann ich mir als nächsten beschaffungsskandal vorstellen


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Nur echt mit "Edit"
 
hanuta
Beitrag 1. Feb 2019, 16:04 | Beitrag #2299
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Das ist vor zig Jahren schon einmal vom Bundesrechnungshof gerügt worden.... Hoffe man ist nicht lernresistent
 
Praetorian
Beitrag 6. Feb 2019, 20:49 | Beitrag #2300
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Die USA kaufen zwei Batterien Iron Dome mit insgesamt 12 Werfern, zwei Radaren, zwei Führungsstellen und 240 Flugkörpern für 373 Millionen Dollar. Die Lieferung soll 2020 abgeschlossen sein.
Hintergründe sind sowohl die Gewinnung praktischer Erfahrungen für mögliche zukünftige Flugabwehrkonzepte als auch eine eventuelle Nutzung zum Schutz von US-Einrichtungen im Einsatz.

Jerusalem Post


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Beitrag 14. Feb 2019, 15:40 | Beitrag #2301
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Die USA wollen außerdem 144 SHORAD-Plattformen auf Stryker-Chassis kaufen, Auslieferung zwischen 2020 und 2024:
https://defence-blog.com/army/u-s-army-seek...ad-systems.html
 
Father Christmas
Beitrag 14. Feb 2019, 22:18 | Beitrag #2302
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ZITAT(400plus @ 14. Feb 2019, 15:40) *
Die USA wollen außerdem 144 SHORAD-Plattformen auf Stryker-Chassis kaufen, Auslieferung zwischen 2020 und 2024:
https://defence-blog.com/army/u-s-army-seek...ad-systems.html


Das Auto scheint ja zweckmäßig zu sein:
- 2 Hellfire zur Boden- und Luftzielbekämpfung ? (Das hat man wohl schon versucht...)
- 4 Stinger
- 30mm und 7,62mm Rohrwaffen
- Multi-Mission-Radar für Boden- und Luftziele der Fa. Rada
- EW-System


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Für neuen Bildschirm, hier [ X ] Nagel einschlagen.

ZITAT(Wodka @ 28. Sep 2015, 12:38) *
Zur Kritik an der deutschen Justiz. Natürlich foltert die deutsche Justiz nicht, denn das würde bedeuten, dass ein Richter das Foltern anordnet. Damit verkennt der Fragesteller bereits die Gewaltenteilung in Deutschland. Für Folter ist nach der Gewaltenteilung die Exekutive zuständig.


#flapjackmafia
 
400plus
Beitrag 15. Feb 2019, 00:48 | Beitrag #2303
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In der Tat, man ist fast versucht zu fragen, ob man das auch auf einen Boxer draufkriegen würde biggrin.gif
 
Father Christmas
Beitrag 15. Feb 2019, 08:11 | Beitrag #2304
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Die Turmplattform mit der M230-30mm-Mk ist wohl schon auf wesentlich kleineren Fahrzeugen verwendbar:
https://www.leonardodrs.com/news-and-events...rad-prototypes/



--------------------
Für neuen Bildschirm, hier [ X ] Nagel einschlagen.

ZITAT(Wodka @ 28. Sep 2015, 12:38) *
Zur Kritik an der deutschen Justiz. Natürlich foltert die deutsche Justiz nicht, denn das würde bedeuten, dass ein Richter das Foltern anordnet. Damit verkennt der Fragesteller bereits die Gewaltenteilung in Deutschland. Für Folter ist nach der Gewaltenteilung die Exekutive zuständig.


#flapjackmafia
 
Merowinger
Beitrag 15. Feb 2019, 08:35 | Beitrag #2305
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Wie genau funktioniert das mit der Hellfire als Boden-Luft FK gegen Hubschrauber, und warum genügt Stinger nicht? Geht es um Radar/Laser gegen IR? Flares?

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 15. Feb 2019, 08:38
 
Col. Breytenbach
Beitrag 15. Feb 2019, 10:44 | Beitrag #2306
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Aus dem Link von Father Christmas

ZITAT
When fielded, this IM-SHORAD capability will provide tactical level commands the precision ground-to-ground and ground-to-air lethality necessary to fight and win across a multi-domain battlefield.



Ich denke mal die Hellfire sind nicht in einer Boden-Luft Rolle vorgesehen.


--------------------
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400plus
Beitrag 15. Feb 2019, 11:20 | Beitrag #2307
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Teilweise schon, zumindest laut Jane's: "with two Hellfire missiles capable of hitting air or ground targets, four Stinger missiles for lighter-armoured air targets".

Das klingt ein wenig so, als seien die Hellfire auch gegen gepanzerte Luftziele geplant, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, was das dann konkret sein soll. Selbst gegen z.B. eine Mi-24 sollte eine Stinger doch normalerweise reichen, oder?
 
Merowinger
Beitrag 15. Feb 2019, 11:28 | Beitrag #2308
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Hm... vielleicht will man mittels Hellfire das 360 Grad Radar des Stryker auch in Richtung Boden nutzen? Wirkt dann aber überfrachtet.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 15. Feb 2019, 11:33
 
Stormcrow
Beitrag 15. Feb 2019, 11:35 | Beitrag #2309
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ZITAT(Merowinger @ 15. Feb 2019, 08:35) *
Wie genau funktioniert das mit der Hellfire als Boden-Luft FK gegen Hubschrauber, und warum genügt Stinger nicht? Geht es um Radar/Laser gegen IR? Flares?


Genau, Laser sind gegen IR-Störungen weniger anfällig und Lfz nebeln sich selten ein wink.gif. Schon in den Achtzigern hat zB Zaloga von der Möglichkeit geschrieben, SACLOS-Lfk wie Hellfire gegen feindliche Hubschrauber einzusetzen. Das ist natürlich am einfachsten, wenn diese schweben, scheint aber auch bei Bewegung eine Option zu sein - die Briten setzen ja mit Starstreak auch auf Laserlenkung und scheinen damit sehr zufrieden zu sein. Ein fester, computergestützter Laserbeleuchter sollte auch mehr Präzision ermöglichen als ein tragbares, von Hand gesteuertes Gerät.


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ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Sep 2016, 21:10) *
Ein ICBM-Schlag wäre eine definitive Aussage, die man nicht mehr zurücknehmen könnte.
 
Praetorian
Beitrag 15. Feb 2019, 13:56 | Beitrag #2310
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ZITAT(Stormcrow @ 15. Feb 2019, 11:35) *
Genau, Laser sind gegen IR-Störungen weniger anfällig und Lfz nebeln sich selten ein wink.gif. Schon in den Achtzigern hat zB Zaloga von der Möglichkeit geschrieben, SACLOS-Lfk wie Hellfire gegen feindliche Hubschrauber einzusetzen. Das ist natürlich am einfachsten, wenn diese schweben, scheint aber auch bei Bewegung eine Option zu sein - die Briten setzen ja mit Starstreak auch auf Laserlenkung und scheinen damit sehr zufrieden zu sein.

Das sind aber alles unterschiedliche Schuhe.
Hellfire und Starstreak sind zwar beide lasergelenkt, nutzen aber zwei unterschiedliche Mechanismen. Hellfire nutzt Laser Spot Tracking, bei dem ein Laser einen Punkt codiert beleuchtet, die Reflexion wird vom Suchkopf des identisch codierten Flugkörpers aufgefasst und angeflogen. Starstreak ist ein Laser Beam Rider, hier erzeugt ein Laser einen Leitkorridor, der den Flugkörper nach dem Schuss "einfängt". Der FK manövriert dann so, dass er innerhalb dieses Korridors bleibt.

Laser Spot Tracker sind also darauf angewiesen, dass der Zielpunkt zu sehen ist - d.h. das Ziel muss ausreichend reflektieren und der Laserzielbeleuchter muss in der Lage sein, den Punkt auf dem Ziel zu halten. Das ist bei zunehmender Entfernung und Zielbewegung sowie wechselndem Zielaspekt auch für moderne Feuerleitsysteme problematisch. Gleichzeitig ermöglicht das Lenkverfahren aber auch, von Dritten bezeichnete Ziele zu bekämpfen. Es findet daher primär bei der Bekämpfung von Bodenzielen Anwendung.
Laser Beam Rider können dagegen auch "unkooperative" Ziele bekämpfen, und es kann ein schwächerer Laser eingesetzt werden der von Laserwarnempfängern nicht so leicht detektiert wird. Das Lenkverfahren wird primär bei Flugabwehrsystemen (und einigen Panzerabwehrflugkörpern) eingesetzt. Nachteil ist, dass sich mit zunehmender Entfernung der Leitkorridor aufweitet, und der Flugkörper entsprechend größere Steuerbewegungen vollführt, um im Korridor zu bleiben - die Präzision wird geringer. Das ist gegen Luftziele mit Annäherungszündern und Splittergefechtsköpfen aber nicht so relevant wie bei Bodenzielen und Hohlladungsgefechtsköpfen.

Für SACLOS gilt ähnliches wie für Laser Beam Rider - im Groben funktionieren beide Verfahren ähnlich, nur die Umsetzung unterscheidet sich. SACLOS sendet Steuerkommandos, um zwei Punkte im Raum (die Visiermarke und den Flugkörper) optisch miteinander in Deckung zu bringen.


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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 16. April 2024 - 10:33