Militärische Tradition bei der Bundeswehr und anderswo |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Militärische Tradition bei der Bundeswehr und anderswo |
19. Jun 2022, 12:51 | Beitrag
#151
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.481 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Der Standort sagt ja nichts aus über die gesprochene Sprache der Ausbilder
Meistens gibt es Kompanien verschiedener Sprache und da dies sowieso die zentrale Ausbildungseibheit ist (in der Schweizer Armee sind die Kompanien sehr Autonom ausgelegt und in den Rekrutenschulen auch die relevante Formation), ist die Sprache des Umlandes egal. -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
19. Jun 2022, 13:05 | Beitrag
#152
|
|
Major Beiträge: 5.019 Gruppe: Members Mitglied seit: 26.07.2008 |
Der Standort sagt ja nichts aus über die gesprochene Sprache der Ausbilder Meistens gibt es Kompanien verschiedener Sprache und da dies sowieso die zentrale Ausbildungseibheit ist (in der Schweizer Armee sind die Kompanien sehr Autonom ausgelegt und in den Rekrutenschulen auch die relevante Formation), ist die Sprache des Umlandes egal. Und welche ist die "Verkehrssprache" im Militär? -------------------- "If you get shot up by an A6M Reisen and your plane splits into pieces - does that mean it's divided by zero?" - xoxSAUERKRAUTxox
|
|
|
19. Jun 2022, 13:20 | Beitrag
#153
|
|
little Angrybird Beiträge: 12.852 Gruppe: WHQ Mitglied seit: 03.07.2001 |
Verkehrssprache?
-------------------- pas d'argent pas de suisse
|
|
|
19. Jun 2022, 13:42 | Beitrag
#154
|
|
Major Beiträge: 5.019 Gruppe: Members Mitglied seit: 26.07.2008 |
Verkehrssprache? https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrssprache ZITAT Eine Verkehrssprache (auch Lingua franca) ist eine Sprache, die auf einzelnen Fachgebieten Menschen verschiedener Sprachgemeinschaften die Kommunikation ermöglicht (Handel, Diplomatie, Verwaltung, Wissenschaft). Weit verbreitete Verkehrssprachen sind heute zum Beispiel die englische Sprache und die spanische Sprache. Gerüchteweise gibt es ja in der Schweiz vier Amtssprachen, aber ich bezweifele mal stark, dass jeder Schweizer jede Sprache kann, was notwendig zu Verständigungsschwierigkeiten führt wenn militärische Verbände kommunizieren müssen. Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 19. Jun 2022, 13:44 -------------------- "If you get shot up by an A6M Reisen and your plane splits into pieces - does that mean it's divided by zero?" - xoxSAUERKRAUTxox
|
|
|
19. Jun 2022, 13:55 | Beitrag
#155
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.481 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Der Standort sagt ja nichts aus über die gesprochene Sprache der Ausbilder Meistens gibt es Kompanien verschiedener Sprache und da dies sowieso die zentrale Ausbildungseibheit ist (in der Schweizer Armee sind die Kompanien sehr Autonom ausgelegt und in den Rekrutenschulen auch die relevante Formation), ist die Sprache des Umlandes egal. Und welche ist die "Verkehrssprache" im Militär? wie immer in der Schweiz, alle drei, situationsbedingt halt gerade die, die die meisten eint. -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
19. Jun 2022, 15:01 | Beitrag
#156
|
|
Major Beiträge: 8.421 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Das Gegenteil war früher der Fall, die Rekrutenschule war eher bewusst in anderen Landesteilen, zumindest als es noch pro Truppengattung verschiedene gab. Es wurde sehr bewusst in andere Landesteilen ausgebildet. Die Deutschschweizer durften also ins Tessin, während die Tessiner nach Gossau mussten? Das ist ja mal fair |
|
|
19. Jun 2022, 17:17 | Beitrag
#157
|
|
little Angrybird Beiträge: 12.852 Gruppe: WHQ Mitglied seit: 03.07.2001 |
Praktisches Beispiel: ich hab die Hälfte meiner Wiederholungskurse in der französischen Schweiz gemacht. Ich kenne Romands, die die Hälfte ihrer WKs in meinem Kanton geleistet haben. Artilleristen wie ich.
Das wird durchaus aktiv gelebt. Und nichts motiviert so sehr eine zweite Sprache zu lernen als wenn man Abends versucht bei der netten Dame an der Bar ein Bier zu bestellen und sie partout kein Deutsch kann. -------------------- pas d'argent pas de suisse
|
|
|
19. Jun 2022, 17:53 | Beitrag
#158
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.481 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Ich kenne Romands, die die Hälfte ihrer WKs in meinem Kanton geleistet haben. Artilleristen wie ich. und das wortwörtlich vor deiner Haustür Ich war als Infanterist auch im Wadtländer Jura oder in der tiefsten Ostschweiz in den Rekrutenschulen, obwohl es damals sogar noch eine direkt in meiner Stadt gab, also das selbe. ZITAT Das wird durchaus aktiv gelebt. Und nichts motiviert so sehr eine zweite Sprache zu lernen als wenn man Abends versucht bei der netten Dame an der Bar ein Bier zu bestellen und sie partout kein Deutsch kann. Ja, das war immer sehr aktive und bewusste Strategie und kam wohl auch nach den problemen auch des Inneren Zusammenhalts der Armee im 1. Weltkrieg auf - Menschen aus ihrer Ecke rausholen - den inneren Zusammenhalt stärken durch kennenlernen - überwinden der Sprachbarrieren wenn möglich (und man behauptet auch gerne - durchmischung des Genpools mancher zivilisationsarmer Orte ) gerade in abgeschiedeneren Ecken war es nicht selten, dass junge Männer mit dem Wehrdienst das erste mal überhaupt wirklich weg von Daheim waren und das meine ich wörtlich, zwei meiner Onkel waren das erste mal Ausserhalb der Region für die Rekrutenschule. Und auch in meinen Wehrdiensten erlebte ich noch junge Männer, die wegen dem Wehrdienst das erste mal länger als einige Tage fern des Ortes an dem sie aufwuchsen waren (waren alles Rheintaler und Simmentaler, komischer Zufall aber auch ). -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
21. Jun 2022, 00:09 | Beitrag
#159
|
|
Generalmajor d.R. Beiträge: 19.265 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.06.2002 |
Solange das ganze dann so (bundeswehr.de) gerechtfertigt wird muss man sich auch nicht wundern wenn einem das Ganze irgendwann um die Ohren fliegt "Das Kreuz wird vereinnahmt" "Doch die Tradition ist mächtiger…" Die haben ihren eigenen Text nicht verstanden: "Das Eiserne Kreuz steht eben nicht für Militarismus und obrigkeitliche Willkür." Dem steht zwei Absätze vorher gegenüber: ZITAT "Die Verleihungen des Eisernen Kreuzes sollten nach dem Willen Friedrich Wilhelms III. auf die Dauer der Befreiungskriege beschränkt sein. Dennoch wurde die Tapferkeits- und Verdienstauszeichnung 1870 und nochmals 1914 neu gestiftet, also in Situationen, in denen sich Preußen und Deutschland existenziell bedroht wähnten." Nein, man "wähnte" sich nicht existenziell bedroht, das war Kriegspropaganda der Obrigkeit und wurde vom militaristisch aufgegeilten Volk geschluckt. Das Eiserne Kreuz ist das Symbol des preußischen Militarismus und es ist eben genau die Gleichsetzung von "Preußen" und "Deutschland", die zwei Weltkriege mit ermöglicht hat. Der Text gehört in ein Seminar für Rezeptionsgeschichte. -------------------- Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912) "Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia |
|
|
21. Jun 2022, 00:12 | Beitrag
#160
|
|
Generalmajor d.R. Beiträge: 19.265 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.06.2002 |
Aber Auch Friedrich Ebert ist ein gutes Beispiel. Das macht nur ein Bruchteil mit (SPD-nahe Offiziere), die meisten kennen ihn nicht und die konservativen Stimmen fackeln dir die Bude ab. -------------------- Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912) "Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia |
|
|
21. Jun 2022, 02:08 | Beitrag
#161
|
|
Feldwebel Beiträge: 301 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.05.2007 |
Vom Aussehen her war man dem Kreuz des deutschen ritterorden aber auch ziemlich nah .
|
|
|
21. Jun 2022, 07:04 | Beitrag
#162
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.481 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Vom Aussehen her war man dem Kreuz des deutschen ritterorden aber auch ziemlich nah . Also religiöse Fanatiker, die Osteuropa, kolonisiert haben, weil da ja nur wilde slawische Barbaren leben, denen man die Zivilisation bringen muss? Wenige Ritterorden sind derart exemplarisch NICHT als Vorbild einer freiheitliche-demokratischen Gesellschaft geeignet wie der deutsche Ritterorden. Aber es passt eben ins Bild, dass alle Welt böse Kolonialisten sind, ausser Deutschland.... Dabei haben die das Jahrhunderte lang und eher noch grausamer im Osten genau so betrieben, halt ne Weile vor der Industrialisierung. -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
21. Jun 2022, 07:50 | Beitrag
#163
|
|
Divisionär Beiträge: 10.057 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
Der Standort sagt ja nichts aus über die gesprochene Sprache der Ausbilder Meistens gibt es Kompanien verschiedener Sprache und da dies sowieso die zentrale Ausbildungseibheit ist (in der Schweizer Armee sind die Kompanien sehr Autonom ausgelegt und in den Rekrutenschulen auch die relevante Formation), ist die Sprache des Umlandes egal. Und welche ist die "Verkehrssprache" im Militär? Es gibt keine Verkehrssprache. Deutschsprachige Einheiten sprechen deutsch, französischsprachige französisch usw. Grundsätzlich wird in der Sprache des Rangtieferen gesprochen. Im Stab Heer sprechen die allermeisten, auch die mit französischer oder italienischer Muttersprache deutsch. Im G6-Bereich haben wir vielleicht etwa zehn Deutschschweizer und drei, vier Romands und Tessiner. Die Befehle werden auf deutsch verfasst. Eine der drei unterstellten mechanisierten Brigaden ist französischsprachig. Deren Einsatzbefehl an die eigenen unterstellten Bataillone erfolgt französisch. Es kann durchaus sein, dass Befehle auf Stufe Heer vom deutsch, dann von einem Generalstabsoffizier ins französische übersetzt werden. Aufgrund der genauen Reglementierung der taktischen Begriffe ist dies nicht so schwierig. Ich war kürzlich an einem Stabs- / Generalstabslehrgang (Combikurs). Die Teilnehmer waren querdurchmischt. Präsentationen wurden meistens auf deutsch oder französisch gehalten und ganz, ganz selten auf italienisch. Romanisch wurde zwar auch gesprochen, aber eigentlich nur bei Begrüssungen und nur kurze Abschnitte und um zu zeigen, dass Einzelne das auch können. Die Befehle waren deutsch oder französisch und sehr oft in der Sprache des Erstellers verfasst. Unerwünscht war, dass Dokumente die Sprache deutsch und französisch waren, was zwar vorgekommen ist, aber selten. -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
|
|
|
21. Jun 2022, 09:29 | Beitrag
#164
|
|
Oberstleutnant Beiträge: 10.455 Gruppe: VIP Mitglied seit: 11.05.2003 |
Die Ostkreuzzüge und die Ordensstaaten im Baltikum sind sowieso ein Blinder Fleck deutscher Geschichte... genauso wie die Baltikumer und der Grenzschutz Ost 1919^^
Das Eiserne Kreuz taugt weder in seinen Anfängen der Befreiungskriege und noch weniger in seinen späteren Iterationen als Grundlage für ein Ehrenzeichen. Schon die Befreiungskriege waren kein genuin demokratischer Prozess, die dt. Feudalstaaten inkl. Preußen haben es nur verstanden, bürgerliches Engagement zur Machtsicherung/Rückgewinnung zu mobilisieren. Sieht man auch daran, dass nach dem Wiener Kongress ganz schnell mit div. Reformen von Steins und der anderen aufgeräumt wurde. 1870 war keine Bedrohung, sondern eine kalkulierte Provokation Bismarcks ggü. Frankreich, welche auch prompt das gewünschte Ziel brachte und letztendlich die Monarchie zementierte. "Das Volk" hatte davon nix, es durfte bluten, damit Wilhelm die Kaiserkrone bekam, die er nicht wollte... Über 1914 müssen wir auch nicht reden. Für mich steht in der ganzen "Sinnsuche" mittlerweile fest, dass es in der BW Strömungen gibt, die um jeden Preis bestimmte Dinge so erklären wollen, dass sie Tradition sind. Es geht dabei nicht darum zu erklären, was man als Tradition haben will, sondern um das Bauen einer Tradition, welche bestimmte Elemente mitnehmen soll... und sorry, das sind deutlich überwiegend die Grauröcke^^ Aber mal anders herum, die BW ist mit ihrer Traditionsproblematik nicht allein, die NVA hat genauso geeiert -------------------- Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist. ------------------------------------------------------------- Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus putins Waffe mit großer Reichweite: SPD |
|
|
21. Jun 2022, 10:10 | Beitrag
#165
|
|
Divisionär Beiträge: 10.057 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
Ich hab nichts gegen militärische Traditionen einzuwenden, die sind schön. Es gibt einige militärische Rituale, die machen Sinn und haben Stil. Aber (leere) Tradition ist kein militärischer Faktor und zumindest in der Schweizer Armee wird niemand besonders gut kämpfen, weil er einer traditionsreicher Einheit eingeteilt ist. Das interessiert den Schweizer Wehrpflichtigen und wohl auch die allermeisten Offiziere nicht. Die Schweizer Armee benennte auch weder Kasernen nach irgendwelchen Personen benennen (mit ein paar ganz wenigen Ausnahmen, ein paar Kasernen sind nach den vier Generälen der Schweizer Armee benannt) noch Einheiten. In der Schweizer Armee gibt es auch keine Heldenverehrung. Es interessiert einen Soldaten nicht, oft ist es sogar auch nicht das, was man erwartet. Was dafür stärker als in den meisten anderen Armee ist, dass die Hierarchie weniger Bedeutung hat, weil ein Oberst und ein Soldat sind gleichwertige Bürger (nur mit anderer Funktion) und beide begreifen dies (in der Regel) auch. Die (allermeisten) Soldaten verstehen die Armee als "ihre Armee", in der sie auch was zu sagen haben, gerade auch weil sie freie Bürger sind und eben keine "Untergebene".
Viele militärische Traditionen sind Relikte aus dem 18. und zum Teil 19. Jahrhundert. Irgendwie wollte man dem Krieg und dem ganzen Militär Sinn verleihen, obwohl es keinerlei Sinn hatte. In vielen Kriegen ging es wohl um das Ego von Monarchen oder um irgendwelche angeblichen Interessen des Staates. Die Armeen waren zusammengewürfelte Haufen von Leuten unterschiedlichster Herkunft. Da musste man dem ganzen irgendwie Sinn verleihen und die Regimenter waren zum Teil für die Soldaten wie Familien, die sie nicht hatten. Das hat mit heute nichts mehr tun. Meiner Meinung nach benötigten solche althergebrachten Traditionen "moderne" Armeen viel weniger,. Eine frz. Armee 1792, eine US Army 1861, einer Rote Armee 1920 oder eine Schweizer Armee konnten auf "monarchistische" Traditionen gut verzichten. Das Selbe gilt für die Bundeswehr. Die Bundeswehr ist eine republikanische Armee und soll ihre eigenen Traditionen seit 1955 pflegen. Sie benötigt imho keine Sinnsuche in der Vergangenheit. Ich halte dies sogar für schädlich. Sie soll sich bewusst sein, dass sie die Armee eines demokratischen Staaten ist, dessen Werte verteidigt und aus freien Bürgern besteht. Stolz soll sie für die eigenen Leistungen und die eigenen Werte sein. Dafür benötigt sie keine "erfundenen" Traditionen aus der Vergangenheit. -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
|
|
|
21. Jun 2022, 10:10 | Beitrag
#166
|
|
Proaktiver Forensupport Beiträge: 26.779 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 19.12.2001 |
Aber mal anders herum, die BW ist mit ihrer Traditionsproblematik nicht allein, die NVA hat genauso geeiert Wie bspw. die Uniformen, die nicht denen amerikanischer Söldner gleichen, sondern sich auf deutsche Traditionen beziehen? -------------------- Look into the eyes of a chicken and you will see real stupidity. It is a kind of bottomless stupidity, a fiendish stupidity. They are the most horrifying, cannibalistic and nightmarish creatures in the world.
|
|
|
21. Jun 2022, 10:34 | Beitrag
#167
|
|
Major Beiträge: 8.421 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Meiner Meinung nach benötigten solche althergebrachten Traditionen "moderne" Armeen viel weniger,. Eine frz. Armee 1792, eine US Army 1861, einer Rote Armee 1920 oder eine Schweizer Armee konnten auf "monarchistische" Traditionen gut verzichten. Ja, aber nach den Anfangsjahren haben diese Armeen dann eben ihre eigenen Traditionen entwickelt. Die US Army hat immer noch ein 7th Cavalry Regiment, die Franzosen stellen ihre Regimenter bewusst teilweise in Traditionslinien bis 15nochwas, und in der russischen Armee hat ja fast jede Einheit ihre Gardetradition, weil damals 1943,... Das fehlt halt bei der Bundeswehr. Teilweise fehlt es gezwungenermaßen (weil es halt zum Glück keine "Schlacht bei Fulda" gab, nachdem er man eine Kaserne benennen könnte), teilweise aber halt auch aufgrund eigener Entscheidungen, weil man Verbände munter durch die Republik verlegt und umbenennt. Das macht es dann auch schwer, eine eigene Tradition zu entwickeln. |
|
|
21. Jun 2022, 10:36 | Beitrag
#168
|
|
Divisionär Beiträge: 10.057 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
Aber mal anders herum, die BW ist mit ihrer Traditionsproblematik nicht allein, die NVA hat genauso geeiert Wie bspw. die Uniformen, die nicht denen amerikanischer Söldner gleichen, sondern sich auf deutsche Traditionen beziehen? Ja. Ist das irgendwie sinnvoll? Bei der NVA wurde das oft diskutiert. Man wollte die "richtige" deutsche Armee sein und auch kein Anhängsel der Sowjets. Die haben die "traditionsreiche" Uniformierung der NVA in Feldgrau auch gutgeheissen. Die Rote Armee besann sich ja im 2. Weltkrieg betreffend Uniformen z.T. auch auf zaristische Traditionen zurück. Aber ganz ehrlich. Diese Uniformvorschläge die deutsche Jungoffiziere immer wieder machen, sind völlig antiquiert und nicht modern. Wie viele Soldaten und Offiziere besuchen den regelmässig Galaanlässe, Bälle usw.? Und genügt da nicht eine einfache, graue Uniform. Wir haben in der Schweizer Armee auch nichts anderes. Das einzige, was dann ergänzt wird, es wird ein weisses (ziviles) Hemd getragen und nicht das graue. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man wegkommt von der Dienstjacke/Waffenrock und Hemd mit Krawatte und auf eine Jacke mit T-Shirt oder offenem Hemd umstellt, jedenfalls für den normalen Dienstbetrieb. -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
|
|
|
21. Jun 2022, 10:39 | Beitrag
#169
|
|
Generalmajor d.R. Beiträge: 8.775 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 20.10.2004 |
Aber mal anders herum, die BW ist mit ihrer Traditionsproblematik nicht allein, die NVA hat genauso geeiert Wie bspw. die Uniformen, die nicht denen amerikanischer Söldner gleichen, sondern sich auf deutsche Traditionen beziehen? Ja. Ist das irgendwie sinnvoll? Bei der NVA wurde das oft diskutiert. Man wollte die "richtige" deutsche Armee sein und auch kein Anhängsel der Sowjets. Die haben die "traditionsreiche" Uniformierung der NVA in Feldgrau auch gutgeheissen. Die Rote Armee besann sich ja im 2. Weltkrieg betreffend Uniformen z.T. auch auf zaristische Traditionen zurück. Aber ganz ehrlich. Diese Uniformvorschläge die deutsche Jungoffiziere immer wieder machen, sind völlig antiquiert und nicht modern. Wie viele Soldaten und Offiziere besuchen den regelmässig Galaanlässe, Bälle usw.? Und genügt da nicht eine einfache, graue Uniform. Wir haben in der Schweizer Armee auch nichts anderes. Das einzige, was dann ergänzt wird, es wird ein weisses (ziviles) Hemd getragen und nicht das graue. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man wegkommt von der Dienstjacke/Waffenrock und Hemd mit Krawatte und auf eine Jacke mit T-Shirt oder offenem Hemd umstellt, jedenfalls für den normalen Dienstbetrieb. Die Offiziere aus dem Verbindungs-Adels-Dunstkreis wahrscheinlich öfter, als du dir vorstellen kannst. Aber das sind auch genau die Hanseln, die diese Vorschläge machen. -------------------- Liberalmeran.
Der Grad unserer Erregung wächst in umgekehrtem Verhältnis zu unserer Kenntnis der Tatsachen - je weniger wir wissen, desto aufgeregter werden wir. - Bertrand Russell, Eroberung des Glücks |
|
|
21. Jun 2022, 10:40 | Beitrag
#170
|
|
Oberleutnant Beiträge: 1.677 Gruppe: VIP Mitglied seit: 15.01.2002 |
ZITAT Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man wegkommt von der Dienstjacke/Waffenrock und Hemd mit Krawatte und auf eine Jacke mit T-Shirt oder offenem Hemd umstellt, jedenfalls für den normalen Dienstbetrieb. Das klappt ja noch nicht mal flächendeckend bei den Freiwilligen Feuerwehren. -------------------- Es gibt drei Dinge auf dieser Welt die immer die Wahrheit sagen: Kleine Kinder, Betrunkene und Leggings.
|
|
|
21. Jun 2022, 10:53 | Beitrag
#171
|
|
Divisionär Beiträge: 10.057 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
In der Schweiz schon. Bei der (Miliz-)Feuerwehr in unserer Stadt (und wir haben eine sehr grosse Feuerwehr) gibt es keine Dienstuniform für die Mannschaft und die Offiziere tragen afaik eine blaue Hose und ein hellblaues Hemd mit Schulterstücken, keine Krawatte, wenn es ein offizieller Anlass ist. In aller Regel möchte die Mannschaft gar keine Dienstuniform, Feuer werden aber natürlich trotzdem gelöscht.
Bei der Polizei ist es ähnlich. Nur Offiziere haben eine Dienstjacke mit Krawatte, alle anderen nur die gewöhnliche Uniform (Stiefel, Hose mit Oberschenkeltaschen, Dienstgurt, Hemd oder Polohemd und in der Regel keine Kopfbedeckung). Eine Uniform mit Dienstjacke, Hemd und Krawatte haben die gar nicht. Die Polizei tut trotzdem ihren Dienst. Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 21. Jun 2022, 10:54 -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
|
|
|
21. Jun 2022, 11:08 | Beitrag
#172
|
|
Oberleutnant Beiträge: 1.677 Gruppe: VIP Mitglied seit: 15.01.2002 |
ZITAT In aller Regel möchte die Mannschaft gar keine Dienstuniform, Feuer werden aber natürlich trotzdem gelöscht. Da bin ich 100% bei dir, es kommt halt nicht bei allen an. Auch hier werden manche, in meinen Augen unnötigen, Traditionen hochgehalten. -------------------- Es gibt drei Dinge auf dieser Welt die immer die Wahrheit sagen: Kleine Kinder, Betrunkene und Leggings.
|
|
|
21. Jun 2022, 11:46 | Beitrag
#173
|
|
Oberleutnant Beiträge: 2.012 Gruppe: Members Mitglied seit: 26.07.2005 |
Auf unserer Feuerwehr Fahne steht auch "Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr" und dennoch geht 90% nicht zur Kirche, geschweige denn ist überhaupt gläubig.
-------------------- Nur echt mit "Edit"
|
|
|
21. Jun 2022, 12:02 | Beitrag
#174
|
|
Hauptmann Beiträge: 3.643 Gruppe: Members Mitglied seit: 02.06.2002 |
ZITAT Grundsätzlich wird in der Sprache des Rangtieferen gesprochen. Im Stab Heer sprechen die allermeisten, auch die mit französischer oder italienischer Muttersprache deutsch. Ich wußte es!!!! Die deutschsprachigen Schweizer werden systematisch unterdrückt und zu niederen Rängen verdammt! Wir sollten jetzt sofort diesen Misstand beenden und zur Befreiung unserer Brüder und Schwestern in die Schweiz einmarschieren! -------------------- 03.03.1980 - 03.02.2024 RIP
verstorben in der Charite Berlin |
|
|
21. Jun 2022, 12:03 | Beitrag
#175
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.481 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
ZITAT In aller Regel möchte die Mannschaft gar keine Dienstuniform, Feuer werden aber natürlich trotzdem gelöscht. Da bin ich 100% bei dir, es kommt halt nicht bei allen an. Auch hier werden manche, in meinen Augen unnötigen, Traditionen hochgehalten. Erinnert mich daran, wie wir damals im Herbst 2003 in der KFOR-Ausbildung eine Woche in Österreich waren zum gemeinsamen üben mit dem Bundesheer-kontingent und es dann eine riesige elend pompöse Abschiedsscheisse gab (mit Paradetruppe und allem), wo dann drölfzig Politiker aus Österreich was dazu sagten und einer wörtlich meinte "er sehe hier den Stolz und die Freude aller Soldaten hier an diesem Apell teilzunehmen" und man sah bei allen nur den Anschiss im Gesicht bei Nieselwetter 3Std auf ner Platte rumstehen zu müssen (nicht gedeckt wie die Gäste) Es ist erschreckend, wieviele Offiziere und Offizielle völlig verschätzen, dass sowas wie Parade, Formaldienst, usw den Soldaten und damit der Moral irgendwas gäbe, dabei ist das Gegenteil der Fall. Das war übrigens auch der Anlass, wo ich lernte für was so eine Paradetruppe da ist: Für gar nichts sinnvolles! nur damit jemand Kommandos rumschreien kann und die mit ihren Gewehren rumfuchteln. -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
21. Jun 2022, 12:05 | Beitrag
#176
|
|
Hauptmann Beiträge: 3.643 Gruppe: Members Mitglied seit: 02.06.2002 |
ZITAT In aller Regel möchte die Mannschaft gar keine Dienstuniform, Feuer werden aber natürlich trotzdem gelöscht. Da bin ich 100% bei dir, es kommt halt nicht bei allen an. Auch hier werden manche, in meinen Augen unnötigen, Traditionen hochgehalten. Erinnert mich daran, wie wir damals im Herbst 2003 in der KFOR-Ausbildung eine Woche in Österreich waren zum gemeinsamen üben mit dem Bundesheer-kontingent und es dann eine riesige elend pompöse Abschiedsscheisse gab (mit Paradetruppe und allem), wo dann drölfzig Politiker aus Österreich was dazu sagten und einer wörtlich meinte "er sehe hier den Stolz und die Freude aller Soldaten hier an diesem Apell teilzunehmen" und man sah bei allen nur den Anschiss im Gesicht bei Nieselwetter 3Std auf ner Platte rumstehen zu müssen (nicht gedeckt wie die Gäste) Es ist erschreckend, wieviele Offiziere und Offizielle völlig verschätzen, dass sowas wie Parade, Formaldienst, usw den Soldaten und damit der Moral irgendwas gäbe, dabei ist das Gegenteil der Fall. Das war übrigens auch der Anlass, wo ich lernte für was so eine Paradetruppe da ist: Für gar nichts sinnvolles! nur damit jemand Kommandos rumschreien kann und die mit ihren Gewehren rumfuchteln. +1 -------------------- 03.03.1980 - 03.02.2024 RIP
verstorben in der Charite Berlin |
|
|
21. Jun 2022, 12:12 | Beitrag
#177
|
|
Leutnant Beiträge: 815 Gruppe: Members Mitglied seit: 27.06.2010 |
Das war übrigens auch der Anlass, wo ich lernte für was so eine Paradetruppe da ist: Für gar nichts sinnvolles! nur damit jemand Kommandos rumschreien kann und die mit ihren Gewehren rumfuchteln. Als ehemaliger WachBtl'ner liebe ich diesen Thread. -------------------- We are the unthanked doing the unnecessary for the ungrateful led by the unqualified!
.308 Grouptherapy |
|
|
21. Jun 2022, 12:16 | Beitrag
#178
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.481 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Ey, jedes Scheiss Kommando dauerte 10x so lange, statt wie in der Schweizer so simple Kommandos wie "Achtung!" (stramm stehen) und "Ruhn" (bequem stehen) kam jedesmal "Paradekompanie ... Gewehr vor.. Paradekompanie .. Gewehr hoch ... Paradekompanie ..." (Kommandos aus der fast 20 jährigen Erinnerung, nicht wortgetreu ) und das für EIN Kommando... und der ganze Rest durfte immer erst ins Ruhn, nachdem die Hampelmänner ihr Schauspiel durchgespielt hatten
UND: in Österreich wurde für JEDEN neuen Redner wieder ins Achtung gestellt, bis er am Mikrofon war, dann wider Ruhn, also echt dauernd... So ein sinnloser, Lebenszeit verschwndender Scheiss! Die Telefondesinfizierer der Armee, nur ohne auch nur den Ansatz eines potentiellen Nutzens. -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
21. Jun 2022, 12:43 | Beitrag
#179
|
|
Oberleutnant Beiträge: 1.677 Gruppe: VIP Mitglied seit: 15.01.2002 |
Du musst etwas nachsichtig sein mit unseren gemeinsamen Nachbarn. Die haben ja noch weniger als die Bundeswehr, da muss man andere Schwerpunkte bilden.
ZITAT "So eine schöne Armee ha'ma g'habt... Dragoner, Ulanen, Kaiserjäger - und was ham'a g'macht? In den Krieg ham'a sie g'schickt!"
-------------------- Es gibt drei Dinge auf dieser Welt die immer die Wahrheit sagen: Kleine Kinder, Betrunkene und Leggings.
|
|
|
21. Jun 2022, 12:56 | Beitrag
#180
|
|
Oberleutnant Beiträge: 2.400 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.01.2004 |
Die Telefondesinfizierer der Armee, nur ohne auch nur den Ansatz eines potentiellen Nutzens. Andererseits ging Golgafrincham ja auch an einer Epidemie wegen eines nicht desinfizierten Telefons unter. Wer weiß, für was es am Ende gut ist - vielleicht können die Killerroboter oder Alien-Invasoren der Zukunft uns nicht wahrnehmen, wenn wir ganz, gaaaaanz still stehen können. Dann wirbelt der Gardesoldat fix verwirrend das Gewehr und erlegt den Terminator. [/Witzethread-Exkurs] -------------------- |
|
|
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 2. May 2024 - 00:21 |