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> Bachmut - die Schlacht, die nicht enden will, russischer Pyrrhussieg, neues "Stalingrad" oder ein Verdun 2 0
Sensei
Beitrag 21. May 2023, 17:51 | Beitrag #151
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Im Stadtgebiet selber. Ein paar HĂ€user noch, westlich der ehemaligen Flugzeugstatue.
Aber selbst das soll wohl eher RĂŒckendeckung fĂŒr den Anzug sein.
 
Adler1986
Beitrag 22. May 2023, 10:01 | Beitrag #152
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Im Fronabschnitt bei Bachmut soll angeblich die 3. Sturmbrigade der ukranischen StreitkrÀfte im Einsatz sein. ( https://www.merkur.de/politik/ticker-ukrain...r-92291536.html )
Frage: Ist diese Einheit eine der 8 fĂŒr die Offensive bereitgestellten Sturmbrigaden? Nach meiner kurzen Recherche könnte das die (neue?) Asow-Brigade sein, und eine der 8 Sturmbrigaden soll angeblich ja diesen Namen auch tragen. Ist die das? Und falls ja, haben die schon neues GerĂ€t wie Leos, Bradleys, Marder etc. im Einsatz?
Weiss da einer Genaueres?
 
400plus
Beitrag 22. May 2023, 10:04 | Beitrag #153
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Nein, die neuen Brigaden gibt es hier in der Übersicht. Die 3. Sturm-Brigade gibt es schon seit Ende 2022:
https://en.wikipedia.org/wiki/3rd_Assault_Brigade_(Ukraine)
 
Glorfindel
Beitrag 22. May 2023, 10:25 | Beitrag #154
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ZITAT(Glorfindel @ 13. May 2023, 18:34) *
(...)

Die 3. Sturmbrigade ging ais Azov-Einheiten der Territorialverteidigung hervor, welche selber bei Kriegsausbruch aus Veteranen des Azov-Regimentes der Nationalgarde geschaffen wurden. Diese Einheiten kĂ€mpften im Grosseaum Kiev zu Beginndes Krieges. Die 3. Sturmbrigade im November 2022. wurde als rasche verfĂŒgbare, gut ausgerĂŒstete und ausgebildete vollausgestattete Brigade geschaffen. Es handelt sich damit was Ausbildung und AusrĂŒstung betrifft um einen Eliteverband der ukrainischen StreitkrĂ€fte.
(...)



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Glorfindel
Beitrag 23. May 2023, 16:33 | Beitrag #155
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ZITAT(goschi @ 23. May 2023, 10:54) *
ZITAT(Glorfindel @ 23. May 2023, 10:41) *
Wir haben in den ersten vier bis fĂŒnf Monaten des Jahres 2023 gesehen, dass die russischen Truppen an mehreren Orten vorstossen wollten, sie haben aber, mit Ausnahme von Bachmut, nur sehr begrenzte Erfolge erzielt, dabei jedoch grosse Verluste erlitten.

auch bachmut ist keine Ausnahme.
Mithilfe von zehntausenden Soldaten (und potentiell auch zehntausenden Toten) hat man es geschafft ĂŒber rund 6 Monate hinweg die Ukraine um gerademal ~2km zurĂŒckzudrĂ€ngen (komplett aus der Stadt heraus)
das ist das Sinnbild eines begrenzten Erfolges, fĂŒr den Kreg an sich hat das keinerlei Vorteile, die Stellungen der Ukraine sind eiterhin stabil, die nĂ€chsten 2-3 Layer Verteidigung stehen lĂ€ngst und auch logistisch hat Bachmut keine echten Vorteile fĂŒr Russland. Ausser dass sich die russische Armee blamiert und ausgeblutet hat, sowie es interne Konflikte bildete (Wagner vs. Armee, FSB vs Prigoschin, usw) und die ukrainische Moral eher gewonnen hat durch den Beweis dass man auch einem Hauptstoss lange standhalten kann hat das nichts geĂ€ndert.

Eben ein Pyrhussieg, die Schlacht irgendwie "gewonnen" aber dadurch den krieg eher noch wahrscheinlicher Verloren.



ZITAT(goschi @ 23. May 2023, 11:07) *
ZITAT(General Gauder @ 23. May 2023, 12:02) *
Viele wollen ja zwischen Bachmut und Stalingrad eine Verbindung ziehen, ich wĂŒrde eher sagen das Verdun das bessere Beispiel ist von wegen Weißbluten und so.

ich schrieb frĂŒh, dass bachmut mich komplett an Verdun erinnert und wurde dafĂŒr zT kritisiert biggrin.gif
Ich bleibe dabei, es ist das eigentlich sinnlose Verbrennen ganzer Frontabschnitte fĂŒr einen irrelevanten Sieg, der nachhaltig die eigenen KrĂ€fte schwĂ€cht und nur dem Status wegen einen Nutzen hat (die Forts Vaux und Doaumont warwn nach der Eroberung strategisch völlig nutzlos, ausser dass sie halt da standen und waren dann auch nicht haltbar bei der Gegenoffensive)

Russland hat an bachmut eine ganze generation Soldaten verbrannt, entweder direkt getötet oder verwundet und traumatisiert und hat mit den dort verbluteten und verbrannten Mitteln potentiell endgĂŒltig die FĂ€higkeit zur grossen Offensive aufgegeben.



ZITAT(Glorfindel @ 23. May 2023, 11:57) *
ZITAT(goschi @ 23. May 2023, 10:54) *
(...)
Eben ein Pyrhussieg, die Schlacht irgendwie "gewonnen" aber dadurch den krieg eher noch wahrscheinlicher Verloren.

Wenn ĂŒberhaupt das als Sieg bezeichnet werden kann. Sollte die ukrainische Offensive erfolgreich sein, so wĂŒrde ich Bachmut sogar strategisch als Niederlage bezeichnen.

Ja, in einzelnen Bereichen passt Verdun, sollte es den Ukrainer gelingen, Bachmut einzukesseln, wÀren wir dann aber tatsÀchlich wieder auch beim Stalingrad-Vergleich.


Dazu noch Folgendes:

ZITAT
Military analysts say that if Moscow continues to send reinforcements to defend the city, that could weaken Russian forces’ ability to hold off a broader counteroffensive that Ukraine has been planning. (...)

Now that Russia has seemingly taken the city, it must hold it.

Ukraine, however, plans to make that proposition difficult by raining artillery on Russian forces occupying Bakhmut, according to Ukrainian officials. Military analysts say that if Moscow continues to send reinforcements to defend the city, that could weaken Russian forces’ ability to hold off a broader counteroffensive that Ukraine says it is about to begin.

A British defense intelligence assessment on Saturday said Moscow had redeployed “up to several battalions to reinforce” its forces in Bakhmut, calling the deployment “a notable commitment” for Russia’s heavily stretched combat forces in Ukraine. (...)

But even as Kyiv’s forces stepped back from the block-by-block fighting, they brought in reinforcements to shore up rear positions, securing roads and supply lines west of Bakhmut. And they focused on attacking Russian positions to the north and south of the city. (...)


GemĂ€ss der NY Times pumpen die Russen immer noch Truppen nach Bachmut rein. NatĂŒrlich, ich sehe die Analogien zu Verdun auch, wo die Deutschen versuchten die Franzosen auszubluten.

Aber fĂŒr das "Reinpumpen" von Truppen in eine Ortschaft gibt es auch historische Analogien. Als berĂŒhmtes Beispiel fĂ€llt mir da die 2. Schlacht von HöchstĂ€dt (Blenheim) 1704 ein, wo die Franzosen immer mehr Truppen in die kleine Ortschaft Blindheim "pumpten" und dadurch ihr Zentrum massiv schwĂ€chten, welches schliesslich durch die alliierten Truppen unter John Churchill (Marlborough) und Prinz Eugen durchbrochen wurden.


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Glorfindel
Beitrag 5. Jun 2023, 17:01 | Beitrag #156
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Offenbar gibt es auch weiter Bewegung rund um Bachmut:

ZITAT
Sladkov (russischer Kriegsreporter) says Ukraine is pressing on Russia's flanks in Bakhmut, including shelling Klishchiivka and Kurdyumivka south of Bakhmut (using UAVs for ISR and loitering munitions). He says Ukraine has infiltrated the SW corner of Bakhmut and is bringing armor.

He says this is designed to take the high ground to the south of Bakhmut, which could set up an advance towards the Vuhlehirska Power Station and threaten movement to Holmivskyi and Horlivka. He also claims Ukraine tried to advance in Vodyane and Opytne SW of Avdiivka.

He says the attacks in the Avdiivka and Vuhledar areas were mostly company size (up to battalion size in Vuhledar counting two directions), indicating that Ukraine has not committed its main effort.

https://twitter.com/RALee85/status/1665736495045693440

ZITAT
Prigozhin says Russia is losing the settlement of Berkhivka north of Bakhmut

https://twitter.com/wartranslated/status/1665683699768107010

ZITAT
The owner of PMC Wagner Prigozhin, declares that the Armed Forces of Ukraine liberated part of Berkhivka north of Bakhmut

https://twitter.com/front_ukrainian/status/...650558697369600

Zusammenfassend: Die Ukrainer versuchen nördlich und sĂŒdlich von Bachmut voranzukommen und beschiessen derweilen die in den Ruinen von Bachmut festgesetzten Russen. Dies könnte auf den Versuch hinauslaufen, die in Bachmut sich befindlichen russischen Truppen einzukesseln.


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Panzerchris
Beitrag 5. Jun 2023, 19:34 | Beitrag #157
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Schon erstaunlich, mit welcher relativen "Leichtigkeit" die ukrainischen Truppen das GelĂ€nde den Russen entreißen. Da spĂŒrt man sofort die Entschlossenheit der UA. Am Ende wird wohl nicht zu einer Einschließung kommen, da die Russen vermutlich diese Ruinenstadt aufgeben werden. Prigoshin wird vor Wut im Erdboden versinken wie Rumpelstilzchen.
 
Glorfindel
Beitrag 5. Jun 2023, 19:48 | Beitrag #158
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Da bin ich mir nicht einmal so sicher, auch wenn es den Russen bisher immer gelungen ist Umfassungen zu vermeiden. Mal abwarten.


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Salzgraf
Beitrag 5. Jun 2023, 23:52 | Beitrag #159
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ZITAT(Panzerchris @ 5. Jun 2023, 20:34) *
Schon erstaunlich, mit welcher relativen "Leichtigkeit" die ukrainischen Truppen das GelĂ€nde den Russen entreißen. Da spĂŒrt man sofort die Entschlossenheit der UA. Am Ende wird wohl nicht zu einer Einschließung kommen, da die Russen vermutlich diese Ruinenstadt aufgeben werden. Prigoshin wird vor Wut im Erdboden versinken wie Rumpelstilzchen.

aber sein Teufelchen wird sagen "Alle Welt sieht, daß Wagner was schafft, was die russische Armee nicht halten kann: Punkt fĂŒr Progoshin."
 
Salzgraf
Beitrag 6. Jul 2023, 16:59 | Beitrag #160
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Drohnenaufnahmen von der Stadt:
https://mstdn.social/@noelreports/110667394061748546

Die Ruinenlandschaft a la Berlin 1945 ist auch im Sommerlicht trostlos.

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Sehe gerade ein Video auf dem gleichen Kanal, wo russische MotschĂŒtzen ausbooten (die BMT/BMP wegfahren) und dann die Soldaten mittels Mörser/Art. aus dem Waldstreifen getrieben werden, und dann zwei SchlĂ€ge ca. 5 m neben Kleingruppen niedergehen. Furchterregend beeindruckend, wie genau die insgesamt 10 Art./MörserschlĂ€ge gesetzt werden.
Aus naheliegenden GrĂŒnden keine Verlinkung.

Der Beitrag wurde von Salzgraf bearbeitet: 6. Jul 2023, 17:08
 
Glorfindel
Beitrag 8. Jul 2023, 11:56 | Beitrag #161
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Ich glaube, dass sich in Bachmut die Situation umkehrt. Die Ukrainer erobern die HöhenzĂŒge rund um Bachmut nach und nach zurĂŒck. In der Stadt unten dĂŒrften tausende russische Soldaten sitzen in einer Ruinenlandschaft ohne funktionierende Infrastruktur. Es gibt die Vermutung, dass die Ukrainer versuchen, die in grösserer Zahl vorhandenen Einheiten der WDW zu zerstören. Die Schlacht um Bachmut geht weiter, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen: Die Russen sitzen in der Stadt und die Ukrainer rĂŒcken langsam vor (wenn auch nicht in der Stadt, sondern an den StadtrĂ€ndern).


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Fitsch
Beitrag 8. Jul 2023, 12:29 | Beitrag #162
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Ich denke / hoffe dass sie nich die gleichen Fehler machen wie die Russen bei der Eroberung oder Paulus anno 42.

Die Ukraine ist auf die (verlustreiche) Eroberung nicht angewiesen.
Sie mĂŒssen nur den Sack zumachen und die Ausfallstraßen absichern, der Rest regelt die Zeit
..
 
Madner Kami
Beitrag 8. Jul 2023, 12:33 | Beitrag #163
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Wollen wir dann doch lieber wieder Bachmut mit Stalingrad vergleichen, statt Verdun? Oder warten wir lieber noch die Einschließung ab? 😋

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 8. Jul 2023, 12:33


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Stefan Kotsch
Beitrag 8. Jul 2023, 13:43 | Beitrag #164
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Russland zieht offenbar auch KrÀfte aus Belarus ab und gruppiert um. Sicher auch in der Richtung Bakhmut.
Da ist noch nichts wirklich entschieden.
 
Glorfindel
Beitrag 11. Jul 2023, 06:00 | Beitrag #165
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Das ISW ĂŒber die Lage in Bakhmut:

ZITAT(aus dem Englischen)
Am 10. Juli gaben ukrainische Regierungskreise bekannt, dass ukrainische StreitkrĂ€fte die Feuerkontrolle ĂŒber Bakhmut und die russischen Bodenversorgungslinien (Ground Lines of Communication, GLOCs) um die Stadt herum haben. Die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Malyar, erklĂ€rte, dass ukrainische StreitkrĂ€fte die Kontrolle ĂŒber nicht nĂ€her bezeichnete Höhen um Bakhmut ĂŒbernommen haben, was es ihnen ermöglicht, die Feuerkontrolle ĂŒber Bakhmut selbst herzustellen. Ukrainische Regierungskreise signalisierten kĂŒrzlich, dass die Ukraine bestrebt ist, russische Truppen innerhalb der Stadt eibe Falle zu stellen, und es scheint, dass die ukrainischen Operationen in der Bakhmut-Region in den letzten Tagen darauf abzielten, die Russen in der Stadt und an den Flanken langsam einzzschliessen.

Das ISW war zuvor zurĂŒckhaltend, wenn es um Behauptungen russischer Feuerkontrolle und allgemeine Unterbrechung der ukrainischen Kommunikationslinien in und um Bakhmut ging, wĂ€hrend russische KrĂ€fte allmĂ€hlich die Kontrolle ĂŒber die Siedlung ĂŒbernahmen. Ukrainische Behauptungen ĂŒber die Errichtung der Feuerkontrolle könnten jedoch glaubwĂŒrdiger sein. Sowohl ukrainische als auch russische Quellen haben in den letzten Tagen darauf hingewiesen, dass die Ukraine im Bakhmut-Gebiet und an seinen sĂŒdwestlichen Flanken an Boden gewinnt, einschliesslich wichtiger GelĂ€ndeteile, die den ukrainischen StreitkrĂ€ften einen Feuervorteil geben können. Die Angst vor ukrainischer Feuerkontrolle und unmittelbaren Bedrohungen fĂŒr Bakhmut dringt auch in den russischen Informationsraum ein, und russische Milblogger haben wiederholt Angst vor der Einkesselung russischer KrĂ€fte in Bakhmut geĂ€ussert. Russische Quellen behaupteten seit mindestens Februar, dass russische StreitkrĂ€fte die Feuerkontrolle ĂŒber kritische ukrainische GLOCs rund um Bakhmut aufrechterhalten, wĂ€hrend ukrainische Regierungskreise und Quellen keine Besorgnis ĂŒber diese russischen Behauptungen Ă€ußerten, sondern sich geordnet angesichts der teuren frontalen Angriffe der Wagner-Gruppe zurĂŒckzogen. Das wiederholten Behauptungen ukrainischer Regierungskreise ĂŒber die ukrainische operationelle Absicht in Bakhmut sowie die deutliche Sorge der Milblogger darĂŒber, was diese Absicht sein könnte, legen nahe, dass die ukrainischen Gegenangriffe in diese Richtung die russische Kontrolle ĂŒber Bakhmut glaubwĂŒrdig bedrohen könnten, auch wenn es noch zu frĂŒh ist, die Befreiung der Stadt vorherzusagen.


Gestern:
ZITAT(Genobst Oleksandr Syrskyi - Kommandant des ukr. Heeres)
Die Russen sitzen in Bakhmut in der Falle


ZITAT(Hanna Maliar - Stellvertretende ukr. Verteidigungsministerin)
Die ukrainischen StreitkrĂ€fte haben seit mehreren Tagen die Feuerkontrolle ĂŒber die russischen Ein- und AusgĂ€nge und die Bewegungen um die Stadt herum aufrecht. Dies wurde durch den Umstand möglich, weil beim Vorstoss unsere Truppen die dominierenden Höhen um Bakhmut eingenommen haben.



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Glorfindel
Beitrag 11. Jul 2023, 06:15 | Beitrag #166
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Es ist sicher nicht so, dass die Russen nicht mehr aus Bachmut rauskönnen, aber die Ukrainer können bach Bachmut reinschuessen und sie rĂŒcken an den Flanken vor. Die Stadt ist aber noch weit davon entfernt, eingeschlossen zu sein.


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Salzgraf
Beitrag 11. Jul 2023, 09:19 | Beitrag #167
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Die letzten Karten, die ich gesehen haben, haben ca. 170° der Umgebung von Bachmut in ukrainischer Hand gezeigt. Die M03/T0513 (N) könnte in Mörserreichweite der Ukrainer liegen. Die M06/T0504 (Osten) sollte noch fĂŒr die Russen frei befahrbar sein.

Ich habe zuletzt eine Meldung gelesen, die ich so verstanden habe, daß Ukrainer wieder einzelne HĂ€user in der Stadt besetzt haben. Es klang dabei nicht nach kĂ€mpfend erobert eher nach von Russen verlassen.
 
Glorfindel
Beitrag 26. Jul 2023, 16:59 | Beitrag #168
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Die ukrainischen StreitkrĂ€fte scheinen um Bachmut herum voranzukommen, wenn auch langsam. Das ISW geht davon aus, dass es den ukrainischen StreitkrĂ€ften weniger um raschen Landgewinn gehen, sondern um Abnutzung der russischen Truppen und deren AusrĂŒstung unter möglichster Schonung der eigenen KrĂ€fte.
ZITAT(ISW)
Ukrainian forces continued counteroffensive operations on at least three sectors of the front and advanced on July 25. Geolocated footage published on July 25 shows that Ukrainian forces have made tactically significant gains south of Klishchiivka (7km southwest of Bakhmut). (...) Ukrainian Deputy Defense Minister Hanna Malyar reported that Russian forces are dying at a rate eight times higher than Ukrainian forces in the Bakhmut area and 5.3 times higher in the Berdyansk and Melitopol directions. ISW has previously assessed that Ukrainian counteroffensive operations aim to create an asymmetrical attrition gradient that conserves Ukrainian manpower at the cost of a slower rate of territorial gains, while gradually wearing down Russian manpower and equipment.


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Glorfindel
Beitrag 6. Aug 2023, 10:39 | Beitrag #169
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Bakhmut soll nach wie vor erhebliche russische KrÀfte binden, wie das ISW berichtet.

Die Geschwindigkeit der ukrainischen Vorstösse in der Bakhmut-Region hat in den letzten Wochen abgenommen. Die ukrainischen Operationen um Bakhmut fĂŒhrten aber zur Verlegung zusĂ€tzliche russische VerbĂ€nde, die nun dort gebunden sind. Das war wahrscheinlich eines der Hauptziele der Ukrainer gewesen.

Die russische StreitkrĂ€fte setzen Elite-VerbĂ€nde zur Verteidigung von Bakhmut ein, darunter Elemente der 98. Garde-Luftlande-Division, der 11. Luftlande-Brigade, der 106. Luftlande-Division und der 364. Spetsnaz-Brigade. Es gibt zudem Vermutungen, dass Elemente der 31. Luftlande-Brigade jetzt die sĂŒdliche Flanke von Bakhmut verteidigen, und Aufnahmen, die nahelegen, dass Elemente der 150. motorisierten SchĂŒtzendivision (8. Garde-Panzergrenzarmee, SĂŒdmilitĂ€rbezirk) kĂŒrzlich im Bereich von Bakhmut angekommen sind. Die Ankunft dieser VerbĂ€nde in der Bakhmut-Region zeigt den Einsatz einer erheblicher KrĂ€fte, die die russische StreitkrĂ€fte nun nicht zur UnterstĂŒtzung von OffensiveinsĂ€tzen in den Oblasten Luhansk und Charkiw oder zur VerstĂ€rkung russischer Verteidigungsoperationen in der sĂŒdlichen Ukraine einsetzen können.
https://www.understandingwar.org/background...t-august-5-2023

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 6. Aug 2023, 10:48


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Freestyler
Beitrag 11. Aug 2023, 22:29 | Beitrag #170
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Bei War on the Rocks ist Michael Kofman am 08.08.2023 im Rahmen einer Einordnung der Sommeroffensive auf die Bedeutung der Schlacht um Bakhmut eingegangen:
- Die ukrainischen StreitkrĂ€fte haben in der Schlacht um Bakhmut ihre besten Truppenteile eingesetzt. Diese konnten daher nicht nur nicht aufgefrischt und mit westlichem GerĂ€t neu ausgerĂŒstet werden, dessen FĂ€higkeiten sie wahrscheinlich besser als die neu aufgestellten, unerfahrenen Brigaden hĂ€tten ausnutzen können, sondern sie erlitten in der Schlacht um Bakhmut erhebliche Verluste.
- Kofman geht von einem VerlustverhÀltnis von drei zu eins zugunsten der ukrainischen Verteidiger aus - aber selbst wenn das VerlustverhÀltnis noch höher zugunsten der ukrainischen Verteidiger ist, ist es trotzdem schlecht - denn die ukrainischen Gefallenen waren erfahrene und gut ausgebildete Soldaten, wÀhrend die russischen Gefallenen mehrheitlich Gefangene mit minimaler Ausbildung waren, deren Verlust verschmerzbar war.
- Die Schlacht um Bakhmut erkaufte den russischen StreitkrĂ€ften die notwendige Zeit, um die Mobiks auszubilden und auszurĂŒsten und um die Surovikin-Linie zu errichten bzw. weiter zu verstĂ€rken, und band gleichzeitig die besten ukrainischen Truppen und nutzte diese ab.
- PfadabhĂ€ngigkeit und politische Symbolik trugen auf ukrainischer Seite dazu bei, an der Verteidigung von Bakhmut festzuhalten statt die Stadt aufzugeben, die westlich (?) liegenden HöhenzĂŒge mit Truppenteilen geringerer QualitĂ€t zur verteidigen und die erfahrenen Truppenteile aufzufrischen.

Kofman geht davon aus, dass sich die politische und die militĂ€rische FĂŒhrung nach dem Krieg fĂŒr die Entscheidung, Bakhmut zu verteidigen, verantworten werden mĂŒssen, wobei unklar sei, wer die Entscheidung getroffen habe, an Bakhmut festzuhalten.

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 11. Aug 2023, 22:31
 
Madner Kami
Beitrag 11. Aug 2023, 22:38 | Beitrag #171
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ZITAT(Freestyler @ 11. Aug 2023, 23:29) *
Kofman geht davon aus, dass sich die politische und die militĂ€rische FĂŒhrung nach dem Krieg fĂŒr die Entscheidung, Bakhmut zu verteidigen, verantworten werden mĂŒssen, wobei unklar sei, wer die Entscheidung getroffen habe, an Bakhmut festzuhalten.


Ich denke fast, dass das so ein Ding ist, was sich verselbststĂ€ndigt hat. Man hat wiederholt gegen die Russen gewonnen. Sie von Kyiv verscheucht, aus Charkiv gejagt, aus Kherson rausgekĂ€mpft. Man wollte keinen Schritt zurĂŒck akzeptieren, niemand eine (selbst begrenzt lokale und völlig unbedeutende) Niederlage verantworten. Man ist dem eigenen Mythos auf den Leim gegangen...


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goschi
Beitrag 12. Aug 2023, 02:45 | Beitrag #172
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ZITAT(Freestyler @ 11. Aug 2023, 23:29) *
Bei War on the Rocks ist Michael Kofman am 08.08.2023 im Rahmen einer Einordnung der Sommeroffensive auf die Bedeutung der Schlacht um Bakhmut eingegangen:
- Die ukrainischen StreitkrĂ€fte haben in der Schlacht um Bakhmut ihre besten Truppenteile eingesetzt. Diese konnten daher nicht nur nicht aufgefrischt und mit westlichem GerĂ€t neu ausgerĂŒstet werden, dessen FĂ€higkeiten sie wahrscheinlich besser als die neu aufgestellten, unerfahrenen Brigaden hĂ€tten ausnutzen können, sondern sie erlitten in der Schlacht um Bakhmut erhebliche Verluste.
- Kofman geht von einem VerlustverhÀltnis von drei zu eins zugunsten der ukrainischen Verteidiger aus - aber selbst wenn das VerlustverhÀltnis noch höher zugunsten der ukrainischen Verteidiger ist, ist es trotzdem schlecht - denn die ukrainischen Gefallenen waren erfahrene und gut ausgebildete Soldaten, wÀhrend die russischen Gefallenen mehrheitlich Gefangene mit minimaler Ausbildung waren, deren Verlust verschmerzbar war.
- Die Schlacht um Bakhmut erkaufte den russischen StreitkrĂ€ften die notwendige Zeit, um die Mobiks auszubilden und auszurĂŒsten und um die Surovikin-Linie zu errichten bzw. weiter zu verstĂ€rken, und band gleichzeitig die besten ukrainischen Truppen und nutzte diese ab.
- PfadabhĂ€ngigkeit und politische Symbolik trugen auf ukrainischer Seite dazu bei, an der Verteidigung von Bakhmut festzuhalten statt die Stadt aufzugeben, die westlich (?) liegenden HöhenzĂŒge mit Truppenteilen geringerer QualitĂ€t zur verteidigen und die erfahrenen Truppenteile aufzufrischen.

Kofman geht davon aus, dass sich die politische und die militĂ€rische FĂŒhrung nach dem Krieg fĂŒr die Entscheidung, Bakhmut zu verteidigen, verantworten werden mĂŒssen, wobei unklar sei, wer die Entscheidung getroffen habe, an Bakhmut festzuhalten.

Halte ich alles auch fĂŒr vereinfacht.

- Die Wagner-Gefangenen waren nur ein kleiner Teil der eingesetzten russischen Truppen, da gab es durchaus viele gut ausgebildete Einheiten, die da nachweislich ausgeblutet wurden.
- Man weiss, dass die Masse der verteidigenden ukrainischen Truppen durchaus auch eher frisch ausgehobene Truppen waren, was einigen protest gab
- die Verteidigung von Bachmut hĂ€tte eben nicht einfach nur am nĂ€chsten HĂŒgel abgefangen werden können, denn das hĂ€tte das ganze nur verschoben und eben immer mehr ukrainischen Boden preisgegeben
- wieso sollte man die HĂŒgel (das sind wirklich nur Erhöhungen, nicht besonders stark zu verteidigen) die verteidigungslage so massiv verbessern gegenĂŒber einer durchaus gut zu verteidigenden Stadt und wieso sollte dies plötzlich mit anderen Truppen gehen?
- die Symbolik von Bachmut war beiderseits und das jetzt als grossen masterplan der Russen darzustellen halte ich auch fĂŒr vereinfacht, denn das nicht einnehmen der Stadt war genauso symbolkrĂ€ftig
- die Ukrainer hĂ€tten in der Teit gar keine Truppen gehabt fĂŒr einen Angriff im SĂŒden, woher sollte man die nehmen?

Kofman fĂ€llt öfters mit geradezu hysterischer Art der Schlussfolgerung auf, bei der eine Seite brillierte und die andere versagte, zudem trifft er hier mMn unzulĂ€ssige SchlĂŒsse in einer Absolutheit.


Der jetzt vielerorts plötzlich erzĂ€hlte Mythos, Bachm,ut sei 4D Schach der Russen gewesen um die Ukrainer vom Angriff auf den SĂŒden abzuhalten ist doch schlicht Bullshit.
die Russen haben dort ebenso extreme krĂ€fte forcieren mĂŒssen, wesentlich grössere als es die ukrainer mussten und erlitten auch materiell extreme verluste, die ihnen eben auch die offensivfĂ€higkeit raubte.
HĂ€tte man Zeit gewinnen wollen, hĂ€tte man breite Offensiven gefĂŒhrt, die viele Truppen banden, nicht nur an zwei StĂ€dten.

Dazu eben, die AusrĂŒstung fĂŒr eine Offensive bekam die ukraine erst im FrĂŒhling 2023, vorher hatte sie das moderne GerĂ€t gar nicht rolleyes.gif
Die Russen haben die Zeit natĂŒrlich genutzt, aber das als grosse TĂ€uschungsaktion darzustellen ist einfach lĂ€cherlich.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Glorfindel
Beitrag 12. Aug 2023, 06:40 | Beitrag #173
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dito.gif

ich teile Deine Ansicht völlig, goschi.

Btw: Ich habe nur darauf gewartet, dass jemand wieder mit Kofman kommt. Kofman ist einer der bekannteren (und auch wichtigeren) Ukrainekriegsanalysten, sonst wĂ€ren da z.B noch Rob Lee oder Henry Schlotman und ein paar andere. Meines Erachtens merkt man bei ihm relativ gut, dass er keinen militĂ€rischen Hintergrund hat. Er hat zwar sicher grosse Kenntnise, kennt auch die VerhĂ€ltnisse vor Ort, war vor Ort und hat mit Leuten gesprochen, seine Analysen - gerade was das militĂ€rstrategische vetrifft - sind teilweise nicht sehr ĂŒberzeugend und er ist zu stark von sich ĂŒberzeugt. Deshalb ist es wichtig, die Argumente gegeneinander abzuwĂ€gen, verschiedene Stimmen zu hören und zu diskutieren.

Ich sehe keine Alternative zur Verteidigung von Bachmut und halte die Entscheidung, Bachmut zu verteidigen fĂŒr richtig. Die Argumente von Kofman ĂŒberzeugen mich ebefalls nicht und ich halte sie teilweise auch fĂŒr falsch. TatsĂ€chlich schaut es fĂŒr mich eher so aus, als hĂ€tten sich die russischen Truppen bei Bachmut so erschöpft, dass sie in die defensive ĂŒbergehen mussten. Durch Bachmut wurde die Krise innerhalb der russischen StreitkrĂ€fte auch verschĂ€rft in deren Folge es zum Aufstand von Wagner kam.


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Freestyler
Beitrag 12. Aug 2023, 20:36 | Beitrag #174
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Rob Lee ist so ziemlich auf einer Linie mit Michael Kofman - die beiden verfassen regelmĂ€ĂŸig Artikel, diskutieren ihre Erkenntnisse in Podcasts und reisen zusammen mit Konrad Muzyka und Franz-Stefan Gady zusammen in die Ukraine. Ich meine mich zu erinnern, dass Kofman in diesem Podcast sogar erwĂ€hnt, dass Rob Lee und er beide dieser Meinung sind wink.gif Aber ja, man sollte sich alle Argumente usw. anhören - das sollte selbstverstĂ€ndlich sein.

ZITAT(goschi @ 12. Aug 2023, 03:45) *
Halte ich alles auch fĂŒr vereinfacht.
- Die Wagner-Gefangenen waren nur ein kleiner Teil der eingesetzten russischen Truppen, da gab es durchaus viele gut ausgebildete Einheiten, die da nachweislich ausgeblutet wurden. Allen Berichten nach, an die ich mich erinnern kann, hat Wagner in Bakhmut selbst die Hauptlast der KĂ€mpfe getragen - dass an den Flanken insbesondere VDV-Truppenteile gekĂ€mpft und die Wagner-Truppen mit Steilfeuer unterstĂŒtzten, widerspricht dem ja nicht.
- Man weiss, dass die Masse der verteidigenden ukrainischen Truppen durchaus auch eher frisch ausgehobene Truppen waren, was einigen protest gab Ja, es gab Protest, aber den gab und gibt es regelmĂ€ĂŸig (vermutlich auch zurecht, wenn man sich die Berichte bedenkt, dass neue Rekruten nur ein paar Tage ausgebildet wurden). Aber die Mehrheit der ukrainischen Brigaden bestanden schon lange vor der zweiten Invasion Russlands (s.u.).
- die Verteidigung von Bachmut hĂ€tte eben nicht einfach nur am nĂ€chsten HĂŒgel abgefangen werden können, denn das hĂ€tte das ganze nur verschoben und eben immer mehr ukrainischen Boden preisgegeben
- wieso sollte man die HĂŒgel (das sind wirklich nur Erhöhungen, nicht besonders stark zu verteidigen) die verteidigungslage so massiv verbessern gegenĂŒber einer durchaus gut zu verteidigenden Stadt und wieso sollte dies plötzlich mit anderen Truppen gehen?
- die Symbolik von Bachmut war beiderseits und das jetzt als grossen masterplan der Russen darzustellen halte ich auch fĂŒr vereinfacht, denn das nicht einnehmen der Stadt war genauso symbolkrĂ€ftig
- die Ukrainer hĂ€tten in der Teit gar keine Truppen gehabt fĂŒr einen Angriff im SĂŒden, woher sollte man die nehmen?

Kofman fĂ€llt öfters mit geradezu hysterischer Art der Schlussfolgerung auf, bei der eine Seite brillierte und die andere versagte, zudem trifft er hier mMn unzulĂ€ssige SchlĂŒsse in einer Absolutheit.

Der jetzt vielerorts plötzlich erzĂ€hlte Mythos, Bachmut sei 4D Schach der Russen gewesen um die Ukrainer vom Angriff auf den SĂŒden abzuhalten ist doch schlicht Bullshit.
die Russen haben dort ebenso extreme krĂ€fte forcieren mĂŒssen, wesentlich grössere als es die ukrainer mussten und erlitten auch materiell extreme verluste, die ihnen eben auch die offensivfĂ€higkeit raubte.
HĂ€tte man Zeit gewinnen wollen, hĂ€tte man breite Offensiven gefĂŒhrt, die viele Truppen banden, nicht nur an zwei StĂ€dten.

Dazu eben, die AusrĂŒstung fĂŒr eine Offensive bekam die ukraine erst im FrĂŒhling 2023, vorher hatte sie das moderne GerĂ€t gar nicht rolleyes.gif
Die Russen haben die Zeit natĂŒrlich genutzt, aber das als grosse TĂ€uschungsaktion darzustellen ist einfach lĂ€cherlich.

Du liest wieder Aussagen, die weder Kofman noch ich, der seine Aussagen zusammenfasst, so getroffen haben. Niemand hat unterstellt, dass es von Anfang an Russlands Absicht war, dort die erfahrenen ukrainischen Truppenteile zu binden und abzunutzen - aber im Ergebnis hat Bakhmut vergleichsweise viele gut ausgebildete und erfahrene ukrainische Brigaden gebunden, wÀhrend aus russischer Seite insbesondere Gefangene die Hauptlast der KÀmpfe trugen.

Ich sehe aber auch keine hysterischen Schlussfolgerungen seitens Kofmans - dafĂŒr aber ziemlich absolute und unbelegte Aussagen von dir wink.gif Du musst mich auch nicht angreifen, weil ich Kofman (und Rob Lee) zitiere...

Bei Militaryland kann jede publizierte Karte der Schlacht um Bakhmut in der zeitlichen Abfolge anschauen. Ich hab mal die eingesetzten ukrainischen Brigaden - ohne selbststĂ€ndige Bataillone u.Ă€. - abgeglichen: Von insgesamt 21 eingesetzten Brigaden wurden 13 (~ 60%) vor 2022 aufgestellt, teilweise sogar vor 2014, und 8 nach der russischen Invasion 2022 (~ 40%). Dabei ist noch nicht eingerechnet, dass einige der neu aufgestellten Brigaden sich aus sehr erfahrenen Soldaten zusammensetzen, z.B. die 3. Sturmbrigade. Wie hoch die Belastung der ukrainischen Brigaden war, zeigt sich auch an der hĂ€ufigen Rotation / VerĂ€nderung sowie an der Zahl der gleichzeitig eingesetzten ukrainischen Brigaden: Das Stadtgebiet von Bakhmut hat eine Nord-SĂŒd-Ausdehnung von weniger als 7km, die Stadtgrenze umfasst von Norden ĂŒber Osten nach SĂŒden ca. 10km. Man geht davon aus, dass eine Brigade eine Front von 6km verteidigt (ukrainische Bataillone haben weniger Kompanien, ukrainische Brigaden aber mehr Bataillone, was sich letztendlich ausgleicht). In diesem Stadtgebiet waren laut Militaryland zeitweise bis zu fĂŒnf Brigaden gleichzeitig eingesetzt - was entweder bedeutet, dass diese nur teilweise eingesetzt waren oder aber massive Verluste erlitten hatten.

16.12.2022 - erster verfĂŒgbarer Zeitpunkt: 46. Luftlandebrigade (aufgestellt 2016), 57. motorisierte Brigade (aufgestellt 2014), 71. JĂ€gerbrigade (aufgestellt 2022) - im rĂŒckwĂ€rtigen Raum: 241. Brigade der Territorialverteidigung (aufgestellt 2022), 58. motorisierte Brigade (aufgestellt 2017)

30.12.2022 - zwei Wochen spĂ€ter: 46. Luftlandebrigade, 57. motorisierte Brigade, 71. JĂ€gerbrigade - im rĂŒckwĂ€rtigen Raum: 127. Brigade der Territorialverteidigung (aufgestellt 2022) - sĂŒdlich von Bakhmut: 53. mechanisierte Brigade (aufgestellt 2014)

13.01.2023 - zwei Wochen spĂ€ter: 46. Luftlandebrigade und 71. JĂ€gerbrigade - im rĂŒckwĂ€rtigen Raum: 127. Brigade der Territorialverteidigung (aufgestellt 2022) - sĂŒdlich von Bakhmut: 53. mechanisierte Brigade (aufgestellt 2014), daran anschließend die 60. mechanisierte Brigade (aufgestellt 2015)

27.01.2023 - zwei Wochen spĂ€ter: 3. Sturmbrigade (aufgestellt 2022), 24. mechanisierte Brigade (aufgestellt 1992), 57. motorisierte Brigade, 71. JĂ€gerbrigade - im rĂŒckwĂ€rtigen Raum: 127. Brigade der Territorialverteidigung (aufgestellt 2022) - sĂŒdlich von Bakhmut: 3. Brigade der Nationalgarde (aufgestellt 2014), daran anschließend die 60. mechanisierte Brigade (aufgestellt 2015)

11.02.2023 - zwei Wochen spĂ€ter: 1. (aufgestellt 2014) und 3. Brigade der Nationalgarde, 3. Sturmbrigade, 127. und 241. Brigaden der Territorialverteidigung, sĂŒdich anschließend 63. mechanisierte Brigade (aufgestellt 2017), nördlich anschließend die 92. mechanisierte Brigade (aufgestellt 1999)

24.02.2023 - zwei Wochen spĂ€ter: 3. Sturmbrigade, 93. mechanisierte Brigade (aufgestellt 1992), 1. und 3. Brigaden der Nationalgarde, 241. Brigade der Territorialverteidigung - im rĂŒckwĂ€rtigen Raum: 14. mechanisierte Brigade (aufgestellt 2014), 57. motorisierte Brigade - sĂŒdlich: 127. Brigade der Territorialverteidigung - nördlich: 119. Brigade der Territorialverteidigung

10.03.2023 - zwei Wochen spĂ€ter, die russischen StreitkrĂ€fte haben Bakhmut nördlich, östlich und sĂŒdlich eingeschlossen: 93. mechanisierte Brigade, 1. und 3. Brigaden der Nationalgarde, 241. Brigade der Territorialverteidigung - nördlich: 56. motorisierte Brigade (aufgestellt 2015) - westlich / im rĂŒckwĂ€rtigen Raum: 67. mechanisierte Brigade und 77. Luftlandebrigade (beide aufgestellt 2022) - sĂŒdlich: 127. Brigade der Territorialverteidigung

24.03.2023 - zwei Wochen spĂ€ter: 93. mechanisierte Brigade, 3. Brigade der Nationalgarde, 241. Brigade der Territorialverteidigung, 77. Luftlandebrigade - nördlich: 67. mechanisierte Brigade - westlich/sĂŒdlich: 5. Sturmbrigade (aufgestellt 2022), 127. Brigade der Territorialverteidigung

03.04.2023 - zwei Wochen spÀter: unverÀndert

17.04.2023 - zwei Wochen spÀter: wie oben, die 3. und 5. Sturmbrigade haben die 3. Brigade der Nationalgarde ersetzt

01.05.2023 - zwei Wochen spÀter, die ukrainischen StreitkrÀfte kontrollieren nur noch den westlichen Teil Bakhmuts: wie oben, die 127. Brigade der Territorialverteidigung hat die 3. Sturmbrigade ersetzt

15.05.2023 - zwei Wochen spÀter: unverÀndert

23.05.2023 - die ukrainischen StreitkrÀfte haben die Stadt gerÀumt: 5. Sturmbrigade und 93. mechanisierte Brigade unmittelbar westlich von Bakhmut - 67. mechanisierte Brigade nördlich
 
goschi
Beitrag 12. Aug 2023, 22:00 | Beitrag #175
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ZITAT(Freestyler @ 12. Aug 2023, 21:36) *
Du liest wieder Aussagen, die weder Kofman noch ich, der seine Aussagen zusammenfasst, so getroffen haben. Niemand hat unterstellt, dass es von Anfang an Russlands Absicht war, dort die erfahrenen ukrainischen Truppenteile zu binden und abzunutzen - aber im Ergebnis hat Bakhmut vergleichsweise viele gut ausgebildete und erfahrene ukrainische Brigaden gebunden, wÀhrend aus russischer Seite insbesondere Gefangene die Hauptlast der KÀmpfe trugen.

Letzteres ist halt unbelegt und unzutreffend, weil das nicht stimmen kann aufgrund der eingesetzten truppen und auch nicht anhand der selbst von Wagner kommunizierten Verluste ihrer selbst (ca 1:2 Söldner zu Ex-HĂ€ftlinge) und Wagner trug nur partiell die Hauptlast, nicht ĂŒber die gesamte Offensive und auch nicht ĂŒber die gesamte FlĂ€che.
Und nochmal: der Schluss der von mir kritisiert ist war, dass die verteidigung schĂ€dlich war, man hĂ€tte stattdessen die SĂŒd-offensive fĂŒhren mĂŒssen, nur nochmal: dazu war die Ukraine materiell nicht imstande.
aber schön gehst du nicht darauf ein, sondern greifst di nur etwas raus rolleyes.gif


ZITAT
Ich sehe aber auch keine hysterischen Schlussfolgerungen seitens Kofmans - dafĂŒr aber ziemlich absolute und unbelegte Aussagen von dir wink.gif Du musst mich auch nicht angreifen, weil ich Kofman (und Rob Lee) zitiere...

Doch, alleine der letzte Satz, dass jemand dafĂŒr die Verantwortung zu tragen habe, ist implizit, zusammen damit dass die Verteidigung sinnlos gewesen sei, eine hysterische Schlussfolgerung.

ZITAT
diesem Stadtgebiet waren laut Militaryland zeitweise bis zu fĂŒnf Brigaden gleichzeitig eingesetzt - was entweder bedeutet, dass diese nur teilweise eingesetzt waren oder aber massive Verluste erlitten hatten.

Also entweder Senf oder ketchup, entweder Tag oder Nacht, man weiss es nicht, aber man kann natĂŒrlich trotzdem sehr harte SchlĂŒsse ziehen, wie du es in denem vorherigen Posting tatest? rolleyes.gif


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Glorfindel
Beitrag 12. Aug 2023, 22:52 | Beitrag #176
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ZITAT
Kofman geht davon aus, dass sich die politische und die militĂ€rische FĂŒhrung nach dem Krieg fĂŒr die Entscheidung, Bakhmut zu verteidigen, verantworten werden mĂŒssen, wobei unklar sei, wer die Entscheidung getroffen habe, an Bakhmut festzuhalten.

Das glaube ich nicht. Wieso sollte sie? Insbesondere wenn der Krieg durch die Ukraine gewonnen wird, wird sich niemand gerantworten mĂŒssen. Dann werden alle Helden sein: die Gefalleben und die Soldaten, die ĂŒberlebt haben.



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Delta
Beitrag 12. Aug 2023, 22:57 | Beitrag #177
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Ich hab den Podcast gehört (und auch vorher schon Kofamns Analysen gelesen, die ich grundsÀtzlich schÀtze, wenn ich sie auch nicht immer teile).

Ich kann mich noch gut erinnern, wie man sich im ersten Halbjahr in der Analystenszene darĂŒber gestritten hat, ob das sinnvoll ist, Bachmut zu vetreidigen oder ob man es nicht besser aufgibt und wo anders eine gĂŒnstigere Verteidigungslinie bezieht.

Der zwischenzeitliche Ausgang der Schlacht von Bachmut im Mai und was seither passiert ist, spricht zumindest nicht dafĂŒr, dass man deswegen auf Seiten der UKR ein Verfahren eröffnen braucht:
Die Stadt wurde zwar erobert, es hat die Russen aber nicht in eine gĂŒnstige Lage fĂŒr Folgeoperationen gebracht. Im Gegenteil. Bachmut beibt fĂŒr die RuAF ein Fass ohne Boden, UKR konnte sich auf den HöhenzĂŒgen in den Flanken behaupten, dort GelĂ€nde gut machen und nutzt dort unverĂ€ndert RuAF massiv ab, ohne dort jetzt schwerpunktmĂ€ĂŸig Energie rein zu stecken.
Wagner ist aktuell erstmal ganz vom Spielfeld genommen.
Die Verluste bei den seitens UKR eingesetzten VerbÀnden waren hoch, aber es ist gelungen, den Raum zu behaupten und es sind keine Truppenteile eingekesselt und vernichtet worden. Bachmut konnte immer irgendwie noch versorgt werden. UKR hat - nach dem was man empirisch so beobachten konnte - massiv seine Truppen rotiert. Von den eingesetzten Brigaden standen selten mehr als ein paar Kompanien jeweils direkt in der Stadt.

Den Raum zu behaupten war wichtig, weil die Infrastruktur einer Stadt viel bessere Möglichkeiten fĂŒr eine lang andauernde Verteidigung bietet, als ein Höhenzug o.Ă€. Bei Aufgabe hĂ€tte man sich warscheinlich erst in der nĂ€chsten Stadt wieder festbeißen können. Und alles verlorene GelĂ€nde hĂ€tte man blutig wieder erobern mĂŒssen, inklusive der Zerstörung von weiteren UKR Ortschaften und StĂ€dten. Auch wenn die RuAF wahrscheinlich auch bei einer schnelleren Einnahme von Bachmut nicht in der Lage gewesen wĂ€ren, einen operativ bedeutenden Durchbruch mit Wiederaufnahme von Bewegungskrieg zu erzielen, so wĂ€ren sie doch stets weiter vorwĂ€rts geströmt.

Beide Seiten hatten im Winter Munitionsmangel. Insbesondere die UKR hat Munition fĂŒr die Offensive zurĂŒck gelegt. Ich weiß nicht, ob man aus den dort einbegsetzten Truppenteilen innerhalb einiger Monate bessere VerbĂ€nde machen hĂ€tte können, als man sie jetzt teilweise im SĂŒdabschnitt sieht, aber die Wahrscheinlichkeit wĂ€re auch hoch gewesen, dass man die Voraussetzungen fĂŒr eine Offensive dieses Jahr verpielt hĂ€tte, hĂ€tte man völlig unerfahrene Einheiten nach Bachmut gebracht. Da wĂ€re ggf. die UKR irgendwann vor der Entscheidung gestanden, ob man die weiterhin sterben lĂ€sst wie die Fliegen und einen RUS Durchbruch mit Frontauflösung riskiert, oder nicht doch die Reserven frĂŒhzeitig in die Verteidigung wirft.

Das ist alles hochgradig spekulativ, aber was man im Mai sehen konnte war, dass UKR Bachmut City zwar verloren hatte, aber auch das RUS Offensivpotenzial deutlich abgenutzt war, Wagner kurz darauf vom Feld genommen wurde, die materiellen Vorassetzungen fĂŒr eine großangelegte UKR geschaffen wurden und man wenig Raum (zeitich begrenzt) aufgeben musste.
Das Rauslösen und AusrĂŒsten der in Bachmut eingesetzten VerbĂ€nde mit Westmaterial fĂŒr den Sommer, das ZurĂŒcknehmen der Front, das Halten mit "grĂŒnen" Truppen... selbst wenn man das gemacht hĂ€tte, wĂ€re es nicht ausgemacht, dass die Offensive jetzt schneller und besser liefe, aber das Risiko fĂŒr die UKR, im Raum Bachmut ins Rutschen zu kommen wĂ€re deutlich erhöht gewesen.

Daher sehe ich Kofmans Analyse und Folgerungen eher als ein Gedankenspiel (das die UKR FĂŒhrung sicher auch gespielt hat), denn als eine harte Schlussfolgerung, die man zum Fakt aufbauen kann.


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Beitrag 12. Aug 2023, 23:19 | Beitrag #178
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Unterm Strich bleibt eigentlich immer nur eines: Die Ukrainer haben die Soldaten und den Willen zum Sieg. Was ihnen fehlt ist Material um den Kampf zu fĂŒhren. Bakhmut und das langsame Vorankommen in der Sommeroffensive ist letztendlich ein Versagen der UnterstĂŒtzer. Zu wenig, zu langsam, zu spĂ€t.


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Beitrag 13. Aug 2023, 09:38 | Beitrag #179
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Beitrag 13. Aug 2023, 10:18 | Beitrag #180
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ZITAT(Madner Kami @ 13. Aug 2023, 00:19) *
Unterm Strich bleibt eigentlich immer nur eines: Die Ukrainer haben die Soldaten und den Willen zum Sieg. Was ihnen fehlt ist Material um den Kampf zu fĂŒhren. Bakhmut und das langsame Vorankommen in der Sommeroffensive ist letztendlich ein Versagen der UnterstĂŒtzer. Zu wenig, zu langsam, zu spĂ€t.

Das ist ein bisschen zu einfach und zu einseitig, denn die Truppenteile, die modernes Material erhalten haben und daran ausgebildet wurden, konnten dessen ĂŒberlegene FĂ€higkeiten gar nicht ausnutzen. Von den Problemen bei der Planung und FĂŒhrung ganz abgesehen. Wenn du Material auf Munition beziehst, hast du definitiv recht.

Aber ja, die freie Welt sollte viel mehr Material und Munition liefern und vor allem ausbilden (Individual- und Verbandsausbildung sowie FĂŒhrungsprozess).

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 13. Aug 2023, 12:02
 
 
 

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