die deutschen Bauern und ihre Methoden von 1524 bis heute, Bauernopfer oder Bauernschläue? |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
die deutschen Bauern und ihre Methoden von 1524 bis heute, Bauernopfer oder Bauernschläue? |
8. Jan 2024, 08:55 | Beitrag
#1
|
|
Hauptmann Beiträge: 4.812 Gruppe: VIP Mitglied seit: 14.11.2010 |
Witzig das sich jeder bei den Klimaklebern aufgeregt hat und Mord und Totschlag ruft, bei den Bauerndemonstrationen das aber völlig okay ist, wenn sie Verkehrsknotenpunkte blockieren
-------------------- Niemand hat gesagt das es Spaß machen muss!
“You have attributed conditions to villainy that simply result from stupidity.” |
|
|
8. Jan 2024, 08:58 | Beitrag
#2
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 37.305 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
und niemand macht sich Sorgen um Sanitätsfahrzeuge, Feuerwehr und co, obwohl man explizit die Autobahnen und ihre Zufahrten vollständig lahmlegen will...
-------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
8. Jan 2024, 09:25 | Beitrag
#3
|
|
Oberleutnant Beiträge: 1.250 Gruppe: Members Mitglied seit: 24.01.2009 |
|
|
|
8. Jan 2024, 10:07 | Beitrag
#4
|
|
Major Beiträge: 5.050 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.11.2015 |
Witzig das sich jeder bei den Klimaklebern aufgeregt hat und Mord und Totschlag ruft, bei den Bauerndemonstrationen das aber völlig okay ist, wenn sie Verkehrsknotenpunkte blockieren You don't understand, THAT's DIFFERENT! https://www.youtube.com/watch?v=U8q4trDHtjg -------------------- |
|
|
8. Jan 2024, 13:29 | Beitrag
#5
|
|
Leutnant Beiträge: 833 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.11.2023 |
Auf der Heimfahrt den Trekkerfahrern begegnet. Dicke Schilder an den Landmaschinen: "Demokratie statt Diktatur!" und mein persönlicher Liebling: "Steuern auf Öko, statt Lebensmittel!" Da weis man doch sofort wo man ist. 🤦♂️
Der Beitrag wurde von Marcus Marius bearbeitet: 8. Jan 2024, 13:29 |
|
|
8. Jan 2024, 13:57 | Beitrag
#6
|
|
Oberstleutnant Beiträge: 12.210 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.10.2002 |
Ja, unter den Bauern gibt es auch viele Rechtsextreme und Schwurbler...
Aber bitte nicht alle Landwirte jetzt pauschal verurteilen. -------------------- Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
|
|
|
8. Jan 2024, 14:09 | Beitrag
#7
|
|
Leutnant Beiträge: 833 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.11.2023 |
Ja, unter den Bauern gibt es auch viele Rechtsextreme und Schwurbler... Aber bitte nicht alle Landwirte jetzt pauschal verurteilen. Man könnte sich als Gruppe ja mal Gedanken machen, mit wem man da zusammen demonstriert und sich überlegen, ob sowas anwesend sein und toleriert werden muss. Macht man das nicht, macht man sich gemein. Ach, der Trekkerfahrer mit dem "Demokratie statt Diktatur"-Spruch? Dessen Haus kann ich von meinem Schlafzimmerfenster aus sehen. Der verarmt nicht wegen Agrardieselkosten. Und im Zweifelsfall kann er immernoch seinen Zweitjob zum Hauptberuf machen. Er sitzt nämlich für die AfD im Kreistag. Der Beitrag wurde von Marcus Marius bearbeitet: 8. Jan 2024, 14:14 |
|
|
8. Jan 2024, 14:09 | Beitrag
#8
|
|
Leutnant Beiträge: 547 Gruppe: Members Mitglied seit: 30.10.2011 |
Gestern Abend im heute Journal poppte beim Interview mit dem Bauerpräsi die Frage auf, was Klimakleberproteste von Bauernprotesten unterscheide…. Und dass ca. 1/3 der GEWINNE der Bauern auf Subventionen zurückzuführen sei….. ersteres verursachte Blutdruck beim Bauernpräsi und letzteres ignorierte der feine Herr gänzlich. Mal ganz hässlich formuliert: ein Teil der Bauern führt sich auf wie Bürgergeldbezieher, die mit dem Merser vorfahren und noch mehr Kohle vom Staat haben wollen, weil es für den Sprit nur gerade eben reicht.
Mal ehrlich, welche Branche bekommt Zuzahlungen zur Unfallversicherung vom Staat? Bei den Kolleg*Innen des Kampfmittelräumdienstes, Dezernat2x, meines Arbeitgebers, wird die Lebensversicherung bezahlt…. Aus gutem Grund. Gehet hin und verlangt mal Geld für Eure Unfallversicherung als Sachbearbeiter*in….. Landwirt*Innen sind Unternehmer. Wenn der Laden nicht läuft ist eben Schluss. Oder Mensch arbeitet …… Als selbstständige Person arbeitet mensch eben selbst und ständig….. |
|
|
8. Jan 2024, 14:19 | Beitrag
#9
|
|
Unteroffizier Beiträge: 91 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.01.2023 |
Witzig das sich jeder bei den Klimaklebern aufgeregt hat und Mord und Totschlag ruft, bei den Bauerndemonstrationen das aber völlig okay ist, wenn sie Verkehrsknotenpunkte blockieren Wobei das Verständnis (zumindest wenn ich meine soziale "Bubble" betrachte) seit der Habeck-Aktion und dann nochmal heute, umzuschlagen scheint. Da geht die Solidarität auch nur so weit, bis dass man selbst davon betroffen ist. Wenn in fernen Stuttgart Mist vor dem Landwirtschaftministerium (oder vielmehr vor einem Hotel...) abgekippt wird, fand mans noch gut, wenn man deswegen ne Stunde im Stau steht, oder nicht zur Kita kommt, ist dann der Spaß vorbei..... |
|
|
8. Jan 2024, 15:18 | Beitrag
#10
|
|
Hauptmann Beiträge: 2.873 Gruppe: Members Mitglied seit: 17.07.2012 |
…. Und dass ca. 1/3 der GEWINNE der Bauern auf Subventionen zurückzuführen sei…..Mal ehrlich, welche Branche bekommt Zuzahlungen zur Unfallversicherung vom Staat? .. Landwirt*Innen sind Unternehmer. Wenn der Laden nicht läuft ist eben Schluss. Oder Mensch arbeitet …… Als selbstständige Person arbeitet mensch eben selbst und ständig….. Landwirtschaft in Deutschland ist wirtschaftlich nicht abbildbar ohne massive staatliche Subventionen. Unsere Anforderungen hierzulande hinsichtlich Umweltvorgaben, Tierschutz etc. schließen eine konkurrenzfähige Lebensmittelproduktion aus. Man kann das also nicht den Bauern vorhalten.Womit ich nicht sagen will, dass diese Vorgaben gelockert werden müssten, oder wir die Lebensmittelproduktion einstellen sollten. Aber man muss anerkennen, dass diese Subventionen keine Geschenke an die Bauern sind, die ansonsten einfach nur weniger Gewinn machen würden. Es ist schlicht die Grundlage dafür, dass in Deutschland überhaupt Lebendmittel hergestellt werden können. Zumal der Gewinn eines Bauerns ja auch schlicht sein Einkommen ist, er arbeitet dafür meistens recht hart, wenn es ein klassischer Landwirt und kein großes Argrarunternehmen ist. Sicher sind auch viele Umwelt- und Naturschutzaspekte nicht praktikabel geregelt und müssten verbessert werden und natürlich könnte und sollte man drüber nachdenken, ob das alles so wie es läuft wirklich zielführend ist, oder ob man nicht bspw. mehr über eine Regulierung der Handelspreise an die Sache herangehen könnte, aber das wäre dann auch nur eine andere Form der Subvention. Trotzdem ist schon bezeichnend, dass ausgerechnet beim Spritpreis plötzlich ganz Agrardeutschland auf die Barrikaden geht und Gehör findet, während es schon seit langer Zeit sehr viel größere Probleme in der Branche gibt, Stichwort: Marktmacht der Handelskonzerne. Aber wenn es um den Spritpreis geht, da hat der gemeine Deutsche einfach viel mehr Verständnis und Mitleid als bei so komplexen Zusammenhängen in der Marktwirtschaft. Und "gegen die Grünen" kommt auch immer gut. |
|
|
8. Jan 2024, 17:12 | Beitrag
#11
|
|
Major Beiträge: 9.104 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Die FAZ mit ein paar wirtschaftlichen Hintergründen (und ein paar Zeilen Polemik ). Kurzzusammenfassung: Gerade das letzte Jahr war für die Bauern eigentlich ein sehr gutes, der Agrardiesel ist eine der kleinere Subventionen. Ja, die Bauern sind überproportional vom Sparprogramm betroffen, erhalten aber auch überproportional viele Subventionen. Insgesamt gäbe es deutlich bessere Forderungen, für die sie kämpfen könnten, z.B. eine Verbrauchssteuer auf tierische Produkte.
Ein bisschen weniger polemisch, aber in der Sache nicht allzuweit davon entfernt das Interview mit dem Agrarökonomen Breunig von der HS Weihenstephan. |
|
|
8. Jan 2024, 17:27 | Beitrag
#12
|
|
Oberleutnant Beiträge: 2.329 Gruppe: Members Mitglied seit: 26.07.2005 |
Gutes Beispiel eines landwurts auf reddit der anhand seiner unternehmenszahlen darlegt, dass er sehr reich ist, obwohl er denkt er sei arm
https://old.reddit.com/r/Finanzen/comments/...tent=t1_kgv7h3g Da fällt einem echt die Kinnlade runter.. -------------------- Nur echt mit "Edit"
|
|
|
8. Jan 2024, 18:14 | Beitrag
#13
|
|
Hauptmann Beiträge: 2.873 Gruppe: Members Mitglied seit: 17.07.2012 |
Da fällt einem echt die Kinnlade runter.. Mir nicht, so in etwa kenne ich das auch von den mir bekannten Betrieben. Das einzige, was die Beispielrechnung unterschlägt, ist dass meistens zu dem Landmaschinenfuhrpark auch noch eine M/G-Klasse gehört oder zunehmend auch mal etwas aus dem Hause Ram. Aber auch treffendes Fazit in dem Text: ZITAT Zum Thema Prämien möchte ich nochmal dazu sagen das ich am liebsten keine Prämie hätte und durch meine Produkte genug Geld verdiene. Gerne bei den höchsten Umweltauflagen der Welt nur dann muss alles an Importierten Produkten den gleichen Standards entsprechen und wir nicht mit billig produzierten Produkten aus dem Ausland überschwemmt werden. Ich bin auch bereit möglichst günstig Lebensmittel zu produzieren nur dann muss der Konsument mit den Kosten die nicht an der Kasse sondern an der Natur entstehen leben können.
Der Beitrag wurde von Broensen bearbeitet: 8. Jan 2024, 18:15 |
|
|
8. Jan 2024, 18:40 | Beitrag
#14
|
|
Hauptmann Beiträge: 3.668 Gruppe: Members Mitglied seit: 22.03.2003 |
"Wir" zahlen diese Kosten doch eh - ob jetzt als Konsumenten an der Kasse.
Oder als Steuerzahler, der die Subventionen finanziert. Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: 8. Jan 2024, 18:41 |
|
|
8. Jan 2024, 19:07 | Beitrag
#15
|
|
Hauptmann Beiträge: 2.873 Gruppe: Members Mitglied seit: 17.07.2012 |
Das stimmt. Insofern sind Agrarsubventionen auch eine Form von steuerfinanzierter Umverteilung von oben nach unten, da Lebensmittelpreise geringe Einkommen mehr belasten als Einkommensteuer zahlende Gutverdiener. Die Subventionen ergänzen diesen Vorgang noch um Regelungsmechanismen durch die Koppelung dieser Subventionen an gewünschte andere Aspekte wie bspw. Flächennutzung, Anbauverfahren, Energieverbrauch etc. Und in dem Zusammenhang sind dann die Agrardiesel- und Kfz-Steuersubventionen tatsächlich eine schlechte Subventionsvariante, eben weil sie den Energiespardruck senken. Dementsprechend ist die jetzt geplante Abschaffung absolut richtig, nur müsste sie natürlich mit flankierenden Maßnahmen versehen werden, um die ohnehin kritische Situation der Bauern nicht zu verschärfen.
|
|
|
8. Jan 2024, 19:16 | Beitrag
#16
|
|
Oberleutnant Beiträge: 2.329 Gruppe: Members Mitglied seit: 26.07.2005 |
Es ist transparent wer wie viele Subventionen erhält. Also der Landwirt bei mir umme Ecke erhält 35.000euro ein paar Orte weiter ein Landwirt 160.000. Ratet mal bei wem der neuste traktor und der dicke benz steht...
https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche Der Beitrag wurde von ramke bearbeitet: 8. Jan 2024, 19:17 -------------------- Nur echt mit "Edit"
|
|
|
8. Jan 2024, 19:30 | Beitrag
#17
|
|
Hauptmann Beiträge: 3.668 Gruppe: Members Mitglied seit: 22.03.2003 |
Danke für den Tipp:
Familienbetrieb (ohne Angestellte ) meines Onkels, 170 ha an Weizen, Raps und Mais 89.000 Euro pro Jahr an Zuwendungen. (+ Einspeisegarantie für die 150k Eurp PV Anlage) --- Manche Landwirten geht es wirklich nicht gut. Das Hofsterben ist real. Aber ebenso ist die Economy of scale real. Viele Landwirte konnten sich auch einen erheblichen Besitz aufbauen. Kleinstbetriebe sind aber zumeist schlicht unwirtschaftlich Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: 8. Jan 2024, 19:37 |
|
|
8. Jan 2024, 19:50 | Beitrag
#18
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 37.305 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Manche Landwirten geht es wirklich nicht gut. Das Hofsterben ist real. Aber ebenso ist die Economy of scale real. Viele Landwirte konnten sich auch einen erheblichen Besitz aufbauen. Kleinstbetriebe sind aber zumeist schlicht unwirtschaftlich Das ist halt sowas, wieso wird da bei den bauern ein thema draus gemacht, nicht aber zB bei Baubetrieben, kleinen industrieunternehmen, Automotive-Zulieferern, usw? Das gibt es überall die tendenz dazu, dass sich konsolidiert wird und zu Kleine dann drauf gehen, das ist schlicht wirtschaftliche Realität überall! Ja wer seine Nischen bearbeiten kann, kann da auch Klein bestehen (aktuell gibt es den trend der Mikro-Höfe, mit <1ha, die der reinen bequemen Eigenfinanzierung dienen und ganz gezielt nur spezifische Produkte anbauen), aber im grossen Becken bleiben halt die Grossen übrig. Verstehe nicht, wieso da so ein terz drum gemacht wird, Kleinbauerei ist halt schlicht unwirtschaftlich, so what? Die lösung muss nicht gleich der Agrarkonzern sein, aber eben Konsolidieren bis zu einer sicheren Grösse. -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
8. Jan 2024, 19:52 | Beitrag
#19
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 37.305 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Passend dazu gerade ein Bild von KATAPULT gesehen:
-------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
8. Jan 2024, 19:57 | Beitrag
#20
|
|
Hauptmann Beiträge: 3.668 Gruppe: Members Mitglied seit: 22.03.2003 |
Aber, das Konsolidieren tut weh, entspricht nicht einer
|
|
|
8. Jan 2024, 19:59 | Beitrag
#21
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 37.305 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
die konservative Wirtschaftspolitik fördert diese aber ganz aktiv in jedem anderen Bereich, bzw fordert sie sogar ein
-------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
8. Jan 2024, 20:07 | Beitrag
#22
|
|
Oberstleutnant Beiträge: 12.034 Gruppe: VIP Mitglied seit: 01.10.2005 |
Die bäuerliche Landwirtschaft mit den 10 Kühen auf der Weide ist das gesellschaftliche Ideal welches alle Parteien toll finden
Das dies nichts mit der Realität zu tun hat, sollte eigentlich klar sein. Auf der anderen Seite kann ich die Bauern schon verstehen, Auflagen und Energiepreise werden immer größer die Subventionen gehen hauptsächlich an wenige große und die kleinen schauen in die Röhre und nun will man ihnen kurz vor Weihnachten noch mal etwas wegnehmen weil die Regierung keinen Haushalt hinbekommt Beim jetzigen Protest geht es ja nicht nur um den Agrar Diesel, es geht darum das sich eine Nischenwirtschaft mal Luft machen will und ihren Unmut kundtun will, nicht ohne Grund solidarisieren sich kleine Handwerker und LKW-Fahrer mit den Bauern. In meinen Augen ist das Grundproblem das die Regierung einfach unfassbar mies in Sachen Kommunikation ist und sich die Leute so vorkommen das sie für die Fehler der Regierung gerade stehen müssen. |
|
|
8. Jan 2024, 20:15 | Beitrag
#23
|
|
Hauptmann Beiträge: 2.532 Gruppe: Members Mitglied seit: 28.07.2014 |
|
|
|
8. Jan 2024, 20:38 | Beitrag
#24
|
|
Hauptmann Beiträge: 2.983 Gruppe: VIP Mitglied seit: 15.08.2005 |
Gutes Beispiel eines landwurts auf reddit der anhand seiner unternehmenszahlen darlegt, dass er sehr reich ist, obwohl er denkt er sei arm https://old.reddit.com/r/Finanzen/comments/...tent=t1_kgv7h3g Da fällt einem echt die Kinnlade runter.. Das AMA mit einem anderen Bauern ist auch erhellend: https://www.reddit.com/r/de_IAmA/comments/1...h_aktiv_an_den/ Nebenerwerbslandwirt mit 100-200ha und einen Nettogewinn von 50.000 Euro. |
|
|
8. Jan 2024, 21:26 | Beitrag
#25
|
|
Leutnant Beiträge: 833 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.11.2023 |
Dazu sei anzumerken, dass der Anteil von Großbetrieben (also Betrieben die nicht in Familienbesitz sind) in den neuen Bundesländern historisch bedingt deutlich größer ist, als in den alten Bundesländern. Die Karte zeigt damit vor allem, wo die Reise für die Betriebe in den alten Bundesländern hin geht. Davon unbenommen sind die Redditbeiträge die Ramke und Freestyler verlinkt haben, natürlich sehr erhellend. Ein familiärer Landwirtschaftbetrieb mit 40ha, also einer Fläche von 0,4km², erwirtschaftet 165.000€ Reingewinn, beschäftigt drei Leute (eigentlich zwei und eine "Köchin und Gehilfen" aka Mutter des Besitzers) von denen keiner mehr für grundlegende Nahrungsmittel, Miete und Strom bezahlen muss und denkt es geht ihm schlecht. Der Beitrag wurde von Marcus Marius bearbeitet: 8. Jan 2024, 21:31 |
|
|
8. Jan 2024, 22:44 | Beitrag
#26
|
|
Oberstleutnant Beiträge: 17.206 Gruppe: VIP Mitglied seit: 02.08.2001 |
und niemand macht sich Sorgen um Sanitätsfahrzeuge, Feuerwehr und co, obwohl man explizit die Autobahnen und ihre Zufahrten vollständig lahmlegen will... Ich kann berichten, dass (nach meiner Beobachtung) Rettungsgassen freigelassen wurden, aber im Übrigen der gesamte Verkehr (auch der Nahverkehr) in etlichen deutschen Städten für einige Stunden vollkommen zusammengebrochen ist. Was wunderbar ist, da sich für diese Woche bekanntlich ein Bahnstreik ankündigt, aber wir wollen nicht vom Thema abschweifen. Auffällig ist nämlich (auch meine Beobachtung vom heutigen Tage), dass nicht nur Traktoren aus allen möglichen (und unmöglichen) Orten auftauchen, sondern auch alle möglichen anderen Fahrzeuge, die zum Teil mit Deutschlandflaggen und seltsamen Parolen geschmückt waren. Die Zahl der Trittbrettfahrer und "Unterstützer" ist durchaus beachtlich. ZITAT(General Gauder) In meinen Augen ist das Grundproblem das die Regierung einfach unfassbar mies in Sachen Kommunikation ist und sich die Leute so vorkommen das sie für die Fehler der Regierung gerade stehen müssen. Diese Regierung ist in Bezug "Kommunikation" die schlechteste Regierung in der Geschichte des Landes und hat weder für die Themen der Außenpolitik, noch für die Innenpolitik irgendein klares Konzept. Auch "handwerklich" sind die Gesetzesenwürfe schlecht bis grottig und die Vorgänger waren nun wirklich nicht für qualitiv hochwertige Arbeit bekannt. Die Regierung ist, das erkennen die Menschen, zerstritten und das Land eiert ohne Führung rum. Bei Neuwahlen wäre mit einem massiven Erstarken der AfD zu rechnen und einer Regierungskoaliton unter Führung der CDU, mit allen (negativen) Konsequenzen). Bleibt die aktuelle Regierung, dann bleibt das Land ohne echte Führung und die Demokratie nimmt weiteren Schaden. -------------------- "Dass Atombomben auf Deutschland gefallen wären, hat eher strategische Gründe und sollte man nicht persönlich nehmen... ."
"Wenn ich groß bin, geh ich zur Volksarmee: Ich lade die Kanone, rumbumm bumm, rumbumm bumm... ." |
|
|
8. Jan 2024, 22:56 | Beitrag
#27
|
|
Oberstleutnant Beiträge: 12.034 Gruppe: VIP Mitglied seit: 01.10.2005 |
Also anhand eigener Erfahrung mit immerhin 37ha bewirtschafteter Fläche kann ich die Zahlen so überhaupt nicht nachvollziehen.
Also es ist jetzt 10 Jahre her das wir die Viehwirtschaft aufgegeben haben und nur noch ein wenig Ackerbau nebenher machen aber der Reingewinn war in etwa bei ca. 10k€ mehr nicht. Ich würde mal schätzen das es sich bei den 40ha um Eigenland handelt und dann noch vermutlich 160ha oder mehr dazu gepachtet werden. Was man auch noch dazu sagen muss wenn man von 165k€ Gewinn spricht dann werden dvon Rücklagen gebildet um damit in den eigenen Betrieb zu investieren. Als Mittelständischer Landwirt ist es normal wärend seines Berufslebens mehrmals ein paar Millionen zu Investieren, die Maschinen und auch Stallungen bzw. Gehöfte müssen ständig in Schuss gehalten werden, das alles kostet verdammt viel Geld. Man kann das nicht mit dem Gehalt eines normalen Angestellten/Arbeiters vergleichen, der passendere Vergleich ist der Handerkermeister mit 3 Gesellen. Hier zu behaupten diese Menschen seien reich ist einfach falsch. |
|
|
8. Jan 2024, 22:59 | Beitrag
#28
|
|
Oberleutnant Beiträge: 2.006 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.08.2008 |
Der größte Subventionsposten der EU ist der Agrarhaushalt. Jeder deutsche Bauernhof wird im Schnitt mit ca. 48.000 Euro subventioniert. Ist das in dieser Höhe gut angelegtes Geld ? Oder sollte man mit Teilen dieser Subvention nicht eher Forschung, Entwicklung und neue Technologien fördern ?
Der Selbsversorgungsgrad bei Lebensmitteln insgesamt beträgt in Deutschland ca. 87%, bei Obst nur 20%, Gemüse nur 37%. . Wäre ein Selbstversorgungsgrad von etwas weniger Prozent schlimm ? Subventionen sind oft willkürlich: Die Bekleidungsfabriken in Deutschland gingen verloren, es gab keine Subventionen. Dafür entstanden neue Arbeitsplätze anderswo. Eine Dauersubventionierung der Bekleidungsfabriken wäre schädlich gewesen. Die "Kohlekumpel" wurden zuletzt mit 80.000 Euro pro Arbeitsplatz subventioniert, glücklicherweise wurdn diese Subventionen abgeschmolzen. Auch andere Subventionen gehören geprüft. |
|
|
8. Jan 2024, 23:53 | Beitrag
#29
|
|
Leutnant Beiträge: 833 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.11.2023 |
Also anhand eigener Erfahrung mit immerhin 37ha bewirtschafteter Fläche kann ich die Zahlen so überhaupt nicht nachvollziehen. Also es ist jetzt 10 Jahre her das wir die Viehwirtschaft aufgegeben haben und nur noch ein wenig Ackerbau nebenher machen aber der Reingewinn war in etwa bei ca. 10k€ mehr nicht. Ich würde mal schätzen das es sich bei den 40ha um Eigenland handelt und dann noch vermutlich 160ha oder mehr dazu gepachtet werden. Reingewinn nachdem du ihr euch selbst bezahlt habt oder danach? Das wird bei solchen Rechnungen immer gerne unterschlagen, nebst so Sachen wie keine Miete weil eigener Hof usw. Vielleicht kannst du ja auch mal die Rechnungen die zum Beispiel im von Ramke verlinkten Post gemacht wurden aufdröseln und uns deine Wahrnehmung des Ganzen schildern? Da vertraue ich dir mehr als einem gesichtslosen Account im Internet. Was man auch noch dazu sagen muss wenn man von 165k€ Gewinn spricht dann werden dvon Rücklagen gebildet um damit in den eigenen Betrieb zu investieren. Als Mittelständischer Landwirt ist es normal wärend seines Berufslebens mehrmals ein paar Millionen zu Investieren, die Maschinen und auch Stallungen bzw. Gehöfte müssen ständig in Schuss gehalten werden, das alles kostet verdammt viel Geld. Man kann das nicht mit dem Gehalt eines normalen Angestellten/Arbeiters vergleichen, der passendere Vergleich ist der Handerkermeister mit 3 Gesellen. Hier zu behaupten diese Menschen seien reich ist einfach falsch. Ja weis nicht. Es wurde auch die Anmerkung gemacht, dass es sich hier um einen vergleichsweise kleinen Betrieb handelt, der ungefähr 2 Millionen Euro wert ist und drei Personen ein Nettoeinkommen von über 2.000€ monatlich ermöglicht. Reich mag das noch nicht sein aber ich finde das schon alles andere als arm und bewegt sich absolut im Bereich von wohlhabend, insbesondere wenn man in Betracht zieht, dass von dem Einkommen keine Miete, Strom usw. bezahlt werden müssen. Das ist absolut vergleichbar mit einer mittelständischen Handwerkerfirma. Umgekehrt wurde natürlich auch ganz spitzfindig und, meiner Meinung nach zurecht, gefragt: Wenn es sich nicht lohnt, warum verkauft oder verpachtet man nicht das Land und geht einer "normalen" Arbeit nach? Sowieso stellt sich die Frage: Subventionen bezahlt ja der Steuerzahler, der ja zeitgleich der Verbraucher ist. Andernorts wurde die Rechnung gemacht, dass der Liter Milch für den Verbraucher durch die Abschaffung der Dieselsteuerermäßigung um sagenhafte 0,0049 CENT steigen würde. So wirklich dramatisch wirkt das auf mich nicht. Volkswirtschaftlich ist es ja eh ein Nullsummenspiel, weil von der linken Hand in die Rechte umgelegt wird. Wo ist da das Problem? Es wird dann gerne auf die Handelskonzerne verwiesen, die die Preise drücken, aber da sollte man doch durch Bauernverbände ausreichend Druck aufbauen können, um das zu adressieren und selbst wenn nicht: Wie sinnvoll ist die Produktion eines Gutes, wenn eine Preissteigerung um 0,0049 Cent pro Liter das Gut "unbezahlbar" werden lässt? Wäre man da nicht von vornherein besser beraten das sein zu lassen und was anderes zu produzieren? |
|
|
9. Jan 2024, 00:01 | Beitrag
#30
|
|
Hauptmann Beiträge: 2.873 Gruppe: Members Mitglied seit: 17.07.2012 |
Als Mittelständischer Landwirt ist es normal wärend seines Berufslebens mehrmals ein paar Millionen zu Investieren, die Maschinen und auch Stallungen bzw. Gehöfte müssen ständig in Schuss gehalten werden, das alles kostet verdammt viel Geld. Richtig. Ich baue beruflich häufig für Landwirte. Eine Reithalle mit einem kleinen Stall ist mittlerweile kaum noch für unter einer Million zu haben. Für Viehställe mit der heute erforderlichen Technik gilt ähnliches. Und nach 20-30 Jahren ist so eine Anlage dann auch schon wieder modernisierungswürdig. Allein die zunehmenden Tierschutzregeln verlangen immer wieder große Investitionen, nur dafür einen Betrieb im gleichen Umfang wie bisher weiterführen zu können. Und es kommt zunehmend das Problem der Ausfallrisiken hinzu. Überschwemmungen, Dürreperioden, Hagelschäden .... Ernteausfälle in existenzgefährdenden Dimensionen werden immer häufiger. Da sollte man als Landwirt schon mal ein, zwei Jahre Einnahmeausfälle überbrücken können. Welcher Familienbetrieb kann sowas? Also selbst wenn da im Regelfall mal ein sechsstelliger Gewinn raus kommen sollte, kann der im nächsten Jahr schon wieder als Verlust unterm Strich stehen. Der Selbsversorgungsgrad bei Lebensmitteln insgesamt beträgt in Deutschland ca. 87%, bei Obst nur 20%, Gemüse nur 37%. . Wäre ein Selbstversorgungsgrad von etwas weniger Prozent schlimm ? Ja, wäre es. Da dran hängt nicht nur das Schicksal des Bauern, unser ganzes Ökosystem ist auf Land- und Forstwirtschaft eingestellt, davon wurde unser Kulturlandschaft überhaupt erst zu dem, was sie ist. Ein Ende der Landwirtschaft hätte nicht kalkulierbare Folgen für unser Ökosystem, die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen wären wahrscheinlich höher als die gesparten Subventionen. Ganz abgesehen davon, dass es mit Blick auf die globale Verfügbarkeit von für effiziente Landwirtschaft geeigneten Flächen, dem weltweiten Hunger einen ordentlichen Vorschub geben würde, wenn wir hier aufhören, selbst Lebensmittel zu produzieren. Und darauf würde es hinauslaufen. Da kann man nicht sachte ein paar Prozent runter regeln. Die Landwirtschaft insgesamt ist ein komplexes Gebilde, das von dem Subventionsgerüst getragen wird. Nimmt man da zu viel weg, bricht alles in sich zusammen. Außerdem gehen natürlich zuerst die kleinen drauf. Dann haben wir binnen einiger Jahre keine Bauern mehr, sondern nur noch ein paar Großkonzerne mit all den Folgen, die sowas mit sich bringt... Zumal das ein EU-Thema ist und sich nicht auf Deutschland begrenzt betrachten lässt. Hinzu kommen etliche Argumente, wie z.B. die Umwelt- und Tierwohlstandards, die wir uns hier in unserer heimischen Landwirtschaft erkaufen. Wollten wir die weiterhin für unsere hier konsumierten Produkte anlegen, dann müssten andere zukünftig diese Standards übernehmen, wodurch ihre Produkte wieder teurer werden oder auch subventioniert werden und die ganze Kette geht von vorne los. Und am Ende der Kette werden hier Existenzen vernichtet, die Kulturlandschaft unkontrolliertem Verfall ausgesetzt und auf der Südhalbkugel sterben ein paar mehr Menschen an Hunger, weil wir ihnen das Essen wegkaufen. Ich hab' vielleicht ein bisschen übertrieben, aber die Landwirtschaft ist sehr viel mehr als nur ein Industriezweig, auf den man auch verzichten könnte. |
|
|
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 25. September 2024 - 12:46 |