Wer weiß es?, Der allgemeine PuG Fragenthread |
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Wer weiß es?, Der allgemeine PuG Fragenthread |
15. Feb 2011, 10:43 | Beitrag
#1
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Generalmajor d.R. Beiträge: 19.320 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.06.2002 |
Auch in Politik und Geschichte gibt es Fragen, die sich einem nicht direkt erschlie�en oder solche, die keiner langen Diskussion bed�rfen. Aber trotzdem brennen sie unter den Fingern�geln. Darum er�ffne ich mal - in Anlehnung an die Fachforen - den allgemeinen PuG Fragenthread.
Und beginne selbst mit einer Frage: Hat jemand aktuelle Infos zu GSVP und dem europ�ischen Vorhaben einer Europaarmee nach 2007? Die Wiki-Links hab ich abgegrast. Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 4. Aug 2023, 20:08 -------------------- Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912) "Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia |
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6. Aug 2013, 11:50 | Beitrag
#2
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Hauptmann Beiträge: 2.983 Gruppe: VIP Mitglied seit: 15.08.2005 |
Eine Frage, die immer wieder mal im Zusammenhang mit (De-)Kolonialisierung, insbesondere in Afrika, auftaucht: Wie hoch war der Einfluss der Kolonialherrschaft bei der Ausprägung der ethnischen / tribalen Strukturen? Der deutsche deutsche Wikipedia-Artikel zu den Hutus vertritt den Ansatz, dass die belgischen und deutschen Kolonialherren aus einer sozialen Struktur Stämme gebildet hätten:
ZITAT In vorkolonialer Zeit gab es in Ruanda und Burundi ein Nebeneinander der sozialen Gruppen der Tutsi, Hutu und Twa, deren Sozialstruktur sich in dieser Rangfolge über den sozialen Status ergab. Während die Tutsi überwiegend Viehzüchter waren und die Twa als Jäger und Sammler lebten, betrieben die Hutu vornehmlich Landwirtschaft und stellten die Mehrheit der Bevölkerung. Eine vertikale Durchlässigkeit zwischen den sozialen Gruppen war gegeben; beispielsweise durch den Erwerb von Vieh war sozialer Aufstieg möglich. Alle drei Gruppen sprechen Kinyarwanda. Erst während der Kolonialherrschaft Deutschlands (bis 1916) und des Völkerbundsmandats Belgiens (ab 1923) über Ruanda wurde der Zugehörigkeit von Menschen zu den Gruppen der Hutu, Tutsi oder Twa eine ethnische Bedeutung zugeschrieben. Die Einteilung in (vermeintliche) Ethnien und das Bilden einer herrschenden Volksgruppe als Oberschicht dienten den Kolonialherren zur Organisation der Kolonialverwaltung im Sinne der von Deutschen und Belgiern praktizierten indirekten Herrschaft. 1934 galt als ein Kriterium für die Zuordnung zu den Hutu oft der Besitz von unter zehn Rindern. Häufig legten die Behörden die Zugehörigkeit zu einer Gruppe auch nach dem Aussehen der Menschen fest. Der englische Wikipedia-Artikel zur Herkunft der Tutsi ist dagegen wesentlich differenzierter (und ich tendiere auch eher dieser differenzierten und politisch weniger aufgeladenen Aussage zu glauben): ZITAT Ugandan scholar Mahmoud Mamdani identifies at least four distinct foundations for studies that support the "distinct difference between Hutu and Tutsi" school of thought: phenotype, genotype, cultural memory of inhabitants of Rwanda, and archeology/linguistics. Most political scientist have formed a consensus, there is no difference between Hutus or Tutsis. Both groups share the same culture, language, history and religion. The only difference is an artificially forced schism equivalent to a class divide or cast system. Hat jemand zu dieser ganzen Thematik eine wissenschaftliche Ausarbeitung, die einen Überblick über diese Frage gibt? Aktueller Anlass war eine Aussage eines Dozenten, dass die Ausdifferenzierung zwischen Zulus und Xhosa in Südafrika, einschließlich unterschiedlicher Sprachen, eine Folge der Kolonialisierung wäre... |
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6. Aug 2013, 15:37 | Beitrag
#3
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Hauptmann Beiträge: 4.459 Gruppe: Members Mitglied seit: 06.06.2007 |
Probiers mal mit
Bürgerkrieg und Völkermord in Ruanda. Ethnischer Klassenkonflikt und Bevölkerungswachstum Dießenbacher, Hartmut Aus Politik und Zeitgeschichte : APuZ Vol. 44, No. 31 (1994), p. 14-23 Edit: Oder, wenn mans findet: Le genocide des Rwandais tutsis: trois questions d'histoire Vidal, Claudine Afrique contemporaine; avr.-juin 95, Vol. 174, p8-20 Der Beitrag wurde von kato bearbeitet: 6. Aug 2013, 15:38 |
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