Die Zukunft der Wiesel in der Bundeswehr, Wie wird es weitergehen? |
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Die Zukunft der Wiesel in der Bundeswehr, Wie wird es weitergehen? |
22. Jul 2014, 21:14 | Beitrag
#1
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Leutnant Beiträge: 872 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.08.2004 |
Hat der Wiesel eine Zukunft?
Die Wiesel 1 dürften mittlerweile ja auch nicht mehr die jüngsten im Fuhrpark sein. Gibt es aktuell konkretere Pläne hierfür Ersatz zu finden, z.B. auf Basis Wiesel 2? Die Waffensysteme entwickeln sich ja fortlaufend weiter, z.B. RMG.50 mit dazugehöriger Munition und die Spike-Familie (welche doch auch für den Puma in Frage kommt?). Ich fürchte fast, dass die Systeme irgendwann auslaufen und ersatzlos gestrichen werden. |
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28. Jul 2014, 22:36 | Beitrag
#2
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Elder Forenmen Beiträge: 7.559 Gruppe: Ehrenmoderator Mitglied seit: 08.04.2002 |
Die deutschen Definitionen sind oftmals nicht NATO-kompatibel, immer wieder ein Quell der Freude.
Panzer - und ähm, ja... Allgemein, wenn es um "Panzer" geht (auch wenn das sicher schwammig ist) bezeichnet man gepanzerte Gefechtsfahrzeuge (es gilt die bei der Beschaffung intendierte Primärrolle), die zum Verbund (as in Gefecht der verbundenen Waffen) den Panzertruppen/gepanzerten Kampftruppen/Mechanisierten Kräften (je nachdem wann man welches Deutschland fragt) zuzuordnen sind. Das wären Kampfpanzer (Main Battle Tanks), Schützenpanzer(wagen) (Armored Infantry Fighting Vehicles), Pionierpanzer und Transportpanzer aller Art, Flugabwehrpanzer, Spähpanzer, Panzerhaubitzen, etc. Mannschaftstransportwagen, Waffenträger, Panzerjäger, Gepanzerte Transportkraftfahrzeuge, Allschutztransportfahrzeuge waren/sind eher der Infanterie zuzurechnen. Nach dem alten Schrei von Gene Kranz, dass es ihn nicht interessiere, wofür etwas gebaut sei, sondern er wissen wolle, was es kann, gab es immer wieder Vermischungen, gerade beim TPz Fuchs und MTW M113, der in verschiedensten Rüstsätzen, sowohl in den Panzertruppen als auch der Infanterietruppe zum Einsatz kam. Die Luftlandetruppen haben eh immer ihr eigenes Süppchen gekocht. Bezüglich den Definitionen von Luftbeweglichkeit: Auch schwierig. Praetorians Version entspricht aber nicht mehr dem Stand der Forschung (sorry). Luftbeweglicher Einsatz ist der Überbegriff von allem Heereswirken aus der Luft mit oder ohne Unterstützung der Luftwaffe. Die englische Übersetzung ist Air Manouevre. Recce, AirC2, SEAD, COMAOs können immer sein. Unter Air Manouvre finden sich die Einsatzarten: Luftmechanisierter Einsatz (Rotary Wing Air Attack) (there is no "air mechanized") bezeichnet den Einsatz von Kampfhubschraubern in einem eigenen Verantwortungsbereich. Keine abgesessene Komponente. Luftgestützter Einsatz (Air Assault): Kampfhubschrauber wirken im Verbund mit speziell ausgerüsteter und ausgebildete Infanterie zusammen. Das ist das Apocalypse Now Szenar. Luftlandeeinsatz (Airborne): Speziell ausgerüstete und ausgebildete Infanteristen werden mit Luftfahrzeugen zu einem Ziel verbracht (Air Drop oder Air Landing) , um von dort aus einen Kampfauftrag zu erfüllen. In Deutschland konnte eine Luftlandung sowohl mit FW als auch RW geschehen, der internationale Sprachraum denkt dabei nur an FW (Air Drop)). Das Alleinstellungsmerkmal für Airborne ist der Fallschirm auf dem Rücken. Luftmobiler Einsatz (Air Mobility): Verbringung von Infanterie, die danach einen Kampfauftrag ausführt, mit Hubschraubern. Im internationalen Sprachgebrauch ist die deutsche Luft(bodenan)landung mit Hubschraubern ebenfalls Air Mobility. Taktischer Lufttransport und General Support: Zeug, Truppen und/oder Fähigkeiten per Luftfahrzeug auf dem Gefechtsfeld von A nach B bringen. Allgemein kein Streitpunkt. Wiesel Zunächst zum Begriff: Waffenträger war seit Beschaffung die offizielle Bezeichnung, aufgrund der intendierten Verwendung in Luftlandeeinheiten ist Luftlandepanzer imo ein zutreffender Trivialname. Der Panzerschutz ist bei dem Ding eher sekundär, aber durchaus willkommen, wird er schliesslich erstmal nur mit Fallschirmjägern eingesetzt, die zwar tapfer aber bis auf SK4-Wams ungepanzert sind. Gerade in Anfangs- ( jemand hat es schon erwähnt) und Militärischen Evakuierungsoperationen steigern 4 Wiesel MK die Kampfkraft eines Fallschirmjägerzuges auf bspw. einem Flugfeld ganz erheblich. Das sind noch keine Stabilisierungsszenare, die müssen keine IED aushalten, nur temporär Feuer- und Wirkungsüberlegenheit herstellen. Dafür eignet er sich sehr gut und ich wüsste nichts, was derzeit in die CH53 passt, dass das annähernd ebenso gut bewerkstelligen könnte. Viel fahren müssen die in so einem Szenar auch nicht. Ich bezweifle ausserdem, dass man die Feuerkraft auf einem Radfahrgestell derselben Dimension unterbringt. MK20 auf Fiat 500, seriously? -------------------- Thou canst not kill that which doth not live. But you can blast it into chunky kibbles.
Limitless are the ways of mankind in its virulent capacities Ironic it may seem, for us a chance exists to see In us also lies the capacity to transcend |
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3. Aug 2014, 11:15 | Beitrag
#3
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Leutnant Beiträge: 872 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.08.2004 |
MK20 auf Fiat 500, seriously? Theoretisch schon, immerhin begann man mit MK20 auf KraKa und entwickelte die Idee zum Terrier weiter. Irgendwann endete man beim Wiesel. Ich halte es prinzipiell nicht für unmöglich, kommt halt drauf an was man am Ende haben möchte bzw. in den Forderungskatalog schreibt. Lufttransport Wiesel ist außerhalb der klassischen Kaltkrieg-Szenarien mit entsprechend kurzen Legs doch überhaupt nicht einsatzrelevant. An der mangelnden Reichweite mit dieser Beladung ist natürlich was dran. Würde dieses Problem denn auch bei einer Verbringung von See her (bspw. vom Traumschiff JSS) ins Gewicht fallen oder verzichtet man bei solchen Szenarien von vornerein auf Wiesel und Co.? Im Angesicht der stärkeren Kooperation zwischen verschiedenen Nationen: wären z.B. die Niederländer mit ihren CH-47 in der Lage uns bei längeren Legs auszuhelfen, sofern der interne Transport in dem Typ machbar und reichweitentechnisch der CH-53 überlegen ist? Ansonsten sehe ich auch die Möglichkeit auf einer ad hoc-Basis über die Verbringung von Wieseln zu entscheiden, was die C-160 mit Landung auf gesicherter Staubpiste mit einschließt. Einen solchen Raum halten, damit man stetig weitere Kräfte zuführen kann, sehe ich als ein klassisches Szenario an, das nicht aus der Mode kommt. Ich muss die Wiesel ja nicht zwingend im Einsatz behalten und kann sie nach erfüllter Aufgabe auch wieder herauslösen und zurückführen. Etwas anderes: Erinnert sich noch jemand an den Tokeh von Rheinmetall? Sollte ursprünglich für die interne Verbringung durch NH90 vorgesehen sein, aber ich weiß nicht mehr was seit 2006 aus dem Projekt geworden ist. Ich nehme an man hat es mittlerweile auch eingestampft, zumindest findet man nicht einmal etwas zum Fahrzeug auf Rheinmetalls Website.. Solch eine Art (optional teilgepanzertes) Fahrzeug bzw. Waffenträger (d.h. nicht zwingend dieses, gibt ja noch ähnliche Alternativen) würde den Aspekt der Verbringung immerhin nicht mehr auf ein (Hubschrauber-)Modell - CH-53 - einschränken, sofern denn ein NH90 TTH der Bundeswehr zur Verbringung über eine realistische Entfernung überhaupt in der Lage ist. |
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