Flugabwehr in Sowjetunion und Russland, Technik, Gliederungen |
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Flugabwehr in Sowjetunion und Russland, Technik, Gliederungen |
26. Aug 2016, 12:51 | Beitrag
#1
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Leutnant Beiträge: 977 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.09.2015 |
Laut Plänen soll der Pantsir in (naher) Zukunft den Tor ersetzen, außerdem soll dieses Jahr die Serienfertigung des Buk-M3 beginnen: Eine Luftabwehrdivision (6 Starterfahrzeuge) soll dann, dank eines besseren Kommandopostens und Radars, über 36 Zielkanäle verfügen (bei der M2 Version sind es 24, bei der M1 sind es 6). Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 26. Aug 2016, 12:59 |
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30. Aug 2016, 14:54 | Beitrag
#2
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Generalmajor d.R. Beiträge: 19.320 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.06.2002 |
Danke!
ZITAT Die Treffgenauigkeit der Shrike war im Falle des Einsatzes gegen das Feuerleitradar des Fla-Systems SA-75M, der das Trägerflugzeug ständig mit dem Feuerleitradar begleitet und keine weiteren Schutzvorkehrungen von der Bedienmannschaft getroffen wurden, hoch, die Abweichung der Rakete von der Kabine des Feuerleitradars betrug in diesen Fällen nicht mehr als 80 m. Schaden an der Ausrüstung entstand nur in den Fällen, wenn die Abweichung der Shrike nicht größer als 20 m war: Die Shrike war auch notorisch ungenau aus Sicht der USAF und hatte eine deutlich zu geringe Spreng-/Splitterwirkung. Das wurde mit der AGM-78 Standard ARM, dem unmittelbaren Nachfolger der AGM-45 Shrike und Vorgänger der heutigen AGM-88 HARM, verbessert, indem man zunächst nichts weiter tat als den Shrike-Suchkopf auf eine RIM-66 SM-1 aufzusetzen. Die Shrike basierte hingegen auf der AIM-7 Sparrow, auf die der Suchkopf aufgesetzt worden war. Bei den neuesten AGM-88E AARGM (verbesserte Block VI HARM) können auch im Millimeterwellenbereich operieren und sind daher in der Lage auch mobile Flugabwehrsysteme, die ihr Radar abschalten und sich anschließend aus der Stellung bewegen, zu bekämpfen. -------------------- Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912) "Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia |
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30. Aug 2016, 17:49 | Beitrag
#3
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Leutnant Beiträge: 977 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.09.2015 |
Danke! Die Shrike war auch notorisch ungenau aus Sicht der USAF und hatte eine deutlich zu geringe Spreng-/Splitterwirkung. Das wurde mit der AGM-78 Standard ARM, dem unmittelbaren Nachfolger der AGM-45 Shrike und Vorgänger der heutigen AGM-88 HARM, verbessert, indem man zunächst nichts weiter tat als den Shrike-Suchkopf auf eine RIM-66 SM-1 aufzusetzen. Die Shrike basierte hingegen auf der AIM-7 Sparrow, auf die der Suchkopf aufgesetzt worden war. Bei den neuesten AGM-88E AARGM (verbesserte Block VI HARM) können auch im Millimeterwellenbereich operieren und sind daher in der Lage auch mobile Flugabwehrsysteme, die ihr Radar abschalten und sich anschließend aus der Stellung bewegen, zu bekämpfen. Es freut mich, dass sich jemand diese Textwüste antut. Verbesserungsvorschläge sind immer gern willkommen, da ich das Ganze ohne Fachwörterbücher übersetzt habe und selber bestenfalls über Halbwissen verfüge. Goggletranslator &Co. sind in diesem Fall nutzlos, es kommt nur Müll als Ergebnis raus. - Viel entscheidener war die Tatsache, dass die AGM-78 wesentlich schneller war als die Shrike, die größere Reichweite der AGM-78 wurde laut einem anderen sowjetischem Handbuch, in dem der Kampfeinsatz der nordvietnamesischen Luftabwehr im Dezember 1972 analysiert wird, nicht vollständig ausgenutzt, die Startentfernung war ähnlich die der Shrike,15-35 km, Grund dafür war wie bei der Shrike, die Verringerung der Reaktionszeit der gegnerischen Bedienmannschaft. Was den größeren Gefechtskopf angeht, so war zwar die Splitterreichweite von 120 m auf 600 m erhöht aber die Entfernung, in der die Ausrüstung zerstört wird, hat sich nur von 15 m auf 22 m erhöht. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Funktarnung: I) Die Bodenstation hat ununterbrochen Ziele in einer Entfernung von 60-70 km gesucht II) Die Bodenstation hat ununterbrochen Ziele in einer Entfernung von 25-30 km gesucht, zur Zielbegleitung wurde nun das FLAK-Radar SON verwendet III) Die Entfernung, in der nach Zielen gesucht wurde, betrug 30-40 km. Zwischen einem Suchintervall, der nicht länger als 25 sec dauerte, wurden Pausen in Höhe von 5 - 8 sec eingelegt. Speziell gegen die Shrike wurde folgendes empfohlen: a) Im Falle der Beobachtung des Shrike-Starts: - Umschalten auf den Antennen-Äquivalent sämtlicher Emitter oder Ausschalten der Hochspannung - Die Bodenstation, gegen die eine Shrike abgefeuert wurde, soll sofort auf den Antennen-Äquivalent umschalten, während die Nachbarbodenstation noch 3-4 Sekunden weiter arbeitet oder es soll eine künstliche Quelle eingeschaltet werden b) Wenn keine Möglichkeit besteht, den Shrike-Start zu beobachten: - Bei der Zielsuche und Zielbegleitung soll man nach einer kurzen Zeitspanne (höchstens nach 25 Sekunden), kurzzeitig, für 5-7 Sekunden, auf den Antennen-Äquivalent umschalten. Vor dem Start der Raketen soll man für 8-10 Sekunden auf den Antennen-Äquivalent umschalten. Das Ganze soll dann so aussehen: - Organisation der gemeinsamen Flugzeugbeobachtung, falls möglich, mit anderen Fla-Abteilungen und im Falle des Shrike-Einsatzes, die unverzügliche Weitergabe der Information an andere Bodenstationen - Umschalten auf den Antennen-Äquivalent für 40 bis 60 Sekunden nach dem Ende des Schießens, falls keine weiteren Ziele bekämpft werden sollen - Feuerleitoffizier und Bedienmannschaft des Feuerleitradars müssen immer bei Zielen, die ihren Kurs genau auf die Bodenstation halten, auf ihr Flugverhalten achten c) Falls der Shrike-Start nach dem Abfeuern der Fla-Rakete(n) entdeckt wurde, wird die Entscheidung auf der Grundlage der Entfernung des Shrike-Trägerflugzeuges getroffen: - Wenn das zu bekämpfende Ziel in einer Entfernung größer als 10 km befindet, dann wird die Zielbekämpfung fortgesetzt. Nach der Explosion sämtlicher Raketen (jedes Ziel konnte mit bis zu 3 Raketen gleichzeitig bekämpft werden) in Zielnähe, muss die Bodenstation auf Antennen-Äquivalent für 20-30 Sekunden umschalten - Wenn das zu bekämpfende Ziel näher als 10 km ist, muss die Zielbekämpfung sofort unterbrochen werden und alle Emitter auf Antennen-Äquivalent umgeschaltet werden In dem bereits erwähnten Handbuch der Analyse der nordvietnamesischen Luftabwehr im Dezember 1972, wird ein Fall erwähnt bei dem eine Fla-Abteilung außer Gefecht mit einer Shrike gesetzt wurde, weil die Bedienmannschaft den groben Fehler gemacht hat, das Feuerleitradar für 80 Sekunden ununterbrochen zu betreiben. Dummy? Heißt dass ich stelle übertrieben dargestellt ein paar Mikrowelleherde mit offener Tür irgendwo in die Pampa und schalte ein? Ja, nur sind diese Ködersysteme "etwas" leistungsfähiger als eine Mikrowelle (mehrere hundert kW im Vergleich zu ein paar hundert W einer Mikrowelle), die sehen dann so aus: Das Gerät trägt die Bezeichnung 5N78 und wurde für das Fla-System S-75M3 "Wolchow" auf Grundlage der Vietnamerfahrung eingeführt. Auch Jahrzehnte später werden ähnliche Ködersysteme (hier auf dem Bild in Yugoslawien) eingesetzt: Da sage noch einer, die sowjetische Elektronik läßt sich nicht kleinkriegen. Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 1. Sep 2016, 15:29 |
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