Die Türkei, Erdogan und anderes. |
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Die Türkei, Erdogan und anderes. |
1. Nov 2015, 19:21 | Beitrag
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Hauptmann Beiträge: 4.099 Gruppe: Banned Mitglied seit: 16.06.2012 |
AKP hat wieder die absolute Mehrheit.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuer...-a-1060595.html Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 5. Aug 2023, 18:54 |
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22. Nov 2016, 11:12 | Beitrag
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Oberstleutnant Beiträge: 10.618 Gruppe: VIP Mitglied seit: 11.05.2003 |
@xena: Allein dass wir hier über die Werte diskutieren zeigt ihren Wert(sic). In vielen Kulturen ist die (selbst-)kritische Auseinandersetzungen mit den eigenen Werten nicht nur tabu, sondern kann sogar zu sozialen/rechtlichen Sanktionen führen... siehe China. Auch der Kalte Krieg war seit den sechziger Jahren vor allem im Westen eine permanente Auseinandersetzung und Diskussion um die "westliche" Moral, wobei diese auch zu (massiven) Veränderungen geführt hat. Diese Veränderungen und Diskussionen werden auch von anderen Kulturen verfolgt und beobachtet... und gern als Schwäche ausgenutzt, siehe die div. Vorwürfe hinsichtlich Kreuzüge, Kolonialismus etcpp. Dabei wird aber von diesen Kulturen übersehen, dass eine diskussions-, veränderungsfähige und pluralistische Wertegemeinschaft deutlich anpassungsfähiger und dynamischer ist, als statische/geschlossene Modelle. Gerade am Beispiel Türkei sieht man, was die Rückkehr in bipolare (Gut+Böse, Nur Wir/Nur Feind) und nationalistische Denkmuster bedeutet: Fragmentierung der Gesellschaft, Abkapselung und Kampf zwischen "Wir" und "Feind", Abwanderung/Flucht von wichtigen Bevölkerungsteilen, Schwächung staatlicher/gesellschaftlicher Anpassungsfähigkeit.
Natürlich kann ein demokratischer Staat entscheiden, wieder "undemokratisch" zu werden und es gibt sicher auch gute Gründe (bspw. extern verursachte Notlagen wie Großkatastrophen und Kriege) dafür... nicht umsonst stammt die "Diktatur" aus den Tagen der römischen Republik... aber diese Gründe sehe ich bei der Türkei nicht, der Putsch war nach ein paar Stunden vorbei, kein Bürgerkrieg kein gar nix. Nur die Instrumentalisierung desselben (wobei Auslöser und Täterherkunft bisher immer noch unklar sind), "scapegoating" der Gülenbewegung und auch noch selbstverursachtes Wiederaufflammen des Kurdenkonflikts. Vor allem die letzten zwei Punkte sind politisch gewollt gewesen oder zumindest grob fahrlässig behandelt worden. Der Putsch an sich war offensichtlich auch keine lang vorbereitete Sache, was wiederum eine große Orga in der Hinterhand ausschliesst. Damit steht für mich fest, dass die Abkehr der Türkei von "westlichen" Wertegrundlagen nicht unbedingt aus dem türkischen Volk kommt, sondern von der türkischen Führung mindestens in Kauf genommen wurde... und nun noch angeheizt wird. Die Motive liegen dabei entweder im Dunkeln oder allzu offensichtlich an der Oberfläche, das zu bewerten maße ich mir nicht an. Die langfristigen Folgen für die Türkei sind jedoch gravierend und werden in den kommenden Jahren noch deutlicher bei den Wählern ankommen... -------------------- Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist. ------------------------------------------------------------- Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus putins Waffe mit großer Reichweite: SPD |
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