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Divisionär Beiträge: 10.263 ![]() Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 ![]() |
Ich möchte in diesem Thread folgende Frage, losgelöst von der 75-Milliarden-Wünsch-Dir-Was-Bundeswehr diskutieren:
- Können die baltischen Staaten verteidigt werden und falls ja, wie? - welche Mittel sind für eine Verteidigung des Baltikums notwendig, sodass eine glaubhafte Abschreckung gewährleistet ist? - was trägt die NATO dazu bei und was könnte sie beitragen? - was können die baltischen Staaten und Polen dazu beitragen und was haben sie dazu noch zu unternehmen? Ich möchte dies unter folgenden Bedingungen: - Ich möchte diesen Thread geographisch auf das Baltikum beschränken; - ich möchte hauptsöchlich die Frage der Möglichkeit der militärischen Abschreckung und der militärischen Verteidigung diskutieren und den Thread auf diese Frage beschränken; - Ich möchte deshalb die Frage, ob man grundsätzlich das Baltikum verteidigen will nicht diskutieren, sondern dies als gegeben annehmen, ansonsten mach die Diskussion keinen Sinn. Das bedeutet nicht, das man nicht Annahmen treffen kann, das einzelne Staaten daran nicht interessiert sein könnten; - Ich möchte die Frage, ob der Aufbau von militärischen Mitteln zur Verteidigung Russland provozieren könnte und deshalb zu unterbleiben habe, nicht diskutieren, weil ansonsten die Fragestellung keinen Sinn mehr macht; - Ich möchte die Frage, ob Russland tatsächlich daran denkt, ins Baltikum einzumarschieren nicht diskutieren (weil wir dies nicht wissen), sondern einfach von den heutigen russischen politischen und militärischen Möglichkeiten und Gegebenheiten ausgehen. Edit: � gelöscht. Sonst unverändert. Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 12. Mar 2023, 13:21 -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
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Major Beiträge: 5.414 ![]() Gruppe: Members Mitglied seit: 15.10.2002 ![]() |
Viele wichtige Dinge wurden mMn bereits genannt:
- Das Baltikum ist zu verteidigen. Die RAND Studie mit den benötigten Brigaden wurde genannt. Es ist interessant, dass daneben hier zwar schon danach gefragt wurde, welchen Kräfteansatz man braucht um Kaliningrad zu nehmen, aber noch keiner gefragt hat, was die Russen eigentlich bräuchten um das gesamte Baltikum schnell einzunehmen. Wir reden hier schließlich trotzdem von ca. 4 NATO Brigaden + motivierter Volkssturm vor Ort. Russland hat auch nicht 4+ Divisionen in voller Einsatzbereitschaft an der Grenze stehen. Daher finde ich een 6 Divisionen Ansatz der RAND Studie so interessant. Man setze noch 1-2 schwere Brigaden in Rotation ins Baltikum und schon wird es für Russland ungeheuer schwer hier schnelle Erfolge einzufahren, selbst wenn die NATO auf einen Truppenaufmarsch nur schleppend reagiert. - Kaliningrad ist nicht nur nett um dort S-400, Bastion und Iskander zu parken, es ist auch gleichzeitig extrem verwundbar gegen Artillerie aus Polen. Die dortigen NATO Kapazitäten sollten zusammen mit entsprechender Flugabwehr zum Schutz verstärkt werden. - Auch die russische Armee läuft auf dem Magen. Sprich, es gilt mit Boden-, See- und Luftgestützten Marschflugkörpern, SRBMs und Raketenartillerie möglichst alles hinter der baltischen Front zu treffen, was der russischen Logistik zugute kommt (Brücken, Verkehrsknotenpunkte, aufgeklärte C4i und Logistikpunkte, Schienenknotenpunkte, Verfügungsräume, Depots, etc.). Dazu kommen Minensperren per RakArt und SRBM. Hier gilt es Kapazitäten auf- und auszubauen. - Das Terrain des Baltikums ist mitnichten perfekt für die russische Walze. Wälder, Sümpfe, Seen, wenig Straßen und kleine Ortschaften prägen weite Teile. Man schmeiße die Baltischen Regulären- und Mimizverbände mit modernen Lfks (Spike, Javin, etc.), MANPADs und Mörsern zu. Auch eine russische Gardepanzerformation hat keinen Spaß an einem Lfk-Feuerüberfall alle paar Meter während man sich entlang der wenigen Straßen vorkämpft. - Die Marinen der NATO sollten ausreichen um die Russische Nordmeerflotte festzunageln und dazu noch die Ostsee freizukämpfen (insbesondere wenn man Kaliningrad mit Artillerie und Luftwaffe unterdrückt und die Türkei den Bosporus schließt). Der moralische Wert wurde bereits genannt und kommt zum praktischen Nutzen von Unterstützung und Nachschub hinzu. Summa summarum. Ich denke es Bedarf gar nicht so unendlich viel mehr um das Baltikum zu einer für Russland kaum verlässlich zu kbackenden Nuss zu machen. -------------------- (\__/)
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Hauptmann Beiträge: 4.367 Gruppe: Members Mitglied seit: 06.06.2007 ![]() |
Was haben die Russen denn an konventionellen Streitkräften in Kaliningrad? Regimenter? Brigaden? Divisionen? Groborientierung: 11tes Armeekorps, bestehend aktiv aus einer MRB (in Gusev), einer Marineinfantriebrigade (in Baltyisk) und einem unabhängigen Infantrieregiment (in Kaliningrad selbst) sowie einer Artilleriebrigade (letztere beide geben zusammen quasi eine zweite MRB, minus einige Unterstützungseinheiten). Mutmaßlich gibt es weitere Einheiten auf dem Papier, um das "Korps" voll zu machen, die dann eingelagertes Material nutzen sollen. Alles zusammen sind das aktiv: - zwei Btl Pz, sechs PzGren, zwei Marineinfantrie, eins Luftlande - sechs Btl PzArt, zwei RakArt, zwei PzAbw Polen hat zum Quartettvergleich unmittelbar entlang der Grenze permanent eine Panzer- und zwei Panzergrenadierbrigaden sowie ein gemischtes Artillerieregiment und ein Aufklärungsregiment stationiert, was faktisch einem ähnlichen Umfang entspricht. Alles zusammen: - vier Btl Pz, fünf PzGren - vier Btl PzArt, zwei RakArt, eins PzAbw Dazu kommen auf polnischer Seite recht starke Aufklärungskräfte (ca 10 Kp vor Ort), die auf Kaliningrader Seite kaum vorhanden sind; außerdem gehört zur Struktur der Division, der obige Truppen angehören, noch eine weitere Panzerbrigade die bei Warschau stationiert ist. - Die Marinen der NATO sollten ausreichen um die Russische Nordmeerflotte festzunageln und dazu noch die Ostsee freizukämpfen EU auch noch mit einbeziehen, nicht nur NATO - immerhin ist der Beistandsparagraph der EU deutlich bindender. Finnland hat seeseitig die entsprechenden Kräfte in Position um St. Petersburg vermutlich über Nacht von der Ostsee abzuschneiden (primär mit Minenlegern); Schweden dürfte es mit den russischen Seestreitkräften in Baltyisk zumindest abriegelnd bald allein aufnehmen können. Der Beitrag wurde von kato bearbeitet: 12. May 2017, 21:01 |
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