Wehrmacht gegen Rote Armee verloren |
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Wehrmacht gegen Rote Armee verloren |
19. Oct 2017, 09:06 | Beitrag
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Grenadier Beiträge: 22 Gruppe: Members Mitglied seit: 30.12.2016 |
Ich habe etwas über den zweiten Weltkrieg gelesen und so wie ich es verstanden habe, hat die Wehrmacht gegen die Russen verloren. Nicht aufgrund eines Zweifrontenkrieges, sondern praktisch in einem 1:1 Kampf gegen die Russen verloren. Ich habe aber nicht verstanden warum, vielleicht könnt ihr mir das erklären.
Warum und wie hat die Rote Armee die Wehrmacht besiegt? PS: Warum loben soviele die Wehrmacht wenn sie gegen die Russen verloren haben? |
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19. Oct 2017, 21:08 | Beitrag
#2
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Major Beiträge: 5.019 Gruppe: Members Mitglied seit: 26.07.2008 |
Die Luftschlacht über England wurde in dem Moment verloren, als man sich vom Bombardieren der RAF-Stützpunkte abwandte und lieber London anzündete. Ich erinnere mich dunkel an eine Doku in der damalige britische Stabsoffiziere klar gesagt haben, dass die RAF aus dem letzten Loch pfiff, als man plötzlich die Infrastruktur in Ruhe lies und lieber Vergeltungsbombardierungen anstrebte. An eine Invasion war trotzdem nicht zu denken. Overlord hat nicht deswegen so lange gebraucht weil die Alliierten lieber Russen statt Briten und Amis sterben sehen, sondern weil Taktik, Technologie und T...Logistik einfach noch nicht so weit waren. Umgekehrt hätten die Deutschen genau die gleichen Probleme gehabt. Man hätte erstmal Landungsboote designen und bauen müssen, die Truppen dafür ausbilden müssen, die britische Flotte massivst dezimieren müssen, eine Möglichkeit der Fernversorgung finden müssen usw. usf. Das war einfach nicht machbar. Definitiv nicht in der Kürze der Zeit und, da bin ich mir ziemlich sicher, auch in längerer Zeit nicht. Gerade die britische Flotte war ja ein Riesenproblem, denn schaut man mal in den D-Day, dann glänzt der ja regelrecht mit der Abwesenheit der deutschen Flotte und der Luftwaffe und die Alliierten haben trotz aller Überlegenheit absolut haarsträubende Verluste eingefahren und das Unternehmen stand auch nach etlichen siegreichen Wochen noch auf Messers Schneide. Wie eine Invasion der Deutschen unter dem Bombardement von britischen Schlachtschiffen und amerikanischen Bombern abgelaufen wäre, möchte ich mir garnicht ausmalen, da wäre Stalingrad ein Witz dagegen.
Thema Stalingrad: Wie andere bereits bemerkten, war der Krieg praktisch ab Winter '41 nicht mehr gewinnbar, die Chance aufgrund strategischer und taktischer Überlegenheit, eine für Deutschland gewinnbringende Lage zu erreichen, bestand aber durchaus noch. Fakt ist, dass Hitlers Drängen auf ein Nichtzurückweichen drastische Folgen hatte, da die Wehrmacht einfach nicht in der Lage war die Verluste in dieser Größenordnung auszugleichen. Hätte man die 700.000 Mann aus Stalingrad abgezogen, hätten diese für andere Operationen in den Folgejahren zur Verfügung gestanden (von der Truppenmoral ganz zu schweigen), das gleiche im Bezug auf die Verkürzung der Frontlinien. Trotz aller zahlenmäßigen und industriellen Unterlegenheit, waren die "Abschusszahlen" der Wehrmacht gegenüber der Sovietarmee beängstigend und das noch lange in die Spätphase des zweiten Weltkriegs hinein. Ein bis zwei Millionen verfügbarer Truppen mehr, hätten viel geändert, obgleich am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit nur eine Verlängerung des ohnehin verlorenen Krieges geschehen wäre, mit allen absehbaren Folgen. Wikipedia Gegenüberstellung: Bevölkerung 1939: -Deutschland: 80 Millionen -Sowjetunion: 190 Millionen Verhältnis: 2,375 Soldatenopfer: -Deutschland: 5 Millionen -Sowjetunion: 13 Millionen Verhältnis: 2,6 Ähnlicher Faktor also. Mich wundert, das trotz prozentual gleicher Verluste, die SU soviel mehr an Menschen anscheinend aufstellen konnte. Das liegt mMn in der Bevölkerungsstruktur begründet. In Deutschland war ein großer Teil der Bevölkerung fest in der Industrie eingebunden, die Russen hatten da viel Freiraum in der Tiefe des Landes, wo die Leute nur auf dem Feld gearbeitet haben. Gerade die unterentwickelten asiatischen Teile Russlands zu der Zeit sind ein kaum zu unterschätzender personeller Vorteil in dieser Hinsicht. Thema Industrie: Bei der Zahl der hergestellten Panzer übersieht man gerne, wann die Großzahl derselben gebaut wurden. Hätte Deutschland schon früher auf Kriegswirtschaft umgestellt, hätte es auch mehr Panzer gegeben. Was immer wieder gerne vergessen wird ist, dass das produktivste Jahr der deutschen Wirtschaft ausgerechnet 1944 war, also eine Zeit in der man einen Großteil der Gelände- und Resourcengewinne schon wieder verloren hatte und die Industrie praktisch permanent bombardiert wurde. Hätte man früher umgestellt, dann wären die Großkatzen und Co in größerer Stückzahl gebaut worden. Der Mythos Wehrmacht kommt meiner Meinung nach auch und gerade daher, dass man trotz aller Fehler und Idiotien, trotzdem so weit gekommen ist. Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 19. Oct 2017, 21:20 -------------------- "If you get shot up by an A6M Reisen and your plane splits into pieces - does that mean it's divided by zero?" - xoxSAUERKRAUTxox
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20. Oct 2017, 05:02 | Beitrag
#3
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Oberstleutnant Beiträge: 14.062 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.12.2004 |
Hätte man früher umgestellt, dann wären die Großkatzen und Co in größerer Stückzahl gebaut worden. Die erhöhte Panzerproduktion kam vielmehr daher, dass weniger hightech Panzer gebaut wurden und dafür mehr Sturmgeschütze. Guderian beschreibt die Problematik in seinen Memoiren. |
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