NKF Neues Kampfflugzeug Schweiz |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
NKF Neues Kampfflugzeug Schweiz |
12. Nov 2018, 23:56 | Beitrag
#1
|
|
little Angrybird Beiträge: 12.857 Gruppe: WHQ Mitglied seit: 03.07.2001 |
Da die Diskussion um die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge seit einigen Jahren im Gang ist hier nun ein eigener Thread.
Die NZZ hat kürzlich wieder einen Artikel zum Thema veröffentlicht. Kampfjet-Beschaffung: Belgien und Co. erhalten ihre Flugzeuge billiger, als die Schweiz es kalkuliert Bin mal gespannt darauf wie die Sache ausgeht. Mit Kampfflugzeugbeschaffungen hatten wir die letzten 50 Jahren ja alles andere als viel Glück. -------------------- pas d'argent pas de suisse
|
|
|
14. Nov 2018, 10:07 | Beitrag
#2
|
|
Divisionär Beiträge: 10.224 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
Auf die reinen Stückkosten abzustellen ist aber immer schwierig, da solche Beschaffungsvorhaben auch vieles anderes beinhaltet, insbesondere die beschaffte Bewaffnung macht einen grossen Teil der Kosten aus. Dazu kommen unterschiedliche Kosten für Training, Simulatoren, sonstige Infrastruktur usw.
-------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
|
|
|
14. Nov 2018, 11:17 | Beitrag
#3
|
|
Oberstleutnant Beiträge: 15.459 Gruppe: VIP Mitglied seit: 13.01.2005 |
Auf die reinen Stückkosten abzustellen ist aber immer schwierig, da solche Beschaffungsvorhaben auch vieles anderes beinhaltet, insbesondere die beschaffte Bewaffnung macht einen grossen Teil der Kosten aus. Dazu kommen unterschiedliche Kosten für Training, Simulatoren, sonstige Infrastruktur usw. Hä? Genau das tut der NZZ-Artikel ja eben nicht, er differenziert eigentlich recht gut und spricht vom Systempreis, in dem diese Leistungen schon eingerechnet sind: ZITAT Vor allem liegt auch der Preis pro Jet mittlerweile auf einem konkurrenzfähigen Niveau. Dies liegt vor allem daran, dass die Herstellungskosten des Flugzeugs innerhalb von zehn Jahren um über 100 Millionen Dollar pro Stück gesunken sind. Umgerechnet bezahlen die Belgier rund 135 Millionen Franken pro F-35-Kampfjet. In diesem sogenannten Systempreis enthalten sind nach Angaben der belgischen Regierung neben dem Flugzeug selbst auch das Pilotentraining, Logistikbauten wie Hangars sowie die Instandhaltung der Kampfjets bis ins Jahr 2030. Auch wenn der direkte Vergleich von Systempreisen schwierig ist, da nicht immer bekannt ist, welche Leistungen genau mitgeliefert werden, fällt doch auf, dass man im Verteidigungsdepartement (VBS) für die anstehende Beschaffung neuer Kampfjets mit einem signifikant höheren Systempreis rechnet. [...] Ich selber bin der Ansicht, dass reine Luftverteidigung ineffizient ist und man den eigenen Luftraum (zumindest im Kriegsfall) am besten schützt, indem man die gegnerischen Luftstreitkraft am Boden unschädlich macht. Das klingt in seiner verkürzten Schlichtheit vielleicht zunächst recht sinnig, ist allerdings angesichts von komplexen und mannigfaltigen realen Szenarien und Beschränkungen nicht immer, oder sogar selten, möglich. Aber das gehört hier eigentlich gar nicht rein. -------------------- "avenidas/avenidas y flores/flores/flores y mujeres/avenidas/avenidas y mujeres/avenidas y flores y mujeres y/un admirador" - Eugen Gomringer
"Two possibilities exist: either we are alone in the Universe or we are not. Both are equally terrifying." - Arthur C. Clarke Proud member of Versoffener Sauhaufen™! #natoforum |
|
|
14. Nov 2018, 12:14 | Beitrag
#4
|
|
Generalmajor d.R. Beiträge: 19.265 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.06.2002 |
Auf die reinen Stückkosten abzustellen ist aber immer schwierig, da solche Beschaffungsvorhaben auch vieles anderes beinhaltet, insbesondere die beschaffte Bewaffnung macht einen grossen Teil der Kosten aus. Dazu kommen unterschiedliche Kosten für Training, Simulatoren, sonstige Infrastruktur usw. Hä? Genau das tut der NZZ-Artikel ja eben nicht, er differenziert eigentlich recht gut und spricht vom Systempreis, in dem diese Leistungen schon eingerechnet sind: ZITAT Vor allem liegt auch der Preis pro Jet mittlerweile auf einem konkurrenzfähigen Niveau. Dies liegt vor allem daran, dass die Herstellungskosten des Flugzeugs innerhalb von zehn Jahren um über 100 Millionen Dollar pro Stück gesunken sind. Umgerechnet bezahlen die Belgier rund 135 Millionen Franken pro F-35-Kampfjet. In diesem sogenannten Systempreis enthalten sind nach Angaben der belgischen Regierung neben dem Flugzeug selbst auch das Pilotentraining, Logistikbauten wie Hangars sowie die Instandhaltung der Kampfjets bis ins Jahr 2030. Auch wenn der direkte Vergleich von Systempreisen schwierig ist, da nicht immer bekannt ist, welche Leistungen genau mitgeliefert werden, fällt doch auf, dass man im Verteidigungsdepartement (VBS) für die anstehende Beschaffung neuer Kampfjets mit einem signifikant höheren Systempreis rechnet. Ich glaube, Ihr meint im Grunde Ähnliches. Aber die Frage, was in dem Artikel geschrieben wird und wie es gelesen wird, ist eben auch eine wichtige. Denn problematisch ist ja nicht nur der reine Stückpreis, keiner kauft heute ein Kampfflugzeug "nackt", sondern auch der Systempreis pro Stück. Da kommt man schnell in die Bredouille erklären zu müssen, dass der Preis zwar pro Stück umgerechnet werden kann, aber dass so eine Umrechnung völlig anders laufen muss bei einem anderen Käufer oder einer anderen Stückzahl oder einem anderen Beschaffungs- und Betriebszeitraum. Denn ich kann natürlich den Paketpreis der Belgier durch die Anzahl der Flugzeuge dividieren und das dann als Systempreis pro Stück bzw. Jet ausgeben, aber wie die NZZ schreibt hängen da gewissen Leistungen mit drin. Und Glorfindel unterstreicht die Problematik zu Recht, dass so etwas intransparent oder schlichtweg ungewiss für einen anderen Käufer ist. Die Schweiz wird Training, Logistikbauten und Instandhaltung brauchen. Aber die Schweiz ist z. B. NATO-Partner, wird zeitlich nach Belgien beschaffen, wird eine andere Stückzahl beschaffen und vielleicht andere, keine oder viel mehr neue Logistikbauten benötigen. Schon ein Beschaffungsexperte wir da nicht genau vorherssagen können, was die Schweiz letztendlich bezahlen werden muss, aber einem Laien bleibt vermutlich nur die genannte Zahl von 135 Millionen Franken im Kopf. Und das ist eine Menge Geld für ein Flugzeug, über das er nichts weiß. Wie soll er da eine gut informierte Entscheidung treffen? Es bräuchte, gerade im Angesichte der direkteren Demokratie der Schweiz und des möglicherweise bevorstehenden Volksentscheids, wohl eine stärkere Elaboration seitens der NZZ. Diese mag heute noch nicht möglich sein, aber dadurch wird eben die genannte Summe in ihrer Argumentkraft entwertet. Ich denke, das ist etwas das Spannungsfeld, in dem sich Glorfindel geäußert hat. Der Beitrag wurde von Schwabo Elite bearbeitet: 14. Nov 2018, 12:14 -------------------- Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912) "Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia |
|
|
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 6. June 2024 - 13:06 |