Organisation der russischen Truppen in der Ukraine, Orbat, Kommandanten, Verluste, Auftrag |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Organisation der russischen Truppen in der Ukraine, Orbat, Kommandanten, Verluste, Auftrag |
26. Mar 2022, 23:07 | Beitrag
#2
|
|
Oberleutnant Beiträge: 2.432 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.01.2004 |
Die Frage dürfte hier am besten passen - befinden sich die RSK noch in der Umbruchphase der "Redivisionierung"? MWn wurde lange Zeit auf durch Armeen geführte Brigaden gesetzt, dann wieder vermehrt die Divisionsebene eingezogen. Manche Armeen haben Divisionsstärke, andere führen mehrere Divisionen und Brigaden. Und dann noch plötzlich die Korps. Das sieht für mich nach Kraut und Rüben aus - allerdings lag mein Fokus auch vorher auf der Roten Armee bis 1989. Da war mehr Ordnung.
Die große Anzahl der Armeen im Einsatz verwirrt mich auch schon länger - wenn die praktisch auf Divisionsebene steuern, fehlt die Ebene darüber (und bisher war es ja auch eher ein Stochern statt Faustschläge). Wenn sie aber die Korpsebene sind und auch Divisionen führen, braucht es dann so viele Köche, die alle relativ autonom ihre zwei, drei Brigaden führen? Mindestens einen auf jeder Vormarschachse? Allgemein wurde ja schon mehrfach darüber gesprochen, dass es keine einheitliche Führung gibt, aber wer führt und koordiniert die operativen Bereiche, bspw. Nord-Ost oder Süd? Die jeweiligen Militardistrikte? Dann wäre der MD West vmtl überfordert. TL;DR - was weiß man zur vertikalen Organisation der russischen Truppen im Einsatz? -------------------- |
|
|
27. Mar 2022, 22:58 | Beitrag
#3
|
|
Feldwebel Beiträge: 471 Gruppe: Members Mitglied seit: 27.03.2022 |
allerdings lag mein Fokus auch vorher auf der Roten Armee bis 1989. Da war mehr Ordnung. Nun - mein Fokus auch. Und hallo allerseits. Ich habe eine Frage zu den Bataillonskampfgruppen. Ich kenne das Video der österreichischen Militärakademie zu diesem Thema, trotzdem ist mir die Sache und insbesondere der gewünschte Vorteil nicht völlig klar. Ich habe das so verstanden, dass man die Bataillone einer Division nimmt und diese durch die eigentlich zentral unterstellten Einheiten der Regimenter und der Division anteilig verstärkt. Wo wird da der taktische Vorteil gesehen? Auf den ersten Blick sehe ich da eher einen Nachteil: Der Stab des Regiments (der Division) kann zentral unterstellte Einheiten nicht mehr lagegemäß einsetzen, zuordnen. Oder ging es da wegen "Spezialoperation" eher um ein politisches Signal? So ähnlich wie die Bildung der "Einsatzhundertschaften der NVA" zwischen der ersten großen Leipzig-Demo und dem Mauerfall? -------------------- Kein Mensch ist so wichtig wie er sich nimmt. (Immanuel Kant; Königsberg, heute Kaliningrad)
|
|
|
28. Mar 2022, 07:39 | Beitrag
#4
|
|
Divisionär Beiträge: 11.048 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
(...) Ich habe eine Frage zu den Bataillonskampfgruppen. Ich kenne das Video der österreichischen Militärakademie zu diesem Thema, trotzdem ist mir die Sache und insbesondere der gewünschte Vorteil nicht völlig klar. Ich habe das so verstanden, dass man die Bataillone einer Division nimmt und diese durch die eigentlich zentral unterstellten Einheiten der Regimenter und der Division anteilig verstärkt. Eine russische Brigade/Regiment bildet einen oder mehrere ad hoc-Verbände für den Kampf, die sog. BTG (Battalion Tactical Group). hier ist das erwähnte Video des Bundesheeres Die russische Bataillonskampfgruppe hier die Abbildung einer exemplarischen BTG aus dem Video (eine BTG muss nicht zwingend so aussehen (z.B. werden die wenigsten BTG's werden über TOS-1 verfügen)) ZITAT Wo wird da der taktische Vorteil gesehen? Auf den ersten Blick sehe ich da eher einen Nachteil: Der Stab des Regiments (der Division) kann zentral unterstellte Einheiten nicht mehr lagegemäß einsetzen, zuordnen. (...) Es ist der Versuch der Russen mit der Komplexität des Kampfes der Verbundenen Waffen umzugehen: Das Mot. Schützenbataillon bekommt alles möglich angehängt und soll damit möglichst autonom operieren können und ist gerade nicht auf Unterstützung der höheren Stufe angewiesen. Dies dürfte nicht nur, aber auch mit den (beschränkten) Führungsstrukturen der Russen zu tun haben. Damit der russische Bataillonskommandant Artilleriefeuer anfordern kann, braucht er in der Regel organisch auch eine Artillerieeinheit, weil diese (inklusive Beobachtung) über einen Artilleriekommandoposten (z.B. mit einem Fz 1V13) geführt wird. Hat natürlich auch den Vorteil, dass die Artillerie direkt dabei ist. Man könnte das aber auch anders organisieren. The Battalion Tactical Group is now a commonly seen ad hoc fomration, based upon a motorzied rifle or tank battalion with attachments. It has been around in various forms since Soviet times (...) It is important to note that the BTG was always intended to be a means of projecting a brigade's combat power (...) In 2005 (...) Chief of the General Staff, General Yuri Baluyevskiy said:"events in Chechnye have shown that self-sufficient battalions and tactical groups with self-sulfficient means of intelligence, communications and provisions operated more successfully in local conflics. (...) (Grau/Bartles, the Russian Way of War, Seite 37 f.)" Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 28. Mar 2022, 08:19 -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
|
|
|
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 27. September 2024 - 10:54 |