![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
![]() |
![]() |
|
Hauptmann Beiträge: 2.769 ![]() Gruppe: Members Mitglied seit: 14.07.2005 ![]() |
Man kann jetzt auch fatalistisch sagen, dass Deutschland und seine Bürger jetzt schlicht den Preis für ihre verlorene Gaswette zahlen. Man wollte billiges Gas von Russland, hat die Risiken entweder ausgeblendet oder für gering gehalten und der Plan ging nicht auf.
Im Theater heißt das immer "Karten im Vorverkauf 20 Euro, an der Abendkasse 30 Euro". Deutschland kauft jetzt an der Abendkasse. Wahrscheinlich werden wir jetzt einige Jahre richtig teuer Energie einkaufen müssen. Das ist halt so. Auch die Mehrausgaben für Verteidigung kommen dazu. Im Endeffekt hat man nichts gespart, man hat einfach gehofft, dass man in Sicherheit nichts investieren muss, da ja Wirtschaft alles regelt (NordStream 2). Die einzige Chance dabei: jetzt eine klimaoptimierte Enerrgieversorgung mitzuplanen, die man ohne Druck nur halbherzig angegangen wäre. Allerdings wird es kurzfristig auch nicht sauberer, da ja die Grundbedürfnisse auch gedeckt sein müssen. "Sauber" bezieht sich dabei sowohl auf die Emissionen als auch auf die politische Moral, siehe Diskussion um Importstopp für russisches Gas und Öl. Ich hasbe auch noch gar keine Vorstellung, in welchem Umfang man Produktionskapazitäten in der Rüstungsindustrie wieder hochfahren muss, wie lange das dauert, welche Produkte dann bei welcher Anstrengung wann verfügbar sind. Wenn man der Ukraine 1500 Leopard 2 liefern will, die sie sicher perspektivisch brauchen (als ein Beispiel für westliches Großgerät) dann kann die Produktion nicht erst 2026 anlaufen. Zwei Freunde von mir arbeiten bei KMW, ich hab schon gefragt, ob es da dieses Jahr Urlaubssperre gibt... -------------------- Das staendige Nachgeben der Klugen begruendet die Diktatur der Dummen.
|
|
|
![]() |
![]() |
|
Major Beiträge: 8.009 ![]() Gruppe: Members Mitglied seit: 25.10.2009 ![]() |
Zurück zur Ukraine: Sie wird schnell auf ordentliches westliches Gerät umrüsten müssen, auch wenn das östliche Gerät noch lange parallel verbleiben wird. Schnell und mit nur wenig Zoo geht es am besten mit international verteilter Produktion, sprich lizensiert wie Boxer, Lynx (zu neu, leider Ungarn) oder Ascod (alt, teilberühmt im UK mit Ajax) - die Koreaner lasse ich raus. Beim Leo 2 war da auch mal was in Spanien, gibt es die noch? Hat allerdings keine gute Erinnerung hinterlassen. Die USA werden ihren Abrams höchst ungern vor oder gar in Belgorod sehen wollen. Und so schön und aktuell Griffon und Jaguar sind, eine Lizenzproduktion französischer Produkte ist unvorstellbar.
In der Übersicht von Mölling/Major fehlen der Ukraine - abgesehen von der Artillerie - insbesondere Schützenpanzer. Die alten M113 werden schwerlich mehr als eine Zwischenlösung sein. Ein Mix der Landstreitkräfte könnte in etwa so aussehen: Humvee & Nachfolger (US, Ukraine), Boxer (international), BTR-4 (Ukraine), CV90 (sofern CZ und SK ihn wählen), Leo 2 (DE), M777 & M109 (international) & Caesar (FR) & PzH 2000 (DE). Die deutsche Industrie wäre recht markant vertreten. Was könnte Italien als verbliebenes Industrieland beisteuern? Marine am ehesten. Über Hubschrauber wird man auch reden müssen. Nebenbei: Deutschland muss sich ernsthaft überlegen, ob es nach Fortschritt im EU Aufnahmeprozess der Ukraine mindestens 2 U-Boote aus dem 1. Los 212A zur Verfügung stellen will. Das oder was schwedisches, ganz vielleicht sehr alte italienische Sauro. U-Boote sind der einzige Weg der russischen Schwarzmeerflotte etwas entgegenzusetzen. Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 2. May 2022, 00:31 |
|
|
![]() |
|
Hauptmann Beiträge: 2.672 ![]() Gruppe: Members Mitglied seit: 17.07.2012 ![]() |
Zurück zur Ukraine: Sie wird schnell auf ordentliches westliches Gerät umrüsten müssen... Schnell und mit nur wenig Zoo geht es am besten mit international verteilter Produktion, sprich lizensiert... Ein Mix der Landstreitkräfte könnte in etwa so aussehen: Humvee & Nachfolger (US, Ukraine), Boxer (international), BTR-4 (Ukraine), CV90 (sofern CZ und SK ihn wählen), Leo 2 (DE), M777 & M109 (international) & Caesar (FR) & PzH 2000 (DE). Die deutsche Industrie wäre recht markant vertreten. Was könnte Italien als verbliebenes Industrieland beisteuern? Marine am ehesten. Über Hubschrauber wird man auch reden müssen. Bei Humvee, BTR, LEO2, PzH2k und CAESAR geb' ich dir recht und Hubschrauber könnten tatsächlich aus Italien kommen. Nicht zu vergessen: Türkische Drohnen und amerikanische F-16. Bei den Schützenpanzern käme noch der neue polnische infrage. Da könnte man sicher einfach die Produktion auf einige ukrainische Standorte ausweiten und hätte hervorragende logistische Voraussetzungen. Aber den Boxer sehe ich hier noch nicht, da kämen doch eher Patrias oder eine eigene Fuchs2-Produktion in Frage, so wie in Algerien (ja, ich weiß, die bauen auch den Boxer). Aber wozu, wenn man mit dem BTR-4 doch ein geeignetes Fahrzeug selbst herstellt? |
|
|
![]() |
|
Major Beiträge: 8.009 ![]() Gruppe: Members Mitglied seit: 25.10.2009 ![]() |
Bei den Schützenpanzern käme noch der neue polnische infrage. Da könnte man sicher einfach die Produktion auf einige ukrainische Standorte ausweiten und hätte hervorragende logistische Voraussetzungen. Aber den Boxer sehe ich hier noch nicht, da kämen doch eher Patrias oder eine eigene Fuchs2-Produktion in Frage, so wie in Algerien (ja, ich weiß, die bauen auch den Boxer). Aber wozu, wenn man mit dem BTR-4 doch ein geeignetes Fahrzeug selbst herstellt? Der polnische amphibische Schützenpanzer Borsuk ist noch nicht so weit, was dessen Nichtantreten im Auswahlverfahren in CZ und SK belegt. Zudem wird die ukrainische Industrie absehbar mit dem Wiederaufbau beschäftigt sein und hat wenig Kapazitäten. Stattdessen sollten sie sich auf Etabliertes konzentrieren: Stugna-P, gepanzerte Radfahrzeuge von KrAZ, BTR-4, Instandsetzung und Obsolozenzbeseitigung von sowjetischem Material. Der Boxer bietet sich an, weil es weltweit 3 Produktionszentren mit einer in Summe vergleichsweise hohen Kapazität gibt, mit UK und AUS weitere Länder beteiligt werden können, und weil das Schutzniveau eine Größenordnung über dem amphibischen BTR-4 liegt. Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 2. May 2022, 16:06 |
|
|
![]() |
|
Generalmajor d.R. Beiträge: 19.265 ![]() Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.06.2002 ![]() |
Der Boxer bietet sich an, weil es weltweit 3 Produktionszentren mit einer in Summe vergleichsweise hohen Kapazität gibt, mit UK und AUS weitere Länder beteiligt werden können, und weil das Schutzniveau eine Größenordnung über dem amphibischen BTR-4 liegt. Man vergesse nicht Algerien, das den Fuchs 2 produziert. Das ist ein absolut unterschätztes Fahrzeug mit viel Möglichkeiten unterhalb des Boxers.
-------------------- Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912) "Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia |
|
|
![]() |
|
Oberleutnant Beiträge: 1.540 Gruppe: Members Mitglied seit: 25.05.2007 ![]() |
Der Boxer bietet sich an, weil es weltweit 3 Produktionszentren mit einer in Summe vergleichsweise hohen Kapazität gibt, mit UK und AUS weitere Länder beteiligt werden können, und weil das Schutzniveau eine Größenordnung über dem amphibischen BTR-4 liegt. Man vergesse nicht Algerien, das den Fuchs 2 produziert. Das ist ein absolut unterschätztes Fahrzeug mit viel Möglichkeiten unterhalb des Boxers.Unterschätzt ist gut. Die meisten wissen nicht einmal, dass es einen Fuchs 2 überhaupt gibt. Und imho sollten in Algerien schon ca. 700 Stück davon produziert worden sein. Ob die auch für uns produzieren oder uns sogar etwas von der bisherigen Produktion überlassen würden? -------------------- BUNT
|
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 17. June 2024 - 12:43 |