Vad, Precht, Varwick, Friedenstauben, Appeasementschafe oder gar Putinversteher? |
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Vad, Precht, Varwick, Friedenstauben, Appeasementschafe oder gar Putinversteher? |
15. Jul 2022, 16:30 | Beitrag
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Divisionär Beiträge: 10.226 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
Vad zur Annexion der Krim:
ZITAT Moskau hat mit der Annexion der Krim und seinem Vorgehen in der Ostukraine gezeigt, dass es Verträge unter Umständen nur als Papier betrachtet. Damit stellt es eine Gefahr dar, ja. Trotzdem würde ich an den Westen appellieren, die russische Situation ein bisschen empathischer zu sehen. Das Verschieben der Nato-Grenze Tausende Kilometer weiter in Richtung der russischen Interessensphäre wirkt aus Moskauer Sicht bedrohlich. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker, das selbstverständlich auch für die Ukraine gilt, muss selbstverständlich international anerkannt werden. Aber die realpolitischen Verhältnisse sind oft andere. Ausserdem ist das Denken in Interessensphären kein rein russisches Phänomen. Das trifft genauso auf China und die USA zu. Das bedeutet natürlich nicht, dass diese Grossmächte tun können, was sie wollen! Aber man muss es trotzdem als politischen Faktor anerkennen. Ich sehe die grosse Herausforderung für den liberalen Westen nicht in Russland, sondern in China. (…) Wir Europäer müssen aufpassen, dass wir nicht zu einer Art Appendix einer von China beherrschten eurasischen Ordnung werden. Natürlich muss man ein kritisches Auge auf Russland haben. Fakt ist aber auch: Russland hat gar keine Alternative zu einem guten Verhältnis mit dem Westen. Russland könnte das Baltikum innerhalb von 36 Stunden besetzen, wenn es das wollte, und die Nato hätte dem nichts entgegenzusetzen. Das wird aber nicht passieren, weil die Nachteile einer solchen Invasion für Russland absolut überwiegen würden. Russland braucht den Westen. Deshalb sollten wir die Tür für Russland offen lassen. https://www.luzernerzeitung.ch/internationa...-nicht-ld.80086 ZITAT Russland zeigt sich derzeit als Gegenspieler des westlichen, liberalen Weltmodells. Es hat schon aus demographischen und wirtschaftlichen Gründen nur zwei echte geostrategische Optionen: Kooperation mit dem Westen oder Juniorpartner Chinas. Bei aller berechtigten Kritik sollten wir daher die Russen nicht in die offenen Arme Chinas treiben. China entfaltet sich macht- und einflusspolitisch nicht nur im Fernen Osten. Hier sind die Entwicklungen im südchinesischen Meer und mit Blick auf Taiwan von massiver Bedeutung auch für Europa und die Nato. (…) China bewegt sich geoökonomisch auch im Zuge der alten Seidenstraße in Richtung Türkei, Griechenland und Balkan. Hier wie im südchinesischen Meer dürfen wir nicht zulassen, dass vollendete politische Verhältnisse geschaffen werden, die nicht im europäischen Interesse sind. Es ist absehbar, dass in geoökonomischer Hinsicht China eines Tages Nachbar der Europäischen Union wird. In dieser Konstellation bewegt sich die EU mit Russland in eine zentrale geopolitische Lage zwischen die USA und China. Das von Joschka Fischer so bezeichnete „alte, reiche und schwache Europa“ darf dabei nicht zum westeurasischen Appendix Chinas verkommen. (…) Das Hauptproblem der Nato von heute ist die fehlende, kohärente Führung durch die USA. Dazu kommt eine diffuse Bedrohungswahrnehmung und Interessenausrichtung ihrer Mitgliedsstaaten. Die osteuropäischen Nato-Partner blicken beinahe zwanghaft und gebannt nach Osten auf Russland, während es an der Südflanke der Nato regelrecht brennt. Dazu kommt, dass die geopolitisch wichtiger denn je gewordene Türkei ein höchstproblematischer Nato-Partner geworden ist. (…) https://rotary.de/gesellschaft/nur-mit-deut...sa-a-15361.html Vad am 24. Februar 2022 ZITAT „Militärisch gesehen ist die Sache gelaufen. Und meine Bewertung ist, dass es nur um ein paar Tage gehen wird und nicht mehr“ https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/e...2-2022-100.html Vad am 7. März 2022 ZITAT Er (der Konvoi) steckt nicht fest. (…) Man sieht daran, dass die Russen sich sehr sicher fühlen. (…) Die Ukrainer haben keine Möglichkeit dieses (…) militärisch betrachtet lächerliche Ziel auszuschalten. (…) Die urbanen Zentren in der Ostukraine sind alle eingeschlossen. (…) Perspektivisch besteht keine Aussicht, sich durchzusetzen. (…) Rein militärisch betrachtet ist es sinnvoller, den Widerstand in den Westen der Ukraine zu ziehen. https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ex-g...-krieg-100.html ZITAT Die Russen haben schliesslich ganz klar die Eskalations-Dominanz im Operationsgebiet, sie haben weitgehend die Luftherrschaft und ihre logistische Basis quasi unmittelbar hinter sich. Das heisst, Russland kann so viele Flugzeuge, Kampffahrzeuge und Männer ins Kriegsgebiet nachziehen, wie es will; für die Ukraine ist das so nicht möglich. Nach der Eroberung von Luhansk ist Putin nun dabei, Donezk zu besetzen. Ich bin mir sicher, dies wird gelingen. Und danach wird die russische Armee unter Umständen sogar weiter bis zum Dnjepr vorstossen und möglicherweise Odessa einnehmen. Der Ukraine muss es darauf ankommen, den Krieg zu verlängern, um in eine möglichst gute Verhandlungs-Position zu kommen. (...) (...) nicht in einem militärischen Sieg der Ukraine über die Nuklearmacht Russland, der unrealistisch ist – besteht für mich auch der Sinn unserer militärischen Unterstützungsleistung. Eine Verlängerung des Krieges bedeutet aber auch die komplette Verwüstung der Ukraine und die ständig drohende Eskalation in einem Nuklearkrieg, der das Ende Europas wäre, so, wie wir es kennen. Unter dem Strich ist es daher besser, den Weg der militärischen Eskalation zu verlassen und diplomatische Initiativen zur Kriegsbeendigung anzugehen. https://weltwoche.ch/daily/selenskyj-und-se...as-realistisch/ Ich interpretiere Vad so: - er erkennt zwar heute die Gefahr von Putin, insgeheim scheint aber eine gewisse Bewunderung für ihn da zu sein. Er möchte keine russische Niederlage und die Kampfkraft der russischen Streitkräfte hat er völlig überbewertet - Vad scheint nicht zu erkennen, dass es für die Ukrainer tatsächlich um die Freiheit geht und er scheint auch nicht zu erkennen, dass es sich lohnen kann für eine Sache zu kämpfen. Für einen Ex-Militär der Bundeswehr sehr bedenklich. - er scheint auch nicht zu erkennen, dass es die Russen waren, welche die Rote Linie am 24. Februar 2022 überschritten haben und dass es nur konsequent ist, wenn der Westen die Ukraine massiv unterstützt, um ein abschreckendes Beispiel zu haben, damit sowas nicht mehr geschieht. - ich würde Vad tatsächlich irgendwo im rechtskonservativen Milieu einordnen - seine militärischen Analysen waren zum Teil grotten falsch (er sollte hier im Forum einmal mitlesen) -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
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