Ukrainisch-russische Border Raids, Sinnlose Nadelstiche oder können sie Russland destabilisieren? |
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Ukrainisch-russische Border Raids, Sinnlose Nadelstiche oder können sie Russland destabilisieren? |
3. Jun 2023, 12:53 | Beitrag
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DivisionĂ€r Beiträge: 10.214 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
Am 22. Mai 2023 kam es zu einem Angriff auf die russische Oblast Belgorod im Rahmen des Russisch-Ukrainischen Kriegs, bei dem ukrainisch-russische KrĂ€fte mehrere Kilometer in russisches Gebiet eindrangen; die Angreifer zogen sich bereits nach 48 Stunden zurĂŒck. Die UmstĂ€nde des Angriffs waren zunĂ€chst unklar. In den darauffolgenden Tagen kam es zu weiteren punktuellen Angriffen auf russisches Gebiet.
Bei den Angreifern handelt es sich um zwei bewaffnete Gruppen russischer Dissidenten Panzer sind von ukrainischem Gebiet beim GrenzĂŒbergang Grayvoron, Belgorod, nach voorgĂ€ngigem Beschuss nach Russland eingefahren. Möglicherweise wieder diese russischen "Dissidenten" in ukrainischem Dienst. Ist wohl mittlerweile eine ganze Gruppe an Gepanzerten Fahrzeuge von der Ukraine aus auf das GelĂ€nde vorgestoĂen https://t.me/milinfolive/101019 Es soll sich bei der Truppe um die Legion âFreiheit fĂŒr Russlandâ handeln Hier noch mehr Bilder und Videos https://t.me/war_facts_info/53824 https://t.me/war_facts_info/53832 Es gab wohl auch bereits tote RU GrenzschĂŒtzer Ja, waren wohl Leute von diesem russischen Freiwilligenkorps. Irgendwie eine sinnfreie Aktion. Sind wohl eher Anarchisten. https://twitter.com/Militarylandnet/status/...8296588290?s=20 Auf jedenfall ĂŒberschlagen sich auf Reddit die Meldungen ĂŒber Belgorod und dem dortigen "Angriff". Ohne nĂ€her die Meldungen verifizieren zu können, reichen diese von einer abgestĂŒrzten / abgeschossenen Mi 8 auf russischer Seite. Einem durch die russische Legion erbeuteten BTR 82 A. Die Evakuierung von Atomwaffen aus dem nahegelegenen Lager "Objekt 1150" und ĂŒber allgemeine Panik bei der Bevölkerung. Sowie den Abzug von militĂ€rischen Material, insbesondere SAM Systeme die nicht erbeutet werden sollen. Wie gesagt nicht verifiziert und spiegelt meine EindrĂŒcke ĂŒber die gĂ€ngigen KanĂ€l wirder. Ich denke, dass wir die Tage mehr wissen werden. Ich bin da mit Sumu einwenig daccord, in gewisser Weise wird der Grenzschutz und die russische GeheimdiensttĂ€tigkeit entblöĂt. Man muss auf diese Aktion zwangslĂ€ufig reagieren und bindet ggf. Truppen / KrĂ€ft. Jedoch wird das aufgrund der geringen Anzahl an KrĂ€ften keine nachhaltige Aktion. Die Legion wird sich bei ernsthafter Gegenwehr zurĂŒckziehen mĂŒssen ansonsten gleicht das Ganze an einem Himmelfahrtskommando. Ich glaube, dass die Ukrainer hier versuchen, die russisches Argumentation ad absurdum zu fĂŒhren. Es war auch die Rede, man wĂŒrde ein Referendum durchfĂŒhren usw.. Dann wurde eine Trikolore einer "Volksrepublik Belgorod" in der Art und Stil der DNR und LNR gezeigt. Das ist alles nicht ernst gemeint. Eines der Ziele der Aktion dĂŒrfte auch sein, dass die Russen Truppen anderswo abziehen mĂŒssen, um die Grenzen besser zu schĂŒtzen. Dass die Russen da (vermutlich relativ ungezielt) mit Artillerie und Luftwaffe reinschiessen, könnte ein Indiz dafĂŒr sein, dass nicht genĂŒgend Truppen in der nötigen QualitĂ€t vorhanden sind, um diesen Vorstoss schnell infanteristisch zurĂŒck zu schlagen. Heute Nacht sollen sodann btw. Drohnenangriffe auf das Gebiet stattgefunden haben. Das passt schön mit der gestrigen Meldung zusammen, wonach die Russen "Hochwert-Assets" wie Luftverteidigungssysteme von dort evakuiert hĂ€tten. Ob die Ukrainer das so geplant hatten oder nur eine gĂŒnstige Gelegenheit genutzt, ist nicht bekannt. Zu den weiteren Zielen dieser Operation wurde ja schon viel spekuliert. Ich möchte ein bis zwei Gedanken hinzufĂŒgen: Indem die Russen die Grenzen rund 48 Stunden nicht mehr kontrollieren konnten, haben die Ukrainer eventuell weitere Sabotagetrupps eingeschleust. Die Gelegenheit dĂŒrfte selten gĂŒnstiger gewesen sein. Daneben haben sie eventuell auch Personen wieder ausgeschleust, bspw. gesuchte Saboteure und russische Kollaborateure. Ich wĂŒrde daher spekulieren, dass die Anzahl plötzlicher BrandunfĂ€lle in Russland in den kommenden Tagen noch weiter zunehmen wird. Die ukrainische blogosphere ist sich ziemlich einig, dass Russland zur Verlegung von Truppen gezwungen werden soll, und es werden noch weitere Ă€hnliche Aktionen erwartet. Die zweite HĂ€lfte der marodierenden Truppen, die nicht rechtsradikalen Anteile, ist wohl eine vom SBU erfunde Einheit um Russland zu Ă€rgern. Ich glaube, Russland kann gar nicht anders als darauf zu reagieren. Im Prinzip ist es schlimmer, wenn "Kern-Russland" destabilisiert wird, wie wenn Schlachten in der Ukraine verloren werden. Die Aktionen fĂŒhren dazu, dass Russland einmal sieht, wie es ist, wenn grĂŒne MĂ€nnchen auftauchen. Ich glaube, dass man mit wenig Aufwand eine sehr grosse Wirkung erzielt. Die Front hat sich fĂŒr die Russen quasi auf einen Schlag verdoppelt. Man hat einmal aus Russen bestehende Einheiten vorgeschickt, im Gegensatz zu anderen glaube ich aber nicht, dass die Ukraine davor zurĂŒckschrecken wird, auf russisches Staatsgebiet vorzurĂŒcken, wenn eine militĂ€rische Notwendigkeit dafĂŒr gegeben wĂ€re. Und solche Aktionen, wie jene der "freien Russen" können rasch an Eigendynamik gewinnen, wenn das nicht eingedĂ€mmt wird. Man stelle sich z.B. vor, eine russische Einheit wĂŒrde ĂŒberlaufen. Ist vielleicht nicht sehr wahrscheinlich, aber man kann sich vorstellen, dass wenn Putin schon Journalistinnen umbringen lĂ€sst, weil diese in Zeitungen (mit wohl beschrĂ€nkter Reichweite) etwas schreiben, was ihm nicht gefĂ€llt, wie er reagiert, wenn bewaffnete Dissidenten erklĂ€ren, sie wollten Russland mit der AK in der Hand von Putins Joch befreien. Ehrlichgesagt glaube ich nicht, dass die ĂŒbermĂ€ssig Verluste erlitten haben. So wie es scheint, wussten die schon, was sie tun. Gestern schrieb das britische Verteidigungsministerium ZITAT Russia is facing an increasingly serious multi-domain security threat in its border regions, with losses of combat aircraft, improvised explosive device attacks on rail lines, and now direct partisan action. Ich glaube das auch. Russland ist mit einem massiven Sicherheitsproblem konfrontiert, es gibt GrenzĂŒberschreitungen, es werden Flugzeuge im eigenen Luftraum abgeschossen, es gibt AnschlĂ€ge auf Industrieeinrichtungen, auf FlugplĂ€tze und auf Eisenbahnlinien. Irgendjemand verĂŒbt diese ganzen AnschlĂ€gen. Es ist gut möglich, dass ein Teil dieser AnschlĂ€ge durch ukrainische SOF und Agenten verĂŒbt wird, aber wohl kaum alle. Da vermute ich auch eine gewisse Eigendynamik dahinter. Und zu BrĂ€nden und AnschlĂ€gen kommt es ja nicht nur in GrenznĂ€he zur Ukraine oder in Moskau, sondern diese können im ganzen Land, auch im russischen Fernen Osten geschehen. Kommentatoren bewerten das Ganze unterschiedlich. -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
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5. Jun 2023, 12:05 | Beitrag
#2
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Leutnant Beiträge: 711 Gruppe: Members Mitglied seit: 08.05.2022 |
Es gab schon Vorkommnisse, in die sowjetische Soldaten als TĂ€ter involviert waren. Und das ging immer schnell rum wie ein Lauffeuer. Ich kann mich da allerdings nicht an viele erinnern. Die Sowjets hatten da allerdings auch wenig Gelegenheiten, was anzustellen. die waren die meiste Zeit entweder in der Kaserne oder auf Ăbung. Die sollten nĂ€mlich nicht sehen, dass es den Besiegten besser ging als den Siegern. Was die Behandlung der Soldaten anging, die war echt ĂŒbel. Meine Mutter wohnte mal gegenĂŒber der sowjetischen Kaserne in meiner Stadt und konnte da hinter die Mauer sehen. Die haben da teilweise mehr SchlĂ€ge als zu essen bekommen. Die Wehrpflichtigen waren ganz arme Schweine. Denen haben ja nicht nur die Vorgesetzten, sondern auch die GroĂvĂ€ter zugesetzt. Das war auch in der NVA bekannt. Der einsame Regulierer in seiner schwarzen Lederkluft mit Reflektoren auf Brust und RĂŒcken und Stab in der Hand auf dem Markt, der irgendwann mal abgeholt wurde und so behandelt wurde, wie von Madner Kami beschrieben, war ein oft gesehenes Bild. Da gab es dann die deutsch-sowjetische Freundschaft in Form von Kaffee und "Butterbrot". Das Wort hat es ĂŒbrigens ins Russische geschafft. Die Japaner sind mit den amerikanischen Truppen auf Okinawa auch nicht ganz glĂŒcklich. Da passieren regelmĂ€Ăig Ăbergriffe. Und die sind nicht ohne.
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9. Jun 2023, 13:43 | Beitrag
#3
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Feldwebel Beiträge: 421 Gruppe: Members Mitglied seit: 28.02.2002 |
Es gab schon Vorkommnisse, in die sowjetische Soldaten als TĂ€ter involviert waren. Und das ging immer schnell rum wie ein Lauffeuer. Ich kann mich da allerdings nicht an viele erinnern. Die Sowjets hatten da allerdings auch wenig Gelegenheiten, was anzustellen. die waren die meiste Zeit entweder in der Kaserne oder auf Ăbung. Die sollten nĂ€mlich nicht sehen, dass es den Besiegten besser ging als den Siegern. Was die Behandlung der Soldaten anging, die war echt ĂŒbel. Meine Mutter wohnte mal gegenĂŒber der sowjetischen Kaserne in meiner Stadt und konnte da hinter die Mauer sehen. Die haben da teilweise mehr SchlĂ€ge als zu essen bekommen. Die Wehrpflichtigen waren ganz arme Schweine. Denen haben ja nicht nur die Vorgesetzten, sondern auch die GroĂvĂ€ter zugesetzt. Das war auch in der NVA bekannt. Der einsame Regulierer in seiner schwarzen Lederkluft mit Reflektoren auf Brust und RĂŒcken und Stab in der Hand auf dem Markt, der irgendwann mal abgeholt wurde und so behandelt wurde, wie von Madner Kami beschrieben, war ein oft gesehenes Bild. Da gab es dann die deutsch-sowjetische Freundschaft in Form von Kaffee und "Butterbrot". Das Wort hat es ĂŒbrigens ins Russische geschafft. Die Japaner sind mit den amerikanischen Truppen auf Okinawa auch nicht ganz glĂŒcklich. Da passieren regelmĂ€Ăig Ăbergriffe. Und die sind nicht ohne. Hier wird sogar darĂŒber von Stasi Unterlagen berichtet (u.a. ein Generalmajor der Stasi), dass es regelmĂ€Ăig Klagen aus der Bevölkerung gab, die Putin als Verbindungsoffizier nicht bearbeitete: Putins Lehrjahre in Dresden ZITAT Zu massiver Kritik kam es aber vor allem wegen der Disziplinlosigkeit der sowjetischen Truppen. In der Korrespondenz zwischen MfS und KGB finden sich zahllose Beschwerden ĂŒber EinbrĂŒche, sexuelle BelĂ€stigungen, SchlĂ€gereien, UnfĂ€lle mit Fahrerflucht, Verlust oder Verkauf von Waffen, ja, sogar GranateneinschlĂ€ge in bewohnten Gebieten. Die Stasi beklagte nicht nur die VorfĂ€lle selbst, sondern auch den Umgang der MilitĂ€rs damit. [...]So erklĂ€rte der Kommandant in KönigsbrĂŒck Beschwerden ĂŒber EinbrĂŒche fĂŒr âerledigtâ, weil die dabei festgestellten sowjetischen Kfz-Kennzeichen ânicht registriertâ seien. Die BelĂ€stigung einer DDR-BĂŒrgerin bezeichnete er als âErfindungâ. Wenn die Kriminalpolizei ihn kontaktieren wollte, zeigte er âVerstĂ€ndigungsschwierigkeitenâ oder war nicht zu sprechen, da er âMittagsruheâ hielt. Selbst als die Ehefrau eines MfS-Mitarbeiters unsittlich belĂ€stigt worden war und die Stasi mit Hilfe des KGBs den Schuldigen ermitteln wollte, musste sie vermerken: âErgebnis: nichts passiertâ. Die Stasidokumente sind in dem Artikel auch direkt verlinkt und herunterladbar. Der Beitrag wurde von Durchstarter bearbeitet: 9. Jun 2023, 13:46 -------------------- Hulk wurde einmal so wütend, dass er sich in Jack Bauer verwandelt hat.
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