Ukrainisch-russische Border Raids, Sinnlose Nadelstiche oder können sie Russland destabilisieren? |
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Ukrainisch-russische Border Raids, Sinnlose Nadelstiche oder können sie Russland destabilisieren? |
3. Jun 2023, 12:53 | Beitrag
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Divisionär Beiträge: 10.228 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
Am 22. Mai 2023 kam es zu einem Angriff auf die russische Oblast Belgorod im Rahmen des Russisch-Ukrainischen Kriegs, bei dem ukrainisch-russische Kräfte mehrere Kilometer in russisches Gebiet eindrangen; die Angreifer zogen sich bereits nach 48 Stunden zurück. Die Umstände des Angriffs waren zunächst unklar. In den darauffolgenden Tagen kam es zu weiteren punktuellen Angriffen auf russisches Gebiet.
Bei den Angreifern handelt es sich um zwei bewaffnete Gruppen russischer Dissidenten Panzer sind von ukrainischem Gebiet beim Grenzübergang Grayvoron, Belgorod, nach voorgängigem Beschuss nach Russland eingefahren. Möglicherweise wieder diese russischen "Dissidenten" in ukrainischem Dienst. Ist wohl mittlerweile eine ganze Gruppe an Gepanzerten Fahrzeuge von der Ukraine aus auf das Gelände vorgestoßen https://t.me/milinfolive/101019 Es soll sich bei der Truppe um die Legion “Freiheit für Russland” handeln Hier noch mehr Bilder und Videos https://t.me/war_facts_info/53824 https://t.me/war_facts_info/53832 Es gab wohl auch bereits tote RU Grenzschützer Ja, waren wohl Leute von diesem russischen Freiwilligenkorps. Irgendwie eine sinnfreie Aktion. Sind wohl eher Anarchisten. https://twitter.com/Militarylandnet/status/...8296588290?s=20 Auf jedenfall überschlagen sich auf Reddit die Meldungen über Belgorod und dem dortigen "Angriff". Ohne näher die Meldungen verifizieren zu können, reichen diese von einer abgestürzten / abgeschossenen Mi 8 auf russischer Seite. Einem durch die russische Legion erbeuteten BTR 82 A. Die Evakuierung von Atomwaffen aus dem nahegelegenen Lager "Objekt 1150" und über allgemeine Panik bei der Bevölkerung. Sowie den Abzug von militärischen Material, insbesondere SAM Systeme die nicht erbeutet werden sollen. Wie gesagt nicht verifiziert und spiegelt meine Eindrücke über die gängigen Kanäl wirder. Ich denke, dass wir die Tage mehr wissen werden. Ich bin da mit Sumu einwenig daccord, in gewisser Weise wird der Grenzschutz und die russische Geheimdiensttätigkeit entblößt. Man muss auf diese Aktion zwangsläufig reagieren und bindet ggf. Truppen / Kräft. Jedoch wird das aufgrund der geringen Anzahl an Kräften keine nachhaltige Aktion. Die Legion wird sich bei ernsthafter Gegenwehr zurückziehen müssen ansonsten gleicht das Ganze an einem Himmelfahrtskommando. Ich glaube, dass die Ukrainer hier versuchen, die russisches Argumentation ad absurdum zu führen. Es war auch die Rede, man würde ein Referendum durchführen usw.. Dann wurde eine Trikolore einer "Volksrepublik Belgorod" in der Art und Stil der DNR und LNR gezeigt. Das ist alles nicht ernst gemeint. Eines der Ziele der Aktion dürfte auch sein, dass die Russen Truppen anderswo abziehen müssen, um die Grenzen besser zu schützen. Dass die Russen da (vermutlich relativ ungezielt) mit Artillerie und Luftwaffe reinschiessen, könnte ein Indiz dafür sein, dass nicht genügend Truppen in der nötigen Qualität vorhanden sind, um diesen Vorstoss schnell infanteristisch zurück zu schlagen. Heute Nacht sollen sodann btw. Drohnenangriffe auf das Gebiet stattgefunden haben. Das passt schön mit der gestrigen Meldung zusammen, wonach die Russen "Hochwert-Assets" wie Luftverteidigungssysteme von dort evakuiert hätten. Ob die Ukrainer das so geplant hatten oder nur eine günstige Gelegenheit genutzt, ist nicht bekannt. Zu den weiteren Zielen dieser Operation wurde ja schon viel spekuliert. Ich möchte ein bis zwei Gedanken hinzufügen: Indem die Russen die Grenzen rund 48 Stunden nicht mehr kontrollieren konnten, haben die Ukrainer eventuell weitere Sabotagetrupps eingeschleust. Die Gelegenheit dürfte selten günstiger gewesen sein. Daneben haben sie eventuell auch Personen wieder ausgeschleust, bspw. gesuchte Saboteure und russische Kollaborateure. Ich würde daher spekulieren, dass die Anzahl plötzlicher Brandunfälle in Russland in den kommenden Tagen noch weiter zunehmen wird. Die ukrainische blogosphere ist sich ziemlich einig, dass Russland zur Verlegung von Truppen gezwungen werden soll, und es werden noch weitere ähnliche Aktionen erwartet. Die zweite Hälfte der marodierenden Truppen, die nicht rechtsradikalen Anteile, ist wohl eine vom SBU erfunde Einheit um Russland zu ärgern. Ich glaube, Russland kann gar nicht anders als darauf zu reagieren. Im Prinzip ist es schlimmer, wenn "Kern-Russland" destabilisiert wird, wie wenn Schlachten in der Ukraine verloren werden. Die Aktionen führen dazu, dass Russland einmal sieht, wie es ist, wenn grüne Männchen auftauchen. Ich glaube, dass man mit wenig Aufwand eine sehr grosse Wirkung erzielt. Die Front hat sich für die Russen quasi auf einen Schlag verdoppelt. Man hat einmal aus Russen bestehende Einheiten vorgeschickt, im Gegensatz zu anderen glaube ich aber nicht, dass die Ukraine davor zurückschrecken wird, auf russisches Staatsgebiet vorzurücken, wenn eine militärische Notwendigkeit dafür gegeben wäre. Und solche Aktionen, wie jene der "freien Russen" können rasch an Eigendynamik gewinnen, wenn das nicht eingedämmt wird. Man stelle sich z.B. vor, eine russische Einheit würde überlaufen. Ist vielleicht nicht sehr wahrscheinlich, aber man kann sich vorstellen, dass wenn Putin schon Journalistinnen umbringen lässt, weil diese in Zeitungen (mit wohl beschränkter Reichweite) etwas schreiben, was ihm nicht gefällt, wie er reagiert, wenn bewaffnete Dissidenten erklären, sie wollten Russland mit der AK in der Hand von Putins Joch befreien. Ehrlichgesagt glaube ich nicht, dass die übermässig Verluste erlitten haben. So wie es scheint, wussten die schon, was sie tun. Gestern schrieb das britische Verteidigungsministerium ZITAT Russia is facing an increasingly serious multi-domain security threat in its border regions, with losses of combat aircraft, improvised explosive device attacks on rail lines, and now direct partisan action. Ich glaube das auch. Russland ist mit einem massiven Sicherheitsproblem konfrontiert, es gibt Grenzüberschreitungen, es werden Flugzeuge im eigenen Luftraum abgeschossen, es gibt Anschläge auf Industrieeinrichtungen, auf Flugplätze und auf Eisenbahnlinien. Irgendjemand verübt diese ganzen Anschlägen. Es ist gut möglich, dass ein Teil dieser Anschläge durch ukrainische SOF und Agenten verübt wird, aber wohl kaum alle. Da vermute ich auch eine gewisse Eigendynamik dahinter. Und zu Bränden und Anschlägen kommt es ja nicht nur in Grenznähe zur Ukraine oder in Moskau, sondern diese können im ganzen Land, auch im russischen Fernen Osten geschehen. Kommentatoren bewerten das Ganze unterschiedlich. -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
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9. Jun 2023, 15:43 | Beitrag
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Leutnant Beiträge: 713 Gruppe: Members Mitglied seit: 08.05.2022 |
Ich kann nur von dem reden, was ich mitbekommen habe. Bei uns gab es ein Regiment und das war es. Die Soldaten hast du, wenn überhaupt, nur in Gruppen unter Aufsicht, in der Stadt gesehen. Der Spruch " Weiße Schrift auf schwarzem Grund fahr rechts ran und bleib gesund" kam nicht von ungefähr. Da konnte dir auch mal ein Ural in der Einbahnstraße entgegenkommen und solche Scherze. Als ein 15Jähriger, der mit dem Moped unterwegs war, durch ein Fahrzeug der Sowjets überfahren wurde, das war so 87/88, da gab es eine Sitzblockade mit Kerzen vor dem Kasernentor. Die wurde schnell durch die Polizei aufgelöst. Mit den sowjetischen Soldaten hatten wir weniger Probleme. Da gab es kaum private Berührungspunkte. Dafür dann mit Bürgern befreundeter Staaten wie Algerier oder Kubanern. In Wohngebiete schießen ist jetzt kein Alleinstellungsmerkmal der Sowjets gewesen.
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