Elterngeld und Steuern, Es ist einfach so passiert... |
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Elterngeld und Steuern, Es ist einfach so passiert... |
7. Jul 2023, 17:23 | Beitrag
#1
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Elder Forenmen Beiträge: 7.557 Gruppe: Ehrenmoderator Mitglied seit: 08.04.2002 |
Elterngeld muss man sich eh leisten können.
-------------------- Thou canst not kill that which doth not live. But you can blast it into chunky kibbles.
Limitless are the ways of mankind in its virulent capacities Ironic it may seem, for us a chance exists to see In us also lies the capacity to transcend |
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7. Jul 2023, 17:38 | Beitrag
#2
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Major Beiträge: 8.625 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Es gibt ja schon einen ordentlichen Schnitt, denn das Elterngeld ist bei 1800 Euro pro Monat gekappt, mit steigendem Einkommen wird es also immer weniger attraktiv. Und während ich es grundsätzlich schon ein wenig amüsant finde, wie auf Linkedin (wo ja jeder eh so tut, als wäre er in dem Lohnbereich) gerade der Empörungssturm loszieht, halte ich die Änderung für keine gute Idee. Das Ziel des Elterngeldes war es ja einerseits, die kinderbedingt oft eintretende finanzielle Abhängigkeit der Frauen von den Männern abzumildern und die Männer dazu zu animieren, auch eine berufliche Auszeit zu nehmen- beide Ziele sind aber ja gerade in der höheren Einkommensregion besonders "akut" (Stichworte "gläsenerne Decke", motherhood penalty). Das dann gerade da wieder abzuschaffen ist dann schon sehr kontraproduktiv. Nicht jede Politikmaßnahme, die primär Sachzielen dient, muss immer umverteilend sein, Umverteilen klappt über Steuern und Transfers besser. Aber das ist den Deutschen leider immer schwer zu vermitteln.
Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 7. Jul 2023, 17:41 |
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10. Jul 2023, 12:32 | Beitrag
#3
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Generalmajor d.R. Beiträge: 19.265 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.06.2002 |
Es gibt ja schon einen ordentlichen Schnitt, denn das Elterngeld ist bei 1800 Euro pro Monat gekappt, mit steigendem Einkommen wird es also immer weniger attraktiv. Zumal es seit 10 Jahre nicht erhöht wurde. Aber irgendwas mit Inflation war in der Zeit ja doch.
-------------------- Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912) "Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia |
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10. Jul 2023, 13:22 | Beitrag
#4
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Generalmajor d.R. Beiträge: 8.778 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 20.10.2004 |
Es gibt ja schon einen ordentlichen Schnitt, denn das Elterngeld ist bei 1800 Euro pro Monat gekappt, mit steigendem Einkommen wird es also immer weniger attraktiv. Zumal es seit 10 Jahre nicht erhöht wurde. Aber irgendwas mit Inflation war in der Zeit ja doch.Richtig lustig wird es, wenn die Frau das meiste Geld heim bringt und der Hauptverdiener dann nicht nur für 2 Monate, sondern für 6-8 Monate ausfällt. Oder wenn man sich als mehrverdienender Mann länger als 2 Monate an der Betreuung des Kindes im ersten Jahr beteiligen möchte. Es ist schon reichlich absurd, dass man die Streichung einer Leistung diskutiert, die eigentlich erhöht werden müsste, wenn man gutverdienende Frauen und Männer dazu bringen möchte, überhaupt Kinder zu bekommen und dann auch noch einigermaßen gleichberechtigt die Zeit bis Krippe/Kindergarten zu überbrücken. Dabei geht es auch nicht nur um diese 14 Monate. Studien zeigen, dass in dieser Zeit die Rollenverteilung zementiert wird. Väter, die hier mehr als die obligatorischen 2 Monate (und das oft nur für einen langen Urlaub statt Familienalltag) präsent sind, beteiligen sich auch später mehr an der Care-Arbeit, was Frauen entlastet und die Gleichberechtigung fördert. Damit das wirtschaftlich funktioniert und ich nicht als gleichberechtigte Familie selbst mit gutem Einkommen vor dem Kind in eine kleinere Wohnung ziehen muss, weil es mit Elterngeld nicht mehr für die Miete reicht (Spoiler: 1800€ zahlt man in München ganz schnell schon zu zweit, ohne in Luxus zu schwelgen) oder in dem Jahr die ganzen Rücklagen auffressen muss, die man sich in den fetten DINK-Zeiten auf Wunsch des Staates für die private Altersvorsorge aufgebaut hat. -------------------- Liberalmeran.
Der Grad unserer Erregung wächst in umgekehrtem Verhältnis zu unserer Kenntnis der Tatsachen - je weniger wir wissen, desto aufgeregter werden wir. - Bertrand Russell, Eroberung des Glücks |
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10. Jul 2023, 13:29 | Beitrag
#5
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Oberleutnant Beiträge: 1.157 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.03.2017 |
Es gibt ja schon einen ordentlichen Schnitt, denn das Elterngeld ist bei 1800 Euro pro Monat gekappt, mit steigendem Einkommen wird es also immer weniger attraktiv. Zumal es seit 10 Jahre nicht erhöht wurde. Aber irgendwas mit Inflation war in der Zeit ja doch.Richtig lustig wird es, wenn die Frau das meiste Geld heim bringt und der Hauptverdiener dann nicht nur für 2 Monate, sondern für 6-8 Monate ausfällt. Oder wenn man sich als mehrverdienender Mann länger als 2 Monate an der Betreuung des Kindes im ersten Jahr beteiligen möchte. Es ist schon reichlich absurd, dass man die Streichung einer Leistung diskutiert, die eigentlich erhöht werden müsste, wenn man gutverdienende Frauen und Männer dazu bringen möchte, überhaupt Kinder zu bekommen und dann auch noch einigermaßen gleichberechtigt die Zeit bis Krippe/Kindergarten zu überbrücken. Dabei geht es auch nicht nur um diese 14 Monate. Studien zeigen, dass in dieser Zeit die Rollenverteilung zementiert wird. Väter, die hier mehr als die obligatorischen 2 Monate (und das oft nur für einen langen Urlaub statt Familienalltag) präsent sind, beteiligen sich auch später mehr an der Care-Arbeit, was Frauen entlastet und die Gleichberechtigung fördert. Damit das wirtschaftlich funktioniert und ich nicht als gleichberechtigte Familie selbst mit gutem Einkommen vor dem Kind in eine kleinere Wohnung ziehen muss, weil es mit Elterngeld nicht mehr für die Miete reicht (Spoiler: 1800€ zahlt man in München ganz schnell schon zu zweit, ohne in Luxus zu schwelgen) oder in dem Jahr die ganzen Rücklagen auffressen muss, die man sich in den fetten DINK-Zeiten auf Wunsch des Staates für die private Altersvorsorge aufgebaut hat. Möchte man ja nicht (mehr). Die sind "reich", was bilden die sich eigentlich ein?? Die ganze Elterngeld-Thematik und das politische Framing derselben ärgert mich sehr. De facto - wie hier auch schon geschrieben wurde - muss man sich mit hohem Einkommen das gekappte Elterngeld "erstmal leisten können". Das wird in der öffentliche Debatte dann gern mit "hähähä, dann kaufen sie dieses Jahr keinen neuen Tesla" verschwachsinnt. Tatsächlich führt das in der Realität dazu, dass solche Paare entweder weniger Kinder bekommen, die Kinder früher in die Betreuung abgeben (und ich rede hier von ungesund früh), um wieder zu arbeiten oder eben der Hauptverdiener tatsächlich keine Elternzeit nehmen kann, man also beiden - Hauptverdiener und Kind - diese schöne Zeit nimmt. Und dann geht man daher und kappt die Grenze für das ohnehin gekappte Elterngeld mal flockig um 50%. Kannst du dir nicht ausdenken. -------------------- Scholz erinnert mich an jemanden, der so lange auf den Fahrplan schaut bis der Bus ohne ihn abfährt. (...) Scholz ist eine personifizierte Form von geistiger Tetraplegie. Und ich dachte Merkel wäre schon der Inbegriff der Entschlußimmobilität und des strategischen Kreisverkehrs. |
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