Bw-Strukturreform, Sammelthread Nr.2 |
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Bw-Strukturreform, Sammelthread Nr.2 |
11. Oct 2023, 09:42 | Beitrag
#1
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Hauptmann Beiträge: 2.656 Gruppe: Members Mitglied seit: 25.10.2002 |
ZITAT Dafür ist eine Kampfbrigade schwerer Kräfte des Heeres mitsamt Unterstützungskräften geeignet. Eine Brigade, die neu zusammengestellt wird, und zwar aus verschiedenen, bereits bestehenden Brigade-Elementen, die wir derzeit in Deutschland haben. Anders ausgedrückt: Wir werden keine Brigade, die in Deutschland stationiert ist, eins zu eins nach Litauen verlegen. Das hätte zu große Auswirkungen auf das Stationierungskonzept der Bundeswehr. Quelle: Interview mit Minister Pistoe rius auf tagesschau.de Klingt für mich nach der 9.(?) Brigade. Der Beitrag wurde von Black Hawk bearbeitet: 11. Oct 2023, 09:47 -------------------- Was mach ich hier?
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5. Apr 2024, 17:10 | Beitrag
#2
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Hauptmann Beiträge: 2.629 Gruppe: Members Mitglied seit: 17.07.2012 |
Dieses "Überladen"-Argument kann ich eben nicht nachvollziehen. Warum sollte es das Heer überladen, wenn man ihm im Frieden bereits die Truppen unterstellt, die es im Ernstfall für die Bereitstellung von Großverbände der Ebene Division und drüber sowieso braucht? Wobei ich da persönlich auch weniger an ABC-Abwehr und Feldjäger gedacht hätte, sondern mehr an Logistik und Sanität. Ich würde dir Recht geben, wenn die entsprechenden Tätigkeiten wenigstens nahezu ausschließlich für das Heer erbracht werden würden. Das ist aber nicht der Fall.Die Logistik in Verbindung mit den Feldjägern bspw. führt in nicht unerheblichen Umfang auch unabhängig vom Heer Operationen durch, um den Host Nation Support zu gewährleisten. Daher macht es hier durchaus Sinn, dass im Heer nur die Logistikkräfte aufgehängt sind, die auch nahezu ausschließlich vom Heer genutzt werden. Das bedeutet natürlich auch, dass hier jetzt neue Heereslogistikverbände auf Divisionsebene geschaffen werden sollten, aber das ist ja zumindest auch so geplant. Bei der Sanität ist es ähnlich: Warum sollten die BW-Krankenhäuser dem Heer unterstehen? Und auch für den Einsatzfall entstehen den Heeresverbänden doch keine Nachteile, daraus, wenn sie keine eigenen Sanitätseinheiten besitzen, sondern ihnen nur die entsprechenden Elemente auftragsbezogen zugewiesen werden. Umgekehrt aber erfordern die Sanitätskräfte eine ganz andere Versorgung, Logistik und Führung als die anderen Truppenteile des Heeres. Das einzige für mich nachvollziehbare Argument für eine Unterstellung dieser Truppengattungen unter die jeweiligen Heeresverbände, liegt in der Sorge, dass man im Bedarfsfall nicht die nötigen Kräfte auch tatsächlich zugewiesen bekommt, wenn man sie nicht "im eigenen Hause" hat. Das ist für den Soldaten oder auch Befehlshabenden sicher sehr relevant, darf aber doch nicht die Struktur der Streitkräfte bestimmen. Das Heer hat ja auch keine Kampfjets, nur weil es deren Einsatz für CAS etc. benötigt. Und gerade bei Logistik und Sanität sind der Anteil von TSK-unabhängigen Einsätzen und die Selbstständigkeit in der Organisation derart hoch, dass diese Truppengattungen mMn besser außerhalb der klassischen TSK geführt werden. angesichts ... halte ich eine starke Softwaretruppe für wichtig. Wie sich das Kind nennt, ist mir dabei egal. Sicher ist der Bereich der IT-Unterstützung ungemein wichtig. Nur braucht es für diesen Aufgabenbereich das gleiche Führungskonstrukt (TSK) wie für Heer, LW und Marine? Oder ist das nicht eher gleichwertig zu betrachten mit Sanität und Logistik? Alle drei Bereiche sind unentbehrlich, aber im Gegensatz zu den drei klassischen TSK führt keiner davon eigenständige Operationen im vergleichbaren Umfang. Alle drei dienen lediglich der Gefechtsführung eigener oder verbündeter Streitkräfte.Das ändert sich erst in dem Moment, wo diese IT-Truppe auch selbst aktiv "Gefechtsführung" betreibt, was natürlich auch Cyber Warfare, EloKa etc. umfasst. So lange aber die IT-Dienstleistung den absoluten Schwerpunkt darstellt, halte ich eine eigene TSK für unangebracht, egal wie wichtig und umfangreich dieser Bereich auch ist. |
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5. Apr 2024, 17:57 | Beitrag
#3
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Major Beiträge: 8.611 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
... Ich habe deswegen ja bewusst von den Truppen gesprochen, die man im Ernstfall für die Bereistellung funktionierender Großverbände benötigt: Sanitätskompanien für die Brigaden, Sanitätsbataillone für die Divisionen, Einsatzlogistik. Und ja doch, der Großteil des Logistikkommandos wäre in einem LV/BV-Fall damit beschäftigt, im Einsatzland die Basislogistik bereitzustellen. Die zu entstehenden Divisionsversorgungsbataillone sind hierfür zu vernachlässigen, da sie nur der Versorgung der Divisionstruppen dienen. Ich sehe das auch nicht nur als reine Heeressache, auch Luftwaffe und Marine sollten die verlegefähigen San- und Loganteile haben, die sie gemäß ihres LoA brauchen, um im Einsatzland materiell und medizinisch versorgt werden zu können. Die Anteile, die tatsächlich keiner TSK zugeordnet werden können (BW-Krankenhäuser, RSOM, von mir aus auch gerne die Feldjäger und ABC-Abwehrtruppe), können dann immer noch ein vermindertes Unterstützugskommando bilden. Und natürlich kann und sollte die Bereitstellung von kampffähigen, voll ausgestatteten Großverbänden strukturbestimmend sein, genauso wie die ganze Bundeswehr in den letzten Jahren auf das Stellen von rotierenden Einsatzkontingenten ausgerichtet war. Das ist eben einer der Fälle, wo Doppelstrukturen zwischen den TSK Sinn ergeben, weil es um Effektivität geht und nicht um Effizienz. Die Großverbände des Heeres, Einsatzgeschwader der Luftwaffe etc sollten schon wissen, auf und mit was sie rechnen können, und nicht hoffen, dass das dynamisch verfügbare Logistikbataillon aus dem Pool nicht gerade woanders steckt. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 7. June 2024 - 14:20 |