Verbrennungsmotor vs. Elektromotor im Automobilbau, Festhalten an der Technologie von gestern trotz hohem CO2-Austoss? |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Verbrennungsmotor vs. Elektromotor im Automobilbau, Festhalten an der Technologie von gestern trotz hohem CO2-Austoss? |
7. Apr 2024, 18:41 | Beitrag
#1
|
|
Oberleutnant Beiträge: 2.105 Gruppe: Members Mitglied seit: 28.07.2014 |
Ihnen kommt das aktuelle schwĂ€cheln des E-Automarktes jedenfalls gerade rechtâŠ
ZITAT [Elektroautos stecken weiterhin in der Krise: Auch im MĂ€rz 2024 hat sich der Absatz der Stromfahrzeuge abgeschwĂ€cht. Schuld ist wohl die gestrichene KaufprĂ€mie. Quelle: https://www.adac.de/news/neuzulassungen-kba/ âââââââââ Persönliche Anmerkung: Ladezeit und Reichweite sind meiner Erfahrung nach noch immer suboptimal. Ja, man kann damit Arbeiten aber das muss noch besser werden. Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 8. Apr 2024, 04:24 |
|
|
8. Apr 2024, 11:42 | Beitrag
#2
|
|
Hauptmann Beiträge: 2.627 Gruppe: Members Mitglied seit: 17.07.2012 |
Mir geht es darum das auf dem Land der ĂPNV das eigene Auto nicht ersetzen kann. Da bin ich bei dir. ĂPNV kann auf dem Land gar nicht so gut sein, dass er fĂŒr die meisten Menschen den Individualverkehr ersetzen kann. In Landkreisen mĂŒssen die LinienplĂ€ne meistens sternförmig auf den zentralen Hauptort ausgelegt werden, was schnell mal zu Fahrten von 2 Stunden fĂŒhren kann, nur um den 5 km entfernten Ort zu erreichen, weil er eben an einer anderen Linie liegt und man entsprechend im Hauptort umsteigen muss. Und wenn man fĂŒr diese Fahrten ein eigenes Auto ohnehin vorhĂ€lt, dann nutzt man das auch fĂŒr die Fahrten, in denen der ĂPNV theoretische eine Alternative wĂ€re, wodurch dieser noch ineffizienter und dadurch teurer wird.ZITAT Im zweiten teil meines Beitrages ging es darum warum die Leute aktuell keine E-Autos kaufen. Keiner der GrĂŒnde die ich genannt hatte, war die schlechte Ladeinfrastruktur, die zwar zugegeben echt mies ist aber bei weitem nicht so schlimm als das man das E-Auto nicht nutzen könnte. FĂŒr mich ist die persönliche Lademöglichkeit der wichtigste Faktor bei der Entscheidung, ob ein Neuwagen Verbrenner oder BEV ist. Denn LadevorgĂ€nge, die lĂ€nger dauern als ein klassischer Tankstellenaufenthalt, sind im Alltag eine nicht unerhebliche Mehrbelastung und SchnelladevorgĂ€nge egalisieren die Kostenvorteile des BEV. D.h. fĂŒr mich, ich wĂŒrde mich sofort fĂŒr ein BEV entscheiden, wenn ich entweder zuhause oder an meiner regelmĂ€Ăigen Arbeitsstelle eine Lademöglichkeit gesichert hĂ€tte. Das ist viel relevanter als die Langstreckenreichweite, denn auf Langstrecken kann ich Ladepausen einplanen, die im Alltag ein Problem wĂ€ren.Da ist neben der Autobahnabfahrt eine Tankstelle mit dem ĂŒblichen Tankstellenkiosk und Klo, und 500m daneben wurde eine E-Tankstelle gebaut. Schön mit Holzdach, paar Solarzellen auf dem Dach, ich meine 5 SteckersĂ€ulen. Aber nur die SĂ€ulen, sonst nichts. Da kamen dann 7 Autos mit hollĂ€ndischer Nummer und blockierten fĂŒr eine Stunde die SĂ€ulen. Ein Papa bekam alle AutoschlĂŒssel, und der Rest wanderte zum Tankstellenkiosk aufs Klo. Ich plane gerade fĂŒr einen Investor zwei solcher E-Tankstellen entlang der der A40. Hauptargument sind fĂŒr ihn genau diese hollĂ€ndischen BEV, die entlang der Hauptverkehrsachsen Lademöglichkeiten benötigen. DafĂŒr werden gerade hĂ€nderingend Standorte gesucht, es werden also noch einige hinzu kommen. Das Ă€ndert aber natĂŒrlich nichts an der EinschrĂ€nkung durch die Dauer des Ladevorgangs, wenn man ihn nicht mit einer ohnehin erforderlichen Standzeit des Fahrzeugs verbinden kann.Derweil kamen dann auch noch ein paar andere E-Autos und schauten recht blöd, weil alle SĂ€ulen belegt waren... Da wĂ€ren Wechselakkus vielleicht eine Lösung. Wechselakkus wĂ€ren eine gute Lösung gewesen, um von 20 Jahren das deutsche Tankstellennetz BEV-tauglich zu machen, das hat man aber verschlafen.FĂŒr die Landwirtschaft und andere Branchen mit schwerem GerĂ€t kann ich mir das allerdings tatsĂ€chlich sehr gut vorstellen. Denn Gauders Argumente sind zwar valide, aber Goschi hat schon Recht damit, dass perspektivisch nahezu der gesamte Bedarf auch dort ĂŒber BEV geregelt werden kann. Und fĂŒr die Phasen, in denen einzelne GerĂ€te teilweise rund um die Uhr im Einsatz sein mĂŒssen, bietet sich der Wechselakku durchaus an, auch bspw. wie von Reitlehrer erwĂ€hnt als Range-Extender, so dass die Fahrzeuge fĂŒr den regulĂ€ren Betrieb leichter ausfallen können. Durch Hoftrac/Frontlader, die auf jedem Hof vorhanden sind, lassen sich auch groĂe Akku-Pakete schnell wechseln und wieder aufladen, das kostet auch nicht mehr Zeit als Auftanken und bei gröĂeren EinsĂ€tzen kann es sich sogar lohnen, die Akkus auf einem HĂ€nger am Einsatzort bereitzustellen und direkt dort zu wechseln. Diese können auch, wĂ€hrend sie nicht gebraucht werden, als Pufferspeicher genutzt werden und so den Ertrag der Anlage der eigenen Solaranlage enorm erhöhen, weil man Strom zu den Spitzenlastzeiten abgeben und in ĂberkapazitĂ€tsphasen einspeichern kann. Die ohnehin "Wetter-begabten" Landwirte können sowas sehr gut umsetzen. Nachtrag: Und das gröĂte Problem der aktuellen E-Autos ist doch die Tatsache das die Technologie sich rasend schnell verbessert und ein Auto von heute in 5 Jahren vollkommen veraltet ist, deshalb gibt es quasi keinen gebraucht Markt fĂŒr E-Autos was bedeutet, dass die Autos neben den höheren Anschaffungskosten auch noch einen gewaltigen Wertverlust erleiden, deshalb werden sie weniger oft gekauft. Den Effekt ĂŒberschĂ€tzt man bei Neuwagen, denn die werden ja ohnehin meist nicht gekauft, sondern geleast. Was den Gebrauchtwagenmarkt angeht, hast du natĂŒrlich Recht. Ich könnte mir als Mittel dagegen vorstellen, BEV "Upgrade-fĂ€hig" zu machen und ihnen bspw. nach 5-8 Jahren ein "MLU" zu verpassen mit Batterietausch, Softwareupdates etc. DafĂŒr mĂŒsste man allerdings politisch passende Rahmenbedingungen schaffen, damit das fĂŒr die Hersteller interessant wird, was nicht so ganz einfach sein dĂŒrfte. Hilfreich dafĂŒr wĂ€ren z.B. Förderungen fĂŒr die Zweitverwertung von BEV-Akkus als Puffer fĂŒr Solaranlagen und HausanschlĂŒsse in intelligenten Netzen.
Der Beitrag wurde von Broensen bearbeitet: 8. Apr 2024, 11:51 |
|
|
8. Apr 2024, 15:34 | Beitrag
#3
|
|
Oberleutnant Beiträge: 2.164 Gruppe: Members Mitglied seit: 15.04.2022 |
Mir geht es darum das auf dem Land der ĂPNV das eigene Auto nicht ersetzen kann. Da bin ich bei dir. ĂPNV kann auf dem Land gar nicht so gut sein, dass er fĂŒr die meisten Menschen den Individualverkehr ersetzen kann. In Landkreisen mĂŒssen die LinienplĂ€ne meistens sternförmig auf den zentralen Hauptort ausgelegt werden, was schnell mal zu Fahrten von 2 Stunden fĂŒhren kann, nur um den 5 km entfernten Ort zu erreichen, weil er eben an einer anderen Linie liegt und man entsprechend im Hauptort umsteigen muss. nein, es mĂŒssen jenseits des SchĂŒlerverkehrs keine LinienplĂ€ne existieren. Mit Rechentechnik kann man Fahrten oprimieren. Zwischen 8.00 Uhr und 14.00 Uhr können die meisten Menschen auf dem Land (Rentner, Arbeitslose etc.) ihre Fahrten planen und der ĂPNV muss die Route den den Bedarf anpassen. Und ja, Vertreter, Ingenieure mit Sitz im jwd werden auch zukĂŒnftig mit dem eigenen Auto fahren. |
|
|
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 2. June 2024 - 09:28 |