Chlor im 1. und 2. Weltkrieg |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Chlor im 1. und 2. Weltkrieg |
9. Jan 2005, 13:39 | Beitrag
#1
|
|
Oberst Beiträge: 14.989 Gruppe: WHQ Mitglied seit: 22.02.2002 |
Warum war Chlor eigentlich im 1. Weltkrieg für Deutschland problemlos in großen Mengen verfügbar, im 2. aber nicht.
-------------------- /EOF
|
|
|
13. Jan 2005, 22:54 | Beitrag
#2
|
|
Feldwebel Beiträge: 447 Gruppe: Members Mitglied seit: 11.11.2004 |
Die deutsche Gesamtproduktion an Kampfstoffen bis 1945 betrug etwa 60 000 t, diejenige Großbritanniens etwa 40 000 bis 50 000 t, die U.S.-amerikanische ca. 135 000 bis 145 000 t. 1943 schätzte man in Deutschland die russische Jahresproduktion auf rund 250 000 t (D. Martinetz, Vom Giftpfeil bis zum Chemiewaffenverbot, S. 179). Dies dürfte erklären, warum niemand den ersten Stein werfen wollte.
Um dem Threadersteller zu antworten: Ein brauchbarer Kampfstoff muß a) in möglichst kleinen Konzentrationen wirken, B) möglichst schnell wirken, c) möglichst leicht auf das Gefechtsfeld zu bringen sein, und d) dort ausreichend lange verbleiben. Chlor versagt in drei von vier Punkten. Es ist a) ca. 100x weniger toxisch als Sarin, und im Gegensatz zu Sarin ein Gas, welches c) aufwendig verflüssigt werden muß, um es überhaupt in nennenswerten Mengen auf das Gefechtsfeld zu bringen, und d) sich von dort sofort wieder verflüchtigt. Daher ist es als Kampfstoff praktisch unbrauchbar und wurde demgemäß auch im 2. Weltkrieg nicht mehr für den Einsatz vorgehalten. -------------------- Of course it would be absolutely vital that our top government and military men be included to foster and impart the required principles of leadership and tradition. (Dr. Strangelove)
|
|
|
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 24. June 2024 - 07:42 |