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> Vad, Precht, Varwick, Friedenstauben, Appeasementschafe oder gar Putinversteher?
goschi
Beitrag 15. May 2023, 16:13 | Beitrag #1921
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Herr der Dunkelheit
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ZITAT(General Failure @ 15. May 2023, 16:12) *
Wolfgang ≠ Hendrik wink.gif

Oh ... lol.gif .... facepalm.gif

Merci für den Hinweis.


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Glorfindel
Beitrag 15. May 2023, 20:29 | Beitrag #1922
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Timothy Snyder zur Verantwortung Deutschlands und dem Faschismus in Russland

ZITAT
Snyder: Zunächst einmal hat Deutschland eine gegenwärtige Verantwortung: Es ist einfach die nächstgelegene große Macht. Dazu kommt eine dreifache historische Verantwortung. Erstens, weil Deutschland von 1941 bis 1945 einen kolonialen Krieg geführt hat, um die Ukraine zu kontrollieren – etwas, was vielen Deutschen gerade erst klar wird. Zweitens, weil Deutschland, auch wegen dieser kolonialen Vergangenheit und der kompletten Verdrängung dieses Kapitels, die Ukraine als Staat und als Nation nie ernst genommen hat. Und drittens wegen der Ostpolitik seit 2014 und der Vorstellung, man könnte eine rein wirtschaftliche Beziehung zu Russland haben. Dass Nord Stream 2 trotz des russischen Einmarschs auf die Krim noch gebaut wurde, und zwar um die Ukraine herum, hat die Invasion wahrscheinlicher gemacht. (...)

SPIEGEL: Sie haben Putins Russland immer wieder als faschistischen Staat bezeichnet . Der Begriff ist umstritten.

Snyder: Ich nutze ihn, weil es eine intellektuelle Tradition des russischen Faschismus gibt, von der Putin offensichtlich beeinflusst ist, etwa von dem Philosophen Iwan Iljin, den er seit fast zwanzig Jahren immer wieder in Reden zitiert, zuletzt im September. Zudem gibt es strukturelle Merkmale: Erstens steht in Russland der Wille über der Vernunft. Zweitens herrschen dort ein Kult der Gewalt und eine Gleichgültigkeit gegenüber dem Recht. Drittens steht Putin als Anführer über den Institutionen – es gibt keine wirklichen Parteien, keine Nachfolgeregelung, alle Institutionen existieren nur durch oder in Bezug auf Putin. Das vierte faschistische Merkmal ist die Verbreitung von Verschwörungsmythen. Putin behauptet, der Westen wolle Russland zerstören, russische Propagandasendungen nutzen ständig eindeutig faschistische Formulierungen. Und wenn man sich anschaut, wie die russische Führung über »ukrainische Satanisten« spricht, internationales Recht ignoriert, wie sie sich anmaßt, Menschen zu deportieren, auch da zeigen sich in meinen Augen faschistische Praktiken.

(...) In der Ukraine verfolgt Putin neben ideologischen auch praktische Ziele. Praktisch geht es darum, dass Putin ein oligarchisches Russland regiert, das nicht reformierbar ist, solange er an der Macht ist. Die Ukraine ist für Putin extrem wichtig, denn wenn dort Demokratie funktionieren würde, würde sie ein besseres Bild abgeben als Russland. Das wäre ein echtes Problem für Putin. Weil er die Lage in Russland nicht verbessern kann, versucht er, den Westen schlechter dastehen zu lassen, sowohl in der Wahrnehmung der Russen, als auch in der Realität. Deshalb hat er den Brexit und Donald Trump unterstützt und für Skandale in Deutschland gesorgt.

Putin dachte wohl wirklich, die Ukraine würde in drei Tagen fallen. Wäre das passiert, hätten wir ein komplett anderes Jahr hinter uns. Wir würden uns heute fragen, warum Diktaturen besser funktionieren als Demokratien oder was wir tun würden, wenn die Russen und die Chinesen die Welt regieren sollten. Dass es nicht so kam, liegt an den Ukrainern. Bevor wir also über den Westen sprechen, sollten wir darüber sprechen, wie die Ukrainer sich verteidigt haben. Hätten sie der russischen Armee nicht widerstanden, hätten die Deutschen kein Jahr Zeit gehabt, über die Bedeutung der Zeitenwende und über Panzerlieferungen zu diskutieren. Der Zusammenhalt des Westens hängt davon ab, dass die Ukrainer gewinnen. (...)

SPIEGEL: Hierzulande fürchten viele eine Eskalation des Konflikts, einen Weltkrieg oder einen Atomschlag. Diese Sorge teilen Sie nicht?

Snyder: Nein, ich bin genervt von dieser Diskussion. Bei der Angst vor einem Atomkrieg geht es uns vor allem um unsere eigene Sicherheit. Das ist erbärmlich. Und es ist geradezu peinlich, dass man Atomwaffen als ultimativen Schrecken imaginiert, obwohl in der Ukraine unvorstellbare Grausamkeiten längst stattfinden. Hinzu kommt: Falls Putin Nuklearwaffen einsetzen würde, wäre es die Ukraine, die diese Waffen abbekäme. Ich glaube zwar nicht daran, denn der Sinn von Atomwaffen ist, sie nicht einzusetzen. Würde Putin sie nutzen, würden alle anderen Staaten beginnen, welche zu bauen – dann könnte Russland sich selbst nicht mehr als Supermacht sehen. Was wir gerne vergessen: Der ukrainische Widerstand hat die Wahrscheinlichkeit eines Atomkriegs für die nächsten Jahrzehnte minimiert. Eine Nato-Russland-Konfrontation ist angesichts der Stärke der Nato und der Schwäche der russischen Armee sehr unwahrscheinlich geworden.


https://www.spiegel.de/geschichte/historike...57-4358b2071391


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Glorfindel
Beitrag 15. May 2023, 21:02 | Beitrag #1923
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Ich habe noch ein interessantes Interview mit dem Politikwissenschaftler Harald Müller gefunden:

ZITAT
So wie es 1938 nichts genutzt hat, als der britische Premierminister Neville Chamberlain festgestellt hat, dass der Versailler Vertrag nach dem Ersten Weltkrieg ungerecht war für Deutschland, so hilft es und nicht zu sagen, wir hätten die Nato-Erweiterung besser abfedern sollen, als wir es gemacht haben. Dafür ist es zu spät. Russland hat sich zu einem aggressiven Staat entwickelt, dessen Angriffskrieg durch nichts gerechtfertigt ist. Und wir müssen damit umgehen.

Der Despot Wladimir Putin verfolgt nach wie vor weitreichende territoriale Ziele. Dementsprechend kann man keine Resonanz von den angegriffenen Ukrainerinnen und Ukrainern erwarten, die sich ja nur verteidigen. Solange dies so ist, sind diplomatische Initiativen mehr oder weniger ein Placebo oder PR für diejenigen, die sie unternehmen. Sie haben aber keine Aussicht auf Erfolg. (...)

Es ist kaum zu erwarten, dass mit dem Trio Putin, Lawrow und Schoigu irgendjemand verhandeln will oder kann. Das müssen wir in Deutschland begreifen – auch ich, als Friedensforscher. Die ganzen Gedankengebäude, die wir mit gutem Grund aufgebaut haben, mit Entspannung und Vertrauensbildung, Abrüstung und Stabilität und vielem mehr, hat ein aggressiver Diktator zerschlagen hat. Mit dem lässt sich keine kooperative Sicherheit bauen. Es wird lange dauern, bis das wieder bestehen wird. (...)

Ich weiß nicht, ob Putin aus der Ecke herauskommen will, anders als mit einem totalen Sieg über die Ukraine. In einer Situation, in der man einem Aggressor gegenüber steht, mit sehr weitreichenden Zielen, hilft nur das Umschalten auf Containment, also auf das Stoppen der Aggression. Das liegt in den Händen der Ukrainerinnen und Ukrainern. Unsere Hilfe für Kiew und die Steigerung der Kosten für Russland durch die Sanktionen halte ich für alternativlos. Es ist ja vielfach versucht worden, mit Putin zu reden. Aber niemand hat damit etwas erreicht. Also haben wir keine andere Möglichkeit, also das fortzusetzen, was wir tun. (...)

Die Autoren des offenen Briefes fürchten, die Lieferung schwerer Waffen könnten die rote Linie sein, deren Überschreitung Putin dazu veranlasst, den Krieg weiter zu eskalieren. Diese Debatte finde ich vollkommen geisterhaft. (...) Putin hat mehrfach gesagt, jede Hilfe kann zur Eskalation führen. Das war ein Bluff. Denn wir helfen vielfältig, und Putin hat den Krieg nicht eskaliert. Warum nicht? Weil Putin weder die nukleare Eskalation noch die gesamte Nato-Macht herausfordern will. In Deutschland ist eine hysterische Geisterdiskussion entstanden. Einige unserer Intellektuellen versuchen, für Putin rote Linien zu definieren. Was ist das denn? Diese Debatte ist unnütz und hilft überhaupt nicht.


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muckensen
Beitrag 16. May 2023, 02:37 | Beitrag #1924
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@Glorfindel

Jan Fleischhauer kritisierte im 'Focus' seinen Freund Roger Köppel für dessen Russland-Show. Köppel durfte ihm an derselben Stelle antworten. Schon gelesen? Aber Vorsicht, Köppels jovial-arrogante Russland-Apologie ist nichts für schwache Nerven.

Nachtrag:

Die Frau von Altbundeskanzler Schröder, Soyeon Schröder-Kim, hat laut mehreren Medien ihren Job bei einer landeseigenen Gesellschaft Nordrhein-Westfalens verloren, weil sie am Empfang des russischen Botschafters am 9.Mai teilgenommen hat. Laut der NRW-Regierung seien alle Mitarbeiter mehrfach ermahnt worden, sich nicht politisch zu äußern, insbesondere nicht zum russischen Überfall auf die Ukraine. Die Kündigung wird als juristisch wasserdicht betrachtet.

Der Beitrag wurde von muckensen bearbeitet: 16. May 2023, 03:17


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
Bald heisst es, Leopard Panzer werden nur geliefert wenn der Jadeaffe vor Vollmond zurück im Tempel ist.

 
Brünnhilde
Beitrag 16. May 2023, 05:27 | Beitrag #1925
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ZITAT(muckensen @ 16. May 2023, 03:37) *
Die Frau von Altbundeskanzler Schröder, Soyeon Schröder-Kim, hat laut mehreren Medien ihren Job bei einer landeseigenen Gesellschaft Nordrhein-Westfalens verloren, weil sie am Empfang des russischen Botschafters am 9.Mai teilgenommen hat.


Darauf einen Dujardin!

Und eine beruhigende Analogie:
https://www.focus.de/kultur/vermischtes/mai...id_7257258.html
 
PeterPetersen
Beitrag 16. May 2023, 11:51 | Beitrag #1926
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Von der Authorin von…

.. aber es ist doch absurd zu glauben, dass Russland die Ukraine überfallen würde…

Und

… sie glauben doch nicht wirklich, dass die Ukraine sich militärisch gegen Russland wehren kann…

Kommt die nächste analytische Glanzleistung

„… vollkommen unrealistischen Standpunkt, erst zu verhandeln,wenn Russland von der Krim vertrieben wurde„

https://twitter.com/swagenknecht/status/165...ilN3ClGlXENs95g

Hört! Hört! „vollkommen unrealistisch“ …

Der Beitrag wurde von PeterPetersen bearbeitet: 16. May 2023, 12:25


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Glorfindel
Beitrag 16. May 2023, 12:05 | Beitrag #1927
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Wagenknecht (und andere) finden es ja schon schlimm, dass die Ukraine sich verteidigt (dient nicht dem Frieden!) Und das Ziel hat, das eigene Gebiet zu befreien ("erschwert eine Lösunfsfindung"), folgerichtig, soll auch niemand die Ukraine unterstützen.

Das Argument, ein ukrainischer Sieg sei nicht möglich, war ja aus diesen Kreisen, das allererste Argument (siehe Seite 1 dieses Threads). Und wenn die Ukraine trotzdem in die Offensive geht, wäre es ganz böse, weil "Eskalation!"


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PeterPetersen
Beitrag 16. May 2023, 12:29 | Beitrag #1928
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ZITAT(Glorfindel @ 16. May 2023, 13:05) *
Wagenknecht (und andere) finden es ja schon schlimm, dass die Ukraine sich verteidigt (dient nicht dem Frieden!) Und das Ziel hat, das eigene Gebiet zu befreien ("erschwert eine Lösunfsfindung"), folgerichtig, soll auch niemand die Ukraine unterstützen.

Das Argument, ein ukrainischer Sieg sei nicht möglich, war ja aus diesen Kreisen, das allererste Argument (siehe Seite 1 dieses Threads). Und wenn die Ukraine trotzdem in die Offensive geht, wäre es ganz böse, weil "Eskalation!"


Ich glaube nicht, dass diese (nun wirklichen absurden) Argumente die wahre Motivation von Wagenknecht spiegeln.

Der Beitrag wurde von PeterPetersen bearbeitet: 16. May 2023, 12:38


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Glorfindel
Beitrag 16. May 2023, 12:32 | Beitrag #1929
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Noch ein älteres Interview mit Wagenknecht, welches ich gefunden habe:

ZITAT
Müssen wir uns mit der Möglichkeit beschäftigen, dass ein Krieg in Europa möglich ist?

Wagenknecht: Also ich finde, man sollte sich nicht mit dieser Möglichkeit beschäftigen, sondern damit, wie man alles tun kann, dass das niemals eintreten darf. Und ich finde schon, das, was die Nato jetzt macht, seit Jahren und forciert eigentlich in der letzten Zeit, das sind Kriegsspiele. Und das ist eine hochgefährliche Politik. Was soll das? Manöver in unmittelbarer Nähe der russischen Grenze, noch dazu unter dem martialischen Namen einer Würgeschlange. Dann dauerhafte Truppenstationierung, Raketenbasen. Deutschland ist überall beteiligt und dass angesichts der deutschen Geschichte. Ich finde das wirklich unglaublich verantwortungslos, weil so natürlich die Gefahr einer militärischen Eskalation sehr, sehr groß ist. Die kann aus einem Missverständnis entstehen. Und man muss sich ja immer bewusst sein: Hier stehen Atommächte einander gegenüber. (...) wir müssen doch einfach einsehen, dass es in Europa Sicherheit nur mit Russland gibt und nicht gegen Russland. Und, wenn man ...

(...) Trägt nicht Russland mit eigenen Rüstungsprogrammen, mit der Annexion der Krim entscheidenden Anteil daran, dass die Beziehungen so eskalieren?

Wagenknecht: Also, wenn man zum Beispiel die Rüstungsausgaben betrachtet, dann gibt die Nato aktuell das 13-Fache dessen für Rüstung und Militär aus als Russland. Und trotzdem will man jetzt noch mal eine deutliche Erhöhung der Rüstungsausgaben mit diesem Ziel, dass alle Länder zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in Militärausgaben verschleudern. Also das ist völlig irre. (...) Und was Grenzverschiebungen angeht (...) hat die Nato ihre Grenze immer weiter nach vorn geschoben, immer mehr in Richtung Russland. Erst die Osteuropäer, dann die Südosteuropäer. Jetzt ist Montenegro noch aufgenommen worden.

Aber es wurde kein Land annektiert.

Wagenknecht: (...) ich sehe (...) Ursache und Wirkung. Und, wenn man natürlich jemanden ... ein Land – und das war immerhin mal eine Supermacht und ist immer noch eine Großmacht. Wenn man es in die Ecke drängt, wenn man es einkreist, dann provoziert man Gegenreaktion. Und ich finde, das ist unverantwortlich. (...) man hätte mit einem anderen Agieren der Nato überhaupt nicht erst so eine Situation zulassen müssen oder zulassen können, wie sie jetzt entstanden ist. Und jetzt muss man gucken, dass man aus diesem Kreislauf, aus dieser Spirale der Gewalt wieder rauskommt und nicht immer noch einen draufsetzt.

Die Menschen in Polen, im Baltikum die sorgen sich ihrerseits vor russischer Aggression, vor den russischen Aufrüstungsprogrammen. Können Sie das einfach ignorieren?

Wagenknecht: Also ich halte es wirklich nicht für realistisch, wenn irgendeiner denkt, dass Russland demnächst das Baltikum überfällt. Das ist doch absurd. Also in der Ukraine war eine spezielle Situation. Die russische Schwarzmeerflotte war schon da. Die war ja immer stationiert auf der Krim. Also die hat die nicht besetzt, sondern die war vorher schon da und die Russen wollten sie nicht abziehen und wollten auch nicht in der Situation sein, dass plötzlich ihre Schwarzmeerflotte und ihre für sie strategisch wichtige Schaltstelle dort auf Nato-Territorium steht. (...) es ist (...) so, dass man politisch, wenn man etwas tut, immer die Gegenreaktion berücksichtigen und kalkulieren muss. Und es wäre weitaus besser, wenn man die Nato, statt sie in dieser Weise in ein wirklich auch – ja – auch Aggressionsbündnis zu verwandeln, wenn man sie ausgedehnt hätte auf Russland, Russland mit einbezogen hätte. Dann wäre eine deutlich bessere Sicherheitsarchitektur entstanden.

Wie kann es denn jetzt weitergehen? Die EU hat die Wirtschaftssanktionen gerade um ein halbes Jahr verlängert. Außenminister Steinmeier sagt: Ja, man kann die lockern, wenn Russland Zugeständnisse macht. Dafür gibt es keinen Hinweis, also alles festgefahren.

Wagenknecht: Also ich denke, dass die Sanktionen überhaupt niemandem etwas bringen. Die schaden der deutschen Wirtschaft. Sie schaden natürlich auch der russischen Wirtschaft. Und am Ende sind die Einzigen, die davon profitieren ... ist die USA, weil die USA hat tatsächlich ihr Handelsvolumen ausgedehnt. Also wir müssen uns ja auch mal fragen, welche Interessen mit solch einer Politik tatsächlich befördert werden. Also auch die Nato-Osterweiterung hat vor allem die Hegemonie der Vereinigten Staaten in Europa befestigt. Also das muss man auch mitberücksichtigen.


Ich habe, um den Kerningalt besser herauszuschälen, überall, wo Wagenknecht sagt "ich finde es auch nicht so gut, was Russland nacht" rausgestrichen, weil im Kern bei ihr Russland nicht schuld ist.


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Glorfindel
Beitrag 16. May 2023, 12:34 | Beitrag #1930
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ZITAT(PeterPetersen @ 16. May 2023, 12:29) *
ZITAT(Glorfindel @ 16. May 2023, 13:05) *
Wagenknecht (und andere) finden es ja schon schlimm, dass die Ukraine sich verteidigt (dient nicht dem Frieden!) Und das Ziel hat, das eigene Gebiet zu befreien ("erschwert eine Lösunfsfindung"), folgerichtig, soll auch niemand die Ukraine unterstützen.

Das Argument, ein ukrainischer Sieg sei nicht möglich, war ja aus diesen Kreisen, das allererste Argument (siehe Seite 1 dieses Threads). Und wenn die Ukraine trotzdem in die Offensive geht, wäre es ganz böse, weil "Eskalation!"


Ich glaube nicht, dass das diese (nun wirklichen absurden) Argumente die wahre Motivation von Wagenknecht spiegeln.

Wagenknecht will nicht, dass Russland den Krieg verliert. Wieso das so ist, bleibt offen, Persönlich zähle ich sie zur Gruppe der (heimlichen) Putinunterstützer.


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Aetius
Beitrag 16. May 2023, 13:51 | Beitrag #1931
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ZITAT(Glorfindel @ 16. May 2023, 13:34) *
ZITAT(PeterPetersen @ 16. May 2023, 12:29) *
ZITAT(Glorfindel @ 16. May 2023, 13:05) *
Wagenknecht (und andere) finden es ja schon schlimm, dass die Ukraine sich verteidigt (dient nicht dem Frieden!) Und das Ziel hat, das eigene Gebiet zu befreien ("erschwert eine Lösunfsfindung"), folgerichtig, soll auch niemand die Ukraine unterstützen.

Das Argument, ein ukrainischer Sieg sei nicht möglich, war ja aus diesen Kreisen, das allererste Argument (siehe Seite 1 dieses Threads). Und wenn die Ukraine trotzdem in die Offensive geht, wäre es ganz böse, weil "Eskalation!"


Ich glaube nicht, dass das diese (nun wirklichen absurden) Argumente die wahre Motivation von Wagenknecht spiegeln.

Wagenknecht will nicht, dass Russland den Krieg verliert. Wieso das so ist, bleibt offen, Persönlich zähle ich sie zur Gruppe der (heimlichen) Putinunterstützer.

Wieso? Sie muss dieses Narrative weiterverfolgen, um weiter Schwurbel-"Literatur" an Ihre Jünger verkaufen zu können. Sie verdient ja augenscheinlich ganz gut daran und pflegt gern einen bourgeoisen Lebensstil. Daneben befriedigt Sie so Ihren Geltungsdrang. Sollte Sie sich distanzieren, wer lädt Sie dann noch zu Talkshows ein?

Außerdem: In Ihrer politischen Karriere eine Loserin, verfügt Sie jedoch über eine stark ausgeprägte Fähigkeit zur Autosuggestion, die Sie zu Kompromissen unfähig macht (wie die verkalkten Narren im SED-Politbüro). Selbst wenn man Sie auf die Widersprüche in Ihrer Argumentation aufmerksam macht - das ignoriert sie einfach.
 
muckensen
Beitrag 16. May 2023, 14:41 | Beitrag #1932
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Varwick mal wieder, in der 'Frankfurter Allgemeinen':
ZITAT
Die vorbehaltlose Unterstützung der Ukraine durch den Westen ist aus gesinnungsethischer Position berechtigt. Ob sie einer Verhandlungslösung dient, ist jedoch fraglich. (Quelle)


facepalm.gif


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
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Thomas
Beitrag 16. May 2023, 14:49 | Beitrag #1933
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ZITAT(Glorfindel @ 16. May 2023, 11:05) *
Wagenknecht (und andere) finden es ja schon schlimm, dass die Ukraine sich verteidigt (dient nicht dem Frieden!) Und das Ziel hat, das eigene Gebiet zu befreien ("erschwert eine Lösunfsfindung"), folgerichtig, soll auch niemand die Ukraine unterstützen.

Das Argument, ein ukrainischer Sieg sei nicht möglich, war ja aus diesen Kreisen, das allererste Argument (siehe Seite 1 dieses Threads). Und wenn die Ukraine trotzdem in die Offensive geht, wäre es ganz böse, weil "Eskalation!"



Hat die Ukraine dann jetzt die "Eskalationsdominanz" ?


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Seneca
Beitrag 16. May 2023, 14:55 | Beitrag #1934
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Bei Wagenknecht und Co. kann man das kurz so zusammenfassen:
Der Ukrainekrieg ist aktiver Antiamerikanismus. Putin ist ein Anführer des Antiamerikanismus und das ist, was für mich zählt .
 
Glorfindel
Beitrag 16. May 2023, 14:56 | Beitrag #1935
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Ja, Varwick dreht sich im Kreis und bringt nur jene Argumente, welche ihm passen.
- die Ukraine kann den Krieg nicht gewinnen
- eine Atommacht kann nicht besiegt werden
- die Ukraine muss neutralisiert werden
- es wird eine Verhandlungslösung geben, beide Seiten werden nachgeben müssen
- ...

Interessant ist ja, dass Varwick den Befürwortern von Waffenlieferungen unterstellt, sie würden aus gesinnungsethischen Gründen handeln und er völlig vergisst, dass zu befürchten ist, dass Russland einen Waffenstilland nur zu einem weiteren Aufrüsten nützen wird.


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Glorfindel
Beitrag 16. May 2023, 17:02 | Beitrag #1936
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ZITAT(Thomas @ 16. May 2023, 14:49) *
ZITAT(Glorfindel @ 16. May 2023, 11:05) *
Wagenknecht (und andere) finden es ja schon schlimm, dass die Ukraine sich verteidigt (dient nicht dem Frieden!) Und das Ziel hat, das eigene Gebiet zu befreien ("erschwert eine Lösunfsfindung"), folgerichtig, soll auch niemand die Ukraine unterstützen.

Das Argument, ein ukrainischer Sieg sei nicht möglich, war ja aus diesen Kreisen, das allererste Argument (siehe Seite 1 dieses Threads). Und wenn die Ukraine trotzdem in die Offensive geht, wäre es ganz böse, weil "Eskalation!"



Hat die Ukraine dann jetzt die "Eskalationsdominanz" ?

Wir haben hier in diesem Thread uns wohl mehr auseinander gesetzt mit den Argumenten jenen, die gegen Waffenlieferungen an die Ukraine sind. Zumindest mehrheitlich sind die Argumente nicht stringente oder können leicht widerlegt werden. Auf Gegenargumente, dass Appeasement den Aggressor eher aufstachelt zu neuen Aggressionen und nicht beschwichtigt, dass es nötig ist, dass Russland einsieht, dass es in der Ukraine so nicht weiter kommt, dass Russland mitnichten mit dem Rücken zur Wand steht. Wenn Russland sich nach Russland zurück zieht wird die Ukraine nicht nachsetzen.

Die Ausgangsargumente dieser Gruppe waren ja
- dass die Ukrainer verlieren werden, mit oder ohne westlichen Waffen
- dass die Waffenlieferungen die Sache nur schlimmer machen würden, der Krieg länger gehen und eskalieren würde
- dass ein schlechter Frieden immer besser sei als ein guter Krieg

Dann wurde nachgeschoben, dass Russland eine Atommacht sei und deshalb nicht besiegt werden könne oder aber, dass es zu einem Atomkrieg komme, wenn Russland verliere. Ebenfalls wurde dann das Argument nachgeschoben, dass der Krieg vor allem den Westen (ohne USA) schade und das Deutschland an sich selber denken müsse und die deutschen Interessen nicht Deckungsgleich mit den russischen sind. Gegenargumente werden strikt ausgeblendet, genauso wie der Umstand, dass Russland gar nicht an einem Waffenstillstand interessiert ist. Weil diesen Leuten die Argumente ausgehen, wiederholen sie ständig das Gleiche.

Besonders aufschlussreich finde ich auch die Forderung, der Westen und die Ukraine sollen ihre Ziele zurücknehmen. Wieso sollen sie das tun? Wann man sich ein strategisches Ziel setzt, dann soll dieses sicherlich erreichbar sein, aber eben auch wünschenswert. Und dann kommt schnell auf das Ziel, dass die Ukraine den Krieg gewinnen solle. Interessant ist auch, wie von dieser Seite sich z.B. Baerbock oder auch Selensky zu Hassobjekten entwickelt haben. Wieso eigentlich? Weil sie ihren Job zu gut machen?


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muckensen
Beitrag 16. May 2023, 17:14 | Beitrag #1937
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ZITAT(Glorfindel @ 16. May 2023, 18:02) *
Interessant ist auch, wie von dieser Seite sich z.B. Baerbock oder auch Selensky zu Hassobjekten entwickelt haben. Wieso eigentlich? Weil sie ihren Job zu gut machen?
Selenskyys Erwähnung in den Panama Papers gibt eine dankbare Projektionsfläche ab, wie mir immer öfter auffällt. Ob nun Personen des öffentlichen Lebens oder kleine Hasskommentare auf Twitter, immer öfter geht es darum. Sicherlich hat es damit zu tun, dass er Russland erfolgreich trotzt und damit Ikone einer Politik ist, die den Antiamerikanern missfällt. Antijüdische Stereotype spielen am rechten und linken Rand auch eine Rolle, er wird gerne als raffgieriger kleiner Mann dargestellt. Die Medien befeuern das durch ihr Framing – oder sogar unbewusst. Mir fällt z.B. auf, dass es in Schlagzeilen immer heißt: "Selenskyy fordert" oder "verlangt", auch wenn er auf Englisch "bittet".

Und schließlich herrscht auch ein gewisser Sättigungseffekt. Er wird oft lobend erwähnt, und das erzeugt bei kleinen Geistern schnell Verdruss. Die Medien (auch die pro-ukrainisch eingestellten) haben aus der Pandemie nichts gelernt, irgendwann sind die Leute es einfach überdrüssig, einen Namen zu lesen. Christian Drosten wurde so binnen eines Jahres vom "Mann des Jahres" zur Hassfigur.

Was Annalena Baerbock angeht, sie ist eine Frau und jung, das genügt manchen bereits, um sie verächtlich zu machen. Ich gestehe allerdings auch, dass ich den wohl sinnlosen Wunsch hege, sie würde ihre ganze Kraft Osteuropa widmen. Man hat richtig gemerkt, wie die Stimmung nach ihren China- und Afrikareisen kippte. Rechts der Mitte und am linken Rand herrscht das Narrativ vor, dass sie sich mit alles und jedem anlegt und der halben Welt vorschreiben will, was sie zu tun und zu lassen hat.

Dass sie für einen sechsstelligen Betrag eine Visagistin beschäftigt, hat natürlich auch nicht geholfen. In den Augen ihrer Gegner predigen die Grünen Verzicht, also sollen sie selbst auch verzichten.

Der Beitrag wurde von muckensen bearbeitet: 16. May 2023, 18:42


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
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Salzgraf
Beitrag 16. May 2023, 23:17 | Beitrag #1938
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ZITAT(muckensen @ 16. May 2023, 18:14) *
ZITAT(Glorfindel @ 16. May 2023, 18:02) *
Interessant ist auch, wie von dieser Seite sich z.B. Baerbock oder auch Selensky zu Hassobjekten entwickelt haben. Wieso eigentlich? Weil sie ihren Job zu gut machen?

Was Annalena Baerbock angeht, sie ist eine Frau und jung, das genügt manchen bereits, um sie verächtlich zu machen. Ich gestehe allerdings auch, dass ich den wohl sinnlosen Wunsch hege, sie würde ihre ganze Kraft Osteuropa widmen. Man hat richtig gemerkt, wie die Stimmung nach ihren China- und Afrikareisen kippte. Rechts der Mitte und am linken Rand herrscht das Narrativ vor, dass sie sich mit alles und jedem anlegt und der halben Welt vorschreiben will, was sie zu tun und zu lassen hat.

Dass sie für einen sechsstelligen Betrag eine Visagistin beschäftigt, hat natürlich auch nicht geholfen. In den Augen ihrer Gegner predigen die Grünen Verzicht, also sollen sie selbst auch verzichten.

Ihre vorbereiteten Aussagen finde ich gut, problematisch sind spontane Äusserungen. Gerade als Aussenministerin finde ich Aussagen wie ""Wir sind im Krieg mit Russland!"(im EU-Parlament während Kameras laufen) nicht gut, da ist sie zu unaufmerksam und der Mund ist da wohl schneller als das Gehirn.
 
Panzerchris
Beitrag 17. May 2023, 14:55 | Beitrag #1939
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Was die Beschwichtiger auch gerne vergessen: Würde Russland die Ukraine erobern können, würde die ganze aus der Sowjetzeit geerbte Rüstungsindustrie für die russische Armee arbeiten müssen und somit gegen Europa. Dann würde mehr militärische Ausrüstung und Fahrzeuge aller Art für den nächsten von Russland verursachten Krieg eingesetzt werden, während unsere Industrie gar nicht so schnell produzieren kann.
 
Glorfindel
Beitrag 17. May 2023, 15:18 | Beitrag #1940
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Das war ja 1938-1939 so, dass den Deutschen sowohl die wichtige tschechische Rüstungsindustrie in die Hände fiel wie auch das Material der relativ modern ausgerüsteten tschechoslowakischen Armee.

Ich glaube aber, dass die Beschwichtiger sich weder mit Gegenargumenten auseinandersetzen noch mit historischen Ereignissen.

Und wenn sich Varwick und Co. historische Ereignisse als Vergleich heranziehen, dann den 1. Weltkrieg 1914 glich Europa einem Pulverfass und die Grossmächte bereiteten sich zum Teil bereits seit Jahren auf einen Krieg vor. Der Ausbruch erfolgte eher zufällig aufgrund eines Attentats eines nichtstaatlichen Akteures, welches dann zur Juli-Krise führte. Viel näher liegend wäre allerdings das Agieren des Deutschen Reiches 1933 bis 1939 zum Vergleich heranzuziehen, weil da gibt es sehr viel mehr Ähnlichkeiten und Parallelen, wie eine Gedemütigte ehemalige Grossmacht, eine gescheiterte Appeasementpolitik usw.


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Elbroewer
Beitrag 17. May 2023, 15:28 | Beitrag #1941
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Entschuldigung, aber wir haben in der EU 450 Millionen Einwohner, mehr Soldaten und eine wesentlich leistungsfähigere Industrie. Es ist nur eine Frage des Wollens. Konventionell machen mir die Russen nach der Performance in der Ukraine keine Sorgen. Es liegt nur an der Politik. Noch wird bei uns manufakturmäßig und friedensmäßig gearbeitet. Im Drei-Schicht-System sieht das dann anders aus. Und mit entsprechenden Gehältern und Benefits kriegt man vermutlich auch genügend Fachkräfte.
 
Glorfindel
Beitrag 17. May 2023, 15:42 | Beitrag #1942
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Europa, dessen Wirtschaftsleistung etwa das Zehnfache der russischen entspricht, müsste ja nicht einmal in eine Kriegswirtschaft fallen, sondern es würde wohl genügen, wenn man die Produktion auf das Niveau von 1990 fahren würde, d.h. Panzerproduktion am Fliessband. Die Politik hat wohl gehofft, dass es ohne das gehen würde und der Krieg vorbei sei, wie ein Sommergewitter. Es könnte aber durchaus sein, dass das Zögern am Schluss mehr Kosten verursacht als die Erhöhung der Produktion von Rüstungsgütern. Kommt dazu, dass auch das Arbeitsplätze sind.


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Seneca
Beitrag 17. May 2023, 16:05 | Beitrag #1943
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Aufrüstung kostet, aber : Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie sind oft sehr qualifizierte Arbeitsplätze, die - im Gegensatz z.B. zur Produktion von Wärmepumpen- nicht so schnell ins Ausland verlagert werden, erst recht nicht nach China.
 
Wraith187
Beitrag 17. May 2023, 16:49 | Beitrag #1944
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Ja Rüstungsgüter und Militär kosten Geld. Aber eigentlich weniger als es auf den ersten Blick scheint. Denn wenn der Staat z.B. für 10 Mio EUR einen Panzer beim heimischen Panzerhersteller (mit entsprechender Fertigungstiefe) kauft fließt ein großer Teil dieses Geldes ja wieder an den Staat zurück. Und auch Soldaten hamstern ja normalerweise ihr Gehalt nicht wie nimmersatte Milliardäre sondern geben es zum großen Teil nahezu direkt wieder aus. Sei es für Frauen und Alkohol oder das sie es verschwenden.

Der Beitrag wurde von Wraith187 bearbeitet: 17. May 2023, 16:51


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Panzerchris
Beitrag 17. May 2023, 16:52 | Beitrag #1945
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ZITAT
Und auch Soldaten hamstern ja normalerweise ihr Geld nicht wie nimmersatte Milliardäre sondern geben es zum großen Teil nahezu direkt wieder aus. Sei es für Frauen und Alkohol oder das sie es verschwenden.


Nö, ich habe mein Geld gespart. Da bin ich wohl ein Einzelfall.
 
Wraith187
Beitrag 17. May 2023, 16:53 | Beitrag #1946
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ZITAT(Panzerchris @ 17. May 2023, 17:52) *
ZITAT
Und auch Soldaten hamstern ja normalerweise ihr Geld nicht wie nimmersatte Milliardäre sondern geben es zum großen Teil nahezu direkt wieder aus. Sei es für Frauen und Alkohol oder das sie es verschwenden.


Nö, ich habe mein Geld gespart. Da bin ich wohl ein Einzelfall.

Oder du warst kein richtiger Soldat. tounge.gif


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Elbroewer
Beitrag 17. May 2023, 19:04 | Beitrag #1947
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Er hat nicht gelebt! Aber ok, man muss es auch nicht wie George Best machen.
 
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Beitrag 17. May 2023, 19:15 | Beitrag #1948
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Beitrag 17. May 2023, 19:16 | Beitrag #1949
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kommt ihr zurück zum Thema?
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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
muckensen
Beitrag 17. May 2023, 19:25 | Beitrag #1950
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ZITAT(Glorfindel @ 17. May 2023, 16:18) *
Und wenn sich Varwick und Co. historische Ereignisse als Vergleich heranziehen, dann den 1. Weltkrieg 1914 glich Europa einem Pulverfass und die Grossmächte bereiteten sich zum Teil bereits seit Jahren auf einen Krieg vor. Der Ausbruch erfolgte eher zufällig aufgrund eines Attentats eines nichtstaatlichen Akteures, welches dann zur Juli-Krise führte.
Man sollte Varwick mal in Bedrängnis bringen und ihn fragen, ob er – der ständig mit seinem Sommer 1914 hausieren geht – wohl der Ansicht ist, dass die Entente ebenso viel Schuld am Ausbruch des ersten Weltkriegs hatten wie das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn. Denn darauf läuft es mit seinen Vergleichen hinaus, wenn er findet, dass es dem Westen und der Ukraine zukomme, dem Aggressor Zugeständnisse zu machen. Herrje, er müsste Hötzendorf für einen Heiligen hatten und dessen Unnachgiebigkeit gegenüber Serbien für berechtigt.


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
Bald heisst es, Leopard Panzer werden nur geliefert wenn der Jadeaffe vor Vollmond zurück im Tempel ist.

 
 
 

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