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> Vad, Precht, Varwick, Friedenstauben, Appeasementschafe oder gar Putinversteher?
Stormcrow
Beitrag 10. May 2023, 14:30 | Beitrag #1891
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Ein Satz, den man zum Glück nur noch selten hört:
Was sagt eigentlich Erika Steinbach dazu?
Reicht es ihr, dass sie weiter gegen Polen pöbeln kann?


Edit: Auf Twitter schiebt sie zwischen Warnungen vor einer "linksfaschistischen Ökodiktatur" und allem mit einer Hautfarbe dunkler als Toastbrot die üblichen Rufe nach "Frieden" ein und beruft sich auf Kissinger. Gleichzeitig moniert sie, dass die AfD die Menschen mit ihrer Haltung zu Corona und zur Ukraine verunsichert habe.

Ein Hauch von "I never thought the leopards would eat my face!", cries woman coting for the Leopards Eating People's Faces Party.

Der Beitrag wurde von Stormcrow bearbeitet: 10. May 2023, 14:34


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ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Sep 2016, 21:10) *
Ein ICBM-Schlag wäre eine definitive Aussage, die man nicht mehr zurücknehmen könnte.
 
Slavomir
Beitrag 11. May 2023, 13:54 | Beitrag #1892
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Interessante Einblicke in das Innenleben der AfD und deren Beziehung zu Russland.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/afd-...tml#xtor=CS5-62

Der Beitrag wurde von Slavomir bearbeitet: 11. May 2023, 13:55
 
Glorfindel
Beitrag 11. May 2023, 14:16 | Beitrag #1893
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Kurze Zusammenfassung wäre gut: Spannungen zw. ost- und westdeutschen AfDler. Während im Osten ein Proputinkurs bei den Wählern gut ankommt, lehnen die westdeutschen diesen strikte ab. Putin sei ein Aggressor und stehe in der Linie der sowjetischen Soldateska, welche vergewaltigend und plündernd 1/3 des dt. Vaterlandes geraubt hätte.


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Elbroewer
Beitrag 11. May 2023, 15:56 | Beitrag #1894
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Der Bernd ist immer noch aus dem Westen. Nur fühlt er sich in Thüringen scheinbar wohler, da die AfDler da so wie er ticken. War ja mit Kalbitz in Brandenburg nicht anders. Mal sehen, ob es die AfD zerreißt. Da werden ja teilweise total entgegengesetzte Meinungen vertreten. Aber so viel Glück werden wir wohl nicht haben. Was preußische Werte angeht, da sollte der Chrupalla mal den Rand halten.
 
Merowinger
Beitrag 11. May 2023, 16:06 | Beitrag #1895
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Weil es gerade so schön passt: Polen bennent Kaliningrad um in Królewiec
https://www.theguardian.com/world/2023/may/...d-a-hostile-act
ZITAT
Kaliningrad, which sits in an exclave sandwiched between Lithuania and Poland on the Baltic coast, was known by the German name of Königsberg until after the second world war, when it was annexed by the Soviet Union and renamed to honour politician Mikhail Kalinin. On Wednesday, Poland’s development minister, Waldemar Buda, said Kaliningrad would now officially be called Królewiec, its name when it was ruled by the Kingdom of Poland in the 15th and 16th centuries.


Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 11. May 2023, 16:17
 
Thomas
Beitrag 11. May 2023, 23:08 | Beitrag #1896
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Da Königsberg AFAIK 1255 unter dem Namen Keenigsbarg gegründet worden ist, sollten wir dringen diesem polnischen Usurpatismus vorbeugen! wink.gif


ACHTUNG SATIRE!


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goschi
Beitrag 12. May 2023, 05:58 | Beitrag #1897
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Krolewiec heisst Königsberg, nur einfach auf polnisch wink.gif


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Brünnhilde
Beitrag 12. May 2023, 06:19 | Beitrag #1898
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Feldwebel
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ZITAT(Thomas @ 12. May 2023, 00:08) *
Da Königsberg AFAIK 1255 unter dem Namen Keenigsbarg gegründet worden ist, ...


Cheenigsbarg geht auch.

Das schönste Ostpreussisch spricht immer noch der Lottogewinner von Loriot.
 
Glorfindel
Beitrag 12. May 2023, 17:22 | Beitrag #1899
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OT: Würde mich nicht wundern, wenn Königsberg in ein paar Jahren offiziell wieder Königsberg heisst, wie dies einige Bewohner von Königsberg wünschen.


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Thomas
Beitrag 12. May 2023, 18:17 | Beitrag #1900
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ZITAT(goschi @ 12. May 2023, 04:58) *
Krolewiec heisst Königsberg, nur einfach auf polnisch wink.gif


Weiß ich doch. Deswegen Satire


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Broensen
Beitrag 12. May 2023, 21:48 | Beitrag #1901
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ZITAT(Glorfindel @ 12. May 2023, 18:22) *
OT: Würde mich nicht wundern, wenn Königsberg in ein paar Jahren offiziell wieder Königsberg heisst, wie dies einige Bewohner von Königsberg wünschen.

Meinst du damit die russische Version davon, Kjonigsberg? Hielt ich eigentlich immer für eine gute Idee.
 
Panzerchris
Beitrag 13. May 2023, 07:02 | Beitrag #1902
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Müssen jetzt die "Königsberger Klöpse" in "Królewiec Klöpse" umbenannt werden???????
 
xena
Beitrag 13. May 2023, 15:26 | Beitrag #1903
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Broensen
Beitrag 13. May 2023, 15:41 | Beitrag #1904
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ZITAT(Panzerchris @ 13. May 2023, 08:02) *
Müssen jetzt die "Königsberger Klöpse" in "Królewiec Klöpse" umbenannt werden???????

Warum sollte man die Klopse in Klöpse umbenennen? tounge.gif
 
Glorfindel
Beitrag 13. May 2023, 19:58 | Beitrag #1905
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Norbert Röttgen hat in der FAZ einen Artikel geschrieben, indem er begründet, weshalb die Ukraine militärisch unterstützt werden sollte. Jürgen Reichardt, 1938*, Generalmajor a D, reagiert relativ angepisst darauf, aber wenig überzeugend in einem Leserbrief. Auf diesen antwortete der Historiker Professor Dr. Burkhard Meißner. Varwick findet natürlich die Stellungnahme von Reichardt gut.

ZITAT(Norbert Röttgen)
Deutschland hat sich in den vergangenen 14 Monaten tiefgreifend verändert. Trotzdem: gemessen an der Herausforderung nicht genug. Auf dem Spiel stehen Frieden und Freiheit in Europa und damit die Zukunft des europäischen Projektes. Wenn es der Ukraine nicht gelingt, Russland zurückzudrängen, sondern Putin sich mit seiner Aggression auch nur teilweise durchsetzt, hätte das für Jahrzehnte dramatische Auswirkungen für ganz Europa. Wir wären wieder geteilt, quer durch Europa ginge eine Grenze militärischer Konfrontation, die Souveränität von Ländern wie Moldau und Georgien wäre gefährdet. Das Vertrauen der Balten, Mittel- und Osteuropäer in die EU und vor allem in ihre beiden größten Mitgliedstaaten Deutschland und Frankreich wäre in einem Kernbereich, dem der Sicherheit, schwerbeschädigt.

Darum ist entscheidend, dass wir die angezogene Handbremse endlich lösen und der Ukraine alle uns mögliche Unterstützung geben, die sie für eine erfolgreiche Gegenoffensive braucht. Dafür muss eine strategische Fehleinschätzung korrigiert werden, die sich die letzten 14 Monate durch die Diskussionen über Waffenlieferungen gezogen hat und nicht nur in Berlin und Paris, sondern auch in Washington Resonanz hat. Es geht um die „Was macht Russland, wenn . . .“-Frage. Diese Frage wurde zuerst bei den Haubitzen gestellt, dann monatelang quälend bei Panzern. Dabei macht Russland immer dasselbe: den Krieg so weiterführen wie zuvor. (...)


ZITAT(GenMaj a.D. Jürgen Reichardt)
In die Lage Russlands hineinversetzen
Zum Beitrag „Die Ukraine muss NATO-Mitglied werden“ (Fremde Federn: Norbert Röttgen, F.A.Z. vom 3. Mai): Als die Truppen des Warschauer Paktes an der Elbe standen, sah Herr Röttgen keine Veranlassung, nach dem Abitur zur Verteidigung unserer Freiheit Wehrdienst zu leisten. Heute, wo viele Hundert Kilometer NATO-Gebiet zwischen uns und Russland liegen, hält er alle denkbaren wirtschaftlichen und militärischen Anstrengungen „unterhalb der Schwelle des eigenen Kriegseintritts“ für notwendig, Russland niederzuringen. Kämpfen und bluten sollen allerdings die Ukrainer, so lange wie – ja, wie lange?
Ist er sich sicher, dass das ukrainische Volk unbegrenzt lange jene Soldaten ersetzen kann, welche naturgemäß die höchsten Verluste aufweisen: Unterführer, Panzerkommandanten der so unterschiedlichen Typen, Richtschützen, Geschützführer, Feuerleitpersonal, Spähtruppführer, von denen die Kampfkraft der Verbände abhängt? Glaubt er, dass ein bereits zahlungsunfähiger Staat einer Großmacht unbegrenzt widerstehen kann, wenn man nur genug Munition liefert? Aus gutem Grund gibt die Ukraine ihre Verlustzahlen nicht bekannt, damit militärische Laien ihre Illusion aufrechterhalten können, man müsse nur wollen.
Hätte sich Herr Röttgen seinerzeit zum Reserveoffizier ausbilden lassen, wäre ihm das Führungsprinzip der Lagebeurteilung vertraut: der Kräftevergleich, die eigene Lage, vor allem aber die Beurteilung der Feindlage. Sie verlangt, sich in dessen Lage, Absichten und Denkweise hineinzuversetzen, um genau den hier vorliegenden Fall von spekulativen Unterstellungen und Wunschdenken zu vermeiden. Die Widersprüche in der Abhandlung sind entsprechend zahlreich – zu viele, um auf alle eingehen zu können. Über sein Ziel ist sich der Verfasser im Klaren. Die Konsequenzen aufzuzeigen, fehlt es offenbar an Urteilskraft.
Es könne Russland das Schicksal jener Großmächte nicht erspart bleiben, die sich im 20. Jahrhundert „von ihrer imperialen Vergangenheit trennen mussten“. Also Habsburg und das Deutsche Reich in Versailles, Russland in Brest-Litowsk. Mit dieser Perspektive glaubt er, eine Atommacht zur Kapitulation bewegen zu können? In der aktuellen russischen Militärdok­trin ist der Einsatz von Kernwaffen gerechtfertigt, wenn nicht geboten, sobald russisches Territorium bedroht ist. Ob zu Recht oder nicht – die Krim gilt im Kreml als solches. Es ist leichtfertig und unbedacht, davon auszugehen, dass „Russland immer so weitermachen“ würde wie bisher, keine Option der Eskalation habe, dass der Verlust „chinesischen Wohlwollens“ oder eine „robuste Reaktion der Amerikaner“ eine Großmacht abschrecken könnte, zu tun, was sie für notwendig hält.
Was würde eine Ukraine in der NATO für Russland bedeuten? US-Mittelstreckenwaffen an seiner Grenze, ohne auf dieser Ebene antworten zu können. Es gibt andere internationale Sicherheitsgewährleistungen. Was hieße die Mitgliedschaft für Deutschland? Bei Ausbruch eines militärischen Konflikts – die Ursachen wären ja nicht beseitigt, solange Russland nicht militärisch vernichtet ist – wieder deutsche Soldaten am Dnjepr, wie 1917 und 1941. Weiß Norbert Röttgen, wie viele deutsche Soldaten in ukrainischer Erde ruhen? Riesige Soldatenfriedhöfe zeugen davon.


ZITAT(Professor Dr. Burkhard Meißner, Oberst d.R., German Institute for Defence and Strategic Studies, Hamburg)
Durch Russlands Angriff bestimmte Lage
(...) Der pensionierte Generalmajor Reichardt tut etwas in der öffentlichen Debatte leider sehr Verbreitetes. Um dem von Norbert Röttgen vorgebrachten Vorschlag entgegenzutreten, die Ukraine mittelfristig in die NATO aufzunehmen, argumentiert er in personam: Röttgen sei ungedient, ohne Ausbildung zum Reserveoffizier und nicht vertraut mit dem „Führungsprinzip der Lagebeurteilung“; Röttgen könne daher Russlands Bedrohung durch eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine gar nicht beurteilen.
Was Reichardt allerdings für den Wunsch Russlands für eine Zeit nach dem Krieg hält – keine NATO an Russlands Grenzen –, das hätte Russland freilich ohne Weiteres auch schon ohne Krieg haben können: Die Ukraine war ja und ist kein NATO-Mitglied, und es war auch nicht geplant, sie alsbald zu einem solchen zu machen. Allerdings ist die Ukraine als Nichtmitglied der NATO im Februar 2022 bereits zum zweiten Mal durch ein Land angegriffen worden, das sich selbst in den Budapester Memoranden zur Garantiemacht ihrer territorialen Integrität erklärt hatte. Bloßen derartigen Zusicherungen Russlands wird die Ukraine daher künftig kaum vertrauen können, und wir sollten dies auch nicht tun.
Zur „Lage“ Russlands gehört, dass es im Bestreben, gewaltsam die NATO von sich fernzuhalten, das Gegenteil erreicht hat: Sein Nachbar Finnland ist Mitglied der NATO geworden. Seine Nachbarn Estland, Litauen und Polen sind dies schon länger. Angegriffen worden ist Russland von keinem von ihnen. Umgekehrt hat Russland mehrere Nachbarn wiederholt attackiert, die nicht NATO-Staaten sind. Daraus folgt: Nur als NATO-Mitglied hat die Ukraine eine Aussicht auf Sicherheit in Freiheit, und Russland hat davon selbst dann nichts zu befürchten, wenn es, wie momentan geschehend, einen Wert- und Identitätskonflikt mit dem Westen als Ganzem fingiert. Die NATO-Mitgliedschaft des geteilten Deutschlands hat weder diesem noch der NATO geschadet; sie wird auch für die Ukraine eines Tages Sicherheit in Freiheit ermöglichen.
In diese Richtung gehen offenbar die Überlegungen Norbert Röttgens. Dessen Lagebeurteilung mag nicht die eines Reserveoffiziers sein, sie hat aber gegenüber derjenigen des Generalmajors Reichardt einen Vorteil: Sie bezieht sich nicht auf eine bloß imaginierte Lage, sondern auf die tatsächliche, aktuelle, wirkliche und durch Russlands Angriff bestimmte Lage der Ukraine und Russlands. Um sich, wie vom Generalmajor erwartet, in die Lage Russlands hineinzuversetzen, dürften nämlich Kenntnisse des Russischen und der Situation in Russland wohl wertvoller sein als die von Führungsprinzipien.


Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 13. May 2023, 20:01


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Kampfhamster
Beitrag 13. May 2023, 20:03 | Beitrag #1906
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Glorfindel
Beitrag 13. May 2023, 23:34 | Beitrag #1907
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Varwick hat in SIRIUS einen Artikel mit dem Titel "Taugt die realistische Theorieschule zur Erklärung des russischen Kriegs gegen die Ukraine?" veröffentlicht. Darin beschreibt er zuerst die Theorie der realistischen Schule und versucht dann daraus abzuleiten, weshalb Russland die Ukraine angegriffen hat und wie dies zu verhindern gewesen wäre. Offenbar geht es Varwick aber darum, seine früheren Aussagen zu Russland zu rechtfertigen. Überzeugen tut das alles nicht. Varwick scheint dies auch bewusst zu sein. Er sagt, Realisten würden Russlands Ukrainepolitik ab 2008 als "Schutz der eigenen Sicherheitsinteressen" ansehen, die Situation hätte sich zugespitzt, weil Biden ein NATO-Beitritt in Aussicht gestellt hätte, man hätte mit Russland verhandeln sollen, z.B. über eine Finnkandisierung (das wäre für die Ukraine eine Katastrophe gewesen). Der vom Westen eingeschlagene Weg mit der militärischen Unterstützung der Ukraine sei nicht erfolgreich gewesen (dass wäre etwa so, wie wenn 1970 vehauptet worden wäre, die sowjetische Unterstützung Nordvietnams sei ein Misserfolg, weil sie zur Zerdtörung des Landes geführt hätte). Völlig ausser Acht lässt Varwick, dass Putin schon längere Zeit ein Anschluss der Ukraine ertwingen wollte oder zumindest eine Belorussaisierung. Putin wollte Anfangs 2022 kein Ausgleich. Der Entschluss zum Krieg war schon lange gefällt.

ZITAT
Mit Blick auf den Ukrainekrieg kann die internationalen Beziehungen (IB-Theorie) durchaus helfen zu erklären, was geschehen ist, auf verpasste Chancen und Probleme aufmerksam zu machen und daraus abgeleitet Handlungsoptionen vorzuschlagen. Dabei kommen naturgemäß sehr unterschiedliche Sichtweisen und groß-theoretische Denkschulen– verstanden als weltbildartige Konstrukte, die den Charakter des internationalen Milieus erfassen– infrage. (...) Zu diesen Analyseangeboten zählt die realistische Schule, die freilich sehr unterschiedliche Ausprägungen hervorgebracht hat. Der klassische Realismus nach Hans Joachim Morgenthau nahm an, die Anarchie im interna-tionalen System führe systemisch zu einer existenziellen Unsicherheit. (...)

Der Neorealismus nach Kenneth Waltz modifizierte den klassischen Realismus, indem er die Struktur des internationalen Systems in den Mittelpunkt rückte und das Streben nach Macht durch das Trachten nach Sicherheit zu ersetzen. (...)

Realisten gleich welcher Schattierung sehen im russischen Angriff auf die Ukraine einen Beleg dafür, dass Großmächte sich mitunter nach eigener Interessenabwägung regelwidrig verhalten und Völkerrecht brechen, wenn ihre selbst definierten Sicherheitsinteressen auf dem Spiel stehen. (...)

In einer praxisnahen Variante haben insbesondere Publizisten und ehemalige Praktiker realistische Gedanken populär gemacht. So stellt der Publizist Robert Kaplan ein „realistisches Glaubensbekenntnis“ auf. Er konstatiert: (1) Ordnung kommt vor Freiheit, (2) man muss tragisch denken, um Tragödien zu vermeiden, (3) nicht jedes Problem ist lösbar, (4) Interessen kommen vor Werten und (5) Leidenschaft und gute Politik passen oft nicht zusammen. (...)

Eine besonders einschlägige Konkretisierung (neo-)realistischer Weltbilder stellt der sogenannte „Offensive Realismus“ nach John Mearsheimer dar. Auch ist er ein Beispiel für eine theoriegeleitete Herangehensweise mit dem Ziel, aktuelle Fragen der internationalen Sicherheitspolitik zu bewerten und Handlungsempfehlungen an die Politik zu formulieren. (...) Kern von Mearsheimers 2001 (...) Theorie ist (...) die These, Staaten strebten grundsätzlich nach einer (zumindest regional) hegemonialen Position und Machtmaximierung, weshalb unter den Bedingungen einer unbalancierten Multipolarität neue Kriege zwischen Großmächten zu erwarten seien. Basierend auf fünf Annahmen (1. Anar-chieproblematik, 2. offensives militärisches Machtpotenzial von Großmächten, 3. Ungewissheit bzw. Kontroverse in der Frage, ob sich andere Staaten aggressiv verhalten könnten, 4. oberstes staatliches Ziel ist das Überleben, 5. Staaten ver-halten sich rational im Sinn dieses Ziels) leitet diese Theorie aus einer historischen Betrachtung heraus strukturelle Ak-teurskonstellationen ab und bewertet sie. (...)

Angesichts der Unsicherheit, welches Maß an Macht heute und morgen genüge, sei Hegemoniestreben für Großmächte unvermeidlich. Staaten seien fast immer gut beraten, mehr statt weniger Macht anzustreben, und würden sich erst dann als Status-quo-Mächte etablieren, wenn sie das System vollständig dominierten. Die Tragik von Großmächten liege jedoch darin, diesen systemischen Wirkungen unwiderruflich und unausweichlich zu unterliegen. (...)

Eines der Kernargumente Mearsheimers lautet, dass die NATO spätestens 2008 mit dem Beitrittsversprechen an die Ukraine eine rote Linie für Russland überschritten habe. Dies sieht tatsächlich eine Reihe von Praktikern und Analysten so. Dabei geht es weniger um die lang anhaltende Diskussion darüber, ob der Westen gegenüber Russland wortbrüchig geworden sei, weil es verbindliche Zusagen gegeben hatte, die NATO nicht zu erweitern. (...)

Unstrittig ist, dass Russland die NATO-Osterweiterung unmissverständlich ablehnte, auch wenn die NATO jede Erweiterungsrunde mit einem aus ihrer Sicht weitgehenden Kooperationsangebot an Moskau verband. (...)

Die innenpolitischen Entwicklungen in der Ukraine im Rahmen der Euromaidan-Proteste und die Entscheidungen des Westens, die Ukraine ab 2006 in die US-geführten Rapid-Trident-Manöver einzubeziehen mit dem Ziel einer schleichenden Annäherung an die NATO, rückten eine russische Gegenreaktion zunehmend in den Bereich des Möglichen. (...)

Russlands Annexion der Krim und Unterstützung der Separatisten im Donbass im Frühjahr 2014, denen der Sturz des von Moskau gestützten Regimes von Viktor Janukowitsch vorausging, waren deutliche Hinweise, dass Russland gewillt war, mit offener oder/und verdeckter militärischer Gewalt zu reagieren, wenn seine selbst definierte Einflusszone auf dem Spiel steht. Anders als die Mehrzahl der Osteuropa- und Russlandexperten, die auf die zunehmende innenpolitische Radikalisierung in Russland sowie auf dessen zunehmend revisionistische Außenpolitik hinweisen und dies durchaus berechtigt tun, deuten Realisten das russische Vorgehen als Schutz der eigenen (und selbst definierten) Sicherheitsinteressen durch Schaffen und Verteidigung von Einflusssphären. Wer das nicht nachvollziehen könne, missverstehe die wahre Logik der internationalen Beziehungen. (...)

Ab 2021 spitzte sich die Situation jedoch zu, nachdem die neu ins Amt gekommene Regierung Biden eine Aufnahme der Ukraine in die NATO forcierte, die USA und Großbritannien sich zunehmend in der Ukraine engagierten und zugleich die Regierung Selenskyj eine zunehmend russlandkritische Politik verfolgte. Die Eskalation der Lage war also mit realistischem Blick absehbar. Der Verfasser dieses Artikels selbst hatte Anfang Dezember 2021 gemeinsam mit zwei Dutzend ehemaligen hohen Militärs, Botschaftern und Wissenschaftlern aus dem „transatlantischen Mainstream“ den Aufruf „Raus aus der Eskalationsspirale“ veröffentlicht. (...)

Die Eskalation der Lage war also mit realistischem Blick absehbar. Der Verfasser dieses Artikels selbst hatte Anfang Dezember 2021 gemeinsam mit zwei Dutzend ehemaligen hohen Militärs, Botschaftern und Wissenschaftlern aus dem „transatlantischen Mainstream“ den Aufruf „Raus aus der Eskalationsspirale“ veröffentlicht. (...) Eine vorwiegend auf moralische Empörung und Abschreckung setzende Politik kann im Fall Ukraine nicht erfolgreich sein. Wirtschaftlicher Druck und verschärfte Sanktionen haben Russland bisher nicht zur Umkehr bewegen können. Dies dürfe der Westen nicht als Entschuldigung für tatenloses Zusehen oder Akzeptanz der Eskalation nutzen. Vielmehr solle die NATO proaktiv auf Russland zugehen und auf eine Deeskalation der Situation hinwirken. (...)

Mit den kurz vor Weihnachten 2021 als Ultimatum vorgelegten Vorschlägen für einen neuen Sicherheitsvertrag war Russlands Sicht klar artikuliert. (...)

Darauf blind einzugehen hätte bedeutet, nicht durch diplomatischen Interessenausgleich, sondern durch Androhung militärischer Gewalt ein Europa der Einflusszonen zu akzeptieren und auf die Prinzipien der Charta von Paris aus dem Jahr 1990 zu verzichten. (...) Wirtschaftsmodells. (...) Die russischen Vorschläge komplett zurückzuweisen war genauso falsch. Russland in diesem zentralen Punkt ent-gegenzukommen und die Beitrittsperspektive der Ukraine zur NATO vorerst auf Eis zu legen – und damit die eigenen Beschlüsse aus dem Jahr 2008 zu revidieren– hätte zwar wichtige Prinzipien verletzt. Doch wenn die Ablehnung erkennbar in einer Eskalationsspirale mündet, aus der es kein Entkommen gibt, dann hätte westliche Diplomatie schmerzhafte Kompromisse schmieden, einen Interessensausgleich vornehmen und versuchen müssen, das Schlimmste zu verhindern.

Zu einer solchen partiellen Infragestellung der eigenen Position waren aber weder die NATO noch die USA bereit. (...) Gegenüber den russischen Vorschlägen mehr Verhandlungsbereitschaft zu zeigen hätte in realistischer Lesart keineswegs bedeutet, die Ukraine (für die voraussichtlich zudem kaum jemand im Westen mit eigenen Soldaten militärisch kämpfen würde) „im Stich zu lassen.“ Es hätte bedeutet, mit der Ukraine, mit Russland, den USA und den europäischen Staaten darüber zu verhandeln, welchen Platz die Ukraine und Russland in der europäischen Sicherheitslandschaft einnehmen könnten. Entsprechende Vorstellungen lagen auf dem Tisch, so etwa eine „Finnlandisierung“ der Ukraine, also eine wie auch immer ausbuchstabierte Neutralität. (...)

All dies klang vielen selbst angesichts der russischen Drohgebärden im Frühjahr 2022 (also vor Kriegsbeginn) nach allzu schmutziger Realpolitik. Gefühliges Beklagen entfachte jedoch nicht die notwendige politische Dynamik, um der gefährlichen Eskalationsspirale zu entrinnen. (...)

Dieser realistische Weg hat weiterhin seine Richtigkeit. Auch wenn aus heutiger Sicht viel dafür spricht, dass mit Putin kein Interessenausgleich möglich war, so war der Versuch durchaus vernünftig. Der Westen hätte eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine klarer zur Debatte stellen bzw. ausschließen müssen. (...) Was gewesen wäre, wenn die USA und wichtige NATO-Staaten im beschriebenen Sinn klüger verhandelt hätten, wissen wir nicht. Als Resultat sehen wir jetzt ein Versagen auf allen Ebenen und sollten den Fehler nicht nur bei der anderen Seite suchen.

Das russische Verhalten erleichtert Selbstkritik nicht gerade, macht sie vielleicht sogar unmöglich. Es stimmt, dass Russ-lands imperiales Bestreben spätestens ab 2008 erkennbar war. Doch man hätte dieses Bestreben, so die realistische These von Mearsheimer und anderen, besser einhegen müssen. Es wurde zu wenig beachtet, dass die Ukraine für Russland ein Sonderfall und ein Kernthema von vitalem Interesse ist. In realistischer Theorie geschulte Akteure hätten das erkennen können und müssen. Dann hätte es zwei Möglichkeiten gegeben: Entweder hätte man die Ukraine radikal schützen und sofort „ins westliche Camp ziehen“ müssen, so wie die USA es 2008 verlangten– also eine NATO-Mit-gliedschaft zugestehen und seine Bereitschaft erklären, für die Ukraine zu kämpfen. Das hätte aller Wahrscheinlich-keit nach bereits damals eine militärische Reaktion Russlands und womöglich einen großen Krieg ausgelöst. Die zweite Möglichkeit hätte darin bestanden, eine Pufferzone, d.h. eine neutrale Ukraine, als Schlüssel zur Lösung zu akzeptieren und zu verhandeln. Diesen Weg einer realpolitischen Frontbegradigung auszuloten, dazu waren die USA und ihre westlichen Verbündeten nicht bereit, weil man die Existenz von Einflusszonen tabuisierte und die eigenen Prinzipien als fundamental ansah.

(...) Die Ukraine befindet sich im russischen Einflussgebiet, solange niemand– aus sehr guten Gründen– gewillt ist, für ihren Beistand in den Krieg gegen Russland zu ziehen bzw. sie schnell in die NATO auf-zunehmen und damit einen russischen Angriff als Bünd-nisfall zu werten. Geht man nicht davon aus, dass Russland bald einen Regimewechsel erlebt oder sich gar von seinem Irrweg abwendet und aus der Ukraine zurückzieht, dann hätte eine Stabilisierung der Lage durch einen– mit möglichst ausgewogenen Sicherheitsgarantien abgesicherten– Neutralitätsstatus sich für alle Seiten als beste Variante erwiesen, letztlich auch für die Ukraine. (...) so zu tun, als hätte der eingeschlagene Weg– nach monatelangem Krieg, massiven Verlusten auf beiden Seiten und weitgehender Zerstörung der ukrainischen Infrastruktur– bisher Erfolg gebracht, ist nicht glaubwürdig. (...)

Puuhh. War das viel Theorie. Ich fühle mich mittlerweile wie ein Politologiestudent.


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Delta
Beitrag 14. May 2023, 00:01 | Beitrag #1908
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Was ich aus dem geschriebenen rauslese ist, dass Realismus als Versuch einer rein deskriptiven Theorie daherkommt und es eigentlich nur um Machtfaktoren, unter völliger Verkennung einer regelbasierten Ordnung, geht. Eigentlich taugt das nur, um Ex-Post zu sagen, "wir habens ja schon immer gewusst", nachdem die Regeln gebrochen sind. Die Theorie scheint kein geeignetes Instrument zu einer Strategiebildung zu sein, es fehlt jeglicher Kompass, außer, dass große,böse Hunde schmerzhaft zubeißen können, wenn man ihnen nicht gleich auf die Nase haut.
Das fällt doch zurück in die Zeit vor dem Völkerbund/den VN.

In dem Text könnte man auch wunderbar Russland durch Deutsches Reich und Ukraine durch Tschechoslowakei oder Polen und USA/NATO durch Großbritannien und Frankreich ersetzen und er wäre immer noch lesbar und würde ganz toll erklären, warum das DR so gehandelt hat, wie es gehandelt hat und warum Polen vielleicht besser Konzessionen gemacht hätte... dann wäre Warschau vielleicht nicht ausgebombt worden. hmpf.gif


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Thou canst not kill that which doth not live. But you can blast it into chunky kibbles.

Limitless are the ways of mankind in its virulent capacities
Ironic it may seem, for us a chance exists to see
In us also lies the capacity to transcend
 
Seneca
Beitrag 14. May 2023, 09:59 | Beitrag #1909
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Es taucht in den Texten der Westen-Kritiker, so auch bei Varwick, immer die Floskel vom " schmerzhaften Kompromiss" auf, den der Westen mit Russland suchen solle. " Schmerzhaft" sind diese Kompromisse a la Varwick aber nur für die Ukrainer. Ein Kompromiss der nur einer Seite schmerzt ist kein Kompromiss.
 
Madner Kami
Beitrag 14. May 2023, 10:54 | Beitrag #1910
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ZITAT(Seneca @ 14. May 2023, 10:59) *
Es taucht in den Texten der Westen-Kritiker, so auch bei Varwick, immer die Floskel vom " schmerzhaften Kompromiss" auf, den der Westen mit Russland suchen solle. " Schmerzhaft" sind diese Kompromisse a la Varwick aber nur für die Ukrainer. Ein Kompromiss der nur einer Seite schmerzt ist kein Kompromiss.


Es verbleibt die Mär' vom unbesiegbaren Russland, mit dem man einseitge "Kompromisse" schließen muss um weiter existieren zu können. Russland ist aber nicht unbesiegbar. Russland ist nur dann unbesiegbar, wenn es seine Atomwaffen einsetzt und genau das kann Russland nicht auf offensive Weise, ohne sich über Bande selbst auszuknocken und wird es genau deswegen nicht tun. Russland wird die Atomwaffen einsetzen, wenn jemand auf Moskau marschiert, aber genau das hat niemand vor. Die Drohung mit dem Atom ist mittlerweile dermaßen ausgehöhlt, dass nicht mal mehr Russland damit droht. Nur Varwick und Konsorten tun dies noch immer, wenn auch manchmal nur indirekt.

Und ein Ende des Krieges ohne ein Besiegen Russlands, ist kein Ende des Krieges. Der "schmerzhafte Kompromiss" wird ultimativ nicht der Territoriumsverlust der Ukraine sein, sondern unsere (Handlungs-)Freiheit und die Leben der Soldaten die in zehn bis zwanzig Jahren Polen und das Baltikum zu halten versuchen werden müssen. Varwick und Co, das sind genau die Leute die immernoch bleihaltigen Benzin tanken würden, weil er billiger ist. Was interessiert sie die Folgeschäden ihrer egoistischen Gedankenwelt? Die Folgeschäden ihres Handelns werden sie nicht ertragen müssen, sondern die Folgegenerationen, die diesen egomanischen Witzfiguren scheißegal sind.


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Beitrag 14. May 2023, 12:38 | Beitrag #1911
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ZITAT(Delta @ 14. May 2023, 00:01) *
Was ich aus dem geschriebenen rauslese ist, dass Realismus als Versuch einer rein deskriptiven Theorie daherkommt und es eigentlich nur um Machtfaktoren, unter völliger Verkennung einer regelbasierten Ordnung, geht. Eigentlich taugt das nur, um Ex-Post zu sagen, "wir habens ja schon immer gewusst", nachdem die Regeln gebrochen sind. Die Theorie scheint kein geeignetes Instrument zu einer Strategiebildung zu sein, es fehlt jeglicher Kompass, außer, dass große,böse Hunde schmerzhaft zubeißen können, wenn man ihnen nicht gleich auf die Nase haut.
(...)

Die von Varwick erläuterte Theorie des offensiven Realismus von Mearsheimer überzeugt nicht wirklich, gerade auch nicht in Bezug auf die Ukraine. Eines der Probleme ist, dass nicht die Theorie anhand der Geschehnisse angepasst werden, sondern die Geschehnisse so umgedeutet, dass sie in die Theorie passen. Ich habe auch das Gefühl, dass Varwick lediglich deshalb Mearsheimers Theorie heranzieht, weil er eine weitere Begründung für seine Appeasement-Vorschläge benöntig.

ZITAT(Seneca @ 14. May 2023, 09:59) *
Es taucht in den Texten der Westen-Kritiker, so auch bei Varwick, immer die Floskel vom " schmerzhaften Kompromiss" auf, den der Westen mit Russland suchen solle. " Schmerzhaft" sind diese Kompromisse a la Varwick aber nur für die Ukrainer. Ein Kompromiss der nur einer Seite schmerzt ist kein Kompromiss.

Was Varwick vorschlägt ist Appeasement in Reinform. Er möchte Frieden mit Russland, damit er ruhig weiter schlafen kann. Dies auf Kosten der Ukaine. Varwicks Vorschläge erinnern an München 1938, als Frankreich und Grossbritannien auf Kosten der Tschechoslowakei den Frieden sichern wollten. Ich sage dazu folgendes:

"Appeasement did not work, it does not work, and will never work"

Varwick setzt sich weder mit der Wirkung von Appeasement noch von Abschreckung auseinander. Er reflektiert weder seine Kritiker noch die mögliche Wirkung seiner Vorschläge.

ZITAT(Madner Kami @ 14. May 2023, 10:54) *
ZITAT(Seneca @ 14. May 2023, 10:59) *
Es taucht in den Texten der Westen-Kritiker, so auch bei Varwick, immer die Floskel vom " schmerzhaften Kompromiss" auf, den der Westen mit Russland suchen solle. " Schmerzhaft" sind diese Kompromisse a la Varwick aber nur für die Ukrainer. Ein Kompromiss der nur einer Seite schmerzt ist kein Kompromiss.


Es verbleibt die Mär' vom unbesiegbaren Russland, mit dem man einseite "Kompromisse" schließen muss um weiter existieren zu können. Russland ist aber nicht unbesiegbar. (...)

Wenn die anderen Atomwaffen haben, dann helfen Atomwaffen hauptsächlich, nicht selber mit Atomwaffen angegriffen zu werden. Auf dem Schlachtfeld in der Ukraine sind die Atomwaffen nicht von grosser Bedeutung.

Die unbesiegbare Atommacht ist eine tatsächlich eine Mär, welche ironischer Weise auch von deutschen Militärs verbreitet wird.

Zu den "schmerzhaften Kompromisse" habe ich mich bereits oben geäussert.


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Scipio32
Beitrag 14. May 2023, 12:57 | Beitrag #1912
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ZITAT
Wenn die anderen Atomwaffen haben, dann helfen Atomwaffen hauptsächlich, nicht selber mit Atomwaffen angegriffen zu werden.


Das ist jetzt OT aber ich will das mal kurz los werden:

Es gilt ja nach wie vor das Prinzip wer als erster "nuckt" stirbt als zweiter. Das gilt doch auch dann, wenn zum Beispiel Nato-Truppen vor Moskau stehen sollten. Meiner Meinung nach ist auch in so einem Extremfall die Hemschwelle zum Einsatz nuklearer Waffen sehr hoch, es gibt ja praktisch nichts zu gewinnen. Sollte das allerdings so zutreffen hebelt das in meinen Augen das Prinzip der nuklearen Abschreckung aus, da es in jedem Szenario nichts zu gewinnen oder wenigstens zu erhalten gibt. Hab ich irgendwo einen Denkfehler?
 
Madner Kami
Beitrag 14. May 2023, 13:16 | Beitrag #1913
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ZITAT(Scipio32 @ 14. May 2023, 13:57) *
ZITAT
Wenn die anderen Atomwaffen haben, dann helfen Atomwaffen hauptsächlich, nicht selber mit Atomwaffen angegriffen zu werden.


Das ist jetzt OT aber ich will das mal kurz los werden:

Es gilt ja nach wie vor das Prinzip wer als erster "nuckt" stirbt als zweiter. Das gilt doch auch dann, wenn zum Beispiel Nato-Truppen vor Moskau stehen sollten. Meiner Meinung nach ist auch in so einem Extremfall die Hemschwelle zum Einsatz nuklearer Waffen sehr hoch, es gibt ja praktisch nichts zu gewinnen. Sollte das allerdings so zutreffen hebelt das in meinen Augen das Prinzip der nuklearen Abschreckung aus, da es in jedem Szenario nichts zu gewinnen oder wenigstens zu erhalten gibt. Hab ich irgendwo einen Denkfehler?


Der Denkfehler ist zu glauben, dass die Seite die zuerst (aus "Verteidigung") schießt das tut, um sich selbst zu erhalten. Darum geht es beim Drücken des Knopfes nicht mehr. Es geht nur noch um eines: Vergeltung. Verbrannte Erde. Wenn ich die Welt nicht haben kann, soll sie keiner haben!

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 14. May 2023, 13:23


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Beitrag 14. May 2023, 13:40 | Beitrag #1914
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Das Ziel der Abschreckung ist ja, den Gegner davon abzuhalten, dass die angedrohte Massnahme angewendet werden muss. Wenn es soweit kommt, dann hat die Abschreckung nicht funktioniert. Abschreckung beruht u.a. auf der Glaubwürdigkeit, beim Überschreiten der Roten Linie die angedrohte Massnahme einzusetzen.

Dies ist ja der Grund, weshalb es überhaupt zur Besetzung der Krim, zum Krieg im Donbass und nun zur russischen Invasion gekommen ist: die Abschreckung des Westens gegenüber Russland hat nicht funktioniert, weil Putin nicht glaubte, dass einschneidende Massnahmen ergriffen würden.

Das Dilemma von glaubwürdiger Abschreckung: Man findet nicht heraus, dass sie funktioniert.


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Beitrag 15. May 2023, 14:51 | Beitrag #1915
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Wolfgang Streeck, auch ein Unterzeichner des Wagenknecht/Schwarzer-Aufrufs, hat einen Text veröffentlicht, welcher nur so von Vorurteilen, Antiamerikanismen usw. strotzt.

Der Text beschreibt die aktuelle politische Situation im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und dem Ukraine-Konflikt. Es wird argumentiert, dass die Menschen immer mehr dazu neigen, die offiziellen Erzählungen der Regierungen und Medien zu hinterfragen und nach versteckten Motiven zu suchen. Streeck erwähnt dabei die Geschichte über die Sabotage der Nord Stream-Pipelines, die konstruiert worden sei, um eine andere Version der Ereignisse zu überdecken. Es wird darauf hingewiesen, dass die USA möglicherweise ihr Engagement in der Ukraine reduzieren und die Verantwortung auf Deutschland übertragen wollen. Die USA versuchte, Deutschland in eine Führungsposition in Europa zu drängen und es mit der Organisation und Finanzierung des europäischen Beitrags zum Krieg in der Ukraine beauftragen. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass die USA sich zunehmend auf China als Hauptgegner konzentrieren und eine globale Allianz schmieden wollen, um China einzudämmen. China wiederum strebt eine multipolare Weltordnung an und versucht, ein Bündnis von nicht angebundenen regionalen Mächten zu fördern. Die Interessen Deutschlands stehen dabei im Konflikt mit den Interessen Frankreichs und der Idee einer europäischen strategischen Autonomie. Es wird auch erwähnt, dass Macron versucht, Russland wirtschaftliche Beziehungen anzubieten und Putin "Gesicht zu wahren", während Deutschland eher auf eine Konfrontation mit Russland drängt. Der Text schließt mit der Feststellung, dass die traditionelle Vorherrschaft von Frankreich und Deutschland in der Europäischen Union erodiert und von osteuropäischen Ländern unterstützt wird, die im Namen des transatlantischen Bündnisses eine anti-russische wirtschaftliche und militärische Infrastruktur aufbauen.

Streeck sieht hauptsächlich einen geopolitischen Machtkampf der USA und China und in diese Schema versucht er alles einzuordnen. Russland wird fast nicht erwähnt. Die Ukraine nur als eines der korruptesten Länder der Welt mit einer supernationalen Regierung bei der Melnyk zur klassisch-faschistischen Bandera-Fraktion gehören würde. Im Weiteren unterstellt er den USA, dass sie nur soviele Waffen der Ukraine liefern würde, damit sie den Krieg nicht verliert und dass die USA einen Krieg gegen China vorbereiten würden.

Streek sieht also in der Ukraine einen Handlanger der USA und in den USA offenbar einen böse Macht, welche versucht Europa, Russland und China zu dominieren. Wahrscheinlich ist er gegen Waffenlieferungen, weil er das Gefühl hat, dass Deutschland sich dadurch auch zum Handlanger der USA machen wüde. Krass ist, wie er z.B. das Selbstvereidigungsrecht der Ukraine, den gravierenden Verstoss Russlands gegen das Gewaltverbot, die Tatsache das der grösste Krieg in Europa seit 1945 begonnen wurde usw., einfach ausblendet. Für ihn scheint der Ukrainekrieg tatsächlich nur ein Nebenschauplatzes des Konfliktes der USA (aus seiner Sicht einer sich im Niedergang befindlichen Grossmacht) und China (einer aufsteigenden Grossmacht zu sein.

ZITAT
Take, for example, the semi-official ersatz account of the sabotage of the Nord Stream pipelines, published by the New York Times and handed to the German weekly, Die Zeit: the supposed culprits were six people, as yet unknown, on a Polish yacht rented somewhere in East Germany, who had conveniently left traces on the boat’s kitchen table of the powerful explosives they had taken along to the crime scene. Apart from the truest of the true believers and, of course, the loyal manufacturers of public consent, it didn’t require a lot of thinking to see that the story had been concocted to crowd out the account presented by Seymour Hersh, the immortal investigative reporter. What was exciting about it for the dietristic mind was that it was so obviously ridiculous that it seemed its ridiculousness could not be due to incompetence – not even the CIA could be as dumb as that – but was rather intentional, raising the question of what it might have been intended for. Perhaps, political cynics suggested, the purpose was to humiliate the German government and its federal prosecutor’s office, thereby breaking their will, by having them publicly declare this obvious nonsense to be a valuable lead to follow in their unrelenting effort to resolve the mystery of the Nord Stream bombing.

Another intriguing feature of the story was that the suspected boat renters were said to have some connection to ‘pro-Ukrainian groups’. While according to the report there were no indications that these were connections with the Ukrainian government or military, any Le Carré connoisseur knows that where the secret services are involved, any kind of evidence can easily be discovered if needed. Unsurprisingly, the report caused panic in Kiev, where it was read, probably rightly, as a signal from the United States that its patience with Ukraine and its present leadership was not unlimited. In fact, at about the same time there were mounting reports on corruption in Ukraine, emanating from the United States, coinciding with and reinforcing growing resistance among Republicans in Congress against ever more dollars being diverted into the Ukrainian defence budget – as though corruption in Ukraine had not always been notoriously rampant (viz. Hunter Biden’s stint as energy policy expert on the board of Burisma Holdings Ltd.). Beginning in January this year, the Washington Post and New York Times published a series of articles on Ukrainian outrages, including army commanders using American dollars to buy cheap Russian diesel for Ukrainian tanks and pocketing the difference. A shocked Zelensky immediately dismissed two or three high-ranking officials, promising to fire more in time.

Why was this now presented as news, even though it has long been common knowledge that Ukraine is amongst the world’s most corrupt countries? (...)

To American opponents of the war, Republicans as well as Democrats, the documents confirmed that keeping the Ukrainian army in action might turn out to be unacceptably expensive, all the more so since both political parties in the United States agreed that their country had to get ready sooner rather than later for a much bigger war, fighting the Chinese in the Pacific. (...) For Ukrainians and their European supporters, it seemed hard to avoid the conclusion that the United States might soon take leave of the battlefield, turning its unfinished European business over to the locals. (...)

Working with the Baltic states and Poland, the United States has managed in recent months to push Germany into something like a position of European leadership, on the provision that it takes responsibility for organizing and, importantly, financing the European contribution to the war. Step by step over the past year, the EU was simultaneously turned into an auxiliary of NATO – in charge, among other things, of economic warfare – while NATO became more than ever an instrument of American policy flagged as ‘Western’. (...)

The recently leaked American documents and the pronouncements of the semi-official commentariat indicate that a Ukrainian Endsieg is not expected imminently, if it is expected at all. Western delivery of military hardware seems to be fine-tuned to enable the Ukrainian army to hold its position; when the Russians gain territory, Ukraine will be given as much artillery, ammunition, tanks and fighter planes as it needs to push them back. A Ukrainian victory, however, declared essential for the survival of the Ukrainian people by its governing party, seems not to be on the American shopping list anymore. (...)

As the United States proceeds towards Europeanizing the war, it will be up to Germany not just to organize Western support for Ukraine but also to impress upon the Ukrainian government that at the end of the day this support may not suffice for the kind of victory that Ukrainian nationalists claim the Ukrainian nation needs. As American franchisee for the war, Germany will be first in line to take the blame if its outcome falls short of public expectations in Eastern Europe, in the United States, among German pro-Ukrainian militants, and certainly in Ukraine itself. This prospect must be even more uncomfortable for the German government, since it appears increasingly unlikely that how the war ends will be decided in Europe. An important, possibly decisive player in the background will be China, with its longstanding policies of opposing any use of nuclear arms and abstaining from delivering arms to countries at war, including Russia. Following a short visit to Beijing, Scholz claimed that these were concessions to Germany, even though they date back much further. Indeed, the apparent American reluctance to enable Ukraine to go for an all-out victory, leaving post-operational rehabilitation to Germany, may be motivated by a desire to enable China to stick to its policy – which it might not be able to do if Russia and its regime were at some point pushed against the wall. If this was not merely a tacit understanding but rather some sort of negotiated agreement, it would certainly not be made public at a time when the Biden administration is making preparations to go to war with China.

The super-nationalists in Kiev may already smell a rat. Shortly after the latest meeting of the Ramstein group, Deputy Foreign Minister Andriy Melnyk, representative of the classical-fascist Bandera element in the Ukrainian government, expressed his country’s gratitude for the promised arms deliveries. (...)

The approaching nadir of Ukrainian ultra-nationalism signals the emergence of a new global order, the contours of which, including the place of Europe and the European Union, can be discerned only by bringing China into the picture. As the United States turns its attention to the Pacific, its aim is to build a global alliance encircling China, to keep Beijing from contesting American control of the Pacific. (...)

China’s geostrategic project, by contrast, seems to be a multipolar world. For reasons of both geography and military capacity, the goal of Chinese foreign and security policy cannot really be a bipolar order with China battling the United States for global dominance, nor a unipolar world with itself at the centre. As a land power bordering on a large number of potentially hostile nations, it needs first and foremost something like a cordon sanitaire, whereby its neighbouring countries are bound together with China by shared physical infrastructure, freely awarded credit, and a commitment to stay out of alliances with potentially hostile external powers – as opposed to the American desire to subject the world as a whole to a globalized Monroe Doctrine. (...) In addition, China actively encourages the formation of something like a league of non-aligned regional powers, including Brazil, South Africa, India and others: a new Third World which would keep out of a Sino-American confrontation and, importantly, refuse to join American economic sanctions against China and its new client state, Russia.

In fact, indications are that China would prefer to be seen as a neutral power among others, rather than one of two combatants for world domination, at least as long as it cannot be sure it would not lose a war against the United States. A desire to avoid a new bipolarism along the lines of the first Cold War would account for China’s refusal to provide arms to Russia, even though Ukraine is being armed to the teeth by the United States. (...)

In recent months the German foreign minister, Annalena Baerbock, has been crisscrossing the world on a mission to whip as many countries as possible into the American camp of a renewed bipolarism, by appealing to liberal – ‘Western’ – values, offering diplomatic, economic and military support, and threatening economic sanctions. In her capacity as America’s roaming ambassador, Baerbock’s credibility requires that her own country strictly follow the American line, including cutting China out of the global economy. This, however, is in fundamental conflict with the interests of German industry, and by extension of Germany as a country, forcing Baerbock to tread an awkward, often outright contradictory line in relation to China. (...)

German China policy, following the US’s bipolar world political project, causes conflicts not only domestically but also internationally, most of all with France, where it threatens to tear the European Union even further apart. French aspirations to ‘strategic autonomy’ for ‘Europe’ (and ‘strategic sovereignty’ for France) stand a chance only in a multipolar world populated by a good number of politically significant non-aligned countries, quite similar to what the Chinese seem to want. (...)

Macron, like previous French presidents, has always known that in order to dominate the European Union, France needs Germany on its side, or more precisely, in Brussels jargon: on the backseat of a French-German tandem. His problem is that Germany has now dismounted the bicycle, and for good. Under Green leadership it dreams, together with Poland and the Baltic states in particular, of delivering Putin to the International Criminal Court in The Hague, which requires Ukrainian-German tanks to drive into Moscow, just as Soviet tanks once drove into Berlin. Macron, instead, wants to allow Putin to ‘save face’ and hopes to offer Russia a resumption of economic relations, after a ceasefire mediated, if not by France, then perhaps by a coalition of non-aligned countries from the ‘Global South’, or even by China.

The Götterdämmerung of Franco-German domination of the European Union, and the transformation of its ruins into an anti-Russian economic and military infrastructure run by Eastern European countries on behalf of American trans-Atlanticism, was never more visible than in Macron’s trip to China on 6 April, following Scholz (4 November) and preceding Baerbock (13 April). (...)

https://newleftreview.org/sidecar/posts/a-b...VEq8F3rTy_zcMi8

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 16. May 2023, 06:10


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Beitrag 15. May 2023, 14:56 | Beitrag #1916
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Der Mann ist Virologe, jetzt auch noch Geopolitiker?

Nun....


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
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Beitrag 15. May 2023, 15:37 | Beitrag #1919
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Aber, auch als Soziologe ist er imho diskrediert.

Im Ãœbrigen:

ZITAT
Seit 2018 engagiert er sich aufgrund einer Anregung durch Bernd Stegemann in Sahra Wagenknechts Sammlungsbewegung Aufstehen.




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Beitrag 15. May 2023, 15:47 | Beitrag #1920
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ZITAT(Glorfindel @ 15. May 2023, 16:37) *
Aber, auch als Soziologe ist er imho diskrediert.

Im Ãœbrigen:

ZITAT
Seit 2018 engagiert er sich aufgrund einer Anregung durch Bernd Stegemann in Sahra Wagenknechts Sammlungsbewegung Aufstehen.


Kleiner Witz am Rande, wie will er sich da noch engagieren, Aufstehen ist doch quasi tot wink.gif
 
 
 

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