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> Vad, Precht, Varwick, Friedenstauben, Appeasementschafe oder gar Putinversteher?
muckensen
Beitrag 12. Nov 2023, 10:09 | Beitrag #2581
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Der österreichische Börsen-Guru Christian Baha nutzt seine Finanz-Kolumne in der 'Krone' immer öfter für unhaltbares Geschwurbel. https://www.krone.at/3164264

Angeblich lebten wir in der gefährlichsten Phase der Menschheitsgeschichte, Österreich sei nicht neutral, und es brauche einen Friedensstifter wie Kreisky, der überall anerkannt sei.

Jesses.


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
Bald heisst es, Leopard Panzer werden nur geliefert wenn der Jadeaffe vor Vollmond zurück im Tempel ist.

 
T.Tournesol
Beitrag 14. Nov 2023, 17:32 | Beitrag #2582
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Fähnrich
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Zur immer wieder mal auftauchenden Frage, ob der Kreml sich finanziell erkenntlich zeigt, wenn man pro-Russland argumentiert - in diesem Fall wohl schon:
Putin-Erklärer Hubert Seipel - Preisgekrönter deutscher Journalist erhielt Hunderttausende Euro aus Russland SpOn+
oder auch als kurzer Film:
Moskaus Lohnschreiber Hubert Seipel - »Haben Sie jemals Honorar aus Russland bezogen?« – »Geht's noch?!« SpOn
 
Thomas
Beitrag 14. Nov 2023, 17:42 | Beitrag #2583
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Leider beides hinter einer Bezahlschranke.


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03.03.1980 - 03.02.2024 RIP
verstorben in der Charite Berlin
 
wARLOCK
Beitrag 14. Nov 2023, 17:53 | Beitrag #2584
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https://www.derstandard.at/story/3000000195...ld-aus-russland

Der Standard hat die Story ohne Schranke.


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nüchtern betrachtet, sah es besoffen besser aus
 
Glorfindel
Beitrag 14. Nov 2023, 17:58 | Beitrag #2585
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Ausschnitte aus dem lesenswerten Spiegel-Bericht:

ZITAT
Hubert Seipel ist ein renommierter Filmemacher und Buchautor, als Russlandkenner erklärte er den Deutschen jahrelang Putins Reich. Doch nun wird klar: Die ideologische Nähe des Reporters hat Moskau sehr gut bezahlt. (...)

»Ich, Putin – ein Porträt« heißt der Film, der Seipels Ruhm begründete, ausgestrahlt im Februar 2012 in der ARD, bis heute 51-mal wiederholt, in elf Länder verkauft. (...)

Zwei Jahre später konnte er (...) den nach Moskau geflüchteten US-Whistleblower Edward Snowden interviewen. (...)

Und dann, im November 2014, bespielte er mit einem Putin-Interview den besten Sendeplatz der ARD, den Sonntagabend. (...) Vermutlich wusste keiner in dieser Runde und bis heute auch niemand in der deutschen Öffentlichkeit, dass Seipel zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich bereits versteckte Zahlungen aus Russland erhielt.

Die internen Dokumente belegen, dass Seipel 2018 einen »Sponsorenvertrag« unterschrieben hat (...) und sehr großzügig honoriert. Ein handschriftlicher Vermerk legt außerdem nahe, dass es einen ähnlichen Vertrag bereits im Jahr 2013 für eine »Putin biography« gab. Finanziert werden sollten zwei Bücher, die Seipel schreiben würde. (...)

Seipels »Sponsor«, sein Vertragspartner, ist laut Vertrag eine Briefkastenfirma namens De Vere Worldwide Corporation, die ihren Sitz auf den Britischen Jungferninseln in der Karibik hat. De Vere gehört augenscheinlich zum Severstal-Firmengeflecht des russischen Oligarchen und langjährigen TUI-Großaktionärs Alexej Mordaschow, den die Europäische Union im Februar 2022 wegen seiner Nähe zu Putin sanktioniert hat. (...)

Man bezahlte mit Hubert Seipel einen renommierten Journalisten, der den Deutschen in seinen Büchern und Filmen, aber auch als gern gesehener Talkshow-Gast die russische Politik erklärte. Seipel warb für Vertrauen und Verständnis und verfestigte ganz nebenbei die politischen Erzählungen, die den Männern in Moskau gefielen. (...)

Stetig beklagte Seipel öffentlich, dass in der Debatte die Russen die Bösen und die USA die Guten seien. (...) »Nowitschok gibt es zwischenzeitlich überall, er (Nawalny; Anm. d. Red.) hat viele Feinde.«

Als Seipel sein erstes Buch in Moskau vorstellte, erschien Putin als Stargast. (...)

Seipel gilt unter Fachleuten (...) als jemand, der weder Land und Leute besonders gut kennt noch die Verhältnisse dort fundiert einschätzen kann. Das sieht Seipel selbst anders – und auch viele Medien haben ihn über die Jahre immer wieder als Putin-Erklärer zu Wort kommen lassen. Zumal er mit seiner Sicht der Dinge lange Zeit nicht weit vom deutschen Mainstream entfernt war.

(...) Noch Ende Januar 2022 (...) war der Journalist zu Gast bei Sandra Maischberger in der ARD. Dort machte er sich über die »Hysterie« lustig (...). Eine Attacke Russlands schloss er aus. (...)

Er hatte nie eine wirkliche Nähe zu dem Mann im Kreml aufgebaut, er hatte ihn wohl weder verstanden noch richtig eingeschätzt. Putin, der Ex-Agent, kaufte sich offenbar ein Sprachrohr in Deutschland, das er benutzte, wenn er es brauchte.



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Glorfindel
Beitrag 14. Nov 2023, 18:00 | Beitrag #2586
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Wir sollten nicht naiv sein. Auch andere Protagonisten in diesem Thread wurden durch den Kreml finanziert, da bin ich ziemlich sicher. Wohl nicht alle, aber es gab solche. Leute aus der AfD, Leute aus der Links-Partei, vielleicht Ex-Militärs, vielleicht auch andere Journalisten.


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Beitrag 14. Nov 2023, 23:46 | Beitrag #2587
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Ein Artikel über russische Propagandisten in deutschen Talkshows von Marcus Welsch. Ob wirklich Alexander Rahr und andere russische Propagandisten unter den häufigsten Talkgästen waren, kann ich nicht überprüfen, ds fällt aber auf, dass Leute wie Kujat, Krone-Schmalz, Seipel usw. sehr häufig Talkshowgäste waren, dass den Moderatordn fast immer Sachkenntnis fehlte und dass dich nicht nur die deutsche Politik (namentlich SPD und CDU), sondern auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen von der russischen Propaganda hat einlullen lassen und dass bis heute keine Aufarbeitung erfolgt ist.

ZITAT
(...) Vom Zeitpunkt der Besetzung der Krim im Frühjahr 2014 bis zum Abend unmittelbar vor dem Angriff am 24. Februar sendeten ARD, ZDF und Phoenix über 100 Talkshows und Gesprächsrunden zur Politik Russlands. Unter den über 200 Gästen, die an diesen Runden teilnahmen, konnte sich ausgerechnet der Gazprom- und Putin-Lobbyist Alexander Rahr über die meisten Einladungen freuen. Auch die weiteren Stammgäste leisteten keinen Beitrag zu echter Ausgewogenheit: Unter den Top 10 der am häufigsten vertretenen Studiogäste fallen mit Dietmar Bartsch, Hubert Seipel, Gabriele Krone-Schmalz, Dmitri Tultschinski (Ria) und Harald Kujat eine Reihe Redner auf, die durch eine dezidiert verständnisvolle und nachsichtige Haltung zur russischen Politik hervorgetreten sind (Anmerkung: Precht dürfte auch noch vorn sein und in letzter Zeit auch Varwick, dann hätten wir noch Wagenknecht, Schwarzer und Guérot). (...) Man hatte nicht einmal ein Problem damit, den seinerzeitigen Chefredakteur von RT Deutsch, Ivan Rodionov (...) über Jahre in den Talkrunden als Russland-Experten zu hofieren.

(...) Viele der bekannteren Sendungen verfügen schlicht über keine nennenswerte außenpolitische Expertise (...) Seit 2014 wurde aktiv Sachverstand ignoriert und stattdessen so mancher Zirkus organisiert, in dessen Manege die tollsten Verdrehungen den meisten Applaus erhielten. Erst jetzt, da das Kind in den Brunnen gefallen ist, sind die Vertreter der Fachinstitutionen plötzlich zu gefragten Gesprächspartnern geworden, die sich in der knappen Sendezeit nicht mehr mit Russlandverstehern und Lobbyisten herumschlagen müssen. (...)

Niemand kann so tun, als habe er nichts gewusst. Bereits im Februar 2015 richteten verschiedene Osteuropa-Experten einen gemeinsamen Brandbrief zur informationellen Schieflage an die Redaktion von „Anne Will“; zu einem Zeitpunkt, als die Verantwortung Russlands für die fortgesetzten Angriffe im Donbass längst offensichtlich war. Die Forderung, mehr echte Fachleute an den Diskussionen zu beteiligen, wies der damalige Chef vom Dienst bei „Anne Will“ jedoch zurück: Man sei bereits um Ausgeglichenheit bemüht. (...)

Ergebnisse zeitigte diese Kritik jedoch nicht. Über Jahre wurde Rodionov immer wieder eingeladen und konnte u.a. bei Anne Will, Maischberger und Beckmann weiter vor einem Millionenpublikum Putins zynische Sicht der Dinge darlegen. In den Phoenix-Runden war Rodionov am meisten präsent, genauso wie der ebenfalls erwähnte Alexander Rahr. (...)

Besonders lohnend ist im Rückblick die Phoenix-Sendung am Tag direkt vor Kriegsbeginn. Hier wiederholte Rahr („Berater für EU-Angelegenheiten von Gazprom in Brüssel“) erneut seine Ansicht, dass die NATO-Osterweiterung die Mutter aller Probleme gewesen sei. Hingegen hätten alle seriösen Leute in Russland ihm gegenüber beteuert, es werde nie einen Angriff auf die Ukraine geben, und Bombardements seien unvorstellbar. (...) Einen Tag vor dem Überfall auf die Ukraine (...) wurde hier dem hanebüchenen Politikverständnis eines Lobbyisten eine Bühne geboten, der vor laufender Kamera den Wunsch ehemaliger Sowjetstaaten nach Aufbau einer dauerhaften demokratischen Ordnung als „Ukraine-Hype“ abtat. (...) Die Krönung der Absurdität bot schließlich Moderatorin Anke Plättner, die in ihrer Hilflosigkeit noch den Vorschlag an Rahr weiterreichte, womögliche solle doch die Bundesregierung Gerhard Schröder mit Verhandlungsmandat nach Moskau schicken. (...)


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Glorfindel
Beitrag 15. Nov 2023, 00:10 | Beitrag #2588
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Vom selben Autor habe ich noch eine genauere Auswertung der Talkshow-Gäste gefunden:

Grafik der meist geladenen Talkshowgästen.
ZITAT
Betrachtet man die Rangliste der am meisten eingeladenen Studiogäste vor dem russischen Großangriff, sind auf den ersten drei Plätzen ausgerechnet die Akteure zu finden, die eindeutig pro-russische Positionen vertreten: Auf dem ersten Platz findet sich der Lobbyist Alexander Rahr zusammen mit Dmitri Tultschinski, Büroleiter der staatlichen russischen Nachrichtenagentur »Ria Nowosti« in Deutschland, gefolgt vom ehemaligen Generalinspektor Harald Kujat (Grafik 5). Sie reden Russlands aggressive Haltung gegenüber der Ukraine klein und sehen die Ursache für den Konflikt nicht beim eindeutigen Aggressor Russland, sondern der NATO.

Dahinter folgen zwar dezidierte Transatlantiker wie der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen, der Sicherheitsexperte Wolfgang Ischinger und Ursula von der Leyen, die zum damaligen Zeitraum Verteidigungsministerin war. Aber auf den nächsten Plätzen folgen mit wenigen Ausnahmen wieder ausgesprochene Russland-Apologet:innen wie Gabriele Krone-Schmalz oder RT-Chefredakteur Ivan Rodionov, der offen die völkerrechtswidrige Annexion der Krim verteidigt.

Zieht man die Sendungen des Spartenkanals Phoenix ab, der über eine vergleichsweise sehr geringe Reichweite verfügt, und berücksichtigt nur die einschaltstärkeren Sendungen in ARD und ZDF, liegt die ehemalige Moskau-Korrespondentin Krone-Schmalz sogar unter den ersten drei der meist eingeladenen Studiogäste im öffentlich-rechtlichen Fernsehen im Zeitraum vor 2022. Auch weitere in den Top-15 platzierte Studiogäste wie Putin-Biograf Hubert Seipel, die russische Journalistin Anna Rose oder die Linkenpolitiker Dietmar Bartsch und Gregor Gysi fielen in der Zeit vor 2022 nicht durch ihre kritische Einordnung der russischen Außenpolitik auf.

Es ließe sich zu den inhaltlichen Konsequenzen, die sich aus dieser einseitigen Einladungspolitik ergaben, viel sagen, und es lässt zumindest die Frage aufkommen, inwiefern die Talkshows dem Programmauftrag der Öffentlich-Rechtlichen nach »Ausgewogenheit« nachkamen.

Wie die Zeiten sich nach dem 24.2.2022 schlagartig geändert haben, wird vor allem daran deutlich, wer quasi über Nacht nicht mehr eingeladen wurde: Harald Kujat, Gabriele Krone-Schmalz, Dmitri Tultschinski oder Ivan Rodionov, um nur die am stärksten exponierten pro-russischen Dauergäste zu nennen.


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Holzkopp
Beitrag 15. Nov 2023, 04:15 | Beitrag #2589
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Mal was Lustiges zwischendurch:

Extra3 - Kalkofes Laudatio auf Richard David Precht



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Glorfindel
Beitrag 15. Nov 2023, 18:08 | Beitrag #2590
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Hier im Forum sind Rahr und Krone Schmalz schon 2014 aufgefallen:
ZITAT(Freestyler @ 20. Apr 2014, 11:31) *
Hier der Originalartikel aus der Welt:

ZITAT
(...)
Nach Erkenntnissen seiner Behörde versucht der russische Auslandsgeheimdienst (SWR) gezielt Referenten und wissenschaftliche Mitarbeiter von deutschen Politikern, Stiftungen und Ministerien anzuwerben, um an sensible Informationen zu gelangen. "Die russischen Agenten analysieren sehr genau, wer für sie interessant sein könnte", sagt der deutsche Spionageabwehr-Chef Burkhard Even. Als normale Botschaftsangestellte getarnt würden sich die Mitarbeiter des SWR mit den ahnungslosen Zielpersonen anfreunden, um sie später abschöpfen zu können.
"Halboffene Beschaffung" nennt der Verfassungsschutz diese Form der Spionage. In der Behörde wird befürchtet, dass russische Agenten seit dem Einzug neuer Abgeordneter in den Bundestag ihre Werbebemühungen noch verstärken.
(...)

Vorwürfe gegen deutschen Russland-Experten
Moskaus Offensive in den Zeiten der Krim-Krise läuft aber offenbar nicht nur mit nachrichtendienstlichen, sondern auch mit propagandistischen Mitteln ab. Entsprechende Vorwürfe werden gegen den Historiker Alexander Rahr erhoben. "Herr Rahr agiert in Deutschland als eine Art Einflussagent des Kreml", sagt der Grünen-Europaabgeordnete Werner Schulz.
Er propagiere die Strategie des Präsidenten Putin, Russland als strategische Rohstoffmacht zu etablieren. Rahr, der zuletzt als Russland-Experte zahlreiche Fernsehauftritte in ARD und ZDF hatte, ist Forschungsdirektor des Deutsch-Russischen Forums und koordiniert die Zukunftswerkstatt im Petersburger Dialog. Der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok erklärte, diese Gesprächsforen "sollten nicht durch Leute wie Rahr unterwandert werden".

Quelle: Welt Online


Zu der im letzten Absatz genannten Personengruppe gehört auch Gabriele Krone-Schmalz, die als angebliche Russland- und Medienexpertin mit ihrem Interview bei NDR-ZAPP insbesondere online ständig zitiert wird, um die Vorwürfe der anti-russischen Berichterstattung zu beweisen. Dabei wird aber verschwiegen, dass sie seit 1992 nicht mehr in Russland journalistische tätig ist, aber für kremlnahe Unternehmen, u.a. Wingas Vorträge etc. organisiert.


Es ist ja erstaunlich, dass man gerade diesen Leuten so oft in die Talkshows eingeladen wurden, obwohl man bereits seit langem wusste, dass sie sicher oder vermutlich im Solde Russlands stehen.

ZITAT(Kameratt @ 20. Apr 2014, 19:58) *
ZITAT(Nite @ 20. Apr 2014, 15:48) *
"wessen Brot ich ess..."
die Hintergruende der ganzen "Experten" zu beleuchten schadet gar nicht


Bei Alexander Rahr muss man keine Anführungszeichen zur Einrahmung des Wortes Experte verwenden. Ob Lobbyist oder nicht, der Mann ist der beste Russlandexperte in der deutschen Öffentlichkeit.


Ich habe mir einiges von Rahr angehört oder gelesen. Er behauptete auch, dass es eine Westukraine gebe und seine russische Ostukraine. Das ist etwas, was mittlerweile auch ins Bullshit-Bingo gehören würde. Dann sagte er zirka 2012, dass die Leute in der Ukraine sich Russland zuwenden würden, insbesondere die Eliten, weil sie dort die Zukunft sähen und Europa keine Perspektiven böten (letztes stimmt insoweit als dass, es keine EU-Beitrittsperspektiven gab, ansonsten wünschten vermutlich bereits damals viele Ukrainer einer Zuwendung zum Westen). 2014 behauptete er, die Separatisten im Donbass würden die ukrainische Armee vertreiben, weil diese ihr eigenes Land verteidigen würden und die Ukrainer seien völlig unmotiviert. Dies stimmt bereits damals nicht. Die Ukrainer hatten zwar eine marode Armee, sie kämpften im Donbass aber trotzdem. Es gibt noch ganz viel Unsinn von Rahr, wo man sich schon damals an den Kopf hätte langen müssen.


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pagat
Beitrag 15. Nov 2023, 18:15 | Beitrag #2591
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Fähnrich
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wäre interessant in welcher Region die Preise bei anderen Akteuren sind:
wenn Seipel > 600.000,- nimmt
- Guerot, Schwarzer, Precht....
- ein Wehrschütz vom ORF? (da gibt es sicher Rabatt)
 
Glorfindel
Beitrag 15. Nov 2023, 19:00 | Beitrag #2592
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Bei Leuten wie Seipel, Krone Schmalz, Precht oder Rahr wäre es sicher gut investiertes Geld. Die haben alle, insbesondere dank den Fernsehauftritte eine sehr grosse Reichweite, Leute machen dies wegen Geld, aus Geltungssucht, weil sie (politische) Gegenleistungen erhalten, aus Überzeugung oder weil man einen gemeinsamen Gegner sieht. Der Fall Seipel ist wohl exemplarisch. Da dürfte nebst Geld auch das Getungsbedürfnis oder Eitelkeit eine Rolle gespielt haben.

Btw: es gibt u.a. bei Rahr, Krone Schmalz, Vad und Kujat Russland-Connections und beim Wagenknechtflügel der Linken und bei der AfD sowieso, aber auch bei Politikern in anderen Parteien, namentlich SPD (u.a. Schröder, Gabriel und Schwesig) und CDU/CSU (Söder, Laschet).

Es wäre naiv zu glauben, denn Russen sei es nicht geungen, die deutsche Politik, Wirtschaft und Presse sowie das Militär zu infiltrieren, zumindest dort Ideen festgemacht zu haben, welche dazu führten, dass die Deutschen den Russen vertrauten, sich in deren Abhängigkeit begaben und dem sich nicht der russischen Machtpolitik energisch entgegenstellen liessen.


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Panzerchris
Beitrag 16. Nov 2023, 15:30 | Beitrag #2593
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Das war auch nicht weiter schwierig, schließlich haben wir es den Russen zu verdanken, daß die Teilung Deutschlands überwunden werden konnte. Moskau hat dies geschickt ausgenutzt.
 
Glorfindel
Beitrag 16. Nov 2023, 15:46 | Beitrag #2594
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ZITAT(Panzerchris @ 16. Nov 2023, 15:30) *
Das war auch nicht weiter schwierig, schließlich haben wir es den Russen zu verdanken, daß die Teilung Deutschlands überwunden werden konnte. Moskau hat dies geschickt ausgenutzt.

Nein, die Russen haben dagegen nicht gross opponiert, aber zu verdanken ist es den Deutschen selber, sicherlich den Ostdeutschen, welche die Diktatur nicht mehr mittrugen, der damaligen (westdeutschen) Bundesregierung unter Helmut Kohl, welcher die Gunst der Stunde erkannte und auch ausnutzte und den Amerikaner, welche den Aufbau eines demokratischen (West-) Deutschland förderten und auch offen für die Wiedervereinigung waren. Die Russen/Sowjets haben ihre Truppen aus Deutschland abgezogen und sich nicht gegen die Wiedervereinigung gross zur Wehr gesetzt, aber die Wiedervereinigung ist sicher nicht einfach den Russen zu verdanken.

Die spürbare russische Unterwanderung hat vermutlich erst unter Putin angefangen zehn Jahre nach der Wiedervereinigung.


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Holzkopp
Beitrag 16. Nov 2023, 16:26 | Beitrag #2595
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Die größten Gegner einer deutschen Wiedervereinigung saßen damals übrigens in Paris und London.
Moskau konnte man mit Geld für den Abzug gewinnen, Thatcher und Miterrand musste man wirklich überzeugen.

Also ja, ein bischen komplexer war das schon, aber wenn man es mal in zwei Sätze packt muss man feststellen, dass es eben nicht nur die Sowjetunion war, die zustimmen musste.


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xena
Beitrag 16. Nov 2023, 16:56 | Beitrag #2596
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Vor allem Tatcher musste überzeugt werden. Bei Mitterrand war das gar nicht mal so schwer. Das Granit zum beißen war Tatcher.


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General Gauder
Beitrag 16. Nov 2023, 17:21 | Beitrag #2597
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Einer von beiden hat doch meine ich auch gesagt das er/sie Deutschland so sehr liebe, dass er/sie gerne zwei davon haben möchte.
 
Seneca
Beitrag 16. Nov 2023, 19:16 | Beitrag #2598
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Einer der größten Putinversteher wurde mit Preisen überhäuft.
ZITAT
Zweimal Deutscher Fernsehpreis, einmal Grimme-Preis – der Journalist Hubert Seipel wurde mehrfach hoch ausgezeichnet. Nach dubiosen Zahlungen aus Russland stellen sich die Verantwortlichen nun einige Fragen.

https://www.spiegel.de/kultur/tv/hubert-sei...18-b440ba776c08

Putinkritisch waren die öffentlich-rechtlichen Sender leider fast nie.
 
Merowinger
Beitrag 16. Nov 2023, 19:48 | Beitrag #2599
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ZITAT(Seneca @ 16. Nov 2023, 19:16) *
Putinkritisch waren die öffentlich-rechtlichen Sender leider fast nie.
Das stimmt doch nicht, siehe Tschetschenienkrieg und sehr viele innepolitische Themen ab 2008.

Rahr ragt aus den anderen genannten Personen heraus weil er im Petersburger Dialog eine quasi-offizielle Funktion hatte. Er ist auch kein Journalist, und ganz ohne eine Stimme der "anderen Seite" wird jede Podiumsdiskussion zu einseitig, das gilt aber nur für die Zeit vor dem Februar 2022: Es braucht Positionen an denen man sich reiben kann um zu begreifen wie die Lage ist. Insofern sollte man nicht jede Einladung im ÖR verurteilen, man muß sich schon auch anschauen wie das Podium besetzt war und wie kontrovers diskutiert wurde. Heute sind wir über Eck auf Berichte von Meduza angewiesen und habe selbst immer weniger Ahnung von dem was in Russland vor sich geht.

Die meiste und wichtigste Wirkung dürften Krone-Schmalz, Kujat etc. in der Zeit der Grauzone entfaltet haben, also vor 2014.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 16. Nov 2023, 20:02
 
General Gauder
Beitrag 16. Nov 2023, 20:00 | Beitrag #2600
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ZITAT(Seneca @ 16. Nov 2023, 19:16) *
Einer der größten Putinversteher wurde mit Preisen überhäuft.
ZITAT
Zweimal Deutscher Fernsehpreis, einmal Grimme-Preis – der Journalist Hubert Seipel wurde mehrfach hoch ausgezeichnet. Nach dubiosen Zahlungen aus Russland stellen sich die Verantwortlichen nun einige Fragen.

https://www.spiegel.de/kultur/tv/hubert-sei...18-b440ba776c08

Putinkritisch waren die öffentlich-rechtlichen Sender leider fast nie.

Ja WOW das solche Preise nichts wert sind weiß man eigentlich seit Claas Relotius.
 
Glorfindel
Beitrag 16. Nov 2023, 20:06 | Beitrag #2601
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Auch das Bundesverdienstkreuz hat keine Bedeutung. Ich habe mir das heute überlegt: Wenn ich etwas tolles geleistet hätte und das Bundesverdienstkreuz würde mir offeriert, ich hoffe, ich würde es ablehnen.

Er ist ja nicht der einzige: Krone Schmalz (Bundesverdienstkreuz), Alexander Rahr (Bundesverdienstkreuz) oder Kujat (hier verstehe ich die Auszeichnungen ja noch so halb) gehörten zusammen mit Seipel in Sachen Russland zu den 10 häufigsten Talkgäste von 2014 bis 2.2021 und zwar als (neutrale) Experten für Russland bzw. Sicherheitspolitik. Vad, Guérot, Schwarzer und Precht, die dann im 2022 viel Raum erhielten, waren auch nicht viel besser.

Dass Problem war u.a., dass die Moderatoren wie Maischberger, Illner oder Lanz und deren Redaktionen null Plan hatten und haben. Man fragte ja auch nie kritisch nach, wehalb unwidersprochen russische Propaganda verbreitet werden konnte, z.B. zu den Anschlägen auf russische Oppositionelle, trotz erdrückender Indizien, zu den russischen Truppen im Herbst 2014 in der Ukraine (Kujat: "keine Beweise") oder zu den russischen Angriffen auf zivile Objekte (Vad).

Und nein, ich nehme diesen Leuten nicht ab, dass sie unbewusst Unwahrheiten erzählten.


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Merowinger
Beitrag 16. Nov 2023, 20:48 | Beitrag #2602
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ZITAT(Glorfindel @ 16. Nov 2023, 20:06) *
Krone Schmalz (Bundesverdienstkreuz), Alexander Rahr (Bundesverdienstkreuz)
Der Kontext zählt: 1997 verliehen an Krone-Schmalz, 2003 verliehen an Rahr. Das Bundespräsidialamt kann bei einer Verleihung nicht in die Zukunft schauen. Man muß nicht alles in eine Suppe werfen. Kritische Betrachtung ja bitte, Hexenjagd nein danke.
ZITAT(Glorfindel @ 16. Nov 2023, 20:06) *
und zwar als (neutrale) Experten für Russland bzw. Sicherheitspolitik
Diese "neutral" ist der springende Punkt und die Frage, wann und ob es zutrifft.
ZITAT(Glorfindel @ 16. Nov 2023, 20:06) *
Man fragte ja auch nie kritisch nach
Das ist holzhammer-pauschal und nicht richtig. Natürlich waren die Morde an Menschen wie Politkowskaja (2006) und Nemzov (2015) Thema, und zwar eindeutig kritisch. Bitte den Stammtischmodus wieder ausschalten.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 16. Nov 2023, 21:06
 
Scipio32
Beitrag 16. Nov 2023, 21:31 | Beitrag #2603
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Ich glaube, Glorfindel hat ein ähnliches Problem wie ich und sieht mittlerweile überall bezahlte russische "U-Boote".
 
Holzkopp
Beitrag 16. Nov 2023, 21:34 | Beitrag #2604
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So weit würde ich nicht gehen.

Aber ein paar der U-Boote sind nun doch recht sichtbar aufgetaucht und bei ihrer propagandistischen Ãœberwasserfahrt gut wahrnehmbar.

Da fragt man sich schon, was die in der Vergangenheit so "unter Wasser" getrieben haben.


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Glorfindel
Beitrag 16. Nov 2023, 21:57 | Beitrag #2605
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Nein, ich sehe nicht überall U-Boote und werden auch nicht alle gekauft sein. Aber ich bin nicht naiv und glaube nicht an Zufälle. Es kommen wohl ein paar Dinge zusammen, wie allgemeine Sympathien für Russland (die habe/hatte ich auch), Arroganz/Verblendung, Naivität ("Wandel durch Handel") und bewusstes wegschauen. Die Häufung der Fälle ist kein Zufall, das Existieren von Vad/Kujat/Schönbach ist kein Zufall, die einseitige Expertenwahl beim Fernsehen ist im Endeffekt auch kein Zufall und es ist kein Zufall, dass Deutschland von allen namhaften europäischen Staaten am meisten den Russen in die Falle gegangen ist. Ich sage nicht, dass alles russische Agenten waren, aber ich sage, dass die Russen nch auf weitere Personen Einfluss nahmen, nebst Seipel, und dass Deutschland anfällig war. Es wäre naiv anzunehmen, dass Russland nicht versuchen würde auf Politiker, Militärs und Journalisten Einfluss zu nehmen.

Ich muss aber natürlich auch sagen, dass ich einen (militär-) nachrichtendienstlichen Hintergrund habe und vor der russische Einflussnahme sicher schon seit mehr als 10 Jahren bei uns gewarnt wird. Und ja, ich unterstelle Kujat tatsächlich, dass er bewusst sog. Desinformation betreibt.

Ich habe darauf hingewiesen, die ganzen Russland-Connections dieser Leute ist kein Zufall. Man schaue sich doch einmal an, aus wem der Petersburger Dialog besteht. Man sollte sich mit dem Gedanken beschäftigen, dass es Russland gelungen ist, die deutsche Politik (Schröder ist nur die Spitze des Eisbergs), die Medien, die Wissenschaft und militärische Kreise zu infiltrieren. Wir wissen auch von der Verbindungen der AfD nach Moskau und den Wagenknecht- Leuten.

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 16. Nov 2023, 22:01


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goschi
Beitrag 16. Nov 2023, 22:15 | Beitrag #2606
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ZITAT(Glorfindel @ 16. Nov 2023, 21:57) *
die einseitige Expertenwahl beim Fernsehen ist im Endeffekt auch kein Zufall

Nein ist es nicht, aber aus anderen gründen, als du gerade kolportierst.

Das erste Problem, das ÖR haben ist die False Balance, sie meinen jeder Meinung gleichviel Sichtbarkeit geben zu müssen, also muss man für jede Haltung eine Gegenhaltung kriegen.
Beim Brexit hat das die BBC aufgearbeitet, inkl. der Wirkung davon, sie fanden monatelang keinen seriösen Wirtschaftswissenschaftler der für den Brexit eintrat, als sie endlich einen fanden, der sehr shady aber immerhin etwas seriös auftretend war, nahmen sie... oh Wunder, für jede Show zum thema den, also bekam der dann ein x-faches an Reichweite als jeder brexit-gegner der ja nur bei immer einem Bruchteil der Shows dabei war. So wurde aus false balance, beiden Seiten ähnlich Sichtbarkeit geben, dass eine Seite für die zuschauer kompetenter wirkte, weil ja immer der selbe und "mehr im TV = er muss besser sein" als Schluss gezogen wurde. Und weil es sich jetzt aber auch rumsprach, dass man mit einer Brexit-Befürwortung mehr Reichweite bekam, nahemn auch minimnal seriöse aber opportunistische Wirtschaftswissenschaftler diese Haltung an und plötzlich traten ja immer mehr dafür auf = es muss ja wahr sein...
Wir kennen das Ergebnis...

Das selbe ist bei diesen themen, es gab zB nie wirklich viele laute Pro-Russische Stimmen, bzw "Russland-Erklärer:innen", also wurden die wenigen sehr hofiert und nahmen immer mehr Gewicht an. So bekamen diese zT eigentlich fragwürdigen Personen überaus viel Reichweite in den ÖR, weil man da meinte immer auch "die position Russlands" in Shows zeigen zu müssen, also kamen Leute wie krone-Schmalz oder eben Seipel einfach übermässig Sichtbarkeit, damit Wirksamkeit und damit dann eben auch Berücksichtigung bei preisen.

Bei CoViD und dem Krieg in der Ukraine kam dann dazu, dass einfach Menschen mit extremem Öffentlichkeitsdrang (wie precht, Varwick, Vad) sich wirklich überall aufdrängten.

und zu all dem kommt dazu, dass (Polit-) Talkrunden vom konflikt leben, die wollen etwas kontrovers sein, also werden dankbare Stichwortgeber auch bevorzugt genommen, mit einem Varwick weiss man halt, der vertritt immer, wider aller Vernunft seine Argumente, also wird die Runde spannend...


Da gibt es keine Russland-lastigkeit des ÖR, im gegenteil, Russlandkritische Stimmen kriegten immer extrem viel Gewicht, aber eben viele einzelne Stimmen...


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Merowinger
Beitrag 16. Nov 2023, 22:19 | Beitrag #2607
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ZITAT(Glorfindel @ 16. Nov 2023, 21:57) *
Man schaue sich doch einmal an, aus wem der Petersburger Dialog besteht.
Der besteht gar nicht mehr. Davor hat er sich immer mehr gewandelt, ist graduell Jahr für Jahr parallel zur negativen Entwicklung in Russland polarisierter und schrittweise nutzloser geworden. Das war zu Anfang nicht so. Es war ein Versuch von deutscher Seite auf Russland und dessen Gesellschaft Einfluss zu nehmen sowie die Zivilgesellschaft zu stärken - bis dann irgendwann nur noch fremdgesteuerte Apparatschiks auf der russischen Seite beteiligt waren die ihre Sprechzettel herunterbeteten.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 16. Nov 2023, 22:40
 
Glorfindel
Beitrag 16. Nov 2023, 22:32 | Beitrag #2608
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@goschi: ich sage nicht, dass der ÖR grundsätzlich russlandlastig ist oder war, aber dass man ziemlich naiv war und dass die Talkrunden eher russlandlastig waren. Und natürlich, false balance ist ein Problem (war ja auch der Grund, weshalb Roger Köppel eine Zeit lang so präsent war, weil der fast überall die Gegenposition einnahm oder die Islamisten Illi und Blanco).

Und im ÖR ist man halt Leuten wie Vad, Kujat oder auch Rahr auf den Leim gegangen oder weshalb hat man solange an Vad sonst festgehalten?

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 16. Nov 2023, 22:40


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Beitrag 16. Nov 2023, 22:46 | Beitrag #2609
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ZITAT(Glorfindel @ 16. Nov 2023, 22:32) *
@goschi: ich sage nicht, dass der ÖR grundsätzlich russlandlastig ist oder war, aber dass man ziemlich naiv war und dass die Talkrunden eher russlandlastig waren. Und natürlich, false balance ist ein Problem (war ja auch der Grund, weshalb Roger Köppel eine Zeit lang so präsent war, weil der fast überall die Gegenposition einnahm oder die Islamisten Illi und Blanco).

Und im ÖR ist man halt Leuten wie Vad, Kujat oder auch Rahr auf den Leim gegangen oder weshalb hat man solange an Vad sonst festgehalten?

Ich glaube nicht das man naiv war, man wusste genau wen man sich da holt, und an diesen Leute festgehalten hat man eben weil sie eine andere Meinung haben, man kann in solch einer Talkshow nur mehr schlecht als Recht einen Dialog erzeugen wenn alle Experten die selbe Meinung haben, wenn da 4-5 Leute Sitzen, die alle dasselbe sagen schaltet der Zuschauer ab und der Sender bekommt böse Briefe wegen der angeblich einseitigen Berichterstattung.
 
muckensen
Beitrag 16. Nov 2023, 23:06 | Beitrag #2610
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@Merowinger & Glorfindel

Eine gewisse Einseitigkeit bestand gerade in den politischen Talkshows mit Sicherheit, und mit Sicherheit sind nicht wenige der in diesem Strang diskutierten Akteure gekauft oder aus politischen Gründen als russische Sprachrohre aktiv. Das Problem war und ist dabei gar nicht mal, dass Lobbyisten zu 'Anne Will' und Konsorten eingeladen wurden, sondern dass sie sich unhinterfragt profilieren durften. Ein Umstand, der umso stärker hervor tritt, als man den öffentlich-rechtlichen Sendern gewiss nicht Unrecht tut, wenn man konstatiert, dass sie bei Themen, wo dies akzeptabel schien bzw. scheint, keinen so großen Wert auf ergebnisoffene Debatten legen. Spätestens seit Eva Herrmann konnte man Schwurbler durchaus auch vor laufenden Kameras des Studios verweisen.

Freilich glaube ich, dass @Glorfindel etwas mehr zu Hanlons Rasiermesser greifen sollte, ich denke, Du überschätzt die Bedeutung dieser Talkshowauftritte für den politischen Diskurs in Deutschland, und auch die Intention (oder unbewusste Motivation) der verantwortlichen Redakteure. @goschi hat einen Grund genannt, warum diesen Gestalten so viel Raum gelassen wurde; ein zweiter dürfte sein, dass das Format der politischen Talkshow v.a. dazu dient, Kontroversen zu provozieren; ein Dritter ist schlicht Faulheit und Trott: Man hat die Kontaktdaten der Akteure, muss nicht lange um Gagen verhandeln (denn ja, Privatpersonen erhalten in aller Regel Geld dafür), weiß ungefähr, was sie sagen, welches Bild sie abgeben und ob sie als Studiogäste taugen werden.

Eine Randbemerkung: Meiner Ansicht nach steht Deutschland hier nur bedingt zurecht im Fokus. Russlands politische Einflussnahme in anderen Ländern wiegt meines Erachtens weit schwerer und wirkt auch erfolgreicher. Frankreich wäre hier zu nennen, v.a. aber Ungarn, Türkei und Slowakei, wo die öffentliche Meinung landesweit firm pro-russisch ausfällt und die Regierungen einen Kurs zum Schaden ihrer Verbündeten sowie der Ukraine verfolgen, wie es keine realistische deutsche Regierung jemals tun würde.

Was Deutschland anlangt, sehe ich eher Parallelen zur Schweiz: Man hat knallhart die eigenen wirtschaftlichen Interessen verfolgt und das mit altruistischeren Parolen verbrämt, weil man wusste, dass sie bei Teilen der Bevölkerung verfangen würden. Was in Bern das Geschwätz von der angeblich unersetzlichen Vermittlerrolle einer neutralen Schweiz, das ist in Deutschland das Gefasel vom "Wandel durch Annäherung" und dem "hohen Gut der Diplomatie". Kujat und Co. sind nicht so sehr Meinungsmultiplikatoren als vielmehr Exponenten einer Meinung, die (v.a. in Ostdeutschland sowie an den politischen Rändern) schon immer da war. Das heißt aber nicht, dass sie mainstreamfähig wäre, andernfalls hätten nicht SPD und Grüne 2005 und 2013 die Möglichkeit ausgeschlagen, mit der Linken zu regieren.


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
Bald heisst es, Leopard Panzer werden nur geliefert wenn der Jadeaffe vor Vollmond zurück im Tempel ist.

 
 
 

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