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> Nachfolger CH-53, HTH/FTH, CH-53K und Co
BigLinus
Beitrag 6. Sep 2007, 14:45 | Beitrag #1
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Wie bereits Mitte Juno 2007 anläßlich der Luftfahrtausstellung in Le Bourget gemeldet, planen Frankreich und Deutschland gemeinsam einen schweren Transport-Hubschrauber mit dem Arbeitstitel "Heavy Transport Helicopter" (HTH) zu entwickeln. Hierüber wurde eine entsprechende Vereinbarung geschlossen.

Bild: http://i21.photobucket.com/albums/b292/barnybezel/EurocopterHTHProjekt.jpg (Bild automatisch entfernt)



Nun wurde bekannt, daß Deutschland und Frankreich das russische Schwergewicht vom Typ Mi-26T als Basis für die gemeinsame Entwicklung eines schweren Transporthubschraubers prüfen. Hierzu der Link zu einer englischsprachigen Veröffentlichung.

Bild: http://www.defense-aerospace.com/base/util/85703_1.jpg (Bild automatisch entfernt)
The Mil Mi-26T heavy lift helicopter, which the French Army will evaluate in November, could form the basis for the French-German Future Transport Helicopter. (Venezuelan Army photo)


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HerrZorn
Beitrag 12. Jan 2012, 13:41 | Beitrag #2
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ZITAT
Future Transport Helicopter


Bestehende und neue Herausforderungen für Luftbeweglichkeit nach der Strukturreform

Ein Beitrag von Brigadegeneral Reinhard Wolski, General der Heeresfliegertruppe und Kommandeur der Heeresfliegerwaffenschule

Als Träger des taktischen mittleren Lufttransportes für luftgestützte Operationen, den Einsatz von Spezialund spezialisierten Kräften, Personnel Recovery, MEDEVAC sowie allgemeine Transportaufgaben versieht das Waffensystem CH-53 seit 1972 seinen Dienst im Heer für die Streitkräfte. Die CH-53-Flotte befindet sich in einem umfangreichen Modernisierungsprozess, der die gewachsenen Nutzerforderungen bis 2025 erfüllen soll. Auch wenn in der künftigen Struktur der Streitkräfte die CH-53 für den Einsatz Ausland und den Einsatz Inland zunächst durch die Luftwaffe betrieben werden wird, hat die in der neuen Struktur des Heeres aufwachsende Infanterie mit ihren geschützten Fahrzeugen im Zuge der „Air Manoeuvre“-Operationen den höchsten Bedarf, auch in Qualität, der durch Transportbedarf der übrigen Streitkräfte (auch Container) ergänzt wird.
Neuen Herausforderungen müssen die Streitkräfte durch den Future Transport Helicopter (FTH) begegnen. Der folgende Artikel befasst sich im Schwerpunkt mit den operationellen Forderungen um den FTH und seine künftige Besatzung, sowie einigen logistischen Aspekten. Dabei werden auch Möglichkeiten des Einsatzes durch „Comprehensive Operational Planning“ im Rahmen der NATO sowie der EU im Zusammenwirken mit staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen angesprochen.

Einbettung in das taktische und operative Anforderungsspektrum Konflikte im 21. Jahrhundert werden vielfältige Erscheinungsformen aufweisen. „Low Intensity Conflicts“ und asymmetrische Krise (komplexe Bedrohungen), die sich den Regeln des Kriegsvölkerrechts entziehen, bleiben vermutlich die dominierenden Konfliktformen. Zwischenstaatliche Kriege werden nicht aus dem Konfliktspektrum verschwinden. Mischformen werden häufig die Einsatzrealität darstellen. Der Schwerpunkt wird künftig vermutlich auf Operationen niedriger bis mittlerer Intensität außerhalb des deutschen Hoheitsgebietes und seiner Verbündeten unter komplexer Bedrohung liegen und die Möglichkeit von Operationen hoher Intensität nicht ausschließen. Das Beispiel Libyen zeigt dabei die Notwendigkeit flexibler Reaktion auch in ein hohes Intensitätsspektrum hinein. Angesichts auch 2025 noch vorhandener Potenziale und laufender weltweiter Rüstung bleiben hochintensive Gefechte zwischen regulären Streitkräften (Major Combat Operations) weiterhin möglich. Raumorientierte Operationen konventionellen Charakters, zum Beispiel von Staaten zur Gewährleistung ihrer Rohstoffversorgung, bleiben denkbar. Das strategische Konzept der NATO sieht einen sehr weiten Ansatz der Kräfte, nicht nur der Streitkräfte der Allianz vor (siehe hierzu „Active Engagement Modern Defence“, Strategic Concept for the Defence and Security of the Members of the North Atlantic Treaty Organization, besonders Kapitel: “The Security Environment”. Adopted by Heads of State and Government at the NATO Summit in Lisbon, 19.-20. November 2010).

Fähigkeitslücke und Fähigkeitsforderung
Nach der Sicherstellung der Einsatzfähigkeit (SdE) aller CH-53 und der Produktverbesserung von vierzig CH-53 zur Baureihe German Advanced (GA) verbleibt die Fähigkeitslücke bezüglich eines Transporthubschraubers mit höherer Nutzlast, Reichweite und vergrößertem Innenladeraum in der Gewichtsklasse eines schweren Transporthubschraubers (STH, engl. HTH, zusammengefasst im Begriff Future Transport Helicopter=FTH). Diese Fähigkeitslücke entsteht durch die oben genannten Einsatzformen und -forderungen, das weltweite Operationsgebiet sowie die Bauweise heutiger Einsatzfahrzeuge mit erheblich höherer Schutzfunktion. Dabei wurden zwischen 2000 und 2009 die grundsätzlichen fliegerischen Leistungsparameter des Luftfahrzeugs FTH durch NATO bzw. EDA wie folgt beschrieben:

Dienstgipfelhöhe 7000m MSL, mindestens aber 5000m,
Hover Out of Ground Effect (HOGE), also stationärer Schwebeflug ohne „Bodenpolster“ für mindestens 30min bei maximal zugelassener Leistung und bei
1000m Höhe und 27° Celsius Außentemperatur mit einer Useful load (Kraftstoff + Zuladung) von 13,000kg,
1800m Höhe und 22° Celsius Außentemperatur mit einer Useful Load von 12,000kg,
3000m Höhe und 22° Celsius Außentemperatur mit einer Useful Load von 9,000kg.
Fluggeschwindigkeit höher als 300km/h,
Nutzlast 13 Tonnen bis 15 Tonnen,
Reichweite 1000km mit 6.5 Tonnen Nutzlast, 300km mit 13 Tonnen Nutzlast,
bis zu 50 vollausgerüstete Soldaten, mindestens jedoch 36.

Als Nutzlast für den Innenlasttransport wurde eine Auswahl heute gängiger Waffensysteme definiert, an denen sich künftige Fahrzeuge und Landsysteme in Abmessungen und Gewicht zu orientieren haben. Tendenzen zeigen, dass die Abmessungen geschützter Fahrzeuge steigen.
In einer abschließenden funktionalen Forderung (AF) wurden die genauen deutschen Spezifikationen festgelegt. Zu entscheiden ist jetzt noch über die Größe des Innenladeraumes. Diese Entscheidung sollte nach der Strukturfestlegung nun sehr bald fallen, damit Risikostudien sowie Forschungsund Technologieprogramme möglichst zielgerichtet fortgeführt werden können, anstatt sich mit eher grundsätzlichen Fragen zu beschäftigen.

Zur Spezifizierung des Bedarfs wurden Missionsprofile beschrieben, die durch den FTH zu erfüllen sind. Als Beispiel sei hier der Luftgestützte Einsatz in der Tiefe des Raumes aufgezeigt, der – abhängig von einer Nutzlast zwischen 8 und 13 Tonnen – bis in eine Tiefe von 275 Nautischen Meilen geführt werden kann.

Weitere Forderungen umfassen den Einsatz von Spezialkräften oder den Transport als Großraumrettungsund Transport-Luftfahrzeug, dort wo Flächenflugzeuge nicht landen können.
Hoher Wert wird dabei auf die Fähigkeit zur vernetzten Operationsführung (NetOpFü) und auf ein umfassendes Beladekonzept gelegt, welches eine schnelle und sichere Beladung ermöglicht.
Grundsätzliche Forderungen des FTH sind somit beschrieben.

Operationelle Forderungen: Besatzungen
Die nicht ausschließlich positiven Erfahrungen in der Beschaffung und Einführung der Waffensysteme Kampfhubschrauber TIGER und leichter Transporthubschrauber NH90 zeigen, dass eine frühzeitige Einbindung von Konzeptionären und Operateuren von vitaler Bedeutung ist. Hier ist das neue Rüstungsund Nutzungsmanagement der Bundeswehr besonders gefragt und durch die Truppe im Einsatz, also die in der Reform herausgestellten Basisstrukturen, herausgefordert.

Besatzungskonzept
Der Hubschrauber muss bereits konstruktiv das Einsatzund Besatzungskonzept unterstützen, nicht umgekehrt. Die Besatzung besteht grundsätzlich aus den Luftfahrzeugführern, einem „Crew Chief“, einem oder mehreren Bordmechanikern, Lademeistern und Bordschützen (sofern noch manuell gesteuerte Waffen mitgeführt werden).

Führungsfähigkeit
Die luftfahrzeuginterne Führungsfähigkeit unterstützt die „Situational Awareness“ der Besatzung. Die interne Kommunikation muss störungsund lärmgeschützt erfolgen. Hierzu ist beispielsweise aktive Fluglärmunterdrückung in einem integrierten Helmsystem zu realisieren, dies sind Selbstverständlichkeiten inzwischen auch in einem Landfahrzeug. Die luftfahrzeugexterne Führungsfähigkeit umfasst, den Einsatzforderungen folgend, HF, VHF, UHF und EHF-Verbindungen, die redundant ausgelegt sind und den NATO(STANAGs) wie auch nationalen Forderungen entsprechen. Die volle Einbindung des FTH in NetOpFü ist selbstverständlich.

Avionik
Die Avionik unterstützt mit Flugführungssystemen, Flugunterstützungssystemen und Missionsplanungsund Unterstützungssystemen die Luftfahrzeugbesatzung. Dabei ist eine offene Avionikstruktur zu wählen, die Produktverbesserungen, die Implementierung auch neuer taktischer Grundlagendaten, Geländedaten und taktischer Datenlinks (TDL) zulässt. Teile der Avionikanzeigen sind redundant auf Helmsichtsysteme zu übertragen, und zwar frei wählbar sowie angepasst auf die jeweilige Rolle jedes Besatzungsmitglieds.

Flugführung
Da es sich beim FTH aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Fly-By-WireLuftfahrzeug handeln wird, ist das Steuergefühl – ähnlich wie beim NH90 – künstlich und realistisch zu erzeugen. Dieses umfasst auch die Ankündigung unsicherer Flugzustände, wie zum Beispiel die Annäherung an einen Strömungsabriss an Hauptoder Heckrotoren etc.
Zu den Flugunterstützungssystemen gehört eine Anzahl verschiedener Sichtsysteme für die Flugführung bei Nacht und schlechter Sicht.

Aktive und passive Schutzmaßnahmen
Während im Frieden und im General Air Traffic (GAT) Gesetze und Flugsicherheitsvorschriften den Schutz von Besatzung und Luftfahrzeug spezifizieren, steht die Auftragsdurchführung auch sehr schwieriger Missionen im Einsatz an erster Stelle. Aktive und passive Schutzmaßnahmen vergrößern die Bandbreite einer solchen Auftragsdurchführung. Während Passagiere und Missionsspezialisten im Innenladeraum, dem „hinteren Kampfraum“ des Hubschraubers, durch ballistischen Schutz, Sitze mit erheblich erhöhter Crashsicherheit, der Verbesserung der Situational Awareness sowie ihre persönliche Schutzausrüstung geschützt werden, und hier bisher der Schwerpunkt der Schutzkonzepte lag, wird für den FTH ein integriertes Schutzkonzept zur Anwendung gebracht. Grundsätzlich gilt dabei:

Triebwerke und andere dynamische Komponenten sind so ausgelegt, dass sie den Hubschrauber schützen.
Der Hubschrauber schützt Besatzung und Passagiere/Missionsspezialisten/ Ladung.
Besatzung und Passagiere/Missionsspezialisten erfüllen den Auftrag.


Diese, relativ einfache Regel resultiert dann in ein umfassendes Konzept mit zahlreichen Teilaspekten, zum Beispiel hoher Agilität, passiver und aktiver Bewaffnung, hoher Crashsicherheit etc.

In diesem Zusammenhang sei kurz diskutiert, wie Außenund Innenlasttransport im Zusammenhang mit dem Schutz eines Hubschraubers stehen. Grundsätzlich bedeutet der Außenlasttransport eine höhere Gefährdung wegen verringerter Fluggeschwindigkeit, verringerter Agilität und größerer Flughöhe. Einige Streitkräfte anderer Nationen, wie auch das U.S. Marine Corps, verfügen in ihrem Kräftedispositiv über organischen Jagdschutz, die Begleitung durch Kampfhubschrauber sowie die Unterstützung durch Schiffsartillerie bzw. gelenktes Feuer. Deutsche Streitkräfte können diesen Schutz selbst nicht immer aufbieten. Die deutsche Philosophie sieht daher eher den Schutz durch erhöhte Agilität in geringerer bis geringster Flughöhe vor. Dies gibt dem Innenlasttransport zum Beispiel auch für Hochwertcontainer den Vorzug, wobei der Außenlasttransport selbstverständlich in unkritischen Lagen oder unter Schutz möglich ist.

Ausbildung
Die Besatzungsausbildung erhält bei einem zukünftigen (schweren) Transporthubschrauber FTH noch mehr Gewicht als bisher. Zusammen mit dem FTH sind deshalb konsequent auch die Komponenten eines modularen Ausbildungssystems zu entwickeln und zu beschaffen, die bei den gegenwärtigen Luftfahrzeugen nicht oder nur unzureichend abgebildet werden konnten, beispielsweise für die Tätigkeiten im Laderaum. Es ist eine „Familie“ unterschiedlicher Ausbildungsmittel für einen FTH zu entwickeln.

Aspekte nationaler und multinationaler Entwicklung und Beschaffung
Das Heer als Teilstreitkraft, die beide neuen Hubschraubersysteme Kampfhubschrauber TIGER und Transporthubschrauber NH90 bereits im Flugbetrieb einsetzt, gewinnt zurzeit neben den operationellen Aspekten auch zusätzlich erhebliche Erfahrungen in der Logistik, die diese Hubschrauber künftig zu begleiten hat. Multinationale Bindungen, Zulassungen und Verfahren müssen beim FTH sorgfältig mit nationalen Verfahren harmonisiert werden.

Auch müssen nicht im Erstansatz alle Forderungen erfüllt werden. Offene Systeme mit ermöglichen Nachrüstungen.
Einige Erfahrungen aus dem NH90Prozess multinationaler Entwicklung und Beschaffung sollten einfließen, zum Beispiel:

die Produktionsphase sollte nicht vor Abschluss der Entwicklungsphase beginnen. Dies war bei NH90 durch die Exportpläne der Industrie begründet, erschwerte den einzelnen Nationen aber den Einführungsprozess.
Frühzeitig sollten gemeinsame, internationale Wartungs und Instandsetzungskonzepte (EASA) sowie Ersatzteilversorgung entweder beschlossen oder verworfen werden.
Zu viele Varianten eines Hubschraubers sind kontraproduktiv zu multinationaler Logistik.

Ein „Design Freeze“, wenn im Konsens zwischen den Partnerländern vereinbart, muss auch national bindend sein.

Tragfähige logistische Konzepte
Für den Future Transport Helicopter ist das logistische Konzept unter Einbindung der Truppe zu entwickeln. Ebenso wie das Einsatzkonzepts des FTH kann ein logistisches Konzept am besten entwickelt und am schnellsten wirksam in Kraft gesetzt werden, wenn die Herstellerfirmen, ggf. die Rüstungsagentur, die Zulassungsstellen national oder international, der Materialverantwortliche und der Nutzer mit einem robusten konzeptionellem Vorlauf und anschließend parallel zur Entwicklung des Hubschraubers arbeiten. Schutzkonzepte bilden eine weitere wesentliche Komponente des Bereichs Logistik FTH. In einer Auswertung der amerikanischen Streitkräfte der Operationen ENDURING FREEDOM und IRAQI FREEDOM wurde festgestellt, dass von den ca. 320 Hubschrauberverlusten 20% im Kampf, 40% im Einsatzgebiet ohne Feindeinwirkung und 40% außerhalb des Einsatzgebietes entstanden sind. Dabei waren die Hubschrauber, die durch Lenkflugkörper getroffen wurden, zunächst meistens noch flugfähig, erst das sich ausbreitende Feuer an Bord verursachte den Absturz.

Logistische Forderungen an den FTH
Ausgehend von Erfahrungen, die bei den Systemen in Nutzung und den Systemen, die zur Zeit in die Nutzung gehen, wie Kampfhubschrauber TIGER und NH90, lassen sich Forderungen für die Luftfahrzeugtechnik des FTH ableiten, die frühzeitig noch in der Analysephase eingebracht werden müssen und insbesondere bei Multinationalität des Programmes ein wesentliches Element der Verhandlungen nicht zwischen beteiligten Firmen, sondern zwischen den Rüstungsbereichen sein sollten.

„On Condition Maintenance“, also Bedarfsinstandsetzung, wurde für die Waffensysteme TIGER und NH90 grundsätzlich gefordert. Es zeigt sich bereits jetzt, dass dieses Instandsetzungsmodell für beide Systeme sich bis jetzt noch nicht so entwickelt wie einst gefordert, auf Grund fehlender Erfahrungen bei der angewandten Technologie. Alle Hardware und Softwarekomponenten sind modular zu konstruieren, um ein optimales Potential für zukünftige Änderungen zu gewährleisten und die Fertigungsund Betriebskosten zu minimieren.

Über die Anwendung von EASAStandards ist zu entscheiden, relevante NATO Standardization Agreements (STANAGs) sind zu beachten und anzuwenden. Die Einsatzverfügbarkeit des FTH muss mindestens 70% für das Heimatland (Ausund Weiterbildung) und mindestens 85% für Auslandseinsätze betragen. Die Logistik muss sowohl der weltweiten Verlegbarkeit als auch der hohen Mobilität Rechnung tragen.

Wie auch schon bei TIGER und NH90, sollten beim FTH interne Prüfsysteme den wesentlichen Anteil der Diagnoseund Überwachungssysteme bilden. Die Prüfbarkeit soll auf der ausgiebigen Verwendung von internen Prüfmitteln beruhen. Für den Einsatz wird Telemaintenance eine zukünftig stärkere Rolle einnehmen als bisher.

Strukturen und Ausbildung
Es ist festzulegen, wo welche industrielle Unterstützung gewährleistet werden soll und deshalb unter Vertrag genommen soll. Kooperative, integrative und Outsourcing-Modelle wie auch Mischformen können dabei grundsätzlich betrachtet werden.
Für die Ausund Weiterbildung der Besatzungen und des technischen Personals sind entsprechende Simulatoren und Ausbildungsmittel vorzusehen. Grundlage für Art, Anzahl und Ausstattung dieser Ausbildungsmittel bilden Ausbildungskonzepte, die zeitgerecht in Verantwortung der jeweiligen Ausbildungsverantwortlichen und entlang des Truppenversuchs Heer FTH zu erstellen sind. Die Vernetzung der Full-Mission-Simulatoren des FTH mit Wartungs-, Instandsetzungsund Versorgungssimulationssystemen sollte vorgesehen werden, da die Integration des logistischen Betriebs in den operationellen Einsatz eine noch stärkere Rolle einnehmen wird („train and organize as you fight“).

Internationalisierung, Pooling und Sharing
Deutschland und Frankreich sind die ersten (und zurzeit einzigen) Partner im neuen Rüstungsprojekt eines schweren Transporthubschraubers FTH. Dieser Hubschrauber wird hinsichtlich Innenraum-Ladekapazität sowie Flugund Nutzlastleistungen weit über den Kapazitäten der zurzeit international genutzten Hubschraubern (z.B. CH-47 Chinook, EH-101, und CH-53) liegen.

Die EDA hat dieses Projekt zum Business Case im Rahmen eines „Cat B“ – Projektes erklärt. Zeitgleich wird dieser Hubschrauber im Rahmen der NATO Army Armaments Group gefordert. Die europäischen Nationen könnten und sollten hier – ganz im Sinne der Forderungen des Weimarer Dreiecks und der Erklärungen von Lissabon – als „Launching Customer“ auftreten, mit neuen, zielführenden und flexiblen, schnellen Mechanismen für Entwicklung und Beschaffung. Da eine zivile Zulassung für den FTH geplant ist, könnte mit dem FTH auch eine europäische zivil-militärische Helicopter Force im Sinne glaubwürdiger europäischer Zusammenarbeit (siehe „Aufbruch tut Not“, Staatsminister Werner Hoyer in „FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND“ vom 7. Februar 2011) aufgestellt werden.

Möglichkeiten eines vernetzten Sicherheitsansatzes können dabei sein:

gemeinsame militärische Operationen,
Regierungsund humanitäre Missionen
zivile Krisenreaktion,
Wiederherstellung von Sicherheit und rechtsstaatlicher Ordnung,
Kommunikation,
Katastrophenhilfe,
fliegende Intensivstation,
Wasserversorgung,
Offshore-Missionen,
Infrastrukturvorhaben,
Löscheinsätze europaweit und
Search & Rescue.

Die aufgezeigten Optionen für einen Comprehensive Approach in der internationalen/europäischen Hubschraubernutzung lassen sich partiell oder im Gesamtansatz weiterverfolgen. Sie stellen einen Grundbaustein für eine verdichtete Europäische Sicherheitsund Verteidigungsidentität und -politik dar. Der Zeitpunkt hierfür ist jetzt günstig. Eine stärkere Multinationalisierung und gemeinsame Lastenteilung in der Ausbildung muss eine Forderung der Stunde und aller Mitgliedsländer im Sinne der GHENT-INITIATIVE (siehe auch: Gerd F.Kaldrack und Dr.Hans-Gerd Pöttering MdEP (Hrsg): „Eine einsatzfähige Armee für Europa“. Die Zukunft der gemeinsamen Sicherheitsund Verteidigungspolitik nach Lissabon. NOMOS-Verlag, 2011) sein.

Zusammenfassung
Der Future Transport Helicopter FTH wird ab ca. 2025 als zukünftiger (schwerer) Transporthubschrauber die Deutschen Streitkräfte und andere internationale militärische und zivile Institutionen im Einsatz unterstützen, wo immer dieser Einsatz in welcher Intensität auch stattfinden mag. Besatzung und Hubschrauber bilden dabei eine synergetische und untrennbare Einheit im Einsatz, die es dem Bedarfsträger ermöglichen wird, das volle operationelle Leistungsspektrum zur Dominanz in symmetrischen und asymmetrischen Konflikten auszunutzen. Wichtig dabei ist der integrierte Ansatz der Entwicklung seiner oben dargestellten Komponenten. Natürlich gibt es bereits mögliche Entwicklungen bzw. Entwicklungsabsichten, die realisiert werden könnten: Entscheidend für eine Auswahl wird unter anderem auch die angebotene Innenladeraumgröße sein, aber vor allem die Einsatzmöglichkeiten gemäß den oben genannten Leistungsparametern und -kriterien.

Der Future Transport Helicopter wird eine neue Dimension in der Nutzung des bodennahen Luftraums im Rahmen der luftbeweglichen Unterstützung und luftgestützter Operationen bilden. Er wird „Fly to the Fight“ und „Fly to the Mission“ gegenüber „Drive to the Fight/ tot he Mission“ in ganz anderer Qualität ermöglichen als die CH-53 und damit die Fähigkeit Mobilität der Streitkräfte und ziviler Organisationen im Einsatz wesentlich erhöhen. Daran sollten sich alle relevanten deutschen Ressorts (Verteidigung, Inneres, Äußeres, Wirtschaftl. Zusammenarbeit) und deren europäische Partner zusammen umfassend beteiligen.

Hartdhöhenkurier
 

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