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> Artillerie in der Bundeswehr, Ausgelagert aus dem GG-Fragenthread
Panzerpionier
Beitrag 27. Jun 2022, 16:29 | Beitrag #1441
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Interessant, richtig und logisch finde ich auch, dass die moderne Loitering Munition Warmate, mit einer Reichweite von bis zu 30 km, in den Aufklärungs-und Wirkverbund Artillerie integriert wird. Bei den polnischen Streitkräften ist die Loitering Munition Warmate schon seit 2017 verhanden. Auch in diesem Bereich sollte die Bundeswehr allmählich nachziehen.

Der Beitrag wurde von Panzerpionier bearbeitet: 27. Jun 2022, 16:31
 
Sensei
Beitrag 27. Jun 2022, 17:44 | Beitrag #1442
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Nur konsequent. Finde ich gut.

Zum einen kann man die Produktion bei einem solch schönen großen Los auch die Produktionsrate erhöhen.
Zum anderen: Zu einem relativ kleinen Preis erhält man hier eine große Schlagkraft und Verteidigungsfähigkeit!

Nach der Quelle hat ein MRLS ende der 80er Durchschnittlich 2,3 Mio $ gekostet. Lasst es bei HIMARS inzwischen 5 Mio $ pro Stück sein.

Dann bekäme Polen mit einem Preis von 2,5 Mrd. $ [< 2,5 % des deutschen 100 Mrd € Sondervermögens!!] eine Schlagkraft, die der russischen im Artilleriebereich übertreffen dürfte.

ZITAT(Panzerpionier @ 27. Jun 2022, 14:02) *
@PzArt
@400plus
Vielen Dank für die Aufklärung! Dann hoffen wir mal das Beste! Sobald Russland den gesamten Donbass besetzt hat, wird die russische Armee in Verteidigungsstellungen übergehen, da ich nicht glaube, dass die russische Armee aktuell noch die Kraft hat, um nach Odessa oder bis zum Dnepr vorzustoßen. Es steht aber außer Frage, dass die russische Armee seine Munitionsdepots wieder auffüllen und die personellen und materiellen Verluste ersetzen wird. Russland arbeitet derzeit an einer neuen Generation von Kampf-und Schützenpanzern. Die neuen Kampf-und Schützenpanzer T-14, T-15, Kurganez und Bumerang werden nicht mehr mit den alten T-72, BMP 1,2,3 und BTR vergleichbar sein. Diese neuen Kampf-und Schützenpanzer wird Russland in den nächsten 20 Jahren in rauen Mengen einführen. BK Olaf Scholz hat in seiner Rede am 27.02.2022 angekündigt, die Bundeswehr zur einer der schlagkräftigsten Armeen Europas machen zu wollen. Und es wird immer wieder betont, dass jeder Zentimeter der Nato-Staaten verteidigt wird. Dieser Rede von der Zeitenwende sollten in den nächsten Jahren auch Taten beim Heer folgen. Bei einem russischen Angriff auf die baltischen Staaten, würde vor allem das Heer in vorderster Front stehen. Deshalb wäre es umso wichtiger, dass auch bei der Bundeswehr die Munitionsdepots wieder aufgefüllt und die Artilleriebataillone/Raketenartilleriebataillone aufgestockt werden. Nicht, dass der Generalinspekteur des Heeres in acht Jahren wieder sagen muss: "Wir sind blank".


Ähmm... bevor ich darauf eingehe: War das ein sarkastischer Post? Oder ist das von dir ernst gemeint?
 
goschi
Beitrag 27. Jun 2022, 17:56 | Beitrag #1443
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ZITAT(Sensei @ 27. Jun 2022, 18:44) *
Nach der Quelle hat ein MRLS ende der 80er Durchschnittlich 2,3 Mio $ gekostet. Lasst es bei HIMARS inzwischen 5 Mio $ pro Stück sein.

Dann bekäme Polen mit einem Preis von 2,5 Mrd. $ [< 2,5 % des deutschen 100 Mrd € Sondervermögens!!] eine Schlagkraft, die der russischen im Artilleriebereich übertreffen dürfte.

HIMARS wurde zuletzt für die US Streitkräfte tatsächlich auf ca 5mio $ je Einheit gewertet, das teure an Mehrfachraketenwerfern ist aber nicht der Werfer, sondern die Munition.
HIMARS ist ja gerade eben als kostengünstigere (auch im Unterhalt), simplere, mobilere Alternative zu MLRS entwickelt worden.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Panzerpionier
Beitrag 27. Jun 2022, 19:02 | Beitrag #1444
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@Sensei

Der Post von mir ist absolut ernst gemeint!

Die BR Deutschland war während des kalten Krieges, bis Ende der 1980er Jahre, der Hauptprofiteur der Nato. Das Heer der Bundeswehr war damals, nach der US Army, mit das Stärkste innerhalb der Nato. Und so wie sich die BR Deutschland damals auf seine Bündnispartner verlassen konnte, sollten sich auch die baltischen Staaten zukünftig auf die Bundeswehr verlassen können. Aus strategischer Sicht ist das Baltikum für Russland nicht unbedeutend, weshalb ich einen Angriff auf diese Länder nicht kategorisch ausschliessen würde. Das teilweise Importembargo, wegen die EU-Sanktionen, durch den litauischen Korridor (Suwalki Gap) wird Russland auch nicht vergessen. Eine "praktische Reaktion" haben sie ja schon angekündigt. Deshalb bin ich der Meinung, dass der Verteidigungshaushalt dauerhaft auf 2% des BIP erhöht werden sollte, so wie es innerhalb der Nato auch vereinbart wurde. So könnten die Fähigkeiten der Bundeswehr, insbesondere beim Heer (z.B. ausreichend Artillerie) erhöht werden. Nur so wirkt eine glaubwürdige Abschreckung.
 
Broensen
Beitrag 27. Jun 2022, 19:39 | Beitrag #1445
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@Panzerpionier:

Deinem letzten Post kann man auch schwer widersprechen, aber die Sorge um die neuen russischen Superpanzer teilen wohl nicht mehr allzu viele hier. Die werden seit Jahren angekündigt, sollten schon lange in gewaltigen Stückzahlen im Einsatz sein, und was ist draus geworden? Grob 20 Exemplare gebaut mit einer Einsatzbereitschaft noch unter der eines deutschen Kampfhubschraubers. Und das soll sich ausgerechnet unter den jetzt laufenden Sanktionen ändern?
 
Panzerpionier
Beitrag 27. Jun 2022, 20:35 | Beitrag #1446
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@Broensen
Russland wird die derzeitigen, technischen Probleme der neuen Panzer, in den nächsten Jahren, in den Griff bekommen. Aufgrund der hohen Panzerverluste in der Ukraine, wird Russland gar keine andere Wahl haben, als in den nächsten zwei Jahrzehnten wieder ordentlich aufzurüsten. Der derzeitige Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Verluste, werden sicherlich auch ein Ansporn sein, für die russische Führung und für den "Militärisch-industriellen Komplex" Russlands. Allerdings werden die neuen Kampf-und Schützenpanzer keine Superpanzer sein, sondern lediglich bessere Panzer als ihre Vorgänger. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der Iran baut inzwischen die Spike Panzerabwehrraketen 1:1 nach. Russland hat während des Ukraine-Krieg auch schon Javelin und NLAW Panzerabwehrraketen erbeutet. Wenn der Iran Panzerabwehrraketen kopieren kann, kann dies Russland erst recht. Es ist deshalb nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Russland verschiedene Fire-and-Forget-Panzerabwehrlenkwaffen mit Top-Attack-Modus haben wird.
 
Sparta
Beitrag 27. Jun 2022, 20:41 | Beitrag #1447
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ZITAT(Panzerpionier @ 27. Jun 2022, 21:35) *
@Broensen
Russland wird die derzeitigen, technischen Probleme der neuen Panzer, in den nächsten Jahren, in den Griff bekommen. Aufgrund der hohen Panzerverluste in der Ukraine, wird Russland gar keine andere Wahl haben, als in den nächsten zwei Jahrzehnten wieder ordentlich aufzurüsten. Der derzeitige Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Verluste, werden sicherlich auch ein Ansporn sein, für die russische Führung und für den "Militärisch-industriellen Komplex" Russlands. Allerdings werden die neuen Kampf-und Schützenpanzer keine Superpanzer sein, sondern lediglich bessere Panzer als ihre Vorgänger. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der Iran baut inzwischen die Spike Panzerabwehrraketen 1:1 nach. Russland hat während des Ukraine-Krieg auch schon Javelin und NLAW Panzerabwehrraketen erbeutet. Wenn der Iran Panzerabwehrraketen kopieren kann, kann dies Russland erst recht. Es ist deshalb nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Russland verschiedene Fire-and-Forget-Panzerabwehrlenkwaffen mit Top-Attack-Modus haben wird.

Mit welcher Technologie? Man baut jetzt wieder Ladas auf dem Stand der 70er ohne Airbags und ABS. Meinst du dann bekomm man einen aktuelle der Nato gleichwertige MBT hin?


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Racer
Beitrag 27. Jun 2022, 21:24 | Beitrag #1448
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Ja natürlich.

Was am Armata kommt denn von auserhalb Russland? Genau wegen der langjährigen Sanktionen wurden bereits alle Bauteile, welche noch nicht in Russland hergestellt werden konnten, ausgetauscht.

Man sollte seine Gegner nicht unterschätzen.

Der Beitrag wurde von Racer bearbeitet: 27. Jun 2022, 21:25
 
Sparta
Beitrag 27. Jun 2022, 21:30 | Beitrag #1449
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Ich glaube, wenn wir die Teile aufzählen, die RU mit eigenen Maschinen, die in absehbarer Zeit noch funktionieren, herstellen kann, sind wir deutlich schneller fertig

Der Beitrag wurde von Sparta bearbeitet: 27. Jun 2022, 21:31


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Panzerpionier
Beitrag 27. Jun 2022, 21:33 | Beitrag #1450
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@Sparta

Russland wird einen Teil der Technologie, die sie benötigen, in China einkaufen. Die einfachen Dinge wird Russland selbst produzieren und dann wird Russland auch noch die Sanktionen umgehen, so wie das z.B. Nordkorea und der Iran auch machen. Durch die neuen Gas-und Öllieferverträge mit China und Indien ist ja genug Geld vorhanden.

Die Panzer Russlands waren nie mit denen der Nato gleichwertig und das werden sie auch in Zukunft nicht sein. Die neuen, russischen Panzer werden aber besser bewaffnet und stärker gepanzert sein, als ihre Vorgänger. Die Sowjetunion hat den 2. WK mit qualitativ, schlechteren Panzern, aber dafür mit einer großen Masse an Panzern gewonnen. Und Russland wird auch zukünftig auf Masse bei Panzern und Artillerie setzen.
 
Sparta
Beitrag 27. Jun 2022, 21:45 | Beitrag #1451
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Sie werden die Technologie nicht in China kaufen, weil China die Technologie nicht hat. Selbst China kauft die Technologie und vor allem den Service u.a in Deutschland.

Und China wird es sicherlich nicht mit "dem Westen" versauen, weil da sitzen die Kunden mit Geld, die sitzen sicherlich nicht in Russland. China hat sicherlich keine Lust auf noch mehr Huaweis in anderen Sektoren. Weil diesmal geht nicht um einen Handelskrieg nur mit den USA, sondern mit allen Ländern, die Sanktionen gegen RU mittragen. Zeit sich schon bei Flugzeugteile und Kreditkarten das China in echten Maßstab keine Lust hat.

Der T-34 war für den damaligen Technologiestand ein qualitativ hochwertiger Panzer, der Scheiß im Wartung und Unterhalt war, darauf wurde in der Entwicklung auch kein Wert gelegt. Davon sind die aktuell T-s weit entfernt und die zukünftigen werden noch schlechter werden.

Bessere Bewaffnung heißt was? Größere Rohre? Woher kommt Stahl in der dafür nötige Qualität dafür her? Mehr Panzerung, bei schlechterer Qualität heißt ein vielfach an Gewicht. Sieht dann die nächste Generation der t-s wieder wie ein IS-4 aus?


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General Gauder
Beitrag 27. Jun 2022, 22:12 | Beitrag #1452
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Also man sollte es aber auch nicht übertreiben, ja die Sanktionen werden wee tun aber es ist absolut Naiv zu glauben das Russland niewieder relativ Moderne Waffen herstellen wird.
Wie leistungsfähig diese dann sind gut das wird sich zeigen aber von vorneherein davon auszugehen das die jetzige Situation ewig anhalten wird ist falsch.
 
goschi
Beitrag 27. Jun 2022, 22:28 | Beitrag #1453
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Jung, falscher Ort dafür
thema ist Artillerie in der Bundeswehr.


goschi (admin)


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Sensei
Beitrag 28. Jun 2022, 00:00 | Beitrag #1454
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Und um hier den Bogen zu schlagen zitiere ich noch mal den einzigen Teil an Panzerpioniers post, dem ich zustimmen kann.
ZITAT(Panzerpionier @ 27. Jun 2022, 14:02) *
BK Olaf Scholz hat in seiner Rede am 27.02.2022 angekündigt, die Bundeswehr zur einer der schlagkräftigsten Armeen Europas machen zu wollen. Und es wird immer wieder betont, dass jeder Zentimeter der Nato-Staaten verteidigt wird. Dieser Rede von der Zeitenwende sollten in den nächsten Jahren auch Taten beim Heer folgen. Bei einem russischen Angriff auf die baltischen Staaten, würde vor allem das Heer in vorderster Front stehen. Deshalb wäre es umso wichtiger, dass auch bei der Bundeswehr die Munitionsdepots wieder aufgefüllt und die Artilleriebataillone/Raketenartilleriebataillone aufgestockt werden. Nicht, dass der Generalinspekteur des Heeres in acht Jahren wieder sagen muss: "Wir sind blank".


Das "aufstocken" (mehr vom alten? Neue Systeme?) der BW Artilleriebataillone/Raketenartilleriebataillone sollten bald (Bis wann? Wie schnell ist die Beschaffung?) erfolgen.

Die Wichtigkeit der Artillerie ist eine der großen Lehren aus dem Ukrainekrieg.
 
Forodir
Beitrag 28. Jun 2022, 15:56 | Beitrag #1455
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Das ist keine Lehre aus dem Ukrainekrieg, für LV/BV stand das nie zur Disposition, dass Steilfeuer der Träger des Feuerkampfes ist. LV/BV ist halt irgendwann in den Hintergrund getreten.


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goschi
Beitrag 28. Jun 2022, 16:06 | Beitrag #1456
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Ich lernte mal die simple Floskel "die mechanisierten Kräfte binden, die Artillerie vernichtet".


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
SailorGN
Beitrag 28. Jun 2022, 16:56 | Beitrag #1457
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Oder auch: Artillerie erobert, Infanterie besetzt.

Die Lehre aus dem Ukrainekrieg ist, dass halbwegs moderner Feuerkampf zwischen artilleriebesitzenden Parteien für die Artillerie genauso verlustreich wird wie für die "Frontschweine". Es zeigt damit, dass die Theorien des KK für Counterbattery und "shoot n scoot" richtig waren... aber auch, dass im Feuerkampf immer noch die Schwerpunktbildung und tlw. eben auch "Masse an Feuer" wichtig ist. Das muss man jetzt in der taktischen Doktrin verarbeiten und daraus strategische Forderungen an Qualität und Quantität des Materials ableiten. Interessant ist, dass "Grad" und 122mm-Geschütze eben nicht tot sind.


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Sensei
Beitrag 28. Jun 2022, 18:12 | Beitrag #1458
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Hmmm.

^ Was man schon mal wusste, kann auch verlernt werden - und noch einmal neu erlernt/ins Bewusstsein gerufen werden.

Fakt ist einmal: Viele Länder haben ihre Steilfeuerkomponenten vernachlässigt und abgebaut. Gerade auch die BW.
Das muss korrigiert werden. Polen geht ja schon große Schritte in diese Richtung.
--
Bei zwei anderen Thesen gehe ich aber nur teilweise mit:

ZITAT
aber auch, dass im Feuerkampf immer noch die Schwerpunktbildung und tlw. eben auch "Masse an Feuer" wichtig ist.


Masse an Feuer bringt natürlich auch Resultate. Aber: Genauer ist doch deutlich besser.
Es gibt etliche Bilder davon, wie Russische Artillerie die Felder in Flandern 2.0 verwandelt, ohne die Schützengräben zu treffen.
Und andererseits etliche Nachweise, wie stehende Fahrzeuge nach 2-3 Schuss schon getroffen werden.

ZITAT
"Grad" und 122mm-Geschütze eben nicht tot sind.


Nicht tot. Aber modern, genauer und bessere Reichweite ist schon deutlich besser.
Die kampfkraft von alten BM-21 sind schon stark eingegrenzt.

 
Delta
Beitrag 28. Jun 2022, 20:13 | Beitrag #1459
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Was ich feststelle ist, dass man zwei Dinge nicht durcheinander bringen darf:

1. Taktisches Verständnis und Einsatzgrundsätze im Gefecht der verbunden Waffen
2. Streitkräfteplanung

Zu 1.: Ich hab noch "taktisches Sütterlin" in den späten 90ern gelernt: Das heißt "Einsatzgrundsätze Rot/Blau" und das Verständnis, wie die Russische Armee angreift (im weiteren zum [near]-Peer-Opponent verfremdet) und wie man dem mit technologischer Qualität UND einer gewissen Masse in der "Gliederung Blau" erfolgreich entgegen treten kann.
Der Scheiss ist immer noch valide. Und er kommt wieder auch in der Ausbildung. War erst unlängst an der OSH... das ganze Zeug ist immer noch da und es macht (forgive the cynicism) Spass, endlich wieder Ausbildung zu machen/zu kriegen mit dem Zeug, das gut war, gut ist, und vermutlich auch erstmal weiter gut sein wird. Tief in unserem Herzen haben alle in den 90ern eingezogenen gewusst, dass man das besser nicht wegschmeisst und da gibt es ein Revival. Für uns "Alte" ist das einfach... Sütterlin ist wieder was wert, wir haben das gelernt und können das noch und wir finden uns sofort wieder zurecht. Die Generation der Soldaten aus den 90ern hat "Einsätze" auch immer als slow-paced Spezialfall des Gefechts verbundener Waffen begriffen und das damit einhergehende takktische Nitty-Critty, das in LIC den Eigenschutz zur Maxime taktischen Handelns erhoben hat, auch irgendwie als albern gesehen. Problem sind nur die Kameraden, die nach ca. 2010 dazu gekommen sind, die haben da noch kein Verständnis für.
Aber ich sehe nicht, dass im Ukrainekrieg irgendein Einsatgrundsatz, den wir seit dem Kalten Krieg postuliert haben, entwertet wurde. Auch nicht durch technische Erungenschaften, wie Drohnen. Gerade in späten 80ern/90ern hat man bei "Blau" angefangen Präzision über schiere Masse zu setzen. Nichts neues eigentlich.

2. Westliche Streitkräfte haben zwar teilweise den taktischen Mindset behalten, aber die Strukturen sind tweilweise auf LIC ausgerichtet worden. Das deutsche Heer 2011 ist eine reine StabOp-Struktur, die darauf ausgerichtet war, dass 6 Brigaden mit 2 Gefechtsverbänden an 2 verschiedenen Orten durchhaltefähig durch LIC-Einsätze rotieren. Jetzt merkt man auf einmal, dass das gegen die Rote Armee nicht hilft, weil da brauch ich alle gleichzeitig und zwar mit Führung und Aufklärung und Wirkung (im SP Artillerie) und Logistik....



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Ironic it may seem, for us a chance exists to see
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St74
Beitrag 28. Jun 2022, 20:50 | Beitrag #1460
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Und weitere minus drei PzH 2000 im Bw-Bestand. Mit dann 18 Systemen ist das ukr. Bataillon für den Anfang gut aufgestellt.
 
Panzerpionier
Beitrag 28. Jun 2022, 20:52 | Beitrag #1461
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@Sensei
ZITAT
Das "aufstocken" (mehr vom alten? Neue Systeme?) der BW Artilleriebataillone/Raketenartilleriebataillone sollten bald (Bis wann? Wie schnell ist die Beschaffung?) erfolgen


Derzeit gibt es innerhalb der Bundeswehr/des Heeres Überlegungen, die Anzahl der Artilleriebataillone wieder zu erhöhen. Eine gute Lösung z.B. wäre, wenn man die Pz/PzGren-Brigaden wieder mit einem Panzerartilleriebataillon und die DF-Brigade, als Brigade der Mittleren Kräfte, mit einem Artilleriebataillon mit RCH 155 oder HX3 Radhaubitzen ausstatten würde. Falls sich das Heer dazu entscheidet, eine der mechanisierten Brigaden in eine weitere Brigade der Mittleren Kräfte umzugliedern, wovon ich derzeit ausgehe, könnte man auch diese Brigade mit Radhaubitzen ausrüsten. Zudem sollte jede der beiden Panzerdivisionen mit einem Artillerieregiment, bestehend aus einem Artilleriebataillon und einem Raketenartilleriebataillon, ausgestattet werden. Bleibt natürlich die Frage, wieviele Batterien Artillerie/Panzerartillerie die Bundeswehr zukünftig haben will. In einer Militärfachzeitschrift war vor einigen Wochen zu lesen, dass es Überlegungen gibt, die Brigaden wieder mit eigenen Artillerie/Panzerartilleriebataillonen auszurüsten, dort aber auch die Heeresflugabwehr zu integrieren. Das heißt, die Anzahl der mit Rohrartillerie ausgestatten Batterien, könnte in diesen Batiallonen, zwischen zwei bis drei variieren, je nachdem, ob nun dort die Heeresflugabwehr integriert wird oder ob diese wieder in eigenen Heeresflugabwehrbataillonen zusammmengefasst wird. Mittlerweile gehe ich fest davon aus, dass wir von der Bundeswehr oder von der Heeresführung, in den nächsten Wochen oder Monaten, mehr zu diesen Plänen erfahren werden.

Der Beitrag wurde von Panzerpionier bearbeitet: 28. Jun 2022, 21:07
 
400plus
Beitrag 28. Jun 2022, 22:17 | Beitrag #1462
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ZITAT
Für die niederländische Armee hat die Lieferung der 3 zusätzlichen Systeme Konsequenzen für die Einsatzbereitschaft. Die Verteidigung wird daher diese gepanzerten Haubitzen ersetzen. Zur Finanzierung ist die Verteidigung auf die Europäische Friedensfazilität der EU angewiesen.


(maschinenübersetzt von hier)

Würde man sich auch für Deutschland wünschen...
 
St74
Beitrag 28. Jun 2022, 22:49 | Beitrag #1463
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NL hat ja nun im Verhältnis zu den vorhandenen Systemen wesentlich mehr geliefert als DE. Ist doch gut, dass unsere (DE) Lieferungen bisher noch keine Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft haben. Ohne Ersatz und/oder Nachfolge wird es allerdings nichts mit einem Aufwuchs. Noch stehen +/- 60 PzH rum, die verteilt werden können, aber von alleine vermehren die sich ja nicht. Wir könnten auch noch welche für einen Ringtausch anbieten: Litauen, Griechenland und Italien stellen die nächsten 18 PzH kurzfristig zur Verfügung und bekommen von uns mittelfristig einen Teil davon ersetzt.
 
400plus
Beitrag 29. Jun 2022, 05:26 | Beitrag #1464
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ZITAT(St74 @ 28. Jun 2022, 23:49) *
NL hat ja nun im Verhältnis zu den vorhandenen Systemen wesentlich mehr geliefert als DE.


Da bin ich mir nicht sicher, NL hatte m.W. "übrige" PzH, die nicht mehr im Dienst waren.
 
Forodir
Beitrag 29. Jun 2022, 07:24 | Beitrag #1465
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ZITAT(St74 @ 28. Jun 2022, 22:49) *
......Noch stehen +/- 60 PzH rum, die verteilt werden können, aber von alleine vermehren die sich ja nicht. Wir könnten auch noch welche für einen Ringtausch anbieten: Litauen, Griechenland und Italien stellen die nächsten 18 PzH kurzfristig zur Verfügung und bekommen von uns mittelfristig einen Teil davon ersetzt.



Wo stehen denn 60 Haubitzen rum? Warum sollten wir welche im Ringtausch anbieten und nicht direkt?


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Beitrag 29. Jun 2022, 07:39 | Beitrag #1466
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ZITAT(Forodir @ 29. Jun 2022, 08:24) *
Warum sollten wir welche im Ringtausch anbieten und nicht direkt?

Ringtausch hätte den Vorteil, dass wir die zwischengeschalteten Partner stärken, an uns binden und eine größere Vereinheitlichung der europäischen Streitkräfte erreichen. Da hat man dann unter Umständen vielleicht mehr von, als wenn die Haubitzen direkt in die Ukraine gehen und da recht schnell abgeschossen werden. Einen Ringtausch gegen bspw. M109er würde ich immer der Direktlieferung vorziehen.
 
Forodir
Beitrag 29. Jun 2022, 07:44 | Beitrag #1467
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Ja, ein Ringtausch macht nur Sinn wenn ich das ältere System gegen was neues tausche, eben der Tausch M109 gegen PzH2000, aber nicht wenn wie hier vorgeschlagen Italien ihre abgibt um unsere PzH zu kriegen.


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Beitrag 29. Jun 2022, 07:50 | Beitrag #1468
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ZITAT(PzArt @ 24. Jun 2022, 08:56) *
Überlegungen zur Neu- und Ersatzbeschaffung von Material (RCH, neue Werfer) inklusive Neuaufstellung von Verbänden gibt es wohl, jedoch meiner Kenntnis nach nicht über die Sonderschulden.


Das kann ja nur heißen, man stellt auf ein anderes System um. Ich fürchte HIMARS, was eine Halbierung der Rohre hieße und kaum Panzerungsschutz.


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Beitrag 29. Jun 2022, 07:55 | Beitrag #1469
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ZITAT(Panzerpionier @ 27. Jun 2022, 13:39) *
@400plus
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das polnische Heer mit insgesamt 500 M142 HIMARS, mit 25 Raketenartilleriebataillonen, ausgerüstet wird. Das dort die Raketenartillerie, bei eigener Produktion des HIMARS, gewaltig aufgestockt wird, steht aber außer Frage. Ich gehe davon aus, dass die polnische Armee zukünftig mit Artilleriebrigaden plant, wie dies z.B. in der ukrainischen Armee auch der Fall ist.


Das deutsche Heer hatte in der HS4 auch Artilleriekommandos, das ist in solchen Konflikten wie in der Ukraine schon sinnvoll für Schwerpunkte. Man merkt doch, wer mehr Artillerie hat, kann andere Mängel besser verkraften.


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Beitrag 29. Jun 2022, 08:24 | Beitrag #1470
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ZITAT(Forodir @ 29. Jun 2022, 08:24) *
[...] Warum sollten wir welche im Ringtausch anbieten und nicht direkt?

Oh, haben wir aktuell noch Kapazitäten weitere PzH abzugeben? Ein Ringtausch hätte doch den Vorteil, dass die Ukraine weitere Systeme erhält, von einem Partner, der schnell liefern kann und dass DE diese dem Partner dann später ersetzt. Ganz egal, welche Systeme dieser Partner nun der Ukraine liefert.
Und ein weiterer Vorteil wäre, dass DE bei einem Ringtausch ja weniger liefert als die Ukraine erhält, da DE den Ringtauschpartnern ja immer nur einen Teil der abgegebenen Systeme als kostenlosen Ersatz anbietet. Den Rest müssen/sollen die Partner ja dann bei der Industrie bestellen.
 
 
 

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