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> Politische Ebene des russischen Kriegs, ausgelagert aus dem "russischer Krieg in der Ukraine Thread"
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Beitrag 6. Aug 2022, 14:15 | Beitrag #4891
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ZITAT(Glorfindel @ 6. Aug 2022, 13:02) *
Ein zerstörter Panzer halte ich für ein sehr starkes Zeichen. Für mich auch unverständlich, dass man das nicht zeigen sollen darf.


Wohl aus Angst dass Russland einem das noch lange vorhalten wird, auch wenn das ganze "vorbei sein" sollte und dass man die in Berlin wohnhafte russische Bevölkerung und Putinsympatisanten verärgert.
Braucht noch eine Weile bis gewisse Leute verstehen, welche Auswirkungen der Ukrainekrieg geopolitisch hat und haben wird. Sprich: Ich bezweifle dass das Verhältnis zu Russland mittelfristig wieder "Nachbarschaftlich" sein wird.
 
Luzertof
Beitrag 6. Aug 2022, 18:09 | Beitrag #4892
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Na, solange sich im Tiergarten auch tagsüber Leute vor Kindern die Spritze geben ist halt alles okay in Berlin. Alternativ wird man dort halt vom russischen Staat erschossen. Hauptsache man verärgert nicht die Menschen, die offen oder verdeckt für Putin und sein Terrorregime sind, dort aber natürlich nicht leben wollen, sondern lieber im KaDeWe einkaufen.

Ich hoffe, der Verein geht juristisch gegen die Entscheidung vor.
 
Antiterror
Beitrag 6. Aug 2022, 20:50 | Beitrag #4893
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ZITAT(Madner Kami @ 6. Aug 2022, 08:29) *
ZITAT(Panzerchris @ 6. Aug 2022, 07:28) *
Die Aktion soll vor der russischen Botschaft stattfinden. Sie könnte auch zu einem Umdenken der deutschen Bevölkerung beitragen und ihr klarmachen, das Sicherheit und Frieden keine Selbstverständlichkeit sind und man stets darauf vorbereitet sein muß, daß aggressive Nachbarn ihre Ziele auch militärisch durchsetzen wollen. Man muß es den Menschen dann aber auch ehrlich erklären. Daher heiße ich die Aktion gut.


Sehe ich genauso. Der Aussteller kann keine Zahlungen für Hilfsmittel oder Waffen in die Ukraine schicken, das ist der falsche Ansatz für Kritik an der versuchten Aktion, genauso wie das Anmahnen, dass man das besser auf dem Roten Platz machen solle. Das ist eine unsinnige Kritik, "Antiterror", weil wie sollte der deutsche Museumsbetreiber das bitteschön machen? Ziel ist es, die deutsche Bevölkerung in einen direkteren Kontakt zu dem Krieg zu bekommen damit diese sich nicht ganz so leicht vom Thema abwenden kann und damit indirekt Druck auf die Regierung aufzubauen.


Ne das war auch ein Wenig populisitisch gemeint. Mir ist schon klar, dass ein Museumsbetreiber keinen Panzer auf den roten Platz stellen kann oder die Ukrainer mit militärischem Gerät unterstützen kann. Jedoch wirkt auf mich die Aktion einen zerstörten russischen Panzer vor der russischen Botschaft aufzustellen wie ein Kindergarten. Was will man damit erreichen? Die russischen Offiziellen beeindrucken? Ihnen ein schlechtes Gewissen machen? Das funktioniert doch bei solchen Hardliner nicht, man muss sich nur die Statements von der russ. Botschaft aus dem UK durchlesen, die sind völlig kalt und lachen nur über solch ein "westlich naives" Verhalten. Wir in der "westlichen" Welt stehen für gewisse Werte, insbesondere die Menschenrechte und die Würde werden bei uns hochgehalten. Daher sehe ich die zur Schaustellung eines russ. Panzers, wo womöglich darin russ. Soldaten gestorben sind, nur um eine Art Mittelfingeraktion zu konstruieren, als nicht ziehlführend ja sogar schädigend für uns selbst an. Wir können nicht Werte propagieren und selber uns wie Kinder verhalten. Stellt euch vor die Russen stellen einen zerstörten ukr. Panzer vor der ukr. Botschaft in Moskau hin (unabhängig davon, dass sie nicht besetzt ist). Was wäre hier für ein Aufschrei nach dem Motto wie geschmacklos und assozial sind die "Russen" eigtl.?

Ich bin da völlig bei euch, dass zerstörtes Kriegsgerät die Bevölkerung sensibilisiert. Man sollte seine Ressourcen jedoch (vorallem die juristischen) lieber in andere Aktionen leiten. Besser wäre es doch gewesen, zerstörtes ziviles Material vor dem Bundeskanzleramt oder vor dem Bundestag aufzustellen. Das wär doch mal eine mutige und sinnige Aktion!


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SLAP
Beitrag 6. Aug 2022, 21:23 | Beitrag #4894
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ewood223
Beitrag 6. Aug 2022, 21:37 | Beitrag #4895
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Eines der Autos, in denen eine ukrainische Familie von Russen erschossen wurde? rolleyes.gif

Ich würde die Ausstellung von russischen Panzern auch unterstützen. Ob drin ein russischer Soldat gestorben ist oder nicht, finde ich relativ nebensächlich. Es sterben täglich vermutlich 100erte Soldaten in diesem Krieg, natürlich soll das auch ins Bewusstsein gerückt werden.
 
SLAP
Beitrag 6. Aug 2022, 21:41 | Beitrag #4896
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ZITAT(ewood223 @ 6. Aug 2022, 22:37) *
Eines der Autos, in denen eine ukrainische Familie von Russen erschossen wurde? rolleyes.gif
[...]

Kontext:
ZITAT(Antiterror @ 5. Aug 2022, 19:00) *
[...]
Ich sehe ehrlich gesagt die Aktion ebenfalls kritisch. Das Argument, dass in diesem Panzer Soldaten umgekommen als Begründung an erster Stelle.
[...]


Der Beitrag wurde von SLAP bearbeitet: 6. Aug 2022, 21:43


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Tankman
Beitrag 7. Aug 2022, 02:40 | Beitrag #4897
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Ich würde am liebesten in jeder größeren Stadt Europas so ein Exponat hinstellen,
mindestens so lange wie der Krieg dauert oder besser noch, bis alle Kriegsverbrecher zur Rechenschaft gezogen wurden.

In deutschen Museen gibt es nicht nur hunderttausende Gegenstände mit oder in denen Menschen getötet wurden,
(Helme und Uniformen mit Einschusslöchern, Schwerter, Richtblöcke, Kanonen und was weiß ich noch alles)
es werden auch Tote (Mumien, Moorleichen usw.) ausgestellt. Das ist für mich kein Hinderungsgrund,
solange man einigermaßen pietätvoll und im Rahmen der Menschenwürde damit umgeht und das nicht als Spektakel inszeniert.

Ich glaube es geht eher darum, das ausgerechnet vor der russischen Botschaft zu machen.
Rein persönlich finde ich das eine schöne Spitze aber es ist dem Grundanliegen nicht dienlich.
Ich vermute den Initiatoren geht es eher um diese Provokation als um die Lehrwirkung
der Ausstellung.

Vielleicht könnte man ein paar Sonderzüge durch die Bahnhöfe der Republik fahren lassen,
mit ein paar Ausstellungswagen und 10 Flachwagen mit Objekten des Krieges.
Da kann dann auch gerne ein zerbombtes Supermarktschild und zerfetzte Einkaufswagen und ähnliche zivile Objekte mit dabei sein.
Das wäre logistisch am einfachsten und würde auch im Sinne der Erreichbarkeit möglichst vieler Menschen
der Sache dienen.
 
Antiterror
Beitrag 7. Aug 2022, 20:27 | Beitrag #4898
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ZITAT(SLAP @ 6. Aug 2022, 22:23) *
"Zerstörtes ziviles Material". Eine kaputte Waschmaschine? Das hat einfach null Aufmerksamkeitswert.

Nein mit Sicherheit nicht. Ich habe mich wohl zu ungenau ausgedrückt.

ZITAT(Tankman @ 7. Aug 2022, 03:40) *
Ich glaube es geht eher darum, das ausgerechnet vor der russischen Botschaft zu machen.
Rein persönlich finde ich das eine schöne Spitze aber es ist dem Grundanliegen nicht dienlich.
Ich vermute den Initiatoren geht es eher um diese Provokation als um die Lehrwirkung
der Ausstellung.


Danke Tankman, du bringst mit dieser Aussage meinen Gedanken ziemlich gut auf den Punkt.


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Glorfindel
Beitrag 10. Aug 2022, 19:54 | Beitrag #4899
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Düstere Prognose für Russland sieht Alexander Etkind in der NZZ. Ich denke, die Gefahr des Untergangs von Russlands in der heutigen Form ist real:
ZITAT
Das Russische Reich zerfiel am Ende eines imperialistischen Krieges. Die Sowjetunion brach mit dem Ende des Kalten Krieges zusammen. Und was wird mit der Russischen Föderation geschehen?
Die Antwort liegt auf der Hand, auch wenn sie viele nicht gerne hören werden. (...) ich fordere gar nicht den Zusammenbruch der Russischen Föderation; ich sage ihn nur voraus, und das ist ein Unterschied. (...)

Der Zusammenbruch wird nicht durch die Hand fremder Völker oder ausländischer Regierungen erfolgen, sondern gegen deren Willen. Russlands Krieg gegen die Ukraine, der von den Anhängern des geeinten Russland niemals hätte begonnen werden dürfen, hat alles verändert. (...)

auch wenn ein Zerfall friedlich verläuft, kann er durch verletzten Stolz und gekränkte Ehre zu latenter Gewalt führen.

Ebendies ist der Hintergrund für Russlands Krieg gegen die Ukraine. Er kann keine positiven politischen oder wirtschaftlichen Ergebnisse für Russland zeitigen, und das soll er auch gar nicht. Der einzig nachvollziehbare Rahmen für diesen Eroberungskrieg ist der klassische russische Imperialismus, gemischt mit einem spezifisch postsowjetischen Revanchismus. (...)

Die Verluste der russischen Armee sind riesig und waren vorhersehbar, aber sie spielen keine Rolle. Wichtig war der Fetisch, das ukrainische Territorium, dessen einziger Wert in der Vorstellung liegt, dass es einst «unser» Territorium war und zurückerobert werden soll. (...)

Niemand ausser dem Fetischisten versteht oder teilt das Verlangen eines Fetischisten. (...)

Vor dem Krieg war Russland geeint und verfügte über eine militärische und wirtschaftliche Macht, die seinen Nachbarn Respekt abforderte. Zwei Schlüsselfaktoren sorgten für diese Ruhe: Atomwaffen, die für Sicherheit sorgten, und Exporte fossiler Energien, welche die Währung stabilisierten und die tiefen Taschen der Machthaber füllten. (...)

Atomwaffen werden so lange gefürchtet, wie die Menschen denken, sie könnten wirklich eingesetzt werden. Wenn aber die Russische Föderation ihren wichtigsten Krieg verliert, ohne ihre Hauptwaffe einzusetzen, heisst das, dass sie diese nie einsetzen wird. Und sie wird irgendwann auch kein Öl mehr verkaufen können. Die Menschheit ist daran, zu lernen, ohne Öl auszukommen. Wer braucht also diese Föderation? (...)

In wie viele Teile wird sich die Föderation aufteilen? Und werden diese Teile den heutigen Republiken und Provinzen der Föderation entsprechen? Die Völker selber werden entscheiden, aber diese Lösung dürfte mit relativ weniger Gewalt und weniger Kosten verbunden sein. (...)

Die neuen Staaten auf dem Territorium Russlands werden unterschiedlich sein. Einige dürften demokratisch regiert werden, andere autoritär. (...) Es wird zu neuen Lösungen, Spannungen und Dilemmata kommen (...)

Diejenigen, welche die Russische Föderation lieben, die denken, dass es den Völkern schlechter gehen wird, wenn sie verschwindet, sollten die politischen Führer zur Verantwortung ziehen, die diesen Krieg begonnen haben. Der Zerfall wäre zu vermeiden gewesen – es hätte genügt, nicht gegen die Ukraine ins Feld zu ziehen. Der Revanchismus aber war stärker als die Vorsicht und der Fetischismus stärker als die Vernunft.


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Salzgraf
Beitrag 11. Aug 2022, 07:16 | Beitrag #4900
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Überzeugt mich nicht wirklich. Klingt für mich pseudo-tiefsinnig wie "das Ende der Geschichte".
Mag sein, dass irgendwelche Bergvölker im Altai autonomer werden, aber generell?
Tartastan , was anscheinend wirtschaftlich gut dasteht, ist ähnlich gr0ß wie Bayern, hat keinen Meerzugang oder Grenze mit derzeit souveränen Staaten. Ich sehe da keine Perspektive sich vom europäischen Russland zu lösen (jenseits eines Bürgerkriegs/besetzung). Das europäische Russland hat m.E. keinen Grund was zu ändern: für die ist es gut so, wie es ist.
Hinter dem Ural gibt es viel Land, aber m.E. wenig Potential für was eigenständiges: Wladiwostok reicht da nicht. Am Amur gibt es eine Siedlungsdruck von Chinesen. Kurz eine Mongolei in kalt und am Meer.
 
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Beitrag 11. Aug 2022, 08:33 | Beitrag #4901
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ZITAT(Salzgraf @ 11. Aug 2022, 08:16) *
Überzeugt mich nicht wirklich. Klingt für mich pseudo-tiefsinnig wie "das Ende der Geschichte".
Mag sein, dass irgendwelche Bergvölker im Altai autonomer werden, aber generell?
Tartastan , was anscheinend wirtschaftlich gut dasteht, ist ähnlich gr0ß wie Bayern, hat keinen Meerzugang oder Grenze mit derzeit souveränen Staaten. Ich sehe da keine Perspektive sich vom europäischen Russland zu lösen (jenseits eines Bürgerkriegs/besetzung). Das europäische Russland hat m.E. keinen Grund was zu ändern: für die ist es gut so, wie es ist.
Hinter dem Ural gibt es viel Land, aber m.E. wenig Potential für was eigenständiges: Wladiwostok reicht da nicht. Am Amur gibt es eine Siedlungsdruck von Chinesen. Kurz eine Mongolei in kalt und am Meer.


In vielen Regionen war es bisher drum "gut wie es ist" weil Geld aus Moskau geflossen ist. Tatarstan ist hier eine Spezialität da es sich quasi mitten in Russland befindet und da ist es tatsächlich fraglich ob die sich von Russland lösen werden. Die ganze Wolgaregion (Samara, Ulyanows, Tatarstan, Nishni-Novgorod, Saratow etc.) müsste sich wohl zusammen lösen um überlebensfähig zu sein, das wird so schnell nicht passieren.
Die Kaukasusregionen? Sobald das Füllhorn aus Moskau versiegt wird es dort wieder unruhig, speziell wenn die Sicherheitskräfte weniger werden (weil die u.A in der UA benötigt werden).
Der ferne Osten hast du schon erwähnt, da wird es von China her Druck geben. Die CCP hat zwar nie Anspruch auf Vladivostok angemeldet, allerdings bin ich mir nicht sicher ob sich das nicht ändern wird. Vladivostok war ja schliesslich bis 1858 bzw 1860 Teil von China.
 
Glorfindel
Beitrag 11. Aug 2022, 08:56 | Beitrag #4902
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Es ist eine Perspektive und oft kommt es sowieso anders als man denkt. Was ich auch vermute ist, dass bei einem abrupten Ende des Systems Putins das "imperiale Russland" so wie wir dieses seit 1991, besonders aber in den letzten zwanzig Jahren kennen gelernt haben verschwindet, zusammen mit der russischen Armee mit all diesen Uniformen und Waffen, mit einem Russland, dass die internationale Politik aufmischt, mit einem Präsidenten, der sich wie ein Zar aufführt usw. Es kann sein, dass ein Machtvakuum entsteht, dass es vielleicht zu Diadochenkämpfen kommt und dass in Teilen der russischen Föderation wieder Chaos ausbricht. Und ja, es könnte auch Druck von China geben, eine stille Einwanderungen von Chinesen z.B. Und beim Kaukasus kann man sich auch fragen, ob Russland sich da nicht teilweise zurückziehen könnte.

Meines Erachtens war es überhaupt nicht historisch zwingend, dass Russland da gelandet ist, wo es ist. Es hätte auch ein Russland mit einer funktionierenden Zivilgesellschaft bilden können, mit freiem Unternehmertum, mit funktionierenden Gerichten usw.. Aber was haben wir? eine kaputte, gespaltene Gesellschaft, eine Staat, welcher andersdenkende unterdrückt, eine Propaganda, welche stumpfen Nationalismus propagiert. Das ist alles kein aussichtsreiches Konzept für eine blühende Zukunft. Dass die russische Propaganda die toleranten, liberalen Gesellschaften in Westeuropa als schwach und ohne Zukunft darstellt, hunderttausende, wenn nicht sogar mehrere Millionen von gebildeten, urbanen Russen, lieber in solchen Gesellschaften leben würden als in ihrem faschistoiden Russland, sagt ja auch schon einiges aus.


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PeterPetersen
Beitrag 11. Aug 2022, 10:32 | Beitrag #4903
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Russland hatte nach dem Zerfall der Sowjetunion in den letzten 30 Jahren alles für einen erfolgreichen Neuanfang.


  • Genug technologisches Know-How um nicht bei Adam und Eva anfanngen zu müssen
  • Intakte (wenn auch marode) Infrastruktur.
  • unglaublichen Rohstoffreichtum und damit genug Kapital um alles was fehlt kaufen zu können
  • den historischen Glücksfall von rekordhohen Energieträgerpreisen
  • Gaspipelines nach Europa die zuverlässig Milliarden an harten Währung nach Russland pumpten
  • Genug Abschreckungspotenzial damit Nachbarn nicht auf dumme Gedanken kommen
  • Eine Sprache die man in den leisten Nachbarländern versteht
  • Eine neue Generation von Menschen die es geschafft haben eine lokale und sehr erfolgreiche Konkurrenz zur US Techgiganten aufzubauen und in einigen Nachbarländern zu etablieren (Yandex, VK, Telegram). Und das in einem kleptokratischen System, man stelle sich vor was in einem wahrlich demokratischen und inklusiven System möglich wäre.


Aber Anstatt diese historische Chance zu nutzen und den Reichtum Russland in die Menschen und Infrastruktur zu investieren, hat man lieber versucht das alte Imperium wiederaufzubauen. Wobei man nicht begriffen hat, dass moderne "Imperien" (und eigentlich auch die historischen) auf wirtschaftlicher Macht beruhen und moderne Wirtschaftsmacht in erster Linie im Humankapital liegt. Ein Youtube IT Ingenieur produziert vermutlich mehr BIP als manches Dorf in Russland. USA sind nicht so mächtig, weil sie das stärkste Militär haben, sie haben das stärkste Militär, weil sie eine attraktive und anziehende Gesellschaft haben/hatten (die Entwicklungen der letzten Jahre sind problematisch) die kluge und motivierte Menschen anzieht. USA und auch Europa müssen keine Territorien erobern, die Menschen wollen zu ihnen von ganz alleine. Wenn du Russen Youtube Content produzieren und hochladen, oder auf Iphones Apps installieren, oder Ersatzteile für Mercedes kaufen, dann unterstützen sie USA und Europa und machen das ganz freiwillig mit großer Begeisterung und profitieren davon. Russland hat aber kaum Produkte die ähnliches bieten. Dafür hat Russland Panzer, Bomben und dämliche Propaganda...





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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
xena
Beitrag 11. Aug 2022, 11:27 | Beitrag #4904
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ZITAT(PeterPetersen @ 11. Aug 2022, 09:32) *
Aber Anstatt diese historische Chance zu nutzen und den Reichtum Russland in die Menschen und Infrastruktur zu investieren, hat man lieber versucht das alte Imperium wiederaufzubauen.

Weil sich dieses imperiale Denken in der Gesellschaft festgesetzt hat. Schau dir alle Analysen der Vergangenheit an, als man sich in Russland noch frei bewegen konnte. Die Reihenfolge der Wünsche der Russen war immer schon ein starkes Russland (imperiales Denken) und danach erst für sich genug Wohlstand usw. Das kapieren viele im Westen gar nicht, weil sie ein zu merkantiles westliches Weltbild versuchen auf Russland drüber zu stülpen.
Mit Ende Putins wird es noch lange kein Ende der Probleme mit Russland geben. Mag sein, dass es erst mal zu Unruhen kommt bis einer wieder die Oberhand gewonnen hat, aber was dann passiert weiß keiner. Es kann auch schlimmer werden. Aber zu glauben, die Russen würden sich dann brav in den Westen eingliedern, ist naiv. Die Russen werden immer versuchen eine Führungsrolle anzustreben und daran werden sie sich mit anderen reiben und somit wird es immer Probleme geben. Dieses imperiale Denken wird man nur in mehreren Generationen aus den Köpfen raus bekommen. Aber wir drehen uns mit dieser Diskussion eh schon genug im Kreis.


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Sensei
Beitrag 11. Aug 2022, 11:43 | Beitrag #4905
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Hier schlägt wohl wieder einmal, unter anderem der Fluch der Ressourcen zu:

https://en.wikipedia.org/wiki/Resource_curse

Es fließt genug Geld in ein korruptes System.
Dieser Geldzufluss ist recht leicht korrumpierbar. Und führt zu Kleptokratie und weitere Degradation der Systeme.

Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: 11. Aug 2022, 11:44
 
Xizor
Beitrag 11. Aug 2022, 12:46 | Beitrag #4906
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ZITAT
Unless they want an unpleasantly hot summer break, we advise our valued russian guests not to visit Ukrainian Crimea.

Because no amount of sunscreen will protect them from the hazardous effects of smoking in unauthorised areas.

https://twitter.com/DefenceU/status/1557621932429819907

Deutliche Ansage an die russischen Touristen auf der Krim. Und eindrückliches Video.
 
x4x53
Beitrag 11. Aug 2022, 14:01 | Beitrag #4907
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ZITAT(PeterPetersen @ 11. Aug 2022, 11:32) *
Russland hatte nach dem Zerfall der Sowjetunion in den letzten 30 Jahren alles für einen erfolgreichen Neuanfang.
....
Aber Anstatt diese historische Chance zu nutzen und den Reichtum Russland in die Menschen und Infrastruktur zu investieren, hat man lieber versucht das alte Imperium wiederaufzubauen.


Seien wir ehrlich, eine Gesellschaft und ein System nach westlichem Vorbild hatte in Russland nie eine Chance. Bereits Yelzin hat jegliche Hoffnung diesbezüglich zerstört. Hätte er sich nicht so stark der Flasche gewidmet hätte Russland bereits früher die Konfrontation mit dem Westen gesucht.


Was mir in letzten paar Tagen aufgefallen ist: In Russland wird vermehrt von "den Allierten" gesprochen und nicht von der Ukraine. Nicht nur auf offiziellen Kanälen, sondern auch auf den ganzen Social Media Platformen.
 
Luzertof
Beitrag 11. Aug 2022, 14:03 | Beitrag #4908
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Ist doch in Ordnung. Russland hat dank der Alliierten den Zweiten Weltkrieg nicht verloren und nun wird es dank der Alliierten den Ukraine-Krieg verlieren.

Schade nur, dass die NATO-Pressestellen diesen Narrativ nicht vernünftig bedienen und so Drittstaaten, aber auch NATO-Staaten und Verbündete, vernünftig einbinden.
 
Glorfindel
Beitrag 11. Aug 2022, 14:19 | Beitrag #4909
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ZITAT(x4x53 @ 11. Aug 2022, 14:01) *
(...)
Seien wir ehrlich, eine Gesellschaft und ein System nach westlichem Vorbild hatte in Russland nie eine Chance. Bereits Yelzin hat jegliche Hoffnung diesbezüglich zerstört. Hätte er sich nicht so stark der Flasche gewidmet hätte Russland bereits früher die Konfrontation mit dem Westen gesucht.
(...)

Sehe ich nicht so. Die Sowjetunion war Ende der 1980er Jahre wirtschaftlich, gesellschaftlich und moralisch am Ende. Das lag nicht am Westen. In der Sowjetunion wurden ganz viele Menschen unterdrück und die Sowjetunion half dabei, Menschen in Halbeuropa zu unterdrücken. Das hat mit dem Westen wenig zu tun, sondern mit der Diktatur der Kommunisten. Als dann unverbesserliche Kommunisten gegen Gorbatschow im August 1991 putschten, sind durchaus noch einfache Bürger auf die Strasse gegangen und haben den Putsch zum Scheitern gebracht. Ich würde jetzt nicht behaupten, dass die Voraussetzungen für ein System nach westlichem Vorbild nicht gegeben waren. Meines Erachtens ist aber das präsidiale System eigener Prägung mitverantwortlich für das Scheitern. Eine Gewaltenteilung hat in Russland nie richtig funktioniert. Ich glaube aber trotzdem, dass es etwas Zufall ist, dass es jetzt so rausgekommen ist. Denkbar wäre auch eine funktionierende Demokratie oder dass 1996 Sjuganow mit seinen Kommunisten das Ruder übernommen hätten. Ich glaube aber nicht, dass eine Konfrontation mit dem Westen irgendwie zwingend gewesen ist.


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mr.trigger
Beitrag 11. Aug 2022, 14:36 | Beitrag #4910
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Ich bin mir gerade unsicher, ob ich den Beitrag nicht ohnehin von hier habe, jedenfalls finde ich, was Joseph Dresen schreibt, ergibt Sinn: Russia's Capitalist Revolution: Why Market Reform Succeeded and Democracy Failed


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There was a young man from Moldavia
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PeterPetersen
Beitrag 11. Aug 2022, 16:17 | Beitrag #4911
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ZITAT(x4x53 @ 11. Aug 2022, 15:01) *
ZITAT(PeterPetersen @ 11. Aug 2022, 11:32) *
Russland hatte nach dem Zerfall der Sowjetunion in den letzten 30 Jahren alles für einen erfolgreichen Neuanfang.
....
Aber Anstatt diese historische Chance zu nutzen und den Reichtum Russland in die Menschen und Infrastruktur zu investieren, hat man lieber versucht das alte Imperium wiederaufzubauen.


Seien wir ehrlich, eine Gesellschaft und ein System nach westlichem Vorbild hatte in Russland nie eine Chance. Bereits Yelzin hat jegliche Hoffnung diesbezüglich zerstört. Hätte er sich nicht so stark der Flasche gewidmet hätte Russland bereits früher die Konfrontation mit dem Westen gesucht.


Was mir in letzten paar Tagen aufgefallen ist: In Russland wird vermehrt von "den Allierten" gesprochen und nicht von der Ukraine. Nicht nur auf offiziellen Kanälen, sondern auch auf den ganzen Social Media Platformen.

Das gleiche hätte man 1945 auch über Deutschland sagen können.


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Stefan Kotsch
Beitrag 11. Aug 2022, 16:24 | Beitrag #4912
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Naja, Deutschland hatte aus seiner Geschichte schon sehr andere Voraussetzungen als Russland, das seit 105 (!) Jahren ununterbrochen und ausschließlich von kommunistischen oder altkommunistischen Politikern regiert wurde. Jetzt sogar von einem altkommunistischen KGB-Offizier.
 
xena
Beitrag 11. Aug 2022, 21:24 | Beitrag #4913
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Wer die damalige Zeit erlebt hat und das Geschwätz der Leute, dann bin ich mir sicher, dass biss in die Endsechziger jahre die Demokratie noch nicht so gefestigt war. Wäre einer gekommen mit dem richtigen Populismus, dann hätte Deutschland wieder so nen Gröfaz wählen können. Erst nach 68 mit den Revolten und dem Nachdenken über die eigene Vergangenheit und der Nachkriegsgeneration war Deutschland endgültig angekommen. Auch hier hat es eine Generation gebraucht um die freiheitliche Demokratie zu festigen. In den 70ern wollte schon definitiv keiner mehr zurück.


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Stefan Kotsch
Beitrag 11. Aug 2022, 21:45 | Beitrag #4914
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Diese Rezension behandelt ein Buch über Albanien. Aber es trifft, nach meinem Ossi-Gefühl, recht nahe den Kern des Lebensgefühls auch der Russen.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buec...n-18191567.html

Der Beitrag wurde von Stefan Kotsch bearbeitet: 11. Aug 2022, 21:47
 
Seneca
Beitrag 15. Aug 2022, 20:18 | Beitrag #4915
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" Es ist nicht der Krieg des russischen Volks, es ist Putins Krieg." sagte heute wieder Olaf Scholz in Oslo.
Wie tröstlich für die ermordeten oder gefolterten Ukrainer. Das russische Volk hat damit nichts, aber auch gar nichts zu tun. In der Ukraine kämpft nur Putin, ganz alleine.
 
Nite
Beitrag 17. Aug 2022, 02:41 | Beitrag #4916
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ZITAT(Stefan Kotsch @ 11. Aug 2022, 17:24) *
Naja, Deutschland hatte aus seiner Geschichte schon sehr andere Voraussetzungen als Russland, das seit 105 (!) Jahren ununterbrochen und ausschließlich von kommunistischen oder altkommunistischen Politikern regiert wurde. Jetzt sogar von einem altkommunistischen KGB-Offizier.

(West-)Deutschland wurde die Demokratie allerdings auch aufoktroyiert.


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tommy1808
Beitrag 17. Aug 2022, 06:01 | Beitrag #4917
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ZITAT(Nite @ 17. Aug 2022, 02:41) *
ZITAT(Stefan Kotsch @ 11. Aug 2022, 17:24) *
Naja, Deutschland hatte aus seiner Geschichte schon sehr andere Voraussetzungen als Russland, das seit 105 (!) Jahren ununterbrochen und ausschließlich von kommunistischen oder altkommunistischen Politikern regiert wurde. Jetzt sogar von einem altkommunistischen KGB-Offizier.

(West-)Deutschland wurde die Demokratie allerdings auch aufoktroyiert.


Aber mit eher grob umrissenene Vorgaben für die selbst zu schreibende Verfassung: Demoraktie, föderale Struktur, Schutz von individuellen und Freiheitsrechten.

Gruß
Thomas
 
ede144
Beitrag 17. Aug 2022, 19:40 | Beitrag #4918
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ZITAT(Nite @ 17. Aug 2022, 03:41) *
ZITAT(Stefan Kotsch @ 11. Aug 2022, 17:24) *
Naja, Deutschland hatte aus seiner Geschichte schon sehr andere Voraussetzungen als Russland, das seit 105 (!) Jahren ununterbrochen und ausschließlich von kommunistischen oder altkommunistischen Politikern regiert wurde. Jetzt sogar von einem altkommunistischen KGB-Offizier.

(West-)Deutschland wurde die Demokratie allerdings auch aufoktroyiert.

Es ist allerdings auch nicht so, als ob man in Deutschland keine Erfahrung mit Demokratie gehabt hätte
 
Phade
Beitrag 18. Aug 2022, 16:53 | Beitrag #4919
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Passt eigentlich in mehrere Threads, aber ich nehme wegen der Schlussbemerkung ("könne sich der Krieg in den kommenden Monaten zugunsten der Ukraine wenden. Falls der Westen nicht einknickt.") diesen hier. Masala, den die Mehrheit hier schätzen dürfte, hat es irgendwie dieser Tage geschafft, etwas ausführlicher zitiert zu werden. Mein Lieblingsabschnitt:
ZITAT
Den Militärexperten befremdet, dass die Offene-Briefe-Schreiber eine „Strategie zur möglichst raschen Beendigung des Krieges“ fordern, aber die Empirie ignorieren. „Diese Leute reproduzieren Mantras, die zeigen, dass sie nicht verstehen, wovon sie reden. Zum Beispiel heißt es immer wieder, dass die Russen die Eskalationsdominanz haben. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Die Russen haben Nuklearwaffen – aber in der Ukraine sind sie momentan nicht in der Lage, konventionell zu eskalieren.“ Masala glaubt, dass sich hinter den defätistisch anmutenden Stimmen in unserem Land die Angst vor den Konsequenzen des russischen Angriffskriegs für das eigene Leben verbirgt. Und die Weigerung, finanzielle Einschnitte hinzunehmen. Er sagt: „Ich halte das für eine Wohlstandsdebatte." Wie andere Militärexperten beurteilt Masala die Lage in der Ukraine anhand von Fakten.

Stell dir vor, die Ukraine gewinnt (FAZ)

Hier steht sehr viel Richtiges drin, inklusive der treffenden Feststellung, dass die Berichterstattung über den russischen Angriffskrieg in Deutschland in Schieflage ist und bspw. Individuen wie Vad erstaunlich viel Raum eingeräumt wird. Es fällt gar der Begriff des Defätismus.


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ZITAT(Holzkopp @ 21. Jan 2023, 00:23) *
Scholz erinnert mich an jemanden, der so lange auf den Fahrplan schaut bis der Bus ohne ihn abfährt. (...) Scholz ist eine personifizierte Form von geistiger Tetraplegie. Und ich dachte Merkel wäre schon der Inbegriff der Entschlußimmobilität und des strategischen Kreisverkehrs.
 
Freestyler
Beitrag 18. Aug 2022, 18:25 | Beitrag #4920
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Ceterum censeo

ZITAT(Freestyler @ 13. Aug 2022, 19:17) *
Carlo Masala ist keine Militär-Experte, sondern ein Experte für Sicherheitspolitik (wie fast alle, die in deutschen Medien als Militär-Experten tituliert werden) und Twitter-präsenter Erklärbär tounge.gif

tounge.gif
 
 
 

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