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> Russland-Georgien, Von Bruderliebe zu Bruderkrieg
Hummingbird
Beitrag 9. Aug 2008, 00:07 | Beitrag #151
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Ich glaube nicht das Georgien ohne Hilfe von außen lange diese Intensität durchhalten kann.

Aber selbst wenn nicht -
stell dir mal vor die Tschetschenen hätten auf westliche Führungsmittel und Aufklärungsdaten zugreifen können ...
 
Manta
Beitrag 9. Aug 2008, 00:35 | Beitrag #152
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Da Südossetien immer noch ein Bestandteil Georgiens ist,ist meiner Meinung nach der Eingriff russischer Truppen ohne internationales Mandat illegal.

Wobei das von Saakaschwili wohl erwartet wurde,damit er internationale Rückendeckung erhalten kann,wenn er die abtrünnigen Provinzen wieder unter Kontrolle bekommen will.Denn er wird wohl davon ausgehen das die Russen nicht ganz Georgien erobern werden,weil man damit die USA provozieren würde.Also kann er jetzt auf Zeit spielen.

Was die über 1000 Tote betrifft,von denen in den Medien schon berichtet wird,das klingt schon nach klassischer Propaganda.... pillepalle.gif

ZITAT
Wie sieht es eigentlich mit der Waffenversorgung der Georgier aus? Haben die genug Material und Munition um länger durchzuhalten? Wird permanent nachgeliefert und wie sieht es mit eigener Industrie aus? Ich habe beim googlen gelesen, dass einiges an Material wohl aus der Ukraine stammt. Aus Rußland wird wohl schon lange nichts mehr gekauft worden sein, denn die Russen und Georgier sind ja schon seit längerer Zeit im Clinch, Andererseits macht westlicher Waffenstandart auch nicht viel Sinn in einem Land, in dem schon immer mit russischen Produkten ausgebildet wurde, abgesehen von den wohl etwas höheren Kosten westlicher Waffen.


Was das betrifft,in dieser Weltregion is es glaub ich schwieriger sauberes Wasser als Waffen und Munition zu bekommen.Über die momentane Ausrüstung steht auch was wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Georgische_Armee .


 
Hummingbird
Beitrag 9. Aug 2008, 01:23 | Beitrag #153
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Es liegt auf der Hand das der südossetische Präsident ein berechtigtes Interesse hat die Opferzahlen nicht herunterzuspielen.
Andererseits:
ZITAT
Zchinwali ist nach den Worten des Kommandeurs der russischen Truppen nach der Offensive georgischer Truppen fast völlig zerstört. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte Marat Kulachmetow am Freitag mit den Worten: "Als Ergebnis vieler Stunden Beschuss mit schweren Waffen ist die Stadt praktisch kaputt."

Nach georgischen Angaben toben derzeit erbitterte Kämpfe um die Hauptstadt der abtrünnigen Region. Russische Truppen würden georgische Soldaten in Zchinwali mit Panzern und Kampfflugzeugen angreifen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums in Tiflis. "Wir kontrollieren einen Teil der Stadt, die Russen den anderen."
http://www.zeit.de/online/2008/33/russland-georgien
 
Hummingbird
Beitrag 9. Aug 2008, 02:00 | Beitrag #154
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ZITAT
There are over 2,000 American citizens in Georgia, Pentagon officials said. Among them are about 130 trainers — mostly American military personnel but with about 30 Defense Department civilians — in the country assisting the Georgian military with preparations for deployments to Iraq.

The American military was taking no actions regarding the outbreak of violence, according to Pentagon and military officials. While there has been some contact with Georgian authorities, the Defense Department had received no requests for assistance, the officials said.
[Quelle: New York Times]
 
Black Arrow
Beitrag 9. Aug 2008, 08:49 | Beitrag #155
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Ziehen die USA jetzt eigentlich ihre Soldaten aus dem Land ab?
Immerhin ist ja die Gefahr gegeben das US-Soldaten in die Gefechte verwickelt werden.
Und was dann auf der diplomatischen Bühne abgeht möchte ich mir gar nicht ausmalen.
Sehe die Schlagzeilen schon vor mir.

Eben wird gemeldet, das rechte ungarische Gruppen zur materiellen und personellen Unterstützung Georgiens aufrufen.


Der Beitrag wurde von Black Arrow bearbeitet: 9. Aug 2008, 08:59
 
DaRookie
Beitrag 9. Aug 2008, 09:21 | Beitrag #156
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http://www.vesti.ru/videos?vid=143395
Video aus der Hauptstadt (russisch)


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BigLinus
Beitrag 9. Aug 2008, 09:36 | Beitrag #157
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Rußland und Georgien sind wohl partiell in die heiße Phase übergegangen. Georgien meldet nicht nur russische Luftangriffe auf georgische Stellungen in Südossetien, sondern es wurde auch der georgische Luftwaffenstützpunkt Vaziani etwa 20 Kilometer südöstlich von Tiflis bombardiert.

Darüber hinaus sind auch Anlagen für den Transport von Rohöl in den Westen angegriffen worden. Die Hafenstadt Poti am Schwarzen Meer, dort gibt es eine große Ölverladestation, wurde bombardiert. Auch sollen in der Umgebung der wichtigen Ölpipeline Baku-Tiflis-Ceyhan Bomben eingeschlagen sein.

Was der letzte Absatz für den Ölpreis bedeutet, könnt ihr euch sicher vorstellen. Insbesondere da der Westen, um an die Öl- und Gasvorräte in Zentralasien zu kommen, auf den Korridor durch den Kaukasus zwischen der Türkei und Aserbaidschan gesetzt hat, mit Georgien als Transitgebiet. Dieser Weg, unter bewußter Umgehung des russischen Territoriums und damit russischen Einflusses, hat der Kremelführung nie geschmeckt. Wenn es um Öl und Gas und damit um Rohstoffe und Profit geht, was ist da schon ein Verstoß gegen den olympischen Geist?

[ süddeutsche.de ]

Der Beitrag wurde von BigLinus bearbeitet: 9. Aug 2008, 09:44


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revolution
Beitrag 9. Aug 2008, 09:41 | Beitrag #158
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Warum sollten 1000 Tote unrealistisch sein? mata.gif Das geht schnell.
 
Mitleser
Beitrag 9. Aug 2008, 09:45 | Beitrag #159
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ZITAT(Stormcrow @ 8. Aug 2008, 23:31) *
Darüber, das das technisch gesehen noch die ungewollte Stationierung von Truppen auf dem Gebiet eines souveränen Staates war, spricht keiner, oder?


Die RF hat, wie man hier auch nachlesen kann, ihre Truppen aus Georgien abgezogen.
Da Georgien keine tatsächliche Souvernität in Südossetien besitzt und die dortige Bevölkerung die Stationierung sehr wohl befürwortet sehe ich da kein Problem.

ZITAT(Stormcrow @ 8. Aug 2008, 23:31) *
Versteht mich nicht falsch, die georgische Aktion ist eine mMn sinnfreie Risikohandlung, aber für mich sieht das Ganze stark danach aus, dass Saakashvili den Showdown gesucht hat (im Vertrauen auf westliche Rückendeckung), und die Russen jetzt nur zu gerne bereit sind, darauf einzugehen.


Wie kommen sie darauf, das sie "jetzt nur zu gern bereit sind, darauf einzugehen"?
Ist die Zurückschlagung der Aggressoren und der Schutz eigener Bürger etwa eine agressive Haltung?

ZITAT(Stormcrow @ 8. Aug 2008, 23:31) *
Es ist ja nicht so, dass nur Georgien hier in den letzten Jahren aggressive Politik verfolgt hat.


Eben doch.
Die RF hat, wie oben erwähnt, ihre Truppen aus Georgien ausgezogen und die durch Abchasien und Südossetien gewünschte Anerkennung ihrer Unabhängigkeit verweigert, während Georgien immer agressiver wird, was sich nur zu deutlich in der forcierten Aufrüstung des georgischen Militärs und der derzeitigen georgischen Angriff widerspiegelt.

ZITAT(revolution @ 8. Aug 2008, 23:32) *
1. Das möglicherweise berechtigte Interesse der Osseten an einer Unabhängigkeit.


Die Unabhängigkeit wäre für Südossetien nur ein Zwischenschritt.

ZITAT(revolution @ 8. Aug 2008, 23:32) *
2. Die Russen sind nicht wirklich ihre wahren Schutzbefohlenen, sondern spielen sich als solche auf. "russische Bürger"...lol...


Welches Auspielen den? Die meisten Südossetien sind, wie auch die Bewohner der Republik Nordossetien, Bürger der Russländischen Förderation.
Nun wird leider der Begriff "russisch" und "russländisch" gleichgesetzt.




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DaRookie
Beitrag 9. Aug 2008, 09:58 | Beitrag #160
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http://www.vesti.ru/doc.html?id=199735&cid=1
Russen bestätigen den Abschuss von 2 russischen Flugzeugen.


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Fennek
Beitrag 9. Aug 2008, 10:09 | Beitrag #161
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ZITAT(revolution @ 9. Aug 2008, 10:41) *
Warum sollten 1000 Tote unrealistisch sein? mata.gif Das geht schnell.


Eben, besonders wenn man mit Artillerie auf eine Großstadt draufholzt, die quasi null Zeit hatte, ihre Einwohner zu evakuieren.
 
Manta
Beitrag 9. Aug 2008, 10:41 | Beitrag #162
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ZITAT
Warum sollten 1000 Tote unrealistisch sein? mata.gif Das geht schnell.


Ich glaub nicht,das die Georgier Interesse dran haben in der Weltöffentlichkeit als Volksmörder dazustehen,das würde ihren Interessen nicht behilflich sein...
Und Bilder von zerstörten Städten sind meines Wissens nach nur von den Russischen Medien gezeigt worden,die haben natürlich Interesse dran es so darzustellen das ihr Einmarsch aus humanitären Gründen stattfindet.

ZITAT
1. Das möglicherweise berechtigte Interesse der Osseten an einer Unabhängigkeit.


Ich bezweifle sehr das die Russen die Unabhängigkeit für Südossetien wollen,da Nordossetien ein Teil von Russland ist.Erwarte eher das die Russen da ihre Truppen zum "Schutz" da lassen würden,und irgendwann klamheimlich beides unter russischer Flagge vereinen.Es besitzen da doch wohl schon fast alle nen russischen Pass.
 
revolution
Beitrag 9. Aug 2008, 11:02 | Beitrag #163
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@Manta

ZITAT
Ich glaub nicht,das die Georgier Interesse dran haben in der Weltöffentlichkeit als Volksmörder dazustehen,das würde ihren Interessen nicht behilflich sein...Und Bilder von zerstörten Städten sind meines Wissens nach nur von den Russischen Medien gezeigt worden,die haben natürlich Interesse dran es so darzustellen das ihr Einmarsch aus humanitären Gründen stattfindet.


Wir haben die Toten beide nicht selbst gezählt, daher wäre ich vorsichtig mit derartigen Theorien.

Nach meinem Kenntnisstand haben die Georgier die Stadt Tskhinvali massiv mit Artillerie beschossen. Zudem ist die Bevölkerung dort relativ unvermittelt zwischen die Fronten geraten. Unter solchen Bedingungen kriegt man spielend 1000 Tote Zivilisten und mehr zusammen. Genauso gut könnten es auch nur 100 oder 2000 sein. Ich weiß es nicht besser und Du sicherlich auch nicht.

Nur, um doch nochmal auf Deine Theorie zurück zu kommen, passt eines nicht zusammen: Der offenbar massive Einsatz von Grad gegen eine Stadt und die Vermeidung von zivilen Opfern.

ZITAT
Ich bezweifle sehr das die Russen die Unabhängigkeit für Südossetien wollen,da Nordossetien ein Teil von Russland ist.Erwarte eher das die Russen da ihre Truppen zum "Schutz" da lassen würden,und irgendwann klamheimlich beides unter russischer Flagge vereinen.Es besitzen da doch wohl schon fast alle nen russischen Pass.


Das Motiv sich dort zu "engagieren" dürfte jedenfalls ein anderes sein, als das der Ethnie oder der Staatsbürgerschaft. Darüber herrscht sicherlich Einigkeit. Ich bezweifle allerdings ebenfalls, dass es den Russen um den Flecken Land geht, den sie von Georgien sozusagen vermeintlich erobern wollen. Die Russen führen für mich hier einen Proxy-Konflikt gegen die NATO. Die Russen werden in naher Zukunft an mehreren Stellen deutlich aggressivere Interessenspolitik betreiben. Damit muss man sich anfreunden und man hat sie ja auch lange genug geärgert. Nur bringen sie mit ihrer AKtion die Georgier im Grunde noch näher an die NATO als jemals zuvor...

.......................

http://www.kommersant.com/p-13055/South_Ossetia/
ZITAT
Aug. 09, 2008

Georgian Defense Ministry Claims Success

The Georgian Defense Ministry is claiming that Georgian forces are continuing their offensive in South Ossetia successfully, Interfax reports, citing Georgian media. Georgian army chief David Kezerashvili stated that not only has the army not given up any positions it has taken, it continues to take new ones. Russian media had reported earlier that Georgian units were forced to abandon their positions in Tskhinvali after subdivisions of the 58th North Caucasus District Russian Army entered the city.
According to the Russian Defense Ministry, Russian forces occupied positions on the approaches to the city by the morning of August 9 and they were preparing “an operation to force peace.”

There are reports that Georgian reservists have already been dispatched to the conflict zone. Mobilization of reservists began in Georgian on August 8. According to the latest information, the 58th Army subdivisions had broken through to the peacekeeping base in Tskhinvali. Army commanders are determining the Georgian forces’ firing positions.


Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 9. Aug 2008, 11:06
 
Ta152
Beitrag 9. Aug 2008, 12:04 | Beitrag #164
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ZITAT(revolution @ 9. Aug 2008, 12:02) *
< snip > Nur bringen sie mit ihrer AKtion die Georgier im Grunde noch näher an die NATO als jemals zuvor...
< snip >


Die Georgier näher an die NATO, ja. Aber die NATO näher an Georgien, nein. Einen Nato aufnahme Georgiens hat sich für die nächsten 5 Jahre erledigt, vermutlich deutlich länger.


--------------------
/EOF
 
Wayne
Beitrag 9. Aug 2008, 12:14 | Beitrag #165
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ZITAT
Kämpfe in Südossetien dauern an - 1600 Tote

Moskau (dpa) - Bei den Kämpfen in der georgischen Konfliktregion Südossetien sind nach Angaben der örtlichen Behörden bisher 1600 Menschen ums Leben gekommen. Das meldete die Agentur Interfax am Samstag. Die Kämpfe in der südossetischen Hauptstadt Zchinwali dauerten an. Die Zahl der Toten steigt.

Eine Einheit der 58. russischen Armee bezog unterdessen das Basislager der sogenannten russischen Friedenskräfte in Südossetien, wie Interfax nach Militärangaben meldete. Südossetien warf den georgischen Soldaten vor, die Rettungsarbeiten für die Verletzten zu verhindern.

Das prowestliche Georgien erhebt seinen völkerrechtlich verankerten Anspruch auf Südossetien und begründet damit die allgemeine Mobilmachung im Land. Es wurde erwartet, dass die Regierung in Tiflis das Kriegsrecht verhängt. Der russische Präsident Dmitri Medwedew verteidigte am Samstag die Angriffe seines Militärs. Die russischen Soldaten hätten die Aufgabe, auf georgischer Seite für Frieden zu sorgen.

In der Nacht zum Samstag hatten russische Kampfflugzeuge nach georgischen Angaben Ziele nahe der georgischen Hauptstadt Tiflis angegriffen. Wie das georgische Innenministerium nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass berichtete, wurde der Luftwaffenstützpunkt Vaziani rund 20 Kilometer südöstlich von Tiflis bombardiert. Nach russischen Angaben nahm die georgische Artillerie in der Nacht erneut die südossetische Hauptstadt Zchinwali unter Beschuss.

Im Weltsicherheitsrat in New York widersetzte sich Russland der internationalen Forderung nach einer Waffenruhe. Trotz eindringlicher Appelle aller anderen 14 Mitgliedsländer lehnte es der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin am Freitag (Ortszeit) ab, eine entsprechende Erklärung mitzutragen. Nach vierstündigen Beratungen brach das Gremium deshalb die Sitzung ab. Die Verhandlungen sollten am Samstag fortgesetzt werden.

Der georgische UN-Botschafter Irakli Alasania warf der russischen Seite vor, den Konflikt durch Luftangriffe auf georgisches Gebiete außerhalb Südossetiens zuzuspitzen. «Georgien steht unter der direkten Attacke und Aggression der Russischen Föderation. Sie haben die Invasion begonnen.» Zudem habe es auch Angriffe auf das autonome Gebiet Abchasien gegeben, sagte Alasania. Er forderte die Weltorganisation auf, einzugreifen.

In Tiflis wurden in der Nacht Regierungsgebäude evakuiert und die politische Führung in Sicherheit gebracht. Sicherheitsrats-Sekretär Lomaia sagte dem US-Sender CNN, er gehe davon aus, dass Präsident Michail Saakaschwili das Kriegsrecht binnen Stunden verhängt. Nach Angaben des Innenministeriums griffen russische Kampfflugzeuge auch die Schwarzmeer-Hafenstadt Poti und eine Einrichtung des Verteidigungsministeriums in Senaki im Westen Georgiens an. Angaben über Schäden oder Opfer wurden nicht gemacht.

Der Konflikt um die abtrünnige Region Südossetien hatte bereits in der Nacht zum Freitag kriegsähnliche Ausmaße erreicht. Nachdem Georgien eine Großoffensive mit Panzern, Kampfjets und Raketen gegen Südossetien gestartet hatte, verstärkte Russland seine Truppen in der Region. «Wir werden den Tod unserer Landsleute nicht ungesühnt lassen. Die Schuldigen werden gebührend bestraft», sagte der russische Präsident Dmitri Medwedew nach Angaben der Agentur Interfax. Die meisten Bewohner Südossetiens besitzen die russische Staatsbürgerschaft. Georgiens Präsident Saakaschwili begründete die Offensive mit der Wahrung der territorialen Unversehrtheit seines Landes und kündigte die allgemeine Mobilmachung an. Außerdem zog er die Hälfte seiner im Irak stationierten 2000 Elitekämpfer ab, um sie in einem drohenden Krieg in seinem Land einzusetzen.

International löste der Konflikt tiefe Sorge aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Vertreter der NATO und der EU riefen die Konfliktparteien zum Ende des Blutvergießens auf. In Telefonaten mit Medwedew und Saakaschwili forderte die Bundeskanzlerin beide Seiten am Freitag auf, die Gefechte unverzüglich einzustellen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigte sich «entsetzt» über «Kampfhandlungen, die in einen handfesten Krieg münden könnten».

Die US-Regierung bekräftigte, die territoriale Integrität Georgiens zu unterstützten. «Wir dringen bei allen Parteien - Georgier, Südosseter und Russen - darauf, die Spannungen zu entschärfen und einen Konflikt zu vermeiden», sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino. Nach Angaben der Agentur Itar-Tass sprachen der russische Regierungschef Wladimir Putin und US-Präsident George W. Bush bei einem Treffen am Rande der Olympia-Eröffnung in Peking über den Konflikt. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf forderte freien Zugang zu den Verletzten in Südossetien.

Moskau hatte den Großteil der Bewohner von Südossetien in den vergangenen Jahren mit russischen Pässen ausgestattet. Georgien warf Russland daraufhin vor, das völkerrechtlich zu Tiflis gehörende Südossetien annektieren zu wollen.

Quelle: yahoo.de
 
Manta
Beitrag 9. Aug 2008, 12:23 | Beitrag #166
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ZITAT
Wir haben die Toten beide nicht selbst gezählt, daher wäre ich vorsichtig mit derartigen Theorien.

Nach meinem Kenntnisstand haben die Georgier die Stadt Tskhinvali massiv mit Artillerie beschossen. Zudem ist die Bevölkerung dort relativ unvermittelt zwischen die Fronten geraten. Unter solchen Bedingungen kriegt man spielend 1000 Tote Zivilisten und mehr zusammen. Genauso gut könnten es auch nur 100 oder 2000 sein. Ich weiß es nicht besser und Du sicherlich auch nicht.


oh sorry,von dem massiven Artilleriebeschuss wusste ich noch nichts zu dem Zeitpunkt.Ich ging von nem normalen Einmarsch aus.Nicht das ihr denkt,ich wollte das schön reden sad.gif


ZITAT
Das Motiv sich dort zu "engagieren" dürfte jedenfalls ein anderes sein, als das der Ethnie oder der Staatsbürgerschaft. Darüber herrscht sicherlich Einigkeit. Ich bezweifle allerdings ebenfalls, dass es den Russen um den Flecken Land geht, den sie von Georgien sozusagen vermeintlich erobern wollen. Die Russen führen für mich hier einen Proxy-Konflikt gegen die NATO. Die Russen werden in naher Zukunft an mehreren Stellen deutlich aggressivere Interessenspolitik betreiben. Damit muss man sich anfreunden und man hat sie ja auch lange genug geärgert. Nur bringen sie mit ihrer AKtion die Georgier im Grunde noch näher an die NATO als jemals zuvor...


Das es den Russen auch drum geht Georgien von der Nato fernzuhalten,davon gehe ich auch aus.Es dürfte den schon sauer aufgestossen sein als die Baltischen Staaten der Nato beitraten.Aber mit dem aggesiven Verhalten von Georgien hat sich das wohl damit für die nächsten Jahre erledigt.
Aber was das eingliedern von Südossetien an Russland betrifft, ist interessant was der "Präsident" von Südossetien so sagte

http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Dschabejewitsch_Kokoity
 
Wayne
Beitrag 9. Aug 2008, 12:36 | Beitrag #167
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ZITAT
Russische Truppen melden Kontrolle über Zchinwali

Moskau (AP) Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die Hauptstadt der abtrünnigen georgischen Region Südossetien unter ihre Kontrolle gebracht. Die georgischen Truppen seien aus Zchinwali vertrieben worden, sagte General Wladimir Boldyrew am Samstag. Georgien dementierte dies zunächst. Später erklärte ein Regierungsvertreter in Tiflis, die georgischen Soldaten zögen sich aus Zchinwali zurück.

....
 
Nite
Beitrag 9. Aug 2008, 13:33 | Beitrag #168
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Das georgische Parlament hat soeben den Kriegsfall beschlossen
(Quelle: CNN)


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Mitleser
Beitrag 9. Aug 2008, 13:37 | Beitrag #169
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ZITAT(Manta @ 9. Aug 2008, 10:41) *
Erwarte eher das die Russen da ihre Truppen zum "Schutz" da lassen würden,


Die GUS-Friedenstruppen üben diese Aufgabe schon seit langem praktisch aus.

ZITAT(Manta @ 9. Aug 2008, 10:41) *
und irgendwann klamheimlich beides unter russischer Flagge vereinen.Es besitzen da doch wohl schon fast alle nen russischen Pass.


Moskau war lange Zeit gegen eine Eingliederung Südossetiens und hat deshalb auch, im Gegensatz zur Türkei, darauf verzichtet seinen "Klientelstaat" anzuerkennen.

Die derzeitige Politik Georgiens und des Westens hat aber zu einer Abweichung von dieser Politik geführt und hat eine von den Osseten erhoffte Eingliederung wahrscheinlicher gemacht.

ZITAT(revolution @ 9. Aug 2008, 11:02) *
Das Motiv sich dort zu "engagieren" dürfte jedenfalls ein anderes sein, als das der Ethnie oder der Staatsbürgerschaft.


Stimmt insofern, da das "Engagement" damit zu Beginn der Stationierung der GUS-Freidentruppen nicht begründet wurde.
Mittlerweile ist aber einiges an Zeit vergangen.

ZITAT(revolution @ 9. Aug 2008, 11:02) *
Ich bezweifle allerdings ebenfalls, dass es den Russen um den Flecken Land geht, den sie von Georgien sozusagen vermeintlich erobern wollen. Die Russen führen für mich hier einen Proxy-Konflikt gegen die NATO.


Und warum sollte ihre Interpretation richtiger sein als die einfache Feststellung, das es nur eine Reaktion auf die georgische Agression ist?
Wozu hat man einen Waffenstillstand geschlossen und Truppen stationiert, wenn man nicht reagiert, wenn diese angegriffen werden und der Waffenstillstand-Status nicht verteidigt wird?

ZITAT(revolution @ 9. Aug 2008, 11:02) *
Die Russen werden in naher Zukunft an mehreren Stellen deutlich aggressivere Interessenspolitik betreiben. Damit muss man sich anfreunden und man hat sie ja auch lange genug geärgert.


Warum sollte das "in naher Zukunft" der Fall sein?

ZITAT(revolution @ 9. Aug 2008, 11:02) *
Nur bringen sie mit ihrer AKtion die Georgier im Grunde noch näher an die NATO als jemals zuvor...


Ich stimme hier Ta152 völlig zu. Nicht die Meinung Georgiens, sondern der NATO hat beim möglichen NATO-Beitritt Georgiens hauptsächlich Relevanz.


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Beitrag 9. Aug 2008, 13:48 | Beitrag #170
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Wenn man die Bildzeitung liest, hat man Gefühl die Russen haben den Krieg ausgelöst. Aber na ja "Westliche Medien" wallbash.gif



Russland bombardiert Georgien!



http://www.bild.de/BILD/news/politik/2008/...hafen-poti.html
 
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Beitrag 9. Aug 2008, 13:49 | Beitrag #171
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ZITAT(Nite @ 9. Aug 2008, 13:33) *
Das georgische Parlament hat soeben den Kriegsfall beschlossen
(Quelle: CNN)


ZITAT
Saakaschwili beschließt Verhängung des Kriegszustandes

13:46 | 09/ 08/ 2008

TIFLIS, 09. August (RIA Novosti). Georgiens Präsident Michail Saakaschwili hat am Sonnabend einen Erlass über die Verhängung des Kriegszustands über Georgien verhängt. „Der Erlass ist dem Parlament zur Bestätigung vorgelegt worden“, teilte Saakaschwili mit.

„Georgien befindet sich derzeit unter den Bedingungen einer russischen Aggression“, führte er weiter aus. „Diese Aggression wird nicht nur gegen Südossetien, sondern auch gegen Abchasien und die Schwarzmeerflotte des Landes vorgenommen. Russland setzt bei dieser Aggression seine Fliegerkräfte und seine Kriegsflotte ein sowie unternimmt eine groß angelegte Heer-Operation.“

Nach seiner Ansicht sei die Aggression nicht mit den Ereignissen in Südossetien verbunden. Dem Beginn der Kampfoperationen in Georgien war eine lange Vorbereitungsarbeit vorausgegangen.


Ferner äußerte Saakaschwili die Meinung, dass Russland mit der Verbreitung von Desinformationen über die Lage in Südossetien Panik in der Bevölkerung verbreiten möchte.

In diesem Zusammenhang rief Saakaschwili die Mitglieder des Sicherheitsrates auf, mit Journalisten aktiver zu arbeiten und der Presse Informationen über die Situation im Lande bereitzustellen.

In der Nacht zum Sonnabend hatte Georgiens Staatsführung beschlossen, die strategischen Objekte zu evakuieren. Die Evakuierung begann im Verteidigungsministerium und auf dem anliegenden Gelände.

Darüber hinaus wird die Bevölkerung des Tifliser Stadtbezirks Awlabari evakuiert, in dem sich die Residenz des georgischen Präsidenten befindet, teilten georgische Medien mit.

Gegenüber RIA Novosti wurden diese Berichte vom Innenministerium Georgiens weder widerlegt noch bestätigt.


http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080809/115918937.html

Saakaschwili und seine Leute erinnern mich an die Hisbollah: Zuerst den Konflikt durch einen eigenen Angriff neuer Qualität eskalieren lassen und dann aufgrund einer überlegenen Gegenreaktion sich selbst freisprechen und den Gegner einer langgeplanten Offensive zu beschuldigen.

Und passend zum neuen offizielen Kriegszustand gibts auch eine neue offiziele Kriegsfront.

ZITAT
Abchasien eröffnet zweite Front gegen Georgien im Kodori-Tal

16:33 | 09/ 08/ 2008

SUCHUMI, 09. August (RIA Novosti). Die von Georgien abtrünnige Republik Abchasien meldet den Beginn eines groß angelegten Militäreinsatzes zur Verdrängung der georgischen Einheiten aus dem Kodori-Tal.

Wie Abchasiens Präsident Sergej Bagapsch am Samstagnachmittag mitteilte, werden Luftangriffe geflogen und Artilleriegeschütze eingesetzt.

Auch der abchasische Verteidigungsminister Merab Kischmaria bestätigte gegenüber RIA Novosti: „Die Operation hat begonnnen“.

Das Kodori-Tal macht ein Drittel des abchasischen Territoriums aus und wird vorwiegend von Swanen, einer ethnischen Gruppe von Georgiern, bevölkert.

Im Sommer 2006 waren dort georgische Truppen eingerückt. Mit dabei waren Mitglieder der so genannten abchasischen Exilregierung, die gegenüber Georgien loyal ist, aber von der Führung Abchasiens nicht anerkannt wird.


http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080809/115923018.html


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Beitrag 9. Aug 2008, 13:55 | Beitrag #172
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Friedenstruppe berichtet über Gefangennahme georgischer Soldaten


MOSKAU, 09. August (RIA Novosti). Nach der Verdrängung georgischer Einheiten aus der südossetischen Hauptstadt Zchinwali wird nun in der Umgebung der Stadt gekämpft, berichtet das Friedenstruppenkommando. Derzeit werden georgische Soldaten gefangen genommen.

„Die Militärangehörigen des georgischen Verteidigungsministeriums verlassen ihre Positionen, die sie in Zchinwali einnahmen, und ergeben sich der südossetischen Seite“, so Wladimir Iwanow, Sprecher der Friedenstruppe für Südossetien.

Nach der Verdrängung georgischer Truppen aus Zchinwali werde nun in der Nähe des Dorfes Nikosi gekämpft: „Positionen des georgischen Verteidigungsministeriums werden unter Beschuss genommen, Granatwerferposten werden vernichtet. Die georgische Seite beschießt unterdessen Zchinwali aus Haubitzen, Panzerkanonen und Salvenfeueranlagen vom Typ Grad“.

Kurz zuvor sagte der russische Heereschef Wladimir Boldyrew vor Journalisten: „Bataillone und taktische Kräfte haben die Stadt Zchinwali vollständig von georgischen Einheiten befreit und verdrängen sie aus dem Zuständigkeitsbereich der Friedenstruppen“.

Die russischen Luftlande- und Heereseinheiten waren nach den Berichten über Todesopfer unter russischen Friedenssoldaten in Südossetien eingerückt. Der Friedenstruppe, die die Lage im Konfliktgebiet seit einigen Jahren kontrolliert hatte, gehörten Soldaten aus Russland, Georgien und der russischen Teilrepublik Nordossetien an.

 
-WDW-
Beitrag 9. Aug 2008, 14:15 | Beitrag #173
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Amerika hilf! - Die Träume Saakaschwilis von der Nato-Unterstützung



Von Jochen Bittner | 14:58
Wer in diesen Stunden im Nato-Hauptquartier in Brüssel anruft, hört im Hintergrund manch einer Ländermission hektische Schritte und Rufe auf den Fluren. Der plötzliche Krieg zwischen Georgien und Russland hat die Diplomaten der Allianz aus der Sommerlethargie gerissen. “Hier wird eine Menge geredet im Moment”, lässt sich eine Vertreterin der Vereinigten Staaten vernehmen. “Aber auch viel zugehört.”

Entsprechend gelassen wird man denn wohl auch den Aufruf von Georgiens Präsident Micheil Saakaschwili zur Kenntnis nehmen, die USA sollten in den Krieg eintreten. Es sei im Interesse der USA, seinem Land zu helfen, sagte Saakaschwili dem Nachrichtensender CNN. “Es geht nicht mehr nur um Georgien. Es geht um Amerika und seine Werte. Wir sind ein Freiheit liebendes Land, das derzeit angegriffen wird.” Russland führe auf georgischem Boden Krieg gegen sein Land.

Saakaschwili pflegt seit Studienzeiten in den neunziger Jahren enge persönliche und politische Verbindungen nach Washington. Er wurde nicht nur von Amerikanern außenpolitisch beraten, sondern auch als Protegé auf dem Kaukasus gehätschelt.

Gerade erst hat das US-Militär zusammen mit seinen georgischen “Verbündeten” das Manöver Immediate Response 08 abgehalten.

Allerdings scheint Saakaschwili die Strahlkraft dieser Freundschaft regelmäßig zu überschätzten. Während des jüngsten Nato-Gipfels im April in Bukarest konnten ausländische Beobachter erleben, wie der 40-Jährige jede Contenance verlor, als sich abzeichnete, dass die Nato seinem Land trotz amerikanischer Unterstützung nicht den Nato-Kandidatenstatus gewähren wollte.

Georgien ist bis heute weder Mitgliedsstaat der Nato noch Teilnehmer des sogenannten Membership Action Plan (MAP), also des Nato-Beitrittsprozesses. Vor allem Deutschland hatte im April Vorbehalte gegen eine MAP-Eröffnung gehabt; zuerst, so die Position Merkels damals, müsse Georgien seine Regionalkonflikte lösen - damit genau dies nicht geschehe, was nun seit gestern Nacht geschieht. Beobachter munkelten schon damals, Saakaschwili, der als überspannt gilt, erstrebe nur deshalb die Nähe der Nato, um unter dem westlichen Sicherheitsschirm Streit mit Russland anzetteln zu können.

Eine Beistandspflicht des Bündnisses gegenüber Georgien gibt es im derzeitigen Konflikt also nicht.

Auch sei bisher, heißt es aus dem Nato-Hauptquartier, noch unklar, wer die Aggressionen in Südossetien tatsächlich begonnen habe. Aber was, wenn die Auseinandersetzung in der Region Ausmaße annimmt, die das Nato-Territorium betreffen könnten? Das sei unwahrscheinlich, heißt es aus dem Hauptquartier. Georgien grenzt zwar im Süden an das Nato-Mitglied Türkei, aber dass die georgisch-russischen Kämpfe um Südossetien auf der anderen Seite des Landes dorthin übergreifen, scheint ausgeschlossen.

Und auch über eine Friedenstruppe nachzudenken, ist derzeit noch viel zu früh. Offiziell bleibt dem Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer deshalb nichts anderes übrig, als zu sagen, er sei über die “Ereignisse in der georgischen Region Südossetien ernsthaft besorgt, und die Allianz wird die Situation genau verfolgen.”

Wie sich der Konflikt in den nächsten Tagen auch immer entwickeln wird - eines seiner Ergebnisse steht wohl schon heute fest. Saakaschwili wird seine Träume einer Nato-Aufnahme einstweilen beerdigen können.

Quelle: die Zeit
 
Radar
Beitrag 9. Aug 2008, 14:36 | Beitrag #174
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ZITAT(-WDW- @ 9. Aug 2008, 14:15) *
Amerika hilf! - Die Träume Saakaschwilis von der Nato-Unterstützung

Allerdings scheint Saakaschwili die Strahlkraft dieser Freundschaft regelmäßig zu überschätzten. Während des jüngsten Nato-Gipfels im April in Bukarest konnten ausländische Beobachter erleben, wie der 40-Jährige jede Contenance verlor, als sich abzeichnete, dass die Nato seinem Land trotz amerikanischer Unterstützung nicht den Nato-Kandidatenstatus gewähren wollte.

Georgien ist bis heute weder Mitgliedsstaat der Nato noch Teilnehmer des sogenannten Membership Action Plan (MAP), also des Nato-Beitrittsprozesses. Vor allem Deutschland hatte im April Vorbehalte gegen eine MAP-Eröffnung gehabt; zuerst, so die Position Merkels damals, müsse Georgien seine Regionalkonflikte lösen - damit genau dies nicht geschehe, was nun seit gestern Nacht geschieht. Beobachter munkelten schon damals, Saakaschwili, der als überspannt gilt, erstrebe nur deshalb die Nähe der Nato, um unter dem westlichen Sicherheitsschirm Streit mit Russland anzetteln zu können.

Eine Beistandspflicht des Bündnisses gegenüber Georgien gibt es im derzeitigen Konflikt also nicht.

Wie sich der Konflikt in den nächsten Tagen auch immer entwickeln wird - eines seiner Ergebnisse steht wohl schon heute fest. Saakaschwili wird seine Träume einer Nato-Aufnahme einstweilen beerdigen können.

Quelle: die Zeit


Weshalb ja auch klar ist wer Schuld an der Eskalation hat.

Spiegel

ZITAT
Saakaschwili bietet Waffenruhe an, wirft Russland "ethnische Säuberungen" vor

Der georgische Präsident Saakaschwili hat Russland eine sofortige Waffenruhe angeboten, vorausgesetzt, ein internationaler Vermittlungsprozess komme in Gang. Moskau warf er vor, "ethnische Säuberungen" vorzunehmen - nicht nur in Südossetien, sondern auch in Abchasien. [...]

Saakaschwili kritisierte die internationale Staatengemeinschaft: Schon vor Monaten habe er seine "Partner und Freunde" darüber informiert, dass Russland einen Krieg gegen Georgien plane. "Wir hatten die Informationen, wir hatten die Analysen, aber keiner wollte auf mich hören", sagte er. Namentlich erwähnte er in diesem Zusammenhang die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und den deutschen Außenminister und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier.


Nur weil wir Uns nicht in noch einen Konflikt reinziehen lassen wollen sind wir mal wieder die Hauptverantwortlichen.

Der Beitrag wurde von Radar bearbeitet: 9. Aug 2008, 14:38


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Beitrag 9. Aug 2008, 14:53 | Beitrag #175
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Also wenn ich mich an die Medienberichte zu den gescheiterten Vermittlungen recht erinnere war keine der beiden Seiten wirklich kooperativ...
Lustiges Kerlchen.... rolleyes.gif


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Beitrag 9. Aug 2008, 15:08 | Beitrag #176
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Laut dem Nachrichtenmagazin Focus sollen mittlerweile auch abchasische Truppen nach Angaben des Führers der abtrünnigen Provinz Abchasien, Sergej Bagapsch, eine Offensive gegen georgische Soldaten gestartet haben. Ziel sei es, die Georgier aus der Kodori-Schlucht zurückzudrängen, erklärte der selbst ernannte Präsident Abchasiens. Abchasien ist wie Südossetien pro-russisch und strebt die Unabhängigkeit von Georgien an.


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DaRookie
Beitrag 9. Aug 2008, 15:12 | Beitrag #177
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http://www.libo.ru/tv/
Wer russisch kann und an russischer Berichterstattung interessiert ist kann sie hier mitverfolgen.


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Beitrag 9. Aug 2008, 16:22 | Beitrag #178
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Interessanter Artikel aus georgischer Quelle über die Übung "Immediate Response 2008"

http://georgiandaily.com/index.php?option=...1&Itemid=65
 
XeLe
Beitrag 9. Aug 2008, 17:07 | Beitrag #179
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Dass Herr Georgien hier etwas sehr dämlich gehandelt hat und immernoch handelt ist offensichtlich, nett aber auch, wie alltäglich und normal völkerrechtlich zumindest fragwürdige "Interventionen" heutzutage doch geworden sind.
 
Stormcrow
Beitrag 9. Aug 2008, 17:41 | Beitrag #180
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ZITAT(Mitleser @ 9. Aug 2008, 10:45) *
ZITAT(Stormcrow @ 8. Aug 2008, 23:31) *
Darüber, das das technisch gesehen noch die ungewollte Stationierung von Truppen auf dem Gebiet eines souveränen Staates war, spricht keiner, oder?


Die RF hat, wie man hier auch nachlesen kann, ihre Truppen aus Georgien abgezogen.
Da Georgien keine tatsächliche Souvernität in Südossetien besitzt und die dortige Bevölkerung die Stationierung sehr wohl befürwortet sehe ich da kein Problem.

Ich habe auch nicht von tatsächlicher Souveränität gesprochen, sondern vom de-jure-Status. Und nach diesem ist Südossetien (noch) Teil Georgiens.

ZITAT
ZITAT(Stormcrow @ 8. Aug 2008, 23:31) *
Versteht mich nicht falsch, die georgische Aktion ist eine mMn sinnfreie Risikohandlung, aber für mich sieht das Ganze stark danach aus, dass Saakashvili den Showdown gesucht hat (im Vertrauen auf westliche Rückendeckung), und die Russen jetzt nur zu gerne bereit sind, darauf einzugehen.


Wie kommen sie darauf, das sie "jetzt nur zu gern bereit sind, darauf einzugehen"?
Ist die Zurückschlagung der Aggressoren und der Schutz eigener Bürger etwa eine agressive Haltung?

Der Schutz eigener Bürger? Ist hier jetzt die Rede von den Soldaten der Friedenstruppe oder den Ossetiern?
Und ich komme darauf, weil bisher nicht nur von georgischer Seite, sondern auch von den Ossetiern und Russland hier recht aggressiv kommuniziert wurde. Die Unterstützung einer abtrünnigen Provinz und deren de facto Schutz durch eigene Truppen würde ich nicht gerade als deeskalierend bezeichnen.


ZITAT
ZITAT(Stormcrow @ 8. Aug 2008, 23:31) *
Es ist ja nicht so, dass nur Georgien hier in den letzten Jahren aggressive Politik verfolgt hat.

Eben doch.
Die RF hat, wie oben erwähnt, ihre Truppen aus Georgien ausgezogen und die durch Abchasien und Südossetien gewünschte Anerkennung ihrer Unabhängigkeit verweigert, während Georgien immer agressiver wird, was sich nur zu deutlich in der forcierten Aufrüstung des georgischen Militärs und der derzeitigen georgischen Angriff widerspiegelt.

Siehe oben. Ich möchte noch einmal betonen, dass ich die Georgier nicht in Schutz nehmen will, aber ich bin weiterhin der Meinung, dass sowohl Ossetier wie auch Georgier hier eine Entscheidung wollen und sich jeweils auf ihre Schutzmächte verlassen haben. Mit dem Unterschied, dass Russland sehr schnell und vehement reagiert hat, Saakashvili sich aber in Bezug auf die Unterstützung durch USA und NATO deutlich verrechnet zu haben scheint (glücklicherweise).

Allgemein erinnert mich die Situation mehr als nur ein wenig an die des Kosovo gegenüber Serbien, mit dem bedeutsamen Unterschied, dass Georgien im Gegensatz zu Serbien von den USA protegiert wurde oder noch wird, weswegen die Unabhängigkeitsbestrebungen nicht begrüßt werden.

Als kleine Bemerkung in eigener Sache, wenn Russland in größerem Umfang georgisches Gebiet außerhalb von Südossetien und Abchasien angreift und die USA sich für eine wie auch immer geartete Hilfe entscheiden, habe ich ein ganz beschissenes Gefühl. Keine Panikmache, nur ein ganz persönliches Bauchgefühl.
Deswegen finde ich den derzeitigen vorsichtigen Kurs des Westens auch ganz gut, wenn auch die Reaktionen ein wenig überrumpelt rüberkommen. Damit hat wohl keiner gerechnet.


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ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Sep 2016, 21:10) *
Ein ICBM-Schlag wäre eine definitive Aussage, die man nicht mehr zurücknehmen könnte.
 
 
 

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