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> 60.Jahrestag des Warschauer Aufstands
Jan-Hendrik
Beitrag 4. Aug 2004, 19:21 | Beitrag #1
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Vor 60 Jahren fand der letzte Versuch Polens statt , im 2.WK noch einmal sein Schicksal in die eigene Hand zu nehem :

http://www.zeit.de/2004/32/A-Warschau_2f32

Hier die beteiligten Einheiten deutscherseits :

http://wilk.wpk.p.lodz.pl/~whatfo....kim.htm

Er wurde ein bitteres Fanal , der zeigte , das die Polen , wie so oft , von ihren "Verbündeten" verraten und verkauft wurden ...

Jan-Hendrik
 
Sumo
Beitrag 5. Aug 2004, 16:24 | Beitrag #2
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Mit Sicherheit keine besondere Glanzleistung in der deutschen Geschichte.

Was ich allerdings in dem Zusammenhang viel bemerkenswerter fand´ war, daß der deutsche Kanzler sich in Warschau nicht zu blöd war, von "deutscher Schande und polnischem Stolz" zu reden.
Weiterhin hat er bei den Feierlichkeiten den Vertriebenen in Deutschland klar gemacht, daß sie Bürger 2. Klasse sind, da die "Bundesregierung Ansprüche Vertriebener nicht unterstützen wird (das leuchtet ja noch ein) und (Achtung, jetzt kommt es!) vor jedem internationalen Gericht dagegen vorgehen wird".
Ein Bundeskanzler der deutschen Staatsbürgern die Möglichkeit nehmen will, vor Gerichten zu klagen. Das ist schon ein starkes Stück.
Das soll wohl die "Versöhnung" erleichtern, ich denke es ist eher kontraproduktiv.


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"So viel Sand und keine Förmchen!"
 Der Frosch am Strand
 
Jan-Hendrik
Beitrag 5. Aug 2004, 16:37 | Beitrag #3
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Allerdings auch keine Glanzleistung der "Alliierten "....

Was unser Kanzler da wieder Produziert hat ,war eh fürn Arsch . Anstatt bei der Entschädigungssache neutral zu argumentieren wurde mal wieder Populismus pur produziert ! Aber darin ist ja der Kanzler spitze ...


Jan-Hendrik
 
Chiron
Beitrag 5. Aug 2004, 16:44 | Beitrag #4
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Tatsächlich lautet das Zitat so:
QUOTE
Weder die Bundesregierung noch andere ernst zu nehmende politische Kräfte in Deutschland unterstützen individuelle Forderungen, soweit sie dennoch geltend gemacht werden. Diese Position wird die Bundesregierung auch vor allen internationalen Gerichten vertreten.

Quelle

Wo siehst du da das
QUOTE
Ein Bundeskanzler der deutschen Staatsbürgern die Möglichkeit nehmen will, vor Gerichten zu klagen.


Außerdem sind die Entschädigungen Vertriebener seit 1952 im Lastenausgleichsgesetz geregelt.

Wenn man allerdings ein Haus zurückhaben aus dem man 1939 Polen vertreiben hat wird man sicher vor keinem Gericht der Welt weiterkommen, und da finde ich es auch nur gut das die Bundesregierung das nicht unterstützt.
 
jever
Beitrag 5. Aug 2004, 16:55 | Beitrag #5
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@Chiron: Der Kanzler hat klar gemacht, dass die BRD bei Klagen vor internationalen Gerichten gegen ihre eigenen Staatsbürger vorgehen wird. Was daran >ernstzunehmende< Kräfte sind, frage ich mich ernsthaft. Diese Fragen soll die Justiz entscheiden, nicht die Politik.

Das Lastenausgleichsgesetz ist für die besonderen Lasten aufgekommen, die den Flüchtlingen entstanden sind. Es ist ausdrücklich kein Entschädigungsgesetz.

Ich glaube kaum, dass es um solche Fälle geht...rolleyes.gif

MfG jever

edit:
Präambel des LAG:
"...unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß die Gewährung und Annahme von Leistungen keinen Verzicht auf die Geltendmachung von Ansprüchen und Rückgabe des von den Vertriebenen zurückgelassenen Vermögens bedeutet,..."

Damit stellt sich der Bundeskanzler sogar gegen das Gesetz. Er müsste die Geltendmachen zumindest dulden, wenn nicht sogar unterstützen.
 
Jan-Hendrik
Beitrag 5. Aug 2004, 17:22 | Beitrag #6
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Im übrigen wohnten die aus Pommern , Schlesien und Ostpreussen vertriebenen wohl kaum in Häusern , aus denen sie 1939 Polen vertrieben hatten ...

Jan-Hendrik
 
Chiron
Beitrag 5. Aug 2004, 17:30 | Beitrag #7
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QUOTE(Jan-Hendrik @ 05.08.2004, 18:22)
Im übrigen wohnten die aus Pommern , Schlesien und Ostpreussen vertriebenen wohl kaum in Häusern , aus denen sie 1939 Polen vertrieben hatten ...

Aber z.b. Frau Steinbach, die als Berufsvertriebene solche Entschädigungsforderungen stellt, obwohl ihre Eltern bis 1939 in Hanau gewohnt haben.
 
Jan-Hendrik
Beitrag 5. Aug 2004, 17:36 | Beitrag #8
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Tja , meine ganze Familie stammt aus Pommern , Ostpreussen sowie dem Kreis Lublin . Mein Großvater erwarb 1936 im Kreis Stolp eine kleine Landwirtschaft , erst 1959 durfte er als einer der letzten mit seiner Familie ausreisen ( vorher war er als Landrat , der ebensogut Deutsch wie auch Russisch und Polnisch sprach einfach unverzichtbar ...) . Was bekam er als er hier ankam ? Lastenausgleich in einer Höhe von ca. 2% dessen , was Haus und Hof ungefähr wert waren . Dies soll man als angemessene Entschädigung bezeichnen ?

Außerdem lebte wohl der allergrößte Teil der Vertriebenen auf Land , das schon seit Jahrhunderten Deutsch besiedelt und geprägt war...

Jan-Hendrik
 
Chiron
Beitrag 5. Aug 2004, 17:54 | Beitrag #9
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Tja, mein väterlicher Teil der Familie stammt aus Hindenburg (Zabrze).

Für das bei der Vertreibung verlohrene Geschäft keine nennenswerte Entschädigung erhalten - Krieg ist halt Sch***e solange man kein Waffenhändler ist (erst recht wenn man ihn 1. anfängt 2. barbarisch führt und 3. verliert).

Möchte eigentlich jemand das die Polen anfangen Entschädigung und Reparationen zu verlangen (so etwas währe ja keine Einbahnstraße), z.b. Warschau in Schutt und Asche zu legen, da kommt schon so einiges zusammen.
 
jever
Beitrag 5. Aug 2004, 18:09 | Beitrag #10
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@Chiron: Tja, sowas sollten doch die Gerichte entscheiden, oder? Die Politiker sind dazu schliesslich nicht in der Lage.
Und allgemein: D. zahlt immernoch Entschädigungen an den Jewish Claims Found. Oder sind die etwa mehr wert bzw. gelten nur für die alle Menschenrechte?

MfG jever
 
Jan-Hendrik
Beitrag 5. Aug 2004, 18:15 | Beitrag #11
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Hör mal zu , es geht hier doch wohl eher ums moralische ! Die Vertriebenen wurden nunmal Opfer eines Verbrechens ( auch wenns viele Hierzulande nicht wahrhaben wollen ) , auch Millionen wurden Opfer von Vertriebungen ( sowjetischerseits ) . Fallst Du meinen Post so verstanden hast , das meine Familie quasi nun noch Kohle haben will : nein ! Altpommern und Neupommern haben sich im Kleinen schon längst versöhnt ( auch wenn die Presse in D und PL das gerne ignoriert ) . Nur das Spiel , das die lieben Politiker treiben , das ist widerlich . Für die meisten deutschen Flüchlinge geht auch nicht um Geld & Land , sondern um Anerkennung des physischen und psychischen Leids ( man sollte nicht vergessen : nicht das deutsche Volk hat diesen Krieg angezettelt , sondern Hitler und seine Clique , irgendwelch euphorische Kriegsbegeisterung ist mir nirgends untergekommen ) , die in unserem Staate zumeist ignoriert bzw. verleugnet wird . Außer natürlich die Äußerungen macher Überschlauer von wegen das war die Strafe für Ausschwitz oder s Hitlerwählen ....
Mit Geld kann man den Verlust der Heimat eh nicht kompensieren , höchstens die Taschen von irgendwelch obskuren Funktionären und Anwälten ( siehe Zwangsarbeiterentschädigungen !)  füllen !

Jan-Hendrik
 
jever
Beitrag 5. Aug 2004, 18:26 | Beitrag #12
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@Jan-Hendrik: Darf ich das bei Bedarf zitieren? smile.gif

MfG jever
 
Jan-Hendrik
Beitrag 5. Aug 2004, 18:29 | Beitrag #13
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Von mir aus ...

Jan-Hendrik
 
Chiron
Beitrag 5. Aug 2004, 18:41 | Beitrag #14
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@jever: Lies dir mal die Aussage des Knzlers durch: Die Bundesregierung ist der Auffassung das es keinerlei Verpflichtungen zwischen D und Pl gibt (Vertriebene <-> Reparationen), und wird dies, wenn gefragt, auch vor jedem Gericht so vorbringen.
Ich kann nicht erkennen das dadurch irgendeinem deutschen Staatsbürger die Möglichkeit genommen ist, vor Gerichten zu klagen.

Reperationen werden nun mal von den Verlierern an die Gewinner gezahlt, überraschend was...

@Jan-Hendrik: Wer bestreitet denn das die Vertreibung ein Verbrechen war?
Nur muß man es aus moralischer sicht auch im Zusammenhang sehen mit dem Verhalten der deutschen Regierung und Streitkräfte im vorangegangenen Kriege.
Und bei Kriegen herrscht nun mal leider Gruppenhaftung.

Und "Hitler und seine Clique" wurde von deutscher Seite ja nun wirklich nur in homöopathischen Dosen Widerstand entgegengesetzt.
Wenn man sich anschaut wie das Regime bis zum letzten Kriegstag (und zum Teil darüber hinaus) auch auf unterster Ebene funktioniert hat war das nicht nur eine kleine Clique.
 
jever
Beitrag 5. Aug 2004, 19:18 | Beitrag #15
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@Chiron: Zum Glück kann der Kanzler den Gang zum Gericht nicht verhindern, er würde es nämlich sonst tun.
Es stösst mir aber sehr sauer auf, dass der wichtigste politisch aktive Vertreter der Deutschen offen sagt, dass er bei internationalen Problemen die Interessen fremder Länder über die Interessen seines Volkes stellt. Und dabei die Gesetze seines Landes auch noch als unwichtig und vernbachlässigbar erklärt.

MfG jever
 
Chiron
Beitrag 5. Aug 2004, 20:03 | Beitrag #16
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QUOTE(jever @ 05.08.2004, 20:18)
[...]Es stösst mir aber sehr sauer auf, dass der wichtigste politisch aktive Vertreter der Deutschen offen sagt, dass er bei internationalen Problemen die Interessen fremder Länder über die Interessen seines Volkes stellt.

Und ich dachte eigentlich das den Polen keinen Anlass zu geben Reparationen zu fordern in unserem Interesse wäre.

QUOTE
Und dabei die Gesetze seines Landes auch noch als unwichtig und vernbachlässigbar erklärt.


Auf was genau soll sich das beziehen?
 
jever
Beitrag 5. Aug 2004, 20:36 | Beitrag #17
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@Chiron: Es geht bei der Klage um Grundstücke, nicht um Mobilien oder Gebäude. Da würden mich entsprechende Gründe für Reparationen der Polen doch stark interessieren.

Das LAG geht sehr eindeutig davon aus, dass es eine spätere Entschädigungszahlung erfolgt. Dieses Gesetz hat Schröder eben bewusst missachtet.

MfG jever
 
Pille1234
Beitrag 5. Aug 2004, 21:01 | Beitrag #18
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Das ist doch alles nicht so wahnsinnig schwer zu verstehen. Die Bundesregierung hat immer die Position vertreten, dass es für niemanden Reparationen geben wird. Wenn man aber die Forderungen der Vertriebenenverbände unterstütze, würde man damit nur die Tür für ausländische Forderungen öffnen. Wenn man mal gegeneinander aufrechnet, wer von wem was verlangen könnte, ergibt das für Deutschland eine sehr negative Rechnung, folglich ist es im Interesse der Mehrheit der Deutschen, wenn die Vertriebenen keine Entschädigung von bekommen. Dass das ein paar Berufsvertriebene oder solche die den Vertriebenenstatus ererbt haben, anders sehen, dürfte wohl klar sein.


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jever
Beitrag 5. Aug 2004, 22:08 | Beitrag #19
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Öhm...
Die meisten Enteignungen, oder besser fast alle, erfolgten NACH dem Krieg, nicht IM Krieg! Demnach sind dies keine Reparationen. Dies sind Enteignungen im Zivilrecht, nicht im Kriegsrecht.

MfG jever
 
Pille1234
Beitrag 5. Aug 2004, 22:26 | Beitrag #20
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QUOTE(jever @ 05.Aug..2004, 23:08)
Öhm...
Die meisten Enteignungen, oder besser fast alle, erfolgten NACH dem Krieg, nicht IM Krieg! Demnach sind dies keine Reparationen. Dies sind Enteignungen im Zivilrecht, nicht im Kriegsrecht.

MfG jever

Das ist unerheblich, die Enteignungen waren eine direkte Folge des Krieges. Es würde wohl kaum auf internationales Verständnis stoßen, wenn Deutschland Reparationen ablehnt, weil die Schäden im Krieg verursacht wurden, aber Entschädigungen verlangt für eigene Verluste, die in Folge des Krieges entstanden sind.
Im Übrigen steht es ja jedem Geschädigten zu, seine vermeintlichen Ansprüche vor einem Gericht einzuklagen, denn anders als einige Leute hier glauben machen wollen, geht die Bundesregierung nicht gegen ihre Bürger vor, sondern vertritt lediglich ihre allseits bekannte Position, wenn sie denn von einem Gericht dazu befragt wird.


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jever
Beitrag 5. Aug 2004, 23:01 | Beitrag #21
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@Pille: Hier geht es nicht um Deutschland, sondern um einzelne Menschen. Diesen Menschen wurde Eigentum geraubt. Die Klage soll entscheiden, ob ein Staat entscheiden darf, dass seine Bürger ohne Entschädigung auf Eigentum verzichten muss. Übrigens, hätten diese Leute statt Immobillien Aktien gekauft, wären sie bereits entschädigt worden. Sie werden also dafür bestraft, dass sie ein Haus gekauft haben anstatt der IG Farben oder Hitlerdeutschland ihr Geld gegeben haben.

Genau um diese Position geht es. Deutschland als Staat hat sich vor Gericht dazu nicht zu äussern, wenn es gegen seine Bürger aussagen müsste. Es hat schliesslich Aussageverweigerungsrechte. Diese werden vom Bundeskanzler abgelehnt, um den eigenen Bürgern zu schaden. Die deutsch-polnische "Freundschaft" ist dabei kein guter Grund. *kein weiterer Kommentar dazu im Moment*

MfG jever
 
Pille1234
Beitrag 6. Aug 2004, 00:06 | Beitrag #22
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QUOTE(jever @ 06.Aug..2004, 00:01)
Genau um diese Position geht es. Deutschland als Staat hat sich vor Gericht dazu nicht zu äussern, wenn es gegen seine Bürger aussagen müsste. Es hat schliesslich Aussageverweigerungsrechte. Diese werden vom Bundeskanzler abgelehnt, um den eigenen Bürgern zu schaden. Die deutsch-polnische "Freundschaft" ist dabei kein guter Grund. *kein weiterer Kommentar dazu im Moment*

Aussageverweigerungsrecht...völliger Unsinn. Die Bundesregierung macht hier eine Güterabwägung, das ist ihr Recht und ihre Pflicht.
Offensichtlich sieht das ja auch der komplette Bundestag mit Außnahme einiger CSU-Schreihälse genauso.


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jever
Beitrag 6. Aug 2004, 00:14 | Beitrag #23
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Welche Güterabwägung? Macht es D. auch bei den Entschädigungen, die es zahlt? Und nein, es ist eben nicht der komplette Bundestag mit Ausnahme einiger CSUler dagegen. Eigentlich sind es nur die linken Bereiche. Wobei man heute Links und Rechts im Bundestag kaum noch unterscheiden kann, sofern sie nich ganz die eine Seite sind...

MfG jever
 
Pille1234
Beitrag 6. Aug 2004, 00:59 | Beitrag #24
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Die Güterabwägung ist ganz einfach: Unterstützung der Forderung der Vertriebenenverbände gegen den Kollateralschaden in den deutsch-polnischen Beziehungen und der Widerspruch in der eigenen bundesdeuschen Argumentation bezüglich Wiedergutmachung/Entschädigung. Die Position der Bundesregierung ist seit jeher, dass es keine individuellen Anspüche an die BRD gibt sondern alles auf der Ebene zwischen Staaten geregelt werden muß und dort derweil alles geregelt ist. Mit anderen Worten: es gibt für niemanden mehr irgend eine Entschädigung oder Reparation. Du erinnerst Dich vielleicht noch an die vorübergehende Pfändung des Goetheinstituts in Griechenland wegen einem SS-Massaker? Genau für soetwas darf aus deutscher Sicht kein Präzedenzfall geschaffen werden. Daher ist die Position der Bundesregierung eindeutig.
Wer im Bundestag sieht das denn anders, gib ma Butter bei die Fiche.
Ich werfe den ersten Googleartikel ins Rennen, Märkische Allgemeine vom 03/08/04
QUOTE
Vertriebene wollen Polen auf Entschädigung verklagen

Berlin (dpa) - Der Streit um Entschädigungen für deutsche Vertriebene wird noch in diesem Jahr polnische und internationale Gerichte beschäftigen. Die Alteigentümer-Vereinigung "Preußische Treuhand GmbH" kündigte für den Herbst Klagen in Polen und vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte an.

Die CDU-Spitze stellte sich unterdessen wie zuvor SPD, Grüne und FDP im Streit mit den Vertriebenen-Verbänden im Grundsatz hinter die Position von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), der in Warschau deutschen Ansprüchen auf Entschädigungen entgegen getreten war. "Im Kern hat er sicher vorgetragen, was richtig ist", sagte CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer.

"Man kann das Problem nicht dadurch lösen, dass man das auf den Staat überträgt", sagte er zu Entschädigungsforderungen aus dem Bund der Vertriebenen (BdV). Noch bestehende Ansprüche seien im Einzelfall vor Gericht zu klären, betonte Meyer. Die SPD-Bundestagsfraktion warnte vor einer Beschädigung der deutsch-polnischen Beziehungen wegen der angedrohten Klagen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der "Preußischen Treuhand", Rudi Pawelka, sagte in einem dpa-Gespräch, man werde zweigleisig verfahren, weil die Klagen in Polen kaum Erfolg haben dürften. Er schloss auch den Gang zum Europäischen Gerichtshof in Luxemburg nicht aus, weil das Neu-EU-Mitglied Polen gegen EU-Recht verstoße.

Eine Entschädigung der Vertriebenen durch die Bundesregierung, wie sie BdV-Präsidentin Erika Steinbach ins Spiel gebracht hatte, lehnte Pawelka ab. "Das würde so wirken, als wären die Vertriebenen geldgierig." Außerdem käme das einer "Aufgabe eines Teils des Heimatrechtes" gleich.

Der Vertriebenen-Funktionär, der auch Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien ist, forderte die polnische Regierung auf, den Vertriebenen entgegen zu kommen und ihnen den Wiederaufbau verfallener Höfe zu erlauben.

Der Kanzler hatte bei den Feiern in Erinnerung an die Opfer des Warschauer Aufstands gegen die deutsche Besatzung in Warschau individuelle Restitutionsansprüche aus Deutschland gegen Polen abgelehnt. Diese Position werde die Bundesregierung auch vor internationalen Gerichte vertreten.

Die scharfe Kritik an dieser Haltung aus dem Kreis der Vertriebenen-Vertreter ebbt nicht ab. Die Vertriebenen-Sprecher der Unionsfraktion, Erwin Marschewski und Hartmut Koschyk, erklärten, Schröder habe in Warschau "den deutschen Heimatvertriebenen vor den Kopf geschlagen und unsere polnischen Partner in die Irre geführt". Alle Bundesregierungen hätten bisher die Rechtsposition vertreten, dass der mit der Vertreibung verbundene Vermögensentzug "völkerrechtswidrig war und die damit verbundenen Vermögensfragen offen sind".

Der frühere polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski bezeichnete die Aktivitäten und Äußerungen aus der Vertriebenenspitze als "fatal" für die deutsch-polnische Aussöhnung. In Pressebeiträgen in Polen nahm er Schröders Auftritt in Warschau auch gegen die Kritik derjenigen in Schutz, die eine "emotionale Geste", das Wort "Entschuldigung" oder einen Kniefall erwartet hatten. "Wie viele Jahre sollen sie (die deutschen Politiker) knien und sich entschuldigen?" fragte Bartoszewski.  


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jever
Beitrag 6. Aug 2004, 01:24 | Beitrag #25
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@Pille: Was Du hier erzählst, ist schlicht und ergreifend falsch.
Der Jewish Claims Found, welcher einen Grossteil der Ersatzansprüche erhalten hat, ist keine staatliche Institutuion. Ebenso wurden die Zwangsarbeiter nicht durch staatliche Institutionen entschädigt. Diese Forderungen waren also individuell. Und es wurden Entschädigungen gezahlt für diese Dinge.
Desweiteren erwarte ich keine Unterstützung, sondern schlichte Neutralität. Deutschland als Staat hat sich im Falle einer zivilrechtlichen Klage schlicht und ergreifend herauszuhalten.
Einen Kollateralschaden in den deutsch-polnischen Beziehungen kann ich mir eh net vorstellen, da Polen nur dann die Deutschen mag, wenn sie Geld bringen. Und damit ist VIEL Geld gemeint. (ebenso wie die Tschechen).

Zu dem Artikel: Auch die CDU und die FDP sind leider von political corracness geprägt anstatt von Aufarbeitung. Die einzigen Völker, die D. hassen, sind die, deren Bevölkerung den deutschen Zivilisten massivt Leid zugefügt haben: Polen und Tschechien. In einem britischen Dorfpub bekommt man eher ein Bier als in einem tschechichen.

MfG jever
 
Black Hawk
Beitrag 6. Aug 2004, 08:11 | Beitrag #26
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Was mir bei der ganzen Sache nur leicht komisch vorkommt
(und das generell),es wird schon seit Jahren von irgendwelchen Zeichen der Versöhnung gesprochen etc und das seit eben Jahren.
Könnte es nicht mal langsam gut sein mit der ganzen Versöhnerei?
Ich weiss ja nicht was andere untger Versöhnung verstehen, nur da wir schon ziemlich viel für den Ausgleich mit unseren Nachbarn getan haben reicht es nun langsam.


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Was mach ich hier?
 
Jan-Hendrik
Beitrag 6. Aug 2004, 08:37 | Beitrag #27
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Welche bei der normalen Bevölkerung im großen und ganzen eh bereits vollzogen ist . Aber für irgendwelch dümmliche politische Gesten und Reden bzw. irgendwelch Sensationsartikel wird diese Floskel immer wieder gern hervor gekramt ! I bin seit 1978 jedes Jahr , oft mehrfach , in Polen , und seitens der Bevölkerung ist mir nie derartiges untergekommen , einmal wurden wir von 2 dortigen Skins angepöbelt , aber die bekamen von Polen (!) ne kräftige Jachtreise ( und sie kamen nie wieder ...) , dort lacht man eher über den deutschen Nationalmasochismus ! Warum ? Weil man dort differenziert zwischen Regierung und Bevölkerung !

Jan-Hendrik
 
MasterOfMaul
Beitrag 6. Aug 2004, 11:13 | Beitrag #28
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irgendwelche forderungen von vertriebenen sind meines erachtens von grund auf absolut revisionistisch. mein/unser volk hat 1933 in ""demokratischen wahlen"" eine entscheidung getroffen, die nachhaltig falsch war. worin die sache geendet hat wissen wir. und wer einen krieg, wie oben schon angesprochen unprovoziert beginnt, sich wie das jüngste gericht aufführt und dann auch noch verliert, der muss sich nicht wundern, wenn die schließlich siegreichen(was bei den polen ja nicht wirklich zutrifft und die sache aus sicht der polen völlig nachvollziehbar zu einer unverschämten beleidigung macht!)untermenschen langfristig vergeltung fordern.
der springende punkt ist, dass nicht das polnische volk bzw. dessen staat verantwortlich ist für diese vertreibungen, sondern unser volk bzw. staat. wenn deshalb irgendwelche schadensersatzansprüche gestellt werden dürfen, dann an die bundesrepublik deutschland als dem rechtsnachfolger des 3 . reiches. alles andere ist tatsächlich eine unverschämtheit!


edit: also ne, wenn ich sowas in der art "...dass der mit der Vertreibung verbundene Vermögensentzug "völkerrechtswidrig war und die damit verbundenen Vermögensfragen offen sind..."lese, dann kommt mir echt die galle hoch!!!
wir haben deren land überfallen, haben deren junge generation soldaten ausgelöscht, die sich bei gott heldenhaft verteidigt hat; deren zivilbevölkerung hatte in vielen fällen großes glück, wenn die nur vertrieben wurde; wir planten, ihr gesamtes volk zu versklaven(haben es sogar 6 jahre getan) und dann kommen sie später angekrochen, proklamieren, dass das alles garnicht so schlimm war und bezeichnen solche lappalien(im angesicht von MILLIONEN toten und unermesslichem leid)als völkerrechtswidrig! haaaloooo!!! gehts noch?!?!?!


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Jan-Hendrik
Beitrag 6. Aug 2004, 11:35 | Beitrag #29
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1. Aha , die MEHRHEIT des deutschen Volks hat also Hitler in einer demokratischen Wahl gewähl und zum Reichkanzler gemacht ( also hats Ermächtigungsgesetz , Gleichschaltung und dergleichen bie gegeben )?
2. Vertreibungen sind nun einmal völkerrechtswidrig , und ein Verbrechen kann man nun mal nicht mit einem anderen rechtfertigen !
3. Oh , ich muß wohl übersehen haben , wie meine Familie ihre Nachbarn "versklavt" hat ...

Jan-Hendrik
 
Florian Geyer
Beitrag 6. Aug 2004, 15:02 | Beitrag #30
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QUOTE(MasterOfMaul @ 06.08.2004, 12:13)
irgendwelche forderungen von vertriebenen sind meines erachtens von grund auf absolut revisionistisch. mein/unser volk hat 1933 in ""demokratischen wahlen"" eine entscheidung getroffen, die nachhaltig falsch war. worin die sache geendet hat wissen wir. und wer einen krieg, wie oben schon angesprochen unprovoziert beginnt, sich wie das jüngste gericht aufführt und dann auch noch verliert, der muss sich nicht wundern, wenn die schließlich siegreichen(was bei den polen ja nicht wirklich zutrifft und die sache aus sicht der polen völlig nachvollziehbar zu einer unverschämten beleidigung macht!)untermenschen langfristig vergeltung fordern.
der springende punkt ist, dass nicht das polnische volk bzw. dessen staat verantwortlich ist für diese vertreibungen, sondern unser volk bzw. staat. wenn deshalb irgendwelche schadensersatzansprüche gestellt werden dürfen, dann an die bundesrepublik deutschland als dem rechtsnachfolger des 3 . reiches. alles andere ist tatsächlich eine unverschämtheit!


edit: also ne, wenn ich sowas in der art "...dass der mit der Vertreibung verbundene Vermögensentzug "völkerrechtswidrig war und die damit verbundenen Vermögensfragen offen sind..."lese, dann kommt mir echt die galle hoch!!!
wir haben deren land überfallen, haben deren junge generation soldaten ausgelöscht, die sich bei gott heldenhaft verteidigt hat; deren zivilbevölkerung hatte in vielen fällen großes glück, wenn die nur vertrieben wurde; wir planten, ihr gesamtes volk zu versklaven(haben es sogar 6 jahre getan) und dann kommen sie später angekrochen, proklamieren, dass das alles garnicht so schlimm war und bezeichnen solche lappalien(im angesicht von MILLIONEN toten und unermesslichem leid)als völkerrechtswidrig! haaaloooo!!! gehts noch?!?!?!

Ja,ja die armen Polen.
Polen war nach dem ersten Weltkrieg wohl der militanteste und nationalistischte Staat Europas.Die haben wirklich an allen Grenzpfählen gerüttelt,nicht nur an den deutschen.Sie haben es nicht bei Sprüchen belassen,sondern alle Nachbarn mit Mord und Totschlag überzogen.Wenn man deren Gebietsanspüche heute ließt,mag man deren Größenwahn kaum glauben.
Soll heißen,Größenwahn und nationale Selbstüberschätzung sind leider kein alleiniges deutsches Problem wink.gif .Das wird in solchen Diskussionen gerne vergessen.


--------------------
Wenn die Araber die Waffen niederlegen, wird es keinen Krieg mehr geben.
Aber wenn Israel die Waffen niederlegt, wird es Israel nicht mehr geben.

Wolf Biermann
 
 
 

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