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> Erhitzung von Stgw-Läufen, ausgelagert zum lachen
SailorGN
Beitrag 18. Feb 2014, 15:20 | Beitrag #301
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Grundsätzlich doch in alle Richtungen, der Betrag ist aber von der jeweiligen Materialdicke abhängig... also die bei weitem größte Änderung(größere Plus) in Schußrichtung. Was aber nicht heißt, dass sich die Rohrwand und damit die Felder/Züge nicht ändern. Weiterhin, um die Abhängigkeit von der Munitionssorte zu bekommen, muss diese minimale Veränderung dann ausreichen um die Flugeigenschaften der Geschosse zu verändern... also zu Beschädigungen/Deformationen führen.


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Kreuz As
Beitrag 18. Feb 2014, 15:24 | Beitrag #302
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Nicht so kompliziert.

Der Innendurchmesser wird ____________ ?

Der Beitrag wurde von Kreuz As bearbeitet: 18. Feb 2014, 15:24
 
MS-Tech
Beitrag 18. Feb 2014, 16:34 | Beitrag #303
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ZITAT
Aber was genau kann bei der Munition Ursache sein?


Wenn es den wirklich nur nach längeren Feuerstößen u.Ä. zu dem Fehlerbild kommt, vermute ich, dass das Pulver bzw. der einfluss durch die hohen Temperaturen auf die Treibladung, hier zu dem Phänomen führt.
GGf das Material der Hülsen durch schlechte Wärmeableitung?

Wäre jetzt meine gestotterte Anwort, ggf hat jemand mehr Ahnung von der Innenbalistik.
 
Parsifal
Beitrag 18. Feb 2014, 16:46 | Beitrag #304
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Hingeschmierter/Skizzierter Querschnitt durch einen Ring, bzw. eben den Gewehrlauf.
Links sind 8 "Kristalle/Atome/Moleküle" welche das simplifizierte Rohr ergeben kühl, rechts sind sie erhitzt dargestellt. Der Innendurchmesser vergrößert sich entsprechend der Hitzeausdehnung der 8 Quadrate. Kurze Verständniskritzelei, die kapieren die Azubi meistens. xyxthumbs.gif

Der Beitrag wurde von Parsifal bearbeitet: 18. Feb 2014, 16:47


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Kreuz As
Beitrag 18. Feb 2014, 16:53 | Beitrag #305
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An Hülsen und Geschoss ändert sich eigentlich nichts, was ein solches Fehlerbild verursachen würde. Es könnte jedoch sein, dass das Treibladungspulver nicht temperaturstabil genug ist und bei grosser Hitze einen deutlich überhöhten Gasdruck produziert. Eigentlich hat man diese Probleme aber schon seit Jahrzehnten immer besser in den Griff bekommen.

Aber insgesamt halte ich das für eine erneute faule Ausrede. Bis ein wirklich unabhängiges Prüfinstitut ein Gutachten erstellt hat, glaube ich nichts von dem was geschrieben wird. Denn dieses ganze Problem ist wie ich vorher hier im Thread geschrieben habe, bei den wesentlichen Teilen die diesen Fehler produzieren bauähnlichem zivilen SL8 schon seit vielen Jahren bekannt. Auch mit den unterschiedlichsten Sorten an Munition.

Das stinkt alles zum Himmel, vom Rhein bis an den Hindukusch.

mad.gif



 
Nite
Beitrag 18. Feb 2014, 17:14 | Beitrag #306
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So wahren zumindest die Bw und HK ihr Gesicht...


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Kreuz As
Beitrag 18. Feb 2014, 17:23 | Beitrag #307
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Ich hoffe, das CBC als einer der grössten Munitionshersteller weltweit sich das nicht bieten lässt.

 
peter
Beitrag 18. Feb 2014, 18:25 | Beitrag #308
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Immerhin haben jetzt 60 Mann frische Munition am Mann.
Ggf. wurden andere Pulver oder andere Anzündhütchen als spezifiziert verladen und das wurde nachgewiesen (ausdrücklich nur eine Vermutung meinerseits, keine Unterstellung!).
Wenn dem so wäre, wäre der Lieferant jetzt ganz einfach in der schlechteren Position.
Mit den bisher bekannt gewordenen Waffentests passt das aber immer noch nicht so richtig zusammen.


mkg peter

Der Beitrag wurde von peter bearbeitet: 22. Feb 2014, 19:26


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"Was habt Ihr denn gedacht?"
 
MS-Tech
Beitrag 18. Feb 2014, 18:52 | Beitrag #309
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ZITAT
wurden andere Pulver oder andere Anzündhütchen als spezifiziert verladen und das wurde nachgewiesen


Das würde aber auch schon bei "normalen" Temperaturen zu den Abweichungen führen, nicht durch Hitze.

Gut die Partone verbleibt, für den Präzisionsschuss, nach den Feuerstössen etc. verhältnis mäßig lange im Partonenlager und wenn das Pulver tatsächlich ein Problem hat.... kann schon passen.

 
Marauder
Beitrag 22. Feb 2014, 19:17 | Beitrag #310
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MEN hat am 19. Februar dazu eine Pressemitteilung veröffentlicht

http://www.men-defencetec.de/index.php?eID...dd1c0f5ab0163e5

ZITAT
[...] Zu jedem Zeitpunkt wurde Munition an unsere Kunden ausgeliefert, die den Technischen Lieferbedingungen der Kunden
entsprochen hat [...] Im Dezember 2013 wurde die Geschäftsführung von unserem Kunden Bundeswehr informiert, dass es aufgrund von Einsatzerfahrungen eine neue Anforderung an die Munition
5,56mmx45 DM11 gibt (Heiß-Präzisionsverhalten bei der Waffe H&K G36). Diese neue Anforderung ist in den bisherigen Technischen Lieferbedingungen nicht enthalten. [...]


Der Beitrag wurde von Marauder bearbeitet: 23. Feb 2014, 22:50
 
peter
Beitrag 22. Feb 2014, 19:22 | Beitrag #311
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Also seitens MEN alles Okay und die BW hat die Torte wieder im Gesicht...

mkg peter


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Forodir
Beitrag 22. Feb 2014, 22:34 | Beitrag #312
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wieso? Die Bw hat jetzt festgestellt das die Munition ursächlich war, also einen Zusatz in die TL für die Munition reingebracht. MEN hat diesen umgesetzt, und da es vorher nicht bekannt oder nicht gefordert war die Munition gemäß TL auch geliefert.
Das ganze zeigt doch nur das es halt hin und wieder Dinge gibt die erst später auffallen weil zu dem Zeitpunkt als man die Forderungen und TL niederschrieb man nicht daran gedacht hat oder es als vernachlässigbar hingenommen hat.
Realität ist halt tricky, eine vernünftige Kommunikation und eine umfängliche Untersuchung von Anfang an hätte das ganze deutlich früher beenden können, und zwar einfach mit dem hinweiß das zur Indienststellung des Gewehrs man an solche Belastungen nicht gedacht hatte und diese Forderung weder in der TL des Gewehrs noch der Munition berücksichtigte. Das was es können soll kann es.

Die Frage die sich jetzt hier stellt ist ob das auch weiterhin ausreicht oder ab man in den Forderungen für das neue "System Sturmgewehr" hier etwas weitsichtiger ist und etwas realitätsnaher bei den TL ist,...


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Panzermeyer
Beitrag 22. Feb 2014, 22:58 | Beitrag #313
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An MENs Stelle käme ich mir ehrlich ziemlich verarscht vor. Denn die Erklärung die die BW bzw. dss BWB (oder wie der Laden jetzt heisst) ist ja mal mehr als dünn.

ZITAT
Ggf. wurden andere Pulver oder andere Anzündhütchen als spezifiziert verladen und das wurde nachgewiesen (ausdrücklich nur eine Vermutung meinerseits, keine Unterstellung!).

Das kann man getrost ausschließen, ich kenne die Qualitätskontrollen bei der MEN. Die haben ja auch einen Ruf zu verlieren, es wird ja nicht nur für die Bundeswehr produziert.

Ich glaube ich lasse mir das Ganze übernächste Woche mal in Nürnberg erklären. biggrin.gif


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Forodir
Beitrag 22. Feb 2014, 23:59 | Beitrag #314
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http://augengeradeaus.net/2014/02/thema-pe...ericht-zum-g36/

Hier kann man die Antwort auf die kleine Anfrage nachlesen und anscheinend hat der Munitionshersteller die Ergebnisse des Tests voll umfänglich mitgetragen. Warum auch nicht, er hat ja die Munition wie verlangt hergestellt, das es Auswirkungen auf die Präzision gab waren ja weder ihm noch der Bw zu diesem Zeitpunkt bekannt.


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Beitrag 23. Feb 2014, 10:40 | Beitrag #315
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Das Fraunhofer Institut und Heckler & Koch haben jeweils mit dem "Einsatznahen Beschusszyklus (EBZ)" der Bundeswehr geprüft. Dabei werden 150 Schuss in 20 Minuten verschossen.

Die WTD91 hat 90 Schuss in schnellem Einzelfeuer und Dauerfeuer verschossen bzw. einen Versuch in Anlehnung an die britische "Battlefield Mission" durchgeführt. Aus letzterem ergaben sich katastrophale Trefferbilder für G36 und G36k. Die Ergebnisse aus dem ersten Versuch sind mir nicht bekannt.

Bei der britischen "Battlefield Mission" für das SA80 werden 150 Schuss in 8 Minuten und 40 Sekunden verschossen. Die Briten haben meines Wissens nach nie auf die Präzision bei diesem Versuch geachtet. Es wurden lediglich die Waffenstörungen erfasst.

Fazit: Es kommt drauf an wie man "Warmschussverhalten" definiert. Es gibt eklatante Unterschiede beim Zeitansatz, die evtl. die unterschiedlichen Ergebnisse erklären.

Bleibt die Frage: Welcher Beschusszyklus ist näher an der Realität? Die Briten haben die "Battlefield Mission" im Jahre 1998 mit Daten aus Bosnien und dem Golf erstellt. Kurz darauf wurde festgestellt, dass das SA80 zu viele Störungen während dieses Zyklus aufweist. Die Waffen wurden im Anschluss für viel Geld von Heckler & Koch auf den Stand SA80A2 kampfwertgesteigert.


Battlefield Mission


EBZ

Der Beitrag wurde von SLAP bearbeitet: 23. Feb 2014, 10:41


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Forodir
Beitrag 23. Feb 2014, 11:13 | Beitrag #316
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Der Beschuss test der Briten ging in erster Linie um die Zuverlässigkeit der Waffe da hier vermehrt Klagen aufgekommen waren; die Präzision entfiel also wurde im Zeitansatz für das Verschießen der Munition der Zielvorgang auch nicht abgebildet; beim EBZ ist das eingerechnet worden und darf deswegen maximal 20 min dauern,..aber eher weniger so um die 18 min.

Es wäre interessant zu wissen ob irgendjemand einen Test kennt in der die Menge an Munition in der kurzen Zeit verschossen wird und man die Trefferergebnisse ausgewertet hat, bei 90 Schuss in sagen wir mal 5 min dürfte eigentlich fast jede Waffe in die Knie gehen was die Präzision angeht.


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Beitrag 23. Feb 2014, 11:42 | Beitrag #317
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ZITAT(Forodir @ 23. Feb 2014, 11:13) *
Es wäre interessant zu wissen ob irgendjemand einen Test kennt in der die Menge an Munition in der kurzen Zeit verschossen wird und man die Trefferergebnisse ausgewertet hat, bei 90 Schuss in sagen wir mal 5 min dürfte eigentlich fast jede Waffe in die Knie gehen was die Präzision angeht.


mata.gif

Wie kommst du da drauf?


 
Forodir
Beitrag 23. Feb 2014, 12:06 | Beitrag #318
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Vielleicht sollte ich das anders formulieren, gibt es Daten zu einem Vergleich von mehreren Sturmgewehren die mit der gleichen Munition, gleichen Versuchsaufbau und hohem Munitions Einsatz in kurzer Zeit? Wobei eben nicht nur die Funktionssicherheit geprüft wurde, z.B. der Dust Test der US Army sondern halt auch die Trefferbilder.
z.B. halt ein SA 80 ein M4 ein G36 ein AK74 ein GALIL usw in der genau das hier mal getestet wurde? Thermische Belastung hat einen Einfluss auf die eigen Präzision, aber ab wann, wie stark und wie groß sind die Unterschiede bei den gängigen Militärwaffen?


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SLAP
Beitrag 21. May 2014, 17:16 | Beitrag #319
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Es trifft, es trifft nicht... (SWR)

ZITAT
Die Kontroverse um die Zielsicherheit des Sturmgewehrs G36 von Heckler & Koch geht weiter. Das Standardgewehr der Bundeswehr wurde neuerlichen Tests unterzogen, die nach SWR-Recherchen wenig erfreulich verliefen.

Seit Jahren wurde von verschiedenen Seiten der Vorwurf erhoben, das Gewehr verliere bei Erhitzung seine Treffgenauigkeit. Vor allem Soldaten in Afghanistan hatten sich über mangelnde Zielsicherheit des Sturmgewehrs beklagt. Zuletzt hatte das Bundesverteidigungsministerium dies im Februar dementiert und die Treffungenauigkeit in früheren Testreihen mit der dabei verwendeten, angeblich schlechten Munition erklärt.

Das G36 ist keine Scharfschützenwaffe, sollte aber auf 100 Meter nicht mehr als 4, 5 Zentimeter neben die anvisierte Stelle schießen.

Der Bundesrechnungshof hat nun im März erneut zwei Sturmgewehre G36 der Firma Heckler und Koch testen lassen. Diese bislang geheim gehaltenen Tests, deren Ergebnisse "Report Mainz" vorliegen, zeigen: Beide getesteten Waffen verlagern ihren mittleren Treffpunkt und weiten den Streukreis auf, sobald die Waffe warm wird.

Waffenexperte nicht überrascht

Der Waffenexperte David Schiller zeigt sich gegenüber dem SWR nicht überrascht: "Das Problem mit dem G36 ist ein systemisches Problem. Wir haben einmal eine optische Visierung, die in einer handgriffartigen Brücke oben auf der Waffe sitzt, völlig unabhängig vom Lauf. Und die eigentlich funktionierenden Teile der Waffe - Lauf, Verschluss und Verschlussträger - aus Stahl sind. Der Rest ist aus Kunststoff."

Das Verteidigungsministerium hat "Report Mainz" die Ergebnisse der Tests bestätigt. Zu der Frage nach möglichen Vertuschungsversuchen früherer Testergebnisse wollte sich das Ministerium nicht äußern. Die Bundeswehr hat rund 160.000 der G36 - Gewehre in Gebrauch.

Stellungnahme von Heckler & Koch

Die Herstellerfirma Heckler & Koch aus Oberndorf im Schwarzwald hat auf SWR-Anfrage so reagiert: "Unser Haus ist leider nicht in der Lage, zu angeblichen internen Vorgängen oder Bewertungen der Bundeswehr Stellung zu nehmen. Insbesondere legt unser Haus Wert auf die Feststellung, dass der Bundesrechnungshof unser Haus zu keinem Zeitpunkt zu Aktivitäten, welche unsere Produkte betreffen, jemals eingebunden oder kontaktiert hat."


Der Beitrag wurde von SLAP bearbeitet: 21. May 2014, 17:17


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Malefiz
Beitrag 21. May 2014, 18:02 | Beitrag #320
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Mal ganz gelassen abwarten, was da am Ende wirklich bei rauskommt. Investigative Journalisten steigern sich ja manchmal in Dinge rein und erliegen der Sensationsgier. Solange der Report nicht ähnlich ausführlich wie der HK Report vorliegt, der ja frech das Gegenteil behauptet, würde ich da jetzt keine Pferde scheu machen.


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SLAP
Beitrag 22. Jun 2014, 10:31 | Beitrag #321
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Bild.de

ZITAT
Ministerium stoppt Sturmgewehr G36 (22.06.2014)

Riesenärger um das Sturmgewehr G36! Das Bundesverteidigungsministerium hat jetzt einen Beschaffungsstopp für das Standardgewehr der Truppe verhängt und lässt die Waffe neu untersuchen.

Hintergrund: Der Bundesrechnungshof (BRH) zweifelt in einem Geheimbericht die Treffsicherheit des G36 an. Das G36 steht seit 2012 als „Pannengewehr“ in der Kritik.

Bei Erhitzung durch Dauerfeuer soll es ungenau schießen. Die Bundeswehr hat bislang schlechter Munition die Schuld gegeben.

Im BRH-Bericht heißt es nun: „Es spricht viel dafür, dass es in der Bundeswehr sowohl nichtsystemverträgliche Munitionssorten als auch unterschiedlich wärmeempfindliche Gewehre G36 gibt.

In Absprache mit dem BRH prüft die Bundeswehr jetzt mit Forschern des Ernst-Mach-Instituts, dem Bundeskriminalamt und Munitionsherstellern die Ursachen der mangelnden Zielgenauigkeit. Bis zum Abschluss der Tests ordert die Truppe keine G36 mehr.

Der Bundesrechnungshof: „Es gilt zu vermeiden, dass das Verteidigungsministerium bis zu 34 Millionen Euro in ein Gewehr investiert, das möglicherweise den Anforderungen der Truppe nicht genügt.“




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SailorGN
Beitrag 22. Jun 2014, 11:43 | Beitrag #322
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Oh man, geht das weiter?! Wegen "bis zu 34 mio Euro" pinkeln sich die Erbsenzähler in die Hosen, als ob es nix anderes untersuchenswertes gäbe in der BW. Für mich wirkt die ganze Chose wie ein Beinpinkelwettbewerb. Und bei aller Stänkerei, der BRH ist ja in der bequemen Lage, für die Folgen seiner "Erkenntnisse" keine Verantwortung tragen zu müssen: Was passiert nämlich, wenn kein Ersatz beschafft wird und die vorhandenen Waffen ausgeleiert werden? Eine Neuausschreibung für einen Nachfolger wird ganz bestimmt teurer werden als 34 mio^^ Aber wenn Dauerfeuer das Problem ist, habe ich eine einfache Lösung: Karabiner k98. Zuverlässig, erprobt, kein Feuerstoß... mit dem tollen Feature, das nicht so viel Munition verbraucht wird. Ausserdem kann man mit 8x57 IS auch besser Lehmwände perforieren als mit 5,56... win-win-Situation^^ wallbash.gif


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goschi
Beitrag 22. Jun 2014, 12:43 | Beitrag #323
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Herr der Dunkelheit
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1. 34mio € sind 34mio €, das ist nicht nichts und genau diese Einstellung führt zum verschlampen von zig Milliarden, sind ja überall nur ein paar mio €.
2. Wieso sollte man ein System weiterbeschaffen, bei dem es aktuell Fragen betreffend "Zuverlässigkeit" gibt? es wird doch sonst immer gefordert mal etwas konsequent zu sein und die Monopollieferanten nicht einfach stur weiter mit Geld zu bewerfen.
3. die Chose hat sich vor allem Hk selbst zuzuschreiben, da sie durch ihr Verhalten wie ein quengeliges, beleidigtes Kind und nicht wie ein zuverlässiger Industriepartner erschienen, da würde ich auch mal genauer auf die Finger schauen, nur schon aus Prinzip.


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
SailorGN
Beitrag 22. Jun 2014, 14:09 | Beitrag #324
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@goschi:
zu 1. Beim BRH gibt es auch nur eine begrenzte Anzahl Mitarbeiter, angesichts der Größe (und Finanzausstattung) der BW wie immer eigentlich zu wenig. Wenn die paar "Hanseln" sich jetzt an einem verhältnismäßig kleinem Posten festbeißen, gehen die größeren Beträge woanders verloren. Effizient ist das in meinen Augen nicht.

zu 2. Es gibt zunächst "nur" Fragen zur Zuverlässigkeit, die nach Lesen des Threads hier auch nicht "aus der Truppe" kamen, sondern vom BAINBw. Weiter hin ist die Subventionierung von HK eine politische Angelegenheit (wie jeder Kauf von Rüstungsgütern). Die Frage ist dashalb, in wie weit die ganze Diskussion zu einer Lieferantenänderung führt (in meinen Augen gleich Null).

zu 3. Natürlich hat HK sich geziert, angesichts der allgemeinen Stimmung gegen diesen Konzern (in Verbindung mit dem Auftauchen von G36 wo keine sein "dürften") auch irgendwo verständlich. Genauer hinschauen ist auch ok, nur muss das Ganze dann auch Konsequenzen für zukünftige Beschaffungen haben... tut es aber in meinen Augen nicht. Egal was für Probleme man mit Rüstungsgütern hat, nationale Lieferanten haben IMMER Priorität. Daher ist es an sich ein Sturm im Wasserglas, der Nerven und Geld kostet, aber den eigentlichen Missstand nicht ändert.


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Malefiz
Beitrag 23. Jun 2014, 09:59 | Beitrag #325
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ZITAT(sailorGN @ 22. Jun 2014, 15:09) *
@goschi:
zu 1. Beim BRH gibt es auch nur eine begrenzte Anzahl Mitarbeiter, angesichts der Größe (und Finanzausstattung) der BW wie immer eigentlich zu wenig. Wenn die paar "Hanseln" sich jetzt an einem verhältnismäßig kleinem Posten festbeißen, gehen die größeren Beträge woanders verloren. Effizient ist das in meinen Augen nicht.

zu 2. Es gibt zunächst "nur" Fragen zur Zuverlässigkeit, die nach Lesen des Threads hier auch nicht "aus der Truppe" kamen, sondern vom BAINBw. Weiter hin ist die Subventionierung von HK eine politische Angelegenheit (wie jeder Kauf von Rüstungsgütern). Die Frage ist dashalb, in wie weit die ganze Diskussion zu einer Lieferantenänderung führt (in meinen Augen gleich Null).

zu 3. Natürlich hat HK sich geziert, angesichts der allgemeinen Stimmung gegen diesen Konzern (in Verbindung mit dem Auftauchen von G36 wo keine sein "dürften") auch irgendwo verständlich. Genauer hinschauen ist auch ok, nur muss das Ganze dann auch Konsequenzen für zukünftige Beschaffungen haben... tut es aber in meinen Augen nicht. Egal was für Probleme man mit Rüstungsgütern hat, nationale Lieferanten haben IMMER Priorität. Daher ist es an sich ein Sturm im Wasserglas, der Nerven und Geld kostet, aber den eigentlichen Missstand nicht ändert.


1. 34 Mio € sind doch kein kleiner Posten. Wenn sich zeigt, dass ein Nachfolger beschafft werden muss, kriegt man für 34 Millionen schon ein paar Kniften zusammen

2&3 : Man darf nicht vergessen, dass es im Moment in Europa Absichtserklärungen gibt, bei Beschaffungsvorhaben multinational vorzugehen. Absichtserklärungen sind zwar erstmal nichts weiteres als Absichtserklärungen, trotzdem darf sich HK im Zweifel gar nicht so sicher sein, dass am Ende die Bundeswehr nicht doch mit FN Gewehren schießt. Insbesondere da HKs Überleben nicht davon abhängt, dass man das Standardgewehr der Bundeswehr herstellt, ein bisschen breiter sind die ja doch aufgestellt. Auch wenn es ihnen sicherlich sehr weh tun dürfte.


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maschinenmensch
Beitrag 23. Jun 2014, 11:10 | Beitrag #326
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In den aktuellen Ausschreibungen der Briten und Franzosen ist absolut nichts von einer gesamteuropäischen Standardisierung zu bemerken. Wünschenswert wäre es, ja. Tatsächlich ist man zu engstirnig, phantasielos, schlichtweg dumm, hängt irgendwelchen nationalen Vorlieben nach oder hat insgeheim seine Wahl schon getroffen.
 
Der Weisse Hai
Beitrag 23. Jun 2014, 11:29 | Beitrag #327
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Interessant ist auch, daß Briten und Franzosen niemanden mehr im eigenen Lande haben, der ihnen ihre Kniften bauen und dann entsprechend Systemverantwortung übernehmen könnte.

In Europa gibt es nur noch etwas mehr als eine Handvoll Player. In alphabetischer Reihenfolge:

- Beretta
- CZ
- FN Herstal
- HK
- SIG (wobei die 516/716 meines Wissens mit Masse noch in den USA vom Band laufen. Und wie es in der Schweiz mit verbliebenen Fertigungskapazitäten aussieht, kann ich schwer einschätzen. Die ebebnfalls zur Lüke-Gruppe gehörige SAN ist ja jüngst wegen ausbleibender Rüstungsaufträge in eine Schieflage geraten)
- Steyr-Mannlicher
- evtl noch Tawazun (also Haenel in Suhl, aber ich vermute, da müssten noch einige Investitionen getätigt werden)
- Thales (über Thales Australia. Aber die stellten das auf dem AUSTEYR basierende F90 auf der diesjährigen Eurosatory gar nicht mehr aus)

Mich würde es nicht wundern, wenn am Ende HK die Briten und FN Herstal die Franzosen bewaffnet. Steyr könnte in Neuseeland, Australien und Österreich punkten.

DWH


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Kreuz As
Beitrag 23. Jun 2014, 11:45 | Beitrag #328
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ZITAT(Der Weisse Hai @ 23. Jun 2014, 12:29) *
Interessant ist auch, daß Briten und Franzosen niemanden mehr im eigenen Lande haben, der ihnen ihre Kniften bauen und dann entsprechend Systemverantwortung übernehmen könnte.

In Europa gibt es nur noch etwas mehr als eine Handvoll Player. In alphabetischer Reihenfolge:


So wie der Bedarf in den letzten 20 Jahren zusammengeschrumpft ist, sind eben auch die Herstellungskapazitäten verschwunden. Wenn man die knapp 170.000 G36 (je nach Quellenlage) mit Produktionszahlen aus dem kalten Krieg vergleicht, sind das Kleinigkeiten.
 
Malefiz
Beitrag 23. Jun 2014, 11:47 | Beitrag #329
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ZITAT(Der Weisse Hai @ 23. Jun 2014, 12:29) *
Interessant ist auch, daß Briten und Franzosen niemanden mehr im eigenen Lande haben, der ihnen ihre Kniften bauen und dann entsprechend Systemverantwortung übernehmen könnte.


Ist eigentlich auch sinnvoll. Das in Europa jedes Land jede Fähigkeit bereithält mag sicherheitspolitisch wünschenswert erscheinen, ist aber wirtschaftspolitisch Quark. Solange es die EU gibt macht es mehr Sinn, wenn man sich diese Gebiete "aufteilt". Also aus Deutschland kommen Handwaffen und Panzer, Frankreich schraubt Flugzeuge zusammen und die Briten bauen Schiffe. Oder umgekehrt oder sonstwie.


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Beitrag 23. Jun 2014, 11:50 | Beitrag #330
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ZITAT(Malefiz @ 23. Jun 2014, 12:47) *
ZITAT(Der Weisse Hai @ 23. Jun 2014, 12:29) *
Interessant ist auch, daß Briten und Franzosen niemanden mehr im eigenen Lande haben, der ihnen ihre Kniften bauen und dann entsprechend Systemverantwortung übernehmen könnte.


Ist eigentlich auch sinnvoll. Das in Europa jedes Land jede Fähigkeit bereithält mag sicherheitspolitisch wünschenswert erscheinen, ist aber wirtschaftspolitisch Quark. Solange es die EU gibt macht es mehr Sinn, wenn man sich diese Gebiete "aufteilt". Also aus Deutschland kommen Handwaffen und Panzer, Frankreich schraubt Flugzeuge zusammen und die Briten bauen Schiffe. Oder umgekehrt oder sonstwie.

Wobei eine Monopolisierung weder aus wirthschaftlicher noch aus verteidigungspolitischer Sicht sinnvoll ist.


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