Munitionsfund 20x82 für Mauser Mg151/20 Einstellungen

[Saxnot]

Hallo zusammen,

ich hab gestern beim Umbau unseres Hauses eine nicht verschossene Granate 20x82 gefunden. Identifiziert ist sie ja schon und wird hoffentlich in den nächsten paar Tagen bereumt.
Was mich interessieren würde ist die Bedeutung der Aufschrift und die Prägung auf dem Geschoss selbst. Auf dem Hülsenboden habe ich leider nichts gefunden.

Also, das Geschoss hat ein gelbes Band auf dem folgendes steht:
eaq
10 42 (schlecht zu lesen) könnte auch 18 42 sein

als Prägung unter dem gelben Band
ctu 5c 41

ach ja, und was dedeutet das gelbe Band?

Danke für die Antworten

Gruß Saxnot

[kato]

ach ja, und was dedeutet das gelbe Band?

"Nicht anfassen".

Das (breite) gelbe Band bedeutet Hochexplosiv-Sprenggranate. Am oberen Ende des Bandes sollte sich ein schmales grünes Band befinden als Hinweis auf den Selbstzerstörungszünder.


Die Prägungen sind die Hersteller, Losnummern und Herstellungsjahre von Granate und Hülse.

[Nite]

Kampfmittelfunde

Kampfmittelfunde (z.B. Waffen, Waffenteile, Munition und Munitionsteile jeder Art) oder kampfmittelverdächtige Funde sind in jedem Fall als gefährlich anzusehen. Eine mögliche Gefährdung ist durch den Laien nicht einschätzbar. Kampfmittel oder kampfmittelverdächtige Gegenstände nicht untersuchen, berühren, bewegen oder anderweitig manipulieren. Grabungen und andere Tätigkeiten am Fundort sind sofort einzustellen und zu unterlassen.
In keinem Fall dürfen Kampfmittelfunde oder kampfmittelverdächtige Funde selbst zur Polizei oder einer anderen Ordnungsbehörde gebracht werden. Entsprechende Funde sind umgehend der örtlichen Polizeidienststelle zu melden, die weitere Maßnahmen - bspw. die Verständigung des Kampfmittelräumdienstes - einleitet. Der Fundort ist ggf. durch den Finder, in jedem Fall aber durch den Eigentümer/Besitzer des betroffenen Grundstückes oder durch die Polizei oder eine andere Ordnungsbehörde abzusichern.
Vom Erwerb derartiger Gegenstände wird durch die Seitenbetreiber abgeraten, entsprechende Verstöße gegen das WaffenG bzw. SprengG werden mißbilligt.


beachtet dazu auch den neuen Punkt in den Forenregeln (2.11)



das Admin-Team

siehe hier

[schießmuskel]

Ist das noch ein Geschoss aus dem 2. Weltkrieg?

[kato]

Ja, Baujahr '41/'42.

[Saxnot]

Anscheinend ist es noch ein geschoss aus dem WK2. Das Haus wurde gleich nach dem Krieg erbaut. Wie das Ding allerdings hinter die Mauer gekommen ist, weiß ich nicht (vielleicht NOCH nicht).

Den grünen Streifen kann man nicht mehr erkennen. Muss der da sein, oder gibt es dann noch eine andere Möglichkeit?
Was von der Aufschrift ist denn das Produktionsjahr? Die 41 von der Prägung würde dann ja ein frühes Geschoss für die Waffe bedeuten? Oder die 44, die zur Hauptzeit der Lutschlachten über Dutschland passen würde.
Auf deer Hülse ist leider kein Anzeichen einer Prägung oder Bedruckung zu finden.



Und um es noch einmal klar zu sagen, damit sich niemand sorgen machen muss:

Ich habe den Fund gleich gemeldet (was am Wochenende im Land Brandenburg gar nicht so einach ist). Polizei war da, hat den Bestand aufgenommen und gemeint dass sich der KMBD drum kümmern würde. Daher lagert das Geschoss jetzt "sicher", bis die Jungs hier auftauchen. Mehr kann ich da glaube ich nicht machen.
Mein Beitrag dient hier auch nur der Informationsgewinnung und keines Falls dazu, das Geschoss zu verkaufen oder sonstiges. Mir ist klar, dass das Ding gefährlich ist (wenn ich auch nicht dachte, dass es soooo gefährlich ist), daher will ich es auch von meinem Grundstück und der Vernichtung zugeführt wissen.
Wenn mein Thema aber gegen die Forenregeln nach 2.11 verstößt, bitte ich um Schließung

Gruß Saxnot

edit sagt: danke kato, warst schneller mit der Antwort als ich mit meiner Frage

Der Beitrag wurde von Saxnot bearbeitet: 10. Nov 2013, 15:20

[Madner Kami]

Ich habe den Fund gleich gemeldet (was am Wochenende im Land Brandenburg gar nicht so einach ist). Polizei war da, hat den Bestand aufgenommen und gemeint dass sich der KMBD drum kümmern würde. Daher lagert das Geschoss jetzt "sicher", bis die Jungs hier auftauchen. Mehr kann ich da glaube ich nicht machen.

Wie lagert man eine 72 Jahre alte, unfachgerecht gelagerte Sprenggranate "sicher" bei sich zuhause? Dass der Kampfmittelräumdienst nicht immer gleich sofort kommen kann ist klar, aber das ist dann doch schon ein wenig schräg. Ist das Haus derzeit unbewohnt und allein auf weiter Flur?

Mir ist klar, dass das Ding gefährlich ist (wenn ich auch nicht dachte, dass es soooo gefährlich ist), daher will ich es auch von meinem Grundstück und der Vernichtung zugeführt wissen.

Ohne dir ans Bein pissen zu wollen, nur mal so als allgemeine Aussage: Es erstaunt mich immer wieder ganz erheblich, wie blauäugig Menschen mit Munitionsfunden umgehen. Klar, nur weil Munition 70+ Jahre alt ist, geht sie nicht unbedingt gleich los und warum man vor Pistolen- und Gewehrmunition eher weniger Respekt hat verstehe ich ja, aber eine 20mm Granate? Hallo? Selbst als Nicht-HE-Ausführung steckt da doch ganz erhebliches Schadenspotential drin und mein erster Gedanke wäre mit Sicherheit nicht: Nehmen wirs mal in die Hand. Ich verstehe ja die Neugierde, aber die Unversertheit meines Körpers und eventueller anderer im Umkreis ist mir da dann doch wichtiger

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 19. Nov 2013, 23:19

[Nobody is perfec...]

Hallo Saxnot.


Mich würde mal interessieren, wie es weiter gegangen ist.

Haben sie die 2cm schon abgeholt und vor allem wann...

[xena]

Die Zünder waren damals weit einfacher als heute und hatten nicht die ausgefeilten Sicherungen von heute. Wenn das Geschoss abgefeuert wurde, dann wurde auf alle Fälle die Sicherung gelöst und das Ding ist nur deswegen nicht explodiert, weil die Nadel sich irgend wo verklemmt hat. Die Stelle wo sie sich verklemmt hat kann nun aber angerostet sein und jede kleinste Bewegung kann die Nadel lösen und es macht dann heftig Bums...

Also, das Ding nach dem Fund überhaupt noch zu bewegen ist extrem "mutig" und fahrlässig, wenn nicht sogar extrem dämlich. Was anderes wenn die Patrone noch komplett ist. Aber selbst dann kann das Zeugs noch gefährlich sein, wenn sich Teile der Sprengstoffe zersetzen und es zu Selbstzündern kommen kann.

Da Du die Schriften rundherum gelesen hast, hast Du das Ding wohl in die Hand genommen. Das war sehr fahrlässig.

[milhouse]

...eine nicht verschossene Granate ... Auf dem Hülsenboden ...

Womit ich jetzt nicht sagen will, dass man damit rumspielen sollte.

[Saxnot]

Hmm... ich denke, da muss ich ein wenig meine Aussagen klarstellen.

Mir war sehr bewusst, welche Gefahr von dem Teil ausging. das "soooo gefährlich" bezog sich eher auf den Brandsatz, da dieses Geschoss eben zwischen Wand und Dachbalken gelegen hat. Dass diese Geschosse einen Sprengsatz hatten und ja auch noch die Hülse dran war, war mir sehr bewusst, dass das Ding extrem gefährich für Leib und Leben war.
Nunja, der Fahrlässigkeit der Verlegung des Fundes nach draußen steht die Fahrlässigkeit gegenüber, das Geschoss da zu lassen, wo wir es gefunden hatten. Nämlich im Haus beim Umbau hinter einer Wand. Diese Stelle war für jedermann zugänglich. Schließlich fehlte da nu eine ganze Wand, da wir mit einem solchen Fund nich gerechnet haben. Mit zwei Kindern im Alter von 2 und 5 Jahren wäre es wohl noch fahrlässiger gewesen, dass Geschoss an Ort und Stelle zu belassen, denke ich auf jeden Fall. Daher habe ich die Granate an einen Platz auf unserem sehr großen Grundstück gebracht, den wir vor den Kindern verschließen konnten und wo im Falle des Falles eine Gefahr für alles Leben ringsum wesendlich geringer gewesen wäre. Mehr als das Dorthintragen habe ich mit dem Geschoss nicht gemacht, also nix mit rumspielen oder dergleichen. Und wenn mit dabei etwas passiert wäre, wäre es mir lieber gewesen, als wenn meinen Kindern etwas passiert wäre, während das Teil bei uns im Haus hochgegangen wäre...
Also war der Ablauf folgender:
- Granate gefunden
- Granate an den "sicheren" Ort gebracht (die Anführungszeichen sind auch in meinem Beitrag weiter oben absichtlich gesetzt worden)
- versucht, KMBD zu erreichen, was nicht am WE nicht möglich war
- Polizei gerufen, die eine Stunde später eingetroffen ist
- Polizei hat den Fund inspiziert, Meldung weitergeleitet und für "nicht akut gefährlich" eingestuft (ICH sah das anders, aber ich kenne mich mit Geschossen wohl nicht so gut aus, wie ich es ausgebildeten Polizisten zutrauen möchte, die auch noch reichlich älter waren als ich)
- Das Geschoss wurde durch die Polizisten genau untersucht, daher weiß ich auch, dass auf dem Hülsenboden nichts stand, wohl aber die Prägung auf dem Geschoss
- Die Polizei empfahl die Lagerung unter einem Stapel der vorhanden Pflastersteinen und das Absperren des Bereiches (war beides möglich und wurde auch so gemacht), bis der KMBD eintreffen würde.
- Den restlichen Samstag und den darauf folgenden Sonntag blieb das Geschosss unter dem Steinstapel verborgen, wurde NICHT bewegt
- Am Montag meldete sich der KMBD an und war auch am selben Morgen vorort. Hat das Geschoss eingeeladen und sind damit abgefahren

Wenn mir jemand jetzt sagt, dass ich das Geschoss am Fundort hätte liegen lassen sollen, dann soll er das bitte mal verantworten, wenn eines der Kinder daran gegangen wäre... denn wir wohnen nunmal in dem Haus und können nicht mal eben das Wochenende in einen Campingwagen umziehen.

Aber ich muss euch natürlich Recht geben, wenn ihr sagt dass man solche Dinge nicht ernst nimmt. Im Übrigen würde ich auch Gewehr- und Pistolenmunition abholen lassen. Alles was Explosivstoffe beinhaltet will ich nicht auf meinem Grundstück haben. Wenn ich solche Worte wie "sicher" geschrieben habe, dann bezog sich das nicht darauf, dass das Geschoss an sich sicher war, sondern dass es sicher war, dass niemand mehr daran herumspielen konnte.
Im Übrigen waren meine Frau und ich leider die einzigen in unserem Umfeld, welche dieses Geschoss als gefährlich eingestuft haben. Mancher Dussel war sauer, dass wir es haben abholen lassen und hätten das Ding lieber in einer Vitrine gesehen. DAS ist dämlich und unverantwortlich.

Ich hoffe, ich konnte jetzt einiges klarstellen und ffühle mich auch nicht mehr angepisst.

Gruß
Saxnot

[Madner Kami]

Im Übrigen waren meine Frau und ich leider die einzigen in unserem Umfeld, welche dieses Geschoss als gefährlich eingestuft haben. Mancher Dussel war sauer, dass wir es haben abholen lassen und hätten das Ding lieber in einer Vitrine gesehen. DAS ist dämlich und unverantwortlich.

Da kann man nur sagen:

Im übrigen, danke für die Erläuterung. So klingt das ganze dann doch deutlich anders, als es mein Eindruck war. Ich meine, die Leute reden dann immer davon, dass es sicher wäre oder schreiben "sicher" mit einer absurden Selbstversändlichkeit und hängen sich dann doch die von ihnen selbst angebohrte Patrone um den Hals... (Selbst so erlebt, dank russisch genutztem Truppenübungsplatz neben der Stadt)

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 20. Nov 2013, 23:01

[Saxnot]

Ich werde das Ganze mal zum Anlass nehmen, an meiner Ausdrucksweise zu arbeiten, damit in meinen nächsten Beiträgen gleich Klarheit besteht.

Gruß

Saxnot

[Schwabo Elite]

Ich fall vom Stuhl.

Selbstverbesserungsabsichten. Wir sind eindeutig im Technikbereich.

[General Gauder]

Ich fall vom Stuhl.

Selbstverbesserungsabsichten. Wir sind eindeutig im Technikbereich.

Naja bei allen ist das aber noch nicht angekommen glaube ich

[Saxnot]

Ich fall vom Stuhl.

Selbstverbesserungsabsichten. Wir sind eindeutig im Technikbereich.

Ja ja, sowas soll's geben! Ich hoffe, ich überfordere hier niemanden mit meiner Aussage

Gruß Saxnot