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> Mehr Feuerkraft für die Jägertruppe
Warhammer
Beitrag 3. Apr 2018, 05:42 | Beitrag #151
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ZITAT(maggus @ 3. Apr 2018, 03:11) *
ZITAT(Warhammer @ 29. Mar 2018, 06:49) *
Wenn die leichte Infanterie nicht gerade mitten im schweren Wald oder der City sitzt, womit werfe ich sie denn dann?
Wie wäre es mit Infanterie? Zur Not mechanisiert/gepanzert. Aber nur mit MBT bekommt man sicher keine Infanterie geworfen.


Und genau da liegt doch der Hase im Pfeffer. Wer will denn KPz statt Jägern? Es geht darum der Jägertruppe bei weiterhin hoher Absitzstärke mehr direkte und indirekte Feuerunterstützung zukommen zu lassen. Und zwar genau aus dem Grund, als das leichte Infanterie im offensiven und defensiven Bereich zu wenig Kampfwert besitzt, wenn man sich nicht gerade durch den Rest deutschen Urwalds oder anderes vergleichbar extremes Gelände kämpft.

Hinsichtlich Praktiker komme ich aus der KPz Ecke. Und ich habe in Übungen gesehen, was mit Jägern oder Panzergrenadieren passiert, denen die Unterstützung wegbricht bzw. die zu wenig dabei haben. Und zwar nicht nur auf der freien Pläne.

Ich hab die Beispiele genannt (Falluhja, 3rd Commando wärend OIF, Gaza, Grosny, weite Teile Helmands,...). Wie andere ebenfalls sagten kann man da bis zum WKII zurückgehen. Und auch aus Afghanistan habe ich aus der BW genug Stimmen gehört, die sich über MK-Türme auf Boxern oder auch schwere direkte Feuerunterstützung aus großkalibrigen BKs gefreut hätten. Die Jägertruppe konnte außerhalb von Feldlagern nicht mal die Wiesel aufgrund der bescheidenen Mobilität und Wiederstandskraft nurzen. Genug andere Nationen haben mehr Unterstützung begrüßt.

In ernsthaften Konflikten hat man der Infanterie immer soviel Unterstützung wie möglich dazugegeben, eben weil sie in ihrer Kampfkraft extrem eingeschränkt sind.

Niemand sagt, dass man leichte Infanterie nicht gebrauchen kann. Aber sie ist außerhalb von extremem Gelände und/oder Dingen wie Verbringung per Hubschrauber/Fallschirm einfach zu limitiert, als das all unsere Infanterie neben PzGren danach ausgerichtet sein sollte. Zumal ich die abgesessenen Teile eben immer noch nutzebum die Vorteile von Infanterie zu nutzen. Das fällt ja nicht weg.


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Beitrag 3. Apr 2018, 08:34 | Beitrag #152
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ZITAT(maggus @ 3. Apr 2018, 03:11) *
ZITAT(Freestyler @ 29. Mar 2018, 13:47) *
Hinsichtlich der leichten Infanterie sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass dieses Aufgabenspektrum auch gut von nichtaktiven Verbänden erfüllt werden kann.
Das ist nicht dein Ernst, oder? hmpf.gif Und wenn, dann hoffentlich nur in der Theorie, nicht in der Praxis.
Das war genau der Ansatz der Heeresstruktur IV. Praktisch alle Jäger-Verbände waren gekadert, bzw. nicht aktiv. Die nötige Masse für einen Stadtkampf kriegt man einfach nicht mit stark spezialisierten, sehr gut ausgebildeten aktiven Truppenteilen zusammen. Egal wie man es dreht und wendet, OHK und Kämpfe in Wäldern bleiben blutig. Die nötige Masse schafft man nur mit Reservisten.

Das ist die Lehre des 20. Jahrhunderts. Und übrigens auch etwas, das Uhle-Wettler komplett unterschlägt. Sowohl in der Heeresstruktur IV als auch in der vorausgegangenen Struktur waren massenhaft infanteristische Brigaden vorhanden. Sie waren allerdings nicht aktiv. Und ihnen wäre der Kampf um die Ortschaften, Städte und Wälder zugefallen. Was der General 1979 forderte war als Problem natürlich längst erkannt. Die Bundswehrführung hatte sich jedoch - völlig richtig - dazu entschlossen die teuren und am stärksten spezialisierten Truppenteile aktiv zu halten. Die Jägertruppe wurde stattdessen weitestgehend inaktiv gehalten und wäre notfalls mobilisiert worden. Uhle-Wettler hat das Konzept entweder nicht verstanden oder wollte polemisieren, aber man kann in einer Friedensgesellschaft mit deutscher Bevölkerungsstärke nunmal kein stehendes Heer mit dutzenden Divisionen aufrechterhalten. Das hat nichts mit Übertechnisierung oder "drittklassigen Staaten" ("Polen vor dem Krieg" ist hier die gezündete Nebelkerze) zu tun.

Dieselben Problemfelder - Wissensspezialisierung, Bevorratung, Produktionsmöglichkeiten - trafen schon die Aufrüstung der 1930er. Das Heer der Wehrmacht hatte in den 35 Divisionen der 1. Welle im Jahre 1939 nur 78 Prozent seiner Stärke erreicht und lag bei der Bevorratung für eine viermonatige Einsatzdauer bei lediglich 45-90 Prozent der erforderlichen Menge. Die 51 Divisionen der 2. bis 4. Welle hatten zwischen null und neun Prozent Stärke. Und das alles bei den von Uhle-Wettler gepriesenen niedrigen Kosten des Materials und der in einer Autokratie einfacher zu befehlenden Personallage. Man konnte hier ja schlichtweg den Wehrdienst auf zwei Jahre festsetzen. Das ist in einer Gesellschaft wie der Bonner Republik aus verschiedenen Gründen nicht machbar gewesen. Und war wohl auch nicht gewollt.


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Beitrag 3. Apr 2018, 09:06 | Beitrag #153
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ZITAT(Warhammer @ 3. Apr 2018, 06:42) *
Die Jägertruppe konnte außerhalb von Feldlagern nicht mal die Wiesel aufgrund der bescheidenen Mobilität und Wiederstandskraft nurzen. Genug andere Nationen haben mehr Unterstützung begrüßt.

In ernsthaften Konflikten hat man der Infanterie immer soviel Unterstützung wie möglich dazugegeben, eben weil sie in ihrer Kampfkraft extrem eingeschränkt sind.
Und wenn man es realistisch betrachtet, ist der Wiesel auch nur eine Fortsetzung von Hilfslösungen. Schon auf dem KraKa war eine FK 20 nett, aber eigentlich für nichts Besonderes wirklich gut. Die Bundeswehr hat das schwere Maschinengewehr anderer Nationen nie in der Infanterie eingeführt. Aber dafür eben die FK 20. Diese hat aber schon am Ende des Kalten Kriegs kaum noch Vorteile. Ursprünglich war sie mal als Westentaschen-PAK zur Abwehr leichtgepanzerter Fahrzeuge tauglich und konnte gegen Flächenziele über Distanzen wie ein schweres MG (und mehr!) wirken. Auf dem Wiesel war die Silhouette aber deutlich höher als ein schweres MG in Stellung.

Nachdem mittlerweile gegen Infanteriegruppen Granatmaschinenwaffen verfügbar sind und leichtgepanzerte Fahrzeuge (frontal) von einer FK 20 kaum noch zu beeindrucken sind, die Preise für schultergestützte Panzerabwehrwaffen aber erschwinglich sind, sollte man wirklich darüber nachdenken, ob der Wiesel noch in dieser Rolle taugt. Klar, zur Panzerabwehr mit modernem Starter (TOW-Nachfolger) immer gerne. Aber eine BMK in heute adequatem Kaliber passt nicht auf das Chassis. Diese Rolle muss also auf eine größere Plattform. Und dann kann man auch auf dieser Plattform auch die Starter anbringen. Ob man nun einen 4x4 mit Waffenstation und Starter (Fennek oder dergleichen) kauft oder die TPz mit den Waffenträgern fusioniert (und nichts anderes ist der Boxer mit Turm) ist letztlich Geschmackssache, bzw. eine Frage welche Kompromisse man eingehen will. Getrennte Fahrzeuge sind für sich genommen leichter und können kleiner gebaut werden. Man kann dann alles in Lufttransportern unterbringen, braucht aber mehr Flüge. Fahrzeuge mit Transport- und Unterstützungsfähigkeiten sind schwerer (oder kaum gepanzert) und können eventuell nicht luftverlastet werden.


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Beitrag 3. Apr 2018, 09:13 | Beitrag #154
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Die Jägerverbände der Heeresstruktur IV waren aber als Teil der Divisionstruppen (2 JgBtl) und der Heimatschutzbrigaden und -Regimenter (2-3 JgBtl) im Schwerpunkt für den Schutz des rückwärtigen Raums und den Kampf gegen durchgebrochene Feindkräfte vorgesehen - von den Heimatschutzbrigaden 51 und 56 mal abgesehen, die der 6. Panzergrenadierdivision und der 1. Gebirgsdivision unterstellt worden wären (zumindest die HschBrig 56 war faktisch eine Panzergrenadierbrigade). Für den Einsatz am VRV, und damit auch für den Kampf in nicht-panzergünstigem Gelände, waren die zwölf Divisionen des Feldheeres vorgesehen, die mit Ausnahme der Gebirgsjägerbrigaden 22 und 23 und den Luftlandebrigaden 25, 26 und 27 vollständig mechanisiert waren und eine dementsprechend geringe Absitzstärke und geringen Gefechtswert in diesem Gelände hatten. Und genau das ist ja Uhle-Wettlers Kritik an der Heeresstruktur IV. Natürlich hätte man die übrigen Heimatschutzbrigaden den Divisionen des Feldheeres unterstellen können (wäre interessant zu wissen, inwiefern das ohnehin geplant war), aber damit hätte man den rückwärtigen Raum entblößt.

Die Bundeswehrführung bzw. die Heeresführung mag das Problem erkannt haben, in der Rückgliederung der 2. und 4. Jägerdivision zu Panzergrenadierdivisionen im Rahmen der Heeresstruktur IV haben sie genau das Gegenteil gemacht.

Uhle-Wettlers Vorstellungen hat am ehesten die Heeresstruktur III mit der 2. und 4. Jägerdivision entsprochen, deren insgesamt vier Jägerbrigaden der hier angesprochenen Struktur mit zwei Jägerbataillonen und einem Panzergrenadierbataillon entsprechen.

ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Apr 2018, 09:34) *
ZITAT(maggus @ 3. Apr 2018, 03:11) *
ZITAT(Freestyler @ 29. Mar 2018, 13:47) *
Hinsichtlich der leichten Infanterie sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass dieses Aufgabenspektrum auch gut von nichtaktiven Verbänden erfüllt werden kann.
Das ist nicht dein Ernst, oder? hmpf.gif Und wenn, dann hoffentlich nur in der Theorie, nicht in der Praxis.
[...] Die nötige Masse für einen Stadtkampf kriegt man einfach nicht mit stark spezialisierten, sehr gut ausgebildeten aktiven Truppenteilen zusammen. Egal wie man es dreht und wendet, OHK und Kämpfe in Wäldern bleiben blutig. Die nötige Masse schafft man nur mit Reservisten.

dito.gif Würde die Bundeswehr realistische (d.h. freilaufende) Gefechtsübungen durchführen und vergangene Konflikte ordentlich untersuchen und bewerten, würde sie zu diesem Schluss kommen und sich personell, strukturell und ausbildungstechnisch entsprechend aufstellen. Die Lehre ist ja nicht, dass nur Masse zählt und Klasse keine Bedeutung hat oder nie hatte. Aber Quantität ist eben eine eigene Qualität und Klasse (d.h. Technik und Ausbildung) kann Masse nur begrenzt kompensieren, gerade in unübersichtlichem/panzerungünstigem Gelände wie bebautem und bewaldetem Gelände und wenn diese Masse zumindest eine grundsolide infanteristische Ausbildung erhalten hat und diese beherrscht.

Spätestens beim Libanonkrieg 2006 hätte man das erkennen können. Und eine der wesentlichen Lehren der israelischen Streitkräfte war, die verstärkte Inübunghaltung der Reserveverbände, weil nur deren Einsatz die Durchhaltefähigkeit bei derartigen Operationen sicherstellen kann.

Das mag dem modernen FallschirmjägerInfanterist spezielle Operationen nicht gefallen, ist aber so wink.gif

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 3. Apr 2018, 09:15
 
Freestyler
Beitrag 3. Apr 2018, 09:24 | Beitrag #155
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ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Apr 2018, 10:06) *
Nachdem mittlerweile gegen Infanteriegruppen Granatmaschinenwaffen verfügbar sind und leichtgepanzerte Fahrzeuge (frontal) von einer FK 20 kaum noch zu beeindrucken sind, die Preise für schultergestützte Panzerabwehrwaffen aber erschwinglich sind, sollte man wirklich darüber nachdenken, ob der Wiesel noch in dieser Rolle taugt. Klar, zur Panzerabwehr mit modernem Starter (TOW-Nachfolger) immer gerne. Aber eine BMK in heute adequatem Kaliber passt nicht auf das Chassis. Diese Rolle muss also auf eine größere Plattform. Und dann kann man auch auf dieser Plattform auch die Starter anbringen. Ob man nun einen 4x4 mit Waffenstation und Starter (Fennek oder dergleichen) kauft oder die TPz mit den Waffenträgern fusioniert (und nichts anderes ist der Boxer mit Turm) ist letztlich Geschmackssache, bzw. eine Frage welche Kompromisse man eingehen will. Getrennte Fahrzeuge sind für sich genommen leichter und können kleiner gebaut werden. Man kann dann alles in Lufttransportern unterbringen, braucht aber mehr Flüge. Fahrzeuge mit Transport- und Unterstützungsfähigkeiten sind schwerer (oder kaum gepanzert) und können eventuell nicht luftverlastet werden.

Ich halte die taktische Luftverlastbarkeit der Waffenträger der Infanterie für zu wichtig, um sie durch ein nicht-luftverlastbares Fahrzeug wie den Boxer zu ersetzen. Ein Nachfolger des Wiesel muss deshalb zwingend im Nachfolger des CH-53G luftverlastbar sein. Ohne einen solchen Waffenträger wäre Infanterie nach einer taktischen Luftlandeoperation nicht einmal mehr ein Stolperstein für gegnerische Kräfte.
 
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Beitrag 3. Apr 2018, 09:26 | Beitrag #156
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Irgendwo meine ich gelesen zu haben dass man noch die Auswahlentscheidung beim CH-53 Nachfolger abwartet, um dann den Wiesel-Nachfolger zu spezifizieren. Ich muss mal schauen ob ich die Quelle noch finden kann.
 
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Beitrag 3. Apr 2018, 09:36 | Beitrag #157
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Das war, meine ich, auch hier im Forum.


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Beitrag 3. Apr 2018, 09:38 | Beitrag #158
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ZITAT(Freestyler @ 3. Apr 2018, 10:24) *
Ich halte die taktische Luftverlastbarkeit der Waffenträger der Infanterie für zu wichtig, um sie durch ein nicht-luftverlastbares Fahrzeug wie den Boxer zu ersetzen. Ein Nachfolger des Wiesel muss deshalb zwingend im Nachfolger des CH-53G luftverlastbar sein. Ohne einen solchen Waffenträger wäre Infanterie nach einer taktischen Luftlandeoperation nicht einmal mehr ein Stolperstein für gegnerische Kräfte.
Wenn es per Helikopter gehen muss, dann geht nur ein 4x4. Ich könnte mir auch einen Wiesel II vorstellen, aber Nachteile der Wiesel waren immer mangelnder Panzerungsschutz und problematische Mobilität. Das ist nicht falsch zu verstehen, der Wiesel ist durchaus flink und wendig. Aber die Reichweite ist problematisch und bestimmte Geländetypen waren immer zu viel für den Waffenträger.


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Beitrag 3. Apr 2018, 10:06 | Beitrag #159
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ZITAT(Freestyler @ 3. Apr 2018, 10:13) *
Natürlich hätte man die übrigen Heimatschutzbrigaden den Divisionen des Feldheeres unterstellen können (wäre interessant zu wissen, inwiefern das ohnehin geplant war), aber damit hätte man den rückwärtigen Raum entblößt.

Die Bundeswehrführung bzw. die Heeresführung mag das Problem erkannt haben, in der Rückgliederung der 2. und 4. Jägerdivision zu Panzergrenadierdivisionen im Rahmen der Heeresstruktur IV haben sie genau das Gegenteil gemacht.

Uhle-Wettlers Vorstellungen hat am ehesten die Heeresstruktur III mit der 2. und 4. Jägerdivision entsprochen, deren insgesamt vier Jägerbrigaden der hier angesprochenen Struktur mit zwei Jägerbataillonen und einem Panzergrenadierbataillon entsprechen.
Das wäre mit Sicherheit passiert. Allein weil rückwärtige Räume eben auch Städte gewesen wären und "rückwärtig" bei einem Durchbruch eben die Front ist. Und wenn der Krieg nach zwei Wochen noch nicht vorbeigewesen wäre, hätte man eh nur noch mit Restposten gekämpft. Auf beiden Seiten.

ZITAT
dito.gif Würde die Bundeswehr realistische (d.h. freilaufende) Gefechtsübungen durchführen und vergangene Konflikte ordentlich untersuchen und bewerten, würde sie zu diesem Schluss kommen und sich personell, strukturell und ausbildungstechnisch entsprechend aufstellen. Die Lehre ist ja nicht, dass nur Masse zählt und Klasse keine Bedeutung hat oder nie hatte. Aber Quantität ist eben eine eigene Qualität und Klasse (d.h. Technik und Ausbildung) kann Masse nur begrenzt kompensieren, gerade in unübersichtlichem/panzerungünstigem Gelände wie bebautem und bewaldetem Gelände und wenn diese Masse zumindest eine grundsolide infanteristische Ausbildung erhalten hat und diese beherrscht.

Spätestens beim Libanonkrieg 2006 hätte man das erkennen können. Und eine der wesentlichen Lehren der israelischen Streitkräfte war, die verstärkte Inübunghaltung der Reserveverbände, weil nur deren Einsatz die Durchhaltefähigkeit bei derartigen Operationen sicherstellen kann.
Gut, 2006 hat die Bundeswehr ja noch Reservisten gehabt. Die wurden dann 2011 alle erstmal abgeschafft. Das Tal ist extrem tief, aber wir dürften die Sohle passiert haben.

Die Heeresstruktur 3 halte ich da übrigens für keine gute Ausrichtung, aber aus anderen Gründen. Das Heer dieser Struktur war den konventionellen Elementen der UdSSR in den qualitativ hochwertigen Verbänden nicht gewachsen. Man hätte den Durchstoß damit nirgends verhindern können. Letzlich war in der Struktur der 1980er die Verhinderung von Durchbrüchen in zerklüftetem Gelände Aufgabe der luftbeweglichen Kräfte. Das setzte natürlich operative Antizipationsmöglichkeiten voraus, die vielleicht vorhanden gewesen wären oder vielleicht auch nicht. Den Rest hätten die Heimatschutzbrigaden leisten müssen.

Die Bundeswehr heute, die ja praktisch gesehen über keine langfristig planbare Zielstruktur mehr verfügt ("Neues Heer" ist 2010 abgelaufen), muss jetzt erstmal sehen, dass sie die aktiven Truppenteile auch aktivierbar macht. Und parallel dazu kann man Grundstrukturen für neue Reservebataillone schaffen. Aber ich sehe nicht, dass wir das vor 2025 geschafft haben können oder gar überbieten werden. Es bräuchte nur endlich mal ein Weißbuch mit verbindlichem "Commitment" und ausreichend Geld, mit dem man Großprojekte anstoßen kann, die dann langfristige Verpflichtungen schaffen die Vereinbarungen auch zu erfüllen.

Da muss man sich politisch einfach selbst fesseln. Und vor allem braucht es einen zukunftsträchtigen Plan für die gesamte Bundeswehr. Volle Integration aller Streitkräfte, Cybersicherheit inklusive und dann klare Prioritäten, was man möchte. Als NATO-Partner in Nähe zu regionalen strategischen Gegnern, guter Infrastruktur, aber wenig Küste sollte man die Marine zu Bündnisbeiträgen verpflichten, aber nicht überdimensionieren. Ansonsten kann die Marine Partner an der direkten Grenze der NATO bestens mit Ubooten, Minenkräften und einzelnen Schiffen unterstützen. Aber die erste Priorität muss auf dem Heer liegen und die zweite auf der Luftwaffe. Und da sind ja auch genug Baustellen.

Zurück zu den Jägern. Die sind eine solche Baustelle und brauchen einen neuen Waffenträger. Der muss in der Lage sein moderne Panzerabwehrmittel, Steilfeuer und Flachfeuer bereitszustellen. Er muss luftverlastbar sein und auf Bataillonsebene in schweren Kompanien oder auf Kompanieebene in schweren Zügen eingebunden sein. Das Fahrzeug muss gepanzert sein gegen Handfeuerwaffen, aber die Silhouette muss klein genug sein, dass er mit einem Zug in Feuerposition liegen kann ohne sofort schweres Feuer auf sich zu ziehen. Und das Fahrzeug muss simpel genug sein, um von Reservisten bedienbar zu sein, denn nur Reservisten können in ausreichender Zahl Jägertruppen stellen. Und weil Reservisten einen Ausbildungsnachteil haben, braucht es einfache Waffensysteme.

Das heißt zur Not auch weniger systemische Integration, wenn dafür die Agilität erhalten bleibt. Nicht jeder Flugkörper muss fully battlefield integrated sein. Ein fire-and-forget PARS braucht keine Reichweite von 20 km und nachjustierbare Zielauswahl mit Zweiwegedatenfunk, um im Flug noch nebenbei Gefechtsfeldaufklärung zu betreiben. Insbesondere in Stadt und Wald muss vor allem auf notfalls 50 m und bis maximal 10 km sichergestellt werden, dass ein PARS autonom einen Kampfpanzer auffinden und ausschalten kann; auch wider Schutzsysteme. Da sind hack- und störbare Munitionstypen kein Gewinn. Dann lieber den Mörser auf dem Waffenträger mit endphasengelenkter HEAT-Munition ausstatten und so einen zweiten Panzerabwehrvektor bei der Steilfeuerkomponente schaffen. Ein schwerer Zug pro Kompanie könnte gut aus einem Waffenträger PARS, einem Waffenträger mit Mörser und zwei Waffenträgern mit Flachfeuerkomponente (GMG und/oder sMG) bestehen.


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Freestyler
Beitrag 3. Apr 2018, 11:42 | Beitrag #160
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ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Apr 2018, 11:06) *
Zurück zu den Jägern. Die sind eine solche Baustelle und brauchen einen neuen Waffenträger. Der muss in der Lage sein moderne Panzerabwehrmittel, Steilfeuer und Flachfeuer bereitszustellen. Er muss luftverlastbar sein und auf Bataillonsebene in schweren Kompanien oder auf Kompanieebene in schweren Zügen eingebunden sein. Das Fahrzeug muss gepanzert sein gegen Handfeuerwaffen, aber die Silhouette muss klein genug sein, dass er mit einem Zug in Feuerposition liegen kann ohne sofort schweres Feuer auf sich zu ziehen. [...]
Ein schwerer Zug pro Kompanie könnte gut aus einem Waffenträger PARS, einem Waffenträger mit Mörser und zwei Waffenträgern mit Flachfeuerkomponente (GMG und/oder sMG) bestehen.

Derzeit hat der schwere Zug einer Infanteriekompanie eine Panzerabwehrgruppe und eine GraMaWa-Gruppe mit jeweils zwei Trupps mit jeweils einem PARS bzw. einer GraMaWa, und einen Scharfschützenzug mit drei Trupps. Letztere würde ich auf Bataillonsebene in einem Scharfschützen-/Aufklärungszug zusammenfassen (wie teilweise bereits in der Arbeitsgliederung geschehen) und die schweren Zügen in zwei Gruppen á drei Trupps umgliedern (also eine faktische Steigerung um 50%), dabei eine Gruppe mit PARS und eine mit 60mm Mörser (oder eventuell sogar 81mm Mörser), also jeweils drei Waffensysteme pro schwerem Zug und Infanteriekompanie. GraMaWa halte ich persönlich für zu schwer für den abgesessenen Einsatz, insbesondere auch aufgrund der eingeschränkten Munitionsauswahl (meines Wissens verfügt die Bundeswehr nur über HE-Munition). Für den abgesessenen Einsatz könnte man jedoch zusätzlich das Material (Dreibein, Visier usw.) vorhalten, um bei Bedarf aus Teilen eines Infanteriezugs eine GraMaWa-Gruppe mit zwei bis drei Trupps zu bilden.

Die einzelnen Trupps des schweren Zugs (und Teile der KpFü) auf Polaris 6x6 mobil.

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 3. Apr 2018, 11:46
 
SailorGN
Beitrag 3. Apr 2018, 11:54 | Beitrag #161
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Ganz ehrlich, das infanteristische Freikämpfen von Wäldern und Städten mit "Reservisten" ist doch Bullfug, da kann man gleich wieder die Legende von Langemarck rausholen. Für die Verteidigung solcher Gebiete ist "leichte Reserve" deutlich in Ordnung, aber offensiver Stellungs- und Häuserkampf? Womöglich noch gegen "Mot-Schützen", die gepanzerte "MG/Kanonennester" in Form von BTR/BMP dabeihaben... Das wird ohne Support und extremen Ansätzen bei der Ausbildung/Fitmachen nix. Die Heimatschutzkräfte waren nicht dazu da, den Feind aus Wäldern und Städten (wieder) rauszuwerfen, sondern ihn gar nicht erst reinkommen zu lassen. Wenn es eine Lehre aus dem letzten 100 Jahren Krieg gibt, dann das man Städte, Wälder und allgemein Stellungen nicht mit leichter Inf einfach nehmen kann. Nur zwei Dinge können daran was ändern (am besten in Kombination): Massive Spezialisierung/Ausbildung (von den Sturmbatallionen über Sappeure, Ranger/SOF/Commandos) und massiver Support (Artillerie, CAS, Pioniere, gepanzerte Fahrzeuge uswusf). Beides hat Heimatschutz/Reserve NICHT (in der Fläche). Es mag sehr gute, hoch motivierte und geschulte Reservistengruppen geben, aber die sind nicht die Regel. Die Regel sind Soldaten, die wenig mehr als ne Wach-ATN haben, was Infanterie angeht. Von der Ausrüstung ganz zu schweigen...

Was die Jägertruppe als spezialisierte leichte Inf angeht: Wenn man die Luftverlastbarkeit per Helo halten will, dann kann man keine Boxer nehmen (was schade ist, abeer eine Frage der Festlegung). Nachfolger Wiesel macht deutlich Sinn, die Hinweise auf die Reichweite kann ich nachvollziehen, sehe sie aber als weniger relevant an.. denn in welchen Szenario werden Jäger per Helo abgesetzt UND sollen anschliessend 500km marschieren? Für die PA-Fähigkeit ist ein leichteres System als TOW mit mehr FK je Fahrzeug wichtig, 7 Schuss sind echt... Die Frage ist dazu auch, ob man vieleicht ein System nimmt, was mit geringen Aufwand abgesessen genutzt werden kann (Stellungseinsatz, Einsatz nach Ausfall Waffenträger). "Wünsch dir was" wäre eine kleine EO-Sensorplattform zusammen mit dem PARS und eventuell eine Anbindung für MANPADS. Denn wenn Waffenträger dann bitte auf Kp. Ebene und nicht erst Bat. Bei der Flachfeuerfähigkeit auf Waffenträger (LFK und Kanonenplattform wie bisher getrennt) folgende Überlegung: Entweder 30mm vglb. Puma (Mun-Mix) + EO-Sensorpaket oder als Überlegung eine großkalibrige Niederdruckkanone für Durchbrüche und Stellungsbekämpfung. Nicht umsonst erfreut sich die Konfiguration des BMP3 mit MK und großkalibriger Kanone großer Beliebtheit auf verschiedensten Plattformen. Steilfeuer: Warum muss es immer ein Mörser AUF Waffenträger sein? Kann man nicht mal drüber nachdenken, einen Wiesel als Mun-Schlepper und Zugmaschine für einen Mörser zu nehmen? Damit würde man viele technische Probleme umgehen, die Mun-Kapazität deutlich erhöhen und eine Verlastbarkeit im Helo ist auch möglich (zur Not hängt man den Mörser halt unter den Helo). Man müsste sich vom "schnellen" Stellungswechsel trennen, hätte dafür aber mehr Munition und weniger technische Komplexität.

Insgesamt: Waffenträger als spezialisierte Plattform NUR für die entsprechend spezialisierte Infanterie. Was sollen solche Fahrzeuge bei den Reservisten, da werden es Depotleichen.


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Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
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Beitrag 3. Apr 2018, 12:24 | Beitrag #162
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Ich hab das Gefühl, dass du dir hier einzelne Punkte auspickst und die ohne den hier diskutierten Kontext und mit wenig Hintergrundwissen kommentierst.

1. Der derzeitige Zustand der Reserve und deren generelle Vernachlässigung in der deutschen Militärgeschichte ist weder allgemeingültig noch unveränderbar sofern der militärische und politische Wille (insbesondere ersterer!) vorhanden sind. Die Reservekräfte anderer Staaten, egal ob skandinavische und baltische Heimatwehren oder die anglo-amerikanischen Konzepte zeigen, dass ein wesentlich höheres Ausbildungsniveau möglich ist, und das selbst bei Soldaten ohne längere aktive Vordienstzeit. Die Masse der Reservisten in Deutschland hat deutlich mehr als die ATB Wach/SichSdt, denn früherTM wurden Wehrdienstleistende noch komplett ausgebildet - die Inübunghaltung findet aber nicht statt. Du wirfst auch Begriffe ("Heimatschutz", "Reserve", "Reservistengruppen") durcheinander.

2. Das ganze Thema dieses Threads ist, dass die Infanterie der Bundeswehr zu leicht ist, um Aufgaben außerhalb eines dezidierten und kleinen Aufgabenspektrums und deshalb mehr Unterstützungswaffensysteme braucht.

3. Die Lehre der letzten 100 Jahre Krieg ist übrigens, dass die reguläre Infanterie die Hauptlast der Kämpfe trägt, nicht irgendwelche Sturmpioniere/Sappeure* oder Kommandos. Die Tendenz, für jeden kleinen Aufgabenbereich Spezialisten heranzuzüchten, kam erst in den letzten Jahrzehnten auf, weil das als wahrscheinliche angenommene Aufgabenspektrum dies ermöglichte.

*Was sollen Sturmpioniere oder diese Sappeure sein? Eine Diskussion im Forum von Lexikon der Wehrmacht schafft nicht viel Klarheit. Wahrscheinlich entsprechen die Sturmpioniere heutzutage den Pionieren eines Panzerpionierzugs, die u.a. als Pioniertrupps Infanterzüge mit dem Einsatz von Sprengmitteln unterstützen.

Edit: Ein hervorragendes Beispiel für einen dieser nutzlosen Bullfug-Reserveverbände, die nichts können, ist übrigens die 678th Air Defense Artillery Brigade rolleyes.gif

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 3. Apr 2018, 12:33
 
SailorGN
Beitrag 3. Apr 2018, 13:26 | Beitrag #163
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zu 1. Wir Deutschen™ können uns aber gerade nicht aussuchen, welche Reservisten wir haben. Natürlich haben die meisten Reservisten auch ATNs jenseits der Wache, aber viele dieser Spezialisierungen sind bei der "leichten Inf" nicht zu gebrauchen. Ich werfe auch die Begriffe zusammen, weil sie zusammengehören. Einen "Reservisten", der sich nicht für seine/ihre Kameradschaft/Gruppe interessiert, motiviert auch nur sehr selten der Dienst in Heimatschutzeinheiten. Die motiviertesten Reservisten findet man beim Verband und den Untergruppierungen... und genau bei diesen Menschen verfangen Mehrangebote für Ausbilung. Was die wehrpflicht angeht: Schön wars früher™, aber die Kameraden Wehrpflichtigen werden auch älter und haben insbesondere in den letzten Jahren der Wehrpflicht nicht wirklich lange gedient (halbes Jahr nach der AGA), also bezweifele ich jetzt mal pauschal, dass in diese Kameraden viel Mühe (aka Ausbildungszeit, -mittel, -Kapa) gesteckt wurde. Man vergleiche dazu zahlreiche Eingaben von Wehrpflichtigen bezüglich Gammeldienst.

zu 2. nicht allein das, sondern auch, dass die Anforderungen innerhalb des Aufgabenspektrums sich verändert haben. Oder auch, dass diesem Aufgabenspektrum militärisch mehr Gewicht zugewisen wird. Aus gutem Grund hat man ja im KK versucht, die Gefechte aus Wald- und Stadtgebieten "rauszuhalten".

zu 3. natürlich trägt die Inf die Hauptlast, was aber nicht heisst, dass sie bestimmte Aufgaben ohne Spezialistentum/Spezialausrüstung besonders gut kann. Im WK1 führte diese Fähigkeitslücke zu spezialisierter (Wirk-)Ausrüstung, wie Flammenwerfer, Handgranate, Panzer sowie neuer Ausbildung: Sturmbatallione und Stoßtrupptraktik mit angeschlossenen Spezialisten (bspw. Pionieren) auf Zug/Gruppenebene. Sturmpioniere und Sappeure sind pioniertechnisch geschulte Soldaten, die unmittelbar mit der kämpfenden Infanterie, tlw. sogar in der Spitze "angreifen. Gerade dadurch bekommt das Gro der Inf die Chance auf Einbruch in Stellungen. Diese Aufgaben sind übrigens deutlich älter als "die letzten Jahrzehnte", vergleichbare Vorgänger gab es durch Belagerungs"pioniere"/Festungspioniere. Die Österreicher hatten seit 1912 Sappeure als Korpstruppen, die explizit "vorn" Pionieraufgaben erfüllen sollten, die französischen Gardebatallione hatten seit dem 18. Jahrhundert eigene "Kampfpioniere". Es gab schon immer Soldaten, die für solche Aufgaben ausgebildet, ausgerüstet und bezahlt wurden... und gerade im Angriff auf "befestigte" Gegner braucht man sie gestern wie heute.

Nochmal, es geht darum, dass es in der jetzigen deutschen Reserveorganisation und vor allem Reservistenbetreuung keinen Sinn macht, irgendwie von Reserve als vollwertigen Inf-"Ersatz" zu spekulieren. IdR bekommt man weder die Freistellung vom Arbeitgeber, noch hat man Ausbildungseinrichtungen vor der Haustür. Blicke nach Übersee, Skandinavien oder auch die Schweiz sind toll, aber sie können nix am derzeitigen System ändern. Statt in der dt. Reserve mal mit gescheiter Nachwuchsgewinnung und vor allem auch Bindung anzufangen phantasiert man von "Regimentern" und Reservistenobersten^^. In anderen Ländern hat Reserve einen deutlich anderen Stand in Militär, Politik und Gesellschaft... und wird auch besser bezahlt^^ Es gibt, wenn man sich mal umschaut, auch ausserhalb des Infanteriesandkastens genug reservistenaffine Gebiete (wie bspw. leichte AD, Marineheimwehr oder die Air National Guard), nur eben nicht hier.


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Freestyler
Beitrag 3. Apr 2018, 13:44 | Beitrag #164
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1. Deine Einschätzungen zu Reservisten sind falsch. Der "Verband" (du meinst vermutlich den Reservistenverband/VdRBw?) fasst mitnichten die motiviertesten und leistungswilligsten/-stärksten Reservisten zusammen, insbesondere nicht was die aktiven Mitglieder angeht. Wenn du ein paar Mal an DVags der freiwilligen Reservistenarbeit teilgenommen hättest, wüsstest du das auch wink.gif

2. Der Feind richtet sich aber nicht nach dem Wunschdenken der Bundeswehr- bzw. NATO-Planer. Das ist ja gerade die Kritik von Uhle-Wettler - das panzerungünstige Gelände (Städte und Mittelgebirge) wäre entweder unverteidigt durchstoßen worden oder hätte zur Verteidigung eine hohe Anzahl an mechanisierten Truppenteilen gebunden, die dort ihre Kampfkraft nicht hätten ausspielen können.

3. Die Aufgaben, die im 1. Weltkrieg (!) von Sturmpionieren bzw. den Sturmabteilungen übernommen wurden, werden mittlerweile von der Infanterie selbst und den (Panzer-) Pionierzügen übernommen, wie von mir bereits geschrieben.

Zu Konzeption usw.: wenn du so argumentierst, kannst du drei Viertel der Threads im Forum direkt schließen wink.gif
 
SailorGN
Beitrag 3. Apr 2018, 14:56 | Beitrag #165
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1. auch wenns "ad hominem" ist: Ich kenne (kannte, schliesslich bin ich schon etwas raus) nicht nur Reservistenarbeit in Verbandsstrukturen, sondern auch die Reservistenarbeit in einer TSK. Das wechselseitige Interesse für ernsthaften gemeinsamen Dienstbetrieb hielt sich bei letzterer doch arg in Grenzen, vor allem in den Jahrgängen, welche für Infanterie relevant waren. Beiderseits gesucht waren insbesondere "kurze" Urlaubsvertretungen von Spezialisten/Stabsdienern. Wenns um Infanterie/levee en masse geht, dann sollte man die Reserve Reserve sein lassen und BuFDi-Batallione aufstellen. Da kriegt man eher den Personaldurchsatz ohne dass man Menschen motivieren muss ihre Arbeit zu unterbrechen.

2. Dann hat der General wohl unterschlagen, dass es ein grundsätzliches militärisches Problem gibt, nämlich die Relation von Kräften zu Raum. Es gibt meines Wissens nach keine Armee, die es geschafft hat, gleichzeitig überall verteidigen zu können und gleichzeitig Kräfte für Angriffsschwerpunkte zu haben. Weder die Wehrmacht noch die Rote Armee haben im WK2 dieses Problem abschliessend lösen können. Die Antwort beider Streitkräfte bestand daher in Betonung der Schwerpunktkräfte. Die setzte sich im KK fort. Die Betonung von Wald/Stadtgebieten bei General Uhle ist zwar ein guter Hinweis, wird aber im größeren Kontext relativiert: Was nützt es einer DDR-MotSchützenDivision, sich im Thüringer Wald festzukrallen, wenn gleichzeitig mehrere NATO-MechDivs über die norddeutsche Tiefebene Berlin entsetzen und die DDR zur Kapitulation zwingen... oder den MotSchützen einfach den Nachschub abgraben? Mechanisierter Krieg ist Bewegungskrieg und Krieg ist Kampf um signifikante "Plätze" des Gegners. Raum an sich ist KEIN Kriegsziel, Ziel ist immer die Einschränkung der Möglichkeiten des Gegners. Ein Mittelgebirgszug, der infrastrukturell kaum erschlossen ist, ist KEIN Kriegsziel, nur Durchmarschgebiet. Größere Städte sind Ziele, Verkehrsknoten, Ballungszentren. Die genannte DDR-MotschützenDiv. im Thüringer Wald wird nicht im Mittelgebirge bleiben, ihr Ziel wäre immer der Durchmarsch bspw. nach Nürnberg, Würzburg, Frankfurt oder München. Genausowenig ist das "Freikämpfen" von Wald und Stadt kein Selbstzweck. Warum die MotSchützen aus einem Wald vertreiben wollen? Im Wald halten, Ausbrüche abriegeln und warten bis der Sprit alle ist. Gleiches gilt gerade auch für eigene Städte: will man die MotSchützen aus der Stadt vertreiben schafft man das vieleicht mit viel Blut und Materialeinsatz, aber was ist von der Stadt übrig? "Wir mussten das Dorf zerstören um es zu retten"?

3. Und das hat dazu geführt, dass man heute™ leichte Infanterie nicht mehr in 3 Monaten mit K98 und Stabsunteroffizier zu "Elite" schleift. Vollzeit dauert das wie lange, ein Jahr, bis aus einem Rekruten ein Jäger mit div. ZusatzATN geworden ist? Wie lange soll das für Reservisten gelten, die mal eben nicht ein Jahr freinehmen können?

Zu Konzeption: Es geht darum, dass man einen IST-Zustand hat, der die Grundlage zum Erreichen eines SOLLs bildet. Ich kann nicht vom Soll schwadronieren, wenn das Ist so besch...den ist, dass der Soll-Zustand absehbar weder gewollt noch realistisch erreichbar ist. Die anderen Länder bringen andere gesellschaftlich-politische Voraussetzung zu Schaffung und Erhalt schlagkräftiger Reserveverbände mit. Damit ist die (aussermilitärische) Grundlage eine ganz andere als in D und eine Trendwende(sic) kann ich im Moment im Bereich Reserve nicht erkennen.


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Praetorian
Beitrag 3. Apr 2018, 15:01 | Beitrag #166
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Von mehr Feuerkraft im Kompanierahmen über Brigadestrukturen jetzt zur Reservistenkonzeption. Geht's auf der nächsten Seite um Wehrpflicht oder die Bundeswehr an sich?
Kommt bitte zum Thema zurück!

/Mod


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Der Weisse Hai
Beitrag 3. Apr 2018, 15:31 | Beitrag #167
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ZITAT(SailorGN @ 3. Apr 2018, 10:54) *
Ganz ehrlich, das infanteristische Freikämpfen von Wäldern und Städten mit "Reservisten" ist doch Bullfug,


Das kommt drauf an, wie man seine Reserve organisiert, ausbildet und bewaffnet. Und natürlich, welches Verständnis man von Reserve hat.

#EDIT: Sorry für OT, höre sofort auf!

DWH

Der Beitrag wurde von Der Weisse Hai bearbeitet: 3. Apr 2018, 15:32


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Freestyler
Beitrag 3. Apr 2018, 15:46 | Beitrag #168
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Ich stelle das Offtopic gerne ein, können die Mods dann aber bitte alle Beiträge ab #161 verstecken oder löschen?
 
maschinenmensch
Beitrag 3. Apr 2018, 16:10 | Beitrag #169
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ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Apr 2018, 09:38) *
ZITAT(Freestyler @ 3. Apr 2018, 10:24) *
Ich halte die taktische Luftverlastbarkeit der Waffenträger der Infanterie für zu wichtig, um sie durch ein nicht-luftverlastbares Fahrzeug wie den Boxer zu ersetzen. Ein Nachfolger des Wiesel muss deshalb zwingend im Nachfolger des CH-53G luftverlastbar sein. Ohne einen solchen Waffenträger wäre Infanterie nach einer taktischen Luftlandeoperation nicht einmal mehr ein Stolperstein für gegnerische Kräfte.
Wenn es per Helikopter gehen muss, dann geht nur ein 4x4. Ich könnte mir auch einen Wiesel II vorstellen, aber Nachteile der Wiesel waren immer mangelnder Panzerungsschutz und problematische Mobilität. Das ist nicht falsch zu verstehen, der Wiesel ist durchaus flink und wendig. Aber die Reichweite ist problematisch und bestimmte Geländetypen waren immer zu viel für den Waffenträger.


Das kann man ja in der neuen Version adressieren. Besonders der Panzerschutz könnte mit Hilfe aktiver Systeme massiv verbessert werden, zudem soll das Fahrzeug ja fast doppelt so schwer werden wie das aktuelle Modell.
 
SailorGN
Beitrag 3. Apr 2018, 17:07 | Beitrag #170
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Aber müsste man bei den Abmessungen eines Waffenträgers dieser Größe, dem Vorgehen mit Inf und dem Einsatz in beengten Räumen mit einem Aktivsystem nicht höllisch aufpassen? Da können die Nachteile sehr schnell den zusätzlichen Schutz überwiegen.


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Warhammer
Beitrag 3. Apr 2018, 17:17 | Beitrag #171
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Im Hinblick auf die Lfk Version muss man ohnehin fragen, ob ich da einen dedizierten Waffenträger brauche. Um eine Waffe mit der Leistung und Reichweite zu bekommen, brauchte man halt auch ein Monster wie die TOW.

Spike II ER sollte z.B. praktisch keine Nachteile im Vergleich zu TOW bieten (und einige Vorteile). Da kann man sich das Geld auch sparen und einfach in mehr Starter und FKs zusammen mit ein paar ATVs investieren um das ganze mit angemessenem Munitionsansatz beweglich zu kriegen. Der Handwaffenschutz bei einem PzAbwLfk für leichte Kräftesollte vernachlässigbar in der Wichtigkeit sein. Gegen MKs oder RPGs kriegt man auch einen doppelt so schweren Wieselnachfolger nicht gepanzert. Selbst sMGs dürfte schwierig werden.


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Beitrag 3. Apr 2018, 18:15 | Beitrag #172
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ZITAT(SailorGN @ 3. Apr 2018, 18:07) *
Aber müsste man bei den Abmessungen eines Waffenträgers dieser Größe, dem Vorgehen mit Inf und dem Einsatz in beengten Räumen mit einem Aktivsystem nicht höllisch aufpassen? Da können die Nachteile sehr schnell den zusätzlichen Schutz überwiegen.


Richtig. Zumal ein Aktivsystem ordentlich Platz und auch eine gewisse Menge Strom braucht; allein für die Sensoren.

Ich sehe da keine Lösung als KISS zu befolgen. Für leichte Infanterie muss ein Waffenträger her, der leicht zu bedienen und zu verlegen ist. Im Prinzip geht es ja wirklich nur darum einen Trupp mit schwerer Waffe zu mobilisieren und gegen Handfeuerwaffen zu schützen, denen er mehr als ein normaler Trupp ausgesetzt ist, weil er eine größere Silhouette hat und sich nicht in den Dreck werfen kann.

Man kann da natürlich auch über radikale Lösungen nachdenken: Autonome Waffenträger oder alternativ gepanzerte Exoskellette wären mögliche Lösungen. Prinzipiell geht es ja darum PARS sowie Steil- und Flachfeuerwaffen mitführen zu können. Aber solche Lösungen wären zwar sinnvoll zu erforschen, sind für die Bundeswehr aber noch mindestens eine Beschaffungsgeneration weg. Also: erstmal Wiesel 2 (oder eher 3).


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Beitrag 3. Apr 2018, 18:33 | Beitrag #173
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ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Apr 2018, 19:15) *
Man kann da natürlich auch über radikale Lösungen nachdenken: Autonome Waffenträger oder alternativ gepanzerte Exoskellette wären mögliche Lösungen. Prinzipiell geht es ja darum PARS sowie Steil- und Flachfeuerwaffen mitführen zu können. Aber solche Lösungen wären zwar sinnvoll zu erforschen, sind für die Bundeswehr aber noch mindestens eine Beschaffungsgeneration weg. Also: erstmal Wiesel 2 (oder eher 3).


Also so etwas wie der gecancelte amerikanische XM1219 ARV/MULE oder der russische Uran-9 UGV?


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SailorGN
Beitrag 3. Apr 2018, 18:57 | Beitrag #174
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Es geht ja nicht nur um PALR, da gibts seit Jahrzehnten Lösungen, die auch per pedes transportabel sind. Sondern auch um MK und Steilfeuer. Da gibts auch Varianten, die ein Trupp bewegen kann, nur muss man dann massiv bei der Wirkung knapsen UND hat eventuell nur wenig Munition. ATV hat da zwar einigen Charme, aber der Wiesel (oder ein ähnlicher Nachfolger) punktet einfach mit leicht gepanzertem Volumen. Insbesondere solche Schwerpunktmittel wie (moderne) PALR ungepanzert im Mannschaftstransport durch die Gegend zu wuchten halte ich für suboptimal. Eine Plattform kann da mehrere Funktionen wahrnehmen, insbesondere Feuern+Bewegen ohne langes Auf/Abbauen und Verstauen. Der größte Vorteil wäre natürlich eine Plattform mit durchgehend gleicher EO-Sensorik, dann kann auch ein Munschlepper zur Beobachtung genutzt werden.


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Warhammer
Beitrag 3. Apr 2018, 22:09 | Beitrag #175
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Beim Flachfeuer bin ich noch dabei. Bei Steilfeuer hab ich schon wieder Probleme. Die Amis haben in ihren Strykern neben dem fest eingebauten 120mm Mörser auch 81mm Mörser für den abgesessenen Einsatz dabei. Das ist doch ein schönes Konzept. Ein normaler 81mm Mörser ist auch mal in einen Hubschrauber geschmissen und kann auch so versorgt werden. Mit ein paar ATVs kriege ich ihn auch wieder inkl. Mun zu schwer zugänglichen Orten. Muss es da unbedingt ein gegen Handwaffen geschützter Waffenträger sein? Ich denke auch hier kann man sich das Geld sparen.

Flachfeuer ist dann noch der letzte Punkt. Wiedersteht der Wiesel eigentlich wirklich einem PKM mit Hartkern?


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Slavomir
Beitrag 3. Apr 2018, 22:47 | Beitrag #176
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ZITAT(Freestyler @ 3. Apr 2018, 16:46) *
Ich stelle das Offtopic gerne ein, können die Mods dann aber bitte alle Beiträge ab #161 verstecken oder löschen?

Oder eine neue Diskussion starten. Das Thema Reserve interessiert wohl doch einen oder anderen.
 
Forodir
Beitrag 4. Apr 2018, 00:00 | Beitrag #177
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ZITAT(Warhammer @ 3. Apr 2018, 23:09) *
Beim Flachfeuer bin ich noch dabei. Bei Steilfeuer hab ich schon wieder Probleme. Die Amis haben in ihren Strykern neben dem fest eingebauten 120mm Mörser auch 81mm Mörser für den abgesessenen Einsatz dabei. Das ist doch ein schönes Konzept. Ein normaler 81mm Mörser ist auch mal in einen Hubschrauber geschmissen und kann auch so versorgt werden. Mit ein paar ATVs kriege ich ihn auch wieder inkl. Mun zu schwer zugänglichen Orten. Muss es da unbedingt ein gegen Handwaffen geschützter Waffenträger sein? Ich denke auch hier kann man sich das Geld sparen.

Flachfeuer ist dann noch der letzte Punkt. Wiedersteht der Wiesel eigentlich wirklich einem PKM mit Hartkern?


Die Infanterie wird einen 60mm Mörser bekommen, noch ein Mörser dazwischen halte ich nicht für zielführend. Wenn man es genauer betrachtet kommt man wohl nicht drumherum die Jägerverbände doppelt auszustatten wenn sie ihre Luftverlegbarkeit behalten sollen, es sollte doch auch kein Problem sein neben einen NEMO Mörser auf Boxer auch einen 120mm Mörser aut ATV und eben zusätzlich sowieso die ganzen Unterstützungswaffen sMG*/GraMaWa/60mmMörser/PALR auf ATV vorzuhalten, sowas will auch bewegt werden.

Wobei ich mir das witzig im Straßen/Verlegemarsch vorstelle, entweder kommt dann so eine ATV Gang angebraust, oder die sitzen wie kleine Kücken auf einem 15to Flat smile.gif


*was meiner Meinung nach fehlt im Deutschen Heer, eine FK/MK wäre vielleicht etwas effektiver aber hat dementsprechend auch deutlich mehr Aufwand bei der Verlegung und alles über 20mm um wirklich Mehrwert zu haben ist einfach zu Groß und schwer.

Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 4. Apr 2018, 00:29


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Beitrag 4. Apr 2018, 05:44 | Beitrag #178
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Braucht es für die Jägertruppe denn unbedingt einen 120mm Mörser der auch abgesessen eingesetzt werden kann? Ich stelle es mir schwierig vor, einen 120mm Mörserzug logistisch zu versorgen, wenn ich ihn nicht auch mit einem LKW erreichen kann. Und wo der LKW hinkommt, kommt auch der 120mm Mörser auf Boxer hin.

Nei den ATVs macht der LKW sicherlich am meisten Sinn, auch wenn so eine Bikergang beim Verlegemarsch amüsant wäre. biggrin.gif

Der Aspekt mit dem sMG hat mir auch schon zu denken gegeben. Wenn ich genug sMGs, GMWs und PzAbwLfks auf ATV mobil und versorgt bekomme, benötige ich dann überhaupt noch einen Waffenträger? Für Möraer und PzAbwLfks kann ich mir das sparen. Wäre dann eine echte Kleinserie für eine mobile 30mm MK (ich denke darunter wird es nichts beim Nachfolger und es wäre auch zu klein bei heutigen Panzerungsstandards).

Andere Nationen kennen ein Fahrzeug wie den Wiesel überhaupt nicht oder gehen wie die Russen mit BMD und Sprut gleich 2 Nummern größer für SPz und PzJg im Westentaschenformat.

Der Beitrag wurde von Warhammer bearbeitet: 4. Apr 2018, 05:52


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Beitrag 4. Apr 2018, 08:15 | Beitrag #179
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Die Stryker- Mörserträger haben auf der Battalionebene einen absetzbaren 81mm Mörser. Eine Infanterie - Kompanie hat 2 Mörserträger 120mm mit absetzbaren 60mm Mörser.

Ein Infanterie-Battalion eines IBCT hat auf Kompanieebene eine Mörsergruppe mit 60mm Mörser und auf Battalionsebene einen Mörserzug mit 120mm und 81mm Mörsern.
Da die Luftlandetruppen und die Gebirgsjäger in ihrer Struktur eher eines amerikanischen IBCT entsprechen, dort den Fuhrpark, Mörser und Artillerie mit Helikopter luftverlegbar machen.

Bei dem Jäger- Battalione in den Panzer-, Panzergrenadier- Brigaden reicht es m.M. aus, wenn die diese mit den abgesetzten Waffen (60mm Mörser) per Helikopter luftverlegbar sind.
Ich gehe davon aus, dass in den Fällen die Luftverlegung als Unterstützung von Luftlandetruppen /Gebirgstruppen erfolgt und die Feuerunterstützung mit schweren Mörsern dann durch deren 120mm Mörsern erfolgt.
Ein 81mm Mörser ist aktuell nicht zur Beschaffung vorgesehen, ob da jetzt eine Lücke zwischen 120mm und 60mm zu schließen gilt, steht auf einem anderen Blatt.

Von Waffenträgern ala Wiesel und Mungo halte ich nicht mehr all zu viel. Da müssen für die Transportfähigkeit mit einem mittlerem Transporthubschrauber zu viele Kompromisse bei Nutzlast und Schutz gemacht werden und auf der anderen Seite fehlt es bei diesen Transporthubschrauben an Transportkapazität um diesen Fuhrpark mengenmäßig verlegen zu können.
Da würde ich für die DSK mit NH90 als Außenlast verlastbare ATVs und ein mit CH47/CH53 verlastbares Universalfahrzeug vorziehen.
 
Schwabo Elite
Beitrag 4. Apr 2018, 09:21 | Beitrag #180
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Mit dem Sprut hätte man so etwas, wie ich weiter oben vorgeschlagen habe als Panzerjäger für die luftmobile Infanterie. Gut, ein Sprut wiegt nochmal ein gutes Stück weniger als ein CV90120-T, aber die Idee ist dieselbe.


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