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> Brückengerät SE / SE Brücke
Andreas BWFlyer
Beitrag 30. Apr 2015, 21:04 | Beitrag #1
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Hallo zusammen,

Ich interessiere mich für die SE-Brücke ("das Brückengerät SE") so wie sie in der Bundeswehr verwendet wurde. Das Internet gibt da leider nicht sonderlich viel her, und da dachte ich mal ich frage mal euch.

Fragen wären beispielsweise wieviele "Sätze" davon beschafft wurden. Aufgrund des Bausatz-Aufbaus sicher nicht so einfach zu beantworten, aber ich weiß grad nicht wie ich das anders formulieren soll.
Hat die Bundesbahn ihre SE-Komponenten selbst beschafft, oder sind das gebrauchte / ausgemusterte Bundeswehr-Brücken?
Wo waren die Teile bei der Bundeswehr eingelagert? Pionierkaserne Krailling ist mir bekannt.

Kennt vielleicht jemand Literatur hierzu?

Danke



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Carpe Noctem!
 
xena
Beitrag 30. Apr 2015, 22:37 | Beitrag #2
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Welches System nennt sich bei der BW noch Brückengerät SE?

Mal schnell gegoogelt und das hier

http://www.vsvi-mv.de/fileadmin/Medienpool...tembruecken.pdf

gefunden. Ich kenne es noch als MAN F Brücke. Die verstärkte für Bahnbetrieb hieß früher mal FT Brücke. Die Deutsche Bahn (nicht Bundesbahn) dürfte also nicht die gleichen verwenden, die auch die BW verwendet. Laut obigem PDF nennt sich das Zeug bei der DB nun SE und SKB Brücke. Wusste gar nicht, dass der Bund die Brücken für den Notfall in mehreren Lagern bereit hält. Ich dachte nach Ende des KK wären solche Lager aufgelöst worden.

Der Beitrag wurde von goschi bearbeitet: 1. May 2015, 00:10
Bearbeitungsgrund: Link korrigiert


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Andreas BWFlyer
Beitrag 1. May 2015, 00:02 | Beitrag #3
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ZITAT(xena @ 30. Apr 2015, 21:37) *
Welches System nennt sich bei der BW noch Brückengerät SE?


Keines, die SE wurde schon lange ausgemustert.

Der Begriff MAN F / FT ist mir gänzlich neu, auch Tante G fand da auf die schnelle gar nix. Der Begriff SE stammt hingegen schon aus den 1950iger Jahren, da würde ich doch vermuten dass das Ding schon immer so hies?
Die Deutsche Bahn hat die Teile von der Bundesbahn übernommen, meine Frage war schon absichtlich so formuliert. Zumal die Brückenteile Natooliv sind.

ZITAT
Laut obigem PDF nennt sich das Zeug bei der DB nun SE und SKB Brücke. Wusste gar nicht, dass der Bund die Brücken für den Notfall in mehreren Lagern bereit hält. Ich dachte nach Ende des KK wären solche Lager aufgelöst worden.


SKB = Schaper Krupp Bundesbahnbrücke, ganz andere Konstruktion die nichts mit der SE zu tun hat.
Hochwasserkatastrophen, Baustellen etc. hats auch ohne Warmen oder Kalten Krieg... Aufbau wird auch regelmäßig geübt, erfolgt durchweg durch das THW.


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Carpe Noctem!
 
xena
Beitrag 1. May 2015, 16:57 | Beitrag #4
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Naja, über Pioniergerät findet man im Netz sowieso recht wenig. Kein Wunder, wenn Google nix findet. Ich habe hier die Jane's Military Vehicles And Logistics 2002 und 1982. Da wird das System als MAN F bezeichnet. Wenn die Bundeswehr diese schon in den 50er Jahren hatte, dann sind es nicht diese, denn in einem früheren Jane's aus den 80ern ist diese Brücke nicht drin. In den 50ern wurden überhaupt noch keine solche Sachen in D produziert, dort waren es eher eine britische Konstruktion, z.B. eine der Bailey Bridge Konstruktionen, die seit 1950 von einigen Firmen in Lizenz gefertigt wurden (vielleicht auch in D?). Aber diese dürften in D schon längst ausgesondert sein, seit es die MAN F Brücke gibt. Aber wenn die Bezeichnung eh für jedes seit den 50ern neu beschaffte System so bleibt, dann ist die Frage welches dieser SE Brücken meinst Du dann genau? Solche Brücken waren 50 Jahre lang eine Domäne der Briten. Die BRD hat aber IMHO solche Brücken von der DDR übernommen und das MAN System gibt es erst seit den 90ern. Kann gut sein, dass sie ein DDR System übernommen haben. In früheren Jane's aus den 80ern findet man da so einiges aus der DDR.

In der DDR wurden Konstruktionen aus der Zeit des 2.WK und davor verbessert und weiter gebaut. So z.B. auch das Roth Waagner System als RW Brücke. Auch die SKR Brücke ist eine alte Konstruktion aus Zeiten des Deutschen Reiches und wurde nach der Wiedervereinigung als SKB geführt. R steht für Reichsbahn und wurde dann zu B für Bundesbahn. Die MZ Brücke ist auch so eine alte Konstruktion, wie auch die R Brücke. Alles alte Konstruktionen von Krupp. Die letzte in der DDR entwickelte Pionierbrücke war die ZM-16 Brücke, die durchaus die MAN F Brücke sein kann, also eine der Konstruktionen im verlinkten PDF (leider habe ich gerade kein Bild von dem Ding zur Hand). Evtl. findest Du was unter diesen Bezeichnungen im Netz. Ich denke mal eine Seite über DDR Pionierbrücken mal gesehen zu haben.


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kato
Beitrag 1. May 2015, 20:14 | Beitrag #5
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ZITAT(xena @ 1. May 2015, 17:57) *
z.B. eine der Bailey Bridge Konstruktionen, die seit 1950 von einigen Firmen in Lizenz gefertigt wurden (vielleicht auch in D?). Aber diese dürften in D schon längst ausgesondert sein, seit es die MAN F Brücke gibt.

Rein inhaltlich: Bailey-Brücken sind als Straßenbrücken bis heute beim THW im Bestand und werden auch noch verbaut.

Bei der Bundeswehr sind die Bailey-Brücken nie verwendet worden. Die Pionierbataillone wurden direkt mit ab 1959 entwickelten Krupp-D-Brücken ausgerüstet. Diese wurden ab Anfang 70er durch die SE-Brücken ersetzt. Die Krupp-D wurden an den Zivilschutz abgegeben und sind dort (THW) bis heute vorhanden.

Das ganze D/E/SE-Brückenkonzept wurde ca 1959/60 von MAN und Krupp gemeinschaftlich entwickelt. An die Bundeswehr verkaufte dabei Krupp, MAN mag eine eigene Bezeichnung für die Modelle gehabt haben, unter der evtl. international vermarktet wurde (MAN F für SE und MAN FT für SS80?). Jane's tendierte auch früher dazu, eher "internationale Markennamen" zu verwenden.

ZITAT(xena @ 30. Apr 2015, 23:37) *
Ich dachte nach Ende des KK wären solche Lager aufgelöst worden.

Die Brückenlager des Bundes halten momentan 790m leichte Bailey-, 2670m mittlere D-, 950m schwere SS80- und 1950m schwere SB30-Brücken vor, insgesamt >20.000 Tonnen Material. Die SB30 sind aus der NVA übernommen. Mindestens die SS80 dürften speziell für den Zivilschutz angekauft worden sein.

Hinzu kommen die nur im Brückenlager der Bahn in Konz zentral gelagerten SKB- und SE-Brücken (nochmal 18000 Tonnen).


Der Beitrag wurde von kato bearbeitet: 1. May 2015, 20:21
 
Andreas BWFlyer
Beitrag 1. May 2015, 20:58 | Beitrag #6
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ZITAT(kato @ 1. May 2015, 19:14) *
Diese wurden ab Anfang 70er durch die SE-Brücken ersetzt.


In Krailling wurden Pioniere allerdings seit den frühen 1960iger Jahren an SE-Brücken ausgebildet. Die Bundesbahn stellte dabei auch die notwendigen (Dampf-)Loks zur Belastungsprobe zur Verfügung, gibt auch einige Bilddokumente davon.

Das Bahn-Lager wird nur von der Bahn verwaltet und gepflegt, gehört aber dem Bund.

Danke für den Tipp bzgl. Reichsbahn-Brücken, da findet Google mehr. Muss mich mal einlesen.


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