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WHQ Forum _ Politik-und Geschichteforum _ Explosion im Beiruter Hafen

Geschrieben von: Merowinger 4. Aug 2020, 17:18

Zwei heftige Explosionen/Detonationen in Beirut im Hafen, wahrscheinlich in einem Lager. Legt UNIFIL dort nicht häufiger an, oder wo ist die libanesische Marine verortet? Die zweite Detonation könnte vom Silo ausgegangen sein (https://de.wikipedia.org/wiki/Staubexplosion).

https://twitter.com/tobiaschneider/status/1290670226934243329

Geschrieben von: kato 4. Aug 2020, 18:29

Das ist im wesentlichen das https://dlca.logcluster.org/display/public/DLCA/2.1.1+Lebanon+Port+of+Beirut#id-2.1.1LebanonPortofBeirut-GrainandBulkHandling, in dem entgegen der Bezeichnung auch sonstige Ladung gelöscht wird. Anfangs Brand der nach ersten Verlautbarungen angeblich Feuerwerk betraf und bei dem dann bei einem größeren Bums entsprechend das 120.000-Tonnen-Getreidelager nebendran hochgeht. Siehe zum Brand vor Explosion auch https://twitter.com/borzou/status/1290675854767513600

Und ja, das ist keine 400m vom Liegeplatz, den UNIFIL normalerweise nutzt.

Geschrieben von: Holzkopp 4. Aug 2020, 20:57

Exposionen in Beirut heute

https://www.youtube.com/watch?v=oKFupx9x0-k

Herrgott, was ist da denn in die Luft geflogen?


Geschrieben von: peter 4. Aug 2020, 20:58

Ich schreibe es mal hier hin:
Massive Explosion im Hafen von Beirut:
https://twitter.com/svnewsalerts/status/1290681053779304448?s=21

https://www.t-online.de/tv/news/panorama/id_88343100/starke-explosion-in-beirut-dutzende-verletzte.html

http://&quot;Gesetzte%20MarkierungIn%20der%20Nähe%20von%20Al%20Marfa'a,%20Beirut,%20Libanon<a%20href="https://maps.app.goo.gl/fs7etniwXxsSfhLW6&quot;"%20target="_blank">https://maps.app.goo.gl/fs7etniwXxsSfhLW6&quot;</a>

IDF dementieren Beteiligung.

Bin gespannt, wann rauskommt, welcher Frachter in den letzten Tagen eine große Menge "Dünger" oder ähnliches in Beirut gelöscht hat...


mkg peter

Geschrieben von: Thor=LWN= 4. Aug 2020, 21:13

Laut dpa/ap bereits mindestens 50 Tote:
https://www.n-tv.de/mediathek/bilderserien/panorama/Schwere-Explosionen-in-Beirut-article21952368.html

Edit:
Laut Innenminister lagerte wohl im Hafen seit Jahren eine große Menge Hochexplosives Material.

Geschrieben von: peter 4. Aug 2020, 21:30

Lt. Quellen vor Ort habe altes, vor Jahren konfisziert Sprengmaterial umgesetzt:
https://twitter.com/FrykeMike/status/1290739340365246464?s=20

https://amp.krone.at/2205069?__twitter_impression=true

mkg peter


Geschrieben von: Edding321 5. Aug 2020, 09:17

Wirklich unfassbar, in jeglicher Hinsicht. So eine gewaltige Explosion und Sprengkraft ist doch selbst mit den größten militärischen konventionellen Mitteln nicht hervorzurufen (MOAB) ? Nur um mal ein Äquivalent zu haben. Wonach die Lagerung von hochexplosiven Stoffen dort nicht abwegig ist. Und das mitten in einer Stadt, furchtbar.

Geschrieben von: KSK 5. Aug 2020, 09:33

ZITAT(Edding321 @ 5. Aug 2020, 10:17) *
Wirklich unfassbar, in jeglicher Hinsicht. So eine gewaltige Explosion und Sprengkraft ist doch selbst mit den größten militärischen konventionellen Mitteln nicht hervorzurufen (MOAB) ? Nur um mal ein Äquivalent zu haben. Wonach die Lagerung von hochexplosiven Stoffen dort nicht abwegig ist. Und das mitten in einer Stadt, furchtbar.

Unabhängig davon, ob im konkreten Fall nun sachgerecht gelagert wurde oder nicht, haben es Häfen so an sich, dass dort viele tausende Tonnen umgeschlagen werden. Dementsprechend verbietet sich der Vergleich mit der Sprengkraft von Fliegerbomben dahingehend, dass wir hier über ganz andere Mengen an gefährlichen (explosiven) Gütern sprechen.

Geschrieben von: Edding321 5. Aug 2020, 10:30

In Deutschland ist ein solches ähnliches Ereignis tatsächlich 1921 bei einem Chemieunfall auch schon vorgekommen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Explosion_des_Oppauer_Stickstoffwerkes

Geschrieben von: Merowinger 5. Aug 2020, 12:03

Was ich nicht verstehe: Warum wurde das Hafengebiet nicht evakuiert? Das Feuer brannte eine halbe Stunde vor der Detonation.

Bis zu 250.000 könnten obdachlos geworden sein. Diese Zahl finde ich allerdings zweifelhaft.

Geschrieben von: Xizor 5. Aug 2020, 12:10

Das Zeug lag da seit 2013 ohne besondere Maßnahmen, vielleicht hatte es schlicht keiner der Verantwortlichen auf dem Schirm.

Geschrieben von: Merowinger 5. Aug 2020, 12:25

Ich lag leider richtig:

"Due to the explosion that rocked #Beirut Port today, one of our Maritime Task Force ships was damaged, leaving some naval peacekeepers injured."

"At least 19 sailors of the #BanghladeshNavy serving in @UNIFIL_marops have been wounded while being berthed in #Beirut yesterday."

Es gibt Schwerverletzte.

Im Umkehrschluß ist die Korvette Ludwigshafen am Rhein nicht betroffen.

Die deutsche Botschaft ist 3-4 km (!) vom Ort der Detonation entfernt in einem freistehenden Hochhaus untegebracht und beträchtlich beschädigt.

Geschrieben von: kato 5. Aug 2020, 13:39

ZITAT(Merowinger @ 5. Aug 2020, 13:03) *
Bis zu 250.000 könnten obdachlos geworden sein. Diese Zahl finde ich allerdings zweifelhaft.

Das dürfte schlicht die Grobschätzung sein wieviele Leute im Umkreis von 3 km (offiziell) wohnen.

Geschrieben von: Praetorian 5. Aug 2020, 14:00

ZITAT(Merowinger @ 5. Aug 2020, 13:25) *
"Due to the explosion that rocked #Beirut Port today, one of our Maritime Task Force ships was damaged, leaving some naval peacekeepers injured."

"At least 19 sailors of the #BanghladeshNavy serving in @UNIFIL_marops have been wounded while being berthed in #Beirut yesterday."

Es gibt Schwerverletzte.

Betroffen ist die BNS Bijoy, die ehemalige HMS Dumbarton Castle der Royal Navy, die 2010 durch Bangladesch übernommen und zur Korvette umgerüstet wurde. Zum Zeitpunkt der Explosion war Bijoy die einzige seegehende Einheit von UNIFIL im Hafen.


Geschrieben von: Stefan Kotsch 5. Aug 2020, 14:14

Das davor stehende Silo-Gebäude hat sicher eine großten Teil der Druckwelle abgeleitet. Schon beeindruckend, dass das Gebäude noch steht, auch wenn es die explosionsseitige Front eingebüßt hat.

Geschrieben von: Merowinger 5. Aug 2020, 14:28


BNS Bijoy im Hafen von Beirut am Tag nach der Detonation
https://pbs.twimg.com/media/Eeu1DRAWoAEqGva?format=jpg&name=medium mit intaktem Silo im Hintergrund (Twitter).

Einige der Krankenhäuser sind selbst verwüstet und können keine Patienten behandeln.

Geschrieben von: Forodir 6. Aug 2020, 03:06

Vorher und nachher

https://imgur.com/gallery/NXrporT

https://imgur.com/gallery/Kaljprm

Dort wo das Material gelagert wurde, ist jetzt ein Krater der durch Wasser aufgefüllt ist.

Geschrieben von: Merowinger 6. Aug 2020, 10:18

Ein ärztliches Erkundungsteam der BW fliegt hin, ein MedEvac Airbus wird bereitgehalten, ein verlegbares Luftrettungszentrum wurde arlamiert und die Korvette Ludwigshafen hat unter nationalem Kommando Limassol verlassen um mit Arzt und Besatzung zu helfen. Der EGV Berlin wurde hingegen nicht aus der Ägäis nach Beirut umdirigiert.

Eine deutsche Diplomatin wurde bei der Explosion getötet.

Der UK schickt ein Vermessungsschiff (HMS Enterprise) um die Trümmer im Hafenbecken zu kartieren.

Geschrieben von: Madner Kami 6. Aug 2020, 12:45

Sogar Israel bietet Hilfe und Krankenhausplätze an. Wow. Das Gute im Schlechten sehen, 2020.

Geschrieben von: Merowinger 6. Aug 2020, 14:59

Ist aber postwendend und erwartbar vom Libanon abgelehnt worden.

Geschrieben von: SpezPi(Ppl)301 6. Aug 2020, 15:33

Lieber weiterhin Kleptokratie betreiben und die eigene Bevölkerung beschei##en.

Geschrieben von: Merowinger 6. Aug 2020, 18:35

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-08/explosion-beirut-libanon-verantwortung-korruption:

ZITAT
Seit Mittwoch werden die für Beirut bestimmten Schiffe zu dem wesentlich kleineren Hafen von Tripoli umgeleitet. Nach Informationen der Zeitung L‘Orient – Le Jour hat dort unmittelbar nach dem Beiruter Unglück bereits der Streit zwischen den verschiedenen Clans begonnen, wie künftig die Schmiergelder für die zusätzlichen Beirut-Container verteilt werden sollen.
[...]
Das herbeigerufene Feuerwehrteam jedenfalls war völlig ahnungslos. Keiner der Verantwortlichen hielt es offenbar für nötig, die Einsatzkräfte auf das hochgefährliche Ammoniumnitrat am Brandort hinzuweisen, so dass die Männer direkt in ihren Tod liefen.
[...]
Von den örtlichen Krankenhäusern wurden vier völlig zerstört, zwei sind beschädigt. Die anderen sind auch wegen einer steigenden Zahl von Corona-Patienten total überlastet. Manche Kliniken mussten Verletzte abweisen, weil Behandlungsräume einsturzgefährdet sind. Retter mit Hundestaffeln versuchten am Donnertag, noch Lebende unter den Trümmern eingestürzter Häuser zu finden. Ein junger Mann konnte geborgen werden, der zehn Stunden lang eingeklemmt war.

Geschrieben von: Merowinger 7. Aug 2020, 09:45

Laut Auswertung und Messungen des BGR handelte es sich um eine Explosion in der Größenordnung von 1100 Tonnen TNT. Das hiesse, das ca. 2/3 der berichteten Menge Ammoniumnitrat umgesetzt haben (oder vorhanden waren). Es gab jedoch zwei Explosionen.

https://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Nachrichten/Aktuelles/2020/2020-08-06_pm_staerke-der-explosion-in-beirut.html;jsessionid=E6548A14F89D7B3DEDFED944D7943660.1_cid321?nn=1542388

Geschrieben von: Stefan Kotsch 7. Aug 2020, 09:53

Das wäre vergleichbar mit einer taktischen Kernwaffe 1,1 kt , wie sie beispielsweise die 203 mm Haubitze in der Geschossversion Mod. 0 Y3 abfeuern konnte. Kann man sich ausmalen, was damals abgegangen wäre auf dem Gefechtsfeld. Wobei die Kampfpanzer noch einigermaßen glimpflich davon gekommen wären.

Geschrieben von: Scipio32 7. Aug 2020, 11:02

Wenn man Herr Spyra von der Brandenburgisch Technischen Universität glauben darf war es wohl nicht nur das Ammoniumnitrat alleine (ab Minute 0:53):

https://www.youtube.com/watch?v=GBMJAelk4aY

Geschrieben von: kato 7. Aug 2020, 12:05

ZITAT(Scipio32 @ 7. Aug 2020, 12:02) *
Wenn man Herr Spyra von der Brandenburgisch Technischen Universität glauben darf war es wohl nicht nur das Ammoniumnitrat alleine (ab Minute 0:53):

In dem Video aus dem Hause Springer folgt auf diese Aussage vollkommen unkritisch und unkommentiert Trumps Interpretation der Explosion. Nur ums gesagt zu haben.

ZITAT(Merowinger @ 6. Aug 2020, 11:18) *
Der UK schickt ein Vermessungsschiff (HMS Enterprise) um die Trümmer im Hafenbecken zu kartieren.

Eine Erstkartierung wurde durch Boote der Indepencia vorgenommen, dem brasilianischen Flaggschiff von UNIFIL MTF448 das sich auf Patrouille in der Nähe befand und zur Unterstützung der BNS Bijoy umgehend unmittelbar vor den Hafen verlegt hat.

Die Ludwigshafen ist inzwischen auch eingetroffen nachdem sie einen halben Tag auf Freigabe für die libanesischen Hoheitsgewässer gewartet hat.

Der zivile Frachtverkehr ist primär auf den Hafen von Tripoli etwa 80 km nördlich umgelenkt. Während das für Containerschiffe ganz gut funktioniert, gibt es dort allerdings keine Infrastruktur zum Löschen und Bevorraten von Getreide.

Geschrieben von: Scipio32 7. Aug 2020, 13:07

Mal eine Fachfrage zum Thema: "wie explosiv ist Ammoniumnitrat"

Was genau muss den passieren, damit so ein Stapel Ammoniumnitrat hochgeht? Ich frag das deswegen, weil schon die ersten Pappnase durchs Internet rennen und behaupten, dass das Ammoniumnitrat absichtlich gesprengt wurde.

Geschrieben von: Almeran 7. Aug 2020, 13:21

ZITAT(Scipio32 @ 7. Aug 2020, 14:07) *
Mal eine Fachfrage zum Thema: "wie explosiv ist Ammoniumnitrat"

Was genau muss den passieren, damit so ein Stapel Ammoniumnitrat hochgeht? Ich frag das deswegen, weil schon die ersten Pappnase durchs Internet rennen und behaupten, dass das Ammoniumnitrat absichtlich gesprengt wurde.

Dafür reicht schon ein Feuer, wenn das heiß genug wird.

Geschrieben von: Merowinger 7. Aug 2020, 13:37

- Ammoniumnitrat schmilzt bei knapp 170 Grad Celsius. Ab dieser Temperatur zerfällt es auch zu Wasser und Lachgas.

- Bei Temperaturen über 300 Grad Celsius oder einer starken Initialzündung detoniert Ammoniumnitrat.

Früher wurde es als Treibmittel in Airbags eingesetzt.

Geschrieben von: Merowinger 7. Aug 2020, 19:40

Frankreich kündigt die Ankunft des Hubschrauberträgers La Tonnere mit Medikamenten und Hilfsgütern für Donnerstag in Beirut an.
https://twitter.com/UNIFIL_/status/1291089308401782785 gab es einen Schwerverletzen. Die verletzten Soldaten werden im Inland behandelt.

Geschrieben von: Sparta 8. Aug 2020, 06:33

ZITAT(Merowinger @ 7. Aug 2020, 14:37) *
- Ammoniumnitrat schmilzt bei knapp 170 Grad Celsius. Ab dieser Temperatur zerfällt es auch zu Wasser und Lachgas.

- Bei Temperaturen über 300 Grad Celsius oder einer starken Initialzündung detoniert Ammoniumnitrat.

Früher wurde es als Treibmittel in Airbags eingesetzt.



Also wäre es durchaus denkbar das zuerst, lagerndes Feuerwerk gezündet hat und dies dann das Nitrat zum Umsetzen brachte?

Geschrieben von: Thor=LWN= 8. Aug 2020, 08:45

Grundsätzlich schon. Allein die Kürze der Zeit von Ausbruch Feuer im Nebengebäude (?) bis zur Explosion von gerade Mal 30 Minuten stört mich. Das hätte länger dauern sollen.
Wenn es jedoch aufgrund unsachgemäßer Lagerung zu Kristallbildung gekommen sein sollte, wäre es nachzuvollziehen. Die beginnt bei reinem Ammoniumnitrat bei etwas über 32°C. Da das Zeug aber mit den Schiff transportiert worden ist, sollte es stabilisiert gewesen sein durch Salzzugabe.
Das Zeug ist dann aber immernoch hygroskop und mit Vorsicht zu genießen. Sechs Jahre in einer Lagerhalle im Hafen.... Welcher Wahnsinnige tut so etwas?

Edit:
Autokorrektur korrigiert

Geschrieben von: Forodir 8. Aug 2020, 08:53

Das Zeug hat mit Sicherheit auskristallisiert bei dieser Art Lagerung, das war eigentlich nur eine Frage der Zeit bis da was passierte.

Geschrieben von: Merowinger 10. Aug 2020, 15:17

https://www.dailymail.co.uk/news/article-8611201/Explosives-expert-claims-Beirut-blast-caused-burning-military-missiles-not-ammonium-nitrate.html?ito=social-twitter_mailonline&__twitter_impression=true bzw. der Corriere vermutet gelagerte Waffen im Hafen:

ZITAT
An explosives expert has claimed the Beirut blast was caused by burning military missiles - not ammonium nitrate. Danilo Coppe, 56 and from Parmesan in Italy, is one of the country's leading explosive experts.

He believes the August 4 blast, which killed 160 people, wounded 6,000 and destroyed 300,000 homes, was not caused by ammonium nitrate because the colour of the cloud was orange. The explosives expert, nicknamed Mr. Dynamite, explained that when ammonium nitrate detonates, it generates an unmistakable yellow cloud. But videos of the explosion show orange plumes of smoke, Mr Coppe told https://www.corriere.it/esteri/20_agosto_05/beirut-esperto-esplosivi-la-nuvola-arancione-scoppi-ecco-perche-credo-ci-fossero-anche-armi-6da4a01e-d71b-11ea-93a6-dcb5dd8eef08.shtml.

'There should have been a catalyst, because otherwise it wouldn't all have exploded together. 'You can clearly see a brick orange column tending to bright red, typical of lithium participation. Which in the form of lithium-metal is the propellant for military missiles. I think there were armaments there,' he said.

Mr Coppe explained that he thought there was a first, larger explosion, which may have started a fire where the ammunition was stored. He claimed that this would have then spread to 'where there was some high explosive contained in rockets or missiles'.

The explosion was believed to be a fifth of the size of Hiroshima was so enormous that it altered the shape of not only of Beirut's skyline but even of its Mediterranean coastline.

Am Rande: Am 18. August will der internationale Strafgerichtshofs das Urteil zum Fall des Mordes am ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Rafiq al-Hariri 2005 verkünden.

Geschrieben von: Jolly Jack Ketch 10. Aug 2020, 16:34

Na wenn's die DailyMail schreibt …

Wenn Mr. Dynamite aus der Farbe der Rauchwolke auf den umgesetzten Sprengstoff schließt, dann sollte er aufpassen, dabei nicht aus dem Fenster zu fallen; wegen hinauslehnen und so …
Ein braune, orange oder gelbe Wolke ist zwar typisch für Nitroverbindungen, sagt aber alleine noch nichts aus. TNT erzeugt idR. eine schwarze Wolke, da es ein Sauerstoffdefizit hat und dementsprechend viel Ruß und CO entsteht. Ammoniumnitrat hat einen großen Sauerstoffüberschuss und ist dadurch viel heller. Wenn jetzt allerdings viel Dreck und Staub und was-weiß-ich-noch-alles-was-gebrannt-hat mit aufgewirbelt wird, dann vermute ich mal eine deutlich dunklere Farbe.
Und von der roten (rötlichen) Färbung der Wolke auf Lithium zu schließen, ist vielleicht ein bisschen zu kurz gedacht. Sag' ich jetzt mal so mit meinem Oberstufenchemiewissen.
Dass er dann auch noch vom Lithium gleich auf Raketentreibstoff und vom Raketentreibstoff gleich auf „militärische Flugkörper“ kommt, sagt weniger über die tatsächlichen Vorkommnisse und mehr über ihn. Wenn ich unbedingt eine Verschwörung beweisen möchte, dann biege ich mir die Fakten so hin, bis sie passen. Oder wenn er als „super-duper-Experte“ der sich ganz toll mit „Bumm&Peng“ auskennt gesehen werden möchte, stellt er sich halt hin und erzählt der Zeitung, was er so alles an einem einzigen Bild erkennen kann …

Geschrieben von: kato 10. Aug 2020, 16:37

Ich kann im CV von https://www.difesa.it/AID/trasparenza/Documents/Consulenti_e_Collaboratori/2018/Coppe/cv_eu_Danilo_Coppe.pdf keinen Umgang mit militärischen Sprengstoffen oder Explosivmaterialien erkennen - er hat mal bei der italienischen Luftwaffe einen Lehrgang zu Sprengstoffphysik im allgemeinen gehalten, und ist ansonsten Experte für zivile Sprengungen. Metallisches Lithium in militärischen Raketentreibstoffen? Also bitte.

Geschrieben von: Madner Kami 10. Aug 2020, 19:33

ZITAT(Merowinger @ 10. Aug 2020, 16:17) *
https://www.dailymail.co.uk/news/article-8611201/Explosives-expert-claims-Beirut-blast-caused-burning-military-missiles-not-ammonium-nitrate.html?ito=social-twitter_mailonline&__twitter_impression=true bzw. der Corriere vermutet gelagerte Waffen im Hafen:

ZITAT
[...]Danilo Coppe, 56 and from Parmesan in Italy, is one of the country's leading explosive experts.


Ich hab da so meine Zweifel und statt Permesan rieche ich einen Botartikel ohne inhaltlichen Wert.

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