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> Jan Marsalek, Betrüger und Spion
Glorfindel
Beitrag 1. Mar 2024, 21:18 | Beitrag #1
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Was man schon lange vermutete:

ZITAT
(...) Marsaleks Geschichte war bislang ein Wirtschaftskrimi, auch das schon eine fast unglaubliche Story um Betrug und Lügen und Blendwerk: Ein Schulabbrecher steigt auf zum Vorstand des Finanzkonzerns Wirecard, der als größte Hoffnung der deutschen Wirtschaft seit Jahrzehnten gilt, umschmeichelt von Ministern und Regierungschefs. Doch der Erfolg von Wirecard erweist sich als Schwindel: Milliarden Euro Kontoguthaben lösten sich in Luft auf, fast 6000 Mitarbeiter verlieren ihren Job, Topmanager werden verhaftet. (...)


Er ist, so zeigen es Gespräche mit Geheimdienstlern, Fahndern und Personen aus seinem Umfeld, ein Spion im Auftrag des Kreml. Ein Mann, dessen Agententätigkeit Menschenleben gefährdet: Marsalek beauftragte wohl bulgarische Helfer, Moskaus Kritiker quer durch Europa zu verfolgen, sie auszuspähen und womöglich sogar aus dem Weg zu räumen. Das Komplott wurde gerade noch rechtzeitig vom britischen Inlandsgeheimdienst MI5 aufgedeckt. (...)

Über Jahre baute er als Vorstand eines Dax-Konzerns offenbar ungestört ein Spionagenetzwerk auf, reiste mit sechs österreichischen Pässen und einem Diplomatendokument mehr als 60 Mal nach Russland. (...)

Vieles deutet darauf hin, dass Marsalek so auch Wirecard in russische Geheimdienstaktivitäten einspannte. Dass Geld gewaschen wurde, Söldner über das Unternehmen bezahlt wurden. (...)

Marsalek knüpft bereits 2010 erste Verbindungen nach Russland. Kurz zuvor war er in den Vorstand des damals noch wenig bekannten Finanzdienstleisters Wirecard aufgerückt. Wirecard nimmt vor allem Internethändlern die technische Abwicklung von Kreditkartenzahlungen ab. Anfangs sind das meist Porno- und Glücksspielseiten. Doch der Chef des Unternehmens, Markus Braun, strebt nach Höherem. Der gebürtige Wiener hält sich für einen intellektuellen Vordenker und trägt gern schwarze Rollkragenpullover wie einst Apple-Chef Steve Jobs. Braun will einen Weltkonzern leiten.

Marsalek, ebenfalls Österreicher, ist Brauns rechte Hand. (...)

Braun und Marsalek erweisen sich als Dream-Team, sie sind ehrgeizig, großspurig. (...)

es gibt eine (...) Chance, auf einen großen Deal: den Zahlungsverkehr für die Moskauer U-Bahn mit täglich sieben Millionen Passagieren abzuwickeln. (...)

Bald steht der Deal mit der Moskauer Metro vor dem Aus, und Marsalek scheint das Interesse an Russland zu verlieren. In diesem Moment taucht Natalja Slobina auf. Der dubiose russische Geschäftsmann Sergej Lee, so erzählen es Leute, die damals dabei waren, empfiehlt sie mit wärmsten Worten. Slobina könne helfen, den Metro-Deal zu retten, sie verfüge über beste Kontakte in die Moskauer Verwaltung.

Auffallend gute Kontakte für eine 29-Jährige, die bislang vor allem als Modell auf Erotikseiten auffiel. Im Horror-Sexfilm »Red Lips 2 – Blood Lust« spielte sie eine russische Geheimagentin, die ihre Opfer mit Nervengift tötet. Die Agentenrolle ist Slobina offenbar vertraut – auch aus dem echten Leben.

Dafür spricht, dass ihre persönlichen Daten besonders geschützt werden. So ist ihre Passakte in einer behördlichen Datenbank zwischenzeitlich gesperrt, (...) Außerdem löscht ein Helfer Slobinas Reisebewegungen aus dem Polizeisystem. Das sind Sicherheitsmaßnahmen, die russische Geheimdienste üblicherweise für ihre Mitarbeiter ergreifen.

Wahrscheinlich ist Slobina auch Protagonistin einer »Honeytrap« für Marsalek (...)

Der U-Bahn-Deal zwischen Moskau und Wirecard kommt nie zustande, aber die Beziehung von Marsalek und Slobina geht schnell übers Geschäftliche hinaus. (...)

Ein paar Monate später, im Sommer 2014 (...) Zu Slobinas Geburtstagsparty kommt ein besonderer Gast. (...)

Sein voller Name lautet Stanislaw Petlinski, eine ebenso illustre wie verschwommene Gestalt aus der Schattenwelt des russischen Sicherheitsapparats. In den Neunzigern diente er den russischen (...) Speznas, später arbeitete er in der russischen Präsidialverwaltung im Kreml. (...) Westliche Agenten betrachten Petlinski als verlängerten Arm verschiedener russischer Geheimdienste.

Marsalek jedenfalls ist von Beginn an hingerissen, wie sich Zeugen erinnern, die in diesen ersten Tagen einer besonderen Männerfreundschaft dabei waren. Andere sagen, man könne Marsalek aus zwei Perspektiven betrachten: den Marsalek vor Stas und jenen danach.(...)

Petlinski führt Marsalek in die Welt der russischen Geheimdienste ein. Weggefährten erzählen, Marsalek habe sich in dieser Zeit als Agent inszeniert. Andere sprechen davon, wie er sich über Jahre damit befasst habe, spurlos verschwinden zu können (...)

2015 durchsucht die Münchner Staatsanwaltschaft für US-Behörden Wirecard-Geschäftsräume. Auch in den USA gibt es weitere Untersuchungen. Was sie zutage fördern, bleibt unbekannt.

Braun und Marsalek kontern die Vorwürfe kaltschnäuzig: alles nur böswillige Kursmanipulation von Hedgefonds und Journalisten. Sie lassen Kritiker von Detektiven beschatten und bedrohen.

2018 steigt Wirecard in den Dax auf, den Börsenindex der damals 30 wertvollsten und wichtigsten Unternehmen Deutschlands. (...)

»Er hat so einen schönen Geist«, sagt Petlinski. »Ich denke immer so klein, in Dimensionen des Machbaren. Jan denkt alles immer groß, ganz, ganz groß.« (...) Das Amt des Bundeskanzlers wäre seinem Freund Jan wahrscheinlich zu unbedeutend, sagt Petlinski. Eine große Sache, wie Europa, China und Russland als Gegengewicht zu den USA zusammenzuführen, so etwas interessiere Jan. (...) Über seinen Freund Jan will Petlinski nichts Schlechtes sagen. »Jan hat sich immer unter Kontrolle gehabt.« Er habe gewollt, dass sein Gehirn auf Hochtouren laufe. »Jan war nach nichts süchtig«, sagt Petlinski, »außer vielleicht nach Macht.« (...)

Marsaleks Hauptjob ist es, Wirecard so schnell wie möglich noch größer zu machen. Dennoch wird er in der Wirecard-Zentrale in Aschheim zunehmend zum Phantom, weitgehend unsichtbar selbst für führende Mitarbeiter. (...)

Stattdessen baut er sich rund zehn Kilometer weiter mitten in München seine eigene Operationszentrale. Hier verschmelzen seine beiden Leben, das offizielle und das geheime. (...)

Es gehen ein und aus: Politiker, Banker, Agenten. Darunter ein ehemaliger libyscher Geheimdienstchef, ein früherer Abteilungsleiter des Verfassungsschutzes in Österreich – und einmal auch der einstige Staatsminister im deutschen Bundeskanzleramt von Helmut Kohl, Bernd Schmidbauer. Und natürlich Petlinski, immer wieder Petlinski. (...)

Martin Weiss war nicht irgendein Beamter, sondern hat jahrelang die Abteilung II im österreichischen Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) geleitet – zuständig für Informationsgewinnung, Ermittlungen und Analyse. Ein Topagent, betraut mit dem operativen Kerngeschäft des Geheimen. Alle nachrichtendienstlichen Informationen, die das BVT sammelt, landen in seiner Abteilung. Auch sämtliche Informationen, die Partnerdienste wie die CIA, der deutsche Verfassungsschutz oder der israelische Mossad nach Wien schicken.

Marsalek heuert ihn als »Berater« an, nachdem Weiss den Verfassungsschutz offiziell verlassen hat. Aber die beiden kennen sich wohl schon mindestens seit 2015. Marsalek braucht Weiss wohl nicht für Wirecard-Geschäfte, sondern offenbar vor allem als Handlanger für Agentendrecksarbeit.

Zum Beispiel um Personen auszuforschen, für die sich Marsalek und insbesondere auch der Kreml interessieren. Leichtes Spiel für Weiss mit seinem Netzwerk in westlichen Nachrichtendiensten. Mehr als zwei Dutzend Personen ließ Weiss in internen Datenbanken abfragen, um herauszufinden, was Behörden über sie wissen. Darunter sind Marsaleks eigene Familie und Petlinski, aber auch in Europa lebende Journalisten und ein kasachischer Oppositioneller. (...)

»Auffällig« sei, heißt es in den Ermittlungsunterlagen, dass besonders häufig Personen »augenscheinlich im Interesse der Russischen Föderation« ausgeleuchtet worden seien. Auffällig ist auch, dass dem österreichischen Geheimdienst Marsalek lange nicht auffällt. Eine Wiener Sonderermittlungseinheit, abgekürzt AG Fama, die zu möglichen russischen Maulwürfen im BVT ermittelte, stößt erst nach Marsaleks Flucht auf ihn. Heute umfasst die Ermittlungsakte Tausende Seiten. Ihr Fazit: Weiss und Marsalek seien Teil einer »nachrichtendienstlichen Zelle, derer Kapazitäten und Fähigkeiten sich russische Nachrichtendienste bedient« hätten.

Marsaleks Treiben hätte früher entdeckt werden können. Zu der Zelle gehört nämlich noch ein weiterer Agent. Ein bulliger, gerissener Veteran des BVT mit dem klingenden Namen Egisto Ott. Eine schon länger umstrittene Figur in der österreichischen Geheimdienstszene. Bereits 2017 schlagen ausländische Nachrichtendienste – vermutlich die amerikanische CIA und der britische MI6 – Alarm. Ott schicke wiederholt Daten von seiner offiziellen E-Mail-Adresse beim BVT an seinen privaten Account. Mutmaßlich spioniere er für die Russen. Sein Vorgesetzter beim BVT ist damals Martin Weiss.

Ott wird suspendiert, aber sein Netzwerk funktioniert weiter. Er nutzt es, um für Weiss und Marsalek sensible Informationen zu Zielpersonen zusammenzutragen. Dafür spannt er offenbar Zuträger im In- und Ausland ein, die für ihn am Dienstcomputer Abfragen machen. Ott soll dafür Tausende Euro von Weiss bekommen haben, wie Ermittler später herausfinden werden. Ott bestreitet das. (...)

Manche in der Geheimdienstszene raunen, Marsalek habe über Wirecard sogar geholfen, Agenten und Informanten der russischen GRU zu bezahlen. Überprüfen lässt sich das nicht.

Aus mehreren Quellen hingegen wird dieser Vorgang bestätigt: Marsalek kauft wohl mit Wirecard-Mitteln über Strohleute eine eigene Söldnerfirma, die er in Krisengebieten einsetzen will, ganz im Sinne Moskaus. (...)

Als Wirecard 2019 auf den chinesischen Markt für digitale Zahlungsabwicklungen drängt, hilft vor allem die Beratungsfirma des ehemaligen Wirtschafts- und Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) mit Unterstützung in höchsten politischen Kreisen. Eingespannt werden enge Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Noch im September 2019, als Merkel nach Peking reist, setzt sie sich in China für Wirecard ein.

Auch das damals von Olaf Scholz (SPD) geführte Finanzministerium hilft. Selbst als die Betrugs- und Geldwäschevorwürfe gegen Wirecard immer lauter werden.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/...ef=re-so-app-sh


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Merowinger
Beitrag 1. Mar 2024, 21:19 | Beitrag #2
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Grundlage der story ist die Recherche von The Insider (Roman Dobrokhotov, Christo Grozev, Michael Weiss)

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 1. Mar 2024, 21:20
 
Scipio32
Beitrag 1. Mar 2024, 21:33 | Beitrag #3
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Ich habe gerade einen ZDF-Beitrag zu dem Herren gesehen:

https://www.youtube.com/watch?v=jCU4HSI5HXA
 
Glorfindel
Beitrag 1. Mar 2024, 21:45 | Beitrag #4
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Es gibt auch eine Marsalek-Vad-Verbindung:

ZITAT(Glorfindel @ 26. Jul 2022, 13:50) *
ZITAT(Nite @ 26. Jul 2022, 11:12) *
(...)
Hatten wir das hier schon?
Vad, Wirecard, Russen und Anwerbeversuche

Ich halte die Verwicklung für Vad in den Wirecard-Skandal sowohl für relevant wie auch für brisant. Offenbar gibt es eine Verbindung zwischen Marsalek/Wirecard und Erich Vad, darauf deuten nicht nur die Ausführungen von Fabio De Masi hin. Es kann also tatsächlich Verbindungen, zumindest indirekt, zwischen Erich Vad und russischen Kreisen geben ,

Vad wollte De Masi aushorchen, was dieser über Marsalek wisse:
ZITAT
Nach Angaben von De Masi habe Vad in Gesprächen vor allem wissen wollen, über welche Erkenntnisse der frühere Linken-Politiker verfüge. Dabei habe Vad (...) dubiose Angebote unterbreitet. Angeblich auch eines im Rahmen der Reality-Serie „Celebrity Hunted“ auf Amazon Prime. (...)

Fabio De Masi: Ich glaube mittlerweile, dass Herr Vad wohl in Erfahrung bringen wollte, woran ich arbeite. Denn da gab es noch so eine verrückte Episode mit ihm. Ich habe ja bereits erwähnt, dass Herr Vad manchmal Nebensächlichkeiten in Gespräche einstreut.

https://zackzack.at/2022/06/27/de-masi-ex-m...zon-prime-jagen

ZITAT
In der Welt am Sonntag enthülle ich exklusiv, dass der frühere militärische Berater der Bundeskanzlerin, Brigadegeneral a.D. Erich Vad (...) mir anbot in einen dubiosen Beirat um den österreichischen Milliardär und Immobilleninvestor Cevdet Caner zu kommen, und die Spur zum flüchtigen Wirecard Manager Marsalek von Russland wegführen wollte. Ich finde nicht alles falsch was Vad in jüngerer Zeit in Talkshows und Interviews zum Krieg in der Ukraine sagt, wo er um Besonnenheit wirbt. Dies ändert aber nichts daran, dass man sich auch nicht zum Instrument Russlands machen darf.

Der besagte Caner ist der Strippenzieher hinter der Adler Gruppe, die ebenso wie Wirecard in den Fokos der selben Börsenspekulanten geriet, die gegen Wirecard wetteten. Die Bilanz der Adler Gruppe wurde ebenso von den Wirtschaftsprüfern von KPMG untersucht und nicht testiert. Und Caner unterhielt Verbindungen zu Marsalek und dessen Partner in Crime O’Sullivan.

Ich vermute daher, dass es ein Netzwerk in unseren Sicherheitsbehörden gab, das mit Marsalek zusammen gearbeitet hat und Unternehmen für Geldwäsche, Zahlungsabwicklung für nachrichtendienstliche Operatonen und Abschöpfung von Zahlungsflüssen genutzt hat.
(...)

https://www.carstenwettreck.com/fabio-de-ma...letter-mai-iii/

Marsalek und Vad kannten sich zumindest flüchtig:
ZITAT
Das Restaurant „Kä - fer“ an der Münchner Prinzregentenstraße ist Besuch gewohnt, der auf Diskretion setzt. (...) Aber die illustre Herrenrunde, die an jenem Aprilabend 2017 durch die Seitentür in eine der abgeschotteten Stuben verschwand, war sogar hier etwas Besonderes. (...)

Eine unbedeutende Münchner Stiftung hatte den französischen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy zum Dinner geladen. Allerdings sprengte der Wein-Wunsch des ehemaligen Staatschefs das Budget der Stiftung. Ein Bekannter Sarkozys sprang gerne ein: Jan Marsalek, damals Wirecard-Vorstand, bezahlte den edlen Tropfen. Vom außergewöhnlichen Geschmack konnten sich im Laufe des Abends auch die gut zwanzig anderen Gäste überzeugen, darunter Bayerns einstiger Landesvater Edmund Stoiber, Österreichs Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel und der frühere tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg. Mit an der Tafel saßen zudem hochrangige Militärs wie Angela Merkels einstiger militärpolitischer Berater Erich Vad und Brigadier Gustav Gustenau, österreichischer Offizier und einer der wichtigsten Sicherheitsexperten seines Landes.


dabei soll es unter anderem um eine Aufstellung einer Miliz in Libyen gegangen sein:
ZITAT
Libya was in chaos after the bombings by France and Britain. Austria, with its oil company OMV, was dependent on Libyan oil. (...) Marsalek also organised his own security policy dialogues with a local politician from the CSU Munich. There, it was sometimes about Ukraine and once also about Libya. Nicolas Sarkozy, Edmund Stoiber and high-ranking military officers such as the former military policy advisor to the German Chancellor, Erich Vad, came. Marsalek, with the support of a military officer and a high-ranking official of the Austrian Ministry of the Interior, tried to set up a militia in Libya with Russian mercenaries to ward off refugees.

https://www.fabio-de-masi.de/de/article/415...st-skandal.html

Marsalek werden Verbindungen zu Geheimdienstkreisen, insbesondere zum GRU nachgesagt:
ZITAT
Marsalek war mit Personen aus dem Umfeld des russischen Militärnachrichtendienstes GRU bekannt. Die Recherchen von Bellingcat und Spiegel legen nahe, dass der russische Inlandsgeheimdienst FSB ihn ab 2015 überwachte und seine Reisebewegungen sowie Buchungsdaten speicherte. 2016 stellte der FSB demnach die Speicherung ein, Marsalek reiste auch danach noch nach Russland.[21] Marsalek verfügte im Jahr 2018 über vier streng vertrauliche Dokumente der Organisation für das Verbot chemischer Waffen über den Anschlag auf Sergei Wiktorowitsch Skripal in Salisbury.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Marsalek



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v. Manstein
Beitrag 1. Mar 2024, 21:53 | Beitrag #5
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Im österreichischen Standard kann man die Geschichte auch nachlesen. Wahnsinn. Und nebenher war der ja auch noch COO eines DAX Konzerns... es soll ja Leute geben, den einen Vorstandsposten als durchaus ausfüllend und anspruchsvoll erachten

https://www.derstandard.at/story/3000000209...es-jan-marsalek


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Marcus Marius
Beitrag 2. Mar 2024, 02:07 | Beitrag #6
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Und über Wirecard landet man ja auch direkt bei Scholz und diversen anderen Granden der deutschen Politik, nebst verwandten Blasen. Ich denke zwar nicht, dass sein wiederholtes Zögern Kompromat geschuldet ist, aber der Verdacht lässt sich nicht von der Hand weisen. (Tatsächlich denke ich, die Flasche sieht sich halt einfach als "DER FRIEDENSKANZLER!" und bekommt das Bild nicht aus seinem Kopf, egal wie hart die Realität am hohlen Behältnis auf seinen Schultern anklopft.)
 
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Beitrag 2. Mar 2024, 12:58 | Beitrag #7
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Es gibt eine Podcast dazu… *1,9 Mrd Lügen*, so sinngemäß. Man landet dann bei S##fy. Wer lange Zug fährt oder fliegt, kann sich den gut anhören. Ist etwas der Zeit hinterher, aber schon detailliert. Man staunt nur ob des Zusammenwirkens von Politik, Wirecard und vielen anderen, die sich haben blenden lassen. Besonders die sog. Wirtschaftsprüfer waren da wohl sehr entgegenkommend.
 
Nite
Beitrag 2. Mar 2024, 15:32 | Beitrag #8
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Am faszinierendsten an der Wirecard-Geschichte ist wie alle in Deutschland mitgemacht und ihre schützende Hand über den Laden gehalten haben.
Als die NYT die Story gebracht hat dass die Finanzen bei Wirecard nicht aufgehen waren Bundesregierung und BaFin davon überzeugt dass die perfiden Yankees ein deutsches Einhorn erlegen wollen.

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 2. Mar 2024, 17:41


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Beitrag 2. Mar 2024, 16:40 | Beitrag #9
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Da fragt man sich, wie viele Firmen noch im Dienste von Geheimdiensten stehen...


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Delta
Beitrag 2. Mar 2024, 18:10 | Beitrag #10
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ZITAT(Nite @ 2. Mar 2024, 15:32) *
Am faszinierendsten an der Wirecard-Geschichte ist wie alle in Deutschland mitgemacht und ihre schützende Hand über den Laden gehalten haben.
Als die NYT die Story gebracht hat dass die Finanzen bei Wirecard nicht aufgehen waren Bundesregierung und BaFin davon überzeugt dass die perfiden Yankees ein deutsches Einhorn erlegen wollen.




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Beitrag 3. Apr 2024, 16:09 | Beitrag #11
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Neues in der Causa Marsalek: Der österreichische Verfassungsschützer Egisto Ott wurde mittlerweile verhaftet - wobei die österreichischen Nachrichtendienste in der Regel ohnehin keinen guten Ruf haben, zumindest nicht die zivilen.
ZITAT
Für eine Anklage gegen (...) Egisto Ott hatte es bislang nie gereicht. Beharrlich hatte Ott sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen (...) Die Vorwürfe seien haltlos, eine große Verschwörung einflussreicher Kontrahenten in Politik und Geheimdienst, weil er zu viel gewusst habe.

Doch jetzt gelang Wiener Fahndern offenbar ein Durchbruch. Kurz vor Ostern wurde Ott festgenommen, ein Gericht ordnete Untersuchungshaft an wegen des dringenden Tatverdachts der mutmaßlichen Spionage zum Vorteil Russlands. Die neuen Vorwürfe klingen wie aus einem Agentenfilm: Im Auftrag Marsaleks soll Ott vor zwei Jahren die Handys von drei österreichischen Spitzenbeamten russischen Spionen zur Auswertung übergeben haben. Und laut Ermittlungsunterlagen, die der SPIEGEL und der »Standard« einsehen konnten, soll Ott den Agenten in Wien zudem einen Laptop mit deutscher Kryptotechnologie überlassen haben. Auch dieses Gerät landete den Erkenntnissen zufolge in Moskau. Der Spionagefall Marsalek wird damit immer brisanter – auch für deutsche Sicherheitsbehörden.

Für die neuen Erkenntnisse können sich die österreichischen Strafverfolger und deutsche Agenten bei ihren Kollegen in Großbritannien bedanken. Dort läuft seit gut einem Jahr ein Verfahren gegen eine Gruppe bulgarischer Verdächtiger , die für Marsalek – und damit den russischen Geheimdienst – gearbeitet haben sollen. Unter Marsaleks Anleitung habe sich die Gruppe zwischen dem 30. August 2020 und dem 8. Februar 2023 »verschworen, um Informationen zu sammeln, die direkt oder indirekt nützlich für einen Feind sind und damit dem Interesse und der Sicherheit des Staates schaden«, heißt es in einem Gerichtsdokument.

Wie britische Ermittler herausgefunden haben, soll der Ex-Wirecard-Vorstand die mindestens sechsköpfige Gang beauftragt haben, dem Kreml missliebige Personen auszuspähen, quer durch Europa zu verfolgen – und am Ende vermutlich zu kidnappen oder sogar zu beseitigen.

Kern der Ermittlungen in Großbritannien sind rund 80.000 Telegram-Chatnachrichten zwischen den Gruppenmitgliedern und Marsalek, die die Fahnder sicherstellen konnten. (...) Offenherzig bespricht Marsalek darin geplante Spionageoperationen mit Orlin Roussev, einem alten IT-Kontakt Marsaleks aus Wirecard-Zeiten und Anführer der beschuldigten Bulgaren in London.

Die Handys seien jetzt zur Abholung bereit, schreibt Marsalek den Ermittlungen zufolge im Juni 2022 an Roussev. Gemeint sind die Mobiltelefone dreier ehemaliger hoher Beamter aus dem österreichischen Innenministerium, die diese nach einem Wasserschaden im Jahr 2017 zur Reparatur an Otts alte Verfassungsschutzbehörde gaben – und die dann wohl ihren Weg zu Ott fanden. Als Abholadresse für die Handys nennt Marsalek laut den Chats die Wohnung von Otts ehemaligem Schwiegersohn im Wiener Norden, die die mutmaßlichen Verschwörer scheinbar häufiger für konspirative Übergaben nutzten. Kuriere für den russischen Geheimdienst sollen die Telefone dort am 10. Juni 2022 in Empfang genommen und laut Ermittlern zunächst nach Istanbul geschleust haben.

Auch bei weiteren Agententreffen 2022 in der Wiener Wohnung hatten Marsalek und Egisto Ott wohl ihre Finger im Spiel. Einer der »SINA Laptops« sei jetzt in der Wiener Wohnung abholbereit, schrieb Marsalek an Roussev laut den Chats am 19. November 2022. Später meldete Marsalek demnach ein Update. Der Laptop sei ohne Probleme zur »Lubjanka«, der FSB-Zentrale, gebracht worden, so Marsalek an Roussev. (...)

Der Sina-Laptop ruft inzwischen auch deutsche Sicherheitsbehörden auf den Plan. Denn bei der »Sicheren Inter-Netzwerk Architektur« (Sina) handelt es sich um Verschlüsselungslösungen für Computerkommunikation, die vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mitentwickelt wurden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz, das Bundeskriminalamt und sogar die Nato nutzen die speziell abgesicherte Sina-Technik, um sensible Daten zu übertragen. Auch als geheim eingestufte Dokumente können so von Behördenmitarbeitern verschickt werden.

Der von Marsalek beschriebene Laptop stamme wohl aus einem EU-Land, heißt es in europäischen Behördenkreisen. Ob es sich dabei um Deutschland handelt, sei noch unklar. Sina-Hersteller Secunet teilt auf Anfrage mit, dass die Produktreihe auch von westlichen Partnerländern, internationalen Organisationen und manchen Unternehmen genutzt würde. Fakt ist: Offenbar gelang es Marsaleks Netzwerk, mit deutscher Kryptotechnik ausgestattete Computer zu erbeuten – womöglich inklusive geheimer Daten, die darauf gespeichert waren.

https://www.spiegel.de/politik/ex-wirecard-...icbo=v2-OiMGhqF
Tönt wirklich wie aus einem Spionageroman.


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Scipio32
Beitrag 3. Apr 2024, 16:36 | Beitrag #12
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Wenn das stimmt und die russischen Geheimdienste Zugang zu dieser Technik haben, dann muss man die auf NATO-Seite doch direkt entsorgen?
 
Glorfindel
Beitrag 3. Apr 2024, 16:37 | Beitrag #13
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Hier noch einen Ausschnitt aus der Darstellung der NZZ:

ZITAT
Im Sommer 2017 machte das Kabinett des damaligen Innenministers einen Bootsausflug zum Team-Building. Dabei fiel ein Teil der Belegschaft in die Donau, offenbar weil die ebenfalls anwesende Ehefrau des heutigen Bundeskanzlers Karl Nehammer zwei der Kanus fahrlässig zum Kentern gebracht hatte. Unter den «Schiffbrüchigen» waren samt ihren Handys der Kabinettschef Michael Kloibmüller, jahrelang einer der wichtigsten Strippenzieher im Ministerium, und der heutige Bundespolizeidirektor Michael Takacs.

Ein IT-Techniker des Verfassungsschutzes sollte die Dienstgeräte reparieren, allerdings erkannte er die Brisanz der Inhalte, fertigte Kopien an und gab sie an Ott und andere weiter. Chats gelangten so an Medien und die Staatsanwaltschaft, die gegen Kloibmüller auch Ermittlungen wegen des Verdachts der Postenkorruption aufnahm.

Inhalte der beiden anderen kopierten Smartphones wurden nicht publik. Der «Standard» nimmt an, sie hätten nicht ausgelesen werden können und seien womöglich deshalb an russische Dienste weitergegeben worden. Was diese mit den konkreten Daten anfangen konnten, ist offen. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, zeigen sie aber, dass Ott auch nach seinem Ausscheiden aus dem damaligen BVT über seine Kontakte zu heiklen Informationen gelangen konnte und selbst nach dem Grossangriff auf die Ukraine noch ein Zuträger Moskaus war. Das wäre für Österreich ein veritabler Skandal – und ein peinlicher noch dazu, weil über Otts Verbindungen nach Russland seit Jahren gemutmasst wird und die Justiz in dem Fall merkwürdig untätig blieb.

Ausländische Nachrichtendienste hatten das BVT bereits 2017 darauf aufmerksam gemacht, dass vertrauliche Informationen an unberechtigte Stellen und konkret an russische Dienste abflössen. Ott geriet in Verdacht, weil er einst als Verbindungsbeamter in der Türkei Kontakte zu ihnen geknüpft und als geheim klassifizierte Informationen von seiner dienstlichen an seine private E-Mail-Adresse weitergeleitet hatte. 2017 musste er das BVT deshalb verlassen, seither laufen auch Ermittlungen wegen Amtsmissbrauchs und Spionage.

Allerdings soll Ott seine Informationen und die guten Kontakte weiterhin genutzt haben – auch das war regelmässig Gegenstand der medialen Berichterstattung. Das Nachrichtenmagazin «Profil» zitierte kürzlich aus den Ermittlungsakten, dass Ott beschuldigt werde, «bis zum heutigen Tage» einen russischen Nachrichtendienst zu unterstützen, indem er teilweise öffentliche und teilweise nichtöffentliche Informationen weiterleite, unter anderem zur Erstellung von Personenprofilen russischer Staatsbürger. (...)

Ein Abnehmer der Daten soll der ehemalige Abteilungsleiter im BVT Martin Weiss gewesen sein, der wiederum dem Österreicher Jan Marsalek zur Flucht verholfen haben soll. (...)

Ott und Weiss sollen im BVT eine «Zelle» gebildet haben, die im Auftrag Marsaleks Informationen beschaffte – so etwa auch über den bulgarischen Investigativjournalisten Christo Grozev (...) Grozev lebte 20 Jahre lang in Wien (...) Es gebe hier mehr russische Spitzel und Handlanger als Polizisten, sagte Grozev (...)

Ott und Weiss sollen auch die Auslöser der hoch kontroversen Razzia im BVT gewesen sein, die 2018 auf Basis anonymer Vorwürfe unter dem damaligen Innenminister Herbert Kickl stattfand. Das später von der Justiz als rechtswidrig qualifizierte Vorgehen erschütterte das internationale Vertrauen in das BVT, Österreich wurde zumindest vorübergehend vom internationalen Datenaustausch abgeschnitten. Das Amt wurde daraufhin aufgelöst und 2021 als Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst neu aufgestellt.

Ott hat alle diese Vorwürfe stets bestritten. Weiss hält sich mittlerweile in Dubai auf und ist für die Justiz nicht fassbar, weil mit den Vereinigten Arabischen Emiraten kein Auslieferungsabkommen besteht. Ob es nun zu Anklagen kommt, ist völlig offen. Ott sass bereits 2021 in Untersuchungshaft und wurde dann wieder freigelassen.

Auch die politischen Reaktionen waren bisher verhalten. Möglicherweise, weil Ott Verbindungen zu diversen Parteien unterhielt und alle grösseren Parteien wiederum eine Verantwortung tragen für die insgesamt russlandfreundliche Politik Österreichs in den letzten Jahrzehnten.


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Beitrag 3. Apr 2024, 16:49 | Beitrag #14
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Hier noch ein etwas älterer Bericht von Christian Bartlau vom Januar 2021:

ZITAT
(...) Marsalek hatte nach derzeitigem Ermittlungsstand mindestens zwei Fluchthelfer in Österreich: Den Ex-FPÖ-Parlamentarier Thomas S. (Thomas Schellenbacher) und Martin W. (Martin Weiss), ehemaliger Abteilungsleiter im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT). Beide wurden Anfang der Woche festgenommen, beide sind keine Unbekannten, im Gegenteil.
Österreich

Martin W. gilt als Autor eines "Enthüllungsberichtes" über seine eigene Behörde, in dem allerlei Gerüchte über Sexpartys und veruntreute Lösegelder gestreut werden. Das Papier kursiert seit 2017, keine Zeitung will es veröffentlichen, zu dünn ist die Suppe. Doch 2018 veranlasst der FPÖ-Innenminister Herbert Kickl auf Grundlage der Vorwürfe eine umstrittene Razzia beim BVT. Befreundete Dienste sind alarmiert und schneiden die österreichischen Kollegen vorsichtshalber von heiklen Informationsflüssen ab.

Für Marsalek soll W. seit Jahren quasi nebenberuflich heikle Jobs erledigt haben, unter anderem als Privat-Schufa: Für Wirecard soll W. die Bonität von Kunden geprüft haben, darunter Internet-Pornoseiten. Die Verbindungen bleiben deutschen Diensten nicht verborgen, dem Generalbundesanwalt liegen nach eigener Auskunft (PDF) Anhaltspunkte vor, dass Marsalek im BVT als V-Mann geführt wird, was Österreichs Innenministerium dementiert.


Klar ist: BVT-Mann Martin W. hat Marsaleks Flucht geplant, Thomas S. das Flugzeug organisiert. S. rückte 2013 überraschend für die FPÖ ins Parlament, weil gleich drei vor ihm gereihte Kandidaten auf ihr Mandat verzichteten. Die Erklärung liefert eine "Profil"-Recherche: Ein Zeuge behauptet, ukrainische Oligarchen hätten zehn Millionen Euro gezahlt, um einen Sitz für S. zu sichern. Was nach Räuberpistole klingt, deckt sich mit dem Material, das Heinz-Christian Straches Bodyguard im Zuge der Ibiza-Affäre hervorbrachte: Ein Foto, aufgenommen im fraglichen Jahr 2013, zeigt eine Tasche voller Bargeld im Kofferraum von Straches Auto. (...)

Nicht nur die FPÖ, auch die ÖVP von Sebastian Kurz hat Berührungspunkte zum Wirecard-Skandal. Bei einem Essen der "Russisch-Österreichischen Freundschaftsgesellschaft" traf Marsalek in Moskau auch auf den damaligen ÖVP-Innenminister Wolfgang Sobotka, heute Nationalratspräsident und Vorsitzender des Ibiza-Untersuchungsausschusses. Auf Nachfrage konnte sich Sobotka nicht an Marsalek erinnern, auch wenn ein Foto zeigt, dass die Beiden am Tisch nebeneinander sassen.


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Glorfindel
Beitrag 3. Apr 2024, 19:12 | Beitrag #15
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Insgesamt zu Österreich: Ich mag Österreich und die Österreicher und ich bin jedes Jahr etwa einen Monat in Österreich (wobei fast ausschliesslich in Voralberg und Tirol), aber trotzdem sind die Behörden teilweise tief korrupt und es gibt einen braunen oder zumindest antidemokratischen Sumpf. Man ist nicht in der Lage oder Willens solche Leute aus den Behörden fernzuhalten.


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Merowinger
Beitrag 3. Apr 2024, 20:20 | Beitrag #16
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ZITAT(Glorfindel @ 3. Apr 2024, 17:09) *
Auch bei weiteren Agententreffen 2022 in der Wiener Wohnung hatten Marsalek und Egisto Ott wohl ihre Finger im Spiel. Einer der »SINA Laptops« sei jetzt in der Wiener Wohnung abholbereit, schrieb Marsalek an Roussev laut den Chats am 19. November 2022. Später meldete Marsalek demnach ein Update. Der Laptop sei ohne Probleme zur »Lubjanka«, der FSB-Zentrale, gebracht worden, so Marsalek an Roussev.
Aua, auch wenn nicht klar ist wie alt und von welcher Behörde/welchem Land. Gibt es österreichische Nutzer von SINA?
 
Merowinger
Beitrag 5. Apr 2024, 01:02 | Beitrag #17
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Einbruch in die Wohnung von Christo Grozev, Laptop und USB stick gestohlen. Grozev hat mit seiner Familie aus Gründen der persönlichen Sicherheit Österreich nach Warnungen fluchtartig verlassen.
ZITAT
Als besonders schwerwiegend werten die Ermittler eine Abfrage, die Egisto O. wohl selbst getätigt hat: Zu dem Rechercheur Christo Grozev, der aufgrund seiner Enthüllungen als gefährdet gilt. Obwohl O. damals bereits suspendiert war, suchte er im März 2021 ein österreichisches Einwohnermeldeamt auf und verlangte nach einer Meldeauskunft zu Grozev.

Da Grozev aufgrund seiner Gefährdungssituation über eine Meldesperre verfügte, hätte O. als Privatperson keine Auskunft zu ihm erhalten dürfen. O. soll sich allerdings als Polizeibeamter ausgegeben haben und zeigte wohl eine Dienstmarke vor, die er eigentlich längst hätte abgeben müssen, so heißt es im Haftbefehl.

Mehr als ein Jahr später, im Juni 2022, kam es dann offenbar zu einem Einbruch in der Wohnung von Christo Grozev und seiner Lebensgefährtin in Wien. Die Tat orchestriert haben soll ein Bulgare aus Großbritannien, der offenbar von Marsalek angeleitet wurde und mittlerweile wegen Spionage in London angeklagt wurde.

Dieser Bulgare soll in einer Chatnachricht geschrieben haben, das "Seal Team" (eine Anspielung auf eine Spezialeinheit des US-Militärs) sei erfolgreich in die Wohnung von Grozev eingedrungen, habe einen Laptop und USB-Sticks mitgenommen. Grozev lebt inzwischen nicht mehr in Österreich. [...]

Als die Polizei in der vergangenen Woche das Haus von Egisto O. nach dessen Festnahme durchsuchte, wurden nach Informationen von WDR, SZ und "Profil" dort zwei weitere SINA-Laptops gefunden. Deren Herkunft und Inhalt ist bislang unklar.
https://www.tagesschau.de/investigativ/oest...egisto-100.html

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 5. Apr 2024, 01:05
 
Marcus Marius
Beitrag 5. Apr 2024, 03:53 | Beitrag #18
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ZITAT(Merowinger @ 5. Apr 2024, 02:02) *
ZITAT

Als die Polizei in der vergangenen Woche das Haus von Egisto O. nach dessen Festnahme durchsuchte, wurden nach Informationen von WDR, SZ und "Profil" dort zwei weitere SINA-Laptops gefunden. Deren Herkunft und Inhalt ist bislang unklar.
https://www.tagesschau.de/investigativ/oest...egisto-100.html


Gibt es die Dinger im Dutzend billiger oder warum hat keiner eine Ahnung, wenn die mal eben so verlustigt gehen? Als in meiner Schule mal ein Schullaptop abhanden kam, wurden Spinde ungefragt durchsucht und Leute von der Schule geworfen. Aber bei einem SINA-Laptop weiß man nicht mal, dass und wer die verloren hat? Wo sind wir hier? confused.gif

Die ganze Marsalek-, WireCard-, CumEx-Geschichte wird irgendwie jeden Tag absurder. Am Ende kuscht Scholz so sehr, weil er von Anfang an geahnt oder gar gewusst hat, dass die beiden letzteren Skandale russische Geheimdienstoperationen finanziert haben, deren einziges Ziel die Unterminierung der westlichen Demokratien waren.
 
Glorfindel
Beitrag 5. Apr 2024, 06:21 | Beitrag #19
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Ja, es wird immer absurder.
- mehrere "verlorene" SINA-Geräte
- die "Spione" haben zahlreiche Spuren hinterlassen, eigentlich in unprofessioneller Art
- es gab wohl Hinweise seit Jahren gegen Marsalek, nichts ist passiert
- es gab Hinweise seit Jahren gegen Ott, nichts ist passiert
- Marsalek war tief mit österreichen Politiker, insbesondere der FPÖ, aber auch der ÖVP, verfilzt, nichts ist passiert
- die österreichischen Dienste und Behörden scheinen tiefgreifend von den Russen unterwandert zu sein, aber eigentlich passiert auch wenig.


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Nite
Beitrag 5. Apr 2024, 08:17 | Beitrag #20
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ZITAT(Glorfindel @ 5. Apr 2024, 06:21) *
Ja, es wird immer absurder.
- mehrere "verlorene" SINA-Geräte
- die "Spione" haben zahlreiche Spuren hinterlassen, eigentlich in unprofessioneller Art
- es gab wohl Hinweise seit Jahren gegen Marsalek, nichts ist passiert
- es gab Hinweise seit Jahren gegen Ott, nichts ist passiert
- Marsalek war tief mit österreichen Politiker, insbesondere der FPÖ, aber auch der ÖVP, verfilzt, nichts ist passiert
- die österreichischen Dienste und Behörden scheinen tiefgreifend von den Russen unterwandert zu sein, aber eigentlich passiert auch wenig.

1. Spionage ist ein Thema welches in Deutschland prinzipiell (zu) wenig ernst genommen wird. "Ach was, was soll da schon passieren", siehe auch 5G und China.
2. Marsalek war Wirecard, und die Verantwortlichen waren im kollektiven Wirecard-Rausch, endlich mal ein deutsches Tech-Wunder. Man wollte nichts sehen.

//Edit:
Zu 2.:
ZITAT
Though Wirecard was smaller and less known globally than rivals like PayPal, the criticism was seen as an attack on a homegrown success story. It drew the attention of Germany’s financial regulator, BaFin, which investigated the people asking the questions — often short-sellers, who stood to gain by falling shares, and journalists — rather than the repeated allegations of financial shenanigans.

NYT

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 5. Apr 2024, 08:22


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Beitrag 5. Apr 2024, 09:36 | Beitrag #21
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Die Anfälligkeit für Spionage in D liegt auch in der weitverbreiteten sicherheitspolitischen Kleinmacherei: Wie oft habe ich gehört, dass bestimmte VS "eh schon bekannt wäre, die Sowjets hätten das schon in den 80igern rausgefunden" und "Ist eh nix neues, kann man im Internet nachlesen". Man will sich nicht selbst disziplinieren und findet tausend Ausreden für Bequemlichkeiten. Dazu kommt dann aber auch wieder der Drang, den eigenen Wert zu beweisen, zu zeigen, dass man "Dinge weiss, die nicht jeder weiss"... gern auch im BW-Kameradenkreis und bei zweistelligen Besoldungsgruppen^^


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Glorfindel
Beitrag 5. Apr 2024, 10:01 | Beitrag #22
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Genau! Es ist ein Ausfluss des sicherheitspolitischen Dilettantismus. "Es passiert ja nichts, niemand will uns was, alles Panikmache und Hysterie, unnötige Geheimnistuerei, sich nur wichtig machen, braucht es nicht!" Weder in der Politik und Behörden und erst recht nicht in der Bevölkerung ist man sich des Problems bewusst.

Und imi Prinzip müssten weitere Köpfe rollen in den Nachrichtendiensten, weil es kann eigentlich kein Vertrauen mehr da sein, weder in den deutschen Bundesverfassungsschutz, auch nicht in den BND, und erst Recht nicht bei den zivilen österreichischen Nachrichtendiensten.

Im Endeffekt erstaunt es aber auch nicht so. Teilweise gibt es wohl auch bei den deutschen Behörden russische Spitzel und wenn man so zurückdenkt, dass Hans-Georg Maaßen Verfassungsschutzpräsident war und was er heute so äusserst, nicht nur, aber auch zu Russland (er ist so auf der Linie Vad, Schwarzer, Wagenknecht und publiziert in der Weltwoche), dann muss man sich eigentlich über nichts wundern. Wie war es möglich, dass dieser Typ in dieses Amt gelangen konnte?

Eigentlich müsste man das nun wirklich untersuchen, wie es so weit gekommen ist. Aber es passiert ja auch da nicht. Die Politik und auch ein Grossteil der Medien bleiben erstaunlich stumm.


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goschi
Beitrag 5. Apr 2024, 10:12 | Beitrag #23
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ZITAT(SailorGN @ 5. Apr 2024, 10:36) *
Die Anfälligkeit für Spionage in D liegt auch in der weitverbreiteten sicherheitspolitischen Kleinmacherei: Wie oft habe ich gehört, dass bestimmte VS "eh schon bekannt wäre, die Sowjets hätten das schon in den 80igern rausgefunden" und "Ist eh nix neues, kann man im Internet nachlesen". Man will sich nicht selbst disziplinieren und findet tausend Ausreden für Bequemlichkeiten. Dazu kommt dann aber auch wieder der Drang, den eigenen Wert zu beweisen, zu zeigen, dass man "Dinge weiss, die nicht jeder weiss"... gern auch im BW-Kameradenkreis und bei zweistelligen Besoldungsgruppen^^

es hilft umgekehrt aber halt auch nicht, wenn jeder kleinste Scheiss VS-NfD klassifiziert wird, bis es nur noch lächerlich ist.
Wenn ein Reglement zum G36 VS-NfD ist weil diverse Angaben klassifiziert wurden wie zB Reichweite, entwertet man das ganze halt auch, dann kommt genau dieser Gedankengang eben auf, dass "das ja eh banal und bekannt ist und Klassifizierung Murks ist"

Sprich: wenn man es übertreibt, entwertet man irgendwann alles.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
400plus
Beitrag 5. Apr 2024, 10:17 | Beitrag #24
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ZITAT(goschi @ 5. Apr 2024, 11:12) *
Sprich: wenn man es übertreibt, entwertet man irgendwann alles.


Also quasi wie beim Thema Datenschutz.
 
Glorfindel
Beitrag 5. Apr 2024, 10:21 | Beitrag #25
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Es ist einfach Schwachsinn, weil die Kenntnisse des G36-Vorschriften die Bundesrepublik nicht schädigen, zumal Angaben wie die Reichweite ohnehin bekannt und oder unbedeutend sind und man daraus auch nichts ableiten kann.


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Beitrag 5. Apr 2024, 10:24 | Beitrag #26
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NfD ist keine (wirkliche) Einstufung, das beginnt erst darüber bei Vertraulich.
 
Glorfindel
Beitrag 5. Apr 2024, 10:27 | Beitrag #27
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Noch ein paar Kuriositäten aus einem SpOn-Bericht von gestern, indem aber auch nicht mehr drin steht als in dem von Merowinger zitierten Bericht der Tagesschau:

ZITAT
Der Einbruch bei Grozev wird nun öffentlich, weil österreichische und britische Ermittler verräterische Chats auf beschlagnahmten Telefonen entdeckt haben: Einerseits bei Ott selbst, andererseits bei sechs russischen Spionen, die in Großbritannien geschnappt wurden und dort in Untersuchungshaft sitzen. (...)

Nach Erkenntnissen der Behörden suchten die Einbrecher einen bestimmten Laptop, auf dem sie Informationen aus Grozevs Recherchen zu einem Angriff auf den russischen Oppositionellen Alexej Nawalny vermuteten. Am Ende griffen sie sich aber ein altes, wertloses Gerät. (...)

Weil sich Ott, als er Grozevs Meldedaten bei österreichischen Behörden abfragte, trotz seiner Suspendierung als Beamter auswies, habe er die Republik Österreich um 3,30 Euro geschädigt, schreiben die Ermittler in einem Dokument. So viel nämlich kostet Zivilpersonen eine Meldeauskunft.


Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 5. Apr 2024, 10:27


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400plus
Beitrag 5. Apr 2024, 10:29 | Beitrag #28
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Naja, "Verschlusssachen sind im öffentlichen Interesse, insbesondere zum Schutz des Wohles des Bundes oder eines Landes, geheimhaltungsbedürftige Tatsachen, Gegenstände oder Erkenntnisse, unabhängig von ihrer Darstellungsform."

Und da wird der "Schutz des Wohles des Bundes oder eines Landes" schon sehr weit ausgelegt. Dann ist dann halt jede HDv oder ZDv erstmal VS, und die Amerikaner laden ihre Field Manuals ins Internet hoch biggrin.gif
 
Merowinger
Beitrag 5. Apr 2024, 10:32 | Beitrag #29
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ZITAT(Glorfindel @ 5. Apr 2024, 11:27) *
Am Ende griffen sie sich aber ein altes, wertloses Gerät.
Soetwas hatte ich vermutet und ist fast logisch wenn man sieht wie umsichtig/vorsichtig Grozev agiert.
 
Nite
Beitrag 5. Apr 2024, 10:41 | Beitrag #30
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ZITAT(goschi @ 5. Apr 2024, 10:12) *
ZITAT(SailorGN @ 5. Apr 2024, 10:36) *
Die Anfälligkeit für Spionage in D liegt auch in der weitverbreiteten sicherheitspolitischen Kleinmacherei: Wie oft habe ich gehört, dass bestimmte VS "eh schon bekannt wäre, die Sowjets hätten das schon in den 80igern rausgefunden" und "Ist eh nix neues, kann man im Internet nachlesen". Man will sich nicht selbst disziplinieren und findet tausend Ausreden für Bequemlichkeiten. Dazu kommt dann aber auch wieder der Drang, den eigenen Wert zu beweisen, zu zeigen, dass man "Dinge weiss, die nicht jeder weiss"... gern auch im BW-Kameradenkreis und bei zweistelligen Besoldungsgruppen^^

es hilft umgekehrt aber halt auch nicht, wenn jeder kleinste Scheiss VS-NfD klassifiziert wird, bis es nur noch lächerlich ist.
Wenn ein Reglement zum G36 VS-NfD ist weil diverse Angaben klassifiziert wurden wie zB Reichweite, entwertet man das ganze halt auch, dann kommt genau dieser Gedankengang eben auf, dass "das ja eh banal und bekannt ist und Klassifizierung Murks ist"

Sprich: wenn man es übertreibt, entwertet man irgendwann alles.

Man hat gedanklich zu dem Thema nie einen gesunden Zugang gefunden und pendelt daher zwischen den Extremen.

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 5. Apr 2024, 14:23


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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 27. April 2024 - 19:16