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> Bergkarabach-Konflikt, ausgelagert aus den PuG-News
Fennek
Beitrag 21. Dec 2015, 18:52 | Beitrag #1
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Einige Zeitungen berichten über eine schleichende Eskalation des Bergkarabach-Konfliktes in Armenien/Aserbaidschan im Schatten all der anderen Konflikte. Die Präsidenten Azerbaidschans und Armeniens trafen sich am Wochenende in Bern zu einem ergebnislosen Krisengipfel unter Vermittlung der OSZE, im direkten Vorfeld ist es diesen Monat wohl zu deutlich heftigeren Schusswechseln an der Grenze gekommen als üblich. Es gab scheinbar Panzer- und Artillerieeinsatz von aserbaidschanischer Seite, dem Vernehmen nach zum ersten mal überhaupt seit dem Waffenstillstand 1994.

Militärisch finde ich seltsam, dass Russland sich als Schutzmacht Armeniens versteht, aber in den vergangenen Jahren fleißigst Waffen an Azerbaidschan verkauft hat. T-90, BMP-3, Msta-S, TOS-1A, S-300. Azerbaidschan hat sich in den vergangenen Jahren fast jedes moderne (Land-)Waffensystem gekauft, dass die russische Rüstungsindustrie anbietet, und Russland hat eifrig verkauft. Das ist doch kurios, wenn praktisch der erklärte Zweck dieser Waffensysteme der Krieg gegen einen Verbündeten des Verkäufers ist. Dazu sei gesagt, Aserbaidschan hat auch bei anderen Anbietern fleißig einkaufte.

Schweres Geschütz im Karabach-Konflikt
Berg-Karabach Keine Entspannung zwischen Armenien und Aserbaidschan
 
kato
Beitrag 21. Dec 2015, 21:15 | Beitrag #2
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https://www.stratfor.com/geopolitical-diary...s-foreign-ties#

Analyse von Stratfor hierzu vom letzten Mai. Zur Aktualisierung muss man im wesentlichen nur den türkischen Einfluß auf Aserbaidschan und die Entwicklung von deren Verhältnis mit Russland dazu rechnen.
 
Fennek
Beitrag 21. Dec 2015, 21:58 | Beitrag #3
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Da musst du mir leider auf die Sprünge helfen. In dem Artikel ist die Rede von verstärkter Liebäugelei zwischen Moskau und Baku, und dass Moskau daher ein Auge zudrücken könnte wenn Aserbaidschan im Bergkarabach-Konflikt ein bisschen aggressiver auftritt. Das würde die Waffendeals der vergangenen Jahre erklären, quasi ein weiteres Mittel im Wettstreit um Bakus Gunst zwischen EU und Moskau, wie es der Artikel darstellt. Aber den türkischen Einfluss auf Aserbaidschan, würde dann ja momentan eher gegen Russland gerichtet sein... ich bin verwirrt.
 
Ralle83
Beitrag 21. Dec 2015, 23:51 | Beitrag #4
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Russland kann kein Interesse daran haben, dass die Türkei in einem Staat vor der eigenen Haustür an Einfluss gewinnt. Also versucht man, z.B. durch Rüstungsgeschäfte zu günstigen Konditionen und den daraus folgenden Abhängigkeiten selbst den Fuß in die Tür zu bekommen und sich so der Sympathie der Aserbaidschaner zu versichern. Was diese widerum mit den Armeniern am Laufen haben, interessiert nur sekundär. Dass man an Konflikten am besten verdient, wenn man beide Parteien beliefert, dürfte auch in RU keine neue Erkenntnis sein.
 
Fennek
Beitrag 22. Dec 2015, 01:00 | Beitrag #5
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In einem Konflikt beide Seiten zu beliefern und davon finanziell zu profitieren, das kann man machen wenn er einen selbst nicht betrifft. Aber korrigiert mich, den Begriff 'Schutzmacht' verstehe ich nicht als Lippenbekenntnis zum diplomatischen Rückhalt, sondern als konkretes militärisches Eingreifen auf Seiten Armeniens. Russland hat 5000 Soldaten in Armenien stationiert, Armenien ist zudem Mitglied im OVKS. Aber den potentiellen Feind rüstet man dann noch selbst hoch, um daraus andernorts außenpolitisches Kapital zu schlagen? Und was sagt man den Armeniern? Ich verkauf deinem Feind zwar Waffen, aber keine Sorge, im Zweifelsfall werde ich dich vor ihm schützen? Erscheint mir wie gesagt, alles sehr kurios. Aber ich werde den Eindruck auch nicht los, das 'Lagebild' dort nicht wirklich zu kapieren.

Soweit ich weiß, haben Aserbaidschan und die Türkei bereits recht enge Kontakte. Rüstungsgeschäfte liefen auch zwischen diesen beiden Staaten sehr munter. Der russisch-türkische Zwist ist ja in der derzeitigen Schärfe erst wenige Wochen alt, die Rüstungsgeschäfte wurden ja bereits in den vergangenen Jahren gemacht. Ich verstehe den Einfluss auf die aktuelle Situation um Bergkarabach aber nicht. Tanzt Aserbaidschan gerade Russland ein bisschen auf der Nase rum, weil Russland sicherlich wenig gewillt ist, sich Militärabenteuer #3 um den Hals zu hängen? Aserbaidschan kann die Lage ausnutzen, um seine Verhandlungsposition zu stärken, da für die Russen die Aussicht, Armenien militärisch beistehen zu müssen, zurzeit wohl sehr ungelegen kommt?

Wie gesagt, am Ende bleibt es dann kurios, den Aserbaidschanern durch die Waffenlieferungen überhaupt erst ein solches Vorgehen zu ermöglichen.
 
goschi
Beitrag 22. Dec 2015, 09:06 | Beitrag #6
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Thema ausgelagert


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Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Kameratt
Beitrag 22. Dec 2015, 10:31 | Beitrag #7
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Wenn Russland Aserbaidschan nicht beliefern würde, dann würden es immer noch die Türkei, China, Ukraine oder Israel tun. Des Weiteren unterhält man zu Aserbaidschan keine feindseligen Beziehungen, nur weil man mit Armenien verbündet ist. Zumal aufgrund des autoritären Führungsstils des Alijew-Clans Aserbaischan schon lange kein "prowestliches" Land mehr ist. Armenien selbst ist durch die OVKS geschützt und ein Angriff auf das Land würde unweigerlich zu einem Eingreifen Russlands führen. Ein möglicher Krieg würde sich also aller Wahrscheinlichkeit nach auf Karabach beschränken und in dem Fall hat man auf russischer Seite deutlich mehr Ermessenspielraum. Das weiß man natürlich auch in Aserbaidschan und versucht da vielleicht die möglichen Grenzen zu ertasten. Evtl. gehts aber auch um Ablenkung von innenpolitischen Problemen mit einem nationalistischen Programm. Die aserbaidschanische Ölförderung war selbst bei hohen Preisen der letzten Jahre leicht rückläufig und die derzeitige Talfahrt hat das Land wirtschaftlich stark getroffen. Möglicherweise ist aber auch Armenien an den Provokationen nicht ganz unbeteiligt...
 
Glorfindel
Beitrag 22. Dec 2015, 10:34 | Beitrag #8
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Russland versucht auf alle Nachbarstaaten Einfluss zu gewinnen, insbesondere dann, wenn es sich um wirtschaftlich/militärisch/politisch interessante Nachbarstaaten handelt. Die Asarbaidschaner sind da einiges wichtiger als die Armenier, die Armernier sind aber viel eher auf die Russen angewiesen (auch wenn sie es eigentlich nicht möchten), da sie bereits geographisch ziemlich isoliert sind. Armenien ist zwischen den zwei Feinden Türkei und Asarbaidschan quasi eingeklemmt.

Aus diesem Grund ist es verständich, dass Russland sowohl Armenien wie auch Asarbaidschan mit Waffen beliefert werden. Auch wird es in der russischen Verwaltung Freunde von Asarbaidschan und Freunde von Armenien geben. Das war bereits Karabachkrieg von 1988 bis 1994 so. Ausserdem verfügen die Asarbaidschaner dank Öl auch über genügend Mittel für Waffenkäufe. Sie kaufen aber nicht nur bei den Russen, sondern auch insbesondere bei den Türken und Israelis.

Die russische Militärbasis in Gjumri in Westarmenien dient imho auch mehr russisch-geopolitischen Interssen als dem Schutz Armeniens. Und wenn Russland offen zu Gunsten Armeniens eingereifen wird, dann wohl im Falle eines eher unwahrscheinlicheren Angriff der Türkei auf Armenien. Für Russland ist die Türkei der potentionelle Feind und nicht Asarbaidschan. Bei Asarbaischan sieht es anders aus. Asarbaidschan möchte die Bergkarabach zurück, welches auf seinem Territorium liegt, jedoch De-Facto-Staat ist mit armenischer Bevölkerung. Bergkarabach und Armenien sind derart eng miteinander verbunden, insbesondere militärisch, dass bei einem Versuch von Asarbeidschan Bergkarabach zurück zu erobern, es ziemlich sicher zu einem Krieg mit Armenien kommen würde, wohl aber nicht mit Russland. Es ist denkbar, dass Russland Armenien untersützen würde in diesem Fall, wohl aber eher nicht offen und auch nur solange, bis der der status quo wieder erreicht ist.

Die Asarbaidschanischen Streitkräfte sind materiell den armenischen deutlich überlegen. Asarbaidschan hat mit der Die Streitkräfte von Bergkarabach galten in 1990er Jahren als die für die Grösse zu den schlagkräftigsten der ganzen Ex-Sowjetunion. Ich glaube zwar, dass die meisten Armenier froh sind wegen der russischen Präsenz, da diese ein Eingreifen der Türkei verhindert. Man wird sich wohl aber keine Illusionen machen, dass, wenn es darauf ankommt, man sich alleine gegen Asarbaidschan verteidigen muss.

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 22. Dec 2015, 10:34


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kato
Beitrag 22. Dec 2015, 11:51 | Beitrag #9
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ZITAT(Kameratt @ 22. Dec 2015, 10:31) *
Des Weiteren unterhält man zu Aserbaidschan keine feindseligen Beziehungen

Wobei sich Aserbaidschan zusammen mit anderen Anrainern des Kaspischen Meers die letzten Wochen und Monate durchaus an der seeseitigen Machtdemonstration Russlands (Marschflugkörper vom südlichen Kaspischen Meer aus Richtung Syrien abzufeuern) gestört hat. In der Richtung sind beispielsweise jetzt gemeinsame Manöver der aserbaidschanischen und kasachischen Marinen geplant. Von da aus ließe sich auch eine leichte weitere Eskalation in Bergkarabach als weitere "wir sind auch noch da"-Demonstration verstehen.
 
Glorfindel
Beitrag 22. Dec 2015, 12:02 | Beitrag #10
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Asarbaidschan gehört quasi zum "türkischen Block". Die Türkei und Asarbaidschan fühlen sich sehr eng verbunden, u.a. wird eine sehr ähnliche Sprache gesprochen. Die Türkei ist quasi der grosse Bruder von Asarbaidschan. Auf der anderen Seite steht u.a. der Iran, welcher bereits in der Vergangenheit kritisch gegenüber Asarbaidschan eingestellt ist. Dies mag auch darin liegen, dass man im Iran möglicherweise befürchtet, die auf iranischen Boden lebenden Aseris könnten eine "Wiedervereinigung" mit dem Mutterland anstreben. Iran unterhält dagegen freundschaftliche Beziehungen mit Armenien. In neuerer Zeit ist sicherlich dazu gekommen, dass die Türkei auf der einen Seite und der Iran und Russland auf der anderen Seite in Syrien unterschiedliche Kriegsparteien unterstützen. Armenien hat damit aber nicht mehr viel zu tun.


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Beitrag 22. Dec 2015, 12:20 | Beitrag #11
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Als kleiner Splitter, um dem ganzen auch einmal ein Gesicht zu geben.

Ein armenischer Soldat mit jesidischem Hintergrund ist im Konflikt gefallen.

http://ezidipress.com/blog/karabach-konfli...armee-gefallen/




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"Ich habe den Krieg verhindern wollen"

Georg Elser
 
Glorfindel
Beitrag 22. Dec 2015, 14:43 | Beitrag #12
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Die rund 40'000 Jesiden sind in Armenien die grösste ethnische Minderheit. Sie gelten als gut in der armenischen Gesellschaft integriert.

ZITAT(Fennek @ 21. Dec 2015, 18:52) *

ZITAT(deutschlandfunk.de)
Dass der Konflikt bisher nicht militärisch gelöst wurde, liegt vermutlich auch daran, dass Armenien einen starken Verbündeten hat: Russland.
Ich weiss nicht, was der Autor damit sagen möchte. Aus armenischer Sicht ist der Konflikt ja militärisch gelöst, nur eine politische Lösung fehlt noch. Und das hat beides relativ wenig mit Russland zu tun. Es geht im Übrigen um Bergkarabach und dort stehen keine Russen, sondern die Streitkräfte Bergkarabachs (Bergkarabach hat selber nur rund 135'000 Einwohner), welche eine hohe Gefechtsbereitschaft aufweisen, und die Armenische Armee.

ZITAT
1991 erklärte sich die autonome Region, die überwiegend von christlichen Armeniern bewohnt wird, nach einem Krieg für unabhängig. Der Europarat betrachtet Berg-Karabach als ein von "separatistischen Kräften" kontrolliertes Gebiet. Seit 1994 gilt offiziell ein Waffenstillstand.

Eigentlich ist die Sache etwas komplizierter. Karabach war ein autonomer Oblast innerhalb der aserischen SSR. Bürgerkriegsähnliche Zustände gab es bereits in den späten 1980er Jahren. Karabach strebte damals bereits einen Anschluss an die armenische SSR an. Die Unabhängigkeitserkärung von 1991 ist im Zusammenhang mit der Auflösung der UdSSR zu sehen. Der Krieg endete auch erst 1994 mit dem militärischen Zusammenbruch der Asarbaidschaner. Rechtlich gesehen handelt es sich bei Bergkarabach um einen international nicht anerkannten De-facto-Staat, de jure gehört das Gebiet jedoch zu Asarbaidschan. Da es sich bei Bergkarach um einen etablierten De-facto-Staat handelt, wird dieser durch das völkerrechtliche Verbot der Gewaltanwendung geschützt.

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 22. Dec 2015, 14:47


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Fennek
Beitrag 22. Dec 2015, 16:00 | Beitrag #13
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ZITAT
Ich weiss nicht, was der Autor damit sagen möchte.


Mir scheint der Autor unterstellt, dass Aserbaidschan in den vergangenen Jahren nur deshalb noch nicht angegriffen hat, weil es ein russisches Eingreifen fürchtet.

Hier wird dagegengehalten, Russland würde wohl nur eingreifen, wenn direkt armenisches Territorium angegriffen wird. Solange sich der Konflikt nur auf Bergkarabach beschränkt (also de jure auf aserbaidschanischem Boden stattfindet), würde Russland sich da eher raushalten. Selbst in weniger turbulenten Zeiten, aber jetzt mit Ukraine und Syrien auf der Prioritätsliste, erst recht. Versteh ich das so richtig?

Die Frage ist, ob Aserbaidschan jetzt glaubt, die "Gunst der Stunde" für genau diesen Schritt sei gekommen. Die Zeitungsberichte scheinen diesen Eindruck zu erwecken. Neben der geopolitischen Lage spielt ja auch eine Rolle, ob Aserbaidschan sich in die Pariah-Ecke stellen würde mit so einem Schritt. Auch wenn Russland sich militärisch raushielte, würde eine Eskalation in Bergkarabach sicherlich zu einer Abkühlung des aseri-russischen Verhältnisses führen, und die EU dürfte dem Land dann auch nicht mehr so gewogen sein. Und zuletzt ob Aserbaidschan sich inzwischen militärisch in der Lage sieht, eine solche Auseinandersetzung gewinnen zu können. Die Militärs in Bergkarabach hatten 20 Jahre Zeit, sich einzugraben und vorzubereiten. Technologische Überlegenheit Aserbaidschans muss erdrückend sein, um die Kampfkraft der Armenier zu überwinden, angesichts der verheerenden Ergebnisse im Krieg der 90er-Jahre. Glorfindel hatte da, meine ich, schon vor ein paar Jahren mal sehr interessante Punkte über diesen Konflikt genannt.

In Ergänzung zu Glorfindels Aussagen: Die heutige Republik Bergkarabach kontrolliert auch Gebiete, die nicht zur alten sowjetischen Oblast gehörten. Rein nach den alten Karten grenzten die SSR Armenien und die Oblast Karabach nicht direkt aneinander, sondern ein Stück Aserbaidschan lag dazwischen. Dieses Stück ist heute aber ebenfalls unter Kontrolle von Bergkarabach.

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5-Minuten-Video der Deutschen Welle aus diesem August: Berg-Karabach: An der Frontlinie
 
Glorfindel
Beitrag 22. Dec 2015, 17:55 | Beitrag #14
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Ich weiss natürlich nicht, was die Überlegungen von Aserbaidschan sind, aber ich halte einen Krieg um Bergkarabach für Aserbaidschan auch ohne Russen für äussest riskant. Natürlich ist es schwierige eine Prognose diesbezüglich zu tätigen, aber klar ist, dass sich die Streitkräfte von Bergkarabach vorbereitet haben und dass sie über eine hohe Gefechtsbereitschaft verfügen. Sie sind allenfalls in der Lage Aserbaidschan grossen wirtschaftlichen Schaden zuzufügen. Es macht objektiv einfach wenig Sinn, um Bergkarabach einen Krieg zu führen, auch nachdem in Aserbaidschan genügend Möglichkeiten bestehen, sich wirtschaftlich positiv zu entwickeln. Auf der anderen Seite haben die Armenier ausser diesen Fleck Land und ihr Leben nicht mehr viel zu verlieren (Ein Grund für die Niederlage von 1994 war, dass den Armeniern Bergkarabach viel wichtiger ist als den Asarbaidschanern.) Ich sehe jetzt ingesamt nicht wirklich den Abschreckungseffekt von Russland was Bergkarabach betrifft, wenn ich die armenischen Kräfte mit den geringen russischen Kräften vor Ort vergleiche. Und vermutlich wird man sich in Asarbaidschan immer noch an die Niederlage von 1994 erinnern.

Es kam in den letzten zwanzig Jahren immer wieder zu Scharmützeln, weshalb die Spannung in Bergkarabach nicht bedeuten müssen, dass Aserbaidschan ernstlich eine militärische Rückerberung plant. Es könnte auch nur darum gehen, Druck auf Bergkarabach bzw. Armenien auszuüben.
ZITAT
In Ergänzung zu Glorfindels Aussagen: Die heutige Republik Bergkarabach kontrolliert auch Gebiete, die nicht zur alten sowjetischen Oblast gehörten. Rein nach den alten Karten grenzten die SSR Armenien und die Oblast Karabach nicht direkt aneinander, sondern ein Stück Aserbaidschan lag dazwischen. Dieses Stück ist heute aber ebenfalls unter Kontrolle von Bergkarabach.

Auch Bergkarabach ist geographisch in einer sehr ungünstigen Lage. Die Armenier waren deshalb gezwungen eine Verbindung zum Mutterland herzustellen und haben deshalb im Krieg insbesondere den Latschin-Korridor, ein Gebirgspass zwischen Bergkarabach und Armenien, sowie das Gebiet mit fünf weitere Grenzübertritte südlich vom Latschin-Korridor bis zur iranischen Grenze, in Besitz zu nehmen. Ohne diese Verbindung zu Armenien wäre Bergkarabach nicht überlebensfähig.


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Kameratt
Beitrag 3. Mar 2016, 15:15 | Beitrag #15
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Videos vom letzten Winter:

Armenier beschießen Aserbaidschaner.
https://www.youtube.com/watch?v=Z78UNhgz_3A

Aserbaidschaner beschießen Armenier.
https://www.youtube.com/watch?v=tFvBpmCoJm0
 
Kameratt
Beitrag 3. Apr 2016, 18:21 | Beitrag #16
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Einige aserbaidschanische Grads und 2S1
https://www.youtube.com/watch?v=Tc_YclIZ0vo

Ein gestern abgeschossener aserbaidschanischer Mi-24 (vermutlich G SuperHind)
(WARNUNG: Man sieht auch eine entstellte Leiche)
https://www.youtube.com/watch?v=JMpxGgY4cFg

Nach offiziellen Angaben betrugen die armenischen Verluste gestern 18 Tote und 35 Verletzte. Aserbaidschan gab den Verlust von 12 Mann, eines Hubschraubers und eines Kampfpanzers bekannt. Beide Seiten behaupteten jeweils deutlich höhere Zahlen für die Verluste des Gegners.
 
Alligator
Beitrag 4. Apr 2016, 14:00 | Beitrag #17
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ZITAT(Kameratt @ 3. Apr 2016, 19:21) *
Ein gestern abgeschossener aserbaidschanischer Mi-24 (vermutlich G SuperHind)
(WARNUNG: Man sieht auch eine entstellte Leiche)
https://www.youtube.com/watch?v=JMpxGgY4cFg

Wenn ich mich nicht irre, dann ist das bei 0:19 das Rohr der 20mm Kanone und somit ist es wohl definitiv ein SuperHind gewesen: https://www.youtube.com/watch?v=cyLQ2EVepRI - Bericht, mit englischen Untertiteln, der armenischen Soldaten von der Absturzstelle, der Heli wurde mit einer RPG abgeschossen.

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 4. Apr 2016, 14:01
 
Glorfindel
Beitrag 4. Apr 2016, 14:25 | Beitrag #18
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Gemäss heutiger NZZ wurden noch viel mehr Bildmaterial von den Kämpfen und inbesondere von Opfern veröffentlich. Selber habe ich praktisch nur Bilder gesehen von Militärfahrzeugen, welche an die Front verschoben wurden (u.a. Raketenwerfer auf KAMAZ-Lastwagen, Panzer und Schützenpanzer), mit Ausnahme der zivilen Autos, welche ebenfalls unter Beschuss gerieten. Bis jetzt ist völlig unbekannt, wieso die Kämpfe losbrachen bzw. die beiden Parteien machen gegensätzliche Angaben dazu. Ich meine aber, dass am Wochenende sich Obama sowohl mit dem armenischen wie auch mit dem aserbaidschanischen Präsdienten getroffen hat.


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Alligator
Beitrag 4. Apr 2016, 14:38 | Beitrag #19
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ZITAT(Glorfindel @ 4. Apr 2016, 15:25) *
[...]Bis jetzt ist völlig unbekannt, wieso die Kämpfe losbrachen bzw. die beiden Parteien machen gegensätzliche Angaben dazu. Ich meine aber, dass am Wochenende sich Obama sowohl mit dem armenischen wie auch mit dem aserbaidschanischen Präsdienten getroffen hat.

IMHO - die Lage in Aserbaidschan wird zunehmend für Alijew kritischer, deswegen braucht er diesen Konflikt, um von inneren Problemen abzulenken, zumal der Krieg wohl als eine Art Blitzkrieg geplant wurde aber das Ganze ist wohl nach hinten losgegangen, die Verluste auf beiden Seiten, scheinen für dortige Verhältnisse sehr hoch zu sein. Der Frontverlauf ist bis jetzt, was ich zumindest lesen konnte, recht dynamisch, an einigen Stellen konnten die Azeris Geländegewinne erzielen, an manchen Abschnitten erlitten sie hohe Verluste, angeblich mehrere dutzend tote Soldaten und mehrere zerstörte Panzer und mussten sich deswegen zurückziehen.
Es gab bereits Meldungen, wonach die Azeris, nachdem sie die Verteidigungsstellungen der Armenier nicht überwinden konnten, das schwere Flammenwerfersystem TOS-1A zum Einsatz brachten.
-
Armenische Artilleriestellungen bei Martakert:

Ganze Fotoreportage mit sehr großen Bildern: http://hetq.am/rus/news/66979/segodnya-sev...cakha-foto.html

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 4. Apr 2016, 15:05
 
Glorfindel
Beitrag 4. Apr 2016, 17:44 | Beitrag #20
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Beide Seiten sind gerüstet, die Grenze/Waffenstillstandslinie ist zudem stark gesichert. Wie bereits erwähnt: Es ist schwierig zu sagen, was wirklich passiert ist. Ich vermute auch eher, dass, sofern überhaupt beabsichtigt, die Kämpfe nicht von den Armeniern aus gestartet wurden. Die Aseris behaupten, sie hätten nur auf armenischen Artilleriebeschuss geantwortet, ich zweifle etwas daran.

Jedenfalls wurde von Armenien am Wochenende eiligst militärisches Material und Truppen aufgeboten und Richtung Front verschoben. Heute gingen die Kämpfe weiter, wenn auch wenn weniger intensiv wie am Wochenende. Das TOS-1A zum Einsatz kam, vermeldeten die Armenier selber. Das eine Art Blitzkrieg geplant war, glaube ich aber weniger, da das Gebiet völlig ungeeignet ist für Blitzkriegtaktik und weil die Streitkräfte von Karabach zwar klein sind, aber über einen hohen Bereitschaftsgrad verfügen.


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Beitrag 4. Apr 2016, 19:03 | Beitrag #21
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Aseris sagen ja sie hätte einige wichtige Anhöhen errobert, ich habe gelesen es handelt sich um Teile der Puferzone.

Ich denke Alijew hat hier einerseits etwas Bodengewinn gemacht für die "Heimatfront" aber sonst auch die außenpolitische Situationen auskundschaftet, Reaktionen von Russland, USA, Sicherheitsrat, Iran und Trürkei. So wie es aussieht will keiner noch einen Konflikt also sollte die Front zum stehen kommen.
 
Alligator
Beitrag 4. Apr 2016, 21:22 | Beitrag #22
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ZITAT(Glorfindel @ 4. Apr 2016, 17:44) *
Beide Seiten sind gerüstet, die Grenze/Waffenstillstandslinie ist zudem stark gesichert. Wie bereits erwähnt: Es ist schwierig zu sagen, was wirklich passiert ist. Ich vermute auch eher, dass, sofern überhaupt beabsichtigt, die Kämpfe nicht von den Armeniern aus gestartet wurden. Die Aseris behaupten, sie hätten nur auf armenischen Artilleriebeschuss geantwortet, ich zweifle etwas daran.

Jedenfalls wurde von Armenien am Wochenende eiligst militärisches Material und Truppen aufgeboten und Richtung Front verschoben. Heute gingen die Kämpfe weiter, wenn auch wenn weniger intensiv wie am Wochenende. Das TOS-1A zum Einsatz kam, vermeldeten die Armenier selber. Das eine Art Blitzkrieg geplant war, glaube ich aber weniger, da das Gebiet völlig ungeeignet ist für Blitzkriegtaktik und weil die Streitkräfte von Karabach zwar klein sind, aber über einen hohen Bereitschaftsgrad verfügen.

Dass der Auslöser ein Artilleriebeschuss gewesen sein sollte, halte ich persönlich für recht wahrscheinlich. Ich denke, das Ziel ist, lokale Geländegewinne zu erzielen und es scheint, das Ziel wurde teilweise erreicht, die Armenier ziehen sich auf einem 5km großem Frontabschnitt zurück. Die armenische Artillerie scheint aber recht effektiv zu sein, anders kann ich mir diese Meldung des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums nicht erklären:
ZITAT
Order of Minister of Defense to Armed Forces

Armenian armed forces targeting densely populated residential areas and civilians in order to retaliate heavy causalities along the frontline.
Acting inhumanly Armenian side provokes Azerbaijan to take counter measures despite the continuous warnings made by Ministry of Defense of the Republic of Azerbaijan to Armenian side.
Once again Azerbaijan calls Armenia to respect international law and norms and stop the use of lethal force against civilians.
Meanwhile, MOD states that Minister of Defense ordered to be ready to launch destructive strikes by all means of Armed Forces, including rocket artillery forces, to the Khankendi district and other occupied territories of Azerbaijan if the Armenian side does not immediately stop the use of force against civilian residential districts.

http://mod.gov.az/index2.php?content=news/...0404_beyanat#en

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 4. Apr 2016, 21:23
 
Kameratt
Beitrag 4. Apr 2016, 22:30 | Beitrag #23
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Na, das fängt ja gut an.

ZITAT
Video: Aserbaidschanische Soldaten enthaupten êzîdîschen Soldaten

Karabach. In einem schockierenden Video haben aserbaidschanische Soldaten einen êzîdîsch-armenischen Soldaten enthauptet. Das Video, das auf mehreren sozialen Netzwerken verbreitet wurde, zeigt wie das Haupt des 20-jährigen Êzîde Karam Sloyan von aserbaidschanischen Soldaten und womöglich Zivilisten umgeben ist und in die Kamera gehalten wird. Nicht klar ist jedoch, ob die Enthauptung postmortem geschah. Später tauchten weitere Videos der Enthauptung auf
[...]

http://ezidipress.com/blog/video-azerbaids...schen-soldaten/
 
Glorfindel
Beitrag 5. Apr 2016, 11:13 | Beitrag #24
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Gemäss Angaben des Verteidigungsministerium von Berg Karabach setzten die Aseris an der Nacht auch Smerch ein (vermutlich nur einzelne Raketen). Der Konflikt ist also noch nicht abgeflaut. Die Armenier behaupten, sie hätten den Aseris schwere Verluste zugefügt (u.a. diverse Panzer zerstört und mehrere Drohnen abgeschossen) und vorübergehend verlorene Ortschaften zurückerobert.

Angeblich abgeschossene aserische Drohne:
https://www.youtube.com/watch?v=0H6ljLkiglc...eature=youtu.be



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Beitrag 5. Apr 2016, 11:26 | Beitrag #25
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Vermutlich eine in Aserbaijan lizenzgefertigte IAI Orbiter 3.


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Alligator
Beitrag 5. Apr 2016, 12:19 | Beitrag #26
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ZITAT(Glorfindel @ 5. Apr 2016, 11:13) *
Gemäss Angaben des Verteidigungsministerium von Berg Karabach setzten die Aseris an der Nacht auch Smerch ein (vermutlich nur einzelne Raketen). [...]

Überreste einer Smerchrakete, 9M525, in Karabach:


ZITAT
Армения и Азербайджан достигли соглашения о прекращении огня в Нагорном карабахе. Об этом сообщили в Минобороны непризнанной Нагорно-Карабахской республики, передает Интерфакс.
"Соглашение о прекращении огня достигнуто сегодня в 12.00, поскольку происходит переговорный процесс", - сказали в ведомстве.
Там ответили, что армия Карабаха получила приказ прекратить огонь.
Азербайджан пока не подтвердил заявление властей НКР о достижении соглашения о прекращении огня.

Armenien und Aserbaidschan konnte sich auf eine Waffenruhe in Bergkarabach einigen, dies meldete, laut Interfax, das Verteidigungsministerium der nicht anerkannten Republik Bergkarabach (RBK).
"Die Übereinkunft bezüglich der Waffenruhe wurde heute um 12 Uhr erzielt, da derzeit ein Verhandlungsprozess im Gange ist", teilte man aus dem Verteidigungsministerium mit.
Dort teilte man mit, dass die karabachische Armee den Befehl bekommen hat, das Feuer einzustellen.
Aserbaidschan hat die Mitteilung der RBK-Machthaber bezüglich der Waffenruhe noch nicht bestätigt.
http://korrespondent.net/world/3663190-nah...raschenyy-ohnia
Laut RIA, hat das aserbaidschanische Verteidigungsministerium ebenfalls erklärt, dass die Kampfhandlungen entlang der Front, nach einer Übereinkunft mit der armenischen Seite, gestoppt wurden:
ZITAT
Минобороны Азербайджана также заявило, что боевые действия на линии соприкосновения приостановлены по согласованию с армянской стороной.

http://ria.ru/world/20160405/1402790484.html
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Drohnenaufnahmen eines zerstörten armenischen Panzers:
https://www.youtube.com/watch?v=QrHuZbwOC04
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Aufnahmen aus Karabach: https://www.youtube.com/watch?v=IOUSl2b8448 - zum Schluss sieht man noch einmal die bereits oben erwähnten Überreste einer Smerchrakete.
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Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium gab bekannt, dass man 31 tote Soldaten zu beklagen hat. http://ria.ru/world/20160405/1403111155.html
Die karabachische Armee gibt die eigenen Verluste mit 29 toten Soldaten und 101 Verletzten an. http://ria.ru/world/20160405/1403095925.html
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Pressekonferenz des armenischen/karabachischen Verteidigungsministeriums, auf russisch: https://www.youtube.com/watch?v=T0W720BlLwo - bei 1:45 min sieht man auf der Karte die Orte, an denen gekämpft wurde.
Ab 3:00 min, die karabachische Armee hat 14 Panzer verloren, während die Verluste der aserbaidschanischen Armee mit 24 Panzer, 4 Schützenpanzer, 1 Pionierfahrzeug, 2 Hubschrauber, 12 UAVs und 1 Grad angegeben werden.
Von den 29 toten karabachischen Soldaten sollen 7 Offiziere und Praporschtschiks sein, bei den restlichen 22 toten Soldaten handelt es sich um Feldwebel, sowie eingezogene Soldaten und Zeitsoldaten. Unter den 101 verletzten Soldaten befinden sich 20 Offiziere und Praporschtschiks, die restlichen 81 Verletzte verteilen sich auf die bereits zuvor erwähnten Feldwebel, eingezogene Soldaten und Zeitsoldaten.
Danach folgt ein abgehörtes Gespräch auf aserbaidschanisch mit russischen Untertiteln, in dem es darum geht, dass die Regierung die eigentlichen Verlustzahlen verschweigt, da die Krankenhäuser in der Nähe der Konfliktregion total mit Verletzten überfüllt sind.
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UAV Harop greift ein armenisches Ziel an: https://www.youtube.com/watch?v=oCtjjpqF73g
Noch ein Angriff der Harop: https://www.youtube.com/watch?v=ZvWCI4SIqw8 - laut der Videobeschreibung, wurden dabei angeblich 16 armenische Freiwillige getötet
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Angeblich abgeschossene aserische Drohne:

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Angeblich tote aserische Soldaten, die einer Sondereinheit angehören sollen: http://i.imgur.com/joRR5aP.jpg
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Heute veröffentlichte Interfax einen neuen Artikel bezüglich der Verlustzahlen:
ZITAT
Порядка 50 военнослужащих с армянской стороны убито, более 100 ранено в результате боевых действий на линии соприкосновения в Нагорном Карабахе, заявил советник первого класса постпредства непризнанной Нагорно-Карабахской республики в РФ Арсен Мелик-Шахназаров.
С армянской стороны порядка 50 военнослужащих убито, больше 100 ранено. Из убитых порядка 26 человек пропали без вести. На самом деле, они убиты, это те люди, чьи тела остались на захваченных Азербайджаном территориях",- сказал Мелик-Шахназаров журналистам в среду
"С азербайджанской стороны, по данным Армии Нагорного Карабаха, порядка 300 убитых и не менее 1000 раненых",- добавил он, отметив, что с обеих сторон конфликта есть потери военной техники.

http://www.interfax.ru/world/502291
Laut Melik-Schachnasarow, der ein hochrangiger Beamte der international nicht anerkannten RBK sein soll, betragen die Verluste der armenischen Seite an die 50 tote Soldate, davon gelten 26 als vermisst, die Anzahl der Verletzten soll 100 Soldaten betragen. Diejenigen, die als vermisst gelten, sind laut seinen Worten, bereits schon tot, deren Leichen befinden sich aber auf den von Aserbaidschan eroberten Gebieten.
Die Verluste der aserbaidschanischen Armee sollen laut Angaben der RBK-Armee an die 300 tote Soldaten und mindestens 1000 Verletzte betragen. Außerdem fügte er hinzu, dass beide Seiten Kriegsgerät verloren haben.
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Laut einem Vertreter des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums betragen die eigenen Verluste, neben den bereits erwähnten 31 toten Soldaten, ein Panzer und ein Hubschrauber:
ZITAT
По словам представителя Минобороны страны, в ходе боевых действий погиб 31 военнослужащий. Помимо этого были потеряны один вертолет и один танк.

Подробнее на РБК:
http://www.rbc.ru/rbcfreenews/5704d8069a794775df8493f0

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ZITAT
Максимум, что удалось Азербайджану, — это продвинуться внутрь на глубину около 1​ км на юге Нагорного Карабаха, на севере глубина продвижения была примерно на 200–300 м,
Подробнее на РБК:
http://www.rbc.ru/politics/05/04/2016/5703...from=rbc_choice

Es wird geschätzt, dass die Geländegewinne Aserbaidschans im Süden der RBK 1 km betragen sollen und im Norden etwa 200 bis 300 m.
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ZITAT
Представитель Нагорного Карабаха в Москве Арсен Мелик-Шахназаров в среду сообщил, что силам непризнанной республики удалось отбить у ВС Азербайджана почти все позиции, потерянные в ходе апрельских боев.

По его словам, за Азербайджаном остались три карабахские позиции.

«Это какие-то 300-400 квадратных метров на южных границах, на границе с Ираном, но это достаточно важные высоты», - отметил представитель Нагорного Карабаха. По его словам, были бы возвращены и они, если бы не вступившее в силу 5 апреля перемирие.

Der bereits oben erwähnte Melik-Schachnasarow teilte heute mit, dass die karabachische Armee fast alle verlorenen Stellungen wieder zurückerobern konnte, laut seinen Worten, konnten die Aseris 3 Stellungen halten.
Er sagte, dass es sich um 300 bis 400 qm² an der Grenze zum Iran handelt, es sollen ziemlich wichtige Anhöhen sein. Wäre da nicht das Waffenstillstandsabkommen, hätte man auch sie wieder zurück erobert, meinte er.
http://www.mk.ru/politics/2016/04/06/v-nag...kikh-vysot.html

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 6. Apr 2016, 13:22
 
Glorfindel
Beitrag 6. Apr 2016, 13:01 | Beitrag #27
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Bilder einer abgestürzten aserischen Angriffsdrohne IAI Harop, welche bereits von Alligator erwähnt wurde:





Auch gemäss armenischen Angaben wurden Harop mehrfach eingesetzt, u.a. soll ein ziviler Bus damit angegriffen worden sein, wobei mehrere Zivilisten umgekommen seien.

ZITAT
Die Drohne ist mit 23 kg Sprengstoff ausgerüstet und soll aktiv vorher bestimmte Ziele durch einen Kamikazeangriff zerstören. Vor dem Angriff kann sie längere Zeit über dem Ziel kreisen (Loitering Weapon). Sie ist dafür auf eine Aufklärung durch andere Drohnen, Flugzeuge oder Bodentruppen angewiesen, liefert aber durch optische und Infrarotkameras Daten und Livebilder an die Bodenstelle.


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Alligator
Beitrag 6. Apr 2016, 13:19 | Beitrag #28
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ZITAT(Glorfindel @ 6. Apr 2016, 14:01) *
Bilder einer abgestürzten aserischen Angriffsdrohne IAI Harop [...]

Könnte das der Gefechtskopf sein? Aber dafür ist er wohl viel zu klein... oder sind die 23 kg Sprengstoff der TNT-Äquivalent?
ZITAT
Auch gemäss armenischen Angaben wurden Harop mehrfach eingesetzt, u.a. soll ein ziviler Bus damit angegriffen worden sein, wobei mehrere Zivilisten umgekommen seien.

Es handelt sich vermutlich um diese, bereits oben erwähnte, Episode:
ZITAT
Noch ein Angriff der Harop: https://www.youtube.com/watch?v=ZvWCI4SIqw8 - laut der Videobeschreibung, wurden dabei angeblich 16 armenische Freiwillige getötet


Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 6. Apr 2016, 13:21
 
goschi
Beitrag 6. Apr 2016, 13:24 | Beitrag #29
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ZITAT(Alligator @ 6. Apr 2016, 14:19) *
Könnte das der Gefechtskopf sein? Aber dafür ist er wohl viel zu klein... oder sind die 23 kg Sprengstoff der TNT-Äquivalent?

Das sieht eher wie ein (Hydraulik)zylinder aus.


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Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Kameratt
Beitrag 6. Apr 2016, 13:50 | Beitrag #30
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Also von einer besonderen Kampfkraft der Armenier, die auch hier im Thread schon mal angedeutet wurde, ist bislang nichts zu sehen. Die Azeris scheinen durchaus ihre materielle/technologische Überlegenheit in geringere Verluste umsetzten zu können (im Gegensatz zum Krieg vor 20 Jahren) und dabei haben sie den Armeniern auch noch ein paar Quadratkilometer Land abgenommen (wichtig für Propaganda).
 
 
 

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