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> Der Brexit-Thread, Europa und der EU-Austritt Großbritanniens
xena
Beitrag 24. Jun 2016, 16:34 | Beitrag #31
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Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass man in den Jahren, wo die Verhandlungen laufen, auch versuchen wird den Austritt wieder zu verhindern, wenn es wirtschaftlich bergab geht, wenn die Industrie lauthals verkündet, man werden in Zukunft Arbeitsplätze streichen, weil das Geschäft mit der EU komplizierter wird, wenn Banken und Versicherungen drohen zu gehen und die Wirtschaftsexperten in langen Diskussionssendungen im TV den Untergang Großbritannien ausdiskutieren und es zu Unruhen im Königreich kommt, die Gewerkschaften wegen der drohenden Probleme wieder kräftig Zulauf bekommen und somit wieder zu alter Größe aufsteigen usw...

Man wird sehen...


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400plus
Beitrag 24. Jun 2016, 16:34 | Beitrag #32
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ZITAT(Madner Kami @ 24. Jun 2016, 16:12) *
Oh und die berühmten 350 Milliarden, die man ins National Health Service kippen wollte, sobald man sie nicht mehr der EU geben müsste?


Es waren 350 Millionen - pro Woche aber, weil die Briten Dinge gerne in "pw" ausdruecken wink.gif
Aber ja, das war eines der besten Beispiele fuer die Trumpsche Kampagne von "Vote Leave":
- Von den 350 Millionen pro Woche gehen erstmal 100 Millionen direkt wieder via Thatchers Britenrabatt zurueck. Direkt, die kommen nicht mal in Bruessel an bzw. verlassen London gar nicht erst.
- Von den verbliebenen 250 Millionen pro Woche geht dann ein grosser Teil auch wieder als Subventionen zurueck nach GB. Insgesamt bleiben dann noch etwas um die 130 Millionen pro Woche uebrig, also ein rundes Drittel dessen, was auf Nigels Bus herumparadiert wurde. Darauf wurde auch von den Remainern, von Zeitungen und von Forschungsinstituten und Behoerden hingewiesen- die Behauptung blieb aber weiter im Umlauf, wurde weiter verbreitet, und noch am Montag haben in einer Umfrage 47% der Befragten den Mist geglaubt (FT). Man kommt also mit allem weg, so lange man es nur oft genug wiederholt.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 24. Jun 2016, 16:38
 
Alligator
Beitrag 24. Jun 2016, 16:47 | Beitrag #33
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ZITAT(xena @ 24. Jun 2016, 14:51) *
Ja, es sind die Geister, die er selbst rief... rofl.gif

Mir fallen dazu nur noch die nicht jugendfreien Worte Lawrows ein... wallbash.gif Und die Schotten müssen sich ja jetzt so richtig verarscht fühlen, erst "zwingt" die EU sie im UK zu bleiben und nun das. Viel Spaß die Zahnpasta wieder in die Tube reinzudrücken, kann ich da nur sagen.
ZITAT(xena @ 24. Jun 2016, 16:34) *
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass man in den Jahren, wo die Verhandlungen laufen, auch versuchen wird den Austritt wieder zu verhindern [...]
Man wird sehen...

Wenn man das versucht, kann es dazu führen, dass viele Menschen in der EU sich in ihrer Auffassung, dass die EU undemokratisch ist, bestätigt fühlen werden und das kann wiederum dazu führen, dass die Nationalisten noch mehr Aufwind bekommen... Ich bin immer noch fassungslos von dieser geöffneten Büchse der Pandora...

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 24. Jun 2016, 17:13
 
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Beitrag 24. Jun 2016, 17:05 | Beitrag #34
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xena
Beitrag 24. Jun 2016, 17:24 | Beitrag #35
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Es könnte aber auch sein, dass mit den Brexitverhandlungen der Druck zur Neugestaltung der EU so groß wird, dass die Neugestaltung vielem von dem was die Briten wollen recht nahe kommt und man in einigen Jahren noch einmal abstimmen wird. Vor allem wenn es tatsächlich auf ein Zweiklasseneuropa, mit einem Kerneuropa und einem weichen Europa rundherum, hinauslaufen wird, könnte es den Briten besser schmecken. Derzeit ist eigentlich alles möglich, denn für die EU wird es nicht ohne Folgen bleiben und Veränderungen müssen jetzt sowieso folgen, sonst geht die EU in einem großen Krach unter.


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Dave76
Beitrag 24. Jun 2016, 18:35 | Beitrag #36
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ZITAT
How the United Kingdom voted on Thursday… and why

Friday, 24 June, 2016
By Lord Ashcroft

The UK has voted to leave the European Union. On referendum day I surveyed 12,369 people after they had voted to help explain the result – who voted for which outcome, and what lay behind their decision.

http://lordashcroftpolls.com/2016/06/how-t...-voted-and-why/




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Warhammer
Beitrag 24. Jun 2016, 21:35 | Beitrag #37
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Ich sehe bei den Briten eine große Gefahr für deren Autoindustrie. Und zwar nicht insbesondere die heimischen Marken (in fremden Händen), sonder insbesondere für Honda und Co. die dort produzieren. Die sitzen da ja nicht, weil sie GB als Einzelmarkt so geil finden, sondern weil sie damit mitten im Wirtschaftsraum der EU hocken.

Und GB strotzt ja auch nicht gerade vor Industriejobs, da sollten die verbleibenden nicht in Gefahr geraten.


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Madner Kami
Beitrag 24. Jun 2016, 21:45 | Beitrag #38
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ZITAT(Warhammer @ 24. Jun 2016, 22:35) *
Ich sehe bei den Briten eine große Gefahr für deren Autoindustrie. Und zwar nicht insbesondere die heimischen Marken (in fremden Händen), sonder insbesondere für Honda und Co. die dort produzieren. Die sitzen da ja nicht, weil sie GB als Einzelmarkt so geil finden, sondern weil sie damit mitten im Wirtschaftsraum der EU hocken.

Und GB strotzt ja auch nicht gerade vor Industriejobs, da sollten die verbleibenden nicht in Gefahr geraten.


Nicht nur weil sie in der EU hocken, sondern auch wegen der Steuern. Es wird immer wieder übersehen, was das UK für eine Steueroase ist, ähnlich wie Irland.


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Parsifal
Beitrag 24. Jun 2016, 23:11 | Beitrag #39
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Was hätte Europa angesichts der angedachten TTIP-Freihandelsabkommen davon GB mit Zöllen zu belegen? Andersherum ist ebenfalls erstmal kein Sinnvoller Grund zu finden Zölle auf Waren und Dienstleistungen zu erheben. Die Wertpapiermärkte sind zwar jetzt etwas betroffen, aber nix schlimmes. Das erholt sich wieder.

Politisch ist es halt nun so, dass weder Beiträge nach Brüssel überwiesen noch Subventionen nach London fließen. Solange das gleich aufgeht gibts hier erstmal nur die Änderungen, dass London nun direkt an die Subventionsempfänger auszahlt. Etwas ähnliches wie die Schweiz könnte man sich schon vorstellen. Ich sag mal so, die Briten haben sich gegen das politische Europa entschieden und nicht gegen ihre Zugehörigkeit als Europäer. Wenn ich nach GB fahre werde ich nicht mehr und nicht weniger herzlich empfangen als vorher auch. In Pfund wechseln und Links fahren muss ich ja so oder so. Auf der Insel sitzen Konsumenten und Produzenten und solange das so ist solange ist zwischen der Insel und dem Festland ein Interesse füreinander da.


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xena
Beitrag 24. Jun 2016, 23:32 | Beitrag #40
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Die Briten werden jedenfalls weiterhin made in germany kaufen, aus dem gleichen Grund warum sie es bisher gekauft haben und das nicht wegen der EU-Zugehörigkeit. Waren werden also so oder so weiterhin von der EU nach UK fließen, allein schon deswegen, weil UK kaum etwas selbst herstellt. Es bleibt aber die Frage wie viel Waren von UK nach EU fließen werden. Ich denke, es wird, zumindest für uns, nicht so hart ausfallen. Dumm wird es, wenn die Brexit-Leute auch Recht bekommen und es UK danach mindestens genauso gut gehen wird, wie bisher. Das wäre dann wirklich ein Aufruf auch an andere EU-Mitglieder.

In sämtlichen Interviews wird Junkers nicht müde zu betonen, dass die Trennung so schnell wie möglich vollzogen werden sollte... Er würde ihnen anscheinend nicht all zu große Freiheiten gewähren wollen, vielleicht wegen der Vorbildfunktion und so? Naja, schaun mer mal...

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 24. Jun 2016, 23:33


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Warhammer
Beitrag 25. Jun 2016, 00:25 | Beitrag #41
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@Madner Kami
Ja, die Steuern sind der Grund, warum sie sich innerhalb der EU gerade in GB angesiedelt haben. Aber sie wären trotz Steuern wahrscheinlich nicht dahin gegangen, wenn GB nicht in der EU gewesen wäre.

@Parsifal
Klar werden neue Handelsverträge ausgehandelt werden. Allerdings sehe ich nicht, wie GB hier aus einer Position der Stärke heraus verhandeln sollte. Sprich, der Deal wird,wie auch schon für andere, Freihandel gegen Unterordnung unter EU Reglement und Zahlung von Mitgliedsähnlichen Beiträgen lauten.

Damit muss GB immer noch einen Großteil der in Brüssel erdachten Regelungen beachten und zahlen, ohne direkt Einfluss nehmen zu können. Damit haben sie dann eine Menge gewonnen.

Die Brexiter überschätzen halt gewaltig mit wem das Königreich mittlerweile auf Augenhöhe verhandeln kann und mit wem nicht.


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Havoc
Beitrag 25. Jun 2016, 00:56 | Beitrag #42
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ZITAT(Parsifal @ 24. Jun 2016, 22:11) *
Was hätte Europa angesichts der angedachten TTIP-Freihandelsabkommen davon GB mit Zöllen zu belegen? Andersherum ist ebenfalls erstmal kein Sinnvoller Grund zu finden Zölle auf Waren und Dienstleistungen zu erheben. Die Wertpapiermärkte sind zwar jetzt etwas betroffen, aber nix schlimmes. Das erholt sich wieder.

Politisch ist es halt nun so, dass weder Beiträge nach Brüssel überwiesen noch Subventionen nach London fließen. Solange das gleich aufgeht gibts hier erstmal nur die Änderungen, dass London nun direkt an die Subventionsempfänger auszahlt. Etwas ähnliches wie die Schweiz könnte man sich schon vorstellen. Ich sag mal so, die Briten haben sich gegen das politische Europa entschieden und nicht gegen ihre Zugehörigkeit als Europäer. Wenn ich nach GB fahre werde ich nicht mehr und nicht weniger herzlich empfangen als vorher auch. In Pfund wechseln und Links fahren muss ich ja so oder so. Auf der Insel sitzen Konsumenten und Produzenten und solange das so ist solange ist zwischen der Insel und dem Festland ein Interesse füreinander da.


Da geht es jetzt nicht um Zölle. GB wird vermutlich wie die Türkei der Europäischen Zollunion angehören. Nur wird man zukünftig bei der Warenausfuhr und Einfuhr zwischen EU und GB ein Verzollung durchführen. GB wird nicht mehr Teil des elektronischen Zollverfahrens der EU sein (In Deutschland mit ATLAS - Verfahren umgesetzt) und ohne Handelsrechnung, Ausfuhrbegleitdokumente geht dann auch nichts mehr. Die Zeiten vom Verladen und später die Rechnung schreiben sind dann vorbei. Für GB bedeutet das auch, dass es für Investoren als "Einfallstor" in die EU uninteressant wird. Firmen, welche Waren in die EU importieren wollen, werden es dann nicht mehr über britische Häfen machen. Der freie Geldverkehr innerhalb der EU ist dann von London aus auch nicht mehr möglich.
Da die Briten es irgendwie nicht eilig haben, den Austritt zu erklären, glaube ich auch die britische Regierung weiß, dass sie sich ins eigene Bein geschossen haben und dem einen oder anderem Briten dämmert es, dass das eine sau blöde Aktion war. Das Referendum zeigt ja auch die regionalen, sozialen und generationsübergreifenden Risse innerhalb des vereinigten Königreichs. Ich denke, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.
 
Parsifal
Beitrag 25. Jun 2016, 08:49 | Beitrag #43
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Ganz lesenswert wie ich finde:
Die Welt - Der Brexit ist die Rache der Abgehaengten - Meinung von Alan Posener


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Meine Meinung: Ich weiß nicht was ich denken soll. Erstmal hat sich nichts gravierend für mich geändert. Ich weiß nicht ob es gut oder schlecht ist, aber ich denke wir sollten akzeptieren dass es für die jeweiligen Wähler wohl Gründe gab so zu entscheiden. Ob es was sinnvolles wird oder eine Katastrophe liegt jetzt sicher auch daran wie wir mit der Situation umgehen. Ich würde einen Briten jedenfalls weiter so behandeln wie ich einen Briten bisher behandelt habe - so gleich wie es meine unterbewussten Vorurteile gegenüber anderen Menschen es zulassen. Brite und EU spielen in meiner Wertewelt nicht die höchste Rolle, denn was kann einer schon dafür wo er geboren wurde.


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400plus
Beitrag 25. Jun 2016, 09:58 | Beitrag #44
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Neben den technischen Fragen bei Ein- und Ausfuhr von Gütern wird sich vor allem auch die Frage der Dienstleistungsfreiheit stellen, die ja eine der vier zentralen Freiheiten des europäischen Wirtschaftsraumes ist, und an der das UK sicher besonders interessiert sein dürfte. Bisher war m.W. die Position der EU (z.B. im Zuge der Verhandlungen mit der Schweiz), dass es die 4 Freiheiten nur als Ganzes gibt- gerade an der Personenfreizügigkeit hat man sich ja aber im UK gestoßen. Das dürften sehr interessante Verhandlungen werden.
 
Warhammer
Beitrag 25. Jun 2016, 10:55 | Beitrag #45
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Tja, die Banken in Paris und Frankfurt wetzen sicherlich schon die Messer.

Die City ist ja auch deshalb so beliebt, weil sie mit einigen Vorteilen direkt in den EU-Raum integriert ist. Es gibt ja Gründe, warum die Vanken der City praktisch komplett für remain getrommelt haben.


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400plus
Beitrag 25. Jun 2016, 10:57 | Beitrag #46
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http://www.ideasforindia.in/article.aspx?article_id=1653

ZITAT
Why then is immigration such a hot-button issue, shaping the discussion around the Brexit debate as well as the Trump campaign? The reason is that economic dislocation caused by impersonal market forces inevitably results in a search for visible scapegoats. No doubt xenophobia and racism is at work among some of Trump and Brexit supporters. But these are symptoms of a deeper problem. The economic reason behind the wave of xenophobia, whether it is the anti-immigrant rants of Donald Trump or UKIP (UK Independence Party) leader Nigel Farage, is really a misdirected rage at visible scapegoats of globalisation. - See more at: http://www.ideasforindia.in/article.aspx?a...h.uEhoTcdv.dpuf
 
Seydlitz
Beitrag 25. Jun 2016, 11:34 | Beitrag #47
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Für Großbritannien wird es einiges an Herausforderungen geben in der Zukunft. Für die EU natürlich auch, aber ich hoffe doch andere bzw einfachere.
Es stellt sich ja schon die Frage, ob es in 1-2 Jahren überhaupt noch ein Vereinigtes Königreich in seiner jetzigen Form geben wird. Schottland hat in einem Ausmaß von der EU profitiert, dass England alleine nicht bieten kann. Alleine durch den finanziellen Aspekt ist eine weitere Zugehörigkeit zur EU deshalb nachvollziehbar, von den politischen/gesellschaftlichen Unabhängigkeitsbestrebungen mal abgesehen.

Für Nordirland erscheint mir die Lage nicht ganz so klar. Dort wird es wohl darauf ankommen wie sich in Zukunft die Bevölkerung zusammensetzt, ob sich der Anteil deutlich zu einer katholischen Mehrheit verschiebt, oder nicht. Jedenfalls erscheint mir dort die Zugehörigkeit zur EU nicht als ähnlich wichtig wie für Schottland.

Für England selbst wird es Änderungen geben müssen, bezüglich des weiteren Handels mit dem EU-Raum. Die EU darf sich nicht unter Wert verkaufen. Nicht um Großbritannien jetzt irgendwie schaden zu wollen, sondern um deutlich zu machen, welche Vorteile die Zugehörigkeit zur EU bedeutet. Würde man GB jetzt ähnliche Konditionen einräumen, bzw alles mehr oder weniger beim alten belassen, wäre das ein fatales Signal an andere "Unabhängigkeitsvertreter" , z.B. in den Niederlanden. Gesteht man nicht EU Mitgliedern ähnliche Möglichkeiten ein, ohne dafür auch was leisten zu müssen (Zahlungen) , denn stellt sich doch die Frage warum überhaupt eine EU? Neben dem eigentlich offensichtlichen Grund der Friedenserhaltung in Europa, welche aber leider für viele Menschen mittlerweile als Selbstverständlichkeit hingenommen wird, obwohl die letzten Jahre doch recht deutlich zeigen, dass es so gut wie überall negatives nationales Potential gibt.


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Jethro Tull hätten in Woodstock auftreten sollen…
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Dave76
Beitrag 25. Jun 2016, 12:33 | Beitrag #48
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ZITAT(Seydlitz @ 25. Jun 2016, 12:34) *
[...]

Für Nordirland erscheint mir die Lage nicht ganz so klar. Dort wird es wohl darauf ankommen wie sich in Zukunft die Bevölkerung zusammensetzt, ob sich der Anteil deutlich zu einer katholischen Mehrheit verschiebt, oder nicht. Jedenfalls erscheint mir dort die Zugehörigkeit zur EU nicht als ähnlich wichtig wie für Schottland.

[...]

In Nordirland ist die Frage untrennbar mit der Vereinigung mit der Republik verbunden, Sin Feinn fordert jetzt natürlich einen sofortigen Border Poll, wohingegen die Unionisten dies natürlich als opportunistisch zurückweisen. Die Stimmung in Nordirland war aber auch bisher immer noch deutlich für einen Verbleib im UK und eine recht deutliche Mehrheit gegen die Vereinigung. Dies könnte sich jetzt natürlich im Verlaufe des Brexits und den damit verbundenen möglichen negativen Folgen ändern, allerdings würden sich solche deutlichen Stimmungsveränderungen sicherlich erst in einigen Jahren manifestieren, zur Zeit sehe ich deshalb in Nordirland absolut keine Chance für eine Referendum wie in Schottland, laut dem Good Friday Agreement kann ja nur dann eine Abstimmung initiert werden, wenn die öffentliche Meinung klar in Richtung Vereinigung tendiert.

Der Beitrag wurde von Dave76 bearbeitet: 25. Jun 2016, 12:39


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Madner Kami
Beitrag 25. Jun 2016, 14:06 | Beitrag #49
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ZITAT(Warhammer @ 25. Jun 2016, 01:25) *
@Madner Kami
Ja, die Steuern sind der Grund, warum sie sich innerhalb der EU gerade in GB angesiedelt haben. Aber sie wären trotz Steuern wahrscheinlich nicht dahin gegangen, wenn GB nicht in der EU gewesen wäre.


Stimmt absolut und das wollte ich auch garnicht verneinen. Es ging nur darum, dass der Zugang zum EU-Markt da nicht der alleinige treibende Faktor ist, sondern die Faktorenkombination von Steuern und Zugang.

ZITAT(Havoc @ 25. Jun 2016, 01:56) *
Da die Briten es irgendwie nicht eilig haben, den Austritt zu erklären, glaube ich auch die britische Regierung weiß, dass sie sich ins eigene Bein geschossen haben und dem einen oder anderem Briten dämmert es, dass das eine sau blöde Aktion war. Das Referendum zeigt ja auch die regionalen, sozialen und generationsübergreifenden Risse innerhalb des vereinigten Königreichs. Ich denke, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.


Die Regierung des UK wird das ganze so lang hinziehen, wie sie einen Vorteil daraus ziehen können. Die EU hingegen versucht sie genau deswegen jetzt so schnell wie möglich aus Brüssel zu vertreiben (zurecht und notwendigerweise, imo). Das typische Machtpokerspiel von Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Anders war das auch garnicht zu erwarten, bei der Baggage die jetzt das Steuer übernehmen wird.

ZITAT(Parsifal @ 25. Jun 2016, 09:49) *


Ich hab den Text jetzt zwar nur kurz angelesen, aber der Titel an für sich ist schon mal Blödsinn. Die Sozialschwachen gehören in erheblichen Teilen zwar dem Brexitzustimmerlager an, aber sie alleine hätten das nicht stemmen können. Es sind in nicht unerheblichem Maße die Alten und die christlichen Konservativen, die dem Brexit zum Durchbruch verholfen haben. Dave hatte dazu auch einen schönen Artikel verlinkt, der das ganze wunderbar aufgedröselt hat. Diesem Artikel war ich inhaltlich schon begegnet, hatte den Link aber nicht mehr zur Hand (vielen Dank an Dave nochmal in dem Zusammenhang). Unterm Strich kann man es, sehr stark verkürzt, so zusammenfassen: Jeder mit Kindern, der zur Miete wohnt und eine lange Zukunft vor der Nase hat, hat gegen den Austritt gestimmt. Jeder der Stütze kassiert, in zehn bis fünfzehn Jahren tot ist und wer ein eigenes Haus hat, hat für den Brexit gestimmt. Auch super interessant, die Verwerfungslinie zwischen Christen und Muslimen. Während die Christen sich von Europa isolieren wollen, wollen die Muslime eine offene europäische Union.

Daves Link:

ZITAT(Dave76 @ 24. Jun 2016, 19:35) *
ZITAT
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Friday, 24 June, 2016
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The UK has voted to leave the European Union. On referendum day I surveyed 12,369 people after they had voted to help explain the result – who voted for which outcome, and what lay behind their decision.

http://lordashcroftpolls.com/2016/06/how-t...-voted-and-why/



ZITAT(400plus @ 25. Jun 2016, 10:58) *
Neben den technischen Fragen bei Ein- und Ausfuhr von Gütern wird sich vor allem auch die Frage der Dienstleistungsfreiheit stellen, die ja eine der vier zentralen Freiheiten des europäischen Wirtschaftsraumes ist, und an der das UK sicher besonders interessiert sein dürfte. Bisher war m.W. die Position der EU (z.B. im Zuge der Verhandlungen mit der Schweiz), dass es die 4 Freiheiten nur als Ganzes gibt- gerade an der Personenfreizügigkeit hat man sich ja aber im UK gestoßen. Das dürften sehr interessante Verhandlungen werden.


"Die klauen unsere Jobs!!!11 Also die Jobs die wir eh nicht machen würden, weil sie viel zu schlecht bezahlt werden, aber es sind unsere Jobs!!!!111" So oder so ähnlich tönt es ja schon lange. Man kennt es aus South Park und besser könnte man die Realität nicht wiedergeben. Auch heute wieder, als ich von der Arbeit kam, treffe ich den (alkoholabhängigen und arbeitsunwilligenfähigen) Vater einer alten Freundin und er fragt mich, wieviele Leute denn hinter unseren stark frequentierten Leergutannahmemaschinen arbeiten. Als ich im die Zahl 1 nannte, war er völlig erstaunt und erregte sich über den absolut unmenschlichen Umstand und meinte, dass man dafür doch mal ein paar der Ausländer nehmen könnte, im Tenor von "Scheißarbeit für wenig Geld, die man diesen Untermenschen Ausländern doch geben könnte, damit sie nicht einfach nur Geld vom Staat hinterhergeworfen bekommen". Der Blick in den Spiegel ist für viele einfach unerträglich, habe ich manchmal den Eindruck. Anyways, ich motze schon wieder nur rum. Was ich sagen wollte ist, dass das UK (und auch wir) von der Freizügigkeit amssivst profitieren. Klar stört die Konkurrenz und hier und da wird sicherlich der ein oder andere Betrieb auf der Strecke bleiben, aber das ist kein einseitiges Problem das nur durch das Angebot zu Stande kommt, es liegt auch ganz einfach an der Nachfrage und mal davon abgesehen ist es auch volkswirtschaftlich tatsächlich so, dass es immer besser ist, wenn die Arbeit von überhaupt von jemandem gemacht wird, als von gar keinem, auch wenn ein Teil der Bezahlung ins Ausland abfließt.

ZITAT(Warhammer @ 25. Jun 2016, 11:55) *
Tja, die Banken in Paris und Frankfurt wetzen sicherlich schon die Messer.

Die City ist ja auch deshalb so beliebt, weil sie mit einigen Vorteilen direkt in den EU-Raum integriert ist. Es gibt ja Gründe, warum die Vanken der City praktisch komplett für remain getrommelt haben.


Aus zuverlässiger Quelle kann ich sagen: So manche Bank ist bereits dabei ihren Sitz zu verlegen, auch wenn Unternehmen wie Morgan Stanley das bisher offiziell verneinen. Dublin freut sich jedenfalls schon einen Ast. Was die regulären Betriebe angeht, so hat FeFe da ein gutes Zitat ihn einem seiner Leserbriefe gefunden: "Keine Sorge, wir machen rechtzeitig eine Niederlassung in der EU auf."

Hah, auch die Financial Times hat es schon zum Thema: Banks begin moving some operations out of Britain Ein bisschen Schadenfroh bin ich da ja schon, muss ich jetzt mal so ehrlich zugeben. Mir tut es nur um die Leute leid, die da jetzt ungewollt mit durch müssen und das sind ja nicht gerade wenige.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 25. Jun 2016, 14:13


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Madner Kami
Beitrag 25. Jun 2016, 14:19 | Beitrag #50
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And so it begins...

ZITAT
Sturgeon: steps taken for second independence legislation

Scotland's first minister has said her government will enter into "immediate discussions" with the EU to protect its position in the bloc after a Brexit.

Speaking today, she said Holyrood will begin the process of launching a second independence referendum and would establish an advisory board to carry out discussions on the country's constitutional future.

[...]



Sorry für den Doppelpost, aber das wollte ich nicht ohne Aufmerksamkeit zu erregen in den Vorpost stopfen.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 25. Jun 2016, 14:19


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Praetorian
Beitrag 25. Jun 2016, 14:37 | Beitrag #51
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Nuja, und in Großbritannien läuft eine Petition zur Durchführung eines zweiten Votums mit (mittlerweile) über einer Million Unterzeichnern.
ZITAT
A petition calling for a second EU referendum is surging towards a million signatures despite unprecedented demand crashing the website.

Hundreds of thousands of people signed the document which stated: "We the undersigned call upon HM Government to implement a rule that if the remain or leave vote is less than 60% based a turnout less than 75% there should be another referendum."
[..]
The parliamentary petitions system is overseen by the Petitions Committee, who consider whether petitions that receive more than 100,000 signatures should be raised in the house. The committee is due to sit again on Tuesday.
Evening Standard


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This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
 
xena
Beitrag 25. Jun 2016, 14:39 | Beitrag #52
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ZITAT(Parsifal @ 25. Jun 2016, 07:49) *


Dazu gab es auf ORF2 eine nette Doku der BBC unter deren Welt+ Rubrik. Überhaupt machen sie interessante Dokus. Manche Dokus sind über deren Mediathek frei erhältlich, für andere braucht man eine österreichische IP. Grundtenor war, dass die Idee der Politik, Superreiche ins Land zu holen und sie keine Steuern zahlen zu lassen, mächtig in die Hose gegangen ist. Die Theorie der 80er Jahre, dass durch Reiche auch Arme profitieren, hat sich nicht bewahrheitet. Dazu gab es auch vom gleichen Autor (Jacques Peretti) mehrere Sendungen, die in YT zu finden sind...
wie z.b. das hier: https://www.youtube.com/watch?v=O_oeJgnkvmI&t=3081s

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 25. Jun 2016, 14:40


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Seydlitz
Beitrag 25. Jun 2016, 14:48 | Beitrag #53
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ZITAT(Praetorian @ 25. Jun 2016, 14:37) *
Nuja, und in Großbritannien läuft eine Petition zur Durchführung eines zweiten Votums mit (mittlerweile) über einer Million Unterzeichnern.

Das hat sich aber seit gestern (50.000) stark entwickelt.
Kommt diese doch recht starke Anzahl an Stimmen nach geraden einmal einen Tag dadurch zustande, dass die EU bei den jüngeren Menschen einen höheren Zuspruch genießt?


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Jethro Tull hätten in Woodstock auftreten sollen…
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Luzertof
Beitrag 25. Jun 2016, 14:48 | Beitrag #54
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Der Handel wird natürlich einbrechen. Potentielle Arbeiten werden bei uns nicht mehr an britische Firmen vergeben, Lieferungen bestimmter wichtiger Güter aus dem UK werden vertraglich ausgeschlossen, da die Folgen gerade jetzt absolut unvorhersehbar sind.

Andere Branchen sind da stärker involviert. Statt BMW und Mercedes werden wohl mehr Jaguar, Aston Martin etc. verkauft, statt VW und den kleinen Volumenmodellen der Premiumhersteller die Vauxhall-Massenprodukte mit Produktion auf der Insel (Vectra, Astra). Einfach weil es deutlich günstiger ist und die Kaufkraft sinken wird.

Die erzwungene Aufteilung von Entwicklung und Produktion z. B. bei Airbus wird es in Zukunft weniger geben.


Und all das schlägt eben durch die komplette Lieferantenkette durch, bis zu dem Typen, der als Externer die Klimaanlage gewartet hat und jetzt weniger Aufträge erhält, weil die Produktion geringer ist.
 
kato
Beitrag 25. Jun 2016, 14:51 | Beitrag #55
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ZITAT(Praetorian @ 25. Jun 2016, 15:37) *
Nuja, und in Großbritannien läuft eine Petition zur Durchführung eines zweiten Votums mit (mittlerweile) über einer Million Unterzeichnern.

Wobei es auch eine - vielleicht etwas weniger ernste - Petition gibt, die ein Unabhängigkeitsreferendum für London fordert. Inzwischen um die 135.000 Unterzeichner.

https://www.change.org/p/sadiq-khan-declare...-to-join-the-eu

ZITAT(Luzertof @ 25. Jun 2016, 15:48) *
Statt BMW und Mercedes werden wohl mehr Jaguar, Aston Martin etc. verkauft,

Die Aktien von Rolls Royce stiegen gestern binnen der ersten Stunde um rund 10%.

Der Beitrag wurde von kato bearbeitet: 25. Jun 2016, 14:58
 
400plus
Beitrag 25. Jun 2016, 15:05 | Beitrag #56
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ZITAT(Seydlitz @ 25. Jun 2016, 14:48) *
Das hat sich aber seit gestern (50.000) stark entwickelt.
Kommt diese doch recht starke Anzahl an Stimmen nach geraden einmal einen Tag dadurch zustande, dass die EU bei den jüngeren Menschen einen höheren Zuspruch genießt?


Ja, und das sind halt auch eher die Leute, die online-Petitionen unterschreiben wink.gif Ein zweites Referendum waere fuer das UK wahrscheinlich das Beste, fuer den Rest der EU aber ganz ehrlich gesagt Gift, das wuerde den LePens, von Storchs et al noch weiter Auftrieb verpassen, nach dem Motto "Typisch EU, es wird mal wieder abgestimmt, bis das Ergebnis passt!!!1einself".
 
xena
Beitrag 25. Jun 2016, 15:33 | Beitrag #57
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Ich seh schon, die Queen muss ein Machtwort sprechen... biggrin.gif


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Havoc
Beitrag 25. Jun 2016, 17:00 | Beitrag #58
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ZITAT(xena @ 25. Jun 2016, 15:33) *
Ich seh schon, die Queen muss ein Machtwort sprechen... biggrin.gif

Darf sie nicht.

Der Punkt ist, dass das Referendum nicht verbindlich ist. Das Leave -Lager kassiert seine Kernaussagen wie:"Mehr Kontrolle über Zuwanderung"; "Mehr Geld für das Gesundheitssystem"; "Ein schneller Ausstieg" ein oder relativiert.
Die die britische Regierung gegenüber der EU den Austritt erklären muss, ist das Ergebnis erst einmal für den Prozess ohne Bedeutung. Meiner Meinung nach wird das Unterhaus erst Artikel 50 beschließen, wenn die Beziehungen zur EU klar sind.
So wie ich das sehe, wird sich das Unterhaus diesen Schritt nochmals durch reguläre oder vorgezogene Unterhauswahlen von der Bevölkerung nochmal bestätigen lassen.

Die EU sollte hier auch nicht zu sehr drängen aber jetzt bereits den geordneten Rückzug einleiten, in dem man in GB ansässige EU- Einrichtungen/Niederlassungen wegverlagert.
 
kato
Beitrag 25. Jun 2016, 17:51 | Beitrag #59
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ZITAT(Havoc @ 25. Jun 2016, 18:00) *
Meiner Meinung nach wird das Unterhaus erst Artikel 50 beschließen, wenn die Beziehungen zur EU klar sind.

Was die EU nicht mitmachen wird, vor allem Deutschland kaum. Für die Verhandlungen der Beziehungen (für deren Beginn!) ist zuvor eine Abstimmung und Beauftragung der EU-Kommission seitens des Europäischen Parlaments nötig. Da dort mit einer breiten Konsenskoalition gearbeitet wird und deren Fraktionsführer bereits entsprechendes einfordern wird kaum ein entsprechendes Plazet gegeben werden bevor eine Erklärung des vorgesehenen Austritts vorliegt.

Die EU-Kommission wird ab Montag auf einer eh angesetzten Konferenz das Thema behandeln. Für Artikel 50 wäre es im Grunde ausreichend Cameron vor diese Runde zu laden und formlos die Frage zu stellen, ob Großbritannien infolge des Referendums beabsichtigt aus der EU auszutreten.
 
Havoc
Beitrag 25. Jun 2016, 19:05 | Beitrag #60
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ZITAT(kato @ 25. Jun 2016, 16:51) *
ZITAT(Havoc @ 25. Jun 2016, 18:00) *
Meiner Meinung nach wird das Unterhaus erst Artikel 50 beschließen, wenn die Beziehungen zur EU klar sind.

Was die EU nicht mitmachen wird, vor allem Deutschland kaum. Für die Verhandlungen der Beziehungen (für deren Beginn!) ist zuvor eine Abstimmung und Beauftragung der EU-Kommission seitens des Europäischen Parlaments nötig. Da dort mit einer breiten Konsenskoalition gearbeitet wird und deren Fraktionsführer bereits entsprechendes einfordern wird kaum ein entsprechendes Plazet gegeben werden bevor eine Erklärung des vorgesehenen Austritts vorliegt.

Die EU-Kommission wird ab Montag auf einer eh angesetzten Konferenz das Thema behandeln. Für Artikel 50 wäre es im Grunde ausreichend Cameron vor diese Runde zu laden und formlos die Frage zu stellen, ob Großbritannien infolge des Referendums beabsichtigt aus der EU auszutreten.


Wenn das reicht. Denen jetzt den Tritt zu geben halte ich wirtschaftlich und politisch für dumm. Die EU sollte jetzt hergehen und sagen was sie anbietet - aus meiner Sicht sind die norwegische Konditionen das Richtige - mit dem freundlichen Hinweis: "Take it or leave it". Den Druck bekommen die Briten von der Wirtschaft und dem Finanzmarkt. Die werden da nicht groß investieren, wenn nicht klar ist, wohin die Reise geht. Gleichzeitig haben die jetzt auch mit den Abspaltungsambitionen der Schotten zu kämpfen. Das ist ein Hebel der EU, sollten die Briten auf die Idee kommen, mit einer Blockadepolitik die Trennungsbedingungen diktieren zu können.
 
 
 

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