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> Neuigkeiten zum SPz Puma, ehemals "Igel"
Merowinger
Beitrag 29. Jun 2021, 13:43 | Beitrag #2731
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Soldat und Technik mit neustem Sachstand und einer guten Ãœbersicht:
ZITAT
Ein Teil der Puma Schützenpanzerflotte der Bundeswehr werden zum Konfigurationsstand S1 nachgerüstet, dies wurde jüngst zwischen der Bundewehr und der beteiligten Industrie vertraglich vereinbart. Nachdem die Haushaltsmittel parlamentarisch freigegeben worden sind, hat das BAAINBw am 28. Juni 2021 mit der PSM GmbH, dem 50:50 Joint Venture von Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann, den Vertrag zur Umrüstung des ersten Loses mit 154 Schützenpanzer (SPz) im Wert von einer Milliarde Euro abgeschlossen. Der Abschluss dieser Maßnahmen ist für Ende 2026 vorgesehen.

Darüber hinaus wurden Optionen für die Umrüstung von weiteren 143 Puma im Wert von 820 Millionen Euro vereinbart, sollten diese vollständig ausgelöst werden, würden diese Panzer 2029 der Truppe zur Verfügung stehen. Die Realisierung, zumindest eines Teiles der vereinbarten Optionen, ist maßgeblich dafür, ob das Heer seinen „Plan Heer“ erfolgreich umsetzen kann. Für die dortige als Zwischenschritt 2 bezeichnete Division (vorheriger Arbeitstitel Division 2027) werden insgesamt 266 „kriegstaugliche“ Schützenpanzer Puma benötigt.

Für die NATO Speerspitze VJTF 2023 werden 40 SPz Puma bereits umgerüstet, die Masse davon wurde bereits an die Bundeswehr übergeben. Da die 13 Fahrschulfahrzeuge nicht umgerüstet werden, ist somit der einheitliche Konstruktionsstand S1 für alle Puma unter Vertrag.

https://soldat-und-technik.de/2021/06/mobil...-s1-beauftragt/

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 29. Jun 2021, 16:27
 
PzArt
Beitrag 29. Jun 2021, 14:04 | Beitrag #2732
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Hurra die Gams was kost die Welt…

Aber zumindest hat man dann ein paar wirklich fähige SPz auf dem Hof stehen, von den Überlegungen zur Sinnhaftigkeit dieser immensen Kosten mal abgesehen.

Der Beitrag wurde von PzArt bearbeitet: 29. Jun 2021, 16:34
 
Praetorian
Beitrag 29. Jun 2021, 15:33 | Beitrag #2733
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ZITAT(PzArt @ 29. Jun 2021, 15:04) *
Hurra die Gams was kost die Welt…

Knapp 30 Millionen Euro pro SPz.


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Merowinger
Beitrag 29. Jun 2021, 16:23 | Beitrag #2734
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Einfach irre.
 
yahoopunktde
Beitrag 29. Jun 2021, 16:39 | Beitrag #2735
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ZITAT(Praetorian @ 29. Jun 2021, 16:33) *
ZITAT(PzArt @ 29. Jun 2021, 15:04) *
Hurra die Gams was kost die Welt…

Knapp 30 Millionen Euro pro SPz.


1,82 Mrd für 297 SPZ sind 6,127 Mio pro SPZ oder habe ich einen Denkfehler ?
 
Praetorian
Beitrag 29. Jun 2021, 17:02 | Beitrag #2736
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Der Originalvertrag von 2009 umfasste 405 SPz für 3,5 Mrd Euro (8,6 Mio/Fz), daraus wurden dann 6 Milliarden für 350 SPz in 2012 (17,1 Mio/Fz).
150 SPz auf einen gefechtstauglichen Rüststand S1 zu bringen kostet jetzt nochmal 1,9 Mrd, also nochmal 12,7 Mio/Fz.

17,1 Mio/Fz (Beschaffung) + 12,7 Mio/Fz (KWS auf S1) = 29,8 Mio/Fz

Habe ich irgendwo im Optionsdschungel die Orientierung verloren?


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yahoopunktde
Beitrag 29. Jun 2021, 19:06 | Beitrag #2737
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ZITAT(Praetorian @ 29. Jun 2021, 18:02) *
Der Originalvertrag von 2009 umfasste 405 SPz für 3,5 Mrd Euro (8,6 Mio/Fz), daraus wurden dann 6 Milliarden für 350 SPz in 2012 (17,1 Mio/Fz).
150 SPz auf einen gefechtstauglichen Rüststand S1 zu bringen kostet jetzt nochmal 1,9 Mrd, also nochmal 12,7 Mio/Fz.

17,1 Mio/Fz (Beschaffung) + 12,7 Mio/Fz (KWS auf S1) = 29,8 Mio/Fz

Habe ich irgendwo im Optionsdschungel die Orientierung verloren?


Der Artikel spricht von insgesamt 1,82 Mrd ( 1 Mrd + 820 Mio ) für 2 Lose mit zusammen 297 (154+143) Pumas... also besagte 6,12 Mio pro Puma.

 
Merowinger
Beitrag 29. Jun 2021, 19:07 | Beitrag #2738
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Ja, da geht es nur um Nachrüstungen, nicht die ursprüngliche Beschaffung.
Aber die 1,8 Mrd Euro beziehen sich in der Tat auf zusammen 297 Stück.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 29. Jun 2021, 19:14
 
yahoopunktde
Beitrag 29. Jun 2021, 19:12 | Beitrag #2739
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ZITAT(Merowinger @ 29. Jun 2021, 20:07) *
Ja, da geht es nur um Nachrüstungen, nicht die ursprüngliche Beschaffung.


Korrekt, aber in der Rechnung sind 12,7 Mio pro Puma für die KWS. Die sind eben "nur" 6,12 Mio.
 
Praetorian
Beitrag 29. Jun 2021, 19:14 | Beitrag #2740
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Danke für die Korrektur, dann sind's ja nur 23,2 Millionen pro Fahrzeug smile.gif


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methos
Beitrag 29. Jun 2021, 19:15 | Beitrag #2741
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ZITAT(Praetorian @ 29. Jun 2021, 18:02) *
Der Originalvertrag von 2009 umfasste 405 SPz für 3,5 Mrd Euro (8,6 Mio/Fz), daraus wurden dann 6 Milliarden für 350 SPz in 2012 (17,1 Mio/Fz).
150 SPz auf einen gefechtstauglichen Rüststand S1 zu bringen kostet jetzt nochmal 1,9 Mrd, also nochmal 12,7 Mio/Fz.

17,1 Mio/Fz (Beschaffung) + 12,7 Mio/Fz (KWS auf S1) = 29,8 Mio/Fz

Habe ich irgendwo im Optionsdschungel die Orientierung verloren?


Soweit ich das sehe, stimmt diese Aussage so nicht. Die zitierten 17,1 Millionen Euro pro SPz gelten für die Beschaffung bis zur Herstellung der vollen Einsatzreife (laut BMVg). Die volle, ursprünglich geplante Einsatzreife wird nach Definition des BMVgs allerdings erst mit dem Rüststand Puma S2 erreicht.

Hier wird die Nachrüstung auf den Rüsstand S1 doppel gezählt.


Weiterhin liegen die Kosten für die Aufrüstung von 154 SPz Puma bei "nur" einer Millarde Euro. Die 1,9 Milliarden enthalten die Option für die Aufrüstung der verbleibenden 143 SPz.
 
Reitlehrer
Beitrag 29. Jun 2021, 19:21 | Beitrag #2742
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Ich frage mich was die Nachrüstung rund 6. Mio Euro kosten lässt.

Was ist da so teuer?

1.000 Arbeitsstunden á 100€ sind 100.000€.
Selbst 10.000 Arbeitsstunden wären gerade mal eine Mio. Euro

Farbmonitiore kosten auch nicht mehr die Welt.

Sind das MELLS und die Reaktivpanzerung?
 
Merowinger
Beitrag 29. Jun 2021, 19:49 | Beitrag #2743
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Stand Juni 2019 kostete die Nachrüstung der 41 VJTF Fahrzeuge 723,5 Millionen laut Bundesrechnungshof, das sind 17,6 Mio pro Gerät (inkl. logistische Versorgung für 5 Jahre, aber auch inkl. 10x Zugsätzen IdZ ES Plus für die VJTF Grennis). Und die Version VJTF ist nicht ganz identisch mit S1 wenn ich das richtig erinnere, da fehlt ein bisschen was. Was nun mit S2 ist bleibt unklar (MG5 und TSWA und mehr), wahrscheinlich traut sich jetzt niemand das zu erwähnen. Ich meine aber dass S1 die TSWA schon vorbereitet (Verkabelung). IdZ wird generell jedoch nicht mit eingerechnet, korrekt?

Das Kamerasystem (Fahrersichtsystem) war jedenfalls teuer, der neue fahrzeugfeste Digitalfunk wohl auch. Die TacNet Hard– und Software kann ich gerade nicht einschätzen.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 29. Jun 2021, 20:22
 
Praetorian
Beitrag 29. Jun 2021, 20:01 | Beitrag #2744
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ZITAT(methos @ 29. Jun 2021, 20:15) *
Soweit ich das sehe, stimmt diese Aussage so nicht. Die zitierten 17,1 Millionen Euro pro SPz gelten für die Beschaffung bis zur Herstellung der vollen Einsatzreife (laut BMVg). Die volle, ursprünglich geplante Einsatzreife wird nach Definition des BMVgs allerdings erst mit dem Rüststand Puma S2 erreicht.

Soweit ich die Lage verstehe war der Vertrag in 2012 für 6 Mrd Euro über 350 Fahrzeuge auf dem Stand der initialen Serienfertigung.
Alle Folgemaßnahmen, also die Umrüstung von 41 Fahrzeugen für die VJTF, als auch die jetzt beauftragte Umrüstung von 297 Fahrzeugen auf den Stand S1 (im Grunde ein "Puma VJTF 2023+") als auch die in der Zukunft anstehende Umrüstung auf S2, müssen durch zusätzliche Mittel finanziert werden.

Unter dem Strich gäbe es also 41 Puma VJTF und 297 Puma S1. Damit bleiben von den 350 ausgelieferten Fahrzeugen 12 auf dem ursprünglichen Serienstand.


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Merowinger
Beitrag 29. Jun 2021, 20:14 | Beitrag #2745
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Das wären die besagten 12 Fahrschulfahrzeuge.
 
methos
Beitrag 29. Jun 2021, 20:18 | Beitrag #2746
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ZITAT(Praetorian @ 29. Jun 2021, 21:01) *
Soweit ich die Lage verstehe war der Vertrag in 2012 für 6 Mrd Euro über 350 Fahrzeuge auf dem Stand der initialen Serienfertigung.


Das widerspricht den Rüstungsberichten. Stand Dezember 2020 wurden 1,393 Mrd Euro mehr für das Puma-Programm ausgegeben worden, als ursprüngliche Veranschlagt (3,1 Mrd Euro). Damit liegen wir bei etwa 4,5 Mrd Euro, wobei 969 Millionen Euro auf technische Verbesserungen/Anpassungen zurückzuführen sind, die anfangs nicht eingeplant waren. Die ca. 6 Mrd Euro die Focus zitiert hatte, wurden dem Linken-Abgeordneten Matthias Höhn als prognostizierte Gesamtkosten zur Erreichung der vollen Einsatztreife (also Konstruktionsstand Puma S2) Mitte 2020 genannt.

Es sind bisher keine 6 Mrd Euro in die Entwicklung und den Bau des Pumas geflossen!


Allerdings stellte sich heraus in den vergangenen Monaten heraus, dass die Nachrüstung auf den Konstruktionsstand Puma S1 etwa doppelt so teuer ist, als vom BMVg veranschlagt - deswegen wird erst nur ein Teil auf den Konstruktionsstand S1 aufgerüstet. Die 6 Mrd Euro würden also aktuell nicht ausreichen, um die volle Einsatzreife bei allen Pumas herzustellen.

Der Beitrag wurde von methos bearbeitet: 29. Jun 2021, 20:20
 
Merowinger
Beitrag 29. Jun 2021, 20:36 | Beitrag #2747
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Also in etwa:
350 für 4,5 Mrd (12,9 Mio/Stk) Basisfahrzeugvariante(n)

41 für 723 Mio VJTF (17,6 Mio/Stk mit 5 Jahren Logistik inkl. 10x IdZ ES Plus; davon 270 Mio reine Umrüstungskosten?)
154 für 1 Mrd S1 vereinbart (6,5 Mio/Stk)
143 für 820 Mio S1 optional (5,7 Mio/Stk)
––> ganz grob 18,7 Mio/Stück für 338 Fahrzeuge (IdZ/Funk und Logistik unklar für 297 Fahrzeuge)

Das Heer will mindestens 267 Fahrzeuge Für „Zwischenschritt 2 Division“ in 2027, benötigt also 72 Fahrzeuge aus der Option für 143
ggf. in Zukunft 338 für xx Mio zu Konstruktionsstand S2
ggf. in Zukunft ein zweites Los über 220 zusätzliche Fahrzeuge für yy Mio Euro
3,4 Mrd für xx und yy stehen zusammen im Raum laut Wirtschaftswoche

Warum erhalten die 12 Fahrschulpanzer nicht das neue Fahrersichtsystem, wird das nachgeschult?

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 30. Jun 2021, 09:18
 
Ironhead haynes
Beitrag 29. Jun 2021, 21:05 | Beitrag #2748
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Australien will 9,5Mrd für 450 Fahrzeuge ausgeben? Das wärem dann auch 20Mio pro Stück.
Ungarn hat 200 Stk. für etwas über 2Mrd. Gekauft. Aber ohne MUSS und Mells und sicher auch ohne Digitalen und Satelliten Funk.

Lässt sich natürlich alles nicht direkt vergleichen aber übern Daumen scheint das schlicht der Preis zu sein.
15 bis 20 Mio für einen modernen Schützenpanzer mit ein paar Gimmicks.

 
kato
Beitrag 29. Jun 2021, 23:57 | Beitrag #2749
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ZITAT(methos @ 29. Jun 2021, 21:18) *
Das widerspricht den Rüstungsberichten. Stand Dezember 2020 wurden 1,393 Mrd Euro mehr für das Puma-Programm ausgegeben worden, als ursprüngliche Veranschlagt (3,1 Mrd Euro).

Die Gesamtveranschlagung für das "Basissystem" Stand Dezember 2020 lag bei 3,87 Milliarden Ursprungsveranschlagung zzgl. 424 Millionen Abweichung, d.h. 4,294 Milliarden - oder 12,26 Millionen pro Fahrzeug.

45 Fahrzeuge wurden im Rahmen des Leistungspakets "Panzergrenadier VJTF 2023" (inkl. 4 Stück Nachbestellung) für rund 270 Millionen umgerüstet. Der Ansatz der jetzt abgesegneten Umrüstung entspricht dabei preislich dieser.

Hinzu kommen noch Leistungsverbesserungen (Umrüstungen - "Einzelmassnahmen") an anderen Fahrzeugen für rund 699 Millionen. Inwieweit da andere Komponenten z.B. von Panzergrenadier VJTF 2023, IdZ-ES etc mit reinspielen ist eher unbekannt. Ein Teil dieser Einzelmassnahmen - im Wert von 60 Millionen für 2021 - wurde abgebrochen und wohl in den Vertrag für die Los-1-Umrüstung übertragen. Daraus ergeben sich die etwas höheren Kosten der Umrüstung in der ersten "Hälfte".
 
PzArt
Beitrag 30. Jun 2021, 08:07 | Beitrag #2750
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Danke für die zusammengetragenen Infos hinsichtlich der Kosten.

ZITAT(Ironhead haynes @ 29. Jun 2021, 22:05) *
Australien will 9,5Mrd für 450 Fahrzeuge ausgeben? Das wärem dann auch 20Mio pro Stück.
Ungarn hat 200 Stk. für etwas über 2Mrd. Gekauft. Aber ohne MUSS und Mells und sicher auch ohne Digitalen und Satelliten Funk.

Lässt sich natürlich alles nicht direkt vergleichen aber übern Daumen scheint das schlicht der Preis zu sein.
15 bis 20 Mio für einen modernen Schützenpanzer mit ein paar Gimmicks.


Das war mir bisher so noch nicht bewusst, aber interessant, wenn der Preis für einen topmodernen, nagelneuen SPz mittlerweile doch in dieser Region liegt. Dann könnte man in der Tat wohl echt nur über die reinen Stückzahlen günstiger werden. Gibt es da Quellen für die genauen Zahlen?
 
methos
Beitrag 30. Jun 2021, 14:55 | Beitrag #2751
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ZITAT(Merowinger @ 29. Jun 2021, 21:36) *
Also in etwa:
350 für 4,5 Mrd (12,9 Mio/Stk) Basisfahrzeugvariante(n)

41 für 723 Mio VJTF (17,6 Mio/Stk mit 5 Jahren Logistik inkl. 10x IdZ ES Plus; davon 270 Mio reine Umrüstungskosten?)
154 für 1 Mrd S1 vereinbart (6,5 Mio/Stk)
143 für 820 Mio S1 optional (5,7 Mio/Stk)
––> ganz grob 18,7 Mio/Stück für 338 Fahrzeuge (IdZ/Funk und Logistik unklar für 297 Fahrzeuge)

Ganz so einfach kann man das nicht sagen; die Verträge für die Aufrüstung der SPz Puma auf die Rüststände Puma VJTF und Puma S1 enthalten neben der eigentlichen Kampfwertsteigerung auch andere Vertragselemente wie z.B. die neuen Software-Defined-Radios, Ersatzteile, Wartungsvereinbarungen, die neue SitaWare-BMS-Software, teils das IDZ-ES, etc.

Ob die Bundeswehr diese Kosten komplett unter dem Projekt "Puma-Beschaffung" verbucht oder argumentiert, dass einige der Kostenpunkten anderen Projekten (z.B. D-LBO/SVFuA) zuzuordnen sind, ist eine politische Entscheidung des Ministeriums.

ZITAT(Ironhead haynes @ 29. Jun 2021, 22:05) *
Australien will 9,5Mrd für 450 Fahrzeuge ausgeben? Das wärem dann auch 20Mio pro Stück.

Australien kauft nicht nur Schützenpanzer, sondern eine ganze neue Fahrzeugfamilie, die so kein Anbieter im Portfolio hat:
"Neben den 232 Schützenpanzern sind 17 Manoeuvre Support Vehicle gefordert. Dabei handelt es sich um einen durchsetzungsfähigen Begleitpionierpanzer, welcher einerseits feindliche Hindernisse beseitigen und andererseits beim Bau eigener Feldbefestigungen unterstützen soll. Dazu kommen sieben weitere Varianten: Führungsfahrzeug (21), Vorgeschobener Beobachter/Joint Fire Support (19), Pioniererkunder (9), Sanitätsfahrzeug (24), Instandsetzungsfahrzeug (25), Bergepanzer (22), Pionierpanzer (31). Vier weitere mögliche Varianten sind Mörserträger (15), Mörsermunitionstransporter (25) Logistikfahrzeug (27) und ein amphibisches Gefechtsfahrzeug (50)." (Soldat und Technik). Das erhöht natürlich die Entwicklungskosten, die Kosten für Ausbildungsgerät, technische Dokumentation, Ersatzteile, Wartungsverträge etc. enorm. Zudem zahlt Australien willentlich extra, damit die Fertigung und Wartung vor Ort stattfinden kann - der Aufbau der entsprechenden Fertigungskapazitäten und Infrastruktur ist praktisch im Preis mit inbegriffen.

ZITAT(Ironhead haynes @ 29. Jun 2021, 22:05) *
Ungarn hat 200 Stk. für etwas über 2Mrd. Gekauft. Aber ohne MUSS und Mells und sicher auch ohne Digitalen und Satelliten Funk.

Ungarn hat den SPz KF41 Lynx geordert, der standardmäßig mit dem Lenkflügkörpersystem Spike-LR (in der Bundeswehr als MELLS bekannt) ausgestattet ist. Moderne Funkgeräte werden auch seitens Rheinmetall angeboten. Auch Ungarn zahlt extra, um die Fertigung (und später die Wartung) im Landesinneren stattfinden zu lassen; dafür hat Rheinmetall ein Joint-Venture mit der ungarichen Regierung bzw. einem ungarischen Ministerium gegründet.

MUSS fehlt dem KF41 Lynx, aber in einem separaten Vertrag hat für 140 Millionen Euro das abstandsaktive Schutzsystem StrikeShield (eine Ausführung von Rheinmetalls Active Defense System, bei welchem die Sensorik und Effektoren in die eigentliche Panzerung integriert sind) gekauft. Das sind knapp 615 Tausend Euro pro Schützenpanzer (wenn man ignoriert, dass auch hier wieder Ersatzteile, Wartung, Ausbildung des Personals, etc. Teil des Vertragswertes sind) - MUSS sollte günstiger sein.

ZITAT(kato @ 30. Jun 2021, 00:57) *
Die Gesamtveranschlagung für das "Basissystem" Stand Dezember 2020 lag bei 3,87 Milliarden Ursprungsveranschlagung zzgl. 424 Millionen Abweichung, d.h. 4,294 Milliarden - oder 12,26 Millionen pro Fahrzeug.

45 Fahrzeuge wurden im Rahmen des Leistungspakets "Panzergrenadier VJTF 2023" (inkl. 4 Stück Nachbestellung) für rund 270 Millionen umgerüstet. Der Ansatz der jetzt abgesegneten Umrüstung entspricht dabei preislich dieser.

Hinzu kommen noch Leistungsverbesserungen (Umrüstungen - "Einzelmassnahmen") an anderen Fahrzeugen für rund 699 Millionen. Inwieweit da andere Komponenten z.B. von Panzergrenadier VJTF 2023, IdZ-ES etc mit reinspielen ist eher unbekannt. Ein Teil dieser Einzelmassnahmen - im Wert von 60 Millionen für 2021 - wurde abgebrochen und wohl in den Vertrag für die Los-1-Umrüstung übertragen. Daraus ergeben sich die etwas höheren Kosten der Umrüstung in der ersten "Hälfte".

Danke für die Ausführung. Welche Quelle spezifiert das so genau?

Der Beitrag wurde von methos bearbeitet: 30. Jun 2021, 14:55
 
kato
Beitrag 30. Jun 2021, 17:28 | Beitrag #2752
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ZITAT(methos @ 30. Jun 2021, 15:55) *
Danke für die Ausführung. Welche Quelle spezifiert das so genau?

Bis auf die 258 Millionen für die VJTF-Beschaffung (erste 41 Stück) steht das alles im letzten Rüstungsbericht. Die 258 Millionen (als Teil der "rund 270") findet man in einer Pressemitteilung von Rheinmetall von damals.

P.S. Bzgl der 3,87 Milliarden zusätzlich: Es gab vor 14 Jahren ein gewisses geleaktes VSNfD-Dokument in dem für die Planung zu diesem Zeitpunkt - damals hatte man die Prototypen - 3,846 Milliarden für die damalige Gesamtoption über 405 Stück veranschlagt waren. Spätere Vertragsänderungen (55 Stück weniger) dienten dann wohl dazu, genau diese Kostenmarke auch zu halten, bzw. die Angabe +x Millionen / +x% höherer Bedarf im Rüstungsbericht bezieht sich wohl auf genau diese Zahl.

Der Beitrag wurde von kato bearbeitet: 30. Jun 2021, 17:45
 
Merowinger
Beitrag 9. Aug 2021, 10:41 | Beitrag #2753
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ZITAT
Die Umrüstung der Schützenpanzer Puma zum einheitlichen Konfigurationsstand S1 erfolgt in mehreren Abschnitten. Unter einem bereits laufenden Vertrag werden derzeit 40 Schützenpanzer so rechtzeitig umgerüstet, dass sie ab 2022 für die Vorbereitung und danach für den Einsatz bei der Speerspitze der NATO VJTF 2023 verfügbar sind. Der jetzt abgeschlossene Vertrag mit der PSM GmbH, dem 50:50 Joint Venture von Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann, deckt die Umrüstung eines ersten Loses mit zunächst vier Nachweismustern und anschließend weiteren 150 SPz im Zeitraum bis 2026 ab. Dafür wird rund eine Milliarde Euro ausgegeben. In zwei Optionen ist die Umrüstung eines zweiten Loses mit 143 Puma im Wert von 820 Millionen Euro vereinbart. Diese soll bis 2029 abgeschlossen werden.

https://esut.de/2021/08/fachbeitraege/ruest...ng-zum-puma-s1/

Edit: Im Vergleich zu Ende Juni kann ich in diesem ESUT Text keinerlei Neuigkeiten entdecken, sorry for the noise.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 9. Aug 2021, 18:19
 
Xilver
Beitrag 9. Aug 2021, 21:06 | Beitrag #2754
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Steht noch die Aussage bis 2022 eine Entscheidung über die Beschaffung eines zweiten Loses zu treffen? Und wenn ja über welche Stückzahl

Der Beitrag wurde von Xilver bearbeitet: 9. Aug 2021, 21:07
 
PzArt
Beitrag 10. Aug 2021, 09:33 | Beitrag #2755
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Die Entscheidung 2. Los steht imho noch aus.

Die obigen Infos decken sich soweit auch mit den Angaben des Herstellerkonsortiums:

http://www.psm-spz.de/news.html
 
maschinenmensch
Beitrag 11. Aug 2021, 20:50 | Beitrag #2756
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ZITAT(Xilver @ 9. Aug 2021, 20:06) *
Steht noch die Aussage bis 2022 eine Entscheidung über die Beschaffung eines zweiten Loses zu treffen? Und wenn ja über welche Stückzahl


Beschaffung neuer SPZ oder 2. Los Upgrade auf S1? Wenn man sich den Zeitrahmen betrachtet, kommt das schon ziemlich arm rüber. 2029 sollen dann, WENN alles gut läuft und WENN die Finanzierung steht, die letzten Puma auf S1 (also "kriegstauglich") sein. Auf einem dann 8 Jahre alten technologischem Stand? Zur Erinnerung, die ersten Puma liefen 2015 zu. Für mich ist das ein Skandal.
 
Larsseehans
Beitrag 11. Aug 2021, 21:55 | Beitrag #2757
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Meines empfinden kam der puma zu früh und die Sicherheitslage war damals ne andere. Und jetzt will keiner den puma anfassen weil er ein "Pannen Fahrzeug" ist. Ich hoffe bloß das das 2 los nächstes Jahr entschieden wird und damit alle marder dann langsam aus der bundeswehr verschwinden.
 
methos
Beitrag 12. Aug 2021, 12:25 | Beitrag #2758
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ZITAT(maschinenmensch @ 11. Aug 2021, 21:50) *
Beschaffung neuer SPZ oder 2. Los Upgrade auf S1? Wenn man sich den Zeitrahmen betrachtet, kommt das schon ziemlich arm rüber. 2029 sollen dann, WENN alles gut läuft und WENN die Finanzierung steht, die letzten Puma auf S1 (also "kriegstauglich") sein. Auf einem dann 8 Jahre alten technologischem Stand? Zur Erinnerung, die ersten Puma liefen 2015 zu. Für mich ist das ein Skandal.

Das Gros an Mehrkosten beim Puma entstand durch Änderungsanträge und Nachrüstungen. Wenn man immer alles auf den neuesten Stand der Technik hieven will, kann man die SPz auch gleich bei KMW und Rheinmetall in den Fabrikhallen stehen lassen smile.gif

Kleine Upgrades könnten nebenbei bei den schon ausgelieferten Puma S1 erfolgen, die dann bei den noch umzurüstenden Fahrzeugen gleich ab Werk eingerüstet werden.
 
maschinenmensch
Beitrag 12. Aug 2021, 16:51 | Beitrag #2759
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ZITAT(methos @ 12. Aug 2021, 11:25) *
Wenn man immer alles auf den neuesten Stand der Technik hieven will, kann man die SPz auch gleich bei KMW und Rheinmetall in den Fabrikhallen stehen lassen smile.gif


Man könnte ja gleich alle Panzer upgraden und sich keine acht Jahre Zeit lassen. Ist wohl undenkbar.
 
wARLOCK
Beitrag 12. Aug 2021, 17:25 | Beitrag #2760
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ZITAT(maschinenmensch @ 12. Aug 2021, 17:51) *
Man könnte ja gleich alle Panzer upgraden und sich keine acht Jahre Zeit lassen. Ist wohl undenkbar.


Man könnte auch einfach neue Panzer bestellen, stattdessen investiert man Mrd in eine Endlos-Kawestierung, an deren Ende wir mehr Versionen als Bataillone haben werden.


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nüchtern betrachtet, sah es besoffen besser aus
 
 
 

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