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> Kampfbeladung, der Gruppe und des Einzelschützen
SoldierofFortune
Beitrag 5. Jun 2009, 18:54 | Beitrag #31
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Schanzen spart Blut - auch in modernen Scenarien. Daher würde ich darauf nicht verzichten wollen. Mit dem Ding kann man auch gut ne Tür aufbrechen


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Gibt es in einer Teefabrik eine Kaffee-Pause??
 
Nite
Beitrag 5. Jun 2009, 18:59 | Beitrag #32
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ZITAT(SoldierofFortune @ 5. Jun 2009, 19:54) *
Schanzen spart Blut - auch in modernen Scenarien.
Und wer liegen bleibt ist totes Fleisch, und wie gesagt, falls Schanzen wirklich einmal notwendig sein sollte, so tun dies gewiss nicht alle gleichzeitig

Daher würde ich darauf nicht verzichten wollen. Mit dem Ding kann man auch gut ne Tür aufbrechen
Und deswegen braucht jeder einen?
Weiterhin gibt es auch genug andere Möglichkeiten eine Tür zu öffnen (was wiederum ganz auf die Tür ankommt)

fett


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SoldierofFortune
Beitrag 5. Jun 2009, 19:05 | Beitrag #33
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Toll, und wenn man den Spaten dann dringend braucht, ist keiner da. Dann braucht auch nicht jeder eine Verbandspäckchen, weil nicht immer jeder gleichzeitig verletzt ist. Mit der Wasserflasche sieht es ähnlich aus - nicht jeder trinkt zur selben Zeit. Dummerweise wird all dies immer wieder von jedem benötigt. So sollte auch jeder davon was sein Eigen nennen


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Nite
Beitrag 5. Jun 2009, 19:11 | Beitrag #34
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ZITAT(SoldierofFortune @ 5. Jun 2009, 20:05) *
Toll, und wenn man den Spaten dann dringend braucht, ist keiner da. Dann braucht auch nicht jeder eine Verbandspäckchen, weil nicht immer jeder gleichzeitig verletzt ist. Mit der Wasserflasche sieht es ähnlich aus - nicht jeder trinkt zur selben Zeit. Dummerweise wird all dies immer wieder von jedem benötigt. So sollte auch jeder davon was sein Eigen nennen

Nur mit dem Unterschied, dass der Klappspaten nicht zum absoluten Minimum, welches für das Überleben und die Erhaltung der Einsatzbereitschaft notwendig ist, gehört (was für SanMaterial und Wasser jedoch zweifellos zutrifft). Wenn man dagegen einen Klappspaten benötigt, hat man auch die paar Sekunden um sich das Ding reichen zu lassen bzw. zu holen sofern man keinen schleppt. Sollte man diese Zeit nicht haben, ist auch definitiv nicht die Zeit zum Schanzen.
Und zum Thema Nahkampf: wenn ich wirklich in die Situation komme: wenn ich den Spaten zur Hand habe schön und gut, wenn nicht nehme ich halt das was zur Hand ist (Gewehr, Messer). Wobei ich das Nahkampf Argument hier sowieso nicht so hoch bewerten würde, da wohl niemand im Einsatz den Klappspaten in der 2nd-Line trägt, denn der knappe Platz hier ist definitiv mit wichtigerem (Munition, Kampf-, Signal- und Nebelmittel, Funk, Wasser)

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 5. Jun 2009, 19:15


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SoldierofFortune
Beitrag 5. Jun 2009, 19:26 | Beitrag #35
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Also für Verbandspäckchen ist auch immer Zeit, diese zu holen. Wenn die Zeit nicht mehr besteht, braucht man das Päckchen auch nicht nutzen, weil es nicht helfen würde. Mit Wasser sieht es ähnlich aus. Braucht also nicht ständig mitgeführt werden. Generell gehört beides aber zur Standartausrüstung, weil es sinnvoll ist, dass jeder was davon dabei hat. Ähnlich sieht es mit dem Spaten aus.

Ich hab noch Scenarien geübt, bei dem ich im Liegen graben durfte, weil Granatwerfer- oder MGfeuer einen unten gehalten hat. War nur gestellt und nicht real aber kann in der Praxis vorkommen. In solchen Momenten möchte ein normal denkender Soldat so tief und schnell wie möglich im Boden verschwinden. Da kann man nicht warten, bis endlich mal ein Spaten gereicht wird. Zu sagen: "Es ist grad kein Loch da und jetzt anfangen zu graben ist auch zu spät..." ist da eher ne blöde Idee.
Sowas kommt nicht ständig vor aber kann vorkommen. Daher lieber ständig etwas mitschleppen, was man nur im Einzellfall braucht als dies zu sparen und dann heulen, wenn man es braucht.


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goschi
Beitrag 5. Jun 2009, 19:34 | Beitrag #36
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@SoF, lass doch gleich mal das polemische Palaver und Äpfel/Gulaschvergleiche
oder willst du die Sinnhaftigkeit eines Klappspatens in modernen Szenarien ernsthaft mit der Notwendigkeit persönlicher Erste Hilfe-Mittel vergleichen?

sag mir doch einmal in aktuellen Szenarien, sprich Irak, Afghanistan, usw. drei klare Beispiele, wo ich unbedingt den Klappspaten unbedingt brauche und es nicht das im MOUT mittlerweile sehr verbreitete Halligantool (oder ähnliches) oder der auf dem Fahrzeug gelagerte grosse Spaten auch tut.

für 1:100'000 Chancen brauche ich das Ding nicht dabei haben, erst recht nicht für jeden Soldaten einen, denn Platz/Gewicht sind mehr denn je limitiert und nötigere/spezialisiertere (und damit effektivere) Dinge sind hier wichtiger.


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Nite
Beitrag 5. Jun 2009, 19:36 | Beitrag #37
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ZITAT(SoldierofFortune @ 5. Jun 2009, 20:26) *
Also für Verbandspäckchen ist auch immer Zeit, diese zu holen. Wenn die Zeit nicht mehr besteht, braucht man das Päckchen auch nicht nutzen, weil es nicht helfen würde. Mit Wasser sieht es ähnlich aus. Braucht also nicht ständig mitgeführt werden. Generell gehört beides aber zur Standartausrüstung, weil es sinnvoll ist, dass jeder was davon dabei hat.
Ich denke mal hierzu muss man nichts schreiben, da du genauso gut wie ich weißt dass das schwachsinn ist


Ähnlich sieht es mit dem Spaten aus.
Ich hab noch Scenarien geübt, bei dem ich im Liegen graben durfte, weil Granatwerfer- oder MGfeuer einen unten gehalten hat. War nur gestellt und nicht real aber kann in der Praxis vorkommen. In solchen Momenten möchte ein normal denkender Soldat so tief und schnell wie möglich im Boden verschwinden. Da kann man nicht warten, bis endlich mal ein Spaten gereicht wird. Zu sagen: "Es ist grad kein Loch da und jetzt anfangen zu graben ist auch zu spät..." ist da eher ne blöde Idee.
Sowas kommt nicht ständig vor aber kann vorkommen. Daher lieber ständig etwas mitschleppen, was man nur im Einzellfall braucht als dies zu sparen und dann heulen, wenn man es braucht.
Genau darum geht es nämlich: auf der einen Seite beschwert man sich, dass der heutige Infanterist überladen sei, auf der anderen Seite führt man diesen Zustand mutwillig herbei, indem man für alle möglichen und unmöglichen Eventualitäten gerüstet sein will. Beides geht nun einmal leider nicht, also muss man die Ausstattung in Kategorien einteilen, auf der einen Seite das absolut notwendige zur Auftragserfüllung (eben wie schon angesprochen:
-Waffen & Munition
-Kampf-, Signal- und Nebelmittel
-Führungs- und Fm-Ausstattung
-San-Ausstattung
-Wasser
-ggf. (bzw. eher: in der Regel) optisches und optronisches Gerät (Nachtsichtgeräte, DFs, etc.)

-ggf. Sprengmittel)

Alles andere fällt unter Zusatzausstattung, welche zwar ggf. auch notwendig sein kann zur Auftragserfüllung (bei längeren Aufträgen muss der Soldat nun einmal irgendwann ruhen oder verpflegen), jedoch keinesfalls den Rang haben sollte wie das oben aufgezählte Material. Wenn man Abstriche macht (was man wangsläufig tun muss), dann also hier.

Dementsprechend packt man seine Ausstattung ja auch nach dem Line-Prinzip:
1st Line: Kleidung, alles was man zum (nackten wink.gif ) Überleben benötigt
2nd Line: Trageausstattung: alles was man zum Kämpfen benötigt
3rd Line: Luxus zum Leben im Felde (und hier gehört auch ein Klappspaten dazu)

fett

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 5. Jun 2009, 19:48


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Beitrag 5. Jun 2009, 19:54 | Beitrag #38
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ZITAT(goschi @ 5. Jun 2009, 18:34) *
@SoF, lass doch gleich mal das polemische Palaver und Äpfel/Gulaschvergleiche
oder willst du die Sinnhaftigkeit eines Klappspatens in modernen Szenarien ernsthaft mit der Notwendigkeit persönlicher Erste Hilfe-Mittel vergleichen?

sag mir doch einmal in aktuellen Szenarien, sprich Irak, Afghanistan, usw. drei klare Beispiele, wo ich unbedingt den Klappspaten unbedingt brauche und es nicht das im MOUT mittlerweile sehr verbreitete Halligantool (oder ähnliches) oder der auf dem Fahrzeug gelagerte grosse Spaten auch tut.

für 1:100'000 Chancen brauche ich das Ding nicht dabei haben, erst recht nicht für jeden Soldaten einen, denn Platz/Gewicht sind mehr denn je limitiert und nötigere/spezialisiertere (und damit effektivere) Dinge sind hier wichtiger.


Heißt es im allgemeinen Sprachgebrauch nicht Äpfel-Birnenvergleich??? Und meine Meinung darf ich auch nicht schreiben??

Generell geh ich von einer Infantrieeinheit und nicht von einer mechanisierten Infantrieeinheit (die, soweit ich weiß, im Irak und Afganistan die Regel sind - da kann ich mich aber auch irren) aus. Dafür hab ich auch ein Beispiel genannt.


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Nite
Beitrag 5. Jun 2009, 20:05 | Beitrag #39
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ZITAT(SoldierofFortune @ 5. Jun 2009, 20:54) *
Generell geh ich von einer Infantrieeinheit und nicht von einer mechanisierten Infantrieeinheit (die, soweit ich weiß, im Irak und Afganistan die Regel sind - da kann ich mich aber auch irren) aus. Dafür hab ich auch ein Beispiel genannt.

Wenn dann eher motorisiert (mechanisierte Infanterie verfügt über Schützenpanzer), wobei auch hier der Einsatz ohne KFz keineswegs selten ist (stichwort: Luftbewegliche Operationen).
Generell trifft die Problematik welche ich in meinem letzten Beitrag angesprochen habe allerdings auf vollkommen abgesessen operierende Kräfte noch in weitaus größerem Maße zu als auf (teilweise) aufgesessen operierende Kräfte (siehe dazu auch Freestylers Beitrag hinsichtlich der Force Recon Marines).
Gerade abgesessen operierende Kräfte müssen sich auf das wesentlich beschränken, wollen sie nicht wie Packesel durch die Wallachei stapfen, und können dementsprechend nicht für alles gerüstet sein (und schon gar nciht kann jeder einzelne Soldat über die komplette Bandbreitean Wirkmitteln und Werkzeugen verfügen)

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 5. Jun 2009, 20:07


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goschi
Beitrag 5. Jun 2009, 20:12 | Beitrag #40
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ZITAT(SoldierofFortune @ 5. Jun 2009, 20:54) *
Heißt es im allgemeinen Sprachgebrauch nicht Äpfel-Birnenvergleich???

doch, aber dein Vergleich war jenseits davon, dass es auch nur der selben Pflanzensorte zuzuordnen wäre....


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
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Beitrag 5. Jun 2009, 20:23 | Beitrag #41
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Ich denke auch das der Munition, den Kampfmittel, dem Wasser und der verpflegung mehr Platz eingeräumt werden sollte als einem Klappspaten.
Zur Not tut es auch ein gutes Messer oder ein Grabestock. Für eine Mulde reicht´s.
Allerdings finde ich die zum Beispiel den Pickpott der Bundeswehr für einen Infantristen eher suboptimal. Ist ja schon ein grosses Trumm.
Finde ich zumindest.
 
Desert Hawk
Beitrag 5. Jun 2009, 20:45 | Beitrag #42
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ZITAT(SoldierofFortune @ 5. Jun 2009, 20:26) *
Also für Verbandspäckchen ist auch immer Zeit, diese zu holen. Wenn die Zeit nicht mehr besteht, braucht man das Päckchen auch nicht nutzen, weil es nicht helfen würde. Mit Wasser sieht es ähnlich aus. Braucht also nicht ständig mitgeführt werden. Generell gehört beides aber zur Standartausrüstung, weil es sinnvoll ist, dass jeder was davon dabei hat. Ähnlich sieht es mit dem Spaten aus.


Verbandspäckchen sind heutzutage nicht mehr wirklich das Mittel zur Wahl. wink.gif

Ich rate dringend sich in die Thematik TCCC (Tactical Combat Casualty Care) einzulesen, dies sollte jeder Soldat tun der in den Einsatz geht, bzw. sich darauf vorbereitet.

Insbesondere in die drei Phasen "Care under Fire", "Tactical Fiel Care" und "CASEVAC". Gerade in Phase 1 CuF ist das mitführen von San-Material aka IFAK unentbehrlich. Dieses Kit beinhaltet Mittel und Materialien gegen die wichtigsten Killer auf dem Gefechtsfeld

Auch die Bundeswehr hat dies mit einiger Verspätung gemerkt und öffnet sich hierhingegend auch für Soldaten die NICHT den Spezialkräften angehören. Nicht umsonst hat man Tourniquets beschafft, leider CAT und keine SOF Tactical Tourniquets aber das ist ein anderes Thema, und auch Quicklot ist in der Verwendung. Gerade in der Phase CuT kann auch eine Erstversorgung durch den Verwundeten selbst , sofern dieser in der Lage dazu ist, stattfinden.

Entsprechende Erweiterungen die alle Soldaten betreffen, insbesondere die Erweiterung des ehemals als "Helfer im SanDienst" bezeichneten Unterrichts sind im Zulauf.

Aber das nur am Rande, entsprechende Diskussionen können wir gerne im Combat-Medic Thread fortsetzen.


ZITAT(SoldierofFortune @ 5. Jun 2009, 20:26) *
Ich hab noch Scenarien geübt, bei dem ich im Liegen graben durfte, weil Granatwerfer- oder MGfeuer einen unten gehalten hat. War nur gestellt und nicht real aber kann in der Praxis vorkommen. In solchen Momenten möchte ein normal denkender Soldat so tief und schnell wie möglich im Boden verschwinden. Da kann man nicht warten, bis endlich mal ein Spaten gereicht wird. Zu sagen: "Es ist grad kein Loch da und jetzt anfangen zu graben ist auch zu spät..." ist da eher ne blöde Idee.
Sowas kommt nicht ständig vor aber kann vorkommen. Daher lieber ständig etwas mitschleppen, was man nur im Einzellfall braucht als dies zu sparen und dann heulen, wenn man es braucht.



Ganz ehrlich, wie lange benötigst du um im Liegen dir eine adequate Stellung zu graben? Selbst die klassischen AGA-Stellungen würden gezieltes Feuer nicht überstehen, auch wenn mancher noch heldenhaft einen Sandsack in die Stellung eingegraben hat. Also so schwach sind 5,56 mm und 7,62 mm auch nicht. wink.gif

Wenn ich wirklich schanzen muss, nehme ich hierfür die auf Fahrzeuge mitgeführten Werkzeuge. Im Normalfall werden das aber die entsprechenden Pioniertruppen übernehmen, oder ist das Gefecht der Verbundenen Waffen schon wieder passé?

Aber ich kann es schon verstehen, dass worin du noch ausgebildet wurdest steckt ja immer noch in vielen Köpfen: Das klassische 80er-Jahre-Fulda-Gap-Szenario. Und selbst da, wo hauptsächlich Infanterie abgessessen und in Reichweite der Fahrzeuge gekämpft hätte, kenn ich so manchen alten Staber der immer mehr Munition wie damals obligatorischen fünf G3 Magazine eingesteckt hätte.

Nachschub sicherzustellen, gerade unter massivem Feindfeuer, ist in meinen Augen ein ganz große Herausforderung. Es müssen neben dem Feindkontakt nur noch weitere Unsicherheitsfaktoren wie Wetterlage und dergleichen auftreten, dann ist es mal ganz schnell Essig mit Nachschub aus der Luft und über Land.


ZITAT(Nite @ 5. Jun 2009, 20:36) *
...
Dementsprechend packt man seine Ausstattung ja auch nach dem Line-Prinzip:
1st Line: Kleidung, alles was man zum (nackten wink.gif ) Überleben benötigt
2nd Line: Trageausstattung: alles was man zum Kämpfen benötigt
3rd Line: Luxus zum Leben im Felde (und hier gehört auch ein Klappspaten dazu)[/b]



Ich persönlich würde das ganze mittlerweile eher auf ein 3,5 Line Konzept erweitern. biggrin.gif

1st Line: wie oben
2nd Line: wie oben
3rd Line: wie oben
3,5 Line: E&E-Pack/BOB auf dem Fahrzeug bei Patroullien, bzw. entsprechendes im Rucksack.

Einerseits macht das ganze Prinzip ja schon Sinn, doch nicht immer. Das Line-Prinzip erfordert meiner Meinung nach zwingend die Anwendung einer Einsatzkampfjacke aka Smock in der 1st Line. Die Frage ist halt nun, benötigt jeder Infanterist die selbe Austattung in der 1st Line wie ein Soldat der Spezialkräfte?

Meiner Meinung nach nein, deswegen verschmelzen 1st und 2nd Line oft. Zudem ist bei extremen Wetterbedingungen (Kälte, Hitze) oft auch der Smock am Limit und nicht mehr tragbar.

Eine E&E (Escape & Evasion) oder BOB (Bug Out Bag) seh ich dagegen als sinnvolle Ergänzung an, und sehe in diesen Varianten den eigentlichen Begriff [B]Kampfrucksack[B]. Ein kleiner kompakter Rucksack der mir das Mitführen von weiteren Kampfmitteln und dergleichen erlaubt welche in der Trageausstattung nicht mehr unterzubringen ist ,aber trotzdem benötigt wird und mich nicht all zu sehr in der Bewegung einschränkt.

Ein klassisches E&E-Szenario dürfte für den gemeinen Infanteristen auch eher unwahrscheinlich sein, hier gleiten wir ebenso wieder in den Bereich Spezialkräfte ab. Das eine Patrouille in Kunduz aber liegenbleibt, bzw. zerschlagen wird ist nicht unwahrscheinlich. Im Worst-Case Szenario lässt der Gegner keine andere Möglichkeit zu als ohne Fahrzeuge auszuweichen. Da können auch nur 10km bis zum Camp sehr weit werden. wink.gif



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Beitrag 5. Jun 2009, 20:54 | Beitrag #43
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Entschuldige bitte.
Die englischen Abkürzungen und Begriffe in allen Ehren.
Aber gibt´s die auch in klarem, verständlichen Deutsch!? mata.gif

Du gehst hier immer von Spezialkräften und vollwertiger Infantrie aus.
Aber schon mal an die Trapos gedacht die wenn sie draussen unterwegs sind auch das Risiko eingehen das ihr Konvoi gestoppt und schlimmstensfalls zerschlagen wird.
Sicher, die gehen mit Sicherung raus.
Aber was rätst du denen, für den Fall der Fälle?

 
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Beitrag 5. Jun 2009, 20:58 | Beitrag #44
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ZITAT(Desert Hawk @ 5. Jun 2009, 21:45) *
Ich persönlich würde das ganze mittlerweile eher auf ein 3,5 Line Konzept erweitern. biggrin.gif

1st Line: wie oben
2nd Line: wie oben
3rd Line: wie oben
3,5 Line: E&E-Pack/BOB auf dem Fahrzeug bei Patroullien, bzw. entsprechendes im Rucksack.
Das Daypack(*) würde ich jetzt eher als 2.5 einordnen, aber das ist Wortklauberei.
Nichts desto trotz hast du mit deiner Anmerkung vollkommen recht, allerdings ist dieses konzept zumindest bei Jägerverbänden auch schon weitgehend umgesetzt (Ausgabe von Berghaus Atlas mit abnehmbaren Seitentaschen sowie Munro, ob jetzt der Munro als Daypack oder die Seitentaschen wiederum auftragsabhängig)

(*) Die Bezeichnung Daypack habe ich hier stellvertretend für die zig kursierenden Bezeichnungen (E&E-Pack, Bug-out-Bag, Break-Away-Pack, Shoot&Scoot-Pack, etc.) für einen kleinen, immer am Mann/in Reichweite verbleibenden Rucksacks gewählt.

Einerseits macht das ganze Prinzip ja schon Sinn, doch nicht immer. Das Line-Prinzip erfordert meiner Meinung nach zwingend die Anwendung einer Einsatzkampfjacke aka Smock in der 1st Line. Die Frage ist halt nun, benötigt jeder Infanterist die selbe Austattung in der 1st Line wie ein Soldat der Spezialkräfte?

Meiner Meinung nach nein, deswegen verschmelzen 1st und 2nd Line oft. Zudem ist bei extremen Wetterbedingungen (Kälte, Hitze) oft auch der Smock am Limit und nicht mehr tragbar.
Hier muss ich wiederum klar wiedersprechen. Der Multi-Pocket-Smock mit zig tausend Taschen ist mehr oder weniger ein deutsches Phänomen, in anderen Staaten erfreuen sich Multipocket-Smocks weitaus nicht dieser beliebtheit wie in Deutschland, sofern man überhaupt auf Jacken dieser Art setzt (vergleiche heir vor allem die Amerikaner). Auch bei den Briten, den "Erfindern" des modernen Smocks (jaja, ich weiß, der Knochensack der Wehrmachts-Fallis,... wink.gif) setzen sich mehr und mehr Combat Shirts durch. Insofern würde ich das Line-Prinzip keineswegs von einem Smock/Einsatzjacke SpezKr abhängig machen.

Eine E&E (Escape & Evasion) oder BOB (Bug Out Bag) seh ich dagegen als sinnvolle Ergänzung an, und sehe in diesen Varianten den eigentlichen Begriff Kampfrucksack. Ein kleiner kompakter Rucksack der mir das Mitführen von weiteren Kampfmitteln und dergleichen erlaubt welche in der Trageausstattung nicht mehr unterzubringen ist ,aber trotzdem benötigt wird und mich nicht all zu sehr in der Bewegung einschränkt.

Ein klassisches E&E-Szenario dürfte für den gemeinen Infanteristen auch eher unwahrscheinlich sein, hier gleiten wir ebenso wieder in den Bereich Spezialkräfte ab. Das eine Patrouille in Kunduz aber liegenbleibt, bzw. zerschlagen wird ist nicht unwahrscheinlich. Im Worst-Case Szenario lässt der Gegner keine andere Möglichkeit zu als ohne Fahrzeuge auszuweichen. Da können auch nur 10km bis zum Camp sehr weit werden. wink.gif
Zustimmung

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Beitrag 5. Jun 2009, 21:41 | Beitrag #45
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ZITAT(Desert Hawk @ 5. Jun 2009, 21:45) *
Nicht umsonst hat man Tourniquets beschafft, leider CAT und keine SOF Tactical Tourniquets aber das ist ein anderes Thema

Mal als blasphemische Frage...was kann man mit "Tactical Tourniquets" machen, was man im Notfall mit einem Dreiecktuch oder einem Gummizug nicht machen kann, bzw. was ist "Tactical" daran?


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Desert Hawk
Beitrag 5. Jun 2009, 21:44 | Beitrag #46
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ZITAT(Black Arrow @ 5. Jun 2009, 21:54) *
Entschuldige bitte.
Die englischen Abkürzungen und Begriffe in allen Ehren.
Aber gibt´s die auch in klarem, verständlichen Deutsch!? mata.gif
Ok, nun etwas mehr für die breite Masse, das Konzept kommt eben aus dem englischsprachigen Raum, wie so vieles.... smile.gif


Verwundetenversorgung auf dem Gefechtsfeld:

Drei-Phasen:
1. Versorgung unter Feuer (Care under Fire)
Schon umittelbar nach der Verwundung in der Gefechtshandlung greifen die ersten Maßnahmen. Präferenz Nr. 1 hat die Eigensicherung, hieraus folgt oft eben auch, dass Verwundete wenn möglich sich selbst versorgt.

Die größten Killer auf dem Gefechtsfeld sind im MARCH-Begriff abgebildet und führen mit großer Wahrscheinlichkeit bei Nicht-Versorgung zum Tod:
- Starke Blutungen (Massive Bleeding)
- Atemwege (Airway)
- Atmung (Respirations)
- Kreislauf (Circulation)
- Kopf (Head)

Mittel um degegen etwas zu nehmen hat jeder Soldat bei sich in Form des persönlichen San-Päckchens (IFAK = Individual First Aid Kit). Dies beinhaltet unter anderem Mittel zum Abbinden (Torniquets), modernes Verbandsmaterial z.B. mit Sichtfenster (OLAES Bandagen, israelische Bandagen), Mittel zur Atemwegssicherung (Guendel und Wendel Tubus), Kanülen gegen Spannungspneumothorax, ect.

In erster Linie verwendet der Soldat, bzw. der Kampfsanitäter (Combat Medic) zuerst das Material am Mann. Spezialkräfte führen meist zusätzlich noch Infusionen und dergleichen mit.

Der Transport aller dieser Dinge erfolgt in einer speziellen Tasche die entweder im Smock oder auch an der Trageausstattung angebracht ist. Wo sich dieses San-Päckchen befindet ist meist einheitlich und jedem Kameraden bekannt.

Gleicher Gedanke hierfür ist ja das früher in der linken Hosentasche mitgeführte Verbandspäckchen groß & klein + Verbandstuch, welches ja auch so in der Vorschrift für die gesamte Bundeswehr gefordert wurde. Nur mittlerweile passt der ganze Krempel eben kaum noch dahinein. wink.gif

2. Taktische Feldversorgung (Tactical Fiel Care)
Der Verwundete ist nicht mehr im Schussfeld und wird durch qualifiziertes Personal wie den Kampfsanitäter stabilisiert. Typische Tätigkeiten sind dann hier das Legen von Zugängen, Herz-Lungen-Wiederbelebung, ect.

3. Verwundetenevakuierung (Combat Casualty Evacuation Care)
Weitertransport des Verwundeten gemäß der Rettungskette zur nächsthöheren Versorgungseinrichtung. Während dieser Phase ist selbstverständlich die Weiterführung der lebenserhaltenden Maßnahmen unentbehrlich.


Diese und frühere Konzepte versuchen eine Standardisierung der Verwundetenversorgung, u.a. auch Schlagwörter (MARCH) und einheitlich aufeinander abgestimmte Maßnahmen. So konnte die Zahl der verstorbenen Verwundeten seit Beginn des Sanitätswesens und der modernen Kriege drastisch verringert werden.

Auch die Bundeswehr ist hieran beteiligt, bzw. auf dem Wege dahin. So findet jedes Jahr eine TCCC-Konferenz in Pfullendorf am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen statt, ebenso ist der alte Helfer im SanDienst bald Geschichte.

Stattdessen gibt es die drei Abstufungen Ersthelfer Alpha, Bravo und Charlie.

Alpha - Ersetzt den bisherigen SanHelfers, u.a. erweitert mit Einsatz von Tourniquets und entsprechendem Verbandsmaterial.

Bravo - Baut auf Alpha auf und erweitert das Wissen und die Anwendung um Dinge wie Tubus, Spannungspneumothorax-Kanülen, Quicklot (spezielles Mittel zur Blutstoppung), ect.

Charlie - Auch oft als Kampfsanitäter/Combat Medic/Combat-First-Responder bekannt. Heisses Thema, oft gerade für klassisch Vertreter der Rettungssanität. Beinhaltet die volle Durchführung aller oben angesprochenen Maßnahmen, inkl. Verabreichung von Schmerzmitteln. Ein Einsatzersthelfer Charlie sollte optimalerweise mindestens 1-2 mal pro Infanteriegruppe vertreten sein. Der Kampfretter ist NICHT als Angehöriger der Sanitätstruppe gekennzeichnet, da er in erster Linie Kämpfer ist und erst bei Bedarf auf seine Zweitaufgabe zurückgreift.


ZITAT(Black Arrow @ 5. Jun 2009, 21:54) *
Du gehst hier immer von Spezialkräften und vollwertiger Infantrie aus.
Aber schon mal an die Trapos gedacht die wenn sie draussen unterwegs sind auch das Risiko eingehen das ihr Konvoi gestoppt und schlimmstensfalls zerschlagen wird.
Sicher, die gehen mit Sicherung raus.
Aber was rätst du denen, für den Fall der Fälle?


Du sprichst da einen Punkt an der mir große Bauchschmerzen bereitet. Wie oft habe ich Transportsoldaten getroffen die, neben völliger Ahnungslosigkeit von Beladung, auch keine Ahnung vom "kampfmässigen" Transport hatten, sprich Verhalten bei Luftangriffen (ja ich weiss Fulda-Gap biggrin.gif) und Hinterhalten. Eindeutiges Versagen der Vorgesetzten in meinen Augen und grob fahrlässig!

Jede Sicherungskomponente kann zerschlagen werden, wie du ja bereits geschrieben hast. Deswegen sollte auch der Unterstützer trainieren wie er im Fall der Fälle reagieren muss. Ich würde jedem raten intensives Handwaffentraining gerade im Zusammenspiel mit Fahrzeugen zu üben, verschiedene Taktiken im Hinterhalt (richtiges Ausweichen / Durchstoßen) durchzuspielen, umfassende San-Ausbildung zu geniessen, kleinen Fluchtrucksack packen, Literatur kaufen und lesen, lesen, lesen...

Ich weiss selbst das sich das zwar toll anhört, doch in der Praxis oft genug auf taube Ohren bei der übergeordneten Führung stößt. Schwieriges Feld... hmpf.gif


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Beitrag 5. Jun 2009, 21:46 | Beitrag #47
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ZITAT(goschi @ 5. Jun 2009, 19:34) *
Sag mir doch einmal in aktuellen Szenarien, sprich Irak, Afghanistan, usw. drei klare Beispiele, wo ich unbedingt den Klappspaten unbedingt brauche und es nicht das im MOUT mittlerweile sehr verbreitete Halligantool (oder ähnliches) oder der auf dem Fahrzeug gelagerte grosse Spaten auch tut.

Ich bin nicht SoF und auch nicht seiner Meinung, aber ich werfe da mal das Stichwort "Korengal Valley" in den Raum - die amerikanischen Fallschirmjäger dort haben sich unter schwerem, andauernden Beschuss eingegraben und da gab es mit Sicherheit keine Drittel-Regelung. Allerdings stellt dieses Szenario auch den absoluten Ausnahmefall da und war (zumindest grob) so geplant.

Zur Frage Smock oder Kampfmittelweste: Die britischen Streitkräfte tragen mittlerweile praktisch ausschließlich dienstlich gelieferte Combat Shirts und kommen offenbar damit zurecht. Von Ausnahmen wie z.B. Scharfschützen (die klassisch von den Hauptteilen abgesetzt operieren) hat der Smock in erster Linie bei längeren abgesessenen Operationen seine Daseinsbereichtigung (z.B. Jagdkommando), beim schnellen Wechsel zwischen auf- und abgesessenen Einsatz (z.B. Patrouillen) oder auch im Schwerpunkt Kampf hat das Combat Shirt seine Vorteile hinsichtlich Beweglichkeit, Bequemlichkeit und Schutz (Nichtentflammbarkeit).

Zum Nahkampf: Bei den britischen Streitkräften ertönt in Afghanistan regelmäßig der Befehl "Fix Bajonetts!"
 
Desert Hawk
Beitrag 5. Jun 2009, 21:53 | Beitrag #48
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ZITAT(Nite @ 5. Jun 2009, 21:58) *
...
Einerseits macht das ganze Prinzip ja schon Sinn, doch nicht immer. Das Line-Prinzip erfordert meiner Meinung nach zwingend die Anwendung einer Einsatzkampfjacke aka Smock in der 1st Line. Die Frage ist halt nun, benötigt jeder Infanterist die selbe Austattung in der 1st Line wie ein Soldat der Spezialkräfte?

Meiner Meinung nach nein, deswegen verschmelzen 1st und 2nd Line oft. Zudem ist bei extremen Wetterbedingungen (Kälte, Hitze) oft auch der Smock am Limit und nicht mehr tragbar.
Hier muss ich wiederum klar wiedersprechen. Der Multi-Pocket-Smock mit zig tausend Taschen ist mehr oder weniger ein deutsches Phänomen, in anderen Staaten erfreuen sich Multipocket-Smocks weitaus nicht dieser beliebtheit wie in Deutschland, sofern man überhaupt auf Jacken dieser Art setzt (vergleiche heir vor allem die Amerikaner). Auch bei den Briten, den "Erfindern" des modernen Smocks (jaja, ich weiß, der Knochensack der Wehrmachts-Fallis,... wink.gif) setzen sich mehr und mehr Combat Shirts durch. Insofern würde ich das Line-Prinzip keineswegs von einem Smock/Einsatzjacke SpezKr abhängig machen.


JA... der Knochensack. biggrin.gif

Wenn ich ganz konservativ bin, dann hab ich laut Definition in meinem Smock Pi-Päckchen (neudeutsch Survivalkit), Notkleidung (Regenjacke), Biwaksack in der Rückentasche, eine kleine Notreserve Wasser, Notnahrung, ect.

Das alles bekommt keiner in eine erweiterte Feldbluse oder ein Combat Shirt und weicht aus meinem Verständnis heraus das 3-Line-Konzept auf.

Das es Sinn macht, keine Frage. Aber hier zeigt sich doch auch wieder das fixierte Denken von manchen. Kaum hatten sich Einsatzkampfjacken etabliert, so wurde es zum Allheilmittel. Jeder Einsatz hatte andere Faktoren und dementsprechend variert auch das mitgeführte Material am Mann. Hab ich überwiegend "grüne Einsätze" ohne bzw. nur mit wenig Fahrzeugunterstützung zu meist auf Grund des Geländes dann die Einsatzkampfjacke.

Fahr ich täglich mit dem Fahrzeug im Rahmen von ISAF bei 42 Grad im Schatten aus dem Camp, dann erweitete Feldblusen/Combat Shirts. Schwerpunkt hierbei ist dann nämlich für mich die Beweglichkeit des Soldaten im Fahrzeug. Es bringt mir nichts, wenn ich einen tollen Smock habe, dank der 10kg darin aber in der Beifahrertür hängenbleibe weil mein Fahrzeug gerade liegengeblieben ist und unter massivem Beschuss liegt und ich will nur noch raus.

Der Beitrag wurde von Desert Hawk bearbeitet: 5. Jun 2009, 21:55


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Beitrag 5. Jun 2009, 22:00 | Beitrag #49
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ZITAT(Desert Hawk @ 5. Jun 2009, 19:45) *
Nachschub sicherzustellen, gerade unter massivem Feindfeuer, ist in meinen Augen ein ganz große Herausforderung.

Die Royal Marines verwendeten zu diesen Zweck und zur Verwundetenevakuierung BvS10 der Royal Marines Armored Support Group, mit dem gleichen Zweck waren Spieß und VU mit Quads / ATV mit Anhängern auf dem Gefechtsfeld unterwegs. (Viele Bundeswehr-VU würden vermutlich sofort KDV stellen rolleyes.gif )

ZITAT
Ein kleiner kompakter Rucksack der mir das Mitführen von weiteren Kampfmitteln und dergleichen erlaubt welche in der Trageausstattung nicht mehr unterzubringen ist ,aber trotzdem benötigt wird und mich nicht all zu sehr in der Bewegung einschränkt.

Abseits von all den englischen Fachbegriffen gab es dafür auch in der Bundeswehr mal einen Begriff - das alte Sturmgepäck hat genau diesen Zweck erfüllt wink.gif
 
Desert Hawk
Beitrag 5. Jun 2009, 22:02 | Beitrag #50
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ZITAT(Praetorian @ 5. Jun 2009, 22:41) *
ZITAT(Desert Hawk @ 5. Jun 2009, 21:45) *
Nicht umsonst hat man Tourniquets beschafft, leider CAT und keine SOF Tactical Tourniquets aber das ist ein anderes Thema

Mal als blasphemische Frage...was kann man mit "Tactical Tourniquets" machen, was man im Notfall mit einem Dreiecktuch oder einem Gummizug nicht machen kann, bzw. was ist "Tactical" daran?


Ganz einfach. Ein Tourniquet ist sofort zur Hand, am besten ein Exemplar außen an der Ausrüstung in einer kleinen Tasche mitführen und ein weiteres im IFAK. Wenn ich alle Tourniquets im Sanpäckchen habe, da aber nicht hinkomme dank des massiven Beschusses, nützt mir das ganze gar nichts.

Ein Tourniquet hat einfach den Vorteil, das ich mir das ganze nicht selbst zusammenbasteln muss und vorallem einhändig(!) auch unter starkem Stress bedienbar ist. Wenn ich mit einer Hand den Stumpf der anderen abbinden muss und meine Kameraden mir nicht helfen können, da sie derzeit durch massiven Beschuss am Vorstoß zu meiner Position gehindert sind, nützt mir das Dreiecktuch reichlich wenig.

Aber wie immer gilt natürlich, zuerest die Grundlagen dann die Erweiterung. Der behelfsmäßige Umgang mit Dreiecktuch als behelfsmäßiges Mittel zum Abbinden und für Druckverbände hat in der Ausbildung immer Priorität. Wenn ich das kann und verstanden habe, dann kann ich als nächste Stufe auch die Verwendung des Tourniquet erlernen.

Tactical ist daran gar nix, das ist in erster Linie einfach nur Marketing so wie alles.


Der Beitrag wurde von Desert Hawk bearbeitet: 5. Jun 2009, 22:05


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Beitrag 5. Jun 2009, 22:15 | Beitrag #51
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ZITAT(Desert Hawk @ 5. Jun 2009, 23:02) *
Ein Tourniquet ist sofort zur Hand, am besten ein Exemplar außen an der Ausrüstung in einer kleinen Tasche mitführen und ein weiteres im IFAK.

Und da kann man keine Dreiecktücher oder simple Gummizüge wie aus dem Klinikalltag der Blutabnahme o.ä. unterbringen? mata.gif
Ersteres hast du in der Beintasche doch sowieso griffbereit.

ZITAT(Desert Hawk @ 5. Jun 2009, 23:02) *
Tactical ist daran gar nix, das ist in erster Linie einfach nur Marketing so wie alles.

Eben. Im Grunde würde ein einfacher Spanngurt mit Spannschloss auch reichen. Der kostet Einsfuffzich im Baumarkt und kann auch mit einer Hand festgezogen werden. Tactical ist daran dann auch nichts - im Grunde gehts doch nur ums Abschnüren, und ich wundere mich gerade etwas um den Aufstand um diese simple Funktion.


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Holzkopp
Beitrag 5. Jun 2009, 22:50 | Beitrag #52
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Bemerkung am Rande:

wir haben gerade Tourniquets für den regulären zivilen Regelrettungsdienst beschafft und testen die Dinger mal. Welches Modell das ist weiß ich gerade nicht, das ist jetzt kein Paradigmenwechsel sondern schlicht der Test von neuer am Markt verfügbarer Ausstattung.
Außerdem gibts in Zukunft wohl den intraossären Zugang auch beim Erwachsenen als Mittel der zweiten Wahl bei schlechten Venenverhältnissen.

Aber irgendwie gings hier um Ausrüstung allgemein, bei Bedarf gern im Combat Medic - Fred weiter...


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Black Arrow
Beitrag 5. Jun 2009, 23:18 | Beitrag #53
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@ Desert Hawk: Bei den meisten Logistikeinheiten sieht es doch so aus das der großteil der Zeit darauf verwendet werden muß die Fahrzeuge überhaupt am laufen zu halten (TMP, UVV, SP, Fristen, Inst usw.) oder sonstigen bürokratischen Kram zu erledigen (Dienststundenzettel, Impfen, Einweisungsfahrten, 90/5er usw. usw. usw.).
Der gemeine Uffz FD oder der Mannschafter hat meistens gar nicht die Zeit und letztendlich auch nicht die Lust sich mit richtigen durchstossen von Hinterhalten oder dem Verhalten bei Luftangriffen zu beschäftigen.
Aber das nur am Rande.
Sollte es sich jedoch einmal ein Kraftfahrer (oder ein anderer Angehöriger einer Rückwärtigen Einheit der Bundeswehr) doch erlauben sich Privat eine Chest Rig oder vielleicht ein anderes Ausrüstungsteil privat zu beschaffen, wird er in den allermeisten Fällen mit der 37/10 regelrecht über den Hof geprügelt.
Zumindest meiner persönlichen Erfahrung nach.
In der Infantrie der Bundeswehr ist vielleicht schon durchgedrungen das es etwas besseres als die dienstlich gelieferte Ausrüstung gibt.
Allerdings scheint es so, das die 37/10 in den allermeisten rückwärtigen Einheiten (Fernmelder, Logistik etc.) der Bw als etwas absolutes angesehen wird.
Und so viel ich weiß, gibt es in der Bw zur Zeit wesentlich mehr Logis als Fallis wink.gif
Deswegen bitte nicht vergessen, über die sinnvolle Ausrüstung der Infantrie zu diskutieren ist ja gut und schön.
Doch die Mehrzahl der im Einsatz eingesetzten Soldaten gehört nicht zur Kampftruppe. Und schon gar nicht zur Infantrie.

Sorry.

Aber ich wollte hier einfach mal eine Lanze für die Funker, Instler, Trapos und Sanis brechen die nur all zu gerne vergessen werden und nicht das Glück haben so gut ausgestattet zu sein wie die Damen und Herren der springenden Gattung. biggrin.gif
 
Desert Hawk
Beitrag 5. Jun 2009, 23:52 | Beitrag #54
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ZITAT(Praetorian @ 5. Jun 2009, 23:15) *
ZITAT(Desert Hawk @ 5. Jun 2009, 23:02) *
Ein Tourniquet ist sofort zur Hand, am besten ein Exemplar außen an der Ausrüstung in einer kleinen Tasche mitführen und ein weiteres im IFAK.

Und da kann man keine Dreiecktücher oder simple Gummizüge wie aus dem Klinikalltag der Blutabnahme o.ä. unterbringen? mata.gif
Ersteres hast du in der Beintasche doch sowieso griffbereit.


Wie ich ja bereits geschrieben hatte, ein Tourniquet ist immer an der 2nd Line in einer Tasche verstaut und somit noch schneller zur Hand wie in der Beintasche.

ZITAT(Praetorian @ 5. Jun 2009, 23:15) *
ZITAT(Desert Hawk @ 5. Jun 2009, 23:02) *
Tactical ist daran gar nix, das ist in erster Linie einfach nur Marketing so wie alles.

Eben. Im Grunde würde ein einfacher Spanngurt mit Spannschloss auch reichen. Der kostet Einsfuffzich im Baumarkt und kann auch mit einer Hand festgezogen werden. Tactical ist daran dann auch nichts - im Grunde gehts doch nur ums Abschnüren, und ich wundere mich gerade etwas um den Aufstand um diese simple Funktion.


Improvisieren kannst du immer, da gibt und gab es ja schon früher selbstgebastelte Tourniquets aus Stöcken und Schläuchen.

CAT und SOFFT sind eben speziell für das Militär entworfen worden, somit ist in meinen Augen auch eine bessere Robustheit in Verbindung mit einigen Sicherungsmechanismen gegeben. Dies kann durchaus wichtig sein wenn der Verwundete unter Feindfeuer geborgen wird. Ich möchte eigentlich nicht, dass sich dann ein Spanngurt und dergleichen genau in diesem Moment lösen.

Und ich muss nicht mal 1,50 ausgegeben, sondern geh in den SanBereich und lass mir zwei Tourniquets geben. Die gibts nämlich auf dem Versorgungsweg. wink.gif


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Beitrag 6. Jun 2009, 00:06 | Beitrag #55
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@Black Arrow:
Die Zustände sind mir schon durchaus bewußt.

Anderseits muss auch nicht andauernd Fristanarbeiten & Co. durchgeführt werden, das sind für mich oft genug vorgeschobene Gründe um sich Ausbildungs- und Weiterbildungsaufwand vom Hals zu halten.

Fordern und fördern ist hier die Devise. Auch fehlendes Material ist keine Ausrede, dann muss eben improvisiert werden. Wenn man das ganze ordendlich rüberbringt, fachkundigen Rat zu Hilfe zieht und somit Motivation und Aufmerksamkeit bei den Soldaten wecken kann ist das schon viel Wert. Mancher VOrgesetzter hat dann allerdings doch lieber mehr Interesse an der NATO-Pause. rolleyes.gif

In meinen Augen zählt das Argument mit dem Uffz FD oder dem Mannschafter auch nicht ganz. Natürlich kann er nicht bestimmen welche Ausbildung er bekommt, aber er kann seinen nächsten Vorgesetzten ansprechen und im Rahmen einer vernünftigen Argumentation zum Nachdenken anregen.

Und Lust bzw. Motivation sich mit solchen Themen zu beschäftigen erwarte ich von allen Soldaten unabhänig vom Dienstgrad. Nur weil um 16:30 Dienstschluss ist heisst das noch lange nicht, dass ich nun die zivilen Scheuklappen aufsetze und alles militärische ausblende. Oder liest der Informatiker nach Feierabend auch kein heise.de mehr und informiert sich?

Es gibt solche Denkweisen zur Genüge, dass weiss ich selbst. Aber diese Leute haben in einer Armee nichts verloren, aber das ist dann endgültig ein anderes Thema.

Und ja, ich weiss die heilige 37/10 hat bei unterstützenden Verbänden oft eine besondere Relevanz. Trotzdem kann man immer noch etwas verbessern wenn man das möchte.

Es muss nicht gleich das teuerste Chest Rig sein, das ist eh der falsche Ansatz. Von
klein anfangen, sprich
- vernünftige Unterbekleidung & Socken
- Lampen
- Tools
- Camelbak
- ect
erleichtern das tägliche Leben des Soldaten und sind auch 37/10-konform.

Der Beitrag wurde von Desert Hawk bearbeitet: 6. Jun 2009, 00:07


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Beitrag 6. Jun 2009, 09:19 | Beitrag #56
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Ein ganz großes Problem sehe ich aber dabei: Man muss alles selber bezahlen und, was noch wichtiger ist, die Chance das was kaputt geht, ist ja bei Belastung durchaus groß. Und dann kann man sich das wieder selber kaufen.

Da benutz ich doch lieber den 08/15-Pickpott, und der wird - wenn er kaputt geht- ersetzt, und ich muss nicht für 20 Euro n neues Tactical-Super-Essgeschirr kaufen. Vor allem da einige Sachen ja richtig teuer sind. Ich kann den Soldaten durchaus nachvollziehen, der keine Lust hat alle ~ 2 Monate wieder 200 Euro für irgendwelche Stiefel hinzulegen.
 
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Beitrag 6. Jun 2009, 10:24 | Beitrag #57
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Für "irgendwelche" Stiefel muss man auch keine 200 Euro hinlegen, sondern nur 50 Euro für Mülltec-Stiefel. Stiefel für 200 Euro kann man unter hoher Belastung jahreland tragen und lassen sich - sollte mal was kaputt gehen - aufgrund der guten Qualität bei jedem Schuster reparieren - Whuffos Bergschuhe sind neulich nach längerer Nutzung kaputt gegangen (nach 10 Jahren AFAIR).
 
kato
Beitrag 6. Jun 2009, 11:19 | Beitrag #58
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ZITAT(Desert Hawk @ 6. Jun 2009, 01:06) *
Anderseits muss auch nicht andauernd Fristanarbeiten & Co. durchgeführt werden, das sind für mich oft genug vorgeschobene Gründe um sich Ausbildungs- und Weiterbildungsaufwand vom Hals zu halten.

Sicher, es stehen nicht dauernd welche an. Wenn man tatsächlich das Personal hat, das in den Büchern steht. Und die Kompanie/das Battalion nicht noch MatWart für die Geräte einer Einsatzeinheit spielen muß.

Ich würde jetzt mal behaupten, daß ein LKW-Trupp mit Rüstsatz und Ausrüstung für die "echten" Fristenarbeiten rund 3-6 Tage pro Monat (je nachdem welche anstehen, je 1-2 Tage für Fahrzeug, Rüstsatz, Sondergeräte) braucht. Dazu vielleicht noch mal 2-3 Tage für Zeugs wie "wir räumen die Halle um" oder "wir sortieren alle Zelte aus, die vor Juni '64 beschafft wurden". Also an diesen Tagen neben dem sonstigen Dienstplan mit Sachen wie Sport etc.

Im Optimalfall bleiben dann also 12 bis 17 Tage für Aus- und Weiterbildung im Monat.

ZITAT(Black Arrow @ 6. Jun 2009, 00:18) *
@ Desert Hawk: Bei den meisten Logistikeinheiten sieht es doch so aus das der großteil der Zeit darauf verwendet werden muß die Fahrzeuge überhaupt am laufen zu halten (TMP, UVV, SP, Fristen, Inst usw.) oder sonstigen bürokratischen Kram zu erledigen (Dienststundenzettel, Impfen, Einweisungsfahrten, 90/5er usw. usw. usw.).

Was oft eine Sache der Koordination ist. Da steht man dann wieder 2 Stunden wartend bei der Inst rum. Oder darf denen erklären und 3 Stunden dabei unterstützen, wie eine F3 am Rüstsatz durchzuführen ist.

ZITAT(Black Arrow @ 6. Jun 2009, 00:18) *
Allerdings scheint es so, das die 37/10 in den allermeisten rückwärtigen Einheiten (Fernmelder, Logistik etc.) der Bw als etwas absolutes angesehen wird.

Kommt stark auf die Einheit an. Bei uns lief die Hälfte der Kompanie-Fernmeldergruppe auch schon mal bunt äh zweckmäßig rum, und mindestens ein Drittel der Dienstgrade hatte z.B. privat beschaffte Stiefel, dann gab es Leute die konnten sich "aus medizinischen Gründen" nicht an die Anzugsordnung halten - solange nicht grad "Fremdpersonal" dabei war (oder der Brigadekommandeur oder so in der Kaserne war) oder so was wie Ehrenzug bei nem Gelöbnis anstand, wars Wurst.

Zur Kampfbeladung bei rückwärtigen Truppen an sich, um was zum Thread zu schreiben:

Bei uns hieß es für den LKW "zweckmäßig packen". Dazu gehörte:

- Wechselwäsche nur im Biwak, sonst unnötig (außer evtl. Socken).
- Schlafsack und Zelt unnötig, man schläft im oder unter dem LKW.
- Essgeschirr "nach Bedarf", auch beim EPA muss man ja aus irgendwas trinken können.
- Koppeltragegestell etc immer "komplett". Klappspaten kommen mit, werden aber im LKW abgelegt (weil man eh nicht drauf sitzen will).
- 20-Liter-Wasserkanister hinten aufn LKW. Schadet nie was, und ist sogar vorgesehen.
- es wird ein zusätzlicher Batteriesatz für die Notfall-Lampe, die aufm LKW hinterm Fahrer liegt, mitgenommen.
- jeder nimmt seinen Zodiak mit, auch wenn nur Aufgaben geplant sind, für die man nur einen DekonSdt braucht.
- der Rest ist ja eh fast ausschließlich Munition, Kampfmittel, Fernmeldeausrüstung.
 
Desert Hawk
Beitrag 6. Jun 2009, 12:43 | Beitrag #59
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ZITAT(Reservist @ 6. Jun 2009, 10:19) *
Ein ganz großes Problem sehe ich aber dabei: Man muss alles selber bezahlen und, was noch wichtiger ist, die Chance das was kaputt geht, ist ja bei Belastung durchaus groß. Und dann kann man sich das wieder selber kaufen.

Da benutz ich doch lieber den 08/15-Pickpott, und der wird - wenn er kaputt geht- ersetzt, und ich muss nicht für 20 Euro n neues Tactical-Super-Essgeschirr kaufen. Vor allem da einige Sachen ja richtig teuer sind. Ich kann den Soldaten durchaus nachvollziehen, der keine Lust hat alle ~ 2 Monate wieder 200 Euro für irgendwelche Stiefel hinzulegen.


Nun auch hierfür gibt es Lösungen. Die meisten Soldaten die ich kenne sind auch gerne in ihrer Freizeit sportlich aktiv, klettern oder machen diverse Outdooraktivitäten. Wenn ich darauf achte, dass die privat beschafften Dinge auch zivil nutzbar sind (Stichtwort: duale Nutzung), so relativert sich das ganze schnell wieder.

Fleecejacke, Taschenlampe, Spork, Messer, Tools, Essgeschirr, Camelbak, ect. sind nur so einige Dinge die ich auch privat für Sport und Freizeit nutze.

Die meisten Berufstätigen in Deutschland erhalten keinerlei Arbeitskleidung vom Arbeitgeber gestellt, müssen dies noch selbst bezahlen und verdienen oft deutlich weniger wie Soldaten. Als Soldat erhalte ich alles und vorallem alles auch wieder bei Verschleiß kostenlos ersetzt, da ist meine persönliche Hemmschwelle deutlich geringer auch mal den ein oder anderen Euro zu investieren.

In Zeiten der absoluten Informationsflut muss man auch nicht mehr jeden Mist kaufen, sondern kann vorab diverse Foren befragen, Testberichte lesen und Preisvergleiche anstellen. Zudem kann man oft genug Dingen neu oder in neuwertigem Zustand in diversen Verkaufsplattformen (Foren, eBay) oder auch von aussscheidenden Kameraden kostengünstig erwerben. Und wenn die Sachen nicht mehr benötigt werden, so verkauft man diese Dinge eben wieder auf dem gleichen Wege.

Da werden tausende von Euros in Autos, Reisen, Haus & Hof investiert aber 25 € für eine LED-Stirnlampe zu investieren damit die 5-6 Nächte die man pro Monat durch deutsche Wälder und Wiesen stolpert etwas angenehmer gestaltet sorgt immer wieder für Geschrei. Ist halt für jeden eine persönliche Entscheidung, für mich trotzdem nicht nachvollziehbar. rolleyes.gif



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Beitrag 8. Jun 2009, 01:11 | Beitrag #60
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Noch mal zum Klappspaten:
Dass bei motoriesierten Einheiten nicht jeder einen solchen dabei haben muss ist ok, wenn da überhaupt ein Klappspaten mitgeführt werden braucht. Auf dem Fahrzeug ist meist einiges an Werkzeug dabei. Bei einfachen Infantristen ist er aber schon sinnvoll mitzuführen. Dass Mun, Wasser und dergl wichtiger sind, steht außer Frage aber immerhin sind das Verbrauchsgüter, die über den Logistikweg immer wieder zu einer Gruppe gebracht werden müssen, damit sie kampffähig bleibt. Eine Ständig Nachversorgung ist sinnvoller, als den Soldaten mit Mun zu überladen.


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