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WHQ Forum _ Politik-und Geschichteforum _ Nordafrika

Geschrieben von: Schwabo Elite 24. Mar 2016, 16:35

Liebe User,

nach längerer Downtime hat sich das WHQ-Team darauf geeinigt die zuletzt sehr heißen und wenig konstruktiven Diskussionen zu den Konflikten in Nordafrika sowie dem Nahen und Mittleren Osten neu zu starten. Dabei würden wir gerne den geographisch und politisch sehr weiten Raum von Iran bis Marokko in vorerst drei Threads aufteilen. Die Threads zu


gehen damit online. Wir würden uns wünschen, dass die sicher auftretenden Überschneidungen, z. B. eine iranisch-saudische Stellvertreterproblematik in Mesopotamien, von Euch allen in einer Art freiwilliger Selbstkontrolle gesteuert werden. Das heißt, es liegt an Euch Überschneidungen auf möglichst einen Thread zu reduzieren oder direkt neue Threads zu beginnen.

Insbesondere das neue Beginnen von Threads oder die Bitte an uns um Ausgliederung hilft uns sehr und reduziert moderative Schließungen von Threads. Es ist immer umständlicher "am offenen Herzen zu operieren" und Themen auszulagern, während weitere Beiträge produziert werden. Wenn Ihr also selbst auf Kontexte und Rote Fäden achtet, bleiben Diskussionen länger lebendig. Neue Threads und ein Mehr an Diskussionen finden daher grundsätzlich unsere Unterstützung.

Viel Vergnügen,
Euer WHQ-Team

Geschrieben von: Schwabo Elite 24. Mar 2016, 16:37

Hierbei handelt es sich also um den Thread

ZITAT
Nordafrika - Revolutionen & Transformationen


Wir freuen mich auf Eure Diskussionsbeiträge und hoffen, dass sich neue, spannende Topics ergeben.

Geschrieben von: Schwabo Elite 24. Mar 2016, 16:44

ZITAT
Libya's U.N.-backed government to move to Tripoli within days

March 17, 2016 5:37 PM

TRIPOLI (Reuters) - Libya's U.N.-backed unity government will move to Tripoli from Tunis "within a few days", its prime minister said in a television interview broadcast on Thursday.


http://news.yahoo.com/libyas-u-n-backed-government-move-tripoli-within-213732931.html

Geschrieben von: Schwabo Elite 24. Mar 2016, 16:46

Ein Obama-kritischer Artikel aus Foreign Policy:

ZITAT
The Big Lie About the Libyan War

The Obama administration said it was just trying to protect civilians. Its actions reveal it was looking for regime change.

By Micah Zenko - March 22, 2016

In this fifth anniversary week of the U.S.-led Libya intervention, it’s instructive to revisit Hillary Clinton’s curiously abridged description of that war in her 2014 memoir, Hard Choices. Clinton takes the reader from the crackdown, by Muammar al-Qaddafi’s regime, of a nascent uprising in Benghazi and Misrata; to her meeting — accompanied by the pop-intellectual Bernard-Henri Lévy — with Mahmoud Jibril, the exiled leader of the opposition National Transitional Council; to her marshaling of an international military response. In late March 2011, Clinton quotes herself telling NATO members, “It’s crucial we’re all on the same page on NATO’s responsibility to enforce the no-fly zone and protect civilians in Libya.”


http://foreignpolicy.com/2016/03/22/libya-and-the-myth-of-humanitarian-intervention/

Es ist ein Voice, also ein Kommentar.

Geschrieben von: xena 24. Mar 2016, 17:39

Im ZDF Auslandsjournal gab es gestern auch einen interessanten Bericht zu Libyen. Die IS steht vor Bengasi und macht mächtig Druck. Ein Vertreter der Armee der dortigen Regierung meinte, dass die IS Kämpfer motivierter und flexibler seien als sie selbst. Sie werden sich wahrscheinlich nicht mehr lange halten können ohne Hilfe von außen.
Der Bericht sollte sich in der Mediathek des ZDF finden lassen.

Geschrieben von: Seydlitz 25. Mar 2016, 12:12

Den ZDF Beitrag habe ich auch gesehen. Im Prinzip zeigte sich das, was schon seit Monaten berichtet wird. Es gibt zwei Regierungen, einmal im Westen im Raum um Tripolis, und im Osten die "offizielle" Regierung, Bengasi und östlich davon. Dazwischen sitzt halt der IS.
Das mit der besseren Ausrüstung und der allgemein gesagt höheren Kampfkraft des IS wurde zwar mehrfach erwähnt, aber man muss auch sagen das die offiziellen Streitkräfte, welche gezeigt wurden, auf Infanteristisch untersten Niveau agieren. Das soll nicht abwertend klingen, sondern verdeutlicht halt die Problematik. Keine wirklichen staatlichen Strukturen, wenig Vertrauen in aktuelle staatliche Behörden, sofern es diese überhaupt gibt, geringe Kampfkraft der Streitkräfte durch unregelmäßige Bezahlung, schlechte Ausrüstung und Ausbildung, usw...
Auch wurde zumindest angedeutet, dass eventuell französische Spezialkräfte bereits eine tragende Rolle in der Verteidigung Bengasis gespielt haben (könnten).

Geschrieben von: Dave76 25. Mar 2016, 14:32

ZITAT(Seydlitz @ 25. Mar 2016, 12:12) *
Den ZDF Beitrag habe ich auch gesehen.

Hier der Link zur Sendung: http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2701892/auslandsjournal-vom-23-M%C3%A4rz-2016

ZITAT(Seydlitz @ 25. Mar 2016, 12:12) *
Im Prinzip zeigte sich das, was schon seit Monaten berichtet wird. Es gibt zwei Regierungen, einmal im Westen im Raum um Tripolis, und im Osten die "offizielle" Regierung, Bengasi und östlich davon.
Dazwischen sitzt halt der IS.

Ja, ich hatte im alten Thread einen Statusbericht des ISW gepostet, ich kopiere das mal hier rüber:


http://www.understandingwar.org/backgrounder/isis%E2%80%99s-campaign-libya-january-4-february-19-2016

ZITAT(Seydlitz @ 25. Mar 2016, 12:12) *
Auch wurde zumindest angedeutet, dass eventuell französische Spezialkräfte bereits eine tragende Rolle in der Verteidigung Bengasis gespielt haben (könnten).

Darüber hatte auch schon die französische Presse im Februar spekuliert (zum Beispiel http://www.lemonde.fr/international/article/2016/02/24/la-france-mene-des-operations-secretes-en-libye_4870605_3210.html, http://www.lepoint.fr/editos-du-point/jean-guisnel/libye-enquete-pour-compromission-du-secret-de-la-defense-nationale-24-02-2016-2020665_53.php und http://www.midilibre.fr/2016/02/25/libye-des-commandos-francais-secretement-actifs-a-benghazi,1291379.php). Dann http://www.opex360.com/2016/02/25/officier-libyen-confirme-la-presence-de-conseillers-militaires-francais-benghazi/, allerdings nur in Beraterfunktion. http://directinfo.webmanagercenter.com/2016/02/27/les-autorites-libyennes-nient-la-presence-de-forces-speciales-francaises-a-benghazi/.

Geschrieben von: xena 25. Mar 2016, 15:30

Da die IS immer mehr an Boden gewinnt, gehe ich mal davon aus, dass der vermutliche Einsatz von Spezialkräften zu wenig ist. In Libyen kann schnell ein neues großes IS Gebiet entstehen, dass man nur mit langwieriger Mühe säubern kann, wenn man nicht aufpasst. Handeln ist angesagt und zwar möglichst bald.

Geschrieben von: Seydlitz 25. Mar 2016, 18:57

Ich gebe dir schon recht, was die Möglichkeit der Ausbreitung des IS in Libyen angeht.
Und ein schnelles Eingreifen dort würde vielleicht mehr Sinn machen, als die weiter entfernt liegenden Einsätze wie z.B. Mali.
Aber zurzeit drucksen in Europa halt alle rum, keiner will großartig Verantwortung übernehmen und größere Truppenkontingente mit mehren 1000 Mann stellen.
Spezialkräfte werden da meiner Meinung nach schon vor Ort sein, von welcher Nation und in welcher Anzahl auch immer.
Aber das ist halt das absolute Minimum, man versucht (hofft) mit möglichst geringen Mitteln die Ausbreitung des IS zu verhindern. Ob das auf Dauer reicht?
Kann ich nicht sagen, wird aber sicher eine sehr enge Geschichte.

Geschrieben von: Dave76 26. Mar 2016, 17:38

ZITAT
UK special forces' operations in Libya confirmed by leaked briefing

King Abdullah of Jordan's briefing to US lawmakers says 'British SAS' will join Jordan's special forces in country

http://www.independent.co.uk/news/uk/home-news/uk-special-forces-sas-operations-in-libya-confirmed-by-leaked-briefing-a6952821.html

Geschrieben von: Madner Kami 30. Mar 2016, 15:49

ZITAT(Seydlitz @ 25. Mar 2016, 19:57) *
Aber zurzeit drucksen in Europa halt alle rum, keiner will großartig Verantwortung übernehmen und größere Truppenkontingente mit mehren 1000 Mann stellen.


Warum sollte man auch Verantwortung übernehmen? Das sind doch alles No-Win-Szenarien auf Jahrzehnte, wenn nicht gar auf Jahrhunderte. Zwischen sich widersprechenden lokalen Zielen zwischen Proxyherrschern (siehe zum Beispiel Iran vs Saudi-Arabien), unüberbrückbaren Widersprüchen der Zivilgesellschaften (siehe Muslimsekte A vs Muslimsekte B vs Christen vs Juden oder auch, zum Beispiel Türken vs Kurden oder Paschtunen gegen alle anderen) in den betreffenden Gebieten und sich widersprechenden Staatszielen (Erhalt eines an sich überlebensfähigen Staates vs Aufsplittung in ethnisch reine aber überlebensunfähige Teilstaaten) und von Widersprüchen zwischen Ideologie und Realität (Demokratie vs Zentralgewalt), gibt es nunmal nirgends sinnvolle Lösungen. Ist doch klar, dass da keiner reingehen will, weil man immer den Schwarzen Peter zieht, das Blatt besteht schließlich nur aus einer Karte. Einer Demokratie kann man das langfristig nicht verkaufen ud mittlerweile hat man auch großflächig verstanden, dass "Deutschland Demokratie bringen" nur funktioniert hat, weil man letztendlich gemeinschaftlich genau das gemacht hat, was Hitler von Anfang an wollte: Gemeinsam Krieg gegen die Sowjetunion führen.

Geschrieben von: Seydlitz 30. Mar 2016, 18:07

ZITAT(Madner Kami @ 30. Mar 2016, 14:49) *
ZITAT(Seydlitz @ 25. Mar 2016, 19:57) *
Aber zurzeit drucksen in Europa halt alle rum, keiner will großartig Verantwortung übernehmen und größere Truppenkontingente mit mehren 1000 Mann stellen.

Warum sollte man auch Verantwortung übernehmen? ...
und mittlerweile hat man auch großflächig verstanden, dass "Deutschland Demokratie bringen" nur funktioniert hat, weil man letztendlich gemeinschaftlich genau das gemacht hat, was Hitler von Anfang an wollte: Gemeinsam Krieg gegen die Sowjetunion führen.

Warum steht ja weiter oben, um eine eventuelle Ausbreitung des IS in Libyen zu verhindern. Als kleine Zugabe vielleicht noch eine Abmilderung der Flüchtlingsbewegung, oder etwas mehr Steuerung selbiger.
Das die Chancen, langfristig einen stabilen, im Sinne Europas handelnden Staat zu erschaffen, nicht gerade super sind, sehe ich durchaus ähnlich bzw wie von dir vorgebracht.

Den letzten Satz verstehe ich aber nicht so ganz. Westdeutschland ist eine Demokratie geworden/geblieben weil man die Sowjetunion als Feindbild propagiert hat, oder wie ist das gemeint?
confused.gif

Geschrieben von: Madner Kami 30. Mar 2016, 18:34

ZITAT(Seydlitz @ 30. Mar 2016, 19:07) *
ZITAT(Madner Kami @ 30. Mar 2016, 14:49) *
ZITAT(Seydlitz @ 25. Mar 2016, 19:57) *
Aber zurzeit drucksen in Europa halt alle rum, keiner will großartig Verantwortung übernehmen und größere Truppenkontingente mit mehren 1000 Mann stellen.

Warum sollte man auch Verantwortung übernehmen? ...
und mittlerweile hat man auch großflächig verstanden, dass "Deutschland Demokratie bringen" nur funktioniert hat, weil man letztendlich gemeinschaftlich genau das gemacht hat, was Hitler von Anfang an wollte: Gemeinsam Krieg gegen die Sowjetunion führen.

Warum steht ja weiter oben, um eine eventuelle Ausbreitung des IS in Libyen zu verhindern. Als kleine Zugabe vielleicht noch eine Abmilderung der Flüchtlingsbewegung, oder etwas mehr Steuerung selbiger.
Das die Chancen, langfristig einen stabilen, im Sinne Europas handelnden Staat zu erschaffen, nicht gerade super sind, sehe ich durchaus ähnlich bzw wie von dir vorgebracht.


Das Problem ist ja gerade, dass es mit "den IS ausschalten" nicht getan ist, denn das Milieu aus dem der IS kommt, besteht ja dann noch immer. Bis zur Entstehung des IS 2.0 ist es dann nur wieder eine Frage der Zeit und um genau das zu verhindern, fehlt es an Konzepten, dem Durchhaltewillen und Kooperationsbereitschaft bzw. gemeinsamer Zielsetzung sowohl der lokalen Spieler als auch der globale(re)n Spieler.

ZITAT(Seydlitz @ 30. Mar 2016, 19:07) *
Den letzten Satz verstehe ich aber nicht so ganz. Westdeutschland ist eine Demokratie geworden/geblieben weil man die Sowjetunion als Feindbild propagiert hat, oder wie ist das gemeint?
confused.gif


Das ist eine Replik auf das beim Einmischen westlicher Staaten immer mitschwingende "Demokratie bringen", das sich fast zwingend aus der Moral dieser, unserer Länder ergibt. Die Stabilisation Deutschlands (und auch Japans) nach dem zweiten Weltkrieg, der wirtschafltiche Aufschwung und die Integration in die westliche Wertegemeinschaft, ergibt sich unmittelbar aus dem Kalten Krieg und dessen Zwängen, in denen sich Deutschland und Deutschlands Freunde Partner zu der Zeit befanden. Ohne diesen, hätte es diese Faktoren für Deutschland nicht gegeben und das Fehlen dieser oder eher ähnlicher einigender Faktoren lässt von westlichen Staaten "exportierte" Demokratie nur wieder Kollabieren, weil sich die gegensätzlichen Gemengelagen vor Ort nicht überbrücken lassen.

Lange Rede kurzer Sinn: Hingehen und reihum jeden niederknüppeln dessen Nase einem (ob zurecht oder unrecht) nicht passt, führt zu nichts.

Geschrieben von: Seydlitz 30. Mar 2016, 18:47

ZITAT(Madner Kami @ 30. Mar 2016, 17:34) *
Lange Rede kurzer Sinn: Hingehen und reihum jeden niederknüppeln dessen Nase einem (ob zurecht oder unrecht) nicht passt, führt zu nichts.

Wie gesagt, ich selbst fordere jetzt nicht vehement ein Eingreifen in Libyen. Aber ob, übertrieben gesagt, gar nichts machen die richtige Lösung darstellt, sollte man sich auch überlegen. Für das deutsche Engagement gegen den IS und für die Kurden gab es ja z.B. auch keine wirklich zwingende Handhabe, die Sicherheit Deutschlands war ja nicht direkt gefährdet. Ähnliches könnte sich so auch in Libyen wieder ergeben.

Geschrieben von: xena 30. Mar 2016, 20:35

Ein IS in Libyen würde die ganze Region destabilisieren. Das will sicherlich keiner. Allein dafür sollte in Libyen unbedingt eingegriffen werden. Der Aufwand dürfte jetzt noch relativ gering sein. Wenn sich aber über halb Libyen ein IS etabliert hat, dann ist der Aufwand und das Leid viel größer als jetzt. Da Libyen ein Erdölland ist, wird mit Sicherheit später die NATO mit viel Brimborium eingreifen, wenn es so weit kommen sollte. Das wäre aber reine Geldverschwendung wenn man das jetzt viel billiger haben könnte. Sollte das so ablaufen, dass man später tatsächlich mit wesentlich größerem Aufwand eingreifen müsste, dann würde ich an die Intelligenz der Verantwortlich zweifeln. Übrigens, ein destabilisiertes Nordafrika würde auch unsere Sicherheit massivst bedrohen. Noch näher an Europa geht ja nicht mehr. Nur der Balkan und Osteuropa sind näher.

Geschrieben von: Nite 30. Mar 2016, 20:38

ZITAT(xena @ 30. Mar 2016, 21:35) *
Da Libyen ein Erdölland ist, wird mit Sicherheit später die NATO mit viel Brimborium eingreifen,

Bestimmt, weil man dazu ja die letzten Jahre nicht schon genug Gründe gehabt hätte wenn man denn gewollt hätte...

Geschrieben von: Schwabo Elite 22. Apr 2016, 07:03

Diese dämliche Ölkarte lassen wir jetzt ganz schnell wieder...

Geschrieben von: Kiebitz 26. Jun 2016, 20:14



Viele Bilder von italienischem MEDEVAC in Libyen https://twitter.com/danieleraineri/status/747083140674523136

Ansonsten in den letzten Tagen auf Twitter:https://twitter.com/chief_marshallr/status/746228395747381249. Sehr interessant auch: https://twitter.com/asanalla/status/746086140864770048.

Geschrieben von: Freestyler 26. Jun 2016, 20:35

ITA SOF dürften da mittlerweile auch im Einsatz oder kurz davor sein... zumindest vor einem Monat lief da die Planung schon.

Geschrieben von: 400plus 1. Aug 2016, 19:17

Die USAF hat auf Bitten der libyschen Regierung nun auch in Libyen eingegriffen und IS-Stellungen bei Sirte angegriffen: https://www.washingtonpost.com/news/checkpoint/wp/2016/08/01/united-states-strikes-islamic-state-stronghold-in-libya-expands-campaign-against-militant-group/

Geschrieben von: Schneeball 2. Aug 2016, 14:36

ZITAT(400plus @ 1. Aug 2016, 20:17) *
Die USAF hat auf Bitten der libyschen Regierung nun auch in Libyen eingegriffen und IS-Stellungen bei Sirte angegriffen: https://www.washingtonpost.com/news/checkpoint/wp/2016/08/01/united-states-strikes-islamic-state-stronghold-in-libya-expands-campaign-against-militant-group/

Wie sehr ist die Einheitsregierung jetzt eigentlich im eigenen Land anerkannt? Viel liest man ja zur Zeit nicht darüber, und noch vor einigen Monaten war da die Stimmung im Land eher verhalten.


Geschrieben von: wittmann456 3. Aug 2016, 00:06

Hi,

Wie muss ich mir den Einsatz dieser SOF vorstellen? So in Richtung Nach-/Rückschub, Leben im Feld, Dauer und Auftrag.

Ich gehe mal nicht davon aus das jemand hier Insiderwissen hat biggrin.gif aber vielleicht Lesestoff ect. über ähnliche Einsätze


Geschrieben von: Warhammer 3. Aug 2016, 07:42

Nachschub über Hubschrauber und/oder Lastabwürfe. Wenn man mehr runterbringen will, weil man wie z.B. bei den Kurden in Syrien auch die lokalen Kräfte mit Material unterstützt wird auch wenn möglich auf lokale Flugfelder zurückgegriffen.

Die SOF werden in die lokalen Kräfte eingebettet um als Liaison, Ausbilder, Berater und FAC zu dienen.

Generell wird zusammen mit den lokalen Kräften gelebt. Bei Angst vor Green on Blue ggfs. etwas separiert.

Geschrieben von: wittmann456 3. Aug 2016, 12:54

Danke dir,

Gab es denn schon mal Green on Blue bei dieser Art von Einsätzen?

Sehr interessant die Toyotas der Briten mit 12.7 und 40mm

Geschrieben von: Warhammer 3. Aug 2016, 17:11

Zumindest in Afghanistan des Öfteren. Das wird die Aufmerksamkeit in dem Bereich sicherlich erhöht haben.

Geschrieben von: Praetorian 8. Aug 2016, 14:39

Zur Info: Zwei Beiträge zu einem IS-Propagandavideo vorläufig entfernt

-Mod

Geschrieben von: Dave76 10. Aug 2016, 18:21

ZITAT
U.S. Special Operations troops aiding Libyan forces in major battle against Islamic State

By Missy Ryan and Sudarsan Raghavan - August 9

U.S. Special Operations forces are providing direct, on-the-ground support for the first time to fighters battling the Islamic State in Libya, U.S. and Libyan officials said, coordinating American airstrikes and providing intelligence information in an effort to oust the group from a militant stronghold.

The positioning of a small number of elite U.S. personnel, operating alongside British troops, in the coastal city of Sirte deepens the involvement of Western nations against the Islamic State’s most powerful affiliate.

U.S. officials, who spoke on the condition of anonymity to discuss a mission that has not been announced publicly, said the American troops were operating out of a joint operations center on the city’s outskirts and that their role was limited to supporting forces loyal to the country’s fragile unity government.

Robyn Mack, a spokeswoman for U.S. Africa Command (Africom), said small numbers of U.S. military personnel would continue to go in and out of Libya to exchange information with local forces, but she declined to provide details.

An expanded on-the-ground role for Western nations follows the Obama administration’s decision earlier this month to begin regular airstrikes on Islamic State positions in Sirte, the group’s de facto capital in North Africa. Since the strikes began about a week ago, U.S. planes have struck almost 30 militant targets.

https://www.washingtonpost.com/news/checkpoint/wp/2016/08/09/u-s-special-operations-forces-are-providing-direct-on-the-ground-support-for-the-first-time-in-libya/?postshare=9021470786502110&tid=ss_tw

Geschrieben von: Dave76 15. Sep 2016, 17:51

ZITAT
US Libya air raids top 140

Tim Ripley, London - IHS Jane's Defence Weekly
13 September 2016

US aircraft have carried out more than 140 strikes on Islamic State targets in Libya since 1 August, according to data released by US Africa Command (AFRICOM).

AFRICOM's Stuttgart-based headquarters said US forces had carried out 143 airstrikes against Islamic State forces in the coastal city of Sirte at the request of the Libyan Government of National Accord (GNA) up until 9 September. It said the three most recent attacks had taken place on 11 September, with four strikes destroying nine fighting positions.

US Defense Secretary Ash Carter told a press conference in London on 7 September that the air campaign had helped pro-GNA militias push Islamic State force back into a small section of Sirte and that the remaining fighters would soon be defeated. "I expect that they'll eliminate any remaining opposition shortly," he said.

An AFRICOM spokesman told IHS Jane's on 12 September that US airstrikes were still on-going, saying "Operation 'Odyssey Lightning' in Libya continues".

According to the data released by US Africa Command, there were airstrikes in Sirte on every day from 1 August to 11 September, except for two days - 12 August and 1 September. Targets have included T-72 and T-55 tanks, armed pick-up trucks, bulldozers, supply trucks, vehicle-borne improvised explosive devices (VBIEDs), trenches, and fighting positions.

Multiple targets were hit on most days, with attacks peaking on 16 August when nine strikes were made, according to the data. These attacks included the strikes on four VBIEDs, a pickup truck armed with a recoilless gun, a command-and-control vehicle, and 19 fighting positions.

Department of Defense briefings over the past month have revealed that US Marine Corps McDonnell Douglas AV-8B Harrier strike jets and Bell AH-1W SuperCobra helicopter gunships flying from the amphibious warfare ship USS Wasp have carried out most of the strikes along with unidentified types of unmanned aerial vehicles (UAVs).

http://www.janes.com/article/63615/us-libya-air-raids-top-140

Geschrieben von: Dave76 15. Sep 2016, 18:09

Videos:

https://www.dvidshub.net/video/477980/us-precision-strike-against-isil-tank-sirte-libya

https://www.dvidshub.net/video/478929/us-precision-strike-against-daesh-vehicle-sirte-libya

Geschrieben von: xena 30. Oct 2016, 03:24

Auch interessant: Die VAE haben eine vorgeschobene Basis in Libyen.

http://www.janes.com/article/64980/uae-s-forward-operating-base-in-libya-revealed

Geschrieben von: Dave76 21. Jan 2017, 11:32

ZITAT
U.S. Airstrikes Kill 80 ISIL Fighters in Libya, Carter Says

WASHINGTON, Jan. 19, 2017 — The overnight U.S. precision airstrikes on two Islamic State of Iraq and the Levant training camps near Sirte, Libya, are estimated to have killed more than 80 enemy fighters, Defense Secretary Ash Carter said today.

On the eve of leaving his position as defense secretary, Carter told reporters at the Pentagon the airstrikes were vital in the American and coalition forces’ campaign to “deal ISIL the lasting defeat it deserves.”

The secretary said many of the estimated dead were fighters who had converged on the camps after fleeing from local partner forces that cleared Sirte last month with U.S. help. Sirte is nearly 28 miles southwest of the training camps that were struck last night.

Strikes Targeted External Plotters

The operation involved the United States in conjunction with its partners and Libya's Government of National Accord, Pentagon Press Secretary Peter Cook said.

“The fighters training in these camps posed a security risk to Libya, its neighbors, our allies in Africa and Europe, and to the United States and its interests,” he said.

“Importantly, these strikes were directed against some of ISIL's external plotters, who were actively planning operations against our allies in Europe,” Carter noted. “These were critically important strikes for our campaign and a clear example of our enduring commitment to destroy ISIL's cancer -- not only in Iraq and Syria, but everywhere it emerges.”

Strikes Help Sirte’s Liberation

As the U.S. assessment of the airstrikes in Libya continues, Cook said, the initial analysis is the strikes were successful in destroying the camps, and their destruction will degrade ISIL's ability to threaten the Libyan people or disrupt efforts to stabilize Sirte after its liberation.

Two U.S. Air Force B-2 Spirit bombers, which took off from Whiteman Air Force Base, Missouri, primarily conducted the joint direct attack munitions hit both camps, the press secretary said.

“The use of the B-2 demonstrates the capability of the United States to deliver decisive precision force to the Air Force's Global Strike Command over a great distance,” he noted, adding that the use of the bombers was a decision by commanders, given the capabilities of the platform and the requirements of the mission.

The spokesman showed surveillance video at one of the camps where he described ISIL members as moving equipment such as homemade bombs and shells.

“We have been watching [the training camps] for some time,” he added.

[...]

http://www.centcom.mil/MEDIA/NEWS-ARTICLES/News-Article-View/Article/1054868/us-airstrikes-kill-80-isil-fighters-in-libya-carter-says/


ZITAT
Air Force refuelers enable B-2 strike against Daesh in Libya

SCOTT AIR FORCE BASE, IL, UNITED STATES, Jan. 20, 2017 — KC-135 Stratotanker and KC-10 Extender crews from five bases on three continents provided aerial refueling support during the B-2 bomber mission which struck two Daesh training camps in Libya Jan. 18, 2017.

Two B-2 Spirit bombers dropped 500-pound GPS-guided bombs on the camps, which were being used to plan and train for attacks against U.S. and allied interests in North Africa and Europe.

A total of 15 tankers participated in the operation, enabling the B-2s to fly the more than 30 hours round-trip to the target from their home base at Whiteman AFB, Missouri. Planners at 18th Air Force and the 618th Air Operations Center at Scott AFB coordinated the tanker mission, ensuring the refueling aircraft were at the right place at the right time to get the bombers to and from the Daesh training camps.

“Our goal was to find the aircraft to do the mission,” said Lt. Col. James Hadley, 18th AF Operations Planner. “The mobility enterprise flexed to put tankers from the U.S., U.S. European and U.S. Central Commands toward this effort. Everybody had a part in making this work, and it was very successful.”

The 305th Air Mobility Wing at Joint Base McGuire-Dix-Lakehurst, New Jersey, was one of the units that contributed tankers to the refueling mission. Col. Darren Cole, the 305th AMW commander, said several units had to come together from different locations and commands and function together as a team to make this mission happen.

“It’s a big team that has to execute things on time to make it work right,” he said. “It’s pretty impressive to be able to hit a target globally at a moment’s notice with so many people participating.”

Making sure the tankers and bombers meet at the right place and time is like choreographing a Broadway production, Hadley said.

“When you get the request, you have to look at the whole enterprise,” he said. “Some tankers may already be in the right spot, some may have to be moved. The speed of the aircraft are completely different, so they won’t all take off at the same time, and it takes several mid-air refuelings to make an air bridge. If one person is off, the whole mission can go awry.”

Col. Clint Zumbrunnen, 305th Operations Group commander, said the 305th AMW keeps two aircraft on continuous alert just in case such a mission should come up. He said that, coupled with an efficient operations team, made sure the 305th would fly on time.

“The crews grow up here being conditioned for short-notice missions, to show up, plan and get the fuel to the fight,” Zumbrunnen explained. “Our Current Operations team is also particularly skilled at making operations happen on short notice. It makes us particularly well-equipped to do this sort of mission.”

Hadley said the stakes can be high.

“If a tanker fell out you might have seen on the news how a couple of bombers had to land somewhere in Europe,” he said. “Or even worse, you might have seen a news report about two bombers lost in the North Atlantic. Our tanker fleet enables them to do what they do.”

Using tankers sends a message to friend and foe alike, said Hadley.

“They affect things on a global scale,” he said. “They tell our forces that we can support them where ever they are, and it tells our adversaries that we can find you and touch you on a moment’s notice.”

Cole said he’s proud of the role his Airmen played in this mission.

“As always, they do an outstanding job when their nation calls upon them to do the tough tasks,” he said. “And it came off extremely well. It’s air refueling that puts the ‘global’ in ‘global strike.’”

The Libya strike is just one example of how the command facilitates the tanker war against Daesh, said Brig. Gen. Lenny Richoux, 18th AF vice commander.

"The air bridge our planners and tanker crews create enable U.S. and allied strike aircraft to continuously hit Daesh, or any enemy, no matter where they hide," Richoux said.

"Missions like this one are merely one of many executed every day,” he added. “The mobility enterprise conducts a massive amount of planning every single day, and we coordinate with customers around the globe for each mission. America's air refueling tanker capability are one of the key missions that set us apart from every other Air Force in the world. Everyone needs air refueling and we deliver it."

http://www.centcom.mil/MEDIA/NEWS-ARTICLES/News-Article-View/Article/1055160/air-force-refuelers-enable-b-2-strike-against-daesh-in-libya/

Geschrieben von: Karl mags 7. Apr 2018, 23:49

Gute Doku über den Krieg in Libyen und wie in den Medien die Wahrheit ein wenig untergegangen ist zu der Zeit!

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/killing-gaddafi-jagd-auf-den-diktator-102.html

Mein Lieblingsbeispiel bezüglich "fake news" ist ja immer noch das Viagra das verteilt wurde, um Massenvergewaltigungen durchzuführen!

Interessant auf jeden Fall!

Geschrieben von: Hummingbird 11. Jul 2018, 12:39

Interessanter Artikel über die verdeckten Operationen der USA in Afrika.

ZITAT
[...]
They include well-known combat zones like Somalia and Libya as well as more surprising sites for American-directed commando raids like Kenya, Tunisia, Cameroon, Mali and Mauritania — and Niger
[...]
“There is more of a direct-action flavor” to the missions run by teams operating under the authority, said Bolduc, the former commander of special operations forces in Africa.
[...]
https://www.politico.com/story/2018/07/02/secret-war-africa-pentagon-664005?utm_source=Sailthru&utm_medium=email&utm_campaign=ebb%2002.07.18&utm_term=Editorial%20-%20Military%20-%20Early%20Bird%20Brief

Geschrieben von: revolution 10. Dec 2018, 00:01

Libyen gerät offenbar zunehmend unter Kontrolle saudischer Salafisten. Die Madkhalis sind witzigerweise auf unterschiedlichen Seiten der Bürderkriegsparteien aktiv

ZITAT
Saudi-influenced Salafis playing both sides of Libya's civil war
#LibyaCrisis

Gaddafi invited the Madkhalis in the 2000s to protect his stronghold. Now the movement is entrenched on rival sides of the war

TRIPOLI - Once, they were loyal to former leader Muammar Gaddafi. Now, members of a shadowy Islamic movement have allied themselves to rival sides of the war in Libya.
As a result, citizens and analysts say, the Madkhalis have become a driving force behind the four-year-old conflict and will be a decisive key to any new balance of power in the country.

The Madkhalis follow the precepts of Saudi Salafist scholar Rabee al-Madkhali, now in his 80s. The movement grew in Egypt, Saudi Arabia and other Gulf countries in the 1990s as a response to the political activity of the Muslim Brotherhood, and is guided by a central tenant that whatever individual or group is in power should be obeyed.
---
In another incident, a UN panel of experts reported in January 2017, that a cargo of Arabic-language literature imported from Egypt, including works by Nietzsche, Paulo Coelho, and the Egyptian Nobel laureate Naguib Mahfouz, had been confiscated by Madkhalis in the city of al-Marj.

Local Salafis denounced a "cultural invasion" of books on Shia Islam, Christianity or witchcraft novels and passages containing erotic sentences. A months later, Haftar's Libyan National Army issued a decree prohibiting women under 60 years of traveling without being accompanied by male relatives.

Libyan researcher Bashir al-Zawawi told MEE that Madkhalis currently control more mosques than any other group in Libya and are steadily improving their propaganda. "Madkhalis are running 17 Islamic schools in Tripoli, three in Misrata, one in Kufra and recently some in Derna. They have their own books and also a particular niqab for girls," he said."They use different means, including lectures, 28 radio channels across the country and a huge influence on social media to spread their ideas and anti-democratic views."

The group, he added, has recently started to broadcast live lectures on Facebook.

"In one event, there were 16 sheikhs speaking over the phone to Salafis in Sebha [a city in southwestern Libya]," Alzawawi said. "Only four of them were Libyans. The rest were Saudi."

https://www.middleeasteye.net/news/loyal-state-salafists-supporting-khalifa-haftar-libya-268594004

Geschrieben von: Dave76 5. Apr 2019, 12:40

ZITAT
Marsch auf Tripolis: In Libyen droht die Eskalation des Bürgerkrieges

Eigentlich hätte Mitte April eine Uno-Friedenskonferenz beginnen sollen, um die jahrelange Krise in Libyen zu beenden. Doch darauf will sich der mächtige General Khalifa Haftar nicht mehr einlassen. Seine Truppen stehen nur noch wenige Kilometer vor Tripolis, sie sollen die Hauptstadt angreifen.
Daniel Steinvorth
5.4.2019


https://www.nzz.ch/international/libyscher-general-haftar-marschiert-auf-tripolis-vor-ld.1472851

Geschrieben von: Praetorian 7. Apr 2019, 14:12

Laufende EvakOp diplomatischer Vertretungen aus Tripolis/Libyen, unter anderen durch die USA und Indien. Amerikanische LCAC mit Sicherungskräften des USMC sind hierfür in der Nähe von Janzour am westlichen Stadtrand von Tripolis angelandet und haben Personal und Material aufgenommen.

https://www.thedrive.com/the-war-zone/27314/video-out-of-libya-shows-u-s-navy-hovercraft-evacuating-u-s-personnel-near-tripoli

Geschrieben von: Markus11 11. Apr 2019, 12:26

CDU Politiker für "robusten Bundeswehr Einsatz" in Libyen, was bedeuten soll "dass die Soldaten im Rahmen ihres Auftrags die Waffen auch dann einsetzen dürfen, wenn es nicht um Selbstverteidigung geht."

https://www.n-tv.de/politik/CDU-Politiker-fuer-Bundeswehr-in-Libyen-article20961151.html

Geschrieben von: K-JAG 11. Apr 2019, 17:07

Wenn Einsatz in Lybien dann solte man es richtig machen und die Deutsche Leitung von Martin Kobler übernehmen lassen der weiß von seiner Zeit bei MONUSCO wie eine Friedenserzwingende Mission läuft.

https://en.wikipedia.org/wiki/Martin_Kobler
https://en.wikipedia.org/wiki/MONUSCO
https://en.wikipedia.org/wiki/United_Nations_Force_Intervention_Brigade

K-Jag

Geschrieben von: Nite 11. Apr 2019, 18:15

Wenn man es richtig machen will sollte man die UN außen vor lassen und das ganze wenn dann unter NATO-Kommando bzw. einer ad hoc-Koalition abgestützt auf NATO-Strukturen durchführen.

Geschrieben von: Delta 11. Apr 2019, 19:05

Solang man sich nicht klar einigen kann, auf welcher Seite man in dem Konflikt steht und wessen Streitmacht man zerschlagen will, sollte man da schön die Finger raus lassen. Sonst steht man wieder mal bis zum Sankt Nimmerleinstag blöd rum, versucht einen instabilen Zustand zu zementieren, versenkt Unmengen an Ressourcen und wartet auf eine politische Lösung eines Konflikts, von dem dann alle Beteiligten, bis auf die, die zwischen den Fronten stehen, gut leben können.

Geschrieben von: Stefan Kotsch 11. Apr 2019, 19:39

Wie stellt sich denn Johann Wadephul das so vor? Eine Kompaniekampfgruppe zusammenkratzen und unter Führung von Hauptmann Bommel zu den wüsten Füchsen schicken?
Ganz davon abgesehen, dass der letzte Versuch zum jetzigen Stand beigetragen hat.

Geschrieben von: major problem 11. Apr 2019, 20:54

Will Hr. Wadephul die Kampfkompanie aus gescheiterten Beschaffern speisen ?
Daher rührt womöglich auch die Annahme, dass er es für durchsetzbar hält.

Geschrieben von: Schwabo Elite 11. Apr 2019, 21:01

ZITAT(Delta @ 11. Apr 2019, 20:05) *
Solang man sich nicht klar einigen kann, auf welcher Seite man in dem Konflikt steht und wessen Streitmacht man zerschlagen will, sollte man da schön die Finger raus lassen.

Genau das. Irgendwann nach 1945 haben die militärisch führenden Nationen verlernt, wie man bei Kriegen eindeutige Zieldefinitionen vorgibt und dann die notwendigen Ressourcen auf allen Ebenen hineinbuttert. Und dann kam noch die Idee auf, man könne Länder mit vielen Landgrenzen, großer Fläche und anderen kulturell anderen Wertesystemen (inkl. völlig anderer Zieldefinition) mit leichten Kräften auf einen anderen Weg bringen. Da gibt es aber leider nur einen Weg: Hohe Kräftezahl, langfristige Okkupation und die Spielregeln in der Region ändern.
Das ist halt nur nicht gut gelitten bei Nachbarn, Bürgern, Finanzministern und anderen.

Geschrieben von: Dave76 27. Apr 2019, 17:30

ZITAT
Libyan National Army identifies mercenary pilot

Jeremy Binnie, London - Jane's Defence Weekly
26 April 2019


The pilot of one of the aircraft that has been shot down by the Libyan National Army (LNA) was an Ecuadorian mercenary, Ahmed al-Mismari, the spokesman for the faction announced in a press conference on 25 April.

Led by the former general Khalifa Haftar, the LNA is currently attempting to capture Tripoli from an alliance of militias aligned with the internationally recognised Government of National Accord (GNA), with both sides claiming to be the country’s legitimate authority and denouncing the other as insurgents.

“We announced yesterday that an airplane was hit over [the] Al-Jufra area, we have downed another plane,” he said, according to the English translation during the press conference. “The second plane was downed over [the] Al-Watiyah area and was found 20 km east. We also found the ejection seat and the name tags for the pilot.”

He displayed a video of the wreckage, saying it was a Mirage F1, as well as images purportedly showing the ejection seat and an Ecuadorian Air Force badge with the name Borys Reyes that was supposedly found on the seat. He also showed what he said was an archive photograph of Reyes.

Mismari said the pilot survived but indicated that he was not held by the LNA, which he said was tracking the Ecuadorian’s location and efforts to extract him.

After the LNA claimed it shot down a fighter over Al-Watiyah Air Base on 23 April, some observers claimed photographs of the wreckage showed it was the Mirage F1 numbered 402 that was previously seen in service with the LNA.

In the press conference, Mismari denied the claim, saying the aircraft that was shot down was numbered 403. He showed a video showing 402 at a location he said was the LNA’s Beninia Air Base outside Benghazi.

https://www.janes.com/article/88109/libyan-national-army-identifies-mercenary-pilot

Geschrieben von: revolution 6. Jun 2019, 11:36

Dass die NZZ den Mut und die politisch-finanziellen Möglichkeiten besitzt über Libyen zu berichten und dazu auch noch aus neutraler Position, finde ich bemerkenswert. xyxthumbs.gif

ZITAT
Libyen wird aufgerüstet
An sich gilt für Libyen ein Waffenembargo der Uno. Doch an Kriegsgerät fehlt es weder General Haftar noch den Milizen in Tripolis. Es scheint, als wiederhole sich das jemenitische Szenario.

An sich ist Haftar der Bösewicht. Er ist der Mann, der Sarraj nicht anerkennt, der den politischen Dialog blockiert und der sich nun anschickt, das von der Uno erträumte Arrangement des Friedens mit seiner Offensive zu zerstören. Gleichzeitig ist er aber auch der, den Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Saudiarabien ziemlich offen, Russland zurückhaltend, Israel klandestin und Frankreich schweigend, aber aktiv unterstützen und der die Sympathie Donald Trumps geniesst, der in ihm einen Kämpfer gegen den Jihadismus sieht. Man weiss, dass ägyptische und emiratische Piloten Einsätze für Haftar geflogen haben. In Israel gibt es Stimmen, die behaupten, auch israelische Jets hätten für den Warlord Stellungen des Islamischen Staats bombardiert. Es wäre ein Wunder, fände nicht auch ziemlich viel Kriegsgerät aus diesen Staaten seinen Weg zu ihm.

Laut einem Bericht des Senders al-Jazeera sind in den Anfangstagen der Offensive Haftars gegen Tripolis zwei Iljuschin-76 mehrere Male zwischen Ägypten, Jordanien und Israel hin und her geflogen, bevor sie auf Stützpunkten landeten, die Haftar kontrolliert. Die Maschinen waren laut al-Jazeera auf eine kasachisch-emiratische Firma zugelassen. Sie brachten nicht weiter identifizierte Fracht in den Machtbereich Haftars.

Aber was Haftar kann, können auch die Milizen in Tripolis. Ihre Unterstützer sind vor allem die Türkei und Katar, wobei die Türkei offener agiert als das stark unter Druck geratene Golfemirat. Anfang Monat luden etliche der Tripolitaner Milizen Fotos auf ihre Facebook-Seiten, auf denen reihenweise in der Türkei fabrizierte, gegen Minen gestärkte Transportfahrzeuge des Typs Kirpi zu sehen waren. Die Fahrzeuge waren eben im Hafen von Tripolis aus Schiffen entladen worden, die aus der Türkei kamen. Ankara beliefert die Einheitsregierung von Sarraj und die ihr ergebenen Milizen seit Jahren mit Waffen, doch geschah das bisher immer sehr diskret. Der Kirpi ist in der Türkei eine militärische Legende. Er kann dreizehn Mann transportieren und mit einem schweren Maschinengewehr ausgerüstet werden. Gegen die Armada an leichten Toyotas im Arsenal Haftars hätten die Kirpi leichtes Spiel, nicht allerdings gegen die Panzer des Typs T-55 aus sowjetischer Zeit, die noch aus der Hinterlassenschaft Ghadhafis stammen.

Dass die Türkei gerade zu diesem Zeitpunkt die Kräfte in Tripolis so offen unterstützt, ist kein Zufall. Zum einen sind die Waffenlieferungen ein klares Signal an Abu Dhabi, dass man nicht gewillt ist, die permanente Einmischung der Emirate in so gut wie alle Konflikte im Nahen Osten kampflos hinzunehmen. Dass sich auch die Türkei selber seit Jahren als Herold und Gönner extremistischer Gruppen in der Region hervortut, wird dagegen nicht an die grosse Glocke gehängt. Zum Zweiten will man angesichts der Offensive Haftars die Moral der tripolitanischen Kontingente stärken. Die Türkei will, drittens, demonstrieren, dass sie am Mittelmeer eine starke und nicht zu übergehende Macht ist. Und zum Vierten macht sich Ankara die eklatante Schwäche des Westens zunutze. Sarraj ist der Mann der Uno. Sämtliche europäischen Mächte halten offiziell und rhetorisch zu Sarraj. Wenn nun die Türkei den Mann der Uno in seinem Kampf gegen den Aggressor Haftar etwas stärkt, kann der Westen dagegen kaum etwas einwenden. Zumindest nicht laut.

https://www.nzz.ch/international/libyen-wird-aufgeruestet-ld.1485655


Geschrieben von: goschi 6. Jun 2019, 18:36

ZITAT(revolution @ 6. Jun 2019, 12:36) *
Dass die NZZ den Mut und die politisch-finanziellen Möglichkeiten besitzt über Libyen zu berichten

häh?
Wieso Mut und was sind politisch-finanzielle Möglichkeiten?
ist das das neueste "antiimperialistischste, Medienverschwörungs" buzzword?

Die NZZ hat generell ein grosses Korrespondenten-Netz, aber Hintergrundartikel zum Libyen-Artikel mit kritischer Beleuchtung der Rolle der westlichen Staatengemeinschafft fanden sich auch schon in taz, FAZ, SZ, usw.

Geschrieben von: revolution 7. Jun 2019, 01:21

Es gibt in den reichweitenstarken Quellen in meinen Augen nur selten hintergründige Berichterstattung über die Zusammenhänge in Libyen. Selbst Ghaddafi stand zu Lebzeiten mit seinem schrillen Auftritten häufiger in der Presse, als der von außen befeuerte Bürgerkrieg. Der zitierte NZZ Artikel liefert doch einen recht guten Überblick über die Zusammenhänge und Ereignisse abseits der sonstige mainstream Berichterstattung und lässt erahnen, warum das kein so populäres Thema ist.

Geschrieben von: goschi 7. Jun 2019, 08:34

Libyen interessiert einfach keinen und erhält darum kaum Aufmerksamkeit, das ist tatsächlich so, ist auch geschuldet daran, dass es bei allem Grauen ein niederschwelliger Konflikt ist, bis jetzt, als Haftar den Marsch auf Tripolis ausrief (und sich dabei völlig verschätzte), davor war das ein ziemlich eingefrorener Konflikt.

Aber was hat das mit 'Mut' und 'politisch-finanziellen Möglichkeiten' zu tun?
Das klingt halt wie ein verschwörerischer Ausdruck, dass andere Medien nicht darüber berichten dürften.

sporadische Artikel zu Libyen gab es auch in anderen grossen Tageszeiten regelmässig, nur halt selten prominent, eben auch mangels Interesse.
Oder wie viel liest man zu den Problemen der tunesischen Zivilgesellschaft? zu den Widerständen gegen das Algerische Regime trotz Bouteflikas Abgang?
Nordafrika ist sowohl kompliziert als auch gleichzeitig verhältnismässig unbedeutend für Europa, ausser dem Absprungpunkt für Bootsflüchtlinge gibt es aktuell kaum relevantes, was sich auf Europa auswirkt für eine breitere Öffentlichkeit.
Das ist zwar schade, aber hat nichts mit irgendwelcher Medienlenkung zu tun, sondern mit der ganz normalen Gewichtung.
(man liest ja auch kaum etwas auf die neue mazedonische Regierung, die ein kleptokratisches Regime ablöste und das ist uns noch näher)

Geschrieben von: Dave76 7. Jun 2019, 10:22

ZITAT(revolution @ 7. Jun 2019, 02:21) *
Es gibt in den reichweitenstarken Quellen in meinen Augen nur selten hintergründige Berichterstattung über die Zusammenhänge in Libyen.

Das stimmt so nicht, ich nehme mal an, dass du damit hauptsächlich auf die internationale Unterstützung Haftars abzielst, und da muss man doch eindeutig sagen, dass darüber immer wieder in allen möglichen Medien deutlich berichtet worden ist.

ZITAT(revolution @ 7. Jun 2019, 02:21) *
Der zitierte NZZ Artikel liefert doch einen recht guten Überblick über die Zusammenhänge und Ereignisse abseits der sonstige mainstream Berichterstattung und lässt erahnen, warum das kein so populäres Thema ist.

Wie genau sieht denn in deinen Augen die "sonstige mainstream Berichterstattung" aus?

Geschrieben von: revolution 18. Jun 2019, 22:30

@Dave

ZITAT
Wie genau sieht denn in deinen Augen die "sonstige mainstream Berichterstattung" aus?


Deutlich oberflächlicher als im zitierten NZZ Artikel, den ich deshalb ja auch lobend erwähnte.

----

Der Ägyptische Ex-Präsident Mursi ist bei einer Gerichtsverhandlung zusammengebrochen und verstorben. Nun werden die Haftbedingungen kritisiert.

ZITAT
Ägyptischer Ex-Präsident
Menschenrechtler fordern Aufklärung von Mursis Todesumständen

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) sagte, Mursis plötzlicher Tod sei angesichts der schlechten Haftbedingungen erwartbar gewesen. Mursis Tod sei "furchtbar", bei den "Versäumnissen der Regierung, ihm adäquate Gesundheitsversorgung zukommen zu lassen jedoch völlig vorhersehbar" gewesen, twitterte die HRW-Beauftragte für den Mittleren Osten und Afrika, Sarah Leah Wilson.

Amnesty International kritisierte die Haftbedingungen ebenfalls. "Wir fordern die ägyptischen Behörden auf, unparteiische, gründliche und transparente Untersuchungen einzuleiten", hieß es von der Organisation. Dazu zähle insbesondere die für Mursi verordnete Einzelhaft und seine "Isolierung von der Außenwelt", so Amnesty.

Mursi war ein Vertreter der islamistischen Muslimbrüder und 2012 an die Macht gelangt, nach Langzeitherrscher Hosni Mubarak. Im Sommer 2013 kam es jedoch zu Massenprotesten gegen Mursi. Daraufhin stürzte ihn das Militär am 3. Juli des Jahres unter Führung des heutigen Staatschefs Abdel Fattah el-Sisi.

Mursi wurde inhaftiert, vor Gericht gestellt und in mehreren Prozessen zu lebenslanger Haft und weiteren langen Gefängnisstrafen verurteilt. Ihm wurde unter anderem Spionage für Iran, Katar und die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas vorgeworfen. Ein gegen ihn verhängtes Todesurteil wurde wieder aufgehoben ein neuer Prozess angeordnet. Noch vor dem neuen Urteil starb Mursi nun.

Auch die Muslimbruderschaft wirft der ägyptischen Regierung nun vor, für den Tod des Ex-Präsidenten verantwortlich zu sein. Die Behörden hätten ihm "die grundlegendsten Menschenrechte" vorenthalten. Sie hätten ihm keine Medikamente gegeben und ihn in Einzelhaft gehalten.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der enge Beziehungen zu Mursi unterhalten hatte, würdigte den früheren Präsidenten als einen "Märtyrer". Mursis Nachfolger al-Sisi bezeichnete Erdogan als einen "Tyrannen", der sich an die Macht geputscht habe. Der Westen habe dazu geschwiegen, sagte Erdogan in Istanbul.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/mohammed-mursi-tot-menschenrechtsorganisationen-fordern-aufklaerung-a-1272911.html

Geschrieben von: Seneca 29. Nov 2019, 21:21

Auch Söldner des Kreml unterstützen Warlord Khalifa Haftar beim Kampf gegen die international anerkannte Regierung in Tripolis. Ein Libyen unter Kontrolle des Kreml wäre ein Problem für Europa.

ZITAT
Noch herrschte ein Patt auf dem libyschen Schlachtfeld. Doch die Amerikaner befürchten, Wladimir Putin wolle nun in Nordafrika seine Syrien-Strategie wiederholen und versuchen, nach Bashar al-Assad auch Khalifa Haftar zum Sieg zu verhelfen. Dies betrachte man als eine „sehr negative Entwicklung“, ließ die US-Delegation den 76-jährigen Kriegsherren aus Tobruk wissen. Denn dadurch würde Putin auch in Libyen zur neuen Schlüsselfigur. Sein Einfluss wüchse weiter, er bekäme neben dem syrischen Tartus auch libysche Mittelmeerhäfen unter seine Kontrolle und könnte Europa fortan über das Reizthema Flüchtlinge erpressen.

https://www.fr.de/politik/russland-mischt-naechsten-buergerkrieg-13259065.html

Geschrieben von: Seneca 15. Dec 2019, 22:00

Die Türkei will die libysche Regierung in Tripolis im Kampf gegen den Warlord Hafta noch stärker unterstützen. Unter Umständen wäre sogar die Entsendung türkischer Truppen denkbar, was zu einer Konfrontation mit russischen Kräften führen würde.

ZITAT
Turkey moved closer to military support for Libya’s internationally recognized government late on Saturday when a bilateral deal that provides for a quick reaction force if requested by Tripoli was sent to parliament.

https://www.reuters.com/article/us-turkey-libya-security/turkish-lawmakers-set-to-sign-off-on-libya-military-support-deal-idUSKBN1YJ0AS

ZITAT
President Tayyip Erdogan said on Sunday Turkey is ready to provide Tripoli any military support it needs after Ankara and Libya’s internationally recognized government signed a security deal.

https://www.reuters.com/article/us-turkey-libya-security-erdogan/turkey-ready-to-give-any-military-support-libya-needs-erdogan-idUSKBN1YJ0LB

Geschrieben von: Seneca 25. Dec 2019, 16:35

Erdogan kritisiert die Anwesenheit der russischen Söldnertruppe "Wagner" in Libyen.

ZITAT
“Through the group named Wagner, they are literally working as Haftar’s mercenaries in Libya. You know who is paying them,” Erdogan was quoted by broadcaster NTV as saying on a flight back from Malaysia.
“That is the case, and it would not be right for us to remain silent against all of this. We have done our best until now, and will continue to do so,” he added.

https://www.reuters.com/article/us-libya-turkey-russia/erdogan-says-turkey-wont-be-silent-over-mercenaries-in-libya-idUSKBN1YO1GD

Bei einem Besuch in Tunis bekräftigte er seinen Willen, ggf. Truppen nach Libyen zu schicken, wenn die dortige Regierung dies wünsche.
ZITAT
Erdogan, speaking at a joint news conference with Tunisia’s President Kais Saied, also reaffirmed Ankara’s willingness to send troops to Libya if it received such a request.

https://www.reuters.com/article/us-turkey-tunisia-erdogan/turkeys-erdogan-discusses-libya-ceasefire-during-surprise-tunisia-trip-idUSKBN1YT0DQ

Das wäre dann je nach Art der entsendeten Truppen (noch mehr Militärberater ? Logistik ? Kampftruppen?) möglicherweise eine direkte Konfrontation türkischer und russischer Kräfte. Ich vermute eher nicht, dass Erdogan so weit geht (Entsendung und Einsatz von Kampftruppen).

Geschrieben von: Scipio32 25. Dec 2019, 16:45

Wie ist eigentlich die Lage in Lybien? Ist die Regierung in Tunis überhaupt noch zu retten?

Geschrieben von: Nite 25. Dec 2019, 18:01

Was zeißt "zu retten"? Es reicht bisher aus den Status Quo zu erhalten.
Trotz aller Unterstützung die Haftar von Russen, Emiratis, Ägyptern und Franzosen erhält reicht es bisher nur zu einem Patt (*)

//Edit:
*: Die ersten 5 Minuten folgender Doku zeigen recht eindrücklich warum:

ZITAT(Nite @ 9. Dec 2019, 22:22) *
https://www.youtube.com/watch?v=07fjbVj3hfM&feature=youtu.be

Geschrieben von: Scipio32 25. Dec 2019, 18:35

ZITAT(Nite @ 25. Dec 2019, 18:01) *
Was zeißt "zu retten"? Es reicht bisher aus den Status Quo zu erhalten.
Trotz aller Unterstützung die Haftar von Russen, Emiratis, Ägyptern und Franzosen erhält reicht es bisher nur zu einem Patt (*)

//Edit:
*: Die ersten 5 Minuten folgender Doku zeigen recht eindrücklich warum:
ZITAT(Nite @ 9. Dec 2019, 22:22) *
https://www.youtube.com/watch?v=07fjbVj3hfM&feature=youtu.be



Danke!

Geschrieben von: Crazy Butcher 2. Jan 2020, 16:45

Türkei beschließt (mögliche) Entsendung von Truppen nach Lybien.

ZITAT
Nach drei Einmärschen in Syrien wird der türkische Präsident Erdogan nun wohl auch Truppen ins Bürgerkriegsland Libyen entsenden. Das Parlament stimmt der Militärintervention zu. Im Kampf um Einfluss und Erdgas ginge das Land damit einmal mehr auch auf Konfrontationskurs zu Russland.

https://www.n-tv.de/politik/Erdogan-darf-Truppen-nach-Libyen-schicken-article21486329.html

Geschrieben von: seventy6er 5. Jan 2020, 17:13

https://twitter.com/libyaalahrartv/status/1213840580670840832?s=21

Hier ein Video vom Luftangriff auf die Militärakademie in Tripolis gestern.
Womit könnte der Angriff durchgeführt worden sein? Es gibt ja durchaus mehrere Akteure, die dahinterstecken könnten.
Der Einschlag/die Detonation sieht eher nach einer kleinen Bombe/Rakete aus. Hat da jemand ne Idee?

Geschrieben von: Kameratt 24. Feb 2020, 19:07

ZITAT

16 Turkish soldiers killed in Libya, Field Marshal Haftar's forces claim


Turkey confirmed it had suffered losses in the Libyan conflict

Forces loyal to Field Marshal Khalifa Haftar said on Sunday they had killed 16 Turkish soldiers in recent weeks, a day after Turkey acknowledged it had lost "several martyrs" in combat operations in the north African country.

Khalid Al Mahjoub, a spokesman for Field Marshal Haftar's Libyan National Army (LNA), said the Turkish deaths occurred during battles in the port city of Misurata, the capitol of Tripoli and in the town of Al Falah, south of the capital.

Turkish President Tayyip Erdogan confirmed the death of "several" Turkish soldiers in the Libyan conflict during an address on Saturday.
[...]

https://www.thenational.ae/world/16-turkish-soldiers-killed-in-libya-field-marshal-haftar-s-forces-claim-1.983575

Geschrieben von: Wraith187 23. Apr 2020, 03:32

https://www.almasdarnews.com/article/turkish-air-defense-system-shoots-down-russian-made-chopper/

EDIT: und angeblich hat auch ein https://en.wikipedia.org/wiki/Pantsir_missile_system der LNA eine https://en.wikipedia.org/wiki/Dassault_Mirage_F1 der GNA abgeschossen.
http://avia-pro.net/news/zrpk-pancir-s-sbil-istrebitel-mirage-video
https://www.almasdarnews.com/article/libyan-army-shoots-down-french-made-aircraft-with-russian-defense-system-video/

Geschrieben von: Wraith187 23. Apr 2020, 04:41

Gerade bekomme ich mit, dass es anscheinend in den letzten Wochen einen Haufen Dronen in Libyen erwischt hat. (https://twitter.com/Oded121351, der relativ viele Informationsschnipsel zusammenträgt)

- 2020-03-30, https://en.wikipedia.org/wiki/Bayraktar_TB2 der https://en.wikipedia.org/wiki/Government_of_National_Accord abgeschossen durch https://en.wikipedia.org/wiki/Libyan_National_Army; https://www.mideastdiscourse.com/2020/03/31/made-in-turkey-destroyed-in-libya-another-bayraktar-tb2-combat-drone-downed/, https://twitter.com/Oded121351/status/1244914570285715456
- 2020-04-01, https://en.wikipedia.org/wiki/CAIG_Wing_Loong_II der LNA abgeschossen durch GNA; https://www.dailysabah.com/politics/war-on-terror/libyas-gna-forces-down-haftar-drone, https://www.libyaobserver.ly/news/libyan-army-downs-uae-drone-western-region
- 2020-04-04, Bayraktar TB2 der GNA abgeschossen durch LNA; https://southfront.org/libyan-national-army-shot-down-another-turkish-bayraktar-tb2-combat-drone-photo/
- 2020-04-08, 2 Dronen der GNA abgeschossen durch LNA; https://www.presstv.com/Detail/2020/04/09/622638/Libya-rebels-down-Turkish-drones
- 2020-04-10, Bayraktar TB2 der GNA abgeschossen durch LNA; https://southfront.org/libyan-national-army-shot-down-turkish-made-bayraktar-tb2-combat-drone-video/
- 2020-04-10, 2 Dronen der GNA abgeschossen durch LNA (angeblich andere als 2 Tage zuvor); https://www.almasdarnews.com/article/libyan-army-shoots-down-2-turkish-aircraft-in-western-libya/
- 2020-04-12, 2x Wing Loong II der LNA abgeschossen durch GNA; http://www.china.org.cn/world/Off_the_Wire/2020-04/13/content_75923576.htm
- 2020-04-13, Bayraktar TB2 der GNA abgeschossen durch LNA; https://twitter.com/Oded121351/status/1249961617321791488, https://www.urdupoint.com/en/world/libyas-eastern-based-forces-say-downed-turki-892363.html
- 2020-04-17, Bayraktar TB2 der GNA abgeschossen durch LNA; https://asian-defence-news.blogspot.com/2020/04/libya-another-bayraktar-tb2-uav.html
- 2020-04-18, Bayraktar TB2 der GNA abgeschossen durch LNA; https://www.addresslibya.co/en/archives/55843
- 2020-04-19, Wing Loong II der LNA abgeschossen durch GNA irgendeine Drone von Irgendwem; https://southfront.org/pro-lna-and-pro-gna-sources-exchange-accusations-over-combat-uav-downed-over-alwashka/

P.S.: Ich gebe zu dass ich etwas mißtrauisch über diese vielen gemeldeten Abschüsse bin. Aber es könnte schon stimmen. Hm...

Geschrieben von: Merowinger 24. May 2020, 21:02

https://www.thedrive.com/the-war-zone/33618/mysterious-mig-29-fighter-appears-at-libyan-air-base-held-by-russian-backed-forces:

ZITAT
Satellite imagery has emerged showing at least one https://www.thedrive.com/the-war-zone/26489/india-reportedly-looks-to-buy-unfinished-soviet-era-mig-29s-to-stave-off-fighter-shortage at an air base in Libya under the control of forces aligned with https://www.thedrive.com/the-war-zone/8322/why-russia-has-sent-troops-to-egypt-for-possible-operations-in-libya. This follows reports that six MiG-29s, as well as a pair of Su-24 Fencer combat jets, had recently arrived to join Haftar's Libyan National Army, or LNA.

If true, this could represent a major escalation https://www.thedrive.com/the-war-zone/32002/two-turkish-frigates-appear-of-libya-amid-reports-of-troops-and-armor-landing-ashore and it comes amid an exchange of threats between Haftar's group and Turkey
[...]
Fathi Bashagha, Interior Minister for the GNA, which is based in the internationally-recognized capital of Tripoli in western Libya, had said earlier in the day that the half dozen MiG-29s and two Su-24s – he did not specify any particular variants – had touched down somewhere in the eastern portion of Libya after flying to the country by way of Russia's Khmeimim Air Base in Syria, https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-05-21/haftar-s-forces-announce-air-campaign-against-turkey-in-libya. Bashagha also claimed that a pair of Russian Su-35 Flankers had escorted the jets, at least on a portion of their journey.
[...]
The appearance of a MiG-29 at Al Jufrah would fit with recent remarks from Saqr Al-Jaroushi, head of the LNA's Air Force, that the "largest aerial campaign in Libyan history" was imminent and that Turkey's forces in the country would be “legitimate targets."
[...]
TB2s played a decisive role in the GNA's recapture of Al Watiya Air Base, which is situated to the west of Tripoli, earlier this week. GNA forces and their Turkish allies notably destroyed or captured eight Russian-made Pantsir-S1 mobile point air defense systems that the UAE had supplied to Haftar's LNA in the last year or so.

Laut dem von @Wraith oben verlinkten Twitterfeed soll auch eine türkische Fregatte einige (wenige) FKs auf die Al Watiya Air Base (?) geschossen haben.

Geschrieben von: Thor=LWN= 25. May 2020, 00:34

Das müßten dann ja die AGM 84 SLAM gewesen sein. Ganz schön teure Knallbonbons die man da verschossen hätte. Wie viele davon haben die Türken eigentlich?

Wo ist Praetorian wenn man ihn braucht? Der weiß sowas immer aus dem Kopf.

Geschrieben von: Ferrus_Manus 25. May 2020, 01:01

ZITAT(Thor=LWN= @ 25. May 2020, 01:34) *
Das müßten dann ja die AGM 84 SLAM gewesen sein. Ganz schön teure Knallbonbons die man da verschossen hätte. Wie viele davon haben die Türken eigentlich?

Wo ist Praetorian wenn man ihn braucht? Der weiß sowas immer aus dem Kopf.


Die SLAM ist aber eine Luft-Boden-Waffe die von Flugzeugen aus gestartet wird. Und der Preis einer SLAM liegt bei etwa 700.000 US-Dollar

Geschrieben von: Thor=LWN= 25. May 2020, 06:15

My Bad!

Ich habe die Bezeichnung der AGM 84 E (SLAM) mit der RGM 84 L verwechselt. Letztere ist wohl das was als Harpoon Block 2 bekannt wurde und in Teilen der SLAM gleicht. Und wieder was gelernt.... Wobei das ja immer noch nicht gesichert ist, was und worauf die da nun geschossen haben.

Fun Fact: Die Türkische Marine soll im zweiten Halbjahr 2020 damit beginnen querschnittlich den ATMACA SSM einzuführen und die Harpoon abzulösen.

Geschrieben von: Merowinger 25. May 2020, 06:35

Es waren wohl eher https://twitter.com/Libyancitizen6/status/1262050110764134400 einer Perry (G-Klasse) gegen ein oder mehrere UAVs (vermutet wird 2x Wing Loong II).

Geschrieben von: Thor=LWN= 26. May 2020, 00:26

Ach so!

Ich hatte das so verstanden, als dass die Basis selbst beschossen worden sei.

Das ergibt natürlich ein komplett anderes Bild. Danke für die Aufklärung.

Geschrieben von: Seneca 26. May 2020, 21:16

Nachdem der libysche General Haftar und die ihn unterstützenden russischen Kämpfer der " Gruppe Wagner" empfindliche Niederlagen erleiden mussten verlegt Russland jetzt Kampfflugzeuge via Syrien nach Libyen. Meldung von Africom:
https://www.africom.mil/media-room/pressrelease/32789/russia-deploys-military-fighter-aircraft-to-libya

Die Regierung in Tripolis verdankt ihre Erfolge gegen Haftar auch türkischer Unterstützung, u.a. wurde auch ein Luftabwehrsystem Pantsir-S1 erbeutet und als Trophäe präsentiert.
https://www.nzz.ch/international/libyen-konflikt-die-tuerkei-wendet-das-blatt-im-kampf-um-tripolis-ld.1558006

Geschrieben von: goschi 26. May 2020, 21:26

die Frage ist, wenn der Druck von Tripolis verschwindet, wie lange dauert es, bis sich die Milizen dort wieder gegenseitig zerfleischen und die Bevölkerung wieder mit voller Kraft terrorisieren?

Geschrieben von: Merowinger 27. May 2020, 19:30

NZZ:

ZITAT
Doch dann schloss die Regierung von Fayez al-Sarraj im November einen Pakt mit der Türkei. Sie anerkannte, dass die türkischen Hoheitsrechte im Mittelmeer bis an die libysche Seegrenze reichten. Im Gegenzug lieferte Ankara grosszügig Waffen und entsandte rund 4000 syrische Söldner. Als entscheidend erwies sich die Versorgung mit Kampfdrohnen, die Haftar die Lufthoheit kosteten. Die von Russland produzierten und von den VAE finanzierten Flugabwehrsysteme Pantsir-S1 erwiesen sich als wenig effektiv gegen die türkischen Drohnen.
[...]
Zudem soll nun auch Russland bis zu 2000 syrische Söldner rekrutiert haben, um in Libyen an Haftars Seite zu kämpfen.

Ein solche Wende innerhalb von nur 2 Wochen ist ausgesprochen bemerkenswert.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-05/libyen-konflikt-tripolis-haftar-abzug-russische-soeldner:https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-05/libyen-us-militaer-russland-kampfjets-vorwurf abzusichern, habe die russische Regierung sechs MiG-29-Kampfjets in https://www.zeit.de/thema/libyen stationiert, sagt das Afrika-Kommando der US-Armee in Stuttgart. https://www.africom.mil/media-room/pressrelease/32789/russia-deploys-military-fighter-aircraft-to-libya veröffentlichte Africom-Kommandant Stephen Townsend Satellitenaufnahmen der Maschinen auf der zentrallibyschen Luftwaffenbasis Al-Dschufra. Townsend zufolge wurden die modernen Flugzeuge umlackiert, um die russische Herkunft zu verschleiern.
[...]
Haftars Armee sah nach 14 Monaten Krieg dennoch wie der sichere Sieger aus. Sie kontrollierte die Ölvorkommen im Osten und Süden Libyens und stand bis zum vergangenen Wochenende nur acht Kilometer von dem Zentrum in Tripolis entfernt. Premier Sarradsch kontrollierte dagegen nur wenige Straßenzüge und war von vier großen Milizen abhängig, die er für die Verteidigung von Tripolis bezahlen musste. Doch die nach Libyen entsandten türkischen Militärberater haben Sarradsch zum vorläufigen Sieger gemacht.

In den vergangenen zwei Wochen hatten die türkische Drohnenpiloten mindestens fünf russische Luftabwehrsysteme ausgeschaltet und begonnen, die 800 Kilometer lange Nachschubroute von Haftars Truppen zu bombardieren. Um die mögliche Einkreisung der offiziell von privaten Sicherheitsfirmen angeheuerten Söldner zu verhindern, hat die russische Führung offenbar den Abzug befohlen.

Bei der Evakuierung geht es um Wagner Söldner. Demnächst dann also syrische Söldner gegen syrische Söldner in Lybien?

Geschrieben von: SailorGN 30. May 2020, 13:52

Die FRage ist vielmehr, wieviel welchem Staat/Block das Engagement dort wert ist. Bisher konnte Haftar relativ billig gepusht werden. Wagner wird dabei vor allem die Rolle eines Multiplikators gehabt haben, eines Kampfunterstützers und nur in Ausnahmefällen wirklich "Sturmtruppen" gestellt haben. Die Türkei hat mit ihrem direkten Eingreifen die Einsätze erhöht und die Wirkung der Hilfen für Haftar neutralisiert. Die syrischen Söldner auf beiden Seiten sind dabei als "Speerspitze" wichtig, werden aber nicht den Ausschlag für den Sieg einer Seite geben. Die Herkunft aus Syrien ist dabei höchstens für die Kampfmoral wichtig, da sich die Gruppen aus unterschiedlichen, sehr wahrscheinlich durch den Bürgerkrieg dort verfeindeten Lagern rekrutieren. Das macht sie für beide Seiten, wenn direkt gegeneinander eingesetzt zuverlässiger.

Pantzyr und Drohnen: Die Frage nach der Effizienz der Systeme wird weniger im technischen Bereich liegen als im taktischen Einsatz. Wenn die Bediener der Pantzyr bisher primär auf die Abwehr gelegentlicher MiG-Raids und Hubschrauber trainiert wurden, es keinerlei SEAD-Bedrohung gab und die Seite Haftars überlegene Eloka hatte, dann verwundert das nicht. Ein Gegner, der dann moderne elektronische Aufklärung betreibt und Abstandswaffen einsetzt kommt dann als überlegene Bedrohung für das "angelernte" Personal der AD an. Wenn diese neue Bedrohung und taktische Herausforderung dann zeitlich so schnell wirksam wird, kann man gar nicht "gegenschulen", da müsste RU/VAE eigenes, spezialisiertes Personal und weitreichendere Systeme schicken, also in die Rüstungsspirale eintreten. Mit 2-3 Buk/Tor und taktisch geschulten Bedienern würde sich das Blatt wieder drehen... wäre aber auch teuer in Sinne von Geld und politischem Ansehen (nachdem alle Seiten ja offiziell keine Ausweitung des Konfliktes wollen). Alsoschreibt Russland anscheinend sein Engagement ab, reduziert die Verluste und wartet auf den nächsten Bürgerkrieg irgendwo. Angesichts der dünnen Datenlage aus Russland vermute ich mal, dass Corona bzw. die erwarteten Folgen davon in der russischen Führung auch mit Thema waren.

Geschrieben von: Merowinger 30. May 2020, 13:57

Ich denke Russland gruppiert nur um und passt sich an. Danach gibt es eine neue Runde in Syrien Libyen mit neuen Regeln. Ob die Türkei den gewonnen Flughafen für F-16 nutzen wird? Die https://de.wikipedia.org/wiki/TCG_Anadolu soll 2021 ohne F-35 in Dienst gestellt werden (sehr ähnlich der spanischen Juan Carlos). In jedem Fall erfährt die neue türkische Rüstungsindustrie jetzt https://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-ankara-entwickelt-sich-zur-neuen-drohnenmacht-a-8ad34a04-4677-49a1-9833-a16a19faf552.

Unterdessen hat Russland gerade den Auftrag für https://de.topwar.ru/171563-chto-izvestno-o-novyh-universalnyh-desantnyh-korabljah-dlja-vmf-rossii.html (Projekt https://www.navyrecognition.com/index.php/news/defence-news/2020/may-2020/8485-russian-mod-signs-contract-for-two-project-23900-helicopter-carriers-lhd.html) mit 25.000 Tonnen und 220m für 900 eingeschiffte Soldaten an die Zaliv-Werft (Kertsch) vergeben.

Nachtrag von https://www.spiegel.de/politik/ausland/beschlagnahme-auf-malta-libysches-falschgeld-soll-aus-russland-stammen-a-0ab7e9aa-f2b2-413f-98ed-d6bf963b39ba:

ZITAT
Nach US-Angaben haben Sicherheitsbehörden auf Malta gefälschte libysche Banknoten im Wert von 1,1 Milliarden Dollar sichergestellt. Das US-Außenministerium teilte am Freitagabend (Ortszeit) mit, die Banknoten seien von dem russischen Staatsunternehmen Gosnak gedruckt worden. Das Falschgeld habe eine "illegitime Parallel-Instanz" bestellt.
[...]
Das US-Ministerium betonte, die libysche Zentralbank in Tripolis sei die einzige legitime Zentralbank des Landes.
[...]
Es ist nicht das erste Mal, dass Maltas Behörden große Mengen falsches Bargeld beschlagnahmt haben, das offenbar zur Unterstützung der Offensive von General Haftar vorgesehen war. Erst im November 2019 meldete die "Times of Malta", dass auf der Mittelmeerinsel zwei Container voller Bargeld beschlagnahmt wurden, die nach Libyen verschifft werden sollten. Auch damals wurde als Quelle der Banknoten eine russische Druckerei benannt.

Geschrieben von: SailorGN 31. May 2020, 12:59

Die Frage ist nur, wohin die Anpassung Russlands geht. Wenn man Wagner nicht offensiver einsetzt, wie will man dann das türkische Militär kontern oder gar besiegen? Die einzige Alternative wäre der Einsatz eigener Truppen (was ja bisher am besten unter der Wagner-Tarnung möglich wäre). Damit würde man aber die offiziellen "Friedensschwüre" (wieviel diese von russischer Seite wert sind muss ja nicht diskutiert werden) entwerten und sich noch unglaubwürdiger machen. Bisher kann man den Konflikt anscheinend sehr billig am Köcheln halten, auch die "Bargeldlieferungen" sind peanuts, das wird die Russen ein paar zehntausende gekostet haben, inkl. Schmuggel.

Was mir zu denken gibt: Was ist das strategische Ziel dieser Lowcostkriegsführung ausserhalb der puren Streitlust? Stützpunkte für Militär können es nicht sein, dazu müsste man riesige Summen in Infrastruktur investieren... und schon Syrien hat gezeigt, dass selbst der "Sieg" der eigenen Proxies kein Garant für sichere UND funktionale Stützpunkte ist. Zumal Russland absehbar gar nicht die Mittel hat, diese Stützpunkte auch sinnvoll auszunutzen. In meinen Augen sind diese Proxies vielmehr "safe heavens" für Intel/SpecOp, die sich viel leichter im "Glücksritter"- und Söldnergewimmel verstecken lassen. Daher ist der Sieg einer Fraktion auch nicht wirklich Ziel, sondern vielmehr das reine Überleben und der Erhalt des Chaos.

Geschrieben von: Forodir 31. May 2020, 13:43

Ein Unruheherd an der Südflanke der EU, inklusive Streitigkeiten der EU wie man damit umgeht, für mich sieht es aus wie ein weiterer Stein in der Erschütterungs-Strategie die Russland gegenüber Europa und den Westalliierten fährt. Zudem das hier wie sich zeigt relativ günstig ist, für größerer Vorhaben hat Russland momentan auch gar nicht die Möglichkeit, mit Syrien erschöpfen sich ihre Optionen für den direkten Eingriff und die Kosten sind nicht unerheblich.

Geschrieben von: Merowinger 31. May 2020, 13:57

Für die Spaltung der NATO ist Libyen doch beinahe perfekt, mit Frankreich mit Total (und ggf. USA) gegen Türkei (und ggf. Italien mit Eni/Agip). Nebenbei ist dort ein Klassiker im Angebot der den Autokraten die $$$ in die Augen treibt: Öl und Gas.

https://www.tagesspiegel.de/politik/sicherung-von-gasvorkommen-die-tuerkei-und-libyen-wollen-das-mittelmeer-unter-sich-aufteilen/25304660.html:

ZITAT
Im Gegenzug erfüllt Sarradsch den türkischen Wunsch nach Festlegung einer gemeinsamen Seegrenze.
Die türkisch-libysche Grenzziehung im Meer wirkt absurd. Sie dehnt das türkische Hoheitsgebiet bis in die Nähe der griechischen Insel Kreta aus; auch Gewässer um Rhodos und andere griechische Mittelmeerinseln sollen demnach künftig von der Türkei kontrolliert werden. Ägypten, Zypern und Griechenland protestieren gegen den Plan.

Geschrieben von: SailorGN 31. May 2020, 14:04

Hm, spaltet Libyen denn die Nato? Bisher ist mir kein Natoland auf der Seite Haftars bekannt. Im Gegenteil die Unterstützung der Regierung in Tripolis und die Gefahr durch Gegenspieler kann die Nato zwingen, an einem Strang zu ziehen... Auch wenn die Gründe für das Eingreifen der Türkei keine "nato-motivierten" sind, ist die Nato als Ganzes doch grundsätzlich gegen Haftar. Darüber hinaus könnte ein Mehr an Unterstützung durch die europäischen Natoländer die Ziele der Türken verwässern. Man hat zwar dieses ominöse Abkommen zu den Seegrenzen zwischen Libyen und der Türkei, aber das ist ohne internationale Beachtung nix wert (gabs da nicht schonmal was mit der "Großen Syrte"? wink.gif ).

Geschrieben von: Merowinger 31. May 2020, 14:13

Frankreich ist an erster Stelle zu nennen als Unterstützer Haftars, an zweiter Stelle US Aussenminister Pompeo mit seiner Nachricht an Haftar kürzlich: Wenn Du angreifen willst ok, dann aber bitte bald. Dazu kommt die EU Mission https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Irini und die Frage, was passiert wenn man auf türkische Waffenlieferungen auf See trifft.

Ein Detail zu IRINI: "Der militärische Befehlshaber für die ersten sechs Monate der Operation ist der italienische Konteradmiral Fabio Agostini. Sein Stellvertreter für den gleichen Zeitraum ist der französische Konteradmiral Jean-Michel Martinet."
Aus deutscher Sicht erklärt sich, warum man mit einem Seefernaufklärer die Übersicht behalten, sich aber tunlichst auf See nicht in das gefährliche Chaos hineinziehen lassen will.

Geschrieben von: SailorGN 1. Jun 2020, 11:12

Danke, das mit Frankreich ist völlig an mir vorbeigegangen... ist aber eine weitere Dummheit Macrons. Irgendwie verstärkt sich bei mir das Gefühl, dass Macron mehr noch als Sarkozi unilaterale Vorteile will, es aber nicht so deutlich sagt und EU/NATO nur vorschiebt^^

Geschrieben von: Merowinger 1. Jun 2020, 13:43

Arte:

ZITAT
Der türkische Einfluss auf den Konflikt in Libyen ist enorm. Aber Ankara gibt nur ungern zu, in Syrien massiv Söldner für den Libyen-Einsatz zu rekrutieren. Dabei berichten Augenzeugen von regelrechten Anwerbebüros im Norden Syriens, wo Kampfwillige für 2.000 Euro Dreimontagsverträge unterschreiben. Eine Wahrheit, die in der Türkei nicht ausgeprochen werden darf.

https://www.arte.tv/de/videos/098057-000-A/tuerkische-intervention-in-libyen-verdeckte-wahrheiten/

Geschrieben von: Seneca 6. Jul 2020, 20:13

Libyen:
Frankreich erwägt Sanktionen gegen die Türkei wegen Bruch des Waffenembargos:

ZITAT
French Foreign Minister said Wednesday that EU foreign ministers will meet on July 13 to discuss Turkey and that further sanctions against Ankara could be considered.”At our request, there will be a meeting of EU foreign ministers on July 13 only on the Turkish question,” said Jean-Yves Le Drian during a parliamentary hearing.
“EU sanctions have already been imposed on Turkey for the drilling of Turkey in the economic zone of Cyprus. Other sanctions may be considered. ”

https://www.fr24news.com/a/2020/07/france-threatens-turkey-with-sanctions-for-intervention-in-libya.html

Interessanterweise fordert Frankreich keine Sanktionen gegen Russland, obwohl bekanntlich Russland Waffen und Kämpfer nach Libyen schickt.
Bis zu 8 Flüge mit russischen Transportmaschinen landen in General Haftars Machtbereich -pro Tag:
ZITAT
Up to eight flights per day have been registered since February: all operated via Latakia, Syria.
The aircraft used were Tupolev Tu-134, Tu-154 and Ilyushin Il-76.

https://www.itamilradar.com/2020/06/30/dozens-of-russian-flights-to-libya/

Die EU konnte bereits in Syrien ihre Wünsche nicht ansatzweise durchsetzen, vermutlich wird das auch in Libyen so sein. Die Operation "Inri" zur Unterbindung des Waffenschmuggels beeindruckt weder die Türkei noch Russland.
ZITAT
Ein hoher EU-Diplomat fasst zusammen: „Die EU-Operation Irini ist ein Rohrkrepierer.“

https://www.welt.de/politik/ausland/article209629779/Libyen-Die-grosse-Machtlosigkeit-der-EU.html

Möglicherweise gibt es bald ganz offiziell türkische und russische Militärstützpunkte in Libyen- je nach militärischem Erfolg der Akteure:
ZITAT
Die international anerkannte libysche GNA-Regierung soll laut der Zeitung Arab Weekly mit Ankara bereits ein Abkommen zur Truppenstationierung geschlossen haben. Die Vereinbarung soll den Bau türkischer Militärstützpunkte, die Ausbildung einer künftigen libyschen Armee und die Unterstützung aller Militäraktionen im derzeitigen Bürgerkrieg in dem nordafrikanischen Land umfassen.

ZITAT
Moskau als Gegner der GNA plant angeblich ebenso wie Ankara den Bau von Militärstützpunkten in Libyen; al-Jufra und Sirte sollen als Luftwaffen- und Marinebasen im Gespräch sein.

https://www.sueddeutsche.de/politik/tuerkei-libyen-truppenstationierung-1.4958431

Nach Syrien nun noch Libyen als Konfliktherd vor der Haustür der EU, entscheidend beeinflusst durch Erdogan, Putin , Ägypten, VAE; außen- und sicherheitspolitisch ist die EU leider ein Leichtgewicht.


Geschrieben von: Scipio32 7. Jul 2020, 09:36

ZITAT
Nach Syrien nun noch Libyen als Konfliktherd vor der Haustür der EU, entscheidend beeinflusst durch Erdogan, Putin , Ägypten, VAE; außen- und sicherheitspolitisch ist die EU leider ein Leichtgewicht.


Ich glaube nicht, dass sich daran so schnell etwas ändern wird, so es denn überhaupt je passiert.

------------

Ich verstehe so wieso nicht, warum man sich ohne not einen Konfliktherd direkt vor der eigenen Haustür geschaffen hat.

Geschrieben von: Merowinger 20. Jul 2020, 23:35

Der Bundessicherheitsrat hat vor kurzem der Übergabe des vierten und letzten U-Bootes and Ägypten zugestimmt.

ZITAT
Ägypten bereitet Militäreinsatz in Libyen vor
Das Parlament in Ägypten hat Truppenentsendungen nach Libyen gebilligt. Erstmals könnten sich dann in Libyen türkische und ägyptische Soldaten direkt bekämpfen.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-07/libyen-konflikt-aegypten-miltaereinsatz-chalifa-haftar

Geschrieben von: Praetorian 6. Aug 2020, 13:14

Russland hat möglicherweise S-300/S-400 nach Libyen verlegt

https://www.forbes.com/sites/hisutton/2020/08/06/game-changer-russia-may-have-deployed-s-400-missiles-to-libya/

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